1842 / 215 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

lauben, um darzuthun, 5 5 8 ger g . ar indschaft gegen Herrn Walter, auch nicht allein, durch seine . r ag e w d, Eigenthüͤmer der Times . 22 * 6

be leiten lassen. Es sind

suchung ü Don diefen würden Lewes und Bridport, so

ei nn, ist, die durch dieselbe anerkannten Mitglie⸗

; Erft ĩ re Sitze behalten haben. Nur fur Notting⸗ . er n, und hier tritt Herr Walter *

me der Roebuckschen Resolution wegen Ausseßung . nachtheilige Folgen gehabt haben. Ob die⸗

Whigs sowohl wie den Tories im Allgemeinen ganz an⸗

. i die Art und Weise, wie Herr .

u gehen gesucht hat, der konsequenten Durchfuͤhrung des einmal gonnenen suͤrs erste wenigstens uͤberhoben zu seyn.

London, 30. Juli. Die Koͤnigin und Prinz Albrecht hiel⸗ ten gestern, in Begleitung des Erbprinzen und der Erbprinzessin von Sachsen⸗Koburg, zu Windsor eine Musterung uͤber das 2te Leibgarde Regiment ab. Ihre Majestät, welche ein prächtiges Reitkleid und daruͤber den Hosenband⸗Orden trug, und die beiden Prinzen waren dabei zu Pferde. Oberst Reid, der Commandeur des Regiments, hatte sich sehr schmeichelhafter Aeußerungen von Seiten der Koͤnigin uber die Haltung der Truppen zu erfreuen.

Gestern erhielt im Oberhause die Armen-⸗Vill die dritte Lesung, und im Unterhause wurden verschiedene Subsidien fuͤr die Regie⸗ rung und ein neues Wahl⸗-Ausschreiben fuͤr Nottingham geneh⸗ migt. x Aus statistischen Angaben geht hervor, daß der Huͤlfs⸗Verein in Manchester 1132 Familien oder 45,591 Personen unterstuͤtzt hat, und daß 2000 Familien dort noch ohne Unterstuͤtzung bleiben. Davon lebten 2049 Familien oder 9179 Personen in meistens dumpfen Kellern ohne Zugang von Luft. Eine andere Untersu⸗ chung ergab, daß 2009 Famillen oder 8866 Personen nicht mehr als 5 Sh. 3 2 die Woche zu leben hatten, dabei waren sie im Besiz von 22,147 Pfandzetteln, worauf sie 2780 Pfd. 14 Sh. 4 Pee. geliehen hatten.

Der „Twed“ hat Nachrichten aus Jamaika vom 26. Juni uͤberbracht, welche über die heftigen Regenguͤsse klagen, von denen die Insel heimgesucht worden ist, und wesche den Transport des Zuckers nach den Verschiffungs-Orten wesentlich behinderten. Als der ‚Twed“ am 14. Juni Cap Haytien passirte, bot dasselbe den traurigsten Anblick dar, und die noch ubrigen Bewohner der zer⸗ stoͤrten Stadt waren in fortwährender Besorgniß vor den Erd—⸗ stbßen, die noch immer, wenn auch in schwaͤcherem Maße, die Gegend heimsuchten.

Belgien.

Brüssel, 30. Juli. (K. 3) Aus dem Texte des Vertrags vom 16. Juli, wie er der Repraͤsentanten⸗Kammer jetzt vorgelegt worden, ist zu ersehen, daß die Zugestaͤndnisse Belgiens an Frank⸗ reich noch weiter gehen, als der Minister des Innern in seinem Schreiben an die Gouverneurs, durch welches zuerst der Inhalt des Vertrags bekannt wurde, angegeben hatte. Der Abzug von TpCt. am Gewichte bei der Berechnung der Einfuhr⸗Gebuͤhren Franzoͤsischen Salzes, die Anwendung des Franzoͤsischen Tarifs auf auf den Transit der Schiefern, die Oeffnung des Graäͤnz⸗Amtes Menin fuͤr diesen Artikel, die Gleichstellung der Franzbsischen 866 mit den inländischen auf den diesseitigen Binnengewässern, das Verbot des Transits von Garn und Leinewand irgend eines dritten Landes endlich die Bedingung, daß Belgien keinem anderen Lande fuͤr Wein, Seidenwaaren und Salz guͤnstigere Be⸗ dingungen gestatten darf, als durch diesen Vertrag an Frank⸗ reich gestattet sind, alles das sind Stipulationen, die theils Bel⸗ giens freie Bewegung in Zoll- und Handelssachen beschraͤnken, theils mit pecuniairen Opfern verbunden sind, die auf irgend eine andere Weise gedeckt werden muͤssen. Indessen geht die Kammer, wie es scheint, schnell uber Alles hin, um nur zum Abschlusse zu kommen. Nur Ein Punkt fand in den Sectionen Anstand. In dem betreffenden Gesetz-Vorschlage, den die Kammern anzu— nehmen haben, heißt es namlich im zweiten Artikel, der Kö⸗ nig sey ermächtigt, die an Frankreich durch den zweiten Artikel des Vertrags zugestandenen Ermaͤßigungen auf Wein und Seidenzeuge auch anderen Landern zu gewähren. Dieser Artikel ist namentlich mit Rucksicht auf die jeßt in Deutschland angeknuͤpften Unterhand⸗ lungen abgefaßt, da hier besonders der Wein ein Gegenstand von Konzessionsen Seitens Belgiens werden kann. Ader gerade die⸗

serhälb wollen viele Glieder der Kammer eine solche Ermaͤchti⸗ Ee. der Regierung nicht zum Voraus geben, sondern sich die erleihung derselben vorbehalten, bis di Vertraͤge, in denen sie eventuell stipulirt werden mag, ihrem ganzen Inhalte nach den Kammern bekannt gemacht werden. in dieser Hinsicht der Regierung die Haͤnde weniger frei seyn was bei den angedeuteten lin hani un seine Nachtheile ha⸗ ben kann. Die Verfassung will allerdings. daß jeder Vertrag, der 2 1 enthalt, den ma mitgetheilt werde; dieser Artikel wurde bindend seyn, wenn die Regierung . e dem, te. zu Ermaͤßigungen der in Rede stehenden Art . rden die Kammern hierdurch nichts von der ; . . in denen sie zugestanden worden ju verwer⸗ en. Nachthellig aber kann es, wle gesagt, fuͤr die mit ande⸗= ren Ländern, namentlich mit Deutschlaͤnd angeknäpfren Unter handlungen seyn, wenn sie in keiner ü

darf, und durch . der gewůnschten· Autorisatlon zum

ammern unterworfen sind. Vielleicht wird nun in dem genann⸗ ten zweiten Artikel des von der Regierung vorgeschlagenen . 1 dieses Geseßhes,

* Bräüssel, 29. Juli. Die Deputirten⸗ Kammer, welche

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Leinwand⸗ Industrie geschlossene Convention zu ratisiziren, hat in den verschsedenen ge ee, die 3 vor 6 und unter den gegenwartigen Umständen, troß der fuͤr Belgien druͤcken⸗ den Bedingungen, die Nothwendigkeit der Annahme dieser Ueber⸗ einkunft erkannt. Der Verlust, den die e r, mn durch die Tarif Reductijonen auf Wein , e, lze und Ziegel erleiden werden, ist jährlich auf 4

Wir haben schon in unserem letzten Schreiben bemerkt, daß Leinwand⸗Industrie im ersten Jahre schwerlich den erwarteten Vor— theil aus dieser Convention ziehen wird, wegen der bedeutenden Einfuhren, welche England in der gewissen Voraussicht der ein⸗ 2 2 5 33 '. Car hat. 2 ann sich jedoch der Belgische Leinwand⸗-Handel na ankreic da die äußeren unn nnd e ö. ihn zer 3. , guͤnstiger sind, wieder heben und vielleicht an Ausdehnung ge⸗ winnen.

Im Auslande ist diese Convention ziemlich allgemein als ein wichtiger Schritt zu einer naheren Handels⸗Vereinigung Belgiens mit Frankreich angesehen worden. Ds Journal des Débats, welches in dieser Hinsicht seine Wänsche häufig fur nahe Wirk⸗ lichkeit nimmt und alle, wenn auch noch so zweckwidrige Spuren, fuͤr einen schoͤnen Weg ansieht, um zu einer unter dem Prinzipat von Frankreich geschlossenen Zoll⸗Vereinigung von Frankreich, Bel⸗ gien, Spanien und Piemont zu gelangen, hat wohl den Haupt⸗ rund zu dieser Meinung gelegt, welche dann durch die Englische zr. e geschaͤftig weiter verbrestet worden, um Belgien als ganz von Frankreich abhaͤngig darzustellen. Wir können diese Meinung bei genauerer Prufung nicht theilen. Es ist allerdings Thatsache, daß der Belgssche Handel seine e, . Richtung nach Frank reich d s indem Belgien uͤber 75 Millionen nach Frank⸗ reich ausführt, wahrend dieses nur fuͤr 45 Millionen einfuͤhrt. Dleses Verhältniß hat seit Jahren bestanden und ist durch die gegenwaͤrtige Convention nur aufrecht erhalten worden. Daraus erhellt aber, daß diese Uebereinkunft die Stellung Belgiens zu Frankreich nicht veraͤndert hat; ja man darf eher behaupten, daß dieseibe ein bedeutendes Hinderniß fuͤr eine zukünftige naͤ⸗ here Vereinigung wird. Denn indem durch diese Convention nur der Stalus quo aufrecht erhalten und Belgien dennoch ge⸗ zwungen wird, denselben durch bedeutende Opfer zu erkaufen, so sind shm die vorzuͤglichsten Mittel aus den Handen gewunden, wodurch es spaͤter von Frankreich Konzessionen fuͤr andere wichtige Industriezweige haͤtte 32 konnen. Auf diese Weise macht dle jetzige, 14 blos auf die Leinwand⸗Industrie erstreckende Convention den seit einem Jahre mit so großer Zurüslung und auf einer so umfassenden Grundlage angeknuͤpften und seitdem unter verschie⸗ denen Schwankungen fortgesetzten Unterhandlungen ein Ente. Der hauptsaͤchlichste Zweck derselben ist unerreicht geblieben; Bel⸗ len hat fuͤr seine Steinkohlen, Eisen, Tuͤcher und Kattune keine erminderung des Tarifs erhalten. Frankreich hat sehr geschickt die Noth der Belgischen Leinwand⸗Industrie benutzt, um alle ge⸗ wuünschten Konzessionen zu erhalten. Die Meinung daher, daß diese Convention ein erster 3 Schritt zu einer umfassenderen Handels-Vereinigung mit Frankreich sey, hen, uns daher auf einer ungenügenden Auffassung der Verhaͤltnisse zu beruhen, was um so mehr erhellt, wenn man in Bezug auf Frankreich den Wechsel⸗Einfluß bemerkt, welcher zwischen den Steinkohlen, der Eisen⸗Industrie und der Maschinen⸗Industrie besteht. Belgien vermag J. B. jetzt die Maschinen⸗-Leinwand bedeutend wohlfesler als Frankreich zu liefern, weil hier die Kohlen und Maschinen zu geringerem Preise u haben sind. Wuͤrden aber durch einen spaͤteren Vertrag mit . die Eingangs⸗öͤlle auf diese Artikel herabgesetzt, so wurde dadurch die Leinksi⸗Industrie in einen wesentsichen Nach theil kommen oder man muͤßte für sie eine neue Konzession erhalten, was um so schwerer der Fall kyn wird, als sich schon die Fran⸗ zösische Leinen⸗-Industrie heftig uber die bloße Beibehaltung des Status quo beklagt, und als Belgien, wie schon bemerkt, die Mit⸗ tel verloren, equivalente Zugestaͤndnisse zu machen. Auf diese Weise ist jede naͤhere Handels-Vereinigung Belgiens mit Frankreich schwieriger geworden. So viel ist aber gewiß, daß Belgien durch diese Convention in eine großere Abhaͤngigkeit von Frankreich, na⸗ mentlich in politischer Hinsicht versetzt worden ist, und es kann aus den letzten Vorfaͤllen die Lehre ziehen, daß Frankreich jedes Mittel ergreift und ergreifen wird, um diese Abhangigkeit auszu⸗ beuten, ohne ihm den Nutzen, der aus einer wirklichen Annaherung entspringen koͤnnte, zukommen zu lassen.

Dänemark.

Kopenhagen, 29. Juli. Im weiteren Verlaufe der (ge⸗ stern erwähnten) Mittheilung. die der Koͤnigliche Kommüissarlus den Provinzialstaͤnden in Roskilde uͤber die standischen Aus⸗

schüsse gemacht, heißt es: „Was ihre Zusammensetzung betrisst, so wuͤrden die Mitglieder durch alle vier Staͤnde⸗Versammlungen zu ernennen seyn, aber die Ernennung wurde doch unter Königl. ibm n . muͤs⸗ sen, so wie Se. Majestaͤt auch gesonnen sind, Sich Selbst die Wahl einzelner Mitglieder vorzubehalten, mit besonderer Ruücksicht darauf, daß Er auch gewisse Stellen in den Staͤnde Versammlungen selbst besetzt, und daß namentlich die Universitaͤt und die Geistlichkeit allein durch Mitglieder repraͤsentirt werden, die vom Koͤnig ernannt wor⸗ den sind. Die solchergestalt gewählten Ausschüsse wurden nicht fuͤr das ganze Sexennium, sondern nur fuͤr die Zeit von einer Versammlung zur anderen dauern; wodurch denn 8 Staͤnden Gelegenheit * wer⸗ den wurde, jedesmal nach den Veraͤnderungen, die inzwsschen vorge⸗ gangen seyn möchten, und , derjenigen, die sie am passendsten faͤnden, die Angelegenheiten wahrzunehmen, die diesen Aus⸗ schuͤssen anvertraut werden durften, die Wahl zu erneuern. Aber so wie die Ausschuͤsse folglich nicht füͤr die ganze Wahlperiode gewahlt werden muͤssen, so wird es dagegen in einzelnen Faͤllen geschehen kön- nen, daß sie etwas uber deren Ablauf foridauern, indem naͤmlich der von den in jedem Serennium zuletzt gehaltenen Staͤnde⸗Versammilun⸗ gen ernannte Ausschuß in Wirksamkelt bleiben kann, bis die neuge⸗ waͤhlten Stände zusammenkommen. Obwohl diese Äusschüsse vornehm⸗ lich hinsichtlich der Angelegenheiten, die den ganzen Staat gemein⸗ schafilich betreffen, von Bedeutung seyn wurden, so' schlösse diefes doch nicht, aus, daß sie auch zusammengernfen werden könnten, um die nur kin zelne Provinzen betrefenden Angelegenheiten zu erwägen, namentlich dürft es bisweilen nützlich seyn, 96. sie (die Dänischen) zur Be⸗ ee von Sachen el nern een, würden, die nur Dänemark 64 fen, woruͤber aber einungs⸗Verschieden heit zwischen den beiden Daͤnischen Stan de Versammlungen stattfaͤnde, so wie auch nach Um⸗ fänden, Berania fing gefunden werben ahrfte, das denten der nf sinzuholen, ehe eine Sache den Sünden selbs vorgelegt Finde pie hlt ih beine Din siccht n ede, die sänbisch, Wirt fan e . i . beschraͤnkt werden, indem die Stande auch fer⸗ wi alle 26. nde n vernehmen seyn warden, die gegen⸗ s gehbren, ohne daß sie du ie Aus⸗

übe

d an n Kosten wären übrigen? au diesc be Wwelse wie die

en. nheiten, die unter nahere Er⸗ ber ich abe r den Augenblick es auszumachen

dem 26sten d. M. in außerordentlicher Sitzung zusammen⸗ sen worden, um zunaͤchst die mit Frankreich in Bezug auf die

eyn, welche An i 6 = nannt werden ah vile, n r g r. 3

illion Fr. ge, ] e

daß es wünschenswerth seyn würde, die Zahl derselben für jede gleich . ö durfte kal d ln Verschiedens f sprechen, daß von Bantu im Ganzen mehr Mitglieder als von den Herzogthümern ewäͤhlt würden, indem . das en eine grö⸗ ( Vestsmenge hat und ßere Beitrage zu den Staats. Aus⸗

be ert; aber da d 6 sich schwerlich durch ke e te Cinrichtung gesichert sinden dürften, insofern ihnen n iche An timmen mit dem Königreiche ein⸗ erdumt bird so ist zu waänschen, daß eine Gleichheit dieser Art attsinden möge. Wie groß die Zahl muthmaßlich im Ganzen seyn duͤrfte, daruͤber wird das Comité, welches niedergesetzt werden durfte, 2 147 2 , . k n weise da eselbe n ehr groß, aber au ; Eben so wird es in Oer n! gezogen werden k 242 ob 6

3 6 , , , ,,

ie verschiedenen Interessen in den erwahnten staͤndischen Ausschüssen repraͤsentirt werden, und von diesem Standpunkt betrachtet, könnte es Manches fur sich baben, daß jede der verschledenen Klassen, woraus die Versamnilung bestebt, auch . or glied ernenne. Sollte das Resultag, ergeben, n . Wahn 77 der a,,. als cin Ganzes ausgeben son, . müßte sebenfa bei derselben Rucksicht darauf i , werden, daß alle Interessen auf gleiche Weise repräͤsentirt würden, aber es itz eine Frage, ob dies in gleichem Frade durch eine aügemesne Wahl erreicht werden wird, wie durch eine Klassenwabl. Uebrigens werden af verschiedenen Ernennungg⸗ Arten 3 eise auch Einfluß auf die Zahl erhal⸗ ten; soll namlich die Wahl flassenwesse geschehen, so wird es vielleicht einer großeren Anzahl bedürfen, als erforderlich ware, wenn die Wahl von der Versamm unf ls ein Ganzes vorgenommen werden würde, da wohl für jede . wenigstens zwei gewählt werden müssen. Ferner wird in Erwdͤgung zu zieben seyn, ob zugleich mit den Mitgliedern Suppleanten gewählt werden müssen. Hiefür durfte allerbings Manches sprechen. le Zahl der Suppleanten braucht uͤbrigens vielleicht nicht so groß als bei den Ständen zu seyn, da die Wahl nur r ein Bienntum gilt. Inzwi⸗ schen werden auch die Meinungen hinsichtlich der 9 l der Sup pleanten verschieden seyn kbunen, je nachdem man von der Voraus- setzung ausgeht, daß die Wahl klassenweise oder von der Versamm« lung im Ganzen vorgenommen werden soll. Es wird demnaächst die . seyn, ob ein Suppleant für jedes einzelne Mitglied gewahlt werden muß, oder 9b diejenigen, die zu Suppleanten gewählt werden, als Suppleanten für alle Miiglieder des Ausschusses oder, wenn eine Klassenwabl staitfinden sollte, als solche für die bestimmte Klasse an— zusehen sind u. s. w.“

Deutsche Bundes staaten.

A Samburg, 2. 26 Von der Staats⸗Anleihe sůr die General⸗Feuer⸗Kasse waren bekanntlich von dem hiesigen Ban⸗ quler Salomon Hesne 8 Millionen übernommen und außerdem noch 3 Millionen für die hlesige Böͤrse reservirt worden. Die Anmeldungen zu diesen 3 Millionen begannen am Ende der vori— gen Woche, fielen aber von Ansang an so reichlich aus, daß gleich am ersten Tage mehr als die verlangte Summe gezeichnet war. Gestern sind nun, den vorher publizirten Bedingungen gemaͤß, die Zeichnungen geschlossen worden; sie haben die Summe von 25. C00, 06 Mark Beo. ergeben! Ein so unerwartetes Resultat macht allerdings einige Sensation; man hatte freilich geglaubt, daß mehr als 3 Millsonen gezeichnet werden würden, aber acht⸗ bis neunmal so viel durfte man unter den gegenwartigen Umstän⸗ den wohl kaum erwarten. eder Unterzeichner hat 190 pCt. von der gezeichneten Summe gleich einzahlen muüssen; es sind also in agen 25 Millionen dem Verkehre entzogen worden, dennoch war von einem daraus entstandenen Geldmangel an der Böoͤrse, und von einem Einfluß auf den Stand des Diskonto kaum etwas zu merken. Das meiste muß jetzt sreilich wieder zurückbezahlt werden, da nur 3 Millionen verlangt werden, und also der Ein⸗ schuß nur 300, 000 Mark betragen soll.

Schweiz.

Bern, 27. Juli, Eidgendssische Tag satzun g. Sitzung vom 29. Juli. Das Praͤsidium zeigt an, die a m, von Bern habe den Antrag gestellt, dem Vorort aufzutragen; Bei der Neu— chateller Regierung Auskunft über die neulich geschehene Gebiets⸗ verletzung durch Franzdͤsische Truppen zu verlangen. (S. Nr. 208 der St. Ztg. Neuchatel wundert sich, daß man Über eine so notorische Thatsache noch Aufschluß wolle; der Deputirte erzählt den bekannten Hergang der Sache und erklart dieselbe als eine bloße Unbesonnenheit von einem einfachen Hauptmann; will sich jedoch weiterer Erkundigung nicht widersetzen. Bern stellt nun den Antrag, dem Vorort den obigen Auftrag zu ertheilen. Allein nur Aargau und Baselland sind dafur, indem letzteres der Meinung ist, daß es, wenn Schweizer sich dergleichen auf Franzbsischem Boden erlaubt hätten, von Seiten Frankreichs an Reclamationen und Korrespondenzen nicht gefehlt haͤtte. Fur Zufriedenstellung durch die Erklärung Neuchätel's erklären sich 175 St. Es werden nun behandelt die konfessionellen Garantien im Kanton Aargau und die Amnestiebegehren. Die Staͤnde Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden, Zug, Freiburg und Appenzell J. Rh., sehen die Berücksichtigung dieser Peti⸗ tionen als das einzige Mittel an, die katholische Bevölkerung über Besorgnisse zu beschwichtigen und Ruhe und Frieden in den

anton Aargau zuruͤckzufüͤhren. Mehrere von ihnen schildern die Lage der Katholiken im Kanton Aargau in einem sehr dusteren Lichte und die der Fluchtlinge als sehr traurig, was jedoch von anderer Seite widerlegt wird. Aargau sey ruhig, nur dann werde es unruhig, wenn sich die Tagsatzung versemmle, wo dann die Umtriebe wieder ansangen. Ferner wird obigen Staäͤnden e e en, daß sowohl die Regulirung der konfessionellen Verhultnisse, als die Erlassung einer Amnestie einzig und allein in den Bereich der Kantonal⸗ Souverainität einschlage. Allein auch diesmal war es unmoglich, eine Mehrheit zu erhalten, und die Abstimmung fiel folgendermaßen: Fur Ülebermittelung der Bitt⸗ schriften an die Regierung von Aargau mie dir Empfehlung, die katholische Bevoͤlkerung uͤber ihre konfessionellen Verhaͤltnisse zu beruhigen, 6z St.; dagegen 141 St., die anderen beziehen sich auf“ ihre Voten oder reserlren; dieselben mit der Empfehlung einer Amnestie zu übermittein 77. St., dagegen 8 St. die anderen wie

oben. Italien.

(Leipz. Allg. Ztg.) Die Augsburger Allgemeine Zeitung enthalt nachstehendes Schreiben aus Rom vom 23. Jul: „Gestern Vormittag war das so lange angekün⸗ digte geheime Konsistorlum im last des Quirinals, in welchem der Papst in feierlicher Rede die Sachlage der Ka⸗ thollken in Rußland vortrug. Se erhalten . die aus dem Staats⸗Secretarlat vom 22. Juli datirte Allocution sammt 4 neunzig Bellagen, die, bis aufs Jahr 1812 zurücgehend, eine ausführliche Darstellung der Beschwerden der pstlichen Regierung und der daruber mit Rußland gepflogenen interhand⸗ lungen, so wie genaue Berechnungen des W der konfiszirten , und ihres Ertrages, in einem Kleinfollo⸗Band von 186 Selten enthalten.“

Die Allocution des Papstes, von der Augs burger Allge⸗ meinen Zeitung im Grundtert mitgetheilt, lautet: Ehrwůr⸗ dige Brüder! Den uns lange in der Seele wohnenden Schmerz über die höchst traurige Lage der katholischen Kirche im Russi⸗ schen Reiche haben wir Euch, ehrwäͤrdige Bräder, ie. frů⸗ her mitgetheilt. Er, dessen Stellvertretung guf Erden wir fuͤhren, obwohl ohne unser Perdienst, ist uns Zeuge, daß wir sogleich nach Antritt des hoͤchsten Amis des Pontifikats keine Sorgfalt und Mühe verfaͤumt haben, um so vielen und so großen täglich zunehmenden Uebeln, so weit es möglich sey, abzuhelfen. Welche Frucht aber diese so verwendeten Sorgen getragen, 17 die neuesten Thatsachen mehr als genug. Eins jedoch äßt unseren inneren Gram gleichsam uͤberfließen und macht uns nach der Heiligkeit unseres apostolischen Amtes außer⸗ ordentlich besorgt und bekümmert. nämlsch, was wir ungb⸗

lässig geihan haben, um die katholische Kirche innerhalb der Grän— zen 5 ͤ 3 9 Reichs r zu erhalten, be mn, in jenen Gegenden nicht bekannt geworden ist, so sst das

wahrhaft Aergste geschehen, daß bel den dort in sehr gro⸗ ßer ier lebenden Gläubigen durch die angestammte 3 der

truͤgerel der Feinde dieses a . Stuhles das Gericht Geltung fand, des heiligsten Amtes uneingedenk hätten wir ein solches Un⸗ 16 derselben mit Stillschweigen übergangen und sogar die Sache

8. katholischen Religion fast gänzlich preisgegeben. So ist die Sache bereits dahin gekommen, daß wir faͤst ein Stein des An⸗ stoßes und ein Fels des Aergernisses fuͤr einen sehr bedeutenden Theil der Heerde des Herrn geworden, zu deren Leitung Gott uns eingesetzt, ja für die ganze Kirche, die auf ihn, dessen achtungsgebietende Würde uns als selnen Nach—⸗ folgern zu Theil geworden, wie auf einen festen Fellen begrundet ist. Da es nun dahin gekommen, so fordert die Ruͤcksicht auf Gott, auf die Religion und auch auf uns durchaus, daß wir felbst den Ver⸗ dacht einer so verderblichen Schuld weit von uns weisen. Und dies ist der Grund, weshalb wir die ganze Reihe der Bemuͤhungen, die wir in dem erwaͤhnten Reiche fuͤr die katholische Kirche unternommen, in einer besonderen Darstellung, die einem Jeden von Euch zuzusen⸗ den, zu veröffentlichen befohlen, damit nämlich dem ganzen gläubigen , klar werde, daß wir das dem Apostolat obliegende Amt in keiner Weise persaumt. Uebrigens verlieren wir nicht den Muth, ehr⸗ würdige Brüder, hoffend, daß der großmaäͤchtige Kaiser aller Reu— ßen und Durchlauchtige Koͤnig von Polen nach seiner Billigkeit und dem erhabenen Sinne, der ihn auszeichnet, unsere und des ihm untergebenen katholischen Volkes fortwährende Bitten gnaͤdig gewaͤhre. Auf diese ef eng gestůtzt, laßt uns unterdessen nicht aufhören, Augen und Haͤnde mit gläubigem Gebete zu dem Berge zu erheben, von dem uns die Husfe kommen wird, den allmaͤchtfi⸗ gen und allbarmherzigen Gott zugleich inbrünstig anflehend, daß er seiner schon so lange leidenden Kirche die ersehnte Huͤlfe recht bald gewaͤhre.

Neapel, 21. Juli. (A. 3.) Das Zusammenstoßen der Dampfschiffe ist jetzt leider so haufig, daß es als ein ganz gewohn⸗ liches Ereigniß angesehen wird, aber dessenungeachtet jedesmal all⸗ gemeinen und gerechten Unwillen erregt, und es wäre in der That sehr zu wunschen, daß die Capitaine, welche sich eine solche unver⸗ zeihliche Nachlässigkeit, wobei das Leben so Vieler in Gefahr kommt, zu Schulden kommen lassen, exemplarisch bestraft wur⸗ den, denn sonst steht zu befuͤrchten, daß sich aͤhnliche Unfälle im⸗ merfort wiederholen. Es handelt sich hier von den beiden kurz- lich aus England eingetroffenen Königl. Dampfschiffen „il Llilibeo“ und „il Peloro“, von denen ersteres am 18ten Abends von Palermo hierher und letzteres von hier dahin abging. Sie begegneten sich um 1 Uhr nach Mitternacht auf spiegelglattem Meer, bei schoͤnster Mondhelle, wo man meilenweit kleine Fischerboͤte auf dem füin⸗ kernden Wasser schaukeln sieht, hatten alle beide, jedes feine drei Fanale oder Laternen aufgesteckt und fuhren, fellte man es glauben, gleichwohl in vollem Lauf auf einander, ohne daß auch nur ein einziger Schrei dem Stoße vorangegangen ware! Der „Peloro“ wurde sehr bedeutend in den Flanken, der „Lilibeo“ aber nur an dem Vorbertheil leicht beschaͤdigt, kurz, es hätte eine Wiederholung des „Pollux“ abgegeben, wäre der „Peloro“ wle dieser so tief im Wasser gegangen. Jedes der Schiffe hatte 30 bis 40 Passagiere an Bord, wovon 13 mehr oder min⸗ der schlimm zugerichtet worden sind, da der Stoß gerade auf die große Kajuͤte ging. Die Verlegenheit der Capitaine und die Angst der Passaglere waren, wie man sich leicht vorstellen kann, gleich groß. Da der „Peloro“ ganz auf die Seite gelegt wurde, so wurde beschlossen, daß der weniger beschaͤdigte „Lilibeo“ rechtsum machte und seinen Leidens-Gefährten ans Schleppthau nahm, in der hesnng dem Neapolitanischen Geschwader unter den Be⸗ fehlen Sr. Majestaͤt des Königs, an dem der „Lilibeo“ Abends zuvor vorbeigefahren war, zu begegnen, was denn auch nach einer zwoͤlfstuͤndigen Fahrt Mittags 2 Ühr der Fall war. Die beiden Dampfer naͤherten sich dem Schiffe, an dessen Bord sich der Konig befand, welcher sich sogleich an Bord der Dampfschiffe be— gab und saͤmmtliche Passagiere ohne Ausnahme ihres Ranges in Höchsteigener Person einlud, an Bord seiner Fregatte zu kommen, welche Aufforderung die Meisten, namentlich die Verwundeten und Verstuͤmmelten, annahmen, wo ihnen dann auch die sorgfaͤltigste und liebreichste Pflege zu Theil wurde; den Uebrigen stellte Se. Majestaͤt das die Escadre begleitende Dampfschiff „il Flavio Gioja“ zur Verfügung, welches gestern hier ankam. Die Passagiere kön— nen das außerordentlich leutselige und menschenfreundliche Beneh— men des Neapolitanischen Monarchen, der Jedem zu helfen bemuͤht war, nicht genug loben.

Palermo, 18. Juli. Die Königliche Familie hat uns ge— stern Abend wieder verlassen, um nach Neapel zurückzukehren. Die Feste sind jetzt beendigt; sie waren äberaus glänzend und ge— räuschvoll, wozu die rn e h! des Hofes und einer Menge Frem⸗ der nicht wenig beitrug. Zur hiesigen Sitten⸗Geschichte gehort, daß der hier ansaͤssige Preußische Kaufmann Ferd. v. Sprenger dieser Tage Abends meuchelmörderisch angefallen worden ist. Einer toͤdtlichen Verwundung entging derfelbe nur durch den Umstand, daß der Delchstich auf den Huftknochen stieß und abglitt. Der unbekannte Thäter entwischte.

Spanien.

Madrid, 23. Juli. Zwischen dem Regenten und dem In— fanten Don Francisco de Paula scheint nicht das beste Einver⸗ niß zu herrschen, denn der Letztere hat noch nicht die Erlaub⸗ . können, der Koͤnigin seinen aͤltesten Sohn vorstellen rfen.

Ein Dekret in der Gaceta zählt die waͤhrend des Buͤrger— eing. angelegten Befestigungen auf, die thells beibehalten, theils Frstört werden sollen. Zu den ersteren gehbren das Schioß von

olina de Aragon, das Fort von Guadalajara und die Ve festi⸗ gungen der wichtigsten Städte in den zwoͤlf Militair⸗-Distrikten.

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Türkei.

Konstantinspel, 13. Jull, (He str. Beob.) Ueber die (in unseren Blaͤttern erwahnten) Vorsaͤlle in Tripolis sind ferner nachstehende Anzei eingelaufen:

Wie authentische Berichte aus Tripolis melden, haben der aus den Zeitungen bekannte Scheich von Kassan, Abd el Dschelil, und sein Bruder, * en Maßer, bereits vor i9g bis 12 Jahren den Pfad der unterthäͤnigkest verlasten. In der Absicht, sich Tripolis zu be mächtigen, überschritten sie das vorbengnnte Gebiet, und gelangten bis Urkuss, we sie die Einwohner zu gewinnen suͤchten und durch mehrere Jahre überall Schandthaten verübend, herumsireiften. ün“ geachtet ber schon früheren Versuche, diese Nebellen zum Gehorfam zurückzuführen, und esner vor dem durch die Truppen des Gou— dernenrs von Tripolis volltogenen Züchtigung derseiben, haben

e sich innerhalt der Gränzen von Kassan, wohin sie in olge dieser militairischen vedition zurüchflüchten mußten, keinesweges ruhig verhalten, wohl aber im Vereine mit ih— ren Genossen bald da bald dort Raub, Pluͤnderung und andere Graͤuel sich erlaubt. Solchem Uebel mußte, dem Willen der hohen .. gemaͤß, gründlich gesteuert werden. Der besagte Gouverneur ammelte daher ein Armee Corps, und ließ durch dieses die Re⸗ bellen, nach allen fruchtlos gebliebenen Aufforderungen in guütlichem Wege, mit Energie bekaͤmpfen. Das Resultat des Kampfes war: Toödtung Abd el Eich! und seines Bruders Seif en Naßer, wie noch mehrerer Anderer von seinen Leuten, von denen außerdem eine gewisse Anzahl gefangen genommen worden; und so ist es denn dem benannten Statthalter gelungen, jene Einwohnerschaft von aller Bedraͤngniß zu befreien.“

Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.

New⸗Mork, 16. Juli. Die neuen Schwierigkeiten, die sich in den Unterhandlungen zwischen Lord Ashburton und der Regie⸗ rung der Vereinigten Staaten über die Nordwest-Gränze erhoben haben sollen, wurden, hiesigen Blättern zufolge, durch die Ünzu— länglichkeit der dem Britischen Gesandten erthäilten Instructsonen und der in Folge derselben von ihm gemachten Anerbietungen ver⸗ anlaßt. Diese Anerbietungen sollen namlich im Grunde nichts enthalten, als den Vorschlag zu einer Abtretung des von England in Anspruch genommenen Landstrichs gegen Bezahlung in Geld, ein Auskunftsmittel, welches diesseits keinen Beifall zu finden scheint. Nach dem New York Herald waͤre der Verlauf der Unterhandlungen nämlich im Wesentlichen folgender gewesen. Lord Ashburton hätte vorgeschlagen, daß eine neue Graänz— linie gezogen werde, unter. Berücksichtigung des Wunsches Großbritaniens, der von seiner Seite den Streit hauptsaͤch⸗ lich motivirt, namlich der unmittelbaren Verbindung Kanadazs mit seinen anderen Nord⸗-Amerikanischen Kolonieen, und daß fuͤr diese Konzession zwar keine Territorial⸗Abtretungen oder Han— dels Beguͤnstigungen Britischerseits bewilligt, dagegen aber alle Kosten, welche die Aufnahme der neuen Graͤnze verursachen werde, von Großbritanien getragen werden sollten. Dieser Vorschla solle indeß von den Amerikanischen Commissairen, ohne daß důs ler ihn auch nur in Erwägung gezogen, verworfen worden seyn, worauf die Commissaire von Maine, unter Widerspruch eines ihrer Kollegen, des Herrn Preble, der auch hauptsaͤchlich Schuld daran gewesen, daß der Schiedsspruch des Koͤnigs der RNieder— lande nicht zur Annahme gelangte, den Vorschlag gemacht hätten, den ganzen nordwaͤrts vom St. John⸗Flusse belegenen Landstrich, den die Vereinigten Staaten als ihr Eigenthum reklamiren, an Großbritanien abzutreten, oz , en Vereinigten Staaten die freie Schifffahrt auf dem St. Jahn zusichern und zu⸗ gleich in die Abtretung des zwischen der jetzigen Graͤnze von Maine und dem St. John liegenden, im Britischen Besitz befindlichen Territorsums willigen wolle. Auf diesem Landstriche liegt die Stadt Frederickston. Lord Ashburton's Instructionen sollen ihm aber, wie obengenanntes Blatt behauptet, vorschreiben, in die Abtretung auch nicht eines Zoll⸗ breites von Gebiet nordwärts von der Graͤnzlinie, welche Groß— britanien als die richtige ansieht, einzuwilligen. Mit dem Berichte dieses Blattes über den Stand der Verhandlungen stimmen die in dem New York American und dem New York Expreß enthaltenen Mittheilungen uͤber diesen Gegenstand äberein. Beide glauben das Ende der Unterhandlungen noch sehr fern, der erstere erklaͤrt indeß zugleich, daß keine Besorgniß vor Stoͤrung der fried⸗ lichen Verhaͤltnisse zwischen Großbritanien und den Venen ne. Staaten aus diesem Grunde zu hegen 3 da bekanntermaßen, der bereits abgeschlossenen Convention gemaͤß, die Graͤnzfrage der desinitiven Entscheidung eines befreundelen Souverains äberwiesen werden solle, falls die beiderseitigen Bevollmaͤchtigten sich nicht vereinbaren koͤnnten.

Der Senat hat mit bedeutender Majoritaͤt ein Gesetz ange— nommen, welches bestimmt ist, in Kollisionsfaͤllen, wie sie die Ver— hastung Mac Leod's veranlaßt hat, und wie sie die nahe Beruͤh— rung Kangda's mit einigen Staaten der Union leicht wieder her— beifuͤhren koͤnnte, zur Anwendung gebracht zu werden. Das Gesetz soll die remedirende Justiz der Vereinigten Staaten weiter aus— dehnen. Der National Intelligen cer sagt uber dieses Vo— tum des Senats: „Wir freuen uns, daß der Senat die Bill angenom⸗ men hat, welche Fursorge trifft gegen eine unndthige Kollision zwischen den Regierungen der einzelnen Staaten und der Unions-Regierung in Angelegenheiten, welche, der Natur der Sache und der Verfassung nach, in den Bereich der letzteren gehoͤren, da dieser die Beauf⸗ sichtigung unserer Beziehungen zum Auslande, die Regulirung un— seres Verkehrs mit den fremden Maͤchten und die ausschließliche Befugniß zu Krieg und Frieden übertragen ist. Die Annahme der Bill ist mit außerordentlicher Hartnäckigkeit und Ausdauer be⸗ kaͤmpft worden, aber die Argumentation fiel entschieden zu ihren Gunsten aus, und sie ging demzufolge mit der fuͤr den Senat un— gewohnlich bedeutenden Majorltaͤt von 27 gegen 17 Stimmen durch. Die Annahme der Bill im Repraͤsentantenhause durch eine entsprechende Stimmenmehrheit ist kaum in Zweifel zu ziehen.“

Daß der Kongreß jemals die Schulden der einzelnen Staa— ten fuͤr eigene Rechnung uͤbernehmen duͤrfte, ist jetzt definitiv ver⸗ neinend entschieden worden. Im Repraͤsentantenhaufe hat sich eine Majoritaͤt von 132 gegen 7 Stimmen dagegen erklaͤrt, und im Senat, wo die Frage in etwas modifizirter Gestalt vorgebracht worden ist, wird eine ahnliche Entscheidung erwartet.

Der Senat des Staats Pennsylvanien hat die im Repraͤsen— tantenhause dieses Stagts angenominene Steuer⸗-Bill, welche den Gouverneur zu einer Anleihe von 870 000 Dollars ermaͤchtigen sollte, verwerfen, und mit dieser Verwerfung ist alle Hoffnung verleren, daß der Staat die im August faͤlligen Zinfen seiner Schuld bezahlen werde. Ueberhaupt haben die zahlun sunfähigen Staaten noch gar keine Vorkehrungen getroffen, ihren rpflichtungen nach⸗ zukommen, und da die Legislaturen derselben erst im Winter wie⸗ der zusammentreten, so ist bis dahin von ihnen auch keine Maß⸗ ee. der 6 a ö ö

ine von schrecklichen Folgen begleitete Explosion eines Damof— schiffes hat an der Muͤndung des i den, . Auf 3 Dampfschiffe ‚Ednan namlich, welches Auswanderer von St. Louis

den Missouri hinauf bringen sollte, sprang kurz nach der Abfahrt,

wie es scheint dadurch, daß die Heizroͤhren * wurden, der Dampfkessel, und die ganze Masfe des siedenden ssers wurde mit solcher Gewalt über das Verdeck des Schiffes ausgegossen, daß 63 von den Passagieren, fast lauter Deutsche, auf das jaͤm⸗ merlichste verbrannt würden. Die meisten waren wie 6 und zwei oder drei sind bereits ihren Wunden erlegen; für das Leben mehrerer Anderen ist man in Besorgniß. Ueber eine in ihren Folgen noch verderblichere Explosson, welche bei Montreal slattfand, berichtet der Montreal Courier: „Das zerstörte Schiff war der Shamrock“, ein Dampfschiff mit einer Hochdruck⸗ Maschine. Es hatte 120 Englische, Irländische und Schottische Auswanderer am Bord, von denen 48 unverletzt geblieben, 18 ver— wundet in das Hospital zu Montreal geschafft worden sind und 54 vermißt werden.“

Central Amerika.

Nach Honduras-Zeitungen vom 11. Juni hatte Lopez die Präsidentur von Guatimala aufgegeben, und Rivera Paz sein Nachfolger, hatte sich bald darauf durch die gewaltthätigen Maß nahmen Carrera's, des die Truppen befehligenden Generals, ge⸗ ndͤthigt gesehen, seinem Beisplele zu folgen. General Marazan, der Gegner Carrera's, befestigte indessen seine Macht in den bei— den Staaten Nicaragua und Honduras immer mehr, und es schien,

als ob der Gluͤcksstern Carrera's, der in San Salvador und Gua—⸗ timalg herrscht, dem Erbleichen nahe sey.

Die Jamaica Dispatsch vom 1. Juli berichtet, daß das Britische Kriegsschiff „Electra“ nach San Juan de Nicaragua abgegangen sey, um diesen Hafen Guatimalass zu blokiren. ie Veranlassung dazu war nicht bekannt, man sucht sie indeß in Miß⸗ handlungen, welche einige Englaͤnder, der verstorbene Herr Bell und seine Genossen, von den Behörden jenes Staates erlitten haben.

Mexiko.

PVterxiko, 18. Juni. Der Kongreß soll sich versammeln, um eine neue Constitution zu entwerfen.

Santana hat 8000 Mann Truppen zu Jalapg versammelt, n nn er von Vera-Cruz aus einen Einfall in Texas machen wollte.

Inland.

Trier, 28. Juli. Die heutige Nummer des Amtsblatts enthalt folgende Bekanntmachung hiesiger Koͤnigl. Regierung in Betreff der Besoldung der Elementar-Lehrer im diesseltigen Re— gierungs⸗ Bezirke: ;

Wir finden uns veranlaßt, folgende aktenmaͤßige Notizen über die Verbesserung der Elementar-Lehrer⸗Besoldungen uͤnseres Verwal⸗ tungs- Bezirks zu verbffentlichen: Im Jahre ists betrug das ge⸗ sammte Einkommen der damals vorhandenen 623 Elementär⸗Lehrer⸗ Stellen 54,144 Rihlr. 4 Sgr. 1 Pf.; gegenwärtig betragt das Ein⸗ kommen derselben Stellen sa 475 Nthlr. 27 Sgr. 9 Pf., demnach mehr 30,335 Riblr. 23 Sgr. 8 Pf. Das gesammte Einkommen der seit 1816 neu errichteten ra , ,. 274 an der Zahl, be⸗ traͤgt 29,835 Rihlr. 26 Sgr., demnach werden zur Besoldung des Lehrer Personals gegenwaͤrtig 60, 171 Rthlr. 19 Sgr. s Pf. mehr auf⸗ gebracht als im Jahre 1816. Im Jahre 1840 waren 175 Schulen vorhanden, deren Einkommen nicht 965 Rihlr. erreichte. Seither ist dieses Gehalts-Minimum für 115 Schulen, und fuͤr mehrere ist ein hoͤheres aufgebracht worden; auch steht zu erwarten, daß der Betrag von 90 Rihlr, fur die noch uͤbrigen Schulen bald bewilligt werden

nienschiffs⸗ Capitaine, 120 Lieutenants, 00 Schlffs-⸗Fähnriche, im Ganzen auf 112 Offiziere sich reduziren. Uebrigens waren die Generale, deren Zahl sich auf mehr als 309 belief, hier nicht mit einbegriffen.

wird, Vorhanden sind Lehrerstelen: 60 unter 90 Rihlr., 372 von 80 bis 120 Rihlr., 253 von 120 bis 160 Rthlr., 111 von 160 bis 200 Nihlr, 66 von 200 bis 259 Rihlr., 298 von 260 bis 300 Rihlr., Sam deren Einkommen mehr als 300 Rihlr. betragt. Die Wohnung und die Gemeinde Nutznießung ist hierbei nicht in . gebracht worden. Trier, den 26. Juli 1842. Königl. Preuß. Regierung.“

Die Französische Marine.

Considèérations sur la Marine, par M. le Baron Lahpimier, Membre de la Chambre des Deputès, du Conseil d' Amiraute, Directeur des Ports eic? 1 Vol. grand in Svo. 1841.

(Zweiter Artikel.)

Per songl- Art. Galeeren - Sklaven. Aufwand des Materials. Vertheilung der disponiblen Seemacht.

In dem ersten Artikel haben wir die allgemeinen Ursachen der Vermehrung der Franzbͤsischen Marine vom Jahre 18272 bis auf die Tgenwaͤrtige Zeit angegeben. Wir wollen nunmehr zu einigen Details übergehen, die gewisse organische Modificatlonen in gewissen Zweigen des Diensies kennen lehren werden. Die Ordonnanz vom 29. November 1815 gestattete den ehemaligen Offizieren, welche ausgewandert oder aus anderen Ursachen seit 1790 aus dem Dienste getreten waren, den Eintritt in dle Marine.

Die Zahl der Offiziere war folglich unbegraͤnzt; allein das Cadre

derjenigen, welche , erhielten, sollte auf 100 Li⸗ Fregatten⸗Capitaine, 4009 Linienschiffs⸗

I : . Dieser Ueber⸗ schuß fuhrte eine Reaction herbei, und seit 1817 reduzirte eine Ordonnanz den Cadre der Offiziere. In dem Budget für 1822 waren 1158 aufgefuͤhrt, worunter 6 Vice⸗Admirale, 12 Contre⸗

Admirale, 70 Linienschiffs⸗Capitaine, S) Fregatten⸗ Capitaine, 330

Linienschiffs⸗Lieutenants, 410 Fregatten⸗Lieutenants und 220 Ele⸗ ven. In der Folge wurde der Grad der Fregatten⸗Capitaine ab⸗ geschafft und drei verschiedene Admirals-Grade geschaffen. Die Ordonnanz vom 4. September setzte endlich die Zahl der Of— fiziere wieder auf 10990 Linienschiffs-Capitaine, 200 Rorvetten-Ea— pitaine, 500 Linienschiffs⸗Lieutenants, 600 Schiffs⸗Lieutenants und 30 Eleven fest, was mit 33 Generalen einen Stamm von 1733

Offizieren und Eleven bildet.

Die Marine⸗Artillerie ist ein Institut, das bis ins 17te ahr⸗ hundert hinaufreicht. Sie hat vielfache Veranderungen 234 um die Zeit des Amerikanischen Krieges bestand siẽ im Ganzen gus 5l00 Mann. Bis zum Jahre 1826 erlitt sie noch drei neue Modlficationen, zu welcher Zeit das Corps aus 6226 Offizieren, Unteroffizieren und Soldaten bestand. Im Jahr 1822 betrug der Effektiv-⸗Bestand nur 4371 Mann, die in 8 Bataillone vertheilt waren. Noch andere Veraͤnderungen fanden statt, bis endlich im Jahre 1835 eine Königliche Ordonnanz die Marine⸗-Artillerie auf 1 Regiment von 12 Coömpagnieen, zusammen zu 1358 Mann, Of⸗ fizlere, Unteroffiziere und Kanoniere, auf 5 Arbeits⸗Compagnieen und 49 Offiziere ohne Truppen festsetzte. Hierbei blieb man jedoch nicht stehen, und im Jahre 1840 wurde das Regiment der Ma⸗ rine⸗Artillerie um 28 vermehrt. ir m . nicht auf die Geschichte der Marine⸗Nnfanterie eingehen, die