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c neralstab des Kommando's von Paris und d , ,, ,,, Bbristen der Garnison, und Dehutat onen der, Hen ! ; wund Kavallerie⸗Regimenter, der Munizip 32 * u. s. 3 wech lie r nr , = ; ng aus dehnten. e an da Denn, . in hohe Tribunen = wer⸗ den, worauf zwischen zehn 2 , Pi ne. mogen. An der — ** m salt⸗ waren besondere Platze fuͤr die ö1 . men des diplomatischen Corps und für die Gemahlinnen der e lieder der Pairs⸗-Kammer, und auf der linken Seite fuͤr die e⸗ mahlinnen der Deputirten reservirt. Die oberen Tribünen, welche rings herum um die . laufen, waren wenigen ĩ uschauern überlassen.
n,, , 12 Uhr langten der Herzog von Nemours, der Prinz von Joinville und die Herzöge von Aumale und Mont⸗ pensier vor dem großen Portal der Kirche an, wo sie von dem Erzbischof von Paris empfangen und zu den oben bezeichneten Plätzen geleitet wurden. Die Prinzen trugen die Militair⸗Uni⸗ form, worüber sie einen schwarzen Trauermantel in der Form der Epanischen Maͤntel geworfen hatten. Gleich nach ihrer Ankunft begann der Erzbischof von Paris die Todten-Messe zu lesen, welche nur von Choral⸗Gesang begleitet wurde. dach vollendeter Messe nahm der Erzbischof unter Vortretung seines Metropolitan Klerus die Einsegnung der Leiche vor und sprach die dabei ublichen Gebete. Am Ende der Trauer-Andacht besprengten die Prinzen, die Minister, das diplomatische Corps, die beiden Kammern u. s. w. die irdische Häͤlle des Verstorbenen mit Weih⸗Wasser und zogen sich dann sogleich zuruͤck. Die Prinzen wurden bis zum Portal der Kirche auf die nämliche Art, wie sie angekommen waren, zu—
ruͤckbegle tet. t U Waͤhrend des Gottesdienstes feuerte eine Batterie der reiten⸗ den Artillerie die uͤblichen Königlichen Salven ab. Eine Legion der Nationalgarde von Paris, zwei Bataillone Infanterie und vier Eskadrons Kavallerie, nebst Detachements von sammtlichen Waffengattungen, versahen die Ehrenwache vor der Kirche. Alle Straßen, die zur Kirche fuͤhren, waren mit Militair besetzt, wel= ches Spalier bildete. Wie am Tage des Leichenbegaängnisses sind heute viele Kaufmannslaͤden geschlossen geblieben, so wie sammt⸗ liche Theater der Hauptstadt fuͤr heute Abend ihre Vorstellung ein⸗ gestellt haben. Der Sarg des Kronprinzen wird morgen um vier Uhr Morgens nach der Fan en d ee in Dreux abgefuͤhrt wer⸗ den. Der Kbnig mit der Koͤnigin und den Prinzessinnen sind
bereits heute von Neuilly dahin abgereist.
— Paris, 4. Aug. Die gestrige Feier in der alten Kathe⸗ drale von Paris war außerordentlich traurig und doch glaͤnzend zugleich, vor Allem ergreifend. Ich erinnere mich nicht, daß irgend etwas mich je tiefer ergriffen hätte, als der Moment, wo nach den vier Prinzen der alte in einer sturmbewegten Zeit ergraute Marschall Soult, mit Thraͤnen in den Augen, die Stufen des hohen Trauergeruüstes hinanstieg um dem Sarge, mit dem so viele, so theure Hoffnungen fuͤr den König und fuͤr Frankreich zu Grabe getragen werden, mit derselben Hand, die so oft das Schwert ge⸗ schwüngen, den letzten Scheidegruß mit dem geweihten Wasser zu geben. Der Graf von Appony that dasselbe Namens des diplo⸗ matischen Corps, das gan vollständig anwesend zu seyn schien. Selbst der Herzog von Nemours, der sonst eine mehr als gewoͤhn⸗ liche Herrschaft uͤber sich selbst zu beweisen pflegt, konnte gestern seine Gemuͤths⸗ Bewegung nicht bemeistern; besonders tief aber sprach sich der Bruderschmerz in den Zuͤgen des Herzegs von Aumale aus; und als man so mit langsam feierlichem Schritte die vier Prinzen, den Ausdruck des tiefsten Sỹelenkummers in Gesicht und Haltung, ihres geliebten Bruders Huͤlle sich naͤhern und nach Be⸗ sprengung derselben mit Weihwasser eben so gemessen auf ihre Plaͤtze zurückkehren sah, blieb kein Auge thraäͤnenleer. Man muß anwesend gewesen seyn, um die Grbße der allgemeinen Theilnahme, aber auch das Imposante einer solchen Vereinigung von Allem, was Frankreich an Celebritäͤten und großen Namen jeder Art be⸗ sitzt, begreifen zu kbnnen. Die Deputirten-Kammer war fast voll⸗ zaͤhlig da, die Legitimisten unter die Mitglieder der anderen Par⸗ tei⸗Nuͤancen gemischt; nur die Abo n ert mehrerer Deputirten der . Linken wurde bemerkt, die jedoch in Herrn Laffitte, den der Zufall und sein Alter zur Vertretun
8 n meer : ompiers mit gewohn⸗ ane chnell ert zd. Gesahr . syn 2
Wunder zu betrach⸗
früh oer klich en Prinzen die lekte 2 .
Gebete auf den Knieen'i pelle des Palastes ju Neuilly. Als der Kenickniern in der Ka⸗ mit ihrer Familie auf der Fahrt reg d gn in me 2 . die in asse h ib 2 Einwohnerschaft begeistertes Lebeho erbeigeströmte Zug bestand aus einem 12 6 . .
spaͤnnige und eine Kalesche mit vier ph dnn assi nen vier sechts⸗
Paris, 3. Aug. Zwischen der
m linke Opposition haben sehr lebhafte Eroͤrterungen , ö. .
schaft des Herrn Dufaure stattgefunden. Die x hat ihre ganze Staͤrke wieder erlangt und in inn 234 denkt man gar nicht mehr an die Regentschafis-Fra ö a stuͤrmt auf das Ministeriüm ein, und wenn der projekäärie Abfall des linken Centrums oder des Tiers⸗-parti zur Ausführung kommt so konnten wir leicht eine ministerielle Krisis haben. Pel den verschiedenen Combinationen in Bezug auf die Praͤsidentschaft hatte Herr Guizot auch Herrn Dufaure Anerbletungen gemacht, der sie jedoch , , da er nicht ministerieller Kandidat seyn
wollte. Als aber der Tiers- parti eine feindselige Stellung gegen
das Ministerium anzunehmen beschloß, da kam man o ,
ber⸗
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ein, Herrn Dufaure als Kandidaten aufzustellen, und man sucht nun die Stimmen der Opposition zu vereinigen, indem man zu⸗
eich gewisse Berpflichtungen gegen dieselbe übernimmt. Dies 6 f ** 2 . das Ministerium und man macht bereits kein Geheimniß mehr aus der Krisis, die sich vorbereitet. Man will dies Mandver hauptsaͤchlich Herrn Thiers zuschreiben, der im Geheimen geschaͤftig ist und in diesem Augenblick, ohne daß man es bemerkt, eine . große Thätigkeit entwickelt.
Großbritanien und Irland.
Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Sitzung vom 1. August. Lord Radnor beantragte die zweite Lesung einer von ihm eingebrachten Bill zur Aufhebung der Korn⸗Gesetze und suchte von neuem darzuthun, daß die Abänderung der fluk⸗ tuirenden Skala den Beduͤrfnissen des Landes nicht entspreche, und daß ihnen nur eine voöͤllige Abschaffung der jetzigen Kornge⸗ setze genuͤgen koͤnne. Graf . antwortete durch Hinweisung auf die anscheinend erfolgreiche Wirkung der neuen Korn-⸗AUkte. Lord Kinnaird dagegen bestritt wiederum den Erfolg dieser Maßregeln und wies auf die Fortdauer der Agitation gegen die Korngesetze hin. Der Antrag des Grafen Radnor wurde indeß, wie zu erwarten war, ohne Abstimmung verworfen.
Unterhaus. Sitzung vom 3. Aug ust. An diesem Abend wurde die vertagte Debatte über die Verfassung von Neufund⸗ land wieder aufgenommen. Die betreffende Bill, der sich beson⸗ ders O'Connell aufs entschiedenste widersetzt, soll die Tenstitution jener Kolonie der halb abändern, weil dieselbe in ihrer jetzigen Form zu fortwährenden Mißhelligkeiten zwischen den Kolonisten und der Reglerung gefuͤhrt hat. Mehrere Mitglieder bekaͤmpften die Bill. Herr 36h on Smith gab zu, daß der Zustand der Kolonie das Einschreiten des Parlaments erfordere, schlug aber eine kuͤrzre Dauer fuͤr die neue Bill so wie die Auslassung der die Waͤhler-Qualificatien veraͤndernden Klausel vor. Lord Stan⸗ ley willigte in diese Vorschlaͤge, um ausgedehntere Unterstůͤtzung fuͤr die Bill zu gewinnen, und Herr Labouchere räumte ein, daß durch diese Zugestaͤndnisse die Maßregel ihrer anstoͤßigsten Bestimmungen entkleidet sey. Bei der Abstimmung erklaͤrten sich darauf 68 Stimmen fuͤr und nur 13 gegen die Bill. Als nun aber das Haus in den Ausschuß uͤbergehen wollte, erhob sich O' Con⸗ nell von neuem gegen die Maßregel, erklaͤrte sie fuͤr die groͤßte Ungerechtigkeit und protestirte gegen den Vergleich, der, wie er behauptete, mit Hinsicht auf diese Angelegenheit zwischen den Mitgliedern und Freunden des vorigen und denen des jetzigen Ministeriums eingegangen worden sey. Eine neue Abstimmung ergab indeß wieder eine Majoritaͤt von 82 gegen 21 Stimmen zu Gunsten der Bill, die nun in den Ausschuß gelangte, in welchem uͤber die einzelnen Klauseln mehrere Abstimmungen statt— fanden, bei denen das Ministerium stets die ee =. behielt; die Klauseln wurden saͤmmtlich angenommen, mit Ausnahme der sechsten, deren Eroͤrterung bis zum Freitag ausgesetzt blieb.
Unterhaus. Sitzung vom 4. Augu st. Nachdem Herr Mackinnon die Erlaubniß erhalten hatte, eine Bill zum Schutz der oͤffentlichen Gesundheit, durch Verbot der Beerdigungen in⸗ nerhalb der Städte einbringen zu durfen, trug Sir Francis Burdett auf Ernennung einer besonderen Kommission an, welche untersuchen sollte, wozu die Unterhandlungen zwischen der Regie⸗ rung und dem Capitain Warner, dem Erfinder einer verheerenden Kriegsmaschine, geführt hätten. Sir R. Peel und Sir H. Douglas begegneten indeß diesem Antrage durch offene und vollstaͤndige Auseinanderseßung alles desjenigen, was zwischen Capitain Warner und den Ministern vorgefallen. Der Er⸗ finder hatte nämlich 100000 Pfd. St. für sein Geheimniß verlangt, und obgleich die Regierung und die von derselben ernann⸗ ten Kommissarien wiederholentlich in ihn drangen, den Werth sei⸗ ner Erfindung durch Proben auf Staatskosten darzuthun, wei⸗ gerte er sich entschigden, irgend einen Schritt zu thun, bevor ihm die 400,000 Pfd. fuͤr den Fall, daß der Versuch sich erfolgreich er—⸗ wiese, zugesichert worden. Dies war ihm aber nicht zu bewilli⸗ gen, da sich feine Erfindung möglicher Weise unter besonderen Um⸗ staͤnden, aber vielleicht nicht im Allgemeinen, vielleicht nicht im Angesicht eines Feindes als anwendbar und erfolgreich zeigen konnte. Sir F. Burdett's Motion wurde darauf mit 72 gegen 2 Stimmen verworfen.
London, 5. Aug. Es soll jetzt bestimmt seyn, daß das Parlament erst Donnerstags, 18ten d. M., und zwar von der Koͤnigin in Person, werde prorogirt werden. ö.
Ver Standard haͤlt die Nachricht, daß die Britischen Truppen aus Afghanistan zuruͤckgezogen werden sollten, fuͤr einen Irrthum. „Diefer Irrthum“, sagt das genannte Blatt, phaͤtte unheilvolle Folgen haben koͤnnen, wenn denselben nicht, wie es scheint, durch die Geistesgegenwart und Entschlossenheit des Ge⸗ neral Pollock vorgebeugt worden waͤre. Der Oberbefehlshaber hatte naͤmlich die Weisung erhalten, Anordnungen zur Zuruͤck⸗ berufung der zu Dschellalabad befindlichen Streitkraͤfte zu treffen; er mißverstand aber die Befehle des General-Gouverneurs und befahl in der That die Zuruͤckziehung der ganzen Armee von i seits des Indus. General Polleck weigerte sich, diesen Befehlen zu gehorchen, weil sie mit denen, die er selbst von Lord Ellenborough empfangen, im Widerspruch standen. Sollte General Nott aͤhn⸗ liche Instruktionen erhalten haben, so wird er ohne Zweifel gleiche Klugheit zeigen. Der Ursprung des Irrthums bei Sir gi,
Ticholls ist noch unerklaͤrt. (Vergl. unten Schreiben aus London.)
Ueber den Krieg in China und die angeblichen Schritte zu Unterhandlungen beinerkt der Standard; „Es ist sehr zu be⸗ dauern, daß die Hartnaͤckigkeit der Chinesen solche Opfer a8 hz macht, aber wenn der Kreg nicht ganz aufgegeben werden so ; scheinen sie unvermeidlich. eder auffallende Beweis von Nach⸗ giebigkeit wuͤrde jedenfalls als ein Zeichen der Schwaͤche ausge⸗ legt werden, und wo es gilt, mit solchen Massen zu kaͤmpfen, mußte ein Eindruck dieser Art sehr verderblich seyn. Es war das Gerücht im Umlauf, daß die Mandarinen an der Spitze von 30000 Mann einen Angriff auf Ningpo beabsichtigten, aber die ven Sir Hugh Gough, der eine Demonstration gegen Hangt⸗ schaufau, die Hauptsiadt der Provinz, machte, getroffenen Vorkeh⸗
rungen brachten sie von ihrem Vorhaben ab. Die Menschlichkeit fordert jedoch, daß diesem Kriege so bald als möglich ein Ende ge⸗ macht werde, und dies kann nur durch unverzügliche und bedeu⸗ 3 Truppen-Verstarkungen geschehen. Sollte das Gerücht sich * n, daß die Mandarinen in anderen Provinzen, aus Furcht, sR Krieg möchte sich bis jn ihre Disirikte erstrecken, die himmli⸗ he Regierung bewogen hätten, einen! Keiserlichen Kommissar mit . Geidsumine von Ah Millionen Dollarg und der Vr nch Deen, k . ** . ö , . . jene r,, da, n, ** 1 nn, abzu⸗ Bromwich in den Kohlengruben⸗Bezirken Glo be geschrieben: „Wir sind noch im 63 52 4
n im Unklaren. u
Ausgang der großen Versammlung von Kohlengräbern und Ham⸗ merwerks⸗Arbeitern, welche hier gehalten werden 23 Die Besitzer der Kohlen- und Eisenwerke haben eine Lohnhera ehen angekůn⸗ digt, und die Folge war allgemeine Einstellung der Arbeit in dem anzen Bezirke, der, außer anderen wichtigen Plätzen, die Orte olverhampton, Bilston, Oldbury, Stourbridge, Dudley, Tipton und Darliston umfaßt und etwa 30 Englische Meilen im Umfange hat. Der Bezirk ist dicht bevölkert, und man darf sagen, daß jeßt 10.000 Maͤnner, Weiber und Kinder ohne alle Unterhaltsmittel sind. Jene Arbeits⸗-Einstellung ist bis jekt von Seiten der Koh—⸗ lengraͤber und Hammerwerks⸗Arbeiter erfolgt; die Nagler, obgleich in großer Noth, sind noch in Arbeit geblieben. Den Kohlengraͤbern will man den Tagelohn von 3 auf 23 Shill; herabsezen; da sie aber seit 6 bis Monaten im Durchschnitt wöchentlich nur 3 Tage beschaͤftigt waren, so erklären sie, keine weitere Lohnherabsezung aut⸗ halten zu können, und scheinen fest entschlossen zu seyn, den Gru⸗ benherren nicht nachzugeben. Den Hammerwerks⸗Arbeitern, deren Lohn binnen 8 Monaten schon um 20 pCt. geschmaälert ward, wollen ihre Herren jetzt weitere 190 pCt. abziehen. In den ver⸗ schiedenen Ortschaften liest man Mauer⸗Anschläge, worin nach den Eingangsworten: „Arbeitende Sklaven! Einigkeit ist Starke!“ zu einer Versammlung auf dem Grubenseld bei West⸗Bromwich eingeladen wird, damit dort ein Verein der Kohlen- und Eisen⸗ arbeiter zu dem Zwecke errichtet werde, fuͤr redliche Tagesarbeit einen angemessenen Tagelohn zu erzielen, Die Schlußworte lauten: „Erwacht, steht auf, oder Ihr seyd fuͤr immer verloren!“ Das Grubenfeld liegt eine Vierteistunde von hier, und man besorgt, daß die Versammlung, in welcher auch der Baptistenprediger Stockes und andere Geistliche das Wort nehmen wollen, die ganz⸗ liche Einstellung aller Geschaͤfte nach sich ziehen werde. Die Be⸗ hoͤrden haben zur Vorsicht in mehrere Theile des Bezirks Truppen beordert und alle Vorkehrungen zur Verhuͤtung von Friedenssto⸗ rungen getroffen. Wie es heißt, werden Abgeordnete aus den Toͤpfereibezirken, wo die Arbeiter groͤßtentheils an ihre Beschaͤfti⸗ gung zuruͤckgekehrt sind, der Versammlung beiwohnen. . Die Mitglieder der Konferenz gegen die Korngesetze hielten am Dienstag Mittag eine Versammluüng, welche nach der Ank ůn⸗ digung für jetzt die Schluß-Sitzung der Konferenz seyn sollte. Die Ünterhaus-Mitglieder Villiers, Hume und Cobden waren
Die Konferenz naht sich ihrem Schlusse, unsere Sendung i erfullt unser keen vin ul unser Zweck war ein doppelter: dem
anwesend. Der Vorsitzende, Herr Taylor, sagte im Wesentlichen;
üblikum die natürliche Lage und die Aussichten jener Orte, aus . wir hierher gesendet ö treu und vollstaͤndig ,
und der Regierung Jhrer Majesiat die Notbwendigleit der rung unverzuͤgli 1 ulfeleistung ö . vorzustellen. Ersteres ist erschͤpfend geschehen und die Berichte der Abgeordneten muͤssen auch den grbßten Zweifler überzeugt haben, daß es der menschlichen Na⸗ tur nicht versichen ist, die Fortdauer solcher Leiden zu ertragen; den noch sieht zu färchten, daß eine Zunahme dieser Leiden nah⸗ si wenn auch Niemand von dem Winter zu reden wagt. (Hört, Hört!) Was nur irgend geschchen konnte, uni der Regierung daz Daniederliegen des Handels und die Durftigkeit des Volts eindrin lich ans Herz zu legen, ist in wiederholten Unterredungen mit den Ministern versucht worden und das Ergebniß war — Nichts! Umsonst wurde — von Mannern aus aͤllen Theilen des Landes und aus jedem Zweige des Fabritficißes gesagt, daß ihr Absatz und ihre Kapitalien im Ab⸗ nehmen, ihre anke aͤftigten Arbeiter dem Verhungern nahe seyen; daß freinde Länder aber bereit wären, im Austansche gegen jene Fax vrikate, nach welchen außerdem keine Nachfrage sey, uns das Brot u liefern, dessen Mangel das Volk dem Hungertode yreiggehe; Im samen der Gerechtigkeit und Menfchlichkeit wurden die Münister de⸗= schworen, durch ihre eigenen Intereffen nicht die Genüsse, die Lebeng⸗ bedurfnisse, ja die ganze Existenz des Volks mit Fuͤßen treten zu 26 sen; fn wurden vergebens beschworen. Sie scheinen entschlossen, die ungerechten em , welche ihren eigenen Reichthum vermehren und dem Volke Beschaͤftigung und Brot rauben, aufrecht zu er⸗ halten und den Frieden des Landes durch e w der verzwel⸗ felnden Anstrengungen der Verhungernden, sich und ihren Kindern ewaltsam . zu verschaffen, vor Stbrungen zu bewahren. hire. Pflicht ist geihan; wir haben das Uebel dargelegt, das Ab⸗ huülfemistel angegeben, das Unrecht nachgewiesen und die Regierung gewarnt, auf diesem Üünrecht zu beharren, Uns bleibt jetzt nur übrig, u unseren Wählern zuruͤckzukehren und ihnen zu sagen, daß alle un⸗ ere Bemühnngen, für sie Gerechtigkeit zu erlangen, gescheitert sind, und daß wir ihnen keine Aussicht auf Besserung, keine Hoffnung auf Hülfe darbieten iönnen. Ich vertraue, daß das Volk eine Gewalt
drauchen, sich aber auch nicht todt hungern lassen wird; daß es Ei⸗
genthum und Menschenleben achten, aber nicht einwilligen wird, seine Kinder vor Hunger umkommen zu lassen.“ .
Der Lord-Kanzler Lyndhurst ist von seiner Unpaͤßlichkeit fast anz wieder hergestellt. ! 342 cht . Grey und Lansdowne sind nach Deutschland abgereist; Lord Winchilsea wird in kurzem dahin nachfolgen. So⸗ bald die Parlaments⸗Session zu Ende ist, werden noch zahlreiche andere Mitglieder beider Haäuser Erholungs⸗Reisen nach dem Fest⸗ lande und insbesondere nach Deutschland unternehmen,.
Zu Derry in Irland wurde dieser Tage das gröͤßte jemals in diesem Lande gebaute Dampfschiff, der „Great Northern“, im Beiseyn von wenigstens 20000 Zuschauern vom Stapel gelassen. Es hat 1750 Tonnengehalt und eine Lange von 220 Fuß; sein
Tau? und Mastenwerk ist das einer Fregatte von 50 Kanonen.
London, 5. Aug. Die Indische Post hat uns Nach⸗ richten * Vombay bis * Mitte i und aus Dschellalabad
bis zum 8. Mal überbracht, sie sind aber höchst unbestimmt und
weideutig. Was die Vergangenheit betrifft, so beseitigen sie an! eifel und Ungewißheit daruber in geringem Grade oder fast gar nicht; ven den en . . : . : t er Zu n dr lleer⸗ ian ,. dun g chen Zeitungen, die sich stets rch ihre Opposition gegen den . auszeichneten, erklů ren aufs Vestimmteste, Lord Ellenborough habe nichts Geringeres beschlossen, als die kurzgefaßte und vollstaͤndige Zuruͤckberufung der saͤmmtlichen Britischen Streitkraͤfte jenseite des Indus; an⸗ dere versichern, daß der Schein einer solchen ruͤckgangigen Bewe⸗ gung nur aus einer falschen Auslegung entstanden sey, welche Sir Jasper Nicholls, der militairische Oberbefehlshaber in In⸗ dien, den Absichten des General⸗Gouverneurs gegeben haͤtte. So viel ist gewiß, daß General Pollock's Armee⸗Corps in unthaͤtigem Zustandẽ zu Oschellalabad stehen bleibt, und daß man von einer Wahrschelnlichkeit seines Vorrüͤckens gegen Kabul nichts weiß. Es ist keinem Zweifel unterworfen, daß die Indische Regie⸗ rung damit umgeht, das Land jenseits des Indus so bold zu raͤumen, als eine solche Bewegung irgend thunlich erscheint und mit der Sicherheit der weiter ins Innere hinein vorgeschobenen Corps sich vereinbaren laßt. Es fragt sich also blos, ob die Wiederbesetzung von Kabul dazu beitragen wuͤrde, die Engländer in den Stand zu setzen, daß sie das Lan raͤumen, die Gefangenen urkuck erhalten und das Detachement zu Kandahar befreien önnten, oder ob diese Zwecke nicht vielleicht durch die bloße Anwesenheit einer imposanten Truppenmacht zu Dschellalabad zu erreichen waͤren. Dem sey jedoch, wie ihm wolle, die Loͤsung der Frage ist jedenfalls schwierig. Meiner Ansicht nach, durfte ein weit
Diöbzese Osnabrück bestellt, und in beiden Eigenschaften Allerhoͤch—
. rr Grad von moralischem Muth von Seiten Lord Ellen⸗
oroughs erforderlich seyn, um einen allgemeinen Ruͤckzug, als um ein schnelles Vorrücken zu befehlen. Man hat oft und mit Recht gesagt, die Englaͤnder wuͤrden in Indien durch die Noth— wendigkeit ihrer Lage und durch die Furcht vor dem Verschwin⸗ den des Nimbus, der ihre Waffen im Osten umleuchtet, von Er— oberung zu Eroberung getrieben. Dieser Nothwendigkeit, deren Folgen sich so unheilvoll erwiesen haben, wie die Folgen der schlimmsten Plaͤne des Ehrgeizes, eine Schranke zu setzen uünd der Herrschaft Englands in Asien eine starke und seste Graͤnze zu stecken, ist, eine der höͤchsten staatsmäͤnnischen Weisheit und Geschicklichkeit wurdige Aufgabe. Dle Graͤnze, deren das Britische Indien bedarf, ist nicht nur eine Vertheidigungs⸗Linie gegen einen möglichen aͤußeren An⸗ fuiff. sondern auch eine Umfassungs⸗Linie, um die verderblichen Wir⸗ ungen einer sich ausbreitenden Macht, die ihrem Verderben ent⸗ gegengeht, einzuschließen. Auch ist es kein geringeres Unternehmen, darzuthun, daß die Britische Macht in Indien die Erschuͤtterun
werde uͤberleben können, der man bereits mit so großer Dee mn entgegengesehen hat. Es ist eine unbestreitbare Thatsache, daß durch die Afghanen und die Bergvölker, denen mannigfache, den Euro— päischen Streitkraͤften verderbliche Umstaͤnde zu Hülfe kommen, ein Britisches Unternehmen vereitelt und eine Brltische Brigade vernichtet worden ist. Diese Thatsache ist in der ganzen Welt verbreitet worden, und in jedem Winkel von Assen bekannt. Können kuͤnftige Erfolge auf dem Schauplatze folcher Ereig— nisse die fruͤheren Folgen derselben vernichten? Ich glaube es nicht; allein ich glaube eben so wenig, daß die Britische Macht in Indien eine ernstliche oder überhaupt eine merkliche Erschuͤtterung erlitten hat. Eine Niederlage in einem auswaͤrti⸗ gen, unuͤbersegterweise unternommenen Kriege ist durchaus ver— schieden von einer erfolgreichen Empoͤrung im Innern; und es ist nicht der mindeste Gründ vorhanden, anzunehmen, daß die Nie⸗ derlage des isolirten Corps in Afghanistan irgend ein Projekt eines Aufstandes im Innern von Hindostan hervorgerufen hat. Ich bin daher der Meinung, daß Lord Ellenborough die ganze Armee zuruckberufen, den Indus oder Setludsch fuͤr die Gränze des Bri⸗ tischen Indiens erklären und den Afghanen⸗-Krieg beendigen kann, ohne dadurch irgend wie die Ehre Englands oder die Interessen der Indischen Regierung zu kompromitriren. Schwaͤchere Maͤchte mogen fuͤr die Erhaltung ihrer Starke kaͤmpfen, aber England sollte genug Staͤrke besitßen, um sich innerhalb der Graͤnzen sei— ner eigenen Besitzungen sicher darauf verlassen zu konnen. Hier ist nichts von Bedeutung vorgefallen. Die Schemata
afuͤr die Erhebung der Einkommen-Steuer' sind nunmehr in Jeder⸗
manns Haͤnden, und man sindet es nicht leicht, sein Interesse, sein Gewissen und seinen Patriotismus mit dem Haß 3 l. 68 steuerung zu versohnen.
Die Aerndte ist in den Grafschaften, die ich besucht habe, trefflich ,, Das Wetter war den ganzen Sommer hin— durch so schoͤn, daß auch nicht eine Aehre durch Regen oder Wind
umgelegt oder n n, . worden ist. In allen Theilen des
Landes ist die ackerbauende Bevölkerung auf den Feldern beschaf⸗ tigt, und wenn man so viel uͤber das Elend und die unsichere Lage der Bevoͤlkerung in den großen Manufaktur-Städten hoͤrt, so ge⸗ wahrt es ein großes Vergnuͤgen, die froͤhlichen Landleute zu * trachten, die mit der Einsammlung der Aerndte beschaͤftigt sind, —
zufrieden, loyal, glücklich, stark, die wahren Kinder des Bodens.
2 Belgien. Brüssel, 4. Aug. Der Senat hat sich gestern versammelt, und sein erster Akt war, sich dem Beweise von National⸗Erkennt⸗ lichkeit, welchen die Repräsentanten⸗Kammer dem Andenken des Herzogs von Orleans geben will, anzuschließen. Auf den Vor— schlag des Marquis von Rodes hat der Senat beschlossen, in cor— pore der Trauer⸗Feier in der St. Gudula⸗Kirche beizuwohnen. Der Senat erhielt hierauf die Mittheilung der durch die Repraͤ— sentanten Kammer in ihren r Sitzungen angenommenen Ge⸗ setz Entwuͤrfe und hat sie zwei Kommissionen zur Pruͤfung uͤbersandt. Die Trauerfeier, welche die Koͤnigin diesen Morgen in der Kirche St. Jacques sur Caudenberg fuͤr den Herzog von Orleans halten ließ, hatte dort eine zahlreiche Gemeinde versammelt. Die Koͤnigin, in großer Trauer, war von ihren Ehrendamen, dem Gra— fen Aerschot, dem General⸗Lieutenant Grafen von Hane de Steen— huyse und den übrigen Groß-⸗Beamten begleitet. Der Marquis de Numigny, Botschafter Frankreichs, sammtliche Attachés der Gesandtschaft, die Minister, die Mitglieder des diplomatischen Corps, viele Senatoren und Repraͤsentanten, die Civil- und Mi— litair⸗Behoͤrden waren anwesend.
Am 1. August ist die schoͤne Goelette „la Belgique“ mit voller Ladung, wovon aus einheimischen Erzeugnissen bestehen, von Antwerpen nach Rio Janeiro abgegangen.
In seiner heutigen Sitzung vernahm der Senat den Bericht seiner Kommission uͤber den mit Frankreich abgeschlossenen Han⸗ dels⸗Vertrag. Die Kommission findet die Opfer, welche Belgien durch diesen Vertrag auferlegt werden, zwar ziemlich bedeutend, erkennt jedoch in demselben den ersten Schritt zu einer Annaͤhe—⸗ rung beider Laͤnder und schlaͤgt daher einstimmig die Genehmigung
des Vertrages vor. Morgen wird die erste bffentliche Berathung
des Senats uͤber diesen Gegenstand stattfinden.
Deutsche Bundesstaaten. Hannover, 6. Aug. Die hiesige Zeitung enthalt folgende Bekanntmachung: „Nachdem der bisherige Dom⸗Kapitular Jakob Josepyh Wandt zum Bischof von Hildesheim erwaͤhlt, auch zum Administrgtor der
sten Orts bestaͤtigt worden ist; so wird solches allen Denjenigen, welche es angeht, hierdurch zur Kenntniß gebracht. Dem Herrn Bi⸗ schof ist vorschriftsmaͤßig von den Königlichen Behoͤrden das Praͤdi⸗ kat „bischoͤfliche Hochwuͤrden“, von den ihm Untergebenen aber das Prädikat „bischoͤfliche Gnaden“ beizulegen. Hannover, den 4. Au⸗ gust 1842. Aus dem Koͤniglichen Ministerium der geistlichen und Unterrichts⸗Angelegenheiten.“
Kamenz, 5. Aug., Abends 11 Uhr. (Leipz. Ztg.) In der größten Bestuͤrzung schreibe ich Ihnen von dem namenlofen Unglück, das unsere Stadt betroffen hat. Es war 105 Uhr Don⸗ nerstag Abends, als man Feuer schrie. Es brach in einem Hause eines Tuchscheerers auf der Leitergasse aus, welches durch seine erbaͤrmliche Beschaffenheit, zumal bei der herrschenden furchtbaren Trockenheit, zu den groͤßten Besorgnissen berechtigte, und es waͤhrte alich nicht lange, als die Diakonats-Wohnung (das Geburtshaus S. E. Lessing's) von der hinteren Seite ergriffen und die Flammen nach mehreren Seiten geschleudert wurden. Der Wind trieb sie jedoch bald nach dem nordöstlichen Theile der Stadt
und in einigen Stunden lagen gegen 500 Haͤuser in Asche. Von
der ganzen inneren Stadt siehr weiter nichts als die westlichen 846 der Pulsnitzer und Kbnigsbruͤcker Straße, ein Fabrik— vag , der Gasthof zum Hirsch“ am Markte und zwei Pri— e. 36 alles Andere liegt in Asche, Schutt und Träͤmmer;
en Vorstaͤdten stehen allerdings die Königsbrücker und Puls-
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nitzer noch, die — 2 — die ungleich größere und bedeutendere,
ist bis auf wenige Haäͤuser niedergebrannt. Die massivsten, von ranitstein erbauten Gebaͤude waren nicht im Stunde, den Flam⸗ men zu widerstehen, Alles ist entweder bis auf die Sohle nieder— 2 oder wenigstens so, daß kein. Splitter Holz mehr ahrung geben kann. Das alte ehrwürdige Rathhaus, die Wendische Kirche, die katholische Spitalkirche, die Schule, Apotheke, die Mählen, die Post, die schoͤnsten neuen Haͤufer, an denen jeßt unsere Stadt sich so sehr bereichert hatte, sind vernich— tet; einige entfernter stehende Fabrik⸗-Gebaͤude, welche außer der Richtung des Feuers lagen, stehen noch. Als der Thurm des Rathhauses mit der Seigerschelle herunterstuͤrzte, war der Schrek⸗ ken allgemein und alle Fassung verloren. Die Akten sind zum gro— ßen Theil gerettet, das Archiv scheint es. Noch sind wir lange nicht außer Gefahr fuͤr den Rest unserer Stadt: man ist zu er— schoͤpft, um den aus den rauchenden Truͤmmern schlagenden Flammen gehörig Einhalt thun zu koͤnnen, unter einigen Tagen kann die Glut, die aus dem Innern der Gebaͤude schlägt, schwerlich ge⸗ dampft werden. Ein Gluͤck fuͤr uns noch, daß der Thurm der schoͤnen Hauptkirche nicht von den Flammen zrreicht wurde; ob⸗ leich es schon in der Naͤhe der Wohnung des Thuͤrmers geglimmt atte, so hatte doch der Wind eine andere Richtung und schuͤtzte ihn auf diese Art. Das Lessingsstift ) steht; im Ganzen sind vom Feuer, aber nicht vom Ungluͤck, etwas uͤber 100 Häuser ver—⸗ schont geblieben. Leider haben wir auch mehrere Menschenleben zu be⸗ klagen; Einige werden noch vermißt; unter Anderen sah ich eine 80jaͤh⸗ rige Frau, die jaͤmmerlich auf der Straße verbrannt war, als sie das halbverbrannte Kind ihres Wirthes aus dem brennenden Hause getragen hatte. Ueber 3000 Menschen sind obdachlos! — Ein grenzenloser Jammer herrscht Kberail! doch das Vertrauen zu Gott und zu der Huͤlfe guter Menschen glebt Muth. Indessen kann unser Ort, zum größten Theile Fabrikstadt, sich von diefem furchtbaren Schlage des Schicksals schwerlich so bald erholen. Man schaͤtzt den Schaden an Grundwerth ꝛ6. uͤber eine Million, und wie soll Kamenz, ein im Ganzen armer Ort, einen solchen Verlust erseßzen koͤnnen? In allen Gaͤrten, auf den benachbarten Doͤrfern, Straßen Feldern bivouakirt man, uͤberall begegnet man weinenden Muͤttern, trostlosen Vaͤtern! Die Meisten be⸗ klagen den gaͤnzlichen Verlust ihrer Habe, zumal da die Keller und Gewblde fast alle eingestuͤrzt und ausgebraunt sind, denn binnen einer halben Stunde brannte es in allen Theilen der Stadt. Die Hitze des Tages (uͤber 20 Grad) oder vielmehr die derselben folgende warme Nacht erlaubt uns zum Gluͤck, im Freien zu kampsren. Militair ist von. Bautzen eingeruͤckt, um die gerettete Habe und die Ordnung schuͤtzen zu helfen; Zelte sollen von Dresden kommen, Lebensmittel treffen stuͤndlich ein; hier— selbst hat sich ein Huͤlfscomitè gebildet.
— — Frankfurt a. M., 6. Aug. Die gestern in der St. Bartholomäus⸗-Kirche dahier stattgehabte Trauer-Feierlichkeit fuͤr den Herzog von Orleans konnte aufs neue bekunden, welche allgemeine Theilnahme sein fruher Tod in allen Herzen er— zeugte; denn außer den Mitgliedern des diplomatischen Corps, des Senats, der hohen Civil⸗ und Militair-Behoöͤrden, die in gro⸗ ßer Uniform erschlenen waren, hatte sich eine große Menschenzahl aus allen Standen der Bewohner unserer 4 eingefunden. Die sehr gelungene Auffuͤhrung des Requiems von Mozart erhoͤhte nicht wenig die Wurde der Feier.
Unter den in den letzteren Tagen hier durchgekommenen Frem— den bemerken wir den Großherzogl. Badisthen Minister des Aus⸗ wärtigen, Freiherrn von Blittersdorf, und den Königl. Bayeri—⸗ schen Geheimen Rath, Herrn von Klenze, welche hier einen kur— zen Aufenthalt nahmen. Den Taunus⸗ und den Rheinischen Baͤ—
dern strömen jetzt durch unsere Stadt viele Fremden zu, welche sich späͤter meistens an den Nieder⸗Rhein begeben werden, den großen Mandvern beizuwohnen.
Die Barone A. M. und Salomon von Rothschild reisen heute Abend von hier uͤber Bruͤssel nach Paris ab und werden bis gegen Ende d. M. daselbst verbleiben.
Von unserer Boͤrse ist in dieser Woche wenig zu sagen. Sie hat wieder eine große Festigkeit erlangt, und die Fonds gehen in die Hoͤhe. Die Speculation wird aber erst nach der Wahl des Praͤsidenten der Franzoͤsischen Deputirten-Kammer reger werden, da sie gern eine Veranlassung zu Besorgnissen wahrnimmt und gewissermaßen gern mit Besorgnissen kokettirt. Gesuchter waren in den letzteren Tagen die Oesterreichischen Fonds und von ihnen wiederum besonders die Bank⸗Actien. Das Geld ist wieder ganz abondant, und der Diskonto steht kaum 3 pCt. — Die Main? Dampfschifffahrt ändert fast täglich ihre Fahrten, ist aber nicht im Stande, auf den kurzen Strecken von hier nach Mainz sich mit Erfolg geltend zu machen. Der Wasserstand ist unglaublich niedrig und die Construction der Boͤte, auch nicht die des „Lud— wig“, fuͤr solchen Wasserstand eingerichtet.
Oesterreich.
die Trace vorerst en hh gt.
Wien, 4. Aug. Die Entscheidung des Kaisers in Bezug
Fauf die Tracen der nördlichen und suͤdlichen Staatsbahn ist nun
rfolgt. Der Bahnbau nach Prag beginnt von Olmuͤtz aus, und die Richtung läuft nach Littau, Neuschloß, Muͤglitz, Hohenstadt, Landskron, irifft bei Trlebitz die Wasserscheide und geht dann uͤber Boͤhmisch⸗Truͤbau, Wildenschwert, durch das Thal des stillen Adler nach Brandeis, Koen, Hohenmauth, Pardubitz, Przelautsch, Kollin, Auwall, Birchowitz nach Prag. Nur bis zu dieser Hauptstadt ist erst Gegen Süden hin beginnt der Bahnbau vorlaufig von Maͤrzzuschlag, und die Richtung geht uͤber Krieglach, Kindsberg und Bruck nach Gratz.
Die Frequenz auf der Wien-Raaber (oder vielmehr Wien—
Gloggnitz Eisenbahn betrug im Monat Juli an 180 060 Perso— nen, was wohl die starkste Eisenbahn-Frequenz auf dem Kontinente ist. Bekanntlich beruͤhrt diese Bahn die Vergnuͤgungs-Orte Baden und Laxenburg, so wie die reizende, unter dem Namen „Bruͤhl“ bekannte Gebirgsgegend.
Spanien.
Madrid, 29. Juli. Der Finanz Minister hat ein Dekret erlassen, wodurch die unverzinsliche Schuld fuͤr saͤmmtliche Ver— kaͤufe von Klosterguͤtern angenommen werden soil. Bisher war man bei Verkäufen dieser Art genöthigt, 10 pCt. baar zu be⸗ zahlen. Der Art. 6. dieses Dekrets set aber fest, daß der Ver— kauf dieser Gebäude fuͤr den ganzen Nominal-Werth in Papieren der unverzinslichen Schuld und zwar in zwei Terminen gezahlt werden kann, naͤmlich die eine Haͤlft.; bei der Unterzeichnung des Kontrakts, die andere ein Jahr spaͤter. Die zu den Köoöster— gebaͤuden gehörenden Gaͤrten durfen nicht mehr besonders verkauft werden, es sey denn, daß es ohne Beeinträchtigung des Verkaufs⸗ preises geschehen koͤnne.
) Zum Gedaͤchtnisse Lessing's am 3. Januar 1826 eröffnet.
Türkei.
Konstantinopel, 20. Juli. (A. 3.) Wenn es überhaupt zu einem Kriege gegen Persien kommt, so wird der Angriff auf zwei Seiten geschehen, nämlich von Bagdad und von Bajazeth aus. Der Pascha von Erzerum hat Befehl erhalten, das Kom⸗ mando an der nbͤrdlichen Graͤnze zu ubernehmen. Alle Truppen, die in Europa entbehrlich, werden den Weg nach Asien einschla⸗ gen. Man beabsichtigt, die Infanterie zu Wasser zu expediren; die Kavallerie wird ihren Marsch zu Land durch Kleinasien be⸗ werkstelligen. Die Garden sind bereits alle mobil gemacht und werden vielleicht schon in der nächsten Woche insgesammt die Haupt⸗
stadt verlassen haben. An den Pascha von Mossul ist der Befehl ergangen, mit 10000 Mann zur Suͤd⸗Armee zu stoßen, welche man auf 30 bis 40009 Mann zu bringen hofft. Trotz aller die⸗ ser allarmirenden Verfuͤgungen der Pforte hoffen die hlesigen Di⸗ plomaten und der großere Theil des Publikums, daß es zu keinem foͤrmlichen Kriege kommen werde.
Die Zusammenrottungen an der Serbisch-Bulgarischen Graͤnze sind nicht durch die Zahl, wohl aber durch die Tendenz beunruhi— gend. Es ist ein großer Fehler, den die Pforte noch bitter bereuen
durfte, daß sie namentlich in Nissa einen Aga hausen laßt, der als ein Christenfeind bekannt ist und durch seine Grausamkeiten gegen die Rajahs eine traurige Berühmtheit unter den Osmanen q erlangt hat. Man hat den fruͤheren Pascha von dort entfernt, weil er, ein Mann der strengen Gerechtigkeit, keinen Unterschied machte zwischen Bekennern verschiedener Religionen; man nannte ihn hier einen Abtrünnigen, einen Christen ünd opferte ihn dem Fanatismus, um einen unwürdigen Aga schalten zu lassen uͤber Leben und Eigenthum der unglücklichen Bulgaren. Inzwischen sind bis jetzt noch keine wichtigeren Ereignisse von Nissa gemeldet worden. Bei Philippopel hingegen sind einige Exzesse vorgekom— men, indem sich die Bevölkerung gegen die neue Rekruten-Aushe— bung auflehnte; es sind zur Herstellung der Ruhe einige Truppen hingeschickt worden.
Die neue Deputation der Maroniten verläßt übermorgen die Quarantaine; sie tritt ubrigens unter wenig guͤnstigen Au spizien ans Land. Sir Stratford Canning hat leider, wie es heißt, so eben durch den Kommandanten des „Phoͤnix“ neue Depeschen er— halten, die ihm in der Maronitischen Sache das bedäͤchtigste und freundschaftlichste Verfahren gegen die Pforte zur Pflicht machen, was so viel heißt, als die besagte Angelegenheit der Direction des Groß⸗-Wesirs uͤberlassen. Abbé Murad ist daher Willens, der Deputation den Rath zu ertheilen, sich nicht bei der Pforte so⸗ gleich zu praͤsentiren, sondern auf eine bessere Zeit zu warten, da er theils von der Persischen Verwickelung eine Diversion erwar⸗ tet, theils von den unlänst durch den Britischen Botschafter bei dessen Hofe geschehenen Vorstellungen eine guünstige Wendung hof⸗ fen zu durfen glaubt. Auch dem „Phdͤnix“, wie neulich der „The⸗ tis“, ist die Durchfahrt durch den Hellespont nicht bewilligt wor⸗ den, und der Capitain, der am 14ten d. am Eingang der Darda⸗ nellen eingetroffen war, sah sich gendthigt, auf das Französische
Dampfboot zu warten, um seine Reise nach Konstantinopel fort—
setzen zu koͤnnen. Ostindien.
Bombay, 18. Juni. (Bombay Times.) Seit den letzten Berichten von der Indischen Graͤnze haben keine weiteren Streitkräfte irgend einer Art das Pendschab durchzogen; eben so wenig sind irgend bedeutende Truppen⸗-Verstaͤrkungen oder Kriegs— Zufuhren durch die Keiber-Paͤsse gekommen. Die Seiks halten fortwährend den Paß von Dschemrud bis Ali Mesdschid fuͤr die Englischen Truppenzuͤge und Cenvois offen; sie sollen aber diesen muͤhseligen Dienst, in welchem sie seit April beschäftigt waren, im Laufe des Juni aufgeben wollen. Daneben heißt es, die Efridis seyen in ihre Bergvesten zuruͤckgekehrt und drohten aufs neue, uns das Gebirge zu verschließen. Eine angemessene Abtheilung unserer Truppen ist zu Lalpurah, etwa 40 Englische Meilen von Dschella— labad landabwaͤrts, statsonirt, um unsere Communication mit den Ebenen aufrecht erhalten zu helfen. Die Hitze um Dschellalabad her ist sehr druckend geworden, denn das Thermometer hielt sich den ganzen Tag uͤber 357 R, im Schatten. Löcher, gegen zehn Fuß ins Gevierte und vier Fuß tief, wurden fast uͤberall unter den Zelten gegraben, um es den Leuten moͤglich zu machen, der Hitze zu entgehen; aber selbst da war sie noch druckend (27 R.. Die Staubstuͤrme, die den ganzen Monat hindurch vorherrschten, waren eine gewaltige Plage. Die Truppen waren zur Zeit auf Rationen geseßzt, d. h. gegen fruher erhoͤht, litten aber, als Tachwehe der fruͤheren Knappheit der Lebensmittel, viel an Diarrhöde. Sie waren noch nicht vermoͤgend gewesen, das von ihnen Ende Aprils gerade bei ihrem Vorruͤcken zu Pe⸗ schauer gelassene Gepäck heraufzubekommen, und hatten auf diese Weise ein paar Monate lang aus Mangel an Gezelten und Kleidung viel ausgestanden. Einmal hatte man beschlossen, eine Bewegung nach Goͤndamoͤck zu machen, eine Station am Aus— gang der nach Kabul fuͤhrenden Paͤsse, 2409 Fuß höher als Dschel⸗ lalabad und 4616 Fuß über der Meeresflaͤche gelegen; allein ob— wohl, nur etwa 11 — 12 Stunden von den gegenwartigen Kan— tonnirungen zu Dschellalabad entfernt, fand es ö doch, daß nicht genug Transportmittel beschafft werden konnten, um das Heer auch nur diese kurze Wegsirecke fortzubringen. General Pollock hat nur 3500 Stuck Kameele bei sich; sein Corps wuͤrde, wegen des bekanntlich jedem Heerzug in Indien anhängenden, fast zahl⸗ sosen, unvermeidlichen Gefolges und Geschlepps von Dienern und Lagertroß, zum mindesten 10 6000 Stuͤck zu irgend einem anhaltenden Marsch erfordern; man fand es aber unmoglich, zu Peschauer auch nur 1000 Stuͤck auf jede Bedingung hin aufzutreiben. Man hat freilich seit 1339 aus jenen Gegenden, die nie mehr als 5000 Stück zu irgend einer Zeit zu merkantilischen und militairischen Zwecken bedurften, nahe an 70000 Stuͤck Kameele gezogen; 56 006 davon sind aber 6 Grunde gegangen und keine mehr vorhanden, sie zu ersetzen. Bis jetzt ist noch kein Befehl zum Zuruͤckziehen unserer Truppen publizirt worden, aber man glaubt aülgemesn, sie würden sehr bald aus Afghanistan entfernt werden. Sie konnen aber auch in keiner Richtung vorruͤcken und weilen in der jetzt eingenomme⸗ nen Stellung, inmitten tagtäglich zunehmender und selbst jetzt schon dem Ansehen nach furchtbarer Gefahren, mit der Absicht, bessere Bedingungen beim Feinde durchzusetzen und von ihm die Aus⸗ lieferung der Gefangenen, uͤber deren endliche Losgebung und ge⸗ genwaͤrtig immer nech gute und freundliche Behandlung kein Zweifel obwaltet, bereitwilliger zu erlangen. Ein großer Vorrath kongre⸗ vescher Raketen ist expreß von Delhi und Kernal für General Pollockes Gebrauch abgesendet worden; sie duͤrften ihm in der zweiten Woche Jul's zukommen, wenn er nicht bis dahin schon nach Peschauer zurückgekehrt ist. Einmal hatte man geglaubt, Akbar Chan sey Willens, auf unsere Bedingungen einzugehen und seine Person unseren Haͤnden anzuvertrauen; er ist aber, wenn er den Gedanken je hatte, dem Anschein nach schnell wieder von ihm abgekommen. Capitain. Mackenzie, einer der Gefangenen 09 . bul, war, wie schon früher erzählt, am 26. April in unser Lag