1842 / 226 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

. Zukunft ihrer Kinder übrig bleibt. Wenn wir aber in unse⸗ 2 36 den Schmerz * Volkes zusammenfassen, welches mit einer Familie in Rührung versinkt, vertreten wir auch jene unvergangliche Nation, welche vor keinem Unglücksfall das Knie beugt, und welche menschlichen Dinge vom Gesichtspunkte

rer Fortdauer betrachtet. ö ö 3 werden diese unsere Festigkeit und Kaltbluͤtigkelt zu Huͤlfe rufen, um als Abgeordnete die noͤthigen Maßregeln zur Fortdauer und jur geordneten Ausübung der Koͤniglichen Macht wahrend der Mindersährigkeit des Thronerben zu treffen. Die Volker ha⸗ ben eine Seele und fühlen die Träbsale wie die Könige. Aber wie strenge auch diese Pruͤfungen seyn mogen, so werden sie der Klugheit, dem Patriotismus und der Festigkeit Frankreichs begegnen. Frankreich lebt in seinen Institütionen. Große Gefühle geben große Kraft. Frankreich will unabhangig, stark und einig seyn. Bei jeder Krisis, welche es bewegt oder erschuͤttert, wird es großer und befestigt sich in sich selbst. Es ist schoͤn, zu sehen, wie ein solches Volk das Knie unter der Hand Gottes beugt, dann, nachdem es die Trauer getragen und mit Ihnen das offene Grab, das dem Throne so nahe, geschlossen, seine durch den Tod unterbrochene Aufgabe wieder aufnimmt, sei— nen Glauben in die Zukunft bewahrt und seine Institutionen

vollendet.“

Herr Mounier de la Sizergne schlaͤgt vor, den Adreß⸗ Entwurf sofort zu debattiren. Dieser Antrag wird nicht angenom⸗ men. Der Praͤsident schlaͤgt vor, die Verhandlung morgen zu beginnen, welches auch von der Kammer gutgeheißen wird.

Paris, 19. Aug. Die gestrige Note des Messager scheint dem Streit zwischen dem Minister des Innern und dem vorma— ligen Unter⸗Präfekten von Ploärmel, statt ihn zu beendigen, nur noch weiter auszuspinnen. Herr Nouel de Latouche erwiedert heute in den Oppositions⸗Journalen durch folgendes Schreiben:

Herr Minister, in einem Artikel des gestrigen Messager stra⸗ fen Sie die in meinem Schreiben vom 3. August enthaltenen Be⸗ hauptungen foͤrmlich Luͤgen. Sie sagen, daß ich die von mir ange— führte Stelle aus einem Ihrer Briefe nicht gelesen haben long, weil sie nie geschrieben worden sey, und daß die mir schriftlich ertheilten Insiruckionen vollkommen der Sprache gemaͤß waͤren, die Sic auf der Jr duev hne geführt hätten. Erlauben Sie mir, Herr Minister, dasjenige zu derichtigen, was in ihren Behauptungen unrichtig ist, und auf die Richtigkeit aller meiner Aeußeruugen zu beharren. Ich habe die Steile, weiche ich anführte, in einem Briefe gelesen, der ganz von Ihrer Hand geschrieben i st, und auf dem Sie sogar ligenhaͤndig ) die Adresse gemacht haben. Als der Präfekt mir in seinem Aber lieb nen Eifer denselben zustellte, pries er noch jene Thaͤtigkeit, die Ihnen gestattete, alle auf die Wahlen bezuͤgliche Briefe selbst zu schreiben, und wollte, indem er mir denselben zu lesen gab, mich von der Wirklichkeit der ministerielen Instructionen überzeu—= gen, da ich diefelben bei seiner Feindschaft gegen Herrn von Sivyry hätte bezweifeln können. Ich glaube, daß das Wort. desjenigen, der feine Stellung seiner Pflicht aufopfert, genügen durfte, um Ihre Bernesnungen kraftlos zu machen, besonders wenn er die ganze Be völlerung eines Arrondissements hinter sich bat, die Zeuge Ibres Verfahrens gewesen ist, und die jetĩzt sieht, wie Sie ableugnen, was Sie gethan haben. Ich kann indeß meinem Zeugnisse noch das des Maire von Fosselin, eines der ehrenwerthesten Maͤnner des Landes. hinzufügen, dem man, wie mir, Ihre Instructionen mitgetheilt, und der' wie ich, den Gehorsam verweigert hat. Ich habe folgendes Schreiben von ihm erhalten: ;

„„Mein Herr, ich bekenne, daß ich erstaunt gewesen seyn wurde, wenn man Ihnen einen Vorwurf daraus gemacht haͤtte, daß Sie mir den von dem Ministerium übersandten Befehl, die Wahl des Herrn von Larochejacquelin h unterstuͤtzen, mitgetheilt haben. Ich wuͤrde durch weitere Mittheilung desselben keine Indiscrelion begangen zu haben glauben, da ich uͤberzeugt bin, daß ein Ehrenmann den Muth feiner Handlungen haben muß, und nicht glauben konnte, daß eine heimliche Üünterstuͤtzöng dem Ministerium in den Sinn kommen koͤnnte. Wir haben übrigens Beide jene Kandidatur nicht unterstuͤtzt im Ge⸗ gentheil. Ich erinnere mich nicht, ob Sie mir jenen Befehl mitge— theilt haben; aber ich erinnere mich sehr gut, daß der Praͤfckt des Morbihan mir eine Stelle aus einem Briefe des Ministers mitget heilt hat, deren Sinn folgender war: Lieber zwei der schlech te sten Deputirten, als Herrn von Sivry. Ich bin Ihnen diese Er⸗ flaͤrnng im Interesse der Wahrheit schuldig. (gez.) A. Loy al.

„Wenn Sie, Herr Minister, wirklich glaubten, daß die Dinge sich anders verhalten, als ich gesagt habe, so wuͤrden Sie selbst von der Kammer eine parlamentarische Untersuchung verlangen, und. An⸗ gesichts meines Zeugnisses und des des Maire von Jossciin, wird die⸗ selbe vielleicht nothwendig fuͤr Ihre Ehre. Der. Juli⸗Revolution ergeben, habe ich in den Umirleben, die darauf abzielten, cinen Geg.« ner der Dynastle an die Stelle eines Feindes des Ministeriums zu setzen, einen Verrath gegen die Regierung erblickt. Ich glaubte, nicht gehorchen zu duͤrfen, und glaube auch jetzt, eine Pflicht zu er⸗ fuͤllen, indem ich die Wahrheit ans Licht bringe.“

Die Nichternennung des von den konservativen Journalen vorgeschlagenen Herrn Meynard zum Quaͤstor der Deputirten⸗ Kammer und die Annahme des Odilon-Barrotschen Vorschlages frischen den gesunkenen Muth der Oppositions⸗ Journale wieder etwas auf. Sie schildern die Annahme des erwahnten Vorschlages als das erste wahrhaft politische Votum der Kammer, und einige Blatter gehen so weit, es ein Votum zu nennen, durch welches das Ministerium verdäͤcktigt wurde. Am wenigsten sanguinisch ist

der Courrier frangais. Er sagt: „Der Tag war gut fuͤr die Opposition. Seyen wir indeß nicht zu stolz darauf. Die Ent⸗ schluͤsse der Kammer sind Zeichen, auf Sand gemalt. Sie hat sich schon jetzt daran gewohnt, jede Partei abwechselnd den Sieg von heute durch die Niederlage von morgen buͤßen zu lassen.“

Bei Ernennung der Adreß-Kommission hat in den Bur eaus nur eine sehr summarische Erdrterung stattgefunden. Die Oppo— sition stimmte mit der konservativen Partei darin uͤberein, daß die Adresse dieses Mal zu keiner Art von Debatte Anlaß geben koͤnne. Eine einzige Aeußerung wird von den Journalen hervor—

862 , . Herrn err welcher erklaͤrte, daß die raction der er, der er angehdre (Dufaure-Pa ich ent⸗ schieden von dem Ministerium losgesagt ö a,.

O Paris, 10. Aug. Den Wunschen seiner Freunde nach= gebend, hat Herr von Lamartine gestern sich dennoch bewegen fassen, den Entwurf der Adresse zu verfassen. Die deshalb er— nannte Kommission versammelte sich heute um die Mittagsstunde in ihrem Buͤreau, wo Herr von Lamartine seinen Entwurf vor— las. Nach einigen unbedeutenden Aenderungen wurde diefer ein— stimmig angenommen und um 2 Uhr in bffentlicher Sitzung der Deputirten⸗ Kammer von Herrn Sauzet vorgelesen. Da der Prä⸗ sident der Kammer heiser war, so konnte die Kammer ihn kaum verstehen, und wenige Deputirte werden den Inhalt des Adreß= Entwurfs fräher als heute Abends durch den Messager kennen lernen. Ich beeile mich daher, Ihnen dieses Dokument mitzu⸗ theilen (vergl. oben unter aris), welches, wie Alles, was aus der Feder des Herrn von Lamartine fließt, das Gepraͤge eines ausge⸗ zeichneten Geistes an sich traͤgt. Es sind nicht bloße Phrasen, sondern die darin befindliche leitende Idee hat eine große politische Bedeutung, indem sie darzuthun sucht, daß das große Familien⸗ üngluͤck der Dynastie nicht darum auch das Land gefaͤhrden muͤsse.

970 Die Adresse wird nicht wenig beltragen, den Muth der Kammer und der Nation zu heben. Menn wird der Adreß⸗Entwurf in der Kammer disekutirt und zwelfelsohne mit einer bedeutenden Majorität in der nämlichen Sitzung angenommen werden.

Paris, 109. Aug. Es sind heute sehr erfreuliche Nach⸗ richt en uber diẽ Reise 8. Koͤnigl. Hoheit des Prinzen Adalbert von Preußen hier eingelaufen. Der Prinz war am 26sten in strengem Inkognito mit seinen beiden Begleitern an Bord der Sardinischen n nt! „St. Michael“ zu Gibraltar angekommen und erfreute sich des erwuͤnschtesten Wohlseyns. Troß des In⸗ kognitée's wurden ihm aber alle seinem hohen Range zukommenden Ehrenbezeugungen erwiesen. Er hatte die Merkwuͤrdigkeiten von Gibraltar am 2 sten besichtigt, und war dabei von Seiten des Englischen Gouverneurs mit der ausgczeichnetsten Aufmerksamkeit behandelt worden. Es hieß, der Prinz edenke, bevor er Gibral⸗ tar verlasse, auch noch einen Ausflug auf die jenseitige Kuͤste des Afrikanischen Kontinents, nach Ceutâ und Tanger, zu machen.

Das Regentschafts⸗-Gesetz, wie es gestern der Kammer vorge⸗ legt wurde, bestätigt, was ich Ihnen darůber schon vor mehreren Tagen berichtete. Die Dotation des kuͤnftigen Regenten ist gar nicht berührt, aber man will wissen, ein Mitglied der konservati⸗ ven Majoritaͤt wolle sie zur Sprache bringen. Merkwuͤrdig ist, daß das Gesetz . am Jahrestage der Einsetzung der Juli⸗ Regierung der Kammer vorgelegt wurde. Die Ernennung des Herrn Dupin zum Berichterstatter daruͤber ist gewiß, und man glaubt, daß etwa nächsten Dienstag die Diskussion desselben in der Kammer beginnen durfte. Heute schon legt der Berichterstatter der gestern ernannten Adreß-Kommission Herrn von Lamartine seinen Entwurf vor. Es konnte ein so schneller Gang ein—⸗ geschlagen werden, da alle Mitglieder der Kommission ohne Aus⸗ nahme, auch die Herren Berville und Lavglette mit inbegriffen, welche der Opposition angehören, einmuͤthig schon in den Buͤreaus der Kammer und eben so in der sogleich nach ihrer Ernennung gestern Nachmittags 3 Uhr bei dem Kam⸗ mer-Praͤsidenten Herrn Sauzet, der de jure Mitglied der Kommission ist, gehaltenen Versammlung sich dahin aussprachen, daß die Adresse auf einfachen Ausdruck des allgemeinen offentlichen Schmerzes aͤber die traurige Katastrophe, welche die Königliche Familie und ganz Frankreich betroffen, sich beschraͤnken muͤsse, ohne politische Fragen einzumischen. Sie ist demnach im eigentlichen Sinne des Wortes nur eine Antwort auf die Thron-Rede, und die Ernennung des Herrn von Lamartine zur Abfassung des Entwurfs erfolgte ebenfalls einstimmig.

Dagegen hat der gestrige Beschluß der Kammer, wodurch der Grundsatz einer anzussellenden Untersuchung über die drei noch unentschiedenen Wahlen, trotz der beharrlichen Opposition des Mi⸗ nisters der oͤffentlichen Arbeiten, nach dem Sinne und Antrage der Opposition, als deren Organ Herr Odilon-Barrot sprach, aufs neue gezeigt, daß noch immer unter einem Theile der konservati⸗ ven Deputirten, nämlich denen, welche als spezielle Freunde und Anhänger des Grafen Mols gelten, kein recht bestimmter Wille herrscht, Herrn Guizot in allen Faͤllen zu unterstutzen.

Der Vertrag mit Belgien ist nun ratifizirt, und Herr Kindt wird in den letzten Tagen diefer Woche mit demselben nach Bruͤs⸗ sel zurůckkehren.

Paris, 10. Aug. Das Regentschafts⸗Gesetz ist gestern der Beputirten-Kammer vorgelegt worden. (S. die gestrige Num⸗ mer der Staats-Zeitung.) Die Linke scheint der Aufforde⸗ rung des Conseils⸗Praͤsidenten, daß die Kammer sich nunmehr nur mit der ihr vorgelegten wichtigen Maßregel beschäftigen moge, Folge leisten zu wollen, denn mehrere ihrer Journale sprechen sich in diesem Sinne aus, wobei sie sich jedoch die ministerielle Frage vorbehalten. Wir werden sehen, ob diese Gesinnung von langer Dauer seyn wird. Der Gesetz-Lntwurf wird morgen in den Buͤ⸗ reaus eroͤrtert werden.

Bekanntlich hatte die Kammer die Zulassung der drei Depu— tirten Pauwels fuͤr Langres, Floret fuͤr Carpentras und Allier fur Embrun vertagt, und die Opposition verlangte eine allgemeine Untersuchung uͤber die Wahlen; allein Herr Barrot stellte einen weit weniger umfassenden Antrag ( das gestr. Bl. der St. Z.), der sich nur auf die Ernennung einer Kommission zur Unter⸗ suchung der erwaͤhnten drei Wahlen bezog und mit einer schwachen Majoritaͤt angenommen wurde. Das Aluffallende hierbei ist, daß zwei dieser Deputirten, die Herren Allier und Floret, der Oppo⸗ fition angehören. Man behauptet, daß bei ihren Wahlen sehr gewagte Betrügereien vorgekommen seyen; fo soll bei der Wahl des Herrn Floret ein Maͤkler jede Stimme mit 200 Fr. erkauft haben. Bei der Wahl des Herrn Allier ist ein Köͤniglicher Pro— kurator von den Patrioten mit Faustschläͤgen getödtet worden. Wie wird man aber bei der Untersuchung verfahren? Wird die von der Kammer zu ernennende Kommission die Zeugen nach Paris kommen lassen? ÜUnd wenn diese sich weigern, zu erscheinen, was wird man thun, um sie zu zwingen? Es existirt kein Gesetz in dieser Beziehung und folglich auch keine Straf⸗Bestimmung fuͤr wider⸗ spenstige Zeugen. Die Kammer hat sich hier neue Schwierigkeiten geschaffen und es ist zu befürchten, daß die Untersuchung keine be⸗ deutenden Aufschluͤsse fuͤr die Kommission ergeben wird. Wenn die Wahlen in solchem Grade bestritten werden, daß sie eine Un⸗ tersuchung noͤthig machen, so wurde es besser seyn, sie zu annulliren und neue Wahlen vorzunehmen; denn eine Untersuchung, die eine große Anzahl Zeugen erfordert, bleibt immer unvollstaͤndig, wenn snan sie nicht an Ort und Stelle vornimmt, und es ist nicht wahrscheinlich, daß die Kommission sich nach Langres, Carpentras und Embrun begeben wird. Jedermann ist ubrigens mit der Entscheidung der Kammer zufrieden, nurn nicht das Journal des Deb ats. Die 9Opposition e, einen Sieg errungen zu haben, ohne daran zu denken, daß die Wahl von zwei ihrer De⸗ . zu n, ,,. Anlaß geben wird, die ihr vielleicht

erwirrung bereiten durften. n

Eine ö Thatsache, welche ebenfalls die öffentliche Auf⸗ merksamkeit beschaͤftigt und den Blaͤttern der Linken viel zu thun giebt, ist die Absetzung des Unter⸗Praͤfekten von Ploërmel und die Rorrespondenz, die sich uͤber die Wahl des Herrn von Laroche⸗ jacquelin entsponnen hat. Auf die von Herrn Duchatel im Mes⸗ fager erschienene Widerlegung der Behauptung des Unter⸗Praͤfek⸗ ten, der Minister des Innern seibst habe die bestimmte Instruction er⸗ theilt, daß dem Herrn von Larochejacquelin der Vorzug vor dem Herrn von Sivry gegeben werden solle, ist heute eine Antwort des Herrn Delatouche erschienen, worin er seine Behauptung wiederholt, so daß es ziemlich schwierig ist, zu wissen, wer Recht hat. a der Wind den Untersuchungen guͤnstig ist, so ve eng: Herr Delatouche auch eine Unterfuchung; es ist indeß zu glauben, daß man ihm diese Genugthuung schwerlich bewilligen wird. Dieser kleine Skan⸗

dal kommt übrigens den Journalen der Linken sehr gelegen, da es ihnen bereits an Stoff fehlt. Herr Delatouche hat sie gerettet, indem er endlose Briefe fuͤr ihre Spalten liefert.

Adresse an die K

Grosibritanien und Irland.

Parlaments⸗Verhandlungen. Oberhaus

vom 9. 2 ugust. (B. H.) 4 Bills . n um ein Stadium 2 und Graf von Aberdeen legte die mit Portugal abgeschlossenen Verträge auf die Tafeln des Hauses.

Unterhaus Sitzun vom 9. Au . 9. ust. Ende der heutigen Mer n Gun des r. st. (B. H) Zu eine Petition gegen die Wahl * Herrn err 1— eingebracht und das Haus gebeten, die ö ; e Wahl

vorgefallenen Bestechungen ö null 32 3 ö 265 * das Haus sich um 5 Uhr zur Abend. SEitzun n. 8 zeigte Sir Robert Peel, wie schon bericht folgenden Abend auf Vertagung des Hauses bis zu den 1ten d. M., antragen werde. Herr Hu 22 D Freitage, den Wunsch, zu wissen, wann das Parlament werde 6 * werden, worauf Sir Robert Peel erwiederte: 4 ere rt naͤchsten Freitag.“ Auf Äne Frage des Herrn C. uller —— über, welchen Weg die Regierung in Betreff der verschiedenen Klassen der Inhaber unrichtiger Schaßkammerscheine, wie sie in dem Berichte der Kommission klassisizirt worden sind, einzuschlagen err; ö K e ,, das Wort:

r habe, sagte der Kanzler der Schatzkammer, n Stunden, die ihm von seinen In e d r . und lang w ,. im Parlamente übrig geblieben seyen, auf Durchlesung des erwähn⸗ ten Berichtes verwenden konnen und sey nach diesem kursorischen Ueberblick zu der Ansicht gekommen, daß allerdings einige jener In⸗ haber die Beräcksichtigung der Regierung, de b. Entschäͤdigung fuͤr ibre Verluste, verdienten, und daß demnach die Minister verpflichtet seyen, die betreffenden Antraͤge zu stellen (Hört!); die Anspruͤche Anderer dagegen schienen einer noch genaueren Prufung zu bedürfen, und jedenfalls sey die Re an jetzt überbaupt nicht in der Lage, zu einem definitiven Beschlusse uber das, was geschehen müsse, zu gelangen, zumal da die Sache von so großer Wichtigkeit und das Haus selbst, bei der Kuͤrze der Zeit, welche seit der Püblieation des Berichtes verflossen, nicht im Stande sey, ein gehdrig motivirtes Ur⸗ theil zu fassen. ünter diesen Umstäͤnden erfordere es die Ruͤcksicht auf die en n he und das allgemeine Interesse des Staats, daß fer⸗ nere Maßnahmen bis zur naächsten Session , wurden.

Herr E. Buller dußerte sich nun daruͤber, wie wenig diejenigen, deren Vermögen von der Entscheidung uber diese Sache abhinge, mit der Erklaͤrung des Kanzlers der Schatzkammer zufrieden seyn koͤnnten, und erklärte seinerseitz, wo möglich, irgend eine Gelegenheit im Ver⸗ laufe der heutigen Sitzung benutzen zu wollen, um die Sache noch⸗ mals zur Sprache zu bringen.

Nun erhob sich Sir Robert Peel, um seinen Antrag auf eine

bnigin wegen Errichtung von Denkmälern zu Ehren der Seehelden Lord Exmouth, Lord de Saumarez und Sir Sidney Smith zu begründen. . .

Der Minister begann mit einem Lobe auf die hochherzige in⸗ gebung, welche die Offiziere der Britischen Flotte unter allen Umstaͤn⸗ den zu zeigen gewohnt 2 sprach über die Schwierigkeit, unter so vielen ausgezeichneten Mannern einzelne als des Denkmals besonders würdig hervorzuheben, und schilderte dann die Thaten der von ihm ausgewaͤhlten drei, des Sir Sidney Smith, bekannt vorzuͤglich durch seine mehr als eh igt ig g Vertheidigung von Aere, nur unterstuͤtzt von einer Handvoll

wieder versammelte, et, an, daß er am

. Hritischer Matrosen und einer schlecht organisir⸗ ten Tärkischen Garnison gegen das 17, 9000 Mann starke, sieggewohnte Fenn ce Heer unter Bonapartes eigener Leitung; des Lord, de aumarecz, der im Juli 1501 mit einer durch eine frühere Niederlage eschwaͤchten Escadre von Linienschiffen wenige Tage nach seinem Un⸗ all die vereinigte , , ihm welt überlegene Flotte in der Bai von Algesiras fast vernichtete, endlich des Lord Exmouth, des Siegers vor Algier im Jahre ist. Sir Robert Peel schloß, nach der Versicherung, daß dürch die Auszeichnung dieser Krieger dem Verdienste e g nnn iics en Maͤnner in der buͤrgerlichen Laufbahn die spaͤtere Berücksichtigung nicht abgeschlossen werden solle, mit dem An= trage auf Konstituirung des Hauses zum Ausschuß, um die beabsich⸗ tigte Adresse zu berathen.

Herr Hawes hatte vorher ein Amendement zu dem Antrage angekündigt, welches bestimmt war, die Namen des Astronomen Herschel, des Mechaniker Watt und des Chemiker Davy den von Sir Robert Peel ausgewählten beizugesellen, erklaͤrte aber, daß er die Sache nach der letzten Aeußerung Sir Robert Peel's getro in dessen Haͤnden lassen wolle. Indeß suchte er doch kurz sein begb. sichtigtes Amendement zu mothviren, indem er darauf hinwies, daß bürgerliche Verdienste der i, ,,. nicht weniger werth seyen und derselben nicht weniger bedürften als kriegerische, und dann nachwies, daß von der zur Errichtung von 49 Denkmaͤlern bis jetzt vom Parlamente bewilligten Summe von 132,900) Pfd. nur 14 000 Pfd. fuͤr Lier Denkmale zu Gunsten des buͤrgerlichen Ver dienstes verwendet worden seyen. .

Sir Robert Inglis sprach sich uber die mit allzugroßer Frei⸗ gebigkeit bisher zugestandenen öffentlichen Denkmale aus ünd aͤußerte, es werde sich bei genauer Nachforschung ergeben, daß von den at waͤh⸗ rend der letzten sechszig Jahre auf Kosten des Parlaments errichteten Denkmaͤlern 28 . Ehren von Maͤnnern errichtet worden welche auch nicht den mindesten Anspruch auf eine solche Ehre haͤtten. Uebrigens sprach er sich . Wahl sowohl der Wesminsier Abtei wie der Paulskirche jur' Errichtung solcher Denkmgler aus und schien der Rufsteung derfelben auf den bffentlichen Plaͤtzen Londons den Vor⸗ ug zu geben. j . ; ,. Bid R. Peel erklaͤrte darauf, daß die Krone sich uͤber den Ort der Aufstellung das Weitere vorbehalte.

Hach einigen weiteren Bemerkungen anderer Redner wurde die Adresse ohne Abstimmung angenommen. Die übrigen Ver⸗ handlungen dieses Abends waren von keinem allgemeinen Interesse.

London, 10. Aug. Gestern ,, ,. besuchten die Kö⸗ nigin und Prinz Albrecht die Familie Cambridge in Kew und kehrten Abends nach Windsor zurück, von wo sie morgen, zur be⸗ vorstehenden Parlaments⸗Prorogation, in London erwartet werden.

Die zwei neu ernannten Kolonial-Bischoöͤfe werden näͤchster Tage die Weihe erhalten und sodann ohne Verzug in ihre Spren⸗ gel abreisen. Der Bischof von Gibraltar wird die Obhut uͤber die Britischen Besitzungen und Zubehör im Mittelmeer ausuüͤben; sein Sprengel zahlt zwei Kathedralkirchen, die eine in Gibraltar, bie andere in Valetta auf Malta. Das neu errichtete Bisthum auf Van Diemensland in Australien umfaßt eine Bevölkerung von 6 060 Seelen, wofur bis jetzt 30 Geistliche vorhanden sind. Außerdem sollen zunaͤchst Kolonial-⸗Bisthuͤmer auf Neu⸗Braun⸗ schweig, auf dem Vorgebirge der guten Hoffnung und auf der In— sel Cehion errichtet werden, und später Sierra Leone, Suüd⸗Au⸗ stralien, West⸗ Australien, das noͤrdliche und das westliche Indien

die Reihe kommen. 9 e r Tage wurden in der kleinen Irlaͤnpischen Stadt Do⸗ negal 0 FJaͤsser Amerikanischen Mehls eingefuhrt; es ist dies das erssemal, daß in einem der Häfen von Nord⸗Irland Mehl direkt aus Amerika eintraf. Ein Dubliner Blatt meldet auch, daß ein dortiger Kaufmann eine große Quantitaͤt des trefflichsten Schweine⸗ fleisches aus Nord⸗ Amerika 36 habe und dasselbe zu 30 Sh. bas Faß verkaufe, so daß der Preis fuͤr das Pfund nur 2 Pee.

betrage.

EHiglische Blaͤtter theilen jetzt naͤhere Nachrichten daruͤber mit, auf welche Weise der Gesandte in Afghanistan, Sir W,. Mac Raghten, seinen Tod fand. Wie es scheint, hatte dieser im Sinne,

bei seiner Zusammenkunft mit Akbar Chan sich durch Verrath der Afghanischen Haͤuptlinge zu * . Zwecke 26 den auf seinen Befehl zwel Englische Regimenter in Bereitschaft ge— halten, die waͤhrend der Verhandlungen anruͤcken und die Anwesenden gefangen nehmen sollten. Akbar Chan hatte dies aber erfahren, machte dem Gesandten, als dieser ankam, Vorwuͤrfe uͤuber den beabsichtigten Verrath, erklaͤrte, er wolle ihm zuvorkommen, und befahl allen Englän⸗ dern, zu Pferde zu steigen und sich wegfuͤhren zu lassen. Da Sir W. Mac Naghten zögerte, wollte Akbar Chan ihn mit Gewalt forttreiben. als er aber Hand anlegte, schlug Sir W. Mac Nagh⸗ ten nach ihm. Dies brachte den stolzen Häuptling dergestalt in Zorn, daß er ein Pistel zog und ihn niederscheß. Alle diese Ein⸗ zelheiten sell General Elphinstone vor seinem Tode niedergeschrie⸗ ben und der Englischen Regierung mitgetheilt haben.

Der Globe meint, die Antwort Sir R. Peel's auf Lord Palmerston's Frage , mn Afghanistans sey nicht im entfern⸗ testen geeignet, die öffentliche Besorgniß a vermindern, welche durch die Gerüchte, daß Befehle zum Ruckzuge ertheilt worden, entstanden sey, und welche die Times, dadurch daß sie jene Ge⸗ ruchte als eine anerkannte Thatsache behandelte, bedeutend vermehrt hätte. Uebrigens zieht aber der Globe aus der Antwort des Premier⸗Ministers den Schluß, daß der Indisch General ⸗Gou⸗ Jerneur kesnen Räckzugs⸗-Befehl ertheilt habe.

Die Aerndte⸗Berschte, sowohl aus England als Irland, lauten fortwaͤhrend uͤberaus gänstig. An vielen Stellen erwartet man mehr als eine Mittel⸗Aerndte. Die Getraide-Preise sind auch am gesirigen Markte wieder gewichen, obschon die Zufuhr unbedeutend war; nur der neue Englische Weizen, der sehr schoͤn von Qualitat ist, und 63 bis 65 Pfd. der Bushel wiegt, wurde zum Freitags⸗ Preise verkauft, alter und fremder war 1bis 2 Sh. niedriger. Es ist noch zweifelhaft, ob der Zoll auf Weizen am naͤchsten Donnerstage oder in der künftigen Woche steigen wird. „Was die Qualitat des dies ahri⸗ gen Weizens betrifft“, sagt der Globe, „so kann kein Zweifel daruͤber Ebwasten, daß sie in der That besser ist als seit den letzten sieben Jahren. Ueber die Quantitat aber sind die Meinungen verschie⸗ den, indem viele Leute behaupten, sie werde geringer als die einer Durchschnitts⸗Aerndte ausfallen, während andere sagen, die Groͤße der Achren und das Gewicht des Kornes wuͤrden an Mehl mehr als eine Durchschnitts-Quantitaäͤt liefern. Das Resultat wird einen bedeutenden Einfluß auf die kuͤnftige Prosperitaͤt der industridsen Klassen sowohl als der Handels⸗-Geschaäͤfte äußern.“

WMtanchester, 9. Aug. (B. H.). Ich schreibe heute nur, um die Mittheilung zu machen, daß hier und in der Umgegend Unruhen ausgebrochen sind. Gestern fruͤh, ganz unerwartet, leg— ten die Arbester in Ashton under Lyne ihre Arbeit nieder; sie for⸗ derten mehr Lohn, verlleßen die Fabriken und wanderten in Masse nach Duckingfield, Hyde, Oldham und Stalybridge, uͤberall die Spinner zwingend, ihre Arbeiter zu entlassen. Heute Morgen erschienen sie in Manchester und zwangen Murray, Mac Connell, C. Pooley, Kelly und Gilmour, Clarkes und alle uͤbrigen Spin—⸗ ner, ihre Fabriken zu schließen, wobei sie zugleich drohten, daß sie um J Uhr auf der Börfe erscheinen wurden. Das Militair besetzte deshalb einige Straßen, gegen 30 Konstabler wa⸗ ren bei uns auf der Boͤrse, es blieb aber ruhig, und sie kamen nicht; in diesem Augenblicke indeß werfen sie bei Bir⸗ leys und in der Oxford Road Mill und Compagnie die Fenster ein, und das sehr wenig zahlreiche Militair scheint dem Unfuge nicht Einhalt thun zu koͤnnen. Es sollen an 30000 Menschen aus den oben erwähnten Orten hier eingezogen seyn, und wahr— scheinlich ziehen sie weiter nach den nahe gelegenen Orten, um überall die Arbeiter aus den Spinnereien zu treiben; hauptsaͤch⸗ lich sind es Weber, aber auch von anderen Gewerken zwingen si die Arbeiter, ihre Arbeit zu verlassen; lange wird es indeß wohl nicht dauern, weil der Hunger sie wieder zur Arbeit treiben wird, aber sie koͤnnen noch viel Unfug machen. Es heißt, daß die dem Verein gegen die Korngesetze angehbrenden Fabrikanten dlese Be⸗ wegung geduldig geschehen lassen, um dadurch ihren Zweck im Parlament zu erreichen.

Niederlande.

Aus dem Haag, 10. Aug. Der Koͤniglich Bayerische Konsul, Herr Bartels, ist, wie es heißt mit besonderen Aufträgen, von Muͤnchen hier eingetroffen.

Morgen werden dle ersien Probefahrten auf der neuen Eisen— bahn⸗ Section zwischen Harlem und Leyden stattfinden.

Belgien.

Brüssel, 19. Aug. Die Repraͤsentanten-Kammer hat ge— stern die Eroͤrterung des Gesetz-Entwurfs uͤber den ersten Unter— richt fortgesetzt. Im Laufe der Erdͤrterung warfen die Herren Devaux und Lebeau dem Gesetz-Entwurf vor, daß er weniger versoͤhnlich als der von 1834 sey; der Entwurf wurde dagegen in allen seinen Theilen durch Herrn Dechamps vertheidigt. In Beantwortung einer an ihn gerichteten Interpellation zeigte der Finanz-Minister an, daß er heute oder morgen seinen Bericht uͤber die Reclamationen der Weinhaͤndler vorlegen werde.

Der Gemeinde-Rath von Luͤttich hat der Repraͤsentanten— Kammer eine Bittschrift uͤbersandt, worin er sich mit großem Nachdruck gegen das jetzt zur Berathung vorliegende Gesetz uͤber den Elementar⸗Unterricht ausspricht.

Dänemark.

Kopenhagen, 19. Aug. Am 2ten d. M. ist die Stadt Malmd von einer Feuersbrunst heimgesucht worden, wobei mehrere Menschen das Leben verloren. Das Feuer griff mit ungeheurer Schnelligkeit um sich, wozu die Rohrdächer und ein Lager von Brettern viel beitrugen; 22 Haͤuser waren in kurzer Zeit in Asche gelegt; gluͤcklicherweise stand der Wind nicht auf die uͤbrige Stadt. Der abgebrannte Theil war meistens von unvermoͤgenden Leuten bewohnt, die alles verloren haben, da nichts versichert war.

Deutsche Bundesstaaten.

München, 10. Aug. (Nůrnb. K.) Man erfaͤhrt zur allgemeinen Freude, daß die neuesten hierher gelangten Briefe aus Dresden alle Zweifel uͤber die voͤllige Wiedergenesung unserer Prinzessin Amalle, der Gemahlin des Prinzen Johann von Sach⸗ sen, gehoben haben. Man hofft, dieselbe werde sich unter den

Durchlauchtigsten Gaͤssen unseres Hofes wahrend der Herbstz Feste

befinden. Se. Excellenz der Minister der Finanzen, Graf von Seinsheim, wird in den naͤchsten Tagen von seiner Erholungs— Relse wieder hier 6 Auch der baldigen Ruͤckkehr des Herrn Kriegs-Ministers sieht man entgegen.

Die vielversprechenden Nachrichten aus den Main-, Rhein⸗ und Mosel Weingegenden werden durch nicht minder erfreuliche aus dem Schwabenland und aus Tyrol vermehrt. Namentlich koͤnnen Reisende, die aus letzterem kommen, den dortigen Trau— bensegen nicht genug preisen.

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Celle, 11. Aug. Se. Majestät der König beehren seit dem Montage bie hiesige Stadt mit . Gegenwart. m gestrigen Abend wurde a vom 6 und der Buͤrger⸗ schaft aus Stadt und Vorstädten eine glanzende Serenade gebracht.

Karlsruhe, 11. Aug. (O berd. 3) Sitzung der Ab⸗ geordneten Kammer. Fortgesetzte , über das Budget des Ministerlums des Innern. Herr Daum bringt die Unterfu— chung über die Seelbacher Wahibestechungen in Anregung und fordert die Mittheilung der Akten an die Sammer. Staatsrath hon Ruͤdt erklärt, daß die Akten an, das Justiz-Ministerlum ge— angen seyen. Dies fuhrt zu einer längeren Erbrterung uͤber das er der Kammer, die Wahl der Wahlmänner zu prüfen. Die Kammer beschließt eine Bitte an die Regierung um Beschleuni⸗ gung der Wahl. Ueber die Besetzung der philosophischen Lehr⸗ kanzel in Heidelberg entspinnt sich eine Diskussion, an wel⸗ cher die Abzeordneten Hecker, Zullich, Sander, Platz, Wagner, Basserm ann, Antheil nehmen, und wobei verschie⸗ dene, zum Theil sehr entgegengesekzte Ansichten laut werden. Eine besondere Ruge fand die Xr fung eines Professors der Philolo⸗

fpricht sich, bei Gelegenheit eines Antrages der Budget⸗Kommission auf seine Reaktivirung, sowohl uber die Hindernisse, welche dem Flore der Universitat Freiburg entgegenstehen, als auch uͤber die muthmaßlichen Gruͤnde 14 Pensionirung aus.

dem derselbe den Saal verlassen hatte, sprachen fuͤr den Antrag wird von der Kammer angenommen. Die Forderung fuͤr eine zu errichtende staatswirthschaftliche Lehrkanzel in Freiburg wird von der Budget⸗Kommission beanstandet. außer dem Staatsrath von Ruͤdt, die Abg. Wagner, Bannwarth, Rettig, Zittel, u. A., dagegen die Abg. Gottschalk, Bassermann,

Posselt, Sander, von ein. Di * er wird bewilligt. Ikst e Forderung der Regierung

Deßau, 13. Aug. Unser Herzog hat mit Bezug auf das am 9ten d. M. eingetretene 25jaͤhrige Jübilaͤum seines Regierungs— Antrittes die nachstehende Bekanntmachung erlassen:

Obgleich Ich alle Feierlichkeiten und versoͤnlichen Glückwünsche am Tage der Vollendung Meiner fuͤnfundzwanzigjaͤhrigen Regierung verbeten hatte, indem Ich Mich an diesem Tage ganz dem Anden⸗ ken an Meines innigstgeliebten Hochseligen Herrn Großvaters Gna⸗— den und, den ernsten Betrachtungen hingeben wollte, zu welchen dieser mit Gottes Huͤlfe erreichte gel u er n Meines Lebens Mich aufforderte, so hat sich doch die Liebe und Anhaͤnglichkeit Meiner . Unterthanen auch an diesem und dem folgenden Tage wie⸗

er so unverkennbar und vielfach bewahrt, daß Ich Mich hierdurch gedraͤngt fuͤhle, Meinen innigsten Dank dafuͤr öffentlich hiermit aus—= zusprechen, mit der Versicherung, daß Ich Mich durch diese Liebe

Kisehlassi, aus erfolgten Auf bruche der Landwehr war der Sultan mit dem gesammten Pforten-⸗Ministerium gegenwärtig.

Der Prinz Friedrich von Hessen⸗-Cassel 6 am 25. d. M. von seinem nach Brussa unternommenen Ausfluge zurückgekehrt. Er wohnte an demselben Tage einem großen diplomatischen Diner und einem Balle bei, welchen der Königliche Greoßbritanische Botschafter Sir Stratford Eanning zur Feier seiner Anwesenheit veranstaltet hatte, und zu welchem auch saͤmmtliche Ottomanische

gie, ohne daß vorher die Fakultät und der ak ademische Senat zum Gutachten darüber aufgefordert wurde. Herr. Welcker

Nach

Kommissions-Antrag die Herren von Itzstein und Bader, und der

Dafuͤr sprechen,

Großwürdenträger geladen waren. Tags darauf wurde von Seiten

des Franzoͤsischen Ministers ein diplomatisches Diner Sr. Durch⸗

laucht zu Ehren gegeben. Der Prinz ist heute an Bord des

Franzdsischen Dampfboots nach Smyrna abgegangen, wo sich die

Königlich Daͤnische Fregatte „Thetis“ befindet, auf welcher er

seine 2 gedenkt.

er Praäsident des Reichsconseils, Aarif Pascha, i .

setzt worden und hat den vormaligen 3 zum Nachfelger erhalten. An die leu der in Ungnade gefal⸗ lenen Izet Bei und Tewfik Bei sind die Seraisbeamten Hamid . Schefik Bei zu Kabinets-Secretairen Sr. Hoheit ernannt worden.

Der Gouverneur von Candia, Mustafa Pascha, ist am 23. am Bord eines Regierungs-Dampfbootes hier angekommen. Am Tage zuvor war das Aegyptische Dampsschiff „Reschid“ mit 00 Truppen aus Syrien in dieser Hauptstadt einge⸗ troffen.

/ Aegypten.

Alexandrien, 20. Juli. (A. 3) Es geht das Geruͤcht, der Großherr habe von Mehmed Ali sieben Regimenter verlangt zu Beendigung des kleinen Krieges in den Syrischen Bergen, Am I7. v. M. kam von Malta das eiserne Dampfboot / „Kairo“ an, das Eigenthum einer Englischen Gesellschaft, die es zur regelmäßigen Nilfahrt zwischen Alexandrien und Kahira bestimmt

hat. Wir haben nun fuͤnf Dampfboͤte auf dem Nil, drei Englische

und zwei Aegyptische. Gegen Ende des Monats erwarten wir auch

ein Segelpaketboot aus England, das in Verbindung mit dem schon vorhandenen den regelmäßigen Postdienst zwischen hier und Beyrut versehen soll. Der Pascha sprach immer von der Ein— richtung einer Dampfboot-Verbindung mit Konstantinopel, allein das Project scheint auf die lange Bank zu kommen.

Am 25sten v. M. ist das Englische Dampfboot „Indla“, ei⸗ ner Handels-Gesellschaft zu Kalkutta gehörend, zum drittenmal angekommen. Es brachte 21 Reisende erster Klasse, Kinder und Dlener ungerechnet, und 13 Kisten Briefe, saͤmmtlich nach Eng— land bestimmt. Die Ueberfahrt von Kalkutta uͤber Madras, Colombo, Aden gehend an genannten Orten wurde angehalten dauerte 48 Tage, was dem (ontrairen Winde zuzuschreiben war. Am 3ten trat es die Ruͤckfahrt ay, ohne Passagiere und Briefe, und es scheint nicht, daß die Besitzer regelmaͤßige Fahrten

und Anhaͤnglichkeit hoch begluͤckt fuͤhle, und keinen theuerern Wunsch kenne, als den, daß die allguͤtige Vorsehung Mir die Kraft geben moge, Sie ganz so gluͤcklich zu machen, wie Sie es verdienen, und Mein Streben dahin mit ihrem reichsten Segen begleiten möge! Deßau, den 12. August 1842. Leopold Friedrich.“

Hamburg, 13. Aug. Es ist hier eine von einem Comité“ unterzeichnete kräftige ö zur Sammlung von Beiträ— gen fuͤr das abgebrannte Kamenz erschienen. (Auch in Berlin finden bereits in den Expeditionen der beiden Leokal-Zeitungen Sammlungen fuͤr diese Abgebrannten statt.)

Italien.

Ancona, 2. Aug. (A. 3.) Obgleich von Seiten der Paͤpstlich en Regierung . aufgeboten i um die Messe in dem benachbarten Sinigaglia in ihrer alten Beruͤhmtheit zu er— halten, so scheint diese doch mit jedem Jahre mehr in Verfall zu gerathen. Fuͤr diesmal sind bereits zwei Drittheile ihrer gewohn- ichen Dauer abgelaufen, ohne daß Geschäfte von einiger Bedeutung sollten zu Stande gekommen seyn, wenn man anders nicht als solche den Verkauf jweier Schiffsladungen von Zucker aus Amster⸗ dam, von denen die eine an das hiesige Deutsche Handlungshaus H. E. Roͤdiger und Comp. gerichtet war, betrachten wlll. In allen Artikeln herrscht Flauheit, und nach Manufaktur-Artikeln, die aus Deutschland und aus der Schweiz in Menge vorhanden sind, ist fast gar keine Nachfrage, wahrend sie in fruͤheren Jahren bedeutenden Absatz nach Griechenland und dem Hrient fanden. Jene Laͤnder sind mit Englischen Waaren gleichsam uͤberschwemmt, wozu sich dann auch noch der Umstand gesellt, daß einige von den Griechischen Häusern, die in der Regel als groͤßte Einkäufer erschienen, erst vor kurzem ihre Zahlungen haben einstellen muͤssen. Unter den Italienischen Aussuhr-Artikeln nimmt rohe Seide den vorzuͤglichsten Rang ein, unter, den Seide⸗Verkäufern aber hat die Herzoglich Leuchtenbergische Guͤter⸗Verwaltung nicht nur den reich—

im Sinn haben.

Mehmed Ali beschaftigt sich jetzt mit Straßen, Kanälen und Landwirthschaft. So läßt er eine Straße führen von den Feigen bäumen in der Nähe seines Palastes nach Rosette, und schon ist die Haͤlfte fertig. Die Straße ist 25 Schritt breit, hat zu beiden Seiten Trottosrs mit Rinnen und ist mit rothen Kieseln nebst einer Zuthat von Kalk und Sand, einem, wie es heißt, besonders starken Straßen-Cement, chaussirt.

Ful ans.

Berlin, 15. Aug. Nachdem die Truppen der Potsdamer und Spandauer Garnison, die Infanterie hier und, die Kavallerie in die umliegenden Dörfer am Bten d. M. eingeruͤckt waren, be— gannen heute fruͤh um 8 Uhr die diesjährigen Herbst-Uebungen des Garde⸗-Corps, vor dem Halleschen Thore hinter dem Kreuz— berge, mit einer großen Parade vor Sr. Masjestaͤt dem Koͤnige und den hier anwesenden höchsten und hohen Personen. Ihre Majestaͤt die Königin, so wie Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Karl waren als Zuschauerinnen bei diesem glänzenden Schauspiele zugegen; welches zwar durch das schoͤnste Wetter beguͤnstigt, aber durch den großen Staub sehr beeinträchtigt wurde. Das Regi— ment Garde du Corps und das Garde⸗Kuͤrassie⸗-Regiment erschle⸗ nen bei dieser Parade zum erstenmale in den neuen Waffenroͤcken.

Stettin, 13. Aug. Bei dem Transport von Ma⸗ terialien fand am 11Iten d. M. auf der Berlin-Stettiner Eisen⸗ bahn in der Naͤhe von Bernau ein Bahnwaͤrter seinen Tod. Der⸗ selbe hatte die Barriere des ihm zur Bewachung anvertrauten Ueberganges geschlossen und wollte bei dem Herannahen der Lo⸗ komotive noch uͤber die Bahn eilen, wurde dabei von der Ma— schine ereilt, uͤbergefahren und augenblicklich getoͤdtet.

sten, fondern auch den vorzuͤglichsten Vorrath aufzuweisen.

Nom, 2. Aug. An die Stelle des nach Turin abgehenden Brasilianischen Geschaͤftstraͤgers, Ritters S. Teixeira da Macedo, ist der Comthur Dom Luigl Mouttinho als außerordentlich er Ge⸗ sandter und bevollmaͤchtigter Minister von seiner Regierung er⸗ nannt, in welcher Eigenschaft dieser Diplomat bereits im Jahre 1834 hier fungirt hat.

Portugal.

Lissabon, 31. Juli. Die Cortes beschaͤftigen sich noch mit den Vorarbeiten. Die Pairs haben beschiossen, daß die Soͤhne Miguelistischer Pairs nicht Sitz und Stimme in dRieser Ver⸗ sammlung haben sollen. Die Deputirten hatten die Verificatio⸗ nen der Vollmachten beendet.

Baron Tojal sucht eine neue Anleihe von 800 Contos mit der Bank abzuschließen.

Graf das Antas, der neue Gouverneur von Goa, ist gestern auf seinen Posten abgegangen.

Türkei.

Konstantinopel, 27. Juli. Oest. B) Ungeachtet die Eng⸗ lische und Russische Gesandtschaft sich ins Mittel gelegt haben, um die zwischen der Pforte und dem Persischen Hofe obwaltenden Diffe⸗ renzen auf friedlichem Wege auszugleichen, und man der Hoffnung Raum giebt, daß ein guͤnstiges Resultat wird erreicht werden konnen, fo faͤhrt die Ottomanische Regierung dennoch fort, Maß⸗ regeln fuͤr den Fall eines offenen Bruches zu treffen. So sind einerseits Saadullah Pascha, welcher nach der Schlacht von Nisib das Kommando der Großherrlichen Armee uͤbernommen hatte, zum Militair-Kommandanten von Bagdad, und Sabri Pascha zum Militair-Kommandanten von Erzerum, mit der Bestimmung ernannt worden, die an der Grenze von Persien versammelten Streitkraͤfte der Pforte zu befehligen; andererseits gehen Truppen zu Wasser und zu Lands nach Asien ab, wohin auch ein Ar⸗ tilleriepark von 12 Feldstuͤcken abgeschickt worden ist. Bei dem

am 21. d. M. von der in Scutari befindlichen Kaserne, Selimie

Belgiens Aus- und Einfuhr im Jahre 1841.

Aus der vor einiger Zeit erschienenen Uebersicht des allgemei⸗ meinen Handels in Belgien ergeben sich folgende Haupt-Resultate: Der Gesammtwerth der im Jahre 1841 füuͤr die Entrepots, die Consumtion und den di— rekten Transit eingeführten Waaren betrug 227, 220, O50 Fr. Der Gesammtwerth der aus dem Königreiche aus⸗ gefuͤhrten Belgischen und fremden Waaren 221,627,169 » Betrag der theils direkt eingefuͤhrten, theils aus den Entrepots entnommenen und in den Verbrauch uͤbergegangenen Waaren. . . . .. 210,029,650 Gesammtwerth der aus dem Königreiche ausge— fuͤhrten Belgischen Waaren 154,138,707 * Die eingefuͤhrten, zur Consumtion bestimmten Waaren ver— theilen sich folgendermaßen: Fuͤr die Industrie noͤthige Gegenstaͤnde Rohstoffe fuͤr die Consumtion Verarbeitete Stoffe fuͤr die Consumtion Ausgeführt wurden aus Belgien: Fuͤr die Industrie noͤthige Gegenstaͤnde Rohstoffe fuͤr die Consumtion 23, 270,373 * Verarbeitete Stoffe fuͤr die Consumtion 75, 60 i, 930 * Die nachstehende Uebersicht enthält die ein- und ausgefuͤhrten Gegenstaͤnde nach den Laͤndern geordnet, aus denen sie kamen und wohin sie gingen: Es wurden'an Waaren eingefuͤhrt aus Preußen fuͤr 18,742,564 Fr. Ausgeführt an Belgischen Waaren nach Preußen 123545310 * ö ö bs M0 Hansestaͤdte anf hr ,, Sachsen, Bayern und Frankfurt a. .

Großherzogthum Luremburs l st5r

S8 323 gr. 9 SMM A486 * 41685, 124

h5, 266,494 *