1842 / 225 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 15 Aug 1842 18:00:01 GMT) scan diff

ö 2 ö .

r er, r, ,

ki

treit, welcher sich zwischen den Republikanern und den Blattern Partei 1 2— hat, sollte doch diese letztere zum Nach⸗ denken bringen, denn die imposante Minorität, auf welche die Linke so stolz ist, hat die bekannte Zahl nur dadu erreichen können, daß die Republikaner der Partei Barrot zu Huͤlfe gekom⸗ men sind; jetzt ist nun diese Partei den Sarkasmen des Na⸗ tional ausgesetzt, der die beleidigendsten Grabschriften auf das Grab der Linken gesetzt hat. Man sieht, daß die Truppen der Opposition dem Verrach und der Desertion unterworfen sind. Ihren Organen ist dies übrigens nicht unbekannt, und das Sidche schreibt in seiner Besorgniß folgende merkwürdige Stelle: Es bleibt Herrn Guizot doch noch eine Hoffnung, die nämlich, in den vier Monaten, die uns von der ordentlichen Session trennen, einige seiner gegenwärtigen Widersacher zu verfuͤhren. Er erinnert sich, daß bei Erbffnung der neuen Kammer die Majorität der Opposition angehdrte und daß, durch eine Reihe individueller Er— oberungen, diese Majoritaͤt auf eine andere Seite getreten ist. Nun, es sind ja noch das Amt des General-Prokurators und einige Stellen am Cour de comptes zu vergeben. Auch giebt es nech eine Menge von kleinen geheimen Gunstbezeigungen.“ Das Sidele fuͤgt hinzu, daß es fuͤr den in Rede siehenden Punkt nicht an Erfahrung fehle und daß diese die möglichen Hoffnungen des Herrn Guizot rechtfertige. Das ist nicht sehr schmeichelhaft für die Opposition. Wie! die Mitglieder dieser Partei ändern also ihre Meinung, um Stellen als General-Prokuratoren oder am Rechnungshose zu erhalten? Dies Gestaͤndniß ist naiv, aber es ist betruͤbend fuͤr die Tugend und die Rechtlichkeit der Opposition. Herr Laffitte hat, ehe er den Praͤsidentenstuhl, den er als Alters-Praͤsident einnahm, verließ, eine Rede gehalten, von der die Kammer einige Stellen mit Beifall, andere dagegen, die Remi⸗ niscenzen an die äußerste Linke enthielten, mit Murren aufnahm. Herr Laffitte hat sich ubrigens fuͤr einen aufrichtigen Freund der Regierung von 1830 und der Juli⸗Monarchie erklart. Herr Sauzet sprach in seiner Rede, womit er die des Herrn Laffitte beantwortete, nur von der Nothwendigkeit, daß alle Nuancen der constitutionellen Partei sich verstaͤndigten, um die durch den Tod des Kronprinzen entstandene Läcke in unseren Institutionen auszufuͤllen. Diese durchaus in den Graänzen der Schicklichkeit sich haltende Rede wurde von der Kammer mit Beifall aufgenommen. Heute wird die Kammer sich mit dem Regentschafts⸗Gesetz beschaͤftigen.

Paris, 9. Aug. Die Rede, womit gestern Herr Laf⸗ sitte sein Amt als Alters⸗Präsident der Kammer niederlegte, findet ein seltener Fall so ziemlich den allgemeinen Beifall aller Parteien. Ich kann Ihnen aus bester Hand versichern, daß sie auch in den Tuilerieen einen sehr angenehmen Eindruck machte. Dieselbe ist in der That ein wahres Muster von berechnetem Takte und so gehalten, daß sie, obgleich manche deutliche Anspie⸗ lungen enthaltend, die aus dem politischen und persoͤnlichen Stand⸗ punkte des Redners leicht sich erklaren lassen, doch nirgends auch nur ein Wort direkter Feindseligkeit gegen das jetzige System ent—⸗ hält, und mehr nur durch Andeutungen dessen, was die Kammer jetzt zu thun, wie sie ihre Aufgabe zu loͤsen habe, auf das hinweist, was Herr Laffitte in dem bisher befolgten Gange der inneren und äußeren Politik wohl zu tadeln faͤnde, aber unter den jetzigen Um⸗ staͤnden, in seiner jetzigen Stellung nicht laut tadeln wollte. Ohne auch nur im geringsten etwas von seinen bekannten Grundsäͤtzen zu vergeben, wußte er durch gewählte Form des Worts und Aus⸗ drucks mit großer Gewandhelt die schwierigsten Klippen zu um⸗— schiffen, und sich gluͤcklich auf einer Linie zu halten, die eben so weit von unzeitiger Politikmacherei wenn ich mich so autz— drucken darf als von platter Alttäͤglichkeit und Aufopferung von Prinzipien an die Konvenienz entfernt ist.

Da die Kammer heute noch uͤber mehrere Wahlen vertagte Entscheidungen zu treffen hat, so hangt es von der schnelleren oder langsameren Erledigung dieser ab, ob das Regentschafts⸗-Gesetz schon heute zur Sprache kommen kann. Wir werden wenigstens bei diesem das erhebende Schauspiel sehen, daß an die Stelle der sonst so sehr getheilten und in unendliche Nuancen zersplitterten Meinungen in der Kammer, mit kaum in Anschlag kommender Ausnahme, Einigung aller zu dem hoͤchsten Ziele, der Konsolidi⸗ rung des Köͤnigthums und der constitutionellen Monarchie treten wird. Es gab eine Zeit, und noch sind nur wenige Jahre seit⸗ dem verflossen, wo man das Koͤnigthum in Frankreich nur als Schutzmittel gegen das gefuͤrchtete Üebel der Anarchie, deren un— mittelbaren Eintritt nach seinem Sturze alle Hellblickende wohl erkannten, ohne deshalb von Herzen und aus absoluter Ueberzeu— gung von deren unbedingten Heilsamkeit und Nothwendigkeit der Menarchie zugethan zu seyn, betrachtete und daher toleriren zu muͤssen glaubte: aber dies ist jetzt anders geworden, die Zeit und die, Ereignisse haben ihren Einfluß auf die Geister und Herzen geuͤbt, und man darf jetzt kuͤhn sagen, daß die bei weitem üuͤber— wiegende Mehrheit der Franzoͤsen dem Koͤnig Ludwig Philipp, der mit seinem festen, sicheren Blicke und unerschuͤtterlichen Muthe das Staatsschiff glücklich durch die Brandung gefuͤhrt und vor dem Untergange gerettet hat, mit Ueberzeugung ünd wahrer Anhaͤng⸗ lichkeit zugethan ist.

Man meldet uͤber Havre, wo man die Nachricht aus Eng— land durch Schiffsreisende erhalten haben will, daß ein Spani— sches Armee-Corps mit feindseligen Absichten in Portugal einge— rückt sey. wie man hinzufuͤgt, wegen des neuen Handels-Vertrags Ddieses Landes mit England. Portugal hatte sogleich Englischen

Deiltand oder doch Enzlands Vermittelung reklamirt. Da aber Madrider Nachrichten vom 2ten gerade umgekehrt von Wieder— herstellung bester Harmonie zwischen beiden Kabinetten sprechen und thatsächliche Beweise dafür anführen, so darf man wohl die ganze Angabe aus Havre fuͤr ungegruͤndet ansehen.

S Paris, 9. Aug. Der Köoͤnig ist eigends gestern na

den Tuilerigen gekommen, um den k— üᷣ P die 5 gentschaft einer letzten Verathung zu unterwerfen. Im Wesent⸗ lichen war man freilich schon seit acht oder zehn Tagen mit den Grundzügen dieses Gese les im Klaren; es handelte sich nur noch belum Ken erh dern des formel. welche ber Regent bei der Uebernahme der Rᷓegentschaft zu sprechen haben wird, zu revidiren une lestes en, böser is, andere in dem gestrien. Lonsau mehrere Stellen dieser Eides formel, die ziemlich lang aungefallen sst Durch den Inhalt der Eides formel scheint der Konig den Be weggrůn den, welche die Anhaͤnger der weiblichen Regentschaft vorbringen, eine rechtfertigende Antwort geben zu wollen, indem darin der Regent verspricht und schwoͤrt, nichts zu unternehmen, was einer Usurpa⸗ tion der Rechte des Koͤniglichen Muͤndels gleichen koͤnnte. Es ist bekannt, daß der weiblichen Regentschaft von mehreren einfluß⸗ reichen Mitgliedern der Kammer der Vorzug gegeben wird, aus Furcht, daß die Regentschaft der Agnaten die enderungen der ynastie foͤrdern koͤnne. In dem Gesetz⸗Entwurfe, so wie er heute ven dem Conseils⸗Praͤsidenten der Kammer vorgelegt wurde, ist die Person des muthmaßlichen Regenten nicht bezeichnet, son⸗= dern der erste Artikel sagt nur im Allgemeinen, daß der naͤchste Agnat nach der Beslimmung der Salischen Erbfolge⸗Ord⸗

964

nung die Regentschaft zu ubernehmen hat, wenn er übrigens das gese tr.. von 21 Jahren erreicht habe. (Vergl. oben un⸗ ter Paris.

Der fragliche Gesetz⸗ Entwurf erwahnt nichts in Betreff der Civil⸗ liste des ab e e. Königs, noch über die Dotation des Re⸗ genten. Man scheint geglaubt zu haben, es sey nicht rathsam, in diesem kritischen Moment von einer Dotation zu sprechen, da der bloße Name die Kammer schwankend und die Annahme des Ge⸗ 9 selbst unsicher machen konne. Man nimmt mit

echt an, daß, wenn einmal die . der Regentschaft erledigt seyn wird, die Regierung keine große Muͤhe haben werde, im Falle einer eintretenden Minderjährigkeit des Königs, die ndͤ—⸗ tbige Dotation für den Regenten zu erwirken. Was jeßt dringend wird, ist, die Regentschafts-Angelegenheiten auf seste gesetzliche Grundlagen zu bringen, die Dotatlon wird dann zu einer einfachen Zahlenfrage, wobei es sich nur um ein höheres oder geringeres Mini⸗ mum handelt.

Die Erdrterung des Gesetz⸗ Entwurfes über die Regentschaft wird erst Anfangs der nächsten Woche beginnen, indem die Kam⸗ mer zuerst mit der Adresse auf die Thronrede sich zu befassen hat. Die Adreß⸗Kommission ist diesen Mittag ernannt worden. Dieses Mal hat die Bildung derselben gar keine politische Bedeutung, wahrend sie sonst als politisches Thermometer der ministeriellen Majoritäͤt betrachtet wird. Die Kammer hat gegenwaͤrtig eine rein dynastische Adresse zu entwerfen, wobei alle positischen Fragen vermieden werden maͤs⸗ sen. Es heißt, daß die Kommission Herrn von Lamartine mit der Abfassung der Adresse beauftragen wollte, daß er aber aus Gruͤn⸗ den, die sich leicht errathen lassen, diesen Auftrag ablehnte und Herrn Carné dafuͤr vorschlug. Der Berichterstatter wird morgen der Kommission den Entwurf der Adresse vorlesen, und vielleicht auch schon denselben der Kammer vorlegen, so daß uͤbermorgen die Adresse votirt werden kann. Von einer Diskussien derselben ist gar nicht die Rede, da sie bis auf wenige radikale Deputirte, von der Ge⸗ sammtheit der Kammer angenommen werden wird.

Donnerstag, sagt man, sollen die Interpellationen von Seiten der Opposition an die Minister gerichtet werden. Die Opposition giebt sich viel Mühe, diese Interpellationen so lärmend als mbg⸗ lich ausfallen zu lassen. Das Resultat kennt man schon ziemlich im Voraus, da man weiß, daß Herr von Lamartine es bei seinen politischen n, , durchgesetzt hat, daß man jede Kabinets⸗Aenderung bis zum naͤchsten Monat Dezember vertagen soll. Die Gesammtheit der konservativen Partei wird dem Kabinet bei den Angriffen der Opposition beistehen, und, da die konservative Partei gegenwartig eine feste kompakte Majoritaͤt in der Kammer bilder, ist es der Opposition rein unmoglich, etwas auszurichten. Man glaubt, daß die gegenwärtige Session zwischen dem 26sten und 2ssten J. M. vertagt werden wird.

Grosibritanien und Irland.

Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Sitzung vom 8. August. Lord Forteseue, der fruͤhere Lord-Lieutenant von Irland, veranlaßte eine kurze Debatte uͤber Irlaͤndische Ver— haͤltnisse. Er suchte namlich darzuthun, daß die Zahl der Verbre⸗ chen in jenem Lande seit dem Beginne der Tory⸗Reglerung zuge⸗ nommen habe, und beantragte die Vorlegung gewisser Dokumente, die sich auf die Kriminal-Statistik Irlands beziehen. ng machte er der Regierung in Irland den Vorwurf, durch ihre Maß⸗ nahmen zur Aufreizung der geringeren Volksklasse beigetragen zu haben, sprach sich besonders unguͤnstig über eine in offenem Ge⸗ richts hofe an die Jury gehaltene, von politischen Anspielungen strotzende Rede des neuen Lord-Oberrichters von Irland, Penne⸗ father, aus, so wie uͤber das bei einem Prozesse ans Licht ge— brachte Verfahren einiger Magistrats-Personen, das auf das Voͤr⸗ handenseyn einer Kluft von aufreizenden Agenten schließen lasse. Der Herzog von Wellington suchte die Regierung zu verthei⸗ digen und insbesondere die größere Zahl der abgeurtheilten Ver— brechen und die großere Thaͤtigkeit der Polizei zu erklaͤren. Was das geruͤgte Verfahren der Unter-Behbrden betrifft, so verhieß er strenge Untersuchung der Sache. Damit erklaͤrte sich Lord For⸗ tescue zufrieden, und seine Motion wurde darauf angenommen. Am Schlusse erhielt die Bill die zweite Verlesung, welche bestimmt ist, die von , ,, Geistlichen in Irland zwischen Pres⸗ byterianern und Episkopalen abgeschlossenen Ehen, welche vor kur⸗ zem durch Richterspruch fuͤr unguͤltig erklaͤrt worden waren, nach— traͤglich fuͤr guͤltig zu erklaren.

Unterhaus. Sitzung vom 6. August. Lord Pal— merston erhob sich gegen den Beschluß des Kanzlers der Schatz⸗ kammer, Herrn Goulburn, der dem zur Opposition gehörenden Lord Chelsea das Gesuch um die Chiltern Hundreds abgeschlagen hatte, um nicht als Mitschuldiger desselben zu erscheinen, wenn er ihm durch Verleihung jenes Amts dazu behuͤlflich wäre, aus dem Unterhause auszuscheiden und gerade einen der Wahl⸗Vertraͤge zu erfuͤllen, die das Haus kurz zuvor fuͤr gesetzwidrig erklaͤrt hatte, und um vielmehr durch Verweigerung des nachgesuchten Amts die auf Unterdruͤckung von Gesetzwidrigkeiten der erwahnten Art a ,. Absichten des Hauses zu foͤrdern. Dagegen suchte nun

ord Palmerston darzuthun, daß weder in einem konkreten Falle, noch uͤberhaupt den Ministern das Recht zustehen daͤrfe, einem Mitgliede des Unterhauses das Amt eines Steward der Chiltern Hundreds, als Mittel des Austritts aus dem Hause, zu verweigern.

„Was den vorliegenden Fall betrifft“, sagte der Redner, „so hat daz Haus ausdruglich allen bei der Roebuͤckschen Untersuchung Betheiligten Straflosigkeit zugesagt, eine Bestrafung aber würde hier nicht nur in Bezug auf Lord Chelsea, sondern auch in Bezug auf den, der an seine Stelle treten soll, darin liegen, wenn man die Ausfuͤhrung des zwischen ihnen abgeschlossenen Vergleiches ver⸗ hindern wollte; jener verloͤre dadurch die stipulirte Summe von 2000 lh dieser den ihm zugesagten Parlamentssitz. Im Allgemei⸗ nen scheint mir aber das Verfahren der Minister deshalb nicht zu recht⸗ fertigen, weil sie sich, wenn sie die rn n des Amtes eines Ste⸗ ward der Chiltern Hundreds von ihrer Ansicht über die Motive des Gesuches abhangig machen wollten, unter Umstaäͤnden einen ung ebühr⸗ lichen Einfluß auf ki Konstituirung des Hauses sichern können, was ing⸗ besondere dann der Fall seyn könnte, wenn man es dem Haupte einer Partei, das bei einer allgemeinen Parlamentswahl durchgefallen wäre, dadurch, daß man einem seiner Freunde, der ihm seinen Platz einrau⸗ men wollte, den Austritt , unmoglich machte, einen Sitz zu bekommen. Nur zwei Faͤlle kann ich als Grund der Verweige⸗ rung der Chiltern Hundreds gelten lassen, naͤmlich wenn persoͤnliche Unfähigkeit zu dem Amte vorllegt, und wenn ein Mitglied sich durch den Austritt gus dem Hause einer uber ihn verhäͤngten Untersuchung ) entziehen suchen wollte, welche seinem Ausschluß zur Folge haben

nnte.“

Der Kanzler der Schatzkammer bezog sich in * Erwie⸗ derung kurz auf das, was er als Grund seines Beschlusses dem Lord Lbęlsea n mitgetheilt, und erkannte im Uebrigen die von Lord Palmerston aufgestellten allgemeinen Grund atze

an. ben um n ministeriellen Ent⸗ inf i ise⸗ , ,. 13,

s. r * rt Peel, der lich anerkannte, daß der Kanzler der är fen sr

n n allen das des die Chiltern ihr cht in e gef, rn z rie leere g ho n g he i r rer

wenn eine solche Ablehnung aus voliti

Vas gber den 1 * ge . i . e Ahndung von Seien

icht darauf, daß nun

a rung des

w w . so . en durfen, daß es di⸗ Hand

m Privatleben 1

, r,, . ere e e Zu

. —— 9 6— nicht geneigt sey. Sache bezůglichen

Unterhaus. Sitzung vom 8. Au gu st. Eine

batte entspann sich an diesem Abend äber wn . Lefroy, ein Wahl-Ausschreiben für Mpswich zu erlaffen, welchem Antrage Herr Du ncom be das Amendement entgegenstellte, daß ihm zuvor Erlaubniß gegeben werden moͤge, eine 1 einzubrin⸗ gen, um 21 Waͤhlern, welche sich bei der letzten Wahl bestechen sießen, ihr Stimmrecht fuͤr immer zu rauben. Dies Amendement wurde mit 86 gegen 32 Stimmen verworfen und der Erlaß des Wahl⸗-Ausschreibens verfuͤgt. Unter den Gegnern des Amendements machte besonders der General⸗Prokurator darauf aufmerksam, wie ungerecht es seyn wurde, 1200 bis 1100 Wähler an der Aus übung ihres Wahlrechts so lange zu hindern, bis man 21 Schuldige unter ih⸗ nen zur Strafe gezogen Unter den übrigen Verhandlungen des Unterhauses ist nur hervorzuheben, daß die Amendements der Lords zu Lord i, Bill über die Arbeit in den Bergwerken, wodurch der ursprungliche Antrag in mehreren . bedeutend modifizirt ist (sie weisen z. B. das unbedingte Verbot, Frauen in den Minen zu dulden, zuruͤck) ohne Abssimmung angenommen wurden, hal die Bill wegen der in Neufundland einzufuͤhrenden neuen Verfassung zum dritten Male verlesen wurde, und daß Sir Robert Peel eine Bill einbrachte, welche das Gesetz wegen Aufbringung Portugiesischer Sklavenschisfe und Kondemnirung derselben von den Britischen Vice-Admiralitätsgerichten (wofuͤr der neue Traktat eine gemischte Kommission einseßt) desinitiv auf⸗ 6 die Bill wurde sogleich zum ersten und zweiten Male verlesen.

London, 9. August. Die Thronrede, mit welcher am Freitag das Parlament geschlossen werden soll, ist ven Sir Robert Peel verfaßt; es wird darin, dem Vernehmen nach, mit Theilnahme ven dem Elend des Volkes gesprochen, aber die Hoff— nung hinzugefügt, daß die gute Aerndte der Noth abhelfen werde. Zugleich wird für die Bewilligung der Einkommensteuer gedankt und erklaͤrt, daß man ihrer nicht laäͤnger als drei 3 zu be⸗ duͤrfen denke. Das Parlament wird übrigens, wie Sir R. Peel (nach einer Korrespondenz in der Hamb. Börsen⸗Halle) in der heutigen Unterhaus⸗Sitzung erklärt hat, nun doch bereits am Freitag, den 12ten d. M., von der Königin prorogirt werden und morgen seine lezte Sitzung in dieser Session halten. .

Aus Portsmuth wird berichtet, daß die Königin noch im Verlauf dieses Sommers eine Seefahrt zu machen beabsichtige, und daß bereits Befehle eingetroffen seyen, die Jacht „Royal George“ zu diesem Zweck in Stand zu setzen.

us der Sammlung von Staatsschriften, die sich auf den Sklavenhandel und die daruber zwischen den Europäͤischen Maͤchten gefuͤhrte Korresponden; beziehen, theilt der Morning Herald das Schreiben Lord Aberdeen's an Lord Cowley, Großbritanischen Botschafter in Paris, und die Antwort des Botschafters an den Minister der auswärtigen Angelegenheiten mit. Herr Guizot hat dem Lord Cowley bei Ueberreichung des abgeschlossenen Traktats folgende Antwort gegeben: „Es soll keine Zeit verloren gehen, um die Ratisication vorzubereiten, welche so schnell als moglich nach London geschickt werden wird.“ Auch hatte Herr Güizot dem Botschafter verheißen, ihm eine besondere Audienz bei dem König uͤber den bezeichneten Gegenstand zu bewirken.

Im Unterhause ist eine Motion des Herrn Duncombe, die Königen zu bitten, die bei den letzten Unruhen in Staffordshire verhafteten Arbeiter wieder in Freiheit setzen zu lassen, mit 53 Stimmen gegen 30 abgelehnt worden.

In den sogenannten Toͤpferei⸗Vezirlen sind die Kohlengruben⸗ Arbeiter fast saͤmmtlich wieder zu ihrer Arbeit zuruͤckgekehrt. In Suͤd⸗Staffordshire aber haben die Ünordnungen noch nicht wieder aufgehoͤrt, im Gegentheil soll die Zahl der Unzufriedenen zuge— nommen haben. ach den 6 Berichten aus Glas * winnt auch dort der Kohlengraͤber-Aufstand ein ernstliches An⸗ sehen. Diese Leute nehmen Schafe von den Weiden und Kar— toffeln vom Felde und halten Versammlungen zu 6000 Mann. Man glaubt, daß, da schon 147 Kohlengruben in der Gegend von Glasgow ohne Arbeiter sind, die Besitzer von Eisenhutten sich genbthigt sehen werden, auf die Bedingungen einzugehen, welche ihnen von denselben durch eine Deputation vorgelegt worden sind. .

Nach Briefen aus China haben die Englaͤnder durch die Er⸗ oberung der fünf Hauptpunkte Hong-Kong, Emey, Tschusan, Tinghal und Ningpo den Handel einer 40 Millionen starken Be— voͤlkerung im Besttze.

IIñ London, 9. Aug.

Seit der Ankunft der Indischen Post ist das Geräͤcht von der schnellen Raͤumung von Aßfg

hanistan,

. i⸗ welches die Indischen Zeitungen enthalten und Ihnen in me nem letzten Schreiben mittheilte, u, bespro n, das Publikum und selbst die Presse befinden sich n

ardi nsich tlich dieser Angelegenheit. Ge— n ,, eine Frage uber diesen Ge⸗ genstand an Sir Roberg Peel und forderte ihn auf, nn erklären, daß die Atsichten der Regierung falsch . eyen. Der Premler-Minister vermied jedoch sorgfaäͤltig alle Bemerkun⸗ gen äber diesen Gegenstand und als man in ihn drang, die Beschaffenheit der Kriegs ⸗-Operationen in Kabul zu erläutern, ging er zu den diplomatischen Verhandlungen mit Lahore uͤber. Ich glaube, Sie werden finden, daß die Anga— ben in meinem letzten g wn im Wesentlichen richtig sind. Bie Englaͤnder werden sehr wahrscheinlich keinen Versuch machen, nach Kabul vorzudringen; sie werden, während die Unterhandiungen wegen der Gefangenen gefuhrt werden, eine imposante Macht in chellalabad und Kandahar aufstellen, und so bald jene ungluͤck⸗ lichen Opfer befreit sind, das Land räumen und nur einige Fe⸗ stungen jenseits des Indus besetzt halten, aber höͤchstwahrscheinlich bie Sikhs ermuntern, sich der 7 ö eschauer, die wn Singh zuerst mst dem, Kbnigreiche Lahore vereinigte, u bemachtigten und wo möglich ihre Mächt bis in das Land der fghanen auszudehnen.

Die einzige Schwierigkelt bilden hierbei die Gefangenen; denn

.

es ist klar, wenn diese Unglůcklichen von einem herumstrelfenden Militair-Chef in seine Festungen im Gebirge abe hl an sind, so wurde nichts Geringeres als die voͤlllge Unterwerfung des ganzen Landes 4, seyn, um ihnen die Freiheit zu verschaffen, im Falle man sie selbst dann in den wilden Regionen auszusinden vermöchte, wohin sie ses on. worden. Gegenwaͤrtig sind aber diejenigen von denen sie gefangen gehalten werden, einesweges besiegt. Sie sind durch Sale's Tapferkeit und Pollock's Ver⸗ staͤrkung . worden, aber sie sind sicher vor Verfol⸗ ung, was sie sehr wohl wissen. Haͤtte z. B. Abd el Kader eine njahl Gefangene in die Schluchten des Atlas abgeführt, würde wohl die Anwesenheit einer Franzbsischen Armee von 80, 000 Mann in Afrika im Stande seyn, sie durch Gewalt zu befreien? Gewiß nicht, so lange ein einziges Gebirgsthal von der Armee unbesucht bliebe. Das einzige Mittel zu shrer Rettung ist, daß man die eingebornen Häuptlinge zu bewegen sucht, sie frei zu geben; ein uͤbereiltes Vordringen möchte dies schwieriger machen, ohne der Politik oder der Ehre Englands irgend einen Dienst zu leisten.

Sie werden den eigenen Bericht des Generals Sale über die Vertheidigung von . in der Morning Chro—⸗ niele vom Sten finden. Mir ist nichts Heroischeres in der Kriegs⸗

eschichte bekannt. Das von diesem tapferen Offizier kommandirte

Torps langte im Winter ohne Lebensmsttel und Munition, rings umgeben von einer Wuͤste und einem wuͤthenden Feinde, in Dschel⸗ lalabad an. Die Befestigungswerke der Stadt waren an un⸗ nuͤtz. Ein Theil der kleinen Armee war von zweifelhafter Treue und wurde deshalb entlassen. Der General Sale weigerte sich, nach Peschauer vorzudringen, weil er immer noch hoffte, daß ein Theil des in Kabul belagerten Corps sich durchschlagen und zu ihm stoßen wurde. Mitten unter diesen Gefahren wurden die mit so vieler Muͤhe und Arbeit errichteten Festungswerke durch dbeben zerstoͤrt, denn in einem Monat fuͤhlte man nicht weniger als hundert Stoͤße. Die Eingebornen in der Stadt waren unzufrieden. Die Rationen der Seldaten waren gering und ihr Dienst ungeheuer. Die ersten Verstaäͤrkungen wur⸗ den zuruͤckgeschlagen. Der Feind griff sie beständig an. Dreimal jedoch machte dies Haͤuflein Briten in Verbindung mit ihren eben so tapferen und treuen Hinduischen Kameraden einen Ausfall ge—⸗ gen die Bergvölker, und dreimal trieben sie dieselben zuruck; und noch ehe die Avantgarde des Generals Pollock durch die Keyber⸗ Paͤsse gedrungen war, hatte Sale's Brigade die Feinde besiegt, ihren Anfuͤhrer verwundet, das Afghanische Lager erobert und die Stellung gerettet. Zur Belohnung für diese Vertheidigung ist der sehr weise Befehl ergangen, 9 ein Jeder von denen, die in Dschellalabad waren, beim Ueberschreiten der Graͤnze des Briti— schen Indiens mit den höchsten militairischen Ehrenbezeigungen empfangen werden soll.

Der Inhalt der letzten Depeschen entschuldigt sehr das Be— nehmen des Generals Elphinstone und zeigt, daß, wie man ver— muthete, der Vorwurf einer sehr großen Jim ee; und selbst des Verraths auf Sir William Mac Naghten fallt, der fast sein Loos verdient hat, wenn das, was jetzt von ihm berichtet wird, wahr ist. Gewiß ist es, daß er zwar ein guter Gelehrter, ein gu⸗ ter Jurist und ein nuͤßlicher Diener der Sstindischen Compagnie, aber zu dem hohen diplematischen Posten, zu dem er berufen würde, durchaus untauglich war, und das groͤßte Ungluͤck Lord Auckland's war Mac Naghten's Rath. Man erwartet den vorigen General— Gouverneur täglich in England, und ich glaube, daß die naͤchste Parlaments-Session mit wichtigen Debatten uber die Angelegen⸗ heiten Afghanistans beginnen wird. Zu dieser Zeit wird die Po— litik der n. bekannt seyn, und wenn diese die Raͤumung des Landes bezweckt, so wird dies die ganze Wuth der Opposition, deren gegenwaͤrtiger Führer Lord Palmerston sst, hervorrufen.

= Belgien.

Brüssel, 9. Aug. Die Repraͤsentanten⸗Kammer hat gestern die Erörterung des Gesetzes über den Elementar-Unterricht eroöͤff— net. Der Minister des Innern begann sie mit der Erklaͤ⸗ rung, daß er dem Vorschlag der Centras-Section, welcher dahin gehe, den armen Aeltern die Sorge zur Bezeichnung der Schule, in welcher ihre Kinder den durch die Gemeinde bezahlten Unterricht erhalten sollen, zu uu·berlassen, seine Zustimmung nicht ertheilen könne. Herr Nothomb legte hierauf die Stellung dar, welche die Regierung bei dieser wichtigen Debatte hat nehmen wollen und behalten will; sie ist, wie er sagte, eine ganz unparteiliche und versoͤhnliche Stel= lung. Mehrere Redner wuͤrden nach dem Minister gehoͤrt und gegen das Ende der Sitzung erhob sich eine sehr lebhafte De— batte durch eine Interpelsation des Herrn Dolez. Dieser Depu⸗ tirte verlangt von Herrn Nothomb die Erklaͤrung einer Phrase seiner Rede, wo er gesagt hatte, daß die Verweigerung einer Mit— wirkung der geistlichen Behörde der Schule ihren Charakter einer Gemeinde⸗Schule nehmen wurde. Herr Nothomb antwortete, seine Bemerkung sey so zu verstehen, daß, wenn der Klerus einen Lehrer fuͤr unfähig erklaͤrte, den Religions-Unterricht zu ertheilen, und der Gemeinde⸗Rath das Gegentheil behauptete, die Regierung der Schule die Geld⸗Unterstüͤtzung entziehen wurde. Die Herren Dolez und Rogier erklaͤrten, daß sie eine solche Bestimmung, welche nicht die Einmischung des Klerus, sondern dessen Herr⸗ schaft sanctsonire, nicht genehmigen koͤnnten. Die Kammer trennte sich über diesen Zwischenfall, welcher für die Folge noch eine stuͤrmische Diskussion herbeifuͤhren durfte.

Deutsche Bundesstaaten. Weimar, 10. Aug. Das neueste Regierungsblatt ver— oͤffentlicht nachstehenden in der neunzehnten diesjährigen Sitzung, am 28. Juli 1842 gefaßten Bundestags beschluß: „Die souve⸗ rainen Fuͤrsten und freyen Staͤdte Deutschlands vereinbaren sich: daß den schriftstellerischen Werken J. G. von Herder's ein zwan— zigjaͤhriger Schutz gegen den Nachdruck in allen Bundesstaaten dergestalt verliehen werde, daß jedwede, ohne ausdrückliche Geneh⸗ migung der Herder'schen rechtmaͤßigen Nachkommen, innerhalb des Deutschen Bundes ebiets binnen zwanzig Jahren von der Publi⸗ cation des gegenwaͤrtigen ö an veranstaltete Herausgabe der J. G. von Herder'schen Schriften als unerlaubter Nachdruck im Sinne des Bundesbeschlusses vom J. Nov. 1837 betrachtet werden solle.“

Kamenz, 9. Aug. (Leipz. Ztg.) Es bestaäͤtigt sich, daß der Brand am 4ten d. Abends im , Hause der Leiter⸗ gasse ausbrach, wahrscheinlich durch Verwahrlosung von Seiten einer Frau. Bei warmem Suͤd⸗Westwinde und bei der Trocken⸗

eit der Schindeldaͤcher in den Umgebungen jenes Hauses ver— reitete sich das Feuer mit größter ö. igkeit, und so standen wenig Minuten nach dem Ausbruch das gegenuber stehende Rr eische Haus, das Primariat, Archidiakonat und die Kuͤster⸗ Wohnung in Flammen; es verbreitete sich von da aus uͤber ea ganze Stadt nach der Richtung des bisweilen recht stark wehenden Suͤd⸗Westwindes, big an das dem Kloster Marien⸗

Kirchgasse,

Brauhaus gerettet ist.

Summa versichert ist.

ten Jahren konnten bei ter O, der uͤbrigens

Hamburg noch

Magdeburg angekomme

kuͤr einzelner Schfffer, haben, diesen die Fahrt

dern wird.

sen hohen Herrschaften

Luitpold von

Anwesenheit eine Probe

fanten Verzicht geleistet.

seines

21 zu haben.

Der Enthusiasmus fuͤr

ausgetreten war.

dem Boeden, den der Fuß

die heiligen Statten des

goniens fiel,

bens⸗Bekenntnisses, einen

stern gehörlge und! an bie Stadt grenzende Dorf Spittel, welches nebst der kleinen katholischen Spittelkirche und dem kloöͤster⸗

lich durch milde Beitraäͤge

lichen Vorwerk abbrante, bis auf 2 Häuser, von Biehla fortdauernd benetzt und dadurch offentlichen Gebaͤuden sind in der Stadt ein Prjmariat, das Archidlakonat, die Küsterwohnung, das Rath hann das Direktorat, die Stadtschule und die 6853 dig 9 t asse, Fleischerga von da die Häuser zur Pforte Schutt . der zen 22 66 fh. die Fleischbänke und die dense r liegenden Haäͤuser, die Leitergasse bis auf die Möͤrbiksche Tuchfabrik, die Herrengassẽ bis auf das Boöͤttnersche Haus, die ganze Zwingergasse, die Klostergasse,

gsbruͤcker Gasse, diese, auf welcher auch das ut war es, daß durch die Thätigkeit ezirks⸗Arzts Dr. Rode—⸗ Feuer ergriffen worden,

die Gasse vom Klosterthore bis an die Koni die Zwinger- und Pulsnitzer Gasse halb

vieler. Spritzen vom Lande das Haus des B rer erhalten wurde, denn waͤre dieses vom so wäre auch unsere schoͤne Hauptkirche an die Relhe gekommen. Die Pulsnitzer und die Königsbrücker Vorstadt stehen beide haben nicht viel über 560 Nummern, die große Bautzner Vorstadt, die fast 300 Nummern gzaͤhlt, ist bis auf etwa 49 Haͤu— ser eingeäschert, so kann man wohl sagen, daß etwas über 5 Sech⸗ stel von Kamenz vom Feuer zerstört sind. Schauervoll ists, durch die verbdeten Gassen zu gehen! Viele von den Bewohnern sind Einzelne Familien, die ganze Haͤuser be— wohnten, muͤssen sich mit kleinen Gemaͤchern begnügen; viele woh— nen in Scheunen 24. Aber bei der vorgerückten Jahreszeit wer— den Wenige etwas zum Wiederaufbau unternehmen können, auch / es nicht vermoͤgen, da nur ein maͤßiger Theil sein Mobiliar ver— / sichert hat und das Immobiliar nur mit 1690900 Rthlr. in

auf die Dorfer gezogen.

Leipzig, 11. Aug. Beschiffung der Elbe all

men, waͤhrend in diesem?

größeren Zeitaufwand durchgeft dampfschiff noch mit 1100 E e n ist. Dab daß seither gar keine Strompolizei erst in diesen Tagen von S

Ziel setzt und namentlich

tpold Bayern zu Ehren eine gl Kaiserlichen Gartens und großes Feuerwerk.

O PVtadrid, 2. Aug.

snauf äber den

welche, wenn sie tiefer als andere

Oesterreich.

Wien, 6. Aug. Gestern ist Se. Koͤnigl. Hoheit der Her— zog von Modena mit seiner Familie im Kaiserlichen Lustschsosse zu Schönbrunn eingetroffen, und am selben Ab

Spanien.

von der Achtung, welche der Regent dem

Range eines Spanischen Infanten zollt. Der Regent befahl nam— lich in einem besonderen Tagesbefehle, dem jungen Infanten „in und außer dem Dienste keine anderen Ruͤcksichten zu bezeugen, a s die, welche einem Kavallerie⸗Capitain zukommen.“ demnach glauben, der Prinz haͤtte nicht nur auf seinen Rang als Feldmarschall, sondern auch auf die Wurde eines Spanischen In— Die Folge war, daß, wo der Prinz er— schien, selbst die Subaltern-Offiziere ihn nicht gruͤßten. gens scheint der Infant Don Francis waͤhrend der letzten Zeit hiesigen Aufenthaltes dem Regenten gewisse Besorgnisse ein⸗ Starke Kavallerse-Patrouillen waren nämlich eit einigen Nächten in der Naͤhe der Wohnung des Infanten auf— gestellt, und am Abend vor seiner Abreise erhielten sämmtliche Truppen den Befehl, in ihren Kasernen unter dem Gewehr zu bleiben. Nun verkuͤndigen die ministeriellen Blatter, der Infant

ey nach S. Sebastign abgegangen, um Seebader zu nehmen. bleibt bei den letzteren, fomst ginge die Stadt Frederickstowon, ge⸗

genwaͤrtig der Sitz der Regierung von Neu⸗Braunschweig, und die Schifffahrt auf gedachtem rikaner uber, was in diefer Mrovinz große Unzufriedenheit erzeugt haben soll.“ Als Beweis dafuͤr, daß man in der Hauptsache einig

den Regenten, von welchem der Infant bei seiner Ankunst hierselbst beseelt war, durfte dort wohl etwas herabgestimmt werden. Anfangs fand allerdings zwischen beiden ein befriedigendes Verhaͤltniß statt. vielmehr dessen Gemahlin, von dem Wunsch, ihren Sohn se eher je lieber mit der Königin vermaͤhlt zu sehen, hingerissen, Verbin— dungen mit den Gegnern der alleinigen Regentschaft Espartero's anknüpfte, fand dieser sich bewogen, ihn in diejenige Stellung zu— ruͤckzuweisen, aus welcher der Infant vielleicht zu vorschnell her—

Als aber der Infant, oder

Zu einer Zeit, wo andere Maͤchte das Licht des Christenthums auf

des Erloͤsers betrat, weiter auszubreiten sich

bemuͤhen, scheint es den Staatsmaͤnnern, die im Namen ihrer katholi⸗ schen Majestaͤt der Königin von Jerusalem regieren, vorbehalten, dem von der Spanischen Krone bisher ausgeübten Patronat-Recht uͤber

Seitdem serneren Maßnahmen dem

gelobten Landes zu entsagen.

im vierzehnten Jahrhunderte durch Robert und Sancha von Sicilien der Koöͤnigstitel von Jerusalem an die Krone Ara⸗ betrachteten nen durch den Paͤpstlichen Stuhl verliehene Patronat uͤber die heiligen Stätten des gelobten Landes, welches sie vermittelst der von ihnen dort hingeschickten und freigebig unterstuͤtzten Franzis⸗ kaner ausuͤbten, als ei nes ihrer schoͤnten Vorrechte. Bermoͤge einer Verordnung Karls III. vom 17. Dezember 1772 gab er dieser wohlthätigen Stiftung, die nicht nur uͤber die Aufrechthaltung der katholischen Kirchen und Kloͤster im gelobten Lande wachte, dern auch Errichtung von Hospitaͤlern, Hospizen, von Almosen, Arznesen an Leidende ohne Unterschied des Glau—

die Monarchen Spaniens das ih⸗

son⸗ Verabreichung

eben so wohlthätigen als vielseitigen Ein⸗

*

fluß ausuͤbte, eine sehr genau fuͤr diefe edlen Zwecke berechnete Einrichtung. Die erferderlichen Geldmittel wurden fast ausschließ⸗

aufgebracht, und selbst die konstitusrenden

die durch die Spritze gerettet wurden. An geäschert worden: das

losterkirche, dann die sse Bautznergasse, Topfmarkt. In die Klostergasse,

noch, aber

(E. A. 3) Die Behauptung, daß die er jahrlich schwieriger werde, ist nicht nur durchaus unrichtig, sondern wir koͤnnen durch Thatsachen das Ge⸗ gentheil beweisen und darthun, daß bei den, lichen Anlagen und duͤrftigen Geldmitteln, w tung der Elbe seither angewiesen sind, das El schon wesentlich gebessert hat.

einem Wasserstande von nur ei

wenn auch nur spaͤr—⸗ elche zur Instandhal⸗ bbett sich in den lez⸗ Noch vor zehn Jahren nigen und 30 Zoll un— ens zu den Seltenheiten gehort, die Elbkähne zwi— schen hier und Hamburg auf sehr vielen Stellen kaum leer fberkom— jahre bei dem seit 30 Jahren in solcher Dauer nicht vorgekommenen ungüͤnstigen Wasserstand von ö⸗ nur die Elbkähne mit fast halb die Passagier- und Guͤter⸗D

2 Zoll unter nicht er Ladung uberall schwimmen, sondern . ampfschifffahrt von Magdeburg nach drei Mal woͤchentlich regelmäßig ohne besonderen hrtz wird und das letzte Schlepp— tr. Guͤterladung ohne abzuleichten in ei ist noch zu beruͤcksichtigen, auf der Elbe existirte, sondern ies⸗ eiten der Preußischen Regierung ein Elb⸗Polizeireglensent publizirt worden ist, welches wefentlic zur Erleichterung der Schifffahrt beitragen wird, indem es der Will— eladen oft absichtlich belegen und e, . ein den Dampfschifffahrtsverkehr sicher foͤr⸗

ĩ end noch war die— und Sr. . Hoheit dem Prinzen nzende Beleuchtung des

Gestern ist der Infant Don Fran⸗ cisco de Paula mit seiner Familie von hier nach San Sebastian abgereist. Auch sein aͤltester Sohn, der supernumeraire Husaren⸗ Capitain, begleitet ihn dorthin. Letzterer erhielt bei seiner hiesigen

Man sollte Der Buffalo Advertiser erzählt, daß der bekannte Mac

Leod, als er sich vor kursem Geschäͤfte halber in Buffalo gezeigt habe, von dem Straßenpobel verfolgt und insultirt worden sey, 9 * . * ) e 9

so daß er sich mit Muͤhe in ein Haus fluͤchten konnte.

Uebri⸗ Was die auswärtigen Angelegenheiten betrifft, so äußern die

Cortes von 1837 welches die

schlossen. Eine vom ten sich im Hafen v

gen Missionalrd zu

nehmigen und der

folgte endlich die E und in dessen We

genten und wurde den Minister der a

hene Ex⸗Franzigkaner nach Palaͤst

überreichten geslern Herr Cavalcanti d' Albuquerque, a Resident des Kaisers von Brasillen, und Herr Washington Irving, als bevollmäͤchtigter Minister der Vereinigten Staaten Nord⸗ Amerika's, ihre Beglaubigungs-Schreiben in die Hande des Re—

hatten vor dieser Anstalt eine solche Ehr⸗

surcht, daß sie in dem Gesetz vom 29. Juli jenes Jahres, Aufhebung aller . und Einziehung

ihrer Guter verfügt, die Mission von

pitalien (die sogenannte Obra- pia- conservacion de los santos

lugares de jerusalen) ausdrucklich von dieser aus⸗

erusalem und deren Ka⸗

Staat ernannte Kommission verwaltete seit⸗

dem die Gelder jener Anstalt, und noch am 22. Mai d. J. s

on Valencia wolf mit einigen Fonds e na ein, um die 2 der dorti⸗

verstärken. Darauf aber beschloß der Kon⸗

reß der Deputirten, die Anstalt solle eingehen und ihre Kapita⸗ n sollten zur Staats⸗Kasse gezogen werden. diesem Beschlusse bei

Der Senat trat und vermuthlich wird ihn der Regent ge⸗ Krone Isabella's ein nicht glänzendes aber

werthvolles Juwel entreißen.

Nachdem die Minister länger als vier Wochen über die Art und Weise, wle der Brasilianische Mini bigungs⸗Schreiben zu überreichen habe,

ster⸗Resident sein Beglau⸗

berathschlagt hatten, er⸗ ntscheidung, daß es in die Hände des Regenten hnung abgegeben werden müsse. Demzufolge ls Minister⸗

n darauf Ihrer Majestaͤt der Königin durch uswaͤrtigen Angelegenheiten vorgestellt.

Seit gestern erscheint hier unter dem Titel Iberia ein neues Blatt, welches dem jetzigen Ministerium als Organ zu die⸗

nen bestimmt seyn soll. Dieses Blatt erklaͤrt als seine Aufgabe: die Heiligung des Rechtes des Widerstandes der Volker gegen

E Feststellung des Tari In einer Konferenz

traͤglich eine besond

Lissabon, 31. ngland von der Königin ratifizirt worden.

die Anmaßungen und Mißbräuche der Throne“, und nennt das Christenthum: „eine philosophische Sekte“

Portugal. Juli. Gestern sind die neuen Vertrage mit Die Frage wegen ss scheint ihrer Loͤsung schnell entgegenzugehen. des Herzogs von Palmella und Lord Howard

de Walden's mit den Portugiesischen und Britischen Commissairen / sind alle beantragten Tarif-Veraͤnderungen durchgenommen, und es ist zugleich beschlossen worden, daß uͤber alle von den Por— tugiesischen Commissairen noch nicht berůͤcksichtigten Artikel nach⸗

ere Tabelle aufgemacht werden soll, Behufs

Beantragung fernerer Reductionen, worauf denn die Versamm⸗

lung von neuem zusammentreten wird.

hat um so mehr zu

Die Annaͤherun

g Spanischer Truppenmassen an die Graͤnze einer großen Menge von Geruͤchten Veran—

lassung gegeben, als zu gleicher Zeit der Spanische Gesandte, Herr

Anguilar, mit einer Anzahl neuer Anferderungen an die Portugie⸗ sische Regierung eingetroffen ist; unter Anderem verlangt er die

Erstattung von

die unter gleichen U zahlt worden sind. werde in dieser Sa

Poertugiesische Gran

Vereinigte Nem⸗Mork,

*

berechnet, daß sie im fuͤr sich haben werd wird, ist außer Zwei

32,000 Piastern, ir durch Spanische Banditen nach Portugal entführten Spanischen Senators Saenz haben bezahlt werden muͤssen, und 6000 Dollars

folgen und dadurch alle Kollisionen vermeiden. hier das Geruͤcht im Umlauf, Lord Howard de Walden sey durch die Nachricht von dem Uebergang Spanischer Truppen über die

„Montrose“ vor der

welche zur Leskaufung des

1

mstanden fuͤr sechs Spanische Studenten be—

Man glaubt, die Portugiesische Regierung che ganz dem Rathe Lord Howard de Walden's Es ist uͤbrigens

ze dazu bewogen worden, das Dampfpaketboot gewohnlichen Zeit nach England zu expediren.

Staaten von Nord-Amerika. 19. Juli. Die Tarif-Bill ist am 16. d. M.

mit der sehr unbedeutenden Majoritaäͤt von 116 gegen 112 Stimmen von dem Repraͤsentantenhause angenommen worden, und man

Sengt eine Majoritaͤt von nur Einer Stimme e. Daß der Praͤsident sie nicht sanctioniren fel.

Die Banken von Virginien werden, wie es heißt, am 15. September ihre Baarzahlungen wieder anfangen; dagegen haben von den Banken von New-Orleans alle, bis auf eine, die Bank

von Louisiana, ihre von neuem eingestell

eben erst wieder begonnenen Baarzahlungen t.

Blaͤtter der Vereinigten Staaten ziemlich allgemein die Ueberzeu⸗ gung, daß die Unterhandlungen mit Lord Ashburton wegen der

nordoͤstlichen Graͤnze giebt hinsichtlich der

St. Johns Flusse in diesem Flusse und d

geworden, wird der U

noch fortsetzen.

und den Verkauf der sizits empfiehlt. Die

des streitigen Terrains nordwärts vom St. Jehn beauftragten Amerikanischen Ingenieur- Offiziere zuruͤckberufen worden z während die suͤdwärts von diefem Flusse beschaͤftigten ihre Arbeiten

taner und die Gegenmaßre

so gut wie beendet seyen. Der American Schlichtung dieser Graänzfrage folgende Be⸗

stimmungen an: „England behaͤlt das streitige Gebiet noͤrdlich vom

Neu⸗Braunschweig. Die Landzunge zwischen er jetzigen Graͤnze der Vereinigten Staaten

Flusse bis ans Meer an die Ame⸗

mstand angesehen, daß die mit der Aufnahme

ind,

Der Praͤsident von Texas, General Houston, hat am 29. Juni den Kongreß in Houston mit einer Botschaft erbffnet, in welcher er die finanziellen Schwierigkeiten der neuen Republik darlegt

offentlichen Landereien zur Deckung des De⸗ Botschaft erzählt kurz den Einfall der Mexi⸗ eln des Präsidenten, uͤberlaͤßt die ongresse und empfiehlt insbesondere

die Flottille der Beachtung desseiben.

Bedeutendes Au demselben von Seite

fsehen hat im Kongresse zu Washington die n des Praͤsidenten vorgelegte Korrespondenz

mit Mexiko erregt, die durchweg in einem überaus bitteren Tone

chalten ist. Die Antwort auf das

Fer ders Herrn Bo die Fortdauer des V

Schreiben des Mexikanischen canegra, vom 31. Mai d. JX in welchem er erfahrens der Vereinigten Staaten in dem

Streit zwischen Mexiko und Texas fuͤr einen offenen Akt der

Feindseligkeit erklaͤrt,

erhielt eine Beantwortung in einer von

Herrn Webster an den Amerikanischen Gesandten in Mexike. Ge⸗ neral Thompson, gerichtete, vom 15. Juli datirten Depesche, in

welcher er demselben Folgendes aufträgt: „Nach Empfang a Depesche werden Sie eine Note an Herrn

ĩ Staats de Bocanegra erlasen und ibm in derselben sagen, daß * 3 Schrei ben vom * Ma *

Secretair der 2 Staaten sein

9. Juli erhalten hat;

der Praͤstdent der