1842 / 225 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 15 Aug 1842 18:00:01 GMT) scan diff

illustriren. Das Muscum soll am 8. uni 1843 mit einem jaͤhr⸗ 1 zu wiederholenden Feste feierlich 2. et werden, und bei der tiefen Verehrung. die man den Manen Winckelmann's allenthalben zollt, zweifeln wir nicht an der allgemeinen Theilnahme, womit diese gl gr aufgenommen werden wird.

Schweiz. .

Bern, 3. Aug. (A. 3) Auch Uri erwies in diesen letzten Tagen dem Fortschritt der Wissenschaft am Fuße der Alpen eine Hundigung durch die gemäͤthliche Aufnahme der natur fer schen= den . ns sn Altorf, wo die letztere am 24. Juli mit 22 Kanonenschüssen begrüßt, am folgenden Tage unter dem Vor⸗ sitze des Doktor Lusser ihre erste Sitzung hielt. In der Erbͤff⸗ nungs- Rede drückte dieser die Freude aus, welche die Bewohner des Kantons empfaͤnden, zum erstenmale elne eidgendssische Ge— sellschaft bei sich zusammenkommen zu sehen. Bel dem Mittag⸗ essen in einem mit Einfachheit, aber geschmackvoll ausgeruͤsteten Saale traten Knaben und Madchen in der Tracht der verschie⸗ denen Gemeinden des Kantons herein und sangen unter Beglei⸗ tung von Instrumental⸗Musik einen Chor, worauf sich einer nach dem anderen näherte, die Gaͤste unter Absingung einer Strophe

im Namen seiner Gemeinde willkommen hieß und denselben Blu⸗ mensträuße und Lieder austheilte. Dienstag Morgens versammelten sich die einzelnen Sectionen zur Anhörung und Besprechung ver⸗ schiedener Abhandlungen. In der gegen Mittag zusammengetre⸗ tenen allgemeinen Versammlung erörterte man die Ursachen der physischen Umwaäͤljungen in der Schweiz, wobei Agassiz seine Theorie aber die Gleischer und die Thatsachen mittheilte, auf die sie sich stuͤtz. Abends wurde die Gesellschaft von den Kapuzinern bewirthet, wobel die ehrwürdigen Vaͤter selbst bedienten und einer einen Toast ausbrachte. In ihrem Garten sand man Musik und Feuerwerk. In der letzten allgemeinen Versammlung höͤrte man eine wichtige bhandlung von 21 von Nlcolet aus Neuenburg uͤber die Spinnen der Schweiz. Als der Ort der nächsten Zu⸗ sammenkunft wurde Lausanne, als Präsident Dr. Lardy bezeichnet. Mehrere Mitglieder folgten Agassiz auf seine dringende Einladung in das sogenannte Hotel des Neuchatelois auf dem Aargletscher.

Italien.

Neapel, 30. Juli. (A. 3.) Die vier Franzoͤsischen See⸗ Offizlere, welche des Duells halber hier jurd gehalten worden waren, wurden am verflossenen Sonntag auf Befehl des Königs freigegeben und haben noch am selbigen Morgen an Bord des sie erwartenden Dampfschiffes unsere Stadt verlassen, vermuthlich um die Eskadre des Admiral Hugon e, Ob sie hier ge⸗ richtet und dann begnadigt worden, oder ob man die milde Deu⸗ tung eines Falls der Nothwehr habe eintreten lassen, daruber wurde nichts Näheres bekannt.

Nach den Probefahrten des . von Bayard, Unterneh⸗ mers und Ingenieurs der Eisenbahn, so wie des Ministers des

nnern, wird Se. Majestaät ig morgen zum erstenmale bis Tastellamare befahren und auf übermorgen ist die Erbffnung für das Publikum angekündigt. Die Preise sind auf 40. Gran fur den ersten, 25 Gran fuͤr den zweiten und 15 Gran fur den drit⸗ ten Piatz festgesetzt. Der 14 Miglien G Deutsche Meilen) lange Weg wird bel ordinairen Fahrten, wo unterweges angehalten wird, in ungefähr 42 bis 45 Minuten zurückgelegt. er Koͤnig und die Koͤnigin stehen im Begriff, nach Mes⸗ sina zu gehen, um dem Feste der Madonna della Lettera beizu⸗ wohnen, welches alle hundert Jahre een, wird und am 4. Au⸗ gust beginnt; es sind dem Konig zu Ehren, welcher die Einladung der Stadt Messina angenommen, große Vorbereitungen getroffen worden.

Spanien.

Madrid, 1. Aug. Der Infant Don Francisco de Paula ist heut fruͤh mit seiner Familie von hier abgereist, allein es hat keine Demonstration zu seinen Gunsten stattgefunden. Die In⸗ triguen der Prinzessin Carlgta werden äbrigens noch lange Zeit Spuren in dem Palast zurücklassen; sie hatte alle Personen, die sich der jungen Königin nähern, zu Gunsten ihres ältesten Sohnes gewonnen und man behauptet, daß diese Taktik bereits bis zu einem gewissen Punkte gelungen sey.

Dle Schriftsetzer fangen schon wieder an, Versammlungen zu halten und eine zweite Coalition zu organisiren.

——

Inland.

Berlin, 13. Aug. Heute Morgen zehn Uhr fand in der hiesigen katholischen Kirche, auf Veranstaltung der Franzoͤsischen Gesandtschaft und in Gegenwart der Minister und anderer hoher Staats⸗Beamten, des diplomatischen Corps und der hier anwe⸗ senden Franzosen, das bereits angekuͤndigte feierliche Trauer⸗Amt zum Andenken des Herzogs von Orleans statt. In der Mitte der auf angemessene Weise dekorirtten Kirche erhob sich ein mit der ö Krone gezierter Katafalk und die von den aus gezeichnetsten Talenten der Hauptstadt unterstuͤtzte Aufüͤhrung don Mozart's Requiem gab der ergreifenden Feier eine besondere Weihe. Die Theilnahme des in großer Menge versammelten Publikums sprach sich dabei auf die unzweideutigste Weise aus und lieferte aufs neue den Beweis dafür, mit welchen Sympa⸗ thieen man auch bei uns den harten Schlag zu wuͤrdigen weiß, 23 . und sein Koͤnigl. Haus so unerwartet be⸗

roffen hat.

Berlin, 13. Aug. Das Militair-Wochenblatt enthaͤlt eine von Sr. Excellenz dem Herrn Kriegs⸗Minister am 28. Juni unterzeichnete Verordnung äber die Invalidenhaäuser, die, in Ge⸗

maͤßheit einer Allerhoͤchsten Kabinets-Ordre vom 18. Februar, eine neue Einrichtung erhalten. Das in 13 Artikeln a pefgh⸗ Reglement umfaßt folgende sechs Haupt-Vestimmungen: J. Ein⸗

richtung der Invalidenbäufer; jj. Errichtung von Veteranen⸗ Sectionen aus den bisherigen Provinzlal⸗Invallden⸗Compagnieen; III. Beurlaubung aus den Invalidenhäusern und Veteranen⸗Sec⸗ tionen; IV. Allgemeine Bestimmungen; V. Bedingungen, unter welchen bereits entlassene Mannschasten einen Anspruch auf In⸗ . . nv er e enen a ten. j *. 27 n K . a e . en ir theilen I) Die Staͤrke de nvalidenhauses bei Berli ; Ken, e, Kere rer auf 30 pvp e , . ompagnicen, jede zu so Mann zu formiren sind, von denen die ersft den Namen der Leib⸗ Compagnie, die zweite den der 851 o , 6 solchen ganzinvaliden Indivi * duen 4 welche durch eine Verwundung im er Img zt. ich be

sternaͤhrung unfaͤhi art worden sind.

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eere vorwurfe frei r baben * aͤrjtlich far unflbig zur

lösterndhrung erklart worden sind.

4) Mit dem . des neuen Etats der Invalidenhduser erhalten die Mannschaften der Leib⸗Compagnie eine Zulage von Einem 3 , 8 der eine Zulage von Funfzehn

ergroschen monatlich.

5) . nicht Leute mit den vorgeschriebenen Eigen⸗ schaften zum Ersatz der beiden ersten Compagnicen finden fel. ten, so bleiben die Plaͤtze vakant. .

6) Die 6 anderen Compagnieen werden mit den, nach den beste⸗ henden Bestimmungen“ dazu berechtigten Invaliden, welche nicht ju den bezeichneten beiden Kategoricen gebbren, erganzt.

7) Die etatsmaäßige Stärke der Invalidenbduser zu Stolpe und Rybnick wird e u S0 Köpfen bestimmt, welche in 5 See= tionen, jede zu 16 m formirt werden, von denen die iste als Leibe, die 2te als Grenadier⸗Section nach den für dag Invalidenhaus bei Berlin geltenden Vorschriften zu behan⸗ deln ist.

8) Die sub 3 angegebenen Benn mn en gelten sowohl für Unter⸗ offiziere als fuͤr Gemeine, so wie uberhaupt zur Erwerbung des ü, auf Aufnahme in ein Invalidenhaus oder auf Ge⸗ währung des böchsien Gnadengehaltes der Charge, in soweit diefer Anfpruch mit durch die Lange der Dienstzeit bedingt wird. ;

9) Dicjenigen Soldaten, welche in den Regimentern, Brigaden, Äbtbeilungen, kombinirten Reserve⸗Batgillonen und Haldbin⸗ validen⸗Sectionen so invalide geworden sind, daß sie gar keine Dienste mehr zu leisten vermögen, und nach ihren Dienst⸗ und Invaliditaͤts⸗Verhaältnissen Anspruch auf das böͤchste Gngden⸗

ehalt ibrer Charge baben, kommen in die Invaliden Haͤuser. 10) . gilt auch von denjenigen, welche in den Veteranen⸗See⸗ tionen einen solchen Grad von Invaliditaͤt erreicht haben.

Düsseldorf, 10. Aug. Die Frequenz der Dusseldorf⸗Elber⸗ selder Eisenbahn betrug im Monat Juli 1842: 39, 955 Personen. An Guͤtern wurden transportirt 38,78, Ctr.

—— Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Berlin. Se. Majestaͤt der Konig haben Allergnaͤdigst gerubt, von dem Werke des Dr. Puttrich in Leipzig: „Denkmale der Bgu⸗ kunst des Mittelalters in der Preußischen Provinz Sachsen und in den übrigen Saͤchsischen Laͤndern“, 25 Exemplare durch das hohe Ministe⸗ riun der geistlichen, Unterrichts und Medizinal⸗Angelegen beiten zur . an die wissenschaftlichen und Kunst⸗Instiiute 2 zu lassen.

Jahrbücher des Vereins von Alterthumsfreunden im Rheinlande. I. Mit vier lithographirten Tafeln. Koͤln 1842. 8.

Es sind jetzt 2 Jahre, als auf Veranlassung Göͤtbe's und des Kölnischen Kunst Patriarchen Wallraf, deren Briefe im fünften Bande von Dorow's „Denkschriften und Briefen“ mitgei heilt sind, der Fürst Hardenberg die Errichtung eines Museums * vaterlaͤndische Alter⸗ thüͤmer in der Stadt Bonn durch ein Reskript vom 4. Januar 1820 verfügte. Die schͤnen Hoffnungen, welche der hochgesinnte Stgats⸗ mann an diese Siiftung knüpfte, kamen jedoch, durch allerei Umstände verhindert, nicht zur Reife, und wenn auch das Museum bis auf den gn Tag einzelne w erhalten hat, so vermochte das⸗

elbe doch nicht, 6 zum frischen Leben emporzugrbeiten oder von den Bewohnern des Rheinlandes als eine vaterländische le, be⸗ trachtet zu werden, wie gern dieselben auch sonst Alles unterstüͤtzen, was die Ehre ihres geliebien Bodens erhöht und den Ruhm dessel⸗ ben im Auslande verbreitet. Um so erfreulicher ist in einer Zeit, wo durch Eisenbahnen und Dampfschiffe das regste Leben im Rheinlande verbreitet sst, wo die alten Staͤdte sich erneuern und verschbnern, wo die malende Kunst sich einen ihrer Hauptsitze in Duͤsseldorf gegründet hat, wo aber auch am Rhein wie in anderen Deutschen Landstrichen so viele Elemente sich vereinigen, um der Gegenwart einen nicht immer ge⸗ rechten Sieg uber die Vergangenheit zu erkaͤmpfen um so erfreu⸗ licher ist es, sagen wir, daß in einer solchen Zeit nur darum ein Verein von Alterthumsfreunden im Rheinlande zusammengetreten ist. Am 1. Oktober 1841 ward dieser Verein in Bonn gestiftet, be⸗ stimmt fuͤr die Erhaltung, Bekanntmachung und Erklarung antiker Monumente aller Art in dem Stromgebiete des Rheins und seiner Nebenflüͤsse, von den Alpen bis an das Meer, Sorge zu tragen, ein lebhafteres Interesse dafür zu verbreiten und, so viel mahl ch, die Monumente aus ihrer Vereinzelung in oͤffentliche Samm ungen zu versetzen. Zu diesen Zwecken hat 6 derselbe auch der Unterstuͤtzung und mehrfacher Beguͤnstigungen von Seiten der höchsten Staats⸗ Behdͤrden zu erfreuen gehäbt; die Zahl der ordentlichen Mitglieder ist bis * 116 gestiegen, und das erste Heft der Jahrbücher des Vereins, an dessen Spitze jetzt Professor Nitschl sieht, und dessen Beamten Professor Schopen und die Doktoren Urlichs, Lersch und Der n. rm gn. in Bonn) sind, liegt in lobenswerther Ausstat⸗ ung vor uns.

geen enthaͤlt in der ersten Abtheilung: Chorographie und Ge⸗ schichte, eine interessante Abhandlung von Lersch über den Namen Verona, mit welchem die Stadt Bonn auf Siegeln, Münzen und in Urkunden bezeichnet ist. Alle diese Spuren irn der Verfasser mit roßer Belesenheit sowohl in den Schriftstellern des Alterthums, als n den Chroniken und Gedichten des Mittelalters, namentlich des Heldenbuches, und hat dadurch mehrere sehr wahrscheinliche Resultate ewonnen. Weiter beschreibt G. Baͤrsch die Alterthuͤmer des Kreises

itburg. In der zweiten Abtheilung: Monumente, hat Urlichs ge⸗ lehrt und geschmackvoll zwei Reliefs aus dem Museum der Rheini⸗ schen Alterthümer und eine Bronze⸗-Statue, im Besitz der Frau Mer⸗ tens⸗Schaaffhausen in Bonn, erldutert, von denen die beiden ersten auf die Ürsprünge Roms und Iphigenia's Flucht aus dem Lande der Taurier gedeutet werden, die Statue aber Amor, den Sieger der Göt⸗ ter, darstellt. Von allen sind lithographirte Abbildungen beigegeben. Ueber die Denkmäler aus der Vordeütschen Periode der Neckar Gegen⸗ den hat Pauly, über Römische Alterthüͤmer in Mecklenburg Bernd ge⸗ sprochen; neue Römische Inschriften zu Wiesbaden, Mainz und Rheder bei Bonn hat Lersch und eine a, ,,, Inschriften Danher erklaͤrt, beide mit der vielseitigen Gelehrsamkeit, welche die Schriften dieser Gelehrten auszeichnet. Die Fortsetzung so verdienst⸗ sicher üntersuchungen von ejngeborenen Männern ist namentlich u wünschen, da am i noch nicht die Antiguare gusgestorben sind, die in des alten Gelenjus unkritischer Manier auch die Interpreta⸗ tionen von Steinschriften mit Winkuüͤr behandeln und sich gegen beffere Erkiarungen gänzlich abschließen. In der dritten Abtheilung, Literatur, hat Bäntzer ber mehrere Monographien aus den letzten

ahren, historsfchen, chorographischen und antiqugrischen Inhalts, Yig erstattet, und 83 hier durch reiche Mittheilungen aus genen Gammiungen, wie über die Geschichte der Stadt Neuß, und durch kritifche Bemerkungen über das itinerarium Antonini seine Liebe zu dem heimathlichen Boden von neuem eg Man muß in der That dem Rheinlande Glück wünschen, ö. selne Philologen mit so lebhafter Theilnahme sich diesen lokalen Fo n g, n., und dürfte wohl darin einen neuen Beweis finden, daß die Schulen, in welchen jene Manner in den letzten Decennien erzogen sind, es verüanden haben, neben der Liebe zu Griechischer und Lateinischer Literatur auch den Sinn für alles Vaterlaͤndische offen und unver⸗

kümmert zu erhalten.

Ve 7 Miszellen und die Chronik des Vereins füllen die letzten en diefes ersten Heftes, deffen RachFolger wir recht bald n vegroßen wänschen. Dann wird boffentiich auch die Zabl dzr t err , seyn, indem wir noch manche durch ö

1 2 oder das eiserne Kreuz erworben haben und ärzt⸗ 3 zur

Grenadier⸗ Compagnie darf nur aus solchen ganzinvaliden 6. Heek . ad r g. mindestens 21 Jahre im stehenden

ĩ K d m ausgezeichnete Rotabiistäten des Rhein⸗ 4 9

Denkschrift auf Scharnhorst. or reren Jabren stellte die pbilosopb alu ve 3ᷣ als Aufgabe nn,. 22 a enherst, welche der Studsosu der Theologis, Herr Hermann Ma siug aus Ws bur vollkommenen Befriedigung der Fatlultat gelbst batte, Der Dru dieser Nede, unter dem Tiret: ,, g, Da vidi Scharnhorztii- Halle, 18432.

ist demnach vollkommen gerech

t, auch obne die besonderen Uum⸗ 2 24 in der Widinung an ben Rektor Eaästein jn Halle er⸗=

Was zupbrderst den Inhalt anbetrifft, so macht die nung und die fröͤbliche Begeisterung, mit 26 er , , spricht, seiner Arbeit viele Ebre. Wir finden die wich⸗ tigsten Begebenheiten gus dem Leben des Feldherrn mit guter Auz⸗ wabl nach den jugaäͤnglichen Quellen herausgehoben und das langere Brwellen bei einzelnen derselzen überall hinlänglich mottvirt, fo * wenn auch die Schrift nichts Neues bringt, man doch die k on bekannten Thatsachen mit 3— 3 en wieder liest. Wie gern 8

e erfaser, wenn er in Scharnbo eit gelebt oder von Zeit⸗ . bare toͤunen biene ern, feen, Rehe n ,,,

elanntes gegeben haben wurde, geht aus einer schönen

6 Si, betzor Bedeutende Irrtbüͤmer sinden sich daher

Nur durfte der Herzog von Braunschwe e rr, im 6 3 nicht . 2 * ? l war fein z. eme Karl Wilbelm Ferdinand“: der Herzog rh 16 6 Sia wie auch nicht mit Recht (S. 16) gesagt fans elctnsnns schr CRens sich bei eng des pres fh Namens wärdig gezeigt bättt., Benn an perssnsicher Tapferkeit der Soldaten feblte es in jener Schlacht in keiner Preußischen Heere⸗ Abtheilung. Ueber Scharnhersts Tod hat Herr Malus mit Recht die gewöhnliche Erzaͤblung nicht in rn, als sey er unmittelbar an den Folgen der bei Großgörschen zmpfangenen Wunde esiorben S. 30), worüber jeht Hippel's Beiträge jur Charasterisit riedrich Wilbelm's iI. (S. 6). nicht abersehen erden därfen. Uber guß derselben Seite ist faͤlschlich aug ge en, daß Scharnhorst an demsell ben Orte begraben sey, wo die Leiche des Feldmarschal Schwerin beigesetzt worden ist. Denn diese wurde (m. s. Varnhagen von Ense nz Leben Schwerin's S. 225. 226) von i n 8a nn, Heimath gef, und auf herkömmlich standesmaͤßige Weise in dem Erbbe⸗ gräbniß zu Wusseken bei Schwerinsburg e Zu diesen Vorzügen der Behandlung gesellt sich auch das Lob eines reinen und eleganten Lateinischen Auüsdrucks. Der Verfasser hat hierin mit Gluck den glänzenden Mustern eines Eichstadt, Hermann und Boegh nachgestrebt und wieder einmal in an (was jetzt Ruge, Köppen und Neumann in Abrede stellen), ö man auch von modernen und vaterlaͤndischen Gegenstanden in Latelnischer Sprache ohne allen äberflüssigen Wortprunk gut und einfach reden 4

Meteorologische Geobachtungen.

1842. Morgens Nachmittags Abosds Nach einmaliger 12. August. 6 Um. 2 Uhr. 10 vn. Rneobachteng. Lendruck. ... 9,0 P.. 310, 0 F.. 3140,19 Pe. ulla S,” n.k Lane... 4 12,2 n. 4 19,77 n. 4 II,? n. Hau 18,15 n. Thaupunkt ... 4 10,27 n. 4 g, o n. 4 7,60 n. Roden ũre Dunas ta iii gung S2 pci. 41 p. 75 pci. Aua dũustung Wetter...... helter. heiter beiter. Ne derachlag Wind. ...... NRRNMp. Nw. Nw. Ware wechsel- 20, a Wolkone ag. · NW 9, 1

Tagermittel: 310, 27 F.... 14,90 n... S, s n. .. 66 o N.

EB er liner Räörae. Den 13 August 1842.

Faeade. D Aetien. 3 Er Cour. Nriet. dla. Nnriet. la.

Si. Sebald - Seb. 4 Nel. Potu. Riacub. 6 127 a0. 2. 39 db. 103 1063 do. d0. Prior. obi. 4 193 192 pr. Ragl. Obi. 30. 1021 1023 gd. Lpa. Buenb. 1161 1164 Pram. Seb. der do. do. Prior. Oobl 4 102

See bhandlang. S5 S5 r nel. Aub. Bisesb. 101 10 lkKar- v. Nu. Seb.. 3 102 Ao. do. Prior. Obl. 4 1025 nerl. Stadt · bl. q 104 109353 bass Kilb. Bisenb. 5 81 do. a. 3 d bet.) 1021 Ao. do. Prior. Oobl. 4 99 Dana. do. in TT. 48 —Rbein. Risenb. 6 92 914 Werip. Pfandbr. 33 103 do. do. Prior. Obl. 4 984 Groasb. Pos. do,. ö hnerl. Frankt. Eis. 5 102 Oatpr. Pfandbr. 3 a. ; z . our. a. ö 1, io , ,,. 1 m Kur- u. Neum. do. k 1 103 waren, 2 36 . 9 93 Schlesische do. 3 1066 , 0. . 3 1

Der kufer voergätet sat den em 2. Janurr 1843 cahigen Coupon pet.

Pr. Cour. I ecAeI- Cours. Thlr. aa 30 Sgr. Rriet. Gel. Amaterdam.......... .... 250 FI. Kura 1395 1 250 F. 2 M. 139 Hamburg...... ...... 300 nne. Kar 150 1691 . 300 nn. 2 mi. 160 14913 Landon. ..... .... ...... 56 1186. 3 M. 6 224 , . 300 Fr. 2 Mi. 7915) we m ,,, 150 1 2 Me. 103 ö 150 1 2 Me. 1025 Mmenlauna . . . 3. . 33 26 100 Tbir. 2 Mi. 995 Leipzig in Courant im 14 TpI. Fuss.. 100 Tr. S Tage * Frankfurt . M. Wæ.. . ...... ...... 150 FI. 2 mt. 101 Pœeteraburg... ' 13npI. 3 Woch. 1 2 a.

Aus wiärtige Börsen. Ameter dem, 9. Aus. Nied. „ind. screia 52g. 63 ac. 01.

ken- Billßꝛ·. 63 Span. 18. P. . Marg. Xii. 4. PFreuas. Prim. Seb. Fol. —. Oesterr. 108. 6. Ant 7. Aug. Zinel. KHene Am . ,,, Dag neek - Actier 1655. Rug. Rasa. 109.

Fee, R, oz. nes.

Neue Aul. 203. HP bz Port. 33. 9

F —. Bras. —. Co-

London, 9. Aug. w, , D len,. = 6 1613. lanb. —. Mer. 35.

Paris, S8. Auß. 6 Reute da cour. IIS. 85. 33 Rente da eoar. 78. 30.

Aul. 4. 1941 . 63 Næpi. au eompt. 105. S0. 63 Span. Rente 22. E ö n 15 —. Haak Acer 1684. Ari. d. 1825 1383. 4. isa 106.

siöönigliche Schauspiele.

Sonntag, 14. Aug. Im Opernhause; Der Freischuͤtz, Oper in 3 Abth., von Fr. Kind. Musik von C. M. v. Weber. (Dlle. Halbreiter: Agathe; Herr Krause: Caspar, als Gastrollen.)

1 nr, mm n n, u 3. 9 h ee ö egiments, komische Oper enstag, 16, Aug. Im Schauspielhause: Die Geschwister. lerauf: Zum erstenmale: Ind 5 w . Industrie und Herz, Lustspiel L .

Verantwortlicher Redacẽ ãẽ? ᷓ7. J. B. 3 in kei sen. Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei.

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e e rr,

Allgemeine

Preußischt Staats-Zeitung.

Berlin, Montag den 15 Aug ust

Inhalt.

Amtliche Nachrichten.

Frankreich. Deputirten Kammer. Wahl der Seeretaire. raͤsidenten. Wechsel. Lafsitte und Eau. Das Regentschafts⸗

Hesetz. Odilon⸗Barrot 's De eien n Betreff einer Untersu⸗ chung wegen der Wah umtriebe wird angenommen. Paras. Lafsijte s Rede. Briefe aus Paris. (Haltung der Opposition nach ihrer parlamentarischen Niederlage; Laffiite und Sauzet beim Praͤsidenten⸗Wechsel. Das Nꝛegen schaft⸗ Gesetz; die Adresse; beabsichtigte Interpellation der Minister.)

Grostbritanien und Irland. arlaments-Verhandlun⸗ en. Oberhaus. Irlaͤndische Rechtspflege und Verwaltungs⸗ ingelegenheiten. Unterhaus. Ueber die Verweigerung der Ehlltern Hundreds. Wahl ⸗Ausschreiben für Irrel An⸗ nahme verschichener Bsü. London. Punkte der Thronrede und Anzeige hinsichtlich der e, , Beabsich⸗ ligte Seefahrt der Königin. Guizot's Bemerkung in Betreff des Traktats gegen den Sklavenhandel. Verwerfung einer Motion

Gunsten verhafteter Arbeiter. Verhalten der Kohlenarbeiter. h . ,, en . Schreiben aus London. (Die Indischen Angelegenheiten).

Belgien. 81 el Repräsentanten- Kammer. Gesetz uͤber den Elementar Unterricht.

Deutsche Bundesstaaten. Weimar. Bundestags⸗Beschluß zu Gunsten der Herderschen Erben. Kamen j. Die große Feuers⸗ brunsi. Leipzig. Berichtigung in Bezug auf die Elbschiff⸗

fahrt.

Oesterreich. Wien. Ankunft des Herzogs von Modeng.

Spanien. Schreiben aus Madxid. er Infant; Spanien ist m Begriff, auf sein Patronat uͤber das heilige Land zu ver ichten; der Brasillanische Minister⸗Resident uͤberreicht seine Beglaubigungs⸗ Schreiben an den Regenten.)

Portugal. Ratfification der Vertraͤge mit England und Feststellung des neuen Tarifs. Differenzen mit Spanien. ;

Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika. Tarif⸗Bill. Aus⸗ sicht auf , ging des Graͤnzstreits , Bank- Zu⸗ Ns. ö. 24 t e,, . mit Mexiko über Teras.

roffnung des Texianischen Kongresses.

Inland. Ye len fn evorsichende Reise Ihrer Majestaͤten. Königsberg. Verleihung des Ehren⸗Buͤrgerrechts an Herrn Mi⸗ nister von Shin

Hamburgs Handel in Folge des großen Brandes.

Amtliche Nachrichten.

Kronit des Tages.

Se. Kbnigl. Hoheit der Erb großherzog von Mecklen⸗ burg⸗Strelst ist von Neu⸗Streiltz hier eingetroffen.

Angekommen: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Staats⸗ und Minister des Innern, Graf von Arnim, von Pyrmont.

Se. Excellenz der General-Lieutenant und kommandirende General des Aten Armee⸗-Corps, von Wrangel, von Stettin.

Der General-⸗Major im Kriegs⸗Ministerium, von Sto sch, aus Boͤhmen.

Zeitungs Nachrichten. Ausland.

Frankreich.

Deputirten⸗Kammer, Sitzung vom 8. August. Bei der zweiten Abstimmung uͤber die Ernennung der Secretaire erhielt nur Herr La cro sse die absolute Majoritaͤt, und es mußte dann zu einem Ballottement zwischen den Herren von Lascases und Havin geschritten werden. Ersterer ward zum Secretair ernannt; er erhielt 182 Stimmen, Herr Havin nur 176 Stim- men. Das definitive Buͤreau der Kammer lst nunmehr kon— stituirt. Der Alters⸗Praͤsident, Herr Laffitte, erhob sich und verlas folgende Rede:

Meine Herren, es sind jetzt gerade 12 Jahre, seitdem Frankreich seine ruhmvolle Revolution zu Stande brachte, und die Praͤrogative seiner Souverainitaͤt wieder eroberte. Die Kammer, durch die Dring⸗ lichkeit der Umstaͤnde mit dem Rechte bekleidet, den Sieg des Volkes und den Triumph der Gesetze uͤber die Anspruͤche der Willkuüͤr zu sanetioniren, vergab den leergewordenen Thron und ertheilte dem Lande eine neue Charte. Ich erinnere mich mit daß ich an jenem feierlichen Tage das Organ der loyalen Hoffnungen Frankreichs und des Ausspruchs seiner Mandatarien war. amals beachteten wir die Besorgniß und die Rathschlaͤge einer Vorsicht nicht, die uns über⸗ trieben schien, so wenig waren wir auf die schmerzliche Ka⸗ tastrophe vorbereitet, die uns so plötzlich in ünserer Sicher⸗ heit und in unseren Institutionen traf. Erlauben Sie mir, meine Herren, hier die Behutsamkeit einer gewöhnsichen Poli⸗ tik zu verschmähen, deren ganzer Muth im Schweigen besteht. Der Tod des Herjogs von Orleans, eines Prinzen, der wegen seiner schönen Eigenschaften ewig beklagt werden wird, laßt das Feld allen Vermuthungen und allen Eventugistaͤten offen, und die Legislatur von 1842 hat von den Ereignissen die doppelte . erhalten, das erschuͤtterte Vertrauen des Landes (heftiges Murren im Centrum) wie⸗ der zu befestigen, und das im Jahre is30 unvollendet gebliebene Werk wieder aufzunehmen. Es handelt sich in der That nicht allein darum, jenes Fundamental⸗Werk zu befestigen; unsere Pflicht ist auch, dasselbe zu vervollstaͤndigen, indem wir ohne Gchwaͤche alle mögliche 1. einer unvorhergesehenen Lage ins Auge fassen, und die Zu⸗ kunft vor einer N in der Ausübung der König⸗ lichen Autoritat bewahren. rankreich und die Juli⸗ . stis erwarten daher Burgschaften von uns, die Jugenblicklich

den Rechten beider fehlen. Aber weit davon entfernt, sich gegen⸗ seitig auszuschließen, welches nur untergeordneten Interessen zu gute kommen könnte, müssen jene Bürgschaften, wenn sie wirksam und dauerhaft seyn sollen, sich einen gegenseitigen Beistand leisten, und sie muͤssen befruchtet werden durch eine einsichtige und aufrichtige Auianz. Diese Aufgabe ist gewichtig, meine Herren; sie ist würdig, Ihren bochherzigen Ehrgeiß zu reihen, und wenn die Lehren der n nicht nußlos an Ihnen vorübergegangen sind, so hoff ich, daß Ihre Einmischung den Stempel des rechtmäßigen lebergewichtes 16 „das Ihnen in der Regierung des Landes zusteht. Was mich betrifft, so kann ich mir, nachdem ich eine durch die Hingebung eines langen Lebens erwor⸗ bene Popularitaͤt der Revolutson und der Juli-Dynastie zur Verfuͤ⸗ gung gestellt hatte, die Gerechtigkeit widerfahren lassen, daß ich nie⸗ mals weder die Grundsatze noch die Verpflichtungen meiner Vergan⸗ genheit verleugnet habe. 35 bin heute noch, was ich gestern war, er aufrichtige Freund der Regierung, die wir erwaͤhlt haden (Beifall im Centrum), aber mit allen ihren Bedingungen der Wahrheit des ortschritts und der National⸗Wuürde (Beifall zur Linken). Ich bin üuͤberzeugt, meine Herren, Ihre Gesinnungen, wie die meinigen, aus⸗ zudrücken, indem ich hinzufüͤge, daß es unfere Pflichten gegen die Krone schlecht begreifen hieße, wenn sie uns auch nur einen Ei lang unsere Pflichten gegen Frankreich vergessen ließe. Bevor ich diesen Platz verlasse, habe ich Ihnen noch far das Wohlwollen hi danken, mit dem Sie mich wahrend des Laufes unserer vorbereitenden Ärbei⸗ ten umgeben haben, und ich . nicht, daß der ehrenwerthe Kol⸗ lege, den Ihre Stimmen auf den Praͤsidentenstuhl erhoben haben, ebenfalls in Ihrem Vertrauen und in Ihrem Beistande die Staͤrke y . 1 abe . re,. . uͤberall Ihren Rechten, ge und Ihrer Unabhaͤngigkeit tun r -

fen. (Lebhafter Beifall ) d 1, Der definitiwe Praͤsident und die Secretaire nahmen hierauf ihre Plätze ein. Herr Sauzet redete die Kammer in folgender

Weise an:

Meine Herren, indem ich der Kammer fuͤr das hohe Vertrauen, mit dem sie mich beehrt hat, meinen Dank abstatte, wende ich mich den ernsten Gedanken zu, die in diesem Augenblick alle Gemuͤther beschaͤftigen. Diese Legislatur erdffnet sich inmitten einer tiefen Trauer. In demselben Augenblicke, wo Frankreich seine neuen De⸗ putirten erwaͤhlte, ward es von einem furchtbaren und unvorhergese⸗ henen Schlag in seinen theuersten Hoffnungen getroffen. Das ganze Land ist erschuͤttert, aber nicht entmuthigt. G feslffhes Gemürmel im Centrum.) Es hat das Beduͤrfniß der Eintracht empfunden, es hat einen Blick des Vertrauens auf seine Repraͤsentanten geworfen. Diese Hoffnung wird nicht getaäͤuscht werden. Die Kam⸗ mer begreift die Groͤße ihrer Aufgabe ünd Jeder von uns wird sich derselben mit allen Kräften, mit der ganzen Unabhängigkeit seiner Meinungen widmen. Aber alle Nuancen werden sich in demselben Eifer für die Befrstigung jener Monarchie von 1830 begegnen, die auf den Wunsch des Landes gegründet ist, und der der National⸗Schmerz noch eine traurige aber feierliche Weihe gegeben hat. Jener Schmerz wird nicht unfrüchtbar feyn; eine große Pflicht wird erfuͤllt werden. Man wird erfahren, daß Frankreich ausdauernd in seinen Plaͤnen ist, und daß die Schwierigkeiten, wie die Zwistigkeiten, vor der Beharr— lichkeit seines Patriotismus verschwinden. * werden der Welt be— weisen,/ g wenn die constitutionelle Monarchie auch den Zufaäͤllen der menschlichen Gebrechlichkeit ausgesetzt it, sie doch in ihren In— stitutionen und in der Einstimmigkest der National-Zustimmung m⸗ mer neue Kraͤfte und eine unvergaͤngliche Macht all Lebhafter

Beifall.) Der Praͤsident zeigt hler auf der Kammer an, daß sie mor— gen eine Mittheilung der Regierung zu erwarten habe.

Sitzung vom 9. August. Heute zu Anfang der Siz— zung bestieg der Conseils-Praäsident die Rednerbuͤhne, um der Kammer eine Mittheilung der Regierung zu machen: „Ich bin beauftragt, sagte er, der Kammer einen Gesetz-Entwurf über die Regentschaft vorzulegen, der durch ein Ungluͤck, wel— ches uns neuerlichst betroffen hat, nothwendig gemacht worden ist. Im Fall der Minderjährigkeit des Königs muß die Ausuͤbung der Königlichen Gewalt maͤnnlichen Händen anvertraut werden, ohne deshalb andere Interessen zu vernachlässigen. Die Bewah⸗ rung und Erziehung des jungen Königs bleiben seiner Mutter anvertraut, vorausgesetzt, daß sie sich nicht wieder vermaͤhlt. Die Person des Regenten muß unverletzlich seyn, wie die des Koͤnigs, und er darf fuͤr die Handlungen seiner glam n nicht verant⸗ wortlich seyn. Der König hat uns befohlen, Ihnen folgenden Gesetz⸗⸗ Entwurf vorzulegen:

„Art. 1. Der Koͤnig ist nach vollendetem 18ten Jahre groß⸗

sahriz

Art. 2. Wenn beim Ableben des Koͤnigs sein Nachfolger minderjaͤhrig ist, so wird derjenige Prinz, welcher in Gemaͤßheit der durch die Charte von 1830 festgestellten Erbfolge Ordnung dem Throne am naͤchsten steht und das Alter von 21 Jahren zurückgelegt hat, fuͤr die ganze Dauer der Minderjaͤhrigkeit mit der Regentschaft bekleidet.

Art. 3. Dem Regenten steht die volle und gänzliche Aus⸗ 6 der Koͤniglichen Gewalt im Namen des minderjährigen

nigs zu.

Art. 4. Der Artikel 12 der Charte und alle legislativen Bestimmungen, welche die Person und die constitutionellen Rechte des Koͤnigs schüͤtzen, sind auf den Regenten anwendbar.

Art. 5. Der Regent leistet vor den Kammern den Eid: Dem Koͤnige der Franzosen treu zu seyn, der constitutionellen Charte und den Gesetzen des Königreichs u gehorchen, und in allen Dingen nur das Interesse, das Gluck und den Ruhm des Franzoͤsischen Volkes im Auge zu haben. Wenn die Kammern nicht versammelt sind, so muß der Regent sie innerhalb drei Mo⸗ ae, ig., Aussich 8 Art. 6. e Aufsicht und die Vormundschaft uͤber den min⸗ derjaͤhrigen Koͤnig gebuͤhren der Koͤnigin oder 2 n ern seiner Mutter, wenn dieselbe sich nicht wieder vermaͤhlt h und in ihrer Ermangelung, der Koͤnigin oder der Prinzessin, feiner Groß⸗ 9 n vaͤtersscher Seite, wenn sie sich ebenfalls nicht wieder vermaͤhlt hat.

So geschehen im Palaste von Neuilly, am 9. August 1842. Der vorstehende Gesetz-Entwurf wird den Buͤreaus zur Pruͤ⸗ fung uͤberwiesen.

Hierauf war die Ernennung der Quaͤstoren an der Tages⸗

Ordnung. Herr Odilon-Barrot verlangte indeß das Wort,

um einen Vorschlag in Betreff der vorbehaltenen Untersuchung wegen Wahlumtriebe zu machen. Er aͤußerte sich im Wesentlichen fol⸗ gendermaßen:

Die Kammer hat bei Verifizirung der Vollmachten drei Wahlen, naͤmlich die der Herren Pauwels, Floret und Allier verschoben. Was hat diese Verschiebung zu bedeuten. Sie wissen, meine Herren, daß dieser Entschluß gefaßt wurde, weil bei jenen Wahlen Thatsachen zur Sprache kamen, die der Kammer geboten, die Guͤltigkeit derselben vorerst auszusetzen. Es scheint mir jetzt der Augenblick gekommen, um diesen Jnecidenzpunkt zu erledtgen. Es ist unmöglich, jene Deputirten laͤnger in einer Lage zu lassen, die ihnen das Recht raubt, an den Arbeiten der Kammer Theil zu nehmen. Die Ver— schiebung konnte nur ein vorbereitender Incidenz⸗Punkt seyn, um zur Verifizirung der Thatsachen zu gelangen; sie wuͤrde sich nicht erklaͤren lassen, wenn sie nicht eine Untersuchung zum Zweck haͤtte. Man erledigte diesen Gegenstand nicht augenblicklich, weil Schwie⸗ rigkeiten wegen der Form erhoben wurden; man berief sich auf das Reglement und behauptete, daß die Untersuchungs⸗Vorschlaͤge densel⸗ ben Pruͤfungen unterworfen werden muͤßten, wie die legislatlven Vor⸗ schlaͤge. Ich bin aber der Meinung, daß die Vorschlaͤge, welche Un⸗ tersuchung der Wahl Umtriebe, in das Bereich der Verisizirung der Vollmachten einschlagen, und schlage deshalb vor, daß die Kammer sich in ihre Buͤregus zurüͤckziehe, um eine Kommission zu ernennen, welche mit Vecifizirung der Thatsachen, die sich auf die bestrittenen Wahlen beziehen, beauftragt wird, und dann der Kammer einen Bericht daruͤber erstattet. (Beifall zur Linken.)

Der Minister der offentlichen Bauten hielt das von Herrn Odilon⸗Barcot vorgeschlagene Verfahren nicht fuͤr regelmaͤßig. Er glaube nicht, sagte er, daß die von der Kammer ausgesprochene Vertagung die Bedeutung gehabt hatte, die Herr Barrot ihr beile⸗ gen wolle. Die Kammer habe die Thatsachen, welche eine Untersu⸗ chung motiviren konnten, nicht von denen unterscheiden konnen, die zu keiner Untersuchung Anlaß geben. (Murren zur Linken.“ Bevor man eine Untersuchung anordne, muͤsse man die Thatsachen bestim⸗ men, auf welche sich dieselbe beziehen solle. (Wiederholtes Murren zur Linken. Er glaube, es sey nothwendig, daß die Thatsachen erst von neuem in den Buüreaus gepruft wuͤrden. Es sey sehr schwierig, dergleichen Thatsachen gruͤndlich zu untersuchen. Welche Strafe wolle man denjenigen Zeugen auferlegen, die sich zu erschei— nen weigerten? Er seinerseits glaube, daß man zu keinem nützlichen Resultate gelangen werde, und er fordere die Kammer auf, wohl zu überlegen, was sie thue.

Nach einigen Bemerkungen des Herrn Cremieuxr, die haͤufig durch das schallende Gelaͤchter des Centrums unterbrochen wurden, schritt die Kammer zur Abstimmung uͤber den Vorschlag des Herrn Odilon— Barrot. Derselbe wurde mit schwacher Majoritaͤt angenommen. Die ganze linke Seite, Herr Dufaure, Herr Thiers und die legiti— mistische Fraction hatten fuͤr den Vorschlag gestimmt. Das Resultat der Abstimmung ward von der linken Seite mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Bei Abgang der Post war das Skrutinium fur die Ernennung der Quaͤstoren eroͤffnet.

Paris, 9. Aug. Der Messager enthaͤlt heute Folgendes: „Mehrere Journale theilen ein Schreiben mit, welches der vor— malige Unter-Praäfekt von Ploärmel an den Minister des Innern gerichtet hat. Dieses Schreiben enthaͤlt Behauptungen, die schon auf der Rednerbuͤhne und in der Presse zur Sprache gebracht worden waren. Wir widersprechen denselben auf das bestimmtesfe. Herr Nouel de Latouche fuͤhrt Stellen aus einem Briefe des Mi⸗ 2 des Innern an, die ihm, wie er sagt, mitgetheilt worden wären. Er kann jene Stellen nicht gelesen haben denn sie sind nicht geschrieben worden. Die Instructionen, welche der Präfekt des Morbihan dem Unter-Präfekten von Plosrmel erthesst, und zwar schriftlich ertheilt hat, sind vollkommen der Sprache gema die der Minister des Innern auf der Rednerbuͤhne gefuhrt hat

Das Journal des Débats äußert sich uͤber die Rede des Herrn Laffitte in folgender Weise: „Bevor Herr Laffitte den Prä— sidentenstuhl verließ, hielt derselbe eine Rede, in welcher die Gesin⸗ nungen, die die Katastrophe vom 13. Juli erwecken mußte, aus⸗ gedruckt sind, wie es einem aufrichtigen Freunde der Regierung ziemt, moͤge er nun der Majoritaͤt oder der parlamentarischen Op— position angehdren. Herr Laffitte ist aufrichtig und wuͤrdig gewe— sen; es gewahrt uns ein Vergnuͤgen, dies anzuerkennen. Die Wuͤnsche, welche er ausgesprochen, die historischen Erinnerungen, die er mit Adel und Einfachheit ins Ge⸗ dächtniß zuruͤckgerufen hat, erhielten von der Kammer einen be— deutungsvollen Beifall. Herr Laffitte hat das Recht, von seiner Hingebung fuͤr die Juli-Revolution, von seinem ruhmvollen An— theil an derselben und von seiner Popularität zu sprechen; dieses Recht haben wir ihm niemals bestritten. Aber wenn Herr Laf— fitte von seinen Diensten, von seiner Hingebung, von seiner Pe— pularität nur spricht, um allen aufrichtigen und rechtlichen Par— teien die Pflichten zu bezeichnen, die ihnen gegenwartig auferlegt sind, so thut er noch etwas Besseres, als von einem unbestreitba— ren Rechte Gebrauch machen; er giebt ein großes Beispiel, und alle guten Buͤrger werden seiner Sprache Beifall zollen.“ Boörse vom 19. August. In den Franzdsischen Renten findet eine fortwährende, wenn auch nur unbedeutende Steigerung statt. Der Umsatz war auch heute nur schwach. Die Spanische aktive Schuld ging auf 217 zuruͤck. Es waren Geruͤchte von einem Vruche zwischen Spanien und Portugal, verbreitet; man fuͤgte indeß hinzu, daß Portugal um die Vermittelung Englands nachgesucht habe.

* Paris, 9. Aug. Die konservative Partei hat der Or⸗ position eine Lehre geben wollen, indem sie drei Secretaire aus ihren Reihen waͤhlte und nur einen aus dem linken Centrum zu— ließ. Gewoͤhnlich gab die Majorität zu, daß zwei Secretaire der Opposition angehoͤrten, um den Urtheilen und den Geschaͤften die⸗ ses Theils des Buͤreaus einen Anstrich von Unparteilichkeit zu ge⸗ ben. Heutzutage hat sie zeigen wollen, daß sie entschieden die Herrin des Terrains ist; sie hat nur einen Secretair der Linken oder vielmehr des linken Centrums annehmen wollen und hat Herrn Havin, einen der treusten und eifrigsten Anhänger des Herrn Varrot, zu⸗ rückgewiesen. Ungeachtet diefer neuen Warnung haben die Blätter der Opposition noch nichts von ihrer Sicherheit verloren und behauyten noch immer, daß die Stellung des Ministeriums n. 8 Ihre Art zu argumentiren, ist noch immer die selbe, un ĩ 8 ebe sfets gerade das Gegentheil der evidentesten Thatsachen auf.