eltsamen Ereignisse wie von einem Traume oder wie von einer isson. Wir erblicken darin einen Beweis mehr von dem Genie des Emir, der gegenwartig seine letzten Hälfsquellen erschöpft. Auf allen Punkten besiegt, von all den Seinigen verlassen, spielt er auf eine bewundernswuͤrdige Weise die Rolle des Inspirirten und beutet mit unendlicher Geschicklichkeit den Aberglauben seiner fruheren Umnterthanen aus.“ t
Die legitimistischen und radikalen Blätter haben das Geruͤcht verbreitet, daß Herr Thiers die Zustimmung seiner Freunde zu dem Regentschaftsgesetze nur unter der Bedingung versprochen hätte, daß man ihn zum Praͤsidenten der Kammer erwaͤhle. Saämmtliche Blatter der linken Seite erklaren dies fuͤr eine plumpe Verlaͤumdung, da Herr Thiers gewiß weniger als irgend ein Mitglied der Kammer daran denke, den Praͤsidentenstuhl ein⸗ zunehmen.
Alle Mitglieder des Gesangs- und Musik⸗-Personals der Oper und des Conservatoire sind zu den Proben der großen Trauermesse, welche Herr Auber in der Notre-Dame⸗Kirche executiren lassen wird, zusammenberufen worden. Es werden nicht weniger als 400 Sanger und Musiker dabei mitwirken. — Der Trauermarsch, welcher bei dem Leichenbegaͤngnisse des Her⸗ zogs von Orleans ausgefuͤhrt werden wird, ist von Herrn Halevy componirt.
Die Compagnie, welche die Eisenbahn von Paris nach Straß⸗ burg ausfuͤhren will, ist jetzt vollständig organisirt. Der Grund⸗ * zu den bei Paris auffufuͤhrenden Gebäuden wird in einigen
agen gelegt werden.
X Paris, 24. Juli. Unter den Organen der Tagspresse hat sich gleich vom Anfange ein Streit uͤber die Form des jeßt noͤthigen Regentschafts⸗Gesetzes entsponnen. Ein Theil wollte die⸗ ses, gleich einer Theorie, ganz allgemein gehalten und als ein ab⸗ solutes Gesetz, aufgestellt wissen; der andere sprach sich zu Gunsten einer ganz speziellen Fesistellung fuͤr den vorliegenden Fall aus. Das Mißverstaͤndniß, das den Streit unterhielt, entstand durch den Irrthum, daß die Theoretiker die spezielle Feststellung mit einer ausschließlich individuellen, aber prinzipslosen Bestimmung der zur Regentschaft zu ernennenden Personen verwechselten. Doch lag dieser Ansicht die beste Gesinnung zu Grunde, wie dies, ungeachtet des angedeuteten Irrthums, namentlich in einer Reihe gut geschrie⸗ bener Artikel der Presse der Fall ist. Es sollte, wenn das Re⸗ gentschafts-Gesetz in allgemeiner Form gehalten wuͤrde, verhütet werden, daß Personen, die man zur Regentschaft berechtigt glaubte, sich durch Ausschließung von derselben nicht verletzt fuͤhlen sollten. Selbst der Constitutionnel unterlaͤßt, nachdem er seinem Un—⸗ muth uͤber das Fortbestehen des Kabinets vom 29. Oktober genug gethan, nicht, der Opposition zuzurufen: ‚„Moͤge die Opposition die Sachen von einem hoͤheren Standpunkte ansehen, um . an das Land als an sich zu denken, da der Beistand nur die Zu⸗ stimmung der Opposition in dem Regentschafts-Gesetze dem Koͤnig⸗ thum große Staͤrke giebt; die Opposition wird dieser großen Na⸗ tional⸗Manifestation gewiß mit ihrer Hülfe beitreten.“
. Indessen hat die Regierung den heftigsien Angriffen die Zu⸗ ruͤckhaltung entgegengesetzt, welche ihr die Festigkeit ihres Beste⸗ hens verleiht und der Moment auferlegt. Sie ie. wie voraus⸗ eben war, sich fuͤr die speziellere Festsetzung ausgesprochen, aber
asirt auf ein bestimmtes Prinzip, das schon in der Constitution des Landes vorhanden ist und fuͤr die Koͤnigswuͤrde selbst gilt, das Prinzip der Erblichkeit, wonach dem Prinzen, welcher unmit—⸗
telbar nach dem minderjährigen König Thronerbe wuͤrde, auch die Regentschaft zukommt, und also di auf derselben Grundlage beruht, wie das Koͤnigthum selbst, fuͤr welches die Ordnung der Erstgeburt und die ausschließlich maͤnnliche Nachfolge gilt. Die⸗
sen Grundsatz fuͤhrte gestern ein Artikel in den Débats aus⸗ fuͤhrlich durch, so wie eine Reihe sehr belehrender Aufsaͤtze, welche die Gazette des Tribungaux uͤber denselben Gegenstand ent— hielt, die Aufstellung eines absoluten, perpetuirlichen Gesetzes aus der Geschichte Frankreichs als unhaltbar nachwies: „In den aͤl⸗ testen Zeiten“, heißt es da, „schon vor 1791, namentlich durch das Edikt von 1407, hat man bereits versucht, fuͤr die Regentschaft ein koönstitutives und perpetuirliches Gesetz aufzustellen; man hat es aber nie buchstaͤblich befolgen koͤnnen; und wenn die nach dem allgemeinen Gesetz zu Regenten ernannten Prinzen die Regentschaft antraten, so war es weniger in Folge dieses allgemeinen Gesetzes als vielmehr, weil die Generalstaaten oder die Parlamente es für . befanden, daß es gerade fuͤr diesen Fall angewendet werden oͤnne.“
Grosibritanien und Irland.
London, 23. Juli. (Ueber Amsterdam.) Gestern stellte Hr. Gibson im Unterhause einen Antrag, welcher den Zweck hatte, die Aufmerksamkeit des Hauses auf den unter den arbei⸗ tenden Klassen jetzt immer mehr um sich greifenden Pauperismus zu wenden und suchte darzuthun, daß es dem Parlament Pflicht sey, sich vor allem Anderen mit Untersuchung der Ursachen der ,. Armuth zu beschaͤftigen. Die Diskussion uͤber diesen ntrag dauerte sehr lange und endigte mit Verwersung desselben durch 156 gegen 64 Stimmen. (Ueber den Ausgang der Dis⸗ kussien, welche der Antrag des Hrn. Crawford auf Verwerfung des Armengesetzes in der Unterhaus-Sitzung vom 2sten veran- laßte und über deren Beginn wir gestern berichtet haben, melden die Amsterdamer Berichte nichts)
e ge sar n , , ö a ri 2 3 i. 2 j ö, 2 sischen Juden, Nansens * a n n,. n Ministers durch den General-Prokurator von Mastricht erfolgt i . macht in diesem zlugenbliche großes Aufsehen in Holland 65 ver⸗ haͤlt sich damit folgendermaßen: Der erwaͤhnte Dukase woh te seit einiger Zeit in der Gemeinde Eysden bei Mastricht, w ö i Kleidern fuͤr Geistliche handelte. Die Polizei von Wee n ber = richtigte den General⸗Prokurator, daß jenes ndr d * welter sey, als ein aus Belgien vertriebener Betrüger 1 3 neral-⸗Prokurator denunzirte ihn dem Ju s c Mr w . Wegweisung desselben beschlossen wurde. Dukase, an . geführt, begab sich nach dem Haag und stellte sich dort e. r 23 Schuß des Gesandten seines Landes, der ihm einen nr 2 Aachen uber Mastricht gab, von wo man ihn einige Tage . weggewiesen hatte. Er hielt sich indeß hier nicht auf, . k. ab sich nach Aachen und von da nach Frankreich,. Ueber dlesen orfall haben die Oppositions⸗Blaͤtter ein roßes Geschrei 22 ben und mit dem Art. 4. des ,,,, s in der Hand, beschuldigen sie den Minister, das 3 n' Gen, verl t zu haben. ie ministeriellen Journale ihrerseits behaupten, daß die Regierung das Recht habe, einen Auslaͤnder wegzuweisen, sobald di feln der oͤffentlichen Ruhe schaͤdlich zu seyn scheine. Dle Opposition verlangt, daß man zur Rechtfertigung dieser Wegwel⸗ sung Thatsachen mittheilen müsse, und daß, * diese Motlve, der Art. 4 den Ausländern Zuflucht und Schuß auf Niederläan⸗ dischem Boden zusichere. Die ministeriellen Journale legen den
d 8
Art. 4 zu Gunsten der öffentlichen Sicherheit aus, und die der
Opposition wollen 3 keine Auslegung. Ich werde Ihnen das
Weitere uͤber diese Angelegenhelt mittheilen, die, wie es heißt, den
Generalstaaten ve ce werden soll, und dann wird man ent⸗
8 můüssen, ob vom 9. Vendéemiaire des Jahres die Wegweisung eines Ausländers ohne richterliche Einml⸗
chung oder vorhergegangenes Verbrechen betreffend, durch den rt. J des Fundamental⸗Gesetzes aufgehoben worden ist.
Belgien.
Brüssel, 23. Juli. In einem Artikel uͤber den neuen Handelsvertrag mit Frankreich liest man: „Der Vertrag ist auf eine Dauer von vier Jahren abgeschlessen. Die wichtigste Be⸗ stimmung ist die auf die Weine bezuͤgliche. Bisher bezahlten alle fremden Weine ohne Unterschied des Ursprungs 3 Fr. 20 Cent. Eingangszoͤlle und 31 Fr. 18 Cent. Accisen per Hectoliter. Die franzoͤsischen Weine werden nun in Zukunft anstatt 34 Fr. 48 Cent. nur 25 Fr. 39 Cent. im Ganzen zu entrichten 1 ein Unterschied, der dem deutschen Weinbauer jede
ussicht auf Concurrenz verschließt. Dasselbe gilt auch, wenn schon in geringerem Grade, von den deutschen Seidenfabri⸗ caten, deren Einfuhr in Belgien im Jahr 1839 uͤber andert⸗ halb Millionen Franken betrug Von welcher Seite man auch diesen Vertrag beurtheilen mag, er ist faͤr Belgien in ho— hem Grad ungünstig und konnte ihm nur durch die außerste Noth⸗ wendigkeit abgezwungen werden. Die momentane 9 Ife, welche dadurch dem Hauptzweig der Flanderischen Industrie zu Theil wird, muß von den ubrigen Provinzen mit Opfern und erlusten erkauft werden. Der hauptsaͤchlichste Nachtheil besteht aber nicht sowohl in der Verminderung des öffentlichen Einkommens von den Zöllen, als in der Annahme des Prinzips, welches diesem Vertrage zu Grunde liegt und in der Stellung, in die er Belgien zum Zoll Berein bringt. Wenn einmal, wie es jetzt geschieht, an⸗ enommen wird, daß Frankreich nur die auf unsere Produkte ge⸗ etzten Zollsäͤtze zu erhoͤhen braucht, um uns zu zwingen, ihm deutende Konzessionen fuͤr die Einfuhr seiner Produkte bei uns zu machen, so ist durchaus kein Grund vorhanden, daß nicht über kurz oder lang dieselbe Macht den Eingangs⸗ Zoll auf unser Eisen und unsere Kohlen ohne alle andere Veranlassung verdoppele, um uns zu wingen, seine Weine oder sonstigen Erzeugnisse zu noch niedrigeren Sätzen oder gar ganz frei einzulassen. Mit demselben Recht, mit dem jetzt die Flandri⸗ schen Provinzen verlangen, daß man Frankreich die gewunschten Zugestäͤndnisse mache, konnen dann die Eisen und Kohlen erzeu⸗ enden Distrikte das gleiche fuͤr neue Herabsetzungen unseres ö in Anspruch nehmen, bis wir so ag in eine vollkom⸗ mene kommerziale Abhängigkeit von Frankreich gerathen. Noch viel schlimmer stellen sich aber die Folgen des Vertrags gegen den Zollverein. In einem Augenblick, wo wir mit dieser jeden Tag an Bedeutung zunehmenden Handelsmacht in Unterhandlungen begriffen sind, zwingt uns die Gewalt der Verhaͤltnisse, das un⸗ klüge Schreien und Pochen einiger Industriezweige, mit Frank⸗
reich einen Vertrag zu schließen, der uns dem Zollverein nur entfremden kann, mehreren wesentlichen Interessen desselben schnur⸗ stracks entgegen ist und das Zustandekommen einer Uebereinkunft mit demselben bedeutend erschweren wird.
Deutsche Bundes staaten. Dresden, 26. Juli. Ihre Majestat die Königin von Preu⸗ ßen sind heute Vormittag halb 9 Uhr von hier ab⸗ und nach Schlesien gereist. , Der 64 Hof legt morgen den 27. Juli, wegen erfolgten Ablebens des Herzogs von Orleans Trauer auf zwei Wochen an.
Karlsruhe, 23. Juli. (Karlsr. 3.) Dreiundzwanzigste oͤffentliche Sitzung der zweiten Kammer am 19. Juli unter dem Vorsitze des Praͤsidenten Bekk. Nachdem in dieser Sitzung uͤber eine Deutsche Amnestie gesprochen worden war, erbat sich Abg. Welcker das Wort, um einen anderen Antrag zu begründen.
Als Abgeordneter eines Deutschen Volksstamms, 49 der Redner im Wesentlichen, kann ich meinestheils die Kosten fuüͤr Bundes⸗A nge⸗ legenheiten nicht bewilligen, ohne daß ich wenigstens meine wesent⸗ lichsten Anspruͤche, Wüͤnsche und Ecwartungen in Beziehung auf die Rechte ausspreche, die, wie ich glaube, die Basis der Sicherheit und Ruhe Deutschlands und Badens sind. Gabe es eine Vertretung der Stände oder eine Ngtional⸗Vertretung am Bundestag, so wurde dieser alles dies zu uͤbeclassen seyn; so aber ist es den Staͤnden der einzelnen Staaten uͤberlassen, die Wuͤnsche des Volkes in diesem Be⸗ treff auszusprechen. Meine Wuͤnsche nun gehen dahin, daß alle Aus⸗ nahmsmaßregeln des durchl. Deutschen Bundes aufgehoben, der Bund selbst auf seine wahren Grundlagen zurückgeführt und dadurch als . National⸗Verein zur vollen Wahrheit werden möchte, so wie ich auch den dringenden Wunsch habe, nuf unsere Y staͤndische Verfassung zur vollen Wahrheit werde. Lelder brauche ich Ih⸗ nen diese Ausnahmsmaßregeln nicht zu schildern, sie sind Ihnen bekannt. Ich habe gesagt, daß der Deutsche Bund auf seine wahren, der Bundesakte ent sprechenden Grundlagen zurückgeführt und als Deutscher National Verein zur Wahrheit gebracht werden nog e. Obne tiefer einzugehen, will ich nur drei einfache Gegensaͤtze herausheben, wie diese bundesaktenma⸗ ßigen Grundlagen zum Gegentheil dessen gemacht wurden, was sie seyn sollen. Der erste Punkt ist der, daß der Deutsche Bund ein freier und dͤffentlicher Deutscher National⸗Verein seyn soll. Jetzt ist er ein geheimer Deutscher Fuͤrsten Verein. Ich erinnere daran, daß, waͤbrend der Bund als völterrechtlicher Verein es nicht noth⸗ wendig fand, uber jene staatsrechtlichen Verhdltnisse zu bestimmen, er doch der ganzen Deutschen Nation als allgemeines Deutsches Staatsbuͤ rgerrecht, die ,, zusicherte. Ich erinnere ferner daran, daß in diesem Geie die Deutsche Bundes ⸗Versammlun drei Jahre lang zu öffentlichen Mittheilungen durch die Presse un Petitionen . damit eine öffentliche Deutsche Nation al⸗Mel⸗ siung sich biide; jetzt jst die Preßfrelbeit vernichtet, am melsten die voli= tische, politische Petitionen an den Bund verbgten, die Veroffentlichung der Bundestags Protokolle eingestellt, schriftstellerische Wirksamkeit auf die Bundesz⸗Verhandlungen geradezu perhorreszirt. Der Bund soll fer⸗ ner seyn ein die Souverainctdt und Selbsistandigkeit aller einzelner Deuischer Staaten achtender vblkerrechtlicher Vereln, der in die inne⸗ ren Verhaͤltnisse der einzelnen Staaten nicht 3 soll, und nur we⸗ nige National ⸗Rechte, z. B. pr. reiheit und sandisches Recht füͤe i, Deutschen Burger unter selne Garantie stellt. Aber diese Rechte sind unterdrückt, Preßfreiheit aufgehoben, das Steuer⸗Verweigerungs⸗ recht den Staͤnden entzogen; dagegen hat sich ein ganzes System po⸗ lißeilicher Normen gebildet, wodurch der Bund in die inneren Ver⸗ haͤltnisse der . Staaten eingreift. Auch wurde dag Recht der Volks ⸗Versammlungen durch Bundesgesetze vernichtet. Der Redner 9h hier auf die Hannoversche Frage über, um zu zeigen, daß die Vhl⸗
er keinen 5854 ö Uecbergriffe der Regierungen sinden; noch jetzt sey der Rechtszustand dort nicht geordnet, iwarum, das wolle er nicht naher erbrtern. Genehmige man seinen Antrag, so werde, falls er Er⸗ in habe, damit wirksamer für das Lan e Recht gesprochen als
Ich eine unmittelbare Bitte um seine Wiederherstellung. Der Redner geht nun über auf die Verhältnisse der säändischen e fung 'n, um zu i r n , . . ten. Die Seele einer Re⸗ E n, . assung sey Preßfreiheit; n, n , , . . r er
, . d . in enn, Wen eee e. . ö Ig er fn ie.
alten Deutschen Rechts sey die Quelle der
und i ge ung, aber der Deutsche Bund beschließe rein aus eigener Machtvollkommenheit über die wichtigsten Verfassungs und Gesetzge⸗ bungs Verhaͤltnisse des Badischen Landes, ohne daß die Vollsvertreter nur gehört würden. Ein drittes wesentliches Recht der staͤndischen Verfassung sey das Steuer⸗Bewilligungs⸗Recht, verbunden mst dem Steuer ⸗Verweigerungs⸗Recht; denn ersteres ohne letzteres sey ein Un⸗ ding, cine Unwahrheit. In allen früheren Deutschen Staaten mit staͤndischen , , . die doch durch den neuen Rechts zustand wiederhergestelt werden sollten, sey das Steuer ⸗Ver⸗ weigerungs- Recht das allerwesentlichste, nothwendigste und wirk⸗ 23 hne ,n el der Stande gewesen, gegen Mißregieren und minĩsterielle Maßregeln, die dem Volks⸗Interesse feindlich ent- egentreten, das wirksamste Mittel auch zum Schutz der materiellen Interessen des Landes. Das Abweichen von diesen Grundlagen des annoverschen Zerwuͤrf⸗ nisse und so mancher anderen traurigen Erscheinungen, jenes Kam- pfes eldestreuer Staͤnde gegen die Ausnahms⸗Maßregeln und die sich auf sie stuͤtzenden Minister. Haͤtten unter diesen Umstaͤnden die ma= terieilen Interessen nicht gefordert werden konnen, so habe man dann wohl die Schuid den Staͤnden zugeschoben, ihnen die Ursache des Zwistes und n zugeschoben. Friedlich und sicher . fur den Augenblick freilich der Zustand Deutschlands, allein das ferne Willchen am Horizont koͤnne in kurzer Zeit zum verderbenschwangern üngewitter werden und das Meer aufregen. Die Deut Nation müsse einen wahren Rechtszustand wieder erringen; 2 es . auf unblutigem Wege friedlicher Reform, müsse der Wunsch jedes Deutschen seyn, der es ehrlich meine, jedes Deutschen Avgeordneten. Stehe ibnen auch nichts Anderes zu Gebote, so müßten sie es thun durch Worte, Mabnungen, Warnungen. Dies sey der Sinn seines Antrags, den er zur Unterstützung einpfehle. eh. Legationsrath r. v. Marsch all: Der Herr Abg. Wel⸗ cker hat Klage erhoben ber den Zustand Deutschlands, über das Wirken der Bundes⸗Versammlung und über die sogenannten Aus nahme⸗Gesetze, die auf dem Volke lasteten. Solche Reelamationen werden von dem Herrn Abgeordneten in ziemlich gleicher Form je⸗ weils bei der Berathung des Budgets des Ministeriums der auswaäͤr⸗ tigen Angelegenheiten vorgebracht. Man hat aber von Seiten der Regierung in letzter Zeit unterlassen, ausführlich darauf zu antwor— ten, einmal, well die Ausfuüͤbrungen des Herrn Avgeordneten größ⸗ tentheils Gegenstaͤnde betreffen, die sich, als allgemeine Bun des⸗An-= gelegenheiten, nicht zur Diskussion in dieser Kammer eignen, und dann, weil dle 1 düsteren Schilderungen sich von selbst widerlegen. Die Thatsachen sprechen lauter, als Worte. Der Zu⸗ stand Deutschlands ist nicht so, wie ihn der Herr Abgeordnete schil⸗ dert; er kann gewiß ein vollkommen befriedigender genannt werden: Deutschland genießt der wahren gesetzmaͤßigen e e, die Bundes grundgesetze sind erfüllt in dem Sinn, in welchem sie urspränglich gegeben waren, in dem Sinn, welchen die Bundes⸗Versammlung, die k deren Auslegung allein berechtigt ist, damit verbindet. Mit Be— auern habe ich deshalb gehört, in welcher Weise sich der Herr Ab⸗= eordnete uber das verfassungsmaäͤßige Organ des Deutschen Bundes, ie Bundes ⸗Versammlung, ausgesprochen hat. Der Deutsche Bund ist das Band, wodurch die einzelnen Deutschen Staaten zu einem Ganzen vereinigt werden, wodurch die politische Einbeit Deutschlands verbürgt ist. Wer sich über den Deutschen Bund und sein Wirken in einer Weise qußert, wie der Herr Abgeordnete, der befoͤrdert nicht die wahre Woplfahrt, nicht die Eintracht Deutschlands.
Welcker: Der Herr mr, D mm, hat mir Wieder⸗ holungen vorgeworfen; dies ist eine sehr bequeme Art der Wider legung. Wenn altes unrecht fortdauert, so sind neue Forderungen u dessen Beseitigung gegründet. Er bemerkte ferner, der Gegen⸗ and gehdre nicht e. ; daruͤber verliere ich kein Wort. Er wirft mir ferner vor, ich hätte zu dästere Schilderungen vom Zuslande Deutschlands gemacht; ich verkenne nicht den auf der Oberflache der 237 h zum Theil entwickelnden n n und wohlbaben⸗ den Zusfand; vas wird aber keinen verständigen Staatsmann, der vor Allem auf die Grundlagen des Gebäudes * t, befriedigen. Der Herr Regierungs⸗Commissair hat behauptet, Deutschland genieße einer vollkommen gesetzlichen Freiheit, und die Bundesgesetze seyen erfuͤllt. Wagt man, dies im Angesicht der Art. 13 und is der Deutschen Bundes⸗Verfassung, so wie des Art. 17 der Badischen Verfassung, zu behaupten, es zu behaupten Angesichts der Ausnahme⸗ Gesetze, und kann man die Deutsche Nation in politischer Freiheit mit Holland, Belgien, Schweden, Norwegen ic, vergleichen? In Betreff des Vorwurfs uber den Ton, in welchem ich von der Bun— des⸗Versammlung gesprochen, appellire ich an diese ganze Versamm lung, ob ich nicht mit zartester Schonung gesprochen, nicht mich . . über Gesinnungen, Ansichten ünd Tendenzen enthal— en habe.
von Itzstein: Ich theile die Ansichten des Abgeordneten Welcker ruͤcksichtlich ber Ausnadme⸗Gesetze und unterstühe seinen Wunsch hin⸗ sichtlich der Aufhebung derselben. Sie sind in einer langst entschwun⸗ denen Zeit erlassen, wo der Deutsche Bund in Betracht einzelner Ereignisse vielleicht Grund hatte, Ausnahme⸗Gesetze zu erlassen. Die Zeiten haben sich aber maͤchtig geaͤndert. Nicht einzelne Maͤnner er⸗ heben blos ihre Stimmen zur Wiedergewinnung ihrer volttischen Rechte, sondern die dͤffentliche Meinung sst erstarkt im Volk, in den Bürgern und sagt ihnen, daß ihnen genommen ist, was ihnen ge⸗ bührt. Die bffentliche Meinung fordert gebieterisch die Aufhebung jener Gesetze. Aber nicht auf dem Wege der Gewalt will sie ihr Recht ertroötzen, nicht durch blutige Umwaͤlzungen, nicht durch den Umsturz der Throne und 2 sondern auf ruhigem, gesetz lichem Wege sie erringen. Die Kraft der bffentlichen eln; ist eine unwiderstehliche; die aͤltere und die neuere Geschichte zeigt uns dieses. Beweis ist die Emaneipation der Katholiken in England, die blos durch die Beharrlichkeit des Volks in Irland und England zurch e h worden ist, welches erkannt hatte, daß ein gro ßes Unrecht geschah. Selbst die Tories mußten einstimmen und erkennen nun an, daß es eine Wohlthat sey fuͤr das Land, daß sie nachgegeben haben. Man blicke nach Preußen und sehe, wie sich dort der Geist erhob. Der Konig wird auch fortschreiten; er bereitet die staͤndische Verfassung vor, wie die Oeffentlichkeit und Mündlichkeit der gerichtlichen Verhandlungen und eine freie Presse. Von diesem Standpunkt aus betrachte ich die Sache und halte dafür, daß alle Kammern sich dahin aussprechen, es mochten die Regierungen dahin wirken, daß die Ausnahme⸗Gesetze aufgehoben und der Zustand her⸗ beigefüͤhrt werde, der eines großen Volkes 866 ist, damit es in die Reihe der Staaten trete, die in der Weltgeschschte eine Rolle * spielen würdig sind. Ich hatte noch manche Wünsche, verspare sie aber auf die Berathung der Motion des Abg. Welcker; ich hatte noch Manches zu sagen wegen Verbffentlichung der Bundes⸗Protokolle, die im Interesse der Bundes⸗Versammlung selbst nur heilsam wirken wärde, wegen der Hannoverschen Verfassungs⸗Frage, die en, Deutsch⸗ land angeht. Ich unterstuͤtze den Antrag des Abg. Welcker.
Schaaff. Der wesentliche Inhalt der Rede des Abg. Welcker besteht im Ausdruck seiner Ansicht über die Art und Weise, wie der Deutsche Bund sein Grundgesetz zum 3 gebracht hat; er hat dies nach seiner Ueberzeugung gethan, was ihm Niemand wehren kann, wie wenig man auch selne Ansicht theilen mag. Der Abg. von Itzstein hat sich im Ganzen in gleicher Weise ausgesprochen und noch andere Wuüͤnsche und Hoffnungen dargn geknüpft. Es fragt sich nun, ob wir jetzt einen Beschluß hieruͤber 5 tonnen; ich glaube nicht, denn der Antrag des Abg. Welcker i 3 kompligirt/ ais daß er ohne weitere Pruͤfung zu erledigen ware. Der Abg. Wel⸗ cker hätte eine Motion stellen sollen; er hat dies nicht gethan; Kammer aber iss nicht vorbereitet, einen Beschluß zu fasfen. Mein Antrag ist also, 2 Tagesordnung erb n, oder wenn man dies nicht will, die Kntraͤge in die Abtheilungen zu verweisen. Ueber⸗ haupt aber wird in den Angelegenheiten, die die Abg. Bassermann und Welcker an gerret haben, mehr durch Schweigen als durch Re⸗ den bewirkt werden.
Tre furt: Ich theile im Wesentlichen die Wuünsche der ; Welcker und von Ihstein, namentlich in Bezug 22 * bffentlichung der Bundes ⸗ Protokolle, Herstelsung der Preßfreiheit,
vor Allem aber den Wunsch, daß in n. Deutschen Staaten conssitutionelle Verfassungen eingeführt werden. Ich habe diese n immer im Herjen getragen, besonders den letzteren, habe aber früͤh genug erkannt, daf es jwei verschiedene Wege giebt, die⸗ sem Ziel entgegen zu gehen; der eine Weg ist der des guten Bei⸗ spiels, das man Anderen giebt. Die früheren Kammern waren dle⸗ sem Weg mehr zugewandt, als die graf durch ihr ,,. oͤffent⸗ liches Leben gezeigt hat. Machen Sie sich daruber keine Tluschung; wenn man anderen Regierungen Lust machen will r Verleihun sindischer Verfassung, so muß man durch die That das Gute un Schöne selbst bewelsen. Der Geist, wie er sich seither in unserem Saale kund gegeben hat, sst aber gerade keine Lockspeise fEr diejenigen Regierungen, die noch keine Verfassung haben, dieselbe sofort einzu⸗ führen. Weil sch nun nicht glaube, daß eine von der gegenwartigen Kammer ausgehende 3 besonderen Eindruck auf diejenigen machen wird, an welche die Empfehlung gerichtet ist, bin ich heute nicht far elnen Antrag, für den ich früher immer war. Sollte die Kammer sich aber für eine nahere Berathung des Gegenstandes ent⸗ scheiden, fo waͤre der Weg der Motlons⸗Behandlung allein dazu ge⸗ eignet, d. b. ihn in die Abtheilungen zu verweisen.
von Itz ein: Die Erklarung des Abgeordneten Trefurt uͤber den Geist der jetzigen Fammer und die Anträge, die von ihr ausge⸗ hen, ss eine, im mildesten Ausdruck gesprochen, sehr starke Erklaͤrung, deren weltere Interpreiatjon ich Ihnen überlassen will.
Sander: Es ist nicht wohl zu leugnen, daß seit 1819 von der Deutschen Bundes ⸗Versammlung Schranken und Verbote mannig⸗ facher Art ausgegangen sind. ch will daruber nicht rechten, ob man t jener Zeit wirklich Gründe und triftige Ursachen dazu hatte; ich will nicht darüber streiten, ob das, was geschehen, recht- oder zweckmaͤßig geschehen sey oder nicht. Wenn aber der Herr Regie⸗ rungs- Conmissair sagt, es sey der Zustand Deutschlands, wie er jetzt besteht, ein Zustand der Gesetzlichkest und der Ruhe, so kann ich ihm darin wohl Recht geben. Es ist ein Zustand der Ruhe und ein Zu⸗ stand der Gesetzes⸗ und Ordnungsgliebe, welche das Deutsche Volk u allen Zeiten und auch da, wo seine Rechte nicht anerkannt wur⸗ 6. in sich bewahrt hat. Es herrscht allerdings ein Zustand der Ruhe, aber nicht ein Zustand der Anerkennung desjenigen, was da ausgegangen ist, hinsichtlich der staatsbuͤrgerlichen Rechte der Deut⸗ schen; nicht ein Zustand der Billigung desselben. Vielmehr ist es eine Wahrheit, daß Beutschland seit langen Fahren auf eine andere Rich⸗ tung hofft, und daß man sie dringender und mehr und mehr wuͤnscht. Man wird nicht leugnen koͤnnen, daß in neuester zeit durch die Dro⸗ hungen des Auslandes der Deutsche Nationalgeist wieder erwacht und das Bewußtseyn der Hohe des Deutschen Volkes staͤrker gewor⸗ den ist, als früher. Ich wurde , es sey dem nicht so, und dieses National- Bewußtseon sey nicht slärker angefacht worden, wenn damit nicht *. der Wunsch einer Abaͤnderung jener aufgestellten Schranken und Verbote staͤrker angefacht, und nicht 2. Hoffnung vorhanden waͤce, daß dieser Wunsch wirklich zur rn llung wurde gebracht werden. Der Wunsch, wie ihn der Abgeordneie Welcker auf gestellt hat, geht auch lediglich auf nichts Anderes, als den Zustand, wie ihn die Bundes⸗Akte verheißt, auf nichts Anderes, als eine Zu⸗ rückfüͤhrung auf die fruͤberen Zustaͤnde, die zur Zeit der Entstehung der Deutschen Bundes-Akte bestanden, auf die Exfuͤllung desjenigen, was die Bundes⸗Akte darin verheißen hat. Das ist aber doch wohl in der jetzigen Zeit kein Wunder, der irgend einen Anstand finden koͤnnte oder sollte. Hinsichtlich dieses Wunsch sind wir in diesem Saale, wie der Abg. Trefurt selbst anerkannt hat, von je her einig gewesen, und dieser Wunsch ist auch schon vielfach erklungen. Wenn man von Wieder⸗ holungen spricht, so sage ich, daß wir leider immer noch in der Lage sind, diesen Wunsch wiederholen ju müssen; allein wir koͤnnen und durfen damit nicht nachlassen. Ein Mißtrauen gegen den Deutschen Bund wird bierdurch nicht verrathen, sondern gerade ein Vertrauen gezeigt und bewtesen, daß diese Kammer, zu Stande gekommen in einer Zeit, wo das Deutsche National ⸗-Bewußtseyn erwacht war, auch fühlt, daß sie sich nicht blos um ihre inneren Zustaäͤnde, sondern auch um Deutsche zu kümmern habe, und zwar darum, weil es noth thut, Deutschland zu einigen, zu kraͤftigen fuͤr die Stunde der Ge⸗ fahr, die, wie ein neuestes ungluͤckseliges Ereigniß zeigte, vielleicht nicht mehr so fern liegt. Es ist aber auch ein Wort der Zeit, daß eine Einigung und Kräftigung von Deutschland nicht blos darin be⸗ sieht, daß die Schranken und Verbote, die in Zeiten der Aufregung erlassen worden sind, fortdauern, und daß darin nur die Gemeinschaft⸗ lichkeit der Deutschen bestehen soll, unter gleichen Schranken und Verboten zu seben. Vielmehr ist es eine unvestreitbare Wahrheit der Zeit, daß auf Anerkennung der Rechte und Freiheiten des Volks, so weit sie vernünftig sind, die wahre Kraft des Stagtes beruht, und
nur durch eine Vereinigung der Völker mit den Fuͤrsten eine Kraft
entsteht, die geeignet ist, Angriffe und Drohungen abzuwehren,. Ge⸗ rade darum ist es aber auch um so mehr an der Zeit, den Antrag des Abg. Welcker anzunehmen. Wir haben nicht nothwendig, ihn in die gi , ,. zu verweisen, da er nicht etwa auf eine Interpreta⸗ tion der Bundesakte, sondern nur darauf ausgeht, die Verheißungen der Bundesakte zu verwirklichen und die Ausnghmsmaßcegeln, die in einer Zeit der a . erlassen wurden, zuruck zu nehmen, damit auch Beutschland ein elniges, starkes und kraͤftiges werde und man mit Muth, wie auch mit Erfolg, kuͤnftigen Gefahren n, gehen kann. (Fortsetzung folgt. )
A Hamburg, 27. Juli. Die Staats⸗-Anleihe zur Deckung des General⸗Feuerkassen⸗ Schadens ist nunmehr abgeschlossen. Ueber die Bedingungen ist Folgendes bekannt geworden; Es wird fuͤr jetzt nur uͤber des ganzen bekanntlich auf 32 Millionen veran⸗ schlagten Bedarfs kontrahirt, und der Staat verpflichtet sich, den Rest nicht vor Ablauf eines Jahres an den Markt zu bringen; die Uebernehmer geben 94 statt 100 und erhalten 1 pCt. Provi⸗ sion, wovon sie dem fuͤr sie auftretenden Unterhaͤndler 5 pCt. Ab⸗ geben. Der Zinsfuß ist auf 35 pCt. festgesetzt. Die Einschuͤsse werden vom ÄUugust d. J. an in monatlichen Raten von abwech⸗ selnd 190 und 15 pCt. geleistet; zur Tilgung ist so viel ausgesetzt, daß sie in 51 Jahren beschafft seyn kann; von den auf Inhaber lautenden Obligationen soll, so lange sie unter pari stehen, jaͤhrlich fuͤr eine gewisse Summe angekauft und amortisirt werden. Als üebernehmer, dem Staate gegenüber, nennt man die Preußische Seehandlung fuͤr 12 Millionen und den hiesigen Banquier Sa— lomon Heine fuͤr 8 Millionen.
Die hiesigen Abendblaͤtter werden wahrscheinlich heute eine Anzeige hinsichtlich der fuͤr die hiesige Boͤrse reservirten Summe und morgen die Bedingungen der Anleihe enthalten.
Spanien.
O Madrid, 16. Juli. Den fast ausschließlichen Gegen⸗ stand der hiesigen Gespraͤche bildet seit einigen Tagen ein Schrei⸗ ben, welches der Englische Gesandte, Herr Aston, an den Ex-Mi⸗ nister Gonzalez gerichtet, und dem Präsidenten des Senates, so wie dem des al he, in Abschrift mitgetheilt hat. Es wird darin dem Ex⸗Minister in sehr starken Ausdruͤcken vorgehalten, daß er gegen gi eigene Ueberzeugung abzuleugnen ben waͤre, die ihm von Selten des Gesandten zugestellten Antraͤge auf einen abzuschließenden Handels⸗Vertrag zuruͤckgewiesen zu haben, und er zugleich auf die Folgen aufmerksam gemacht, welche eine solche Ver—⸗ leßung der Wahrheit, durch welche nicht nur der Gesandte, sondern ein so erhabner Staatsmann, wie Sir Robert Peel, biosgestellt werde, herbeiführen konne. Herr Gonzalez berust sich seinerseits dul, mehrt, in feinen Händen besind iche schriflche Vaweise aus
enen die — die der Englische Gesandte nicht nur sei⸗ — 2 politischen Fahigkelten, sondern ganz vorzüglich den Eigenschaf⸗ n ö Charakters zolle, auf das unwiderlegbarste hervorgehe. nterdessen wird Herr Marian heute in Begleitung eines von
errn Aston abgefertlgten Kabinets⸗Couriers nach London abgehen, * 1 den Englischen Ministern mündliche Aufki *
en zu ertheilen, falls die schriftlichen nicht ausreichen sollten. * eser Uumsiand giebt auch zu mannigfachem Gerede Veranlassung, sndem es manchen Spaniern auffällt, daß ein Mitglied des Spa⸗ nischen Senates den vertrauten Unterhändler einer fremden Macht
abgebe. Sitzungen nicht mehr gehalten werden können. Der Senat mußte
gestern Abend die hier anwesenden Mitglieder dringend auffordern sasfen, sich einzustellen, damit die Budgets und einige andere wich; Man vermuthet, daß Glogau nach Erdmannsdorf zu begeben, wo Allerhöchstdieselben
tige GeseßEntwärfe votirt werden könnten. heute die Cortes bis zum Oktober vertagt werden werden.
Der aͤlteste Sohn des Infanten Don Franelsco wird heute hier eintreffen. Der General-Capitain und der Gefe politico sind ihm bis an die Graͤnze von Alt⸗-Castilien entgegengereist, um ihn
junge J ird sich segiei : * n n, 6 , im Königlichen Schlosse ab. Se. Majestaͤt besichtigten die dort
als äberzahliger Capitain einzutreten. Der juͤngere Bruder dessel⸗ aufagestellte Wache und besahlen, Genzralmarsch zu schlagen. So⸗
ben ist in Ferrol zuruͤckgeblieben, um sich mit dem Marine⸗Dienst
bekannt zu machen. Der Infant Den Francisco de Paula selbst ; z * ⸗ᷓ— ) nants von Luͤtzow, der Generale von Neumann, von Bockelmann,
u begrůßen.
leal' de Henares bege um in das dortige Husaren⸗Regiment
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soll bedeutet worden seyn, mit seiner ubrigen Familie Madrid nun— mehr zu verlassen, jedoch erklaͤrt haben, nicht eher abreisen zu kön— nen, als bis ihm seine seit langer Zeit ruͤckstaͤndig gebliebenen Apanagen ausgezahlt seyn wurden.
Dle Regierung hat, dem Vernehmen nach, an den Portugie⸗
sischen Hof eine sehr scharfe Note überreichen lassen, in welchem die Drohung, Spanische Truppen uͤber die Portugiesische Graͤnze zu schicken, falls die dortige Regierung dem Unwesen der das dies— feitige Gebiet verletzenden Räuber und Kontrebandisten nicht steuern köͤnne, ausgesprochen wird. Ein von Lissabon vorgestern hier ein— getroffener Courier schein: unterdessen die befriedigendsten Zusiche—⸗ rungen mitgebracht zu haben.
Ihre Majestäͤt die Koͤnigin hat, wie allgemein versichert wird, ihre Ünzufriedenheit mit dem Betragen verschiedener durch Herrn Argunlles in ihren naͤchsten Umgebungen im Palast angestellten n zu erkennen gegeben. Bekanntlich ließ es sich der
ormund der Koͤnigin angelegen seyn, fast alle Palast-Beamte, deren Treue und Anhäͤnglichkeit an die Mutter Isabella's bekannt war, des Dienstes zu entlassen, und dagegen den Palast mit Leu— ten ohne Erziehung und andere Verdienste als den Ruf ihrer revolutionairen Gesinnungen anzufuͤllen. Die Folgen haben sich so deutlich gezeigt, daß Herr Arguülles, zum großen Verdrusse der Patrioten sich genoͤthigt gesehen hat, die Beschwerden der jungen Koöͤnigin fuͤr begruͤndet zu finden, und eine ziemlich durchgreifende Veranderung in dem Personale des Palastes vorzunehmen. Ganz vorzuͤglich hatte sich die Koͤnigin uͤber das Benehmen eines ihrer Lehrer, Namens Ventosa, beklagt, auch dieser ist bereits entfernt worden.
Abends. In der That wurde heute in beiden Kammern ein Dekret verlesen, durch welches die gegenwartige Legislatur der Cortes fuͤr geschlossen erklaͤrt wurde.
Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika. Boston, 30. Juni. (L. A. Z.) Die Mormoniten senden jetzt Emissare in die großen Staͤdte und fordern die namhaftesten Theologen auf, ihnen zu beweisen, daß sie Betruͤger u. dgl. waͤren. In Boston wurde seit dem 21. Juni alle Abende in einer Kirche kontroversirt und disputirt. Ein dortiger Prediger, Dr. West, hatte die Ausforderung angenommen. Die Neugierde trieb mich, den Schluß der Debatten zu hoͤren. Man denke sich ein Audi⸗ torium von 2 — 3000 Menschen, eine Art Katheder, die Kanzel, in der Mitte, breit genug fuͤr 6— 8 Personen. Zuerst ward der Chairman fuͤr diesen Abend und dann der Secretair gewaͤhlt, durch Vorschlag und Zustimmung oder Verneinung. Dann wurde die Versammsung eröffnet, indem die Anwesenden berechtigt wurden, Vorschlaͤge fuͤr den Gang der Verhandlung zu machen. Dies ge— schah in Form einer Motion. Sie wurde amendirt, kurz dafuͤr und dagegen gesprochen und durch Zuruf beide verworfen. Jetzt begann Dr. West in einer wuͤrdevollen und gehaltenen Weise den Betrug des Mormonitenwesens nachzuweisen. Er hatte eine halbe Stunde Zeit. Darauf trat der Mormonen-Apostel, Mr. Ehlert Adams, auf. Er schien der Physiognomie nach ein Jude. Man denke sich einen duͤrren, schwarzen Menschen Gum Gegensatz vom starken und blonden Dr. West), mit der Beredtsamkeit und den Gesten eines Kapuziners. Bald toste seine Rede in Leidenschaft, daß er sich uͤberschrie, bald sprach er so gelassen, als ob er allein sey. Im Ganzen war ihm Dr. West überlegen und wies aus dem Buche Mormon nach, daß die Mormon ten und ihres Propheten Joe Smith Schriften (oder the latter days Sainis, wie sie sich nen— nen) ihren Verein zum Staat im Staate organisiren, eine be— waffnete Macht bilden und einen Vertilgungs⸗-Krieg Denen drohen, die sie anfeinden. Besonders aber blieb der Apostel sitzen, als er die Kraft, Wunder zu thun, nachweisen sollte, die sich dieselben zuschreiben. Ich bemerke dieses Ereigniß, weil es keinem Zweifel unterliegt, daß die Mormoniten sich wirklich staatlich organisiren. hre Religion geht nicht gegen die Bibel; sie fußen durchaus auf se, wollen aber spaͤtere Offenbarungen haben, nach denen alle Religionsmeinungen sich in ihrem Glauben vereinigen konnen. Dadurch werden sie wichtig und maͤchtig, und ihre Offen— barungen, moͤgen sie seyn, welche sie wollen, besonders bedeu⸗ tend fuͤr das in Sekten zerfallene Amerika. Sie zaͤhlen jetzt 100,000 in Nauvoo, Illinois, haben 2000 Mann Milizen, die sich mit den Linientruppen der Vereinigten Staaten messen konnen, und Alles geschieht auf Befehl des Propheten und Generals Joseph Smith. Unter ihm kommandirt ein Majorgeneral Binett, ein sehr guter, gebildeter Offizier. Aber Beide haben ihre Commis⸗— sion vom Staate; Alles gedeiht. Smith scheint ein sehr guter Organisator zu sein. Er ist in Vermont geboren und kam als Knabe von 10 Jahren nach dem Staate Neuyork. Sein Vater und er selbst gehörten zu einer Schaßzgraͤbergesellschaft. Er hat einen Rath gebildet, der sehr weise zu sein scheint, wenigstens geht er anz in das System ein, und es herrscht eine merkwuͤrdlge Harmonie. on allen Seiten strͤmen Anhaͤnger zu, und die vorhin erwaͤhn— ten öffentlichen Diskussionen moͤgen besonders darauf berechnet seyn, Aufmerksamkeit zu erregen und neue Anhänger zu werben. Diese Angelegenheit entwickelt sich jetzt um so rascher, als die Sekte von Missuri aus bedraͤngt wird und man ihr die lebens- gefaͤhrliche Verwundung des dermaligen Gouverneurs dieses Staats Schuld giebt.
Inland.
Posen, 26. Juli. (P. 3.) Obgleich schon gestern fruͤh die Nachricht sich verbreitete, Se. Masestaͤt der Konig in in Gnesen ein Diner einnehmen und erst spaͤt Abends hier eintreffen, so hatte sich doch schon von 6 Uhr an eine große Volksmenge in den Straßen aufgestellt, welche Se. Majestaͤt passiren mußten,
Die Zahl der Deputirten hat so sehr abgenommen, daß die
unter dem Jubel des Volkes wohl eine Stunde.
um den geliebten Herrscher, der diesmal alle Empfangs ⸗Feierlich⸗ keiten ausdräaͤcklich verbeten, freudigst zu begruͤßen. Genau um sr Uhr traf der Königliche Wagen, gezogen von 8 stattlichen Braunen in glaͤnzendem Geschirr, bei der Wallischeier Brucke ein und fuhr unter dem lauten Hurrah⸗Ruf der versammelten Menge, die uber das gesunde Aussehen Sr. Majestaäͤt höchst erfreut war, dem Regierungsgebaͤude zu, wo der erhabene Monarch von unseren Militair⸗- und Tivilchefs ehrerbietigst empfangen wurde. Seine Majestaͤt geruhten Sich huldreichst mit den anwesenden Herren zu unterhalten und begaben sich dann zur Tafel, zu welcher auch die versammelten Notabilitäten gezogen wurden. Heute fruͤh gegen 3 Uhr haben Se. Majestaͤt unsere Stadt verlassen, um sich über
mit Ihrer Majestaät der Koͤnigin zusammentreffen werden.
* Glogau, 27. Juli. Gestern Abend um 56) Uhr langten Se. Majestät der König hier im besten Wohlseyn an und stiegen
leich sammelten sich die hier garnisonirenden Truppen auf dem arkte. Se. Majestaͤt kamen in Begleitung des General⸗Lieute—
von Witzleben, von Saft und des Ober-Praäͤsidenten der Provinz, Dr. von Merkel, zu Fuß auf den Markt und verweilten hier Se. Majestaͤt ließen einige Truppen-Abtheilungen Griffe und Wendungen ma⸗ chen und besichtigten sodann die praͤsentirenden Truppen, die nach einem zweimaligen Parademarsch auseinandergingen.
Dem naͤchst besuchten Allerhöchstdieselben die Schul⸗Kirche des katholischen Gymnasiums, wo der Oesterreichische General von Relsky (1740 beim Sturm der Preußen gefallen) begraben liegt; sodann die Garnison-Kirche und begaben Sich von hier in das
Koͤnigliche Schloß zuruck, wo Sie das Souper einnahmen. Eine
herrliche Militair-Musik und eine glanzende Illumination der Stadt beendigte den frohen Tag.
Heute fruͤh um 5 Ühr reisten Se. Majestaäͤt uͤber Polkwitz, Luͤben u. s. w. nach Erdmannsdorf ab, wo Sie am Nachmittag anlangen durften.
Köln, 25. Juli. Am 22sten d. traf Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz August von Preußen hier ein und wird bis zum 27sten d. zur Inspizirüng der bei Wahn versammelten Compagnieen der Sten Artillerie Nein hier verweilen. Abends wurde Höoͤchstdem⸗ selben am Absteigequartier „zum Kaiserl. Hofe“ ein großer mili— tairischer Zapfenssreich gebracht. Sonntag Morgens wohnte Se. Koͤnigl. Hoheit dem Gottesdienste in der He, f rc? bei und nahm nach Beendigung desselben eine große Parade von saͤmmt⸗ lichen hier garnisonlrenden Truppen auf dem Neumarkte ab. Den 23sten gab der Prinz ein Diner, wozu die Stadt⸗Kommandanten, General⸗Majore Graf von Canitz und Kellermeister von der Lundt, der Regierunge⸗Praͤsident von Gerlach, der Ober-Buͤrgermeister, Geheime Regierungs⸗-Rath Steinberger, eingeladen zu werden die Ehre hatten.
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General ⸗Versammlung des Berliner Vereins für den Kölner Dombau am T7. Juli 184.
Der Vorsitzende eröffnete die Sitzung durch folgenden Bericht: „Vor dieser geehrten Versammlung die hohe Wichtigkeit des Wer— kes, welches uns 56 heute vereinigt, der Fortführung des Köl— ner Dombaues auseinandersetzen wollen, hieße wahrlich, Wasser um Quell tragen. Als die Ueberzeugung immer mehr Leben und dr bretti ng gewann, der Dom von Kbln, die herrlichste Schoͤpfung vaterländischer Kunst, werde nicht nur vor weiterem Verfalle ge⸗ sichert, sondern nach seinem urspruͤnglichen Baurisse weiter gefuhrt werden, als ein Verein in Stuttgart in wahrhaft tuͤchtigem Sinne eine Anzahl, wenn auch in Verhältniß zum großen Ganzen nur kleine Anzahl Bausteine auf dem Rheinstrome der Schwesterstadt zufuͤhrte, als in Koͤln selbst unter dem Protektorate unseres Koͤnigs ein Dombau⸗Verein sich bildete, welchem bald ein ahnlicher in Bayern unter dem kunstsinnigen Koͤnige Ludwig folgte: da konnte es wohl nicht lange zweifelhaft seyn, daß auch wir uns beeilen wuͤrden, in einem so loͤblichen Streben nicht zuruͤckzubleiben.
Auf eine Einladung, welche einige von uns unterm 15. Fe⸗ bruar erließen, versammelten wir uns hier am 17ten desselben Mo⸗ nats, zahlreich genug fuͤr die Kurze der Zeit, die eine große Ver⸗ breitung des Schreibens nicht gestattete; Viele auch, welche durch dringende Geschaͤfte abgehalten waren, wollten wenigstens schriftlich uns ihrer vollen Zustimmung versichern.
In dieser ersten Versammlung wurde einstimmig
die Bildung eines Vereins unter der Bezeichnung: Berliner Verein für den Kölner Dombau beschlossen, der Entwurf zum Vereinsstatute wurde vorgelegt, und mit einigen Abänderungen, unter Vorbehalt der Redaction durch den zu erwählenden Vorstand, angenommen; es wurde ferner einstimmig beschlossen, von Sr. Königl. Majestät zugleich mit der Geneh— migung des Statutes die Annahme des Protekto— rats zu erbitten. Sodann wurde ein provisorischer Vereins-Vorstand, bestehend aus 11 Mitgliedern, gewählt; die Wahl fiel auf die Mitglieder: Geheimen Regierungs— Rath Brüggemann, General-Lieutenant von Colomb, Di— rektor Cornelius, Geheimen Regierungs-Rath von Eich en— dorff, Geheimen Ober-Regierungs-Rath von Harlem, Stadt— Aeltesten Knoblauch, Geheimen Ober-Regierungs-Rath Kor— tüm, Ober⸗-VBuͤrgermeister Krausnick, General- Direktor von Alfers, Professor Rauch, Geheimen Ober-Regierungs-Rath Streckfuß.
Der Vorstand versammelte sich am 22. Februar zur Absas— sung des Statuts auf den Grund der in der Vorversammlung festgestellten Prinzipien, und waͤhlte dann nach 9. 12 desselben den d, seinen Stellvertreter, den Secretair und Schatz⸗ meister.
Namens dieses Ihres provisorischen Vorstandes habe ich Ihnen heute uͤber unsere bisherige Wirksamkeit Bericht zu erstat⸗ ten, der Schatzmeister wird Ihnen den Stand unserer Kasse vor— legen, und zum Schlusse werden Sie, indem wir die uns anver— traute Vollmacht in Ihre Haͤnde zuruͤcklegen, zur definitiven Wahl eines Vereins-Vorstandes schreiten.
Unterm 26. Februar ließen wir unsere Bitte um Genehmi⸗ gung des Statuts und Uebernahme des Protektorats durch Ver⸗ mittelung des Ministeriums der geistlichen und unterrichts⸗Ange⸗ legenheiten an Se. Köoͤnigliche ed fg. gelangen; wir . die Zwischenzeit bis zum 9 der Ruͤckantwort, . die alsdann zu verbreitenden Dekenncmacht a , r nn gegen
Die Genehmigung erfolgte unterm 31.