so spricht man eine große Wahrheit aus,
Wi r in un jugebe, deren Wiederbo lun — . und die in diesem Augenblick
vorgegangen, kein großes m —— ĩ ng sindet. Behauptet man aber, es geke im S r, , , rn Gewalten, eine gewohnliche und eine außer⸗
n consiitutionelle und eine konstituiren de, eine fuͤr die
2 — . Sie mir diesen Ausdruck — und die andere für die Feiertage Gelächter), dann, meine Herren, sagt man wirk- ie erwäas Unstnniges, Gefabrvolles und Verderbliches. Die con- sarutionclie Regierung ist die organisirte Socig!Souverainetät. Barber hinaus giebt es nur noch sine vom Zufall bewegte Gesell— schaft im Kampf mit den Wechselfälen einer Nevolution. Die Re. volutionen lassen sich nicht organisiren; man kann ihnen nicht ihren Platz und ihr Fan,, Verfahren im regelmäßigen Lauf der ge⸗ sclischaftlichen Angelegenheiten anweisen. Keine menschliche Gewalt vermag es, solche er gn ist zu lenken; sie sind einer maͤchtigeren Hand unterworfen, Gott allein leitet sie, Bewegung), und wen irgendwo cines eintritt, so bedient sich Gott der mannigfaltigsten Werkjeuge, um die erschuͤtterte Gesellschaft wieder in ihre Fugen zu bringen. Ich habe in meinem Leben drei konstituirende Gewalten ge⸗ seben: im Jahre VIII. Napoleon, im Jabre 181g Ludwig Xwvils, im Fabre 1830 die Deputicten Kammer. Da haben Sie die Wahrheit: Alles. wovon man Ihnen gesprochen hat, die Abstimmungen, die Bulletins, die Aufrufe ans Volk, die offenen Register, das Alles ist Schein und Gaukelwerk, nicht Ernst. Lebbafter Beifall im Centrum; Murren auf den aͤußer⸗ sien Seiten. Nun wohl, diese drei konstituirenden Gewalten, die wir gesehen, die einzigen, die wirklich etwas Dauerhaftes konstituirten, waren sie vorher organisirt worden? Nein, sie waren Werkzeuge in der Hand des höchsten Herrn. Seyen Sie ru⸗ big, meine Herren, wir, die drei constitutionellen Gewalten, wir sind die einzigen gesetz⸗ und regelmäßigen Organe der Volks⸗Souveraine⸗ taͤt. Ueder uns hinaus giebt es, ich sage es noch einmal, nur Usur⸗ vation oder Revolution. Beifall.. Ich habe nun alle Partei⸗Vor⸗ urtheile, alle Einbildungen einer falschen Wissenschaft beseitigt, und ich werde jetzt zu dem Gesetz selbst uͤbergehen. —
Man hat gesagt, das Gesetz sey unvollstaͤndig; das ist wahr, und wir baben dies absichtlich gethan, denn es ist eine eitle An⸗ maßung, in solchen Dingen alle Eventualitäten im voraus beseitigen zu wollen; man schafft sich dadurch Schwierigkeiten, die man nicht u ldsen berufen ist. Es ist nicht möglich, die Politik auf dem Wege her Prophezeiung zu behandeln. Ldst das Gesetz alle Fragen, fuͤr die das gegenwartige Beduͤrfniß der Angelegenheiten uns zu sorgen befiehlt? Ldst es dieselben den Interessen des Landes gemäß? Das ist Ales, was man von demselben zu fordern berechtigt ist, und ich versichere, daß es diese Forderung erfüuͤllt. Zwei Fragen herrschen in dieser Diskussion vor: Die erste ist, ob die Regentschaft von Rechts wegen oder an eine bestimmte Person übertragen werden soll? Die zweité Frage ist: Wem wird in dem einen oder dem anderen Falle die Regentschaft uͤbertragen-; Wird die Regentschaft an eine destimmte Person übertragen, so ist es eine Wahl⸗Regentschaft, und ich sage, daß eine solche keinesweges mit unserer politischen Ordnung und mit unseren Institutionen uͤbereinstimmt. Die wahre Wuͤrde der constitutionellen Regierung besteht, wie der ehrenwerthe Bericht⸗ erstatter es ausgesprochen hat, in einer richtigen Vertheilung der Rollen und der Macht unter die verschiedenen Gewalten. Das Kdͤnigthum hat die besondere Aufgabe, Tbaͤtigkeit und Festigkeit in die rn zu bringen. Dies ist die vollziehende, die immer⸗ währende Gewalt; ich nehme keinen Anstand, zu sagen, in der Gesammtheit unserer Institutionen hat das Kdͤnigthum nicht zu viel Macht, um diese doppelte Mission zu erfuͤllen. Ist der Koͤnig min⸗ derjährig, so ist das Köͤnigthum in dieser doppelten Beziehung, als vollziehende Gewalt und als immerwährende Gewalt, in der Wirk⸗ lichkeit oder doch in der offentlichen Meinung schwaͤcher; es ist schwaͤcher, als es unser constitutionelles System will. Wollen wir es nun
noch mehr schwaͤchen? Wollen wir das bewegliche Prinzip, statt des stabilen Prinzips, kräftigen? Wollen wir die aus Impuls hewor⸗ gehende Kraft auf Kosten der befestigten Thatkraft steigern? Dies, meine Herren, ist es aber, was man vermittelst der Wahl⸗Regent⸗ schaft von Ihnen verlangt. Was uns betrifft, die wir die Regent⸗ schaft von Rechts wegen verlangen, wir wollen den verschiedenen Gewalten ihre Verbindung, ihre Stellung, ihre Starke lassen. Wir
wollen das Gleichgewicht der Macht zwischen den verschiedenen Ge⸗ walten so aufrecht erhalten, wie sie das vollstaͤndige und in Kraft sichende constitutionelle System bestimmt hat. Ihr aber, die Ihr die Wabi⸗Regentschaft wollt, Ihr greift das conslitutionelle Gleichge⸗ wicht an und veraͤndert es. Ihr bringt in den Schooß der cinen jener Gewalten eine neue Gewalt, und zwar in einem Augenblicke, wo die Koͤnigliche Gewalt naturlich geschwaͤcht ist. Das ist es, meine Herren, was der ehrenwerthe Herr von gamartine von Thnen fordert, und zugleich sagte er Ihnen, was er wuͤnschte, daß Sie thun möchten; er sagte, es sey dies eine Gelegenheit, Ihre Gewalt zu ver⸗ mehren, das regelmaͤßige und constitutionelle Gleichgewicht zu sidren. Dies Gleichgewicht ist es, dessen Aufrechthaltung ich von Ihnen for⸗ dere, und dessen Störung zum Vortheil der beweglichen Nacht man Ihnen vorschlaͤgt. Murren der Linken. — Unterbrechung.) Ich bin erstaunt über dies Murren, denn ich glaubte, daß Sie die Absichten, die Herr von Lamartine so eben an Ihnen 6 hat, durchaus bil⸗ ligten. Wir legen keine 3Zweideutigkeit, keine Heuchelei in unsere Worte; wir sagen die Dinge, wie sie sind. Beifall. Deshalb sa⸗ gen wir, daß die Wahl⸗Regentschaft unserer politischen Ordnung nicht angemessen ist. ͤ Man spricht sehr viel, meine Herren, von der gemaͤßigten Demo⸗ kratie und wenn man Gesetze für dieselbe macht, ss vergißt man oft ihre Beschaffenheit und ihre wahren Interessen. Das Interesse, die Ehre einer großen demokratischen Gefellschaft besteht Varfn⸗ allge⸗ meinen Prinzipien, bestimmten und vorher festgestellten Rechten zu n,. In den absoluten Monarchieen giebt es einen hohen star⸗ en persbnlichen Willen, der die Gewalt im hoͤchsten Grade mißbrau⸗ chen kann, der aber doch am Ende im Stande ist, sie auszuüben, in den aristolratischen Gesellschafien giebt es eine Een ff Anzahl von individuellen Willen, die sich den Aemtern, den ffent lichen Angele⸗ gin n unterziehen und sich leicht darüber verstaͤndigen, sie mit insicht und im Zusammenhange zu iciten. In den großen demo= — 16 hen Gescuschaften sind alle' Individuen klein, schwach und vor— bergehend. Deshalb geßattet ihnen die Demokratie in ihrem rich
tigen Instinlt, nur einen undedeu tenden Antheil an der Regi ĩ . ; deuter er Regierung. Die Demokratie will allgemeine 3 feste Gefsetze, denen 6. mit Gi; *
heit und Wärde gehorchen kann. So können und wollen vil enten bens.
kratischen Geselljchaften organi — ö chaft der neueren zeit, in das mfr dbls re g, n. IYrln io einführen, und so den Meng ,, a. das Wahl⸗ der Lam l eine leichte Geiegenheit verschaffen 6 kommen heiten jenen Theil der Regierung einzudringen, der da u bin en, ö bis in das Gegengewicht zu halten und sie zu bekäömpt e. ist, ihnen trum.) Habe ich nun nicht Recht, . r, n, im Cen⸗ — daß das, was man als n. politischen Ordnung, eben so sehr den . — zuwider ist. Ich fur mein Theil nehme keinen Anstand, die Wahl“ J vollsten 1 — als eine schlechte T n Irn sa, e, . schlecht fär ünssee w 1 für ur Ge en err eig, e jure. rung der Eharte und des mne f chen gr anf gn gh: 5 dies zugegeben wird, wer ist alsdann Regent de jute? fen bar der, der König seyn würde, wenn der Thron erledigt wäre. Bewegung)
Sine Stimme zur Linken: Sie beantworten die Frage
Gesell
von Ihnen verlangt, eben so sehr unferem gesellschaft mokratie, als den Interessen des Koͤnigthums
meinen Augen ist die
durch die Frage.
err Guizot: Derjenige, der Konig seyn würde, wenn der
H t waͤre, wird, in Folge unserer Institutionen, fuͤr a n n ch eri auszuuͤben. Er in .
am meisten dabels betheiligt, daß die Königliche Gewalt —— 2 — ausgeübt werde, und un angetastet bleibe, denn ihm faͤllt
sfubigsten gehalten, die Koöͤnigli
ie ich für mein Theil volltommen , dem was 6390
schaft der Mütter ist d
1006
sie ener Weise zu. Also die großen und einfachen Grunde, welche die Positst deberrschen, sind entschieden zu Gunsten der männ⸗ lichen Regentschaft. Aber die Frauen! die Mitter! Die Kemmer wird mir erlauben, daß ich diese Frage einfach und ernst bebandle. ch verehre die edle Prinzessin, deren Gedanke bier in allen 3 3 m e,
R, zu sebr, und ibr Gels i zu erbaben, als daß ich nicht glauden
ihr die wuͤrdigste Huldigung darzubringen, indem ich das sage, was ich als die Wahrheit und als das Interesse ibrer Sohne sowobl wie des Landes betrachte. Werfen wir zuvrderst einen Blick auf die providentichen Gesetze der Welt, auf die Gesetze, die man als eine göttliche Ein⸗ richtung betrachten kann, so allgemein und bestaͤndig sind sie von den Menschen befolgt worden. Die Frauen sind für diẽ Familie bestimmt; ihre Aufgabe ist, die Ueberwachung der Verhaͤltnisse des häuslichen und gesellschaftlichen Lebens. Zu allen Zeiten und in allen Landern ist mit wenigen Ausnahmen der Grundsatz . und ausge⸗ fuͤhrt worden, daß die Frauen der Politik frem
bleiben.
Eine Stimme ** n. Im Gegentheil, die Regent⸗ e Regel.
Herr Guizot: Ich habe gesagt, mit wenigen Ausnahmen.
Man wird wohl annehmen können, daß ich sie kenne.
Herr Chappuis Montlaville: Sie kennen sie sehr gut, aber
Sie vermeiden, dieselben anzuführen.
Herr Guizot:; Ich will Ihnen sagen, was, meines Erachtens,
die Ursachen jener Ausnahmen, jener Abweichungen von dem gemeinen Rechte waren. Sie stammen eben von der Herrschaft der Prinzipien und Ideen über die Familie, von der Achtung für die Rechte und die Existenz der Familien. Eben weil das Köͤnigthum als ein natuͤrliches Erbtheil betrachtet, eben weil der Grundsatz der Königlichen Erblich⸗ keit bis zu seinen letzten Konsequenzen getrieben wurde, gestattete man den Frauen zuweilen in wenigen Landern die Ausübung der politischen und Königlichen Gewalt. Aber wo das König⸗ thum nicht als ein eigenthuͤmlicher Besitz, sondern als eine bffentliche Gewalt, wo das Prinzip der Königlichen Erblichkeit nicht bis zu jener aͤußersten Konsequenz getrieben wird, da wird man auch nicht gegen das gemeine Recht, gegen den gesunden Menschen⸗ verstand und gegen die providentiellen Gesetze, welche die Welt re⸗ gieren, den Frauen politische Gewalt anvertrauen wollen. Es giebt in den absoluten Monarchieen, in den aristokratischen oder theokra⸗ tischen Gesellschaften Beispiele, daß die politische Gewalt in die Haͤnde von Frauen gelegt wurde; in den demokrgtischen Gesellschaf⸗ ten, niemals. Der Geist und die Sitten der Demokratie sind zu ungestuͤm und vertragen sich nicht mit einer solchen Gewalt. Be⸗ denken Sie auch andererseits unsere Lage in Europa, die Stelle, welche wir daselbst einnehmen, und die Beziehungen, in die wir versetzt werden konnen. Durch einen seltsamen Zufall kann die po⸗ litische Gewalt, mit Ausnahme von Rußland, welches am dußersten Ende Europa s liegt, nur in dem Westen in England, Spanien, Por⸗ tugal, weiblichen Haͤnden anvertraut werden. Nehmen Sie nun an, daß auch in Frankreich die volitische Gewalt durch die Regentschaft in die Haͤnde einer Frau gelangt, so konnte es sich ereignen, daß alie Staaten des westlichen Europg's von Frauen regiert wurden. Glaubt die Kammer, daß dies eine Starke fuͤr uns wäre? Nein, das kann die Kammer nicht glauben und die Grunde dazu sind so einfach, daß ich mich schaͤmen wuͤrde, sie zu entwickeln. Ich fasse schlicßlich den Charakter des Gesetzes in folgende Worte zusammen: Es ist in Ueber⸗ einstimmung mit unserer gesellschaftlichen und politischen Ordnung, mit unserer gegenwaͤrtigen Lage und ihren dringendsten Interessen. Es befestigt die Monarchie, die Charte, die Dynastie und Die Revo⸗ lution von 1830; alle ihm entgegenstehende Vorschlaͤge gefaͤhrden oder schwaͤchen das eine oder das andere jener Interessen. Möge die Kam⸗ 6 darüber entscheiden. (Lebhafter und nh liend G Lentrum.)
eifall im
Nachdem hierauf noch Herr von Tocqueville sich mit kurzen Worten fuͤr die Bestimmungen des Gesetz⸗Entwurfs, aber gegen die allgemeine Form, die demselben gegeben worden sey, ausgesprochen hatte, ward die weitere Berathung auf morgen vertagt.
— Sitzung vom 19. Augu st. Heute nahm zuerst Herr H. Passy das Wort und suchte die von Herrn von Lamartine vorgebrachten Einwendungen zu widerlegen. Herr Corne erblickt in dem Gesetz⸗Entwurf einen Eingriff in die Charte und eine An⸗ maßung der konstituirenden Gewalt. Bei Abgang der Post be⸗ fand sich Herr Berryer auf der Rednerbuͤhne.
Paris, 19. Aug. Die Rede des Herrn von Lamartine in
der gestrigen Sitzung der Kammer scheint allen Parteien ziemlich unerwartet gekommen zu seyn. Man wußte, daß derselbe ein An⸗ haͤnger der weiblichen Regentschaft sey, aber man hoffte und er— wartete allgemein, daß er diese Meinung in einer Weise verfechten wurde, die von der konservativen Partei, der er in der letzten Zeit angehörte, gut geheißen werden könnte. Statt dessen 9 Herr von Lamartine gesprochen, wie es kaum ein Mitglied der
Linken wagen wuͤrde. Er hat so ziemlich Alles angefochten, was
ußersten
im Laufe der letzten 109 Jahre im dynastischen Interesse geschehen
ist. Er hat nicht weniger verlangt, als daß der Tod des Herzogs von Orleans als eine Revolution betrachtet werde, die das Volk momentan wieder in den Besitz ihres Souverainetäts- und
Wahl⸗-Rechts setzt. Das Journal des Débats aͤußert sich über jene Rede in folgender Weise: „Wir verhehlen unser Er⸗ staunen uͤber die Wahl nicht, die Herr von Lamartine zwischen dem erblichen Prinzip und dem Wahl-Prinzip, zwischen der mo⸗ narchischen Regentschaft und der republikanischen Regentschaft ge⸗ troffen hat. Er hat sich fur die letztere mit einer Warme ausge⸗ sprochen, uͤber welche die linke Seite selbst ganz erstaunt schien. Sie bedurfte einiger Minuten, um sich des Gedankens des Herrn von Lamartine genau zu versichern und um sich dann je⸗ nem Beifall hinzugeben, dem die besten Geister leider nur
zu sehr, nachstreben. Wir achten Herrn von Lamartine und des⸗
halb wollen wir offen gegen ihn seyn. Wir zweifeln nicht an der Redlichkeit und Reinheit seiner . aber er fuͤrchtet zu sehr nicht mehr der Mann seiner Zeit zu seyn; er will so feht der Mann des Fortschrittes und der e et seyn, daß er, wenn er sich nicht vorsteht, auf Hirngespinnsse verfallen wird. Es herrscht in seinem Gemüthe eine seltsame und bestä ndige Verwirrung zwi schen den Erinnerungen der alten Monarchie, d ie seine erst⸗ Er ziehung begleiteten, und den demokratischen Ideen, die er uͤber⸗ treibt, nachdem er sie zogernd angenommen hat. Wozu brauchen wir jetzt einen Regenten zu erwäͤhlen? Ist der rechtmäßige An⸗ theil der Kammern an der Regierung nicht groß genug? Hat man dem Königthume irgend etwas abzugewinnen? Sind die Praͤro⸗ gative ben dne, nicht auf das streng Nothwendige beschraͤnkt? Wollen wir, ein freies Volk, durch zwei Revolutionen mit der Souverainetaͤt bekleidet, die Rolle spielen, welche die Parlamente unter der alten Regierung spielten, und die Gelegenheit der Minderjährigkeit er⸗ greifen, um den Staat aufzuregen, unter dem Vorwand ihn zu reformiren? Wie! die Kammern hätten, nach der s, . des Herrn von Lamartine, Unrecht den Augenblick nicht zu benutzen, wo das een schwach sey, um demselben ihren Druck fuüh⸗ len zu lassen? Was nennt denn dersehrenwerthe Deputirte einen Fortschritt? Unferer Ansicht nach ist von der Wahl des Regen⸗ ten zu der Wahl des Königs nur ein Schritt. Wir wollen keine lem Revolution; 2 wollen eben so wenig eine unmerk⸗ iche Revolutlon. Wir wollen die 2 unter einem minder⸗
ährigen Kö r 1 5 34 . unter einem großjährigen König, nicht meh
Die General⸗-Conseils sind auf den 10. September zusammen⸗ berufen worden; man glaubt allgemein, daß die Kammern am 29. August werden prorogirt werden koͤnnen.
**. vom 19. August. Das Geschaͤft in 3 Renten war heute wieder sche wenig belebt. In der Spanise aktiven Schuld dagegen fand ziemlich lebhafter Umsaß statt, da das Gerücht immer mehr Eingang findet, daß die Spanische Re⸗ gierung im Begriff stehe, eine neue Anleihe abzuschließen.
. Paris, 19. Aug. Das Regentschafts⸗Gesetz ist, wie wir es vorhergesehen haben, bei der allgemeinen Diskussion nicht rnsllich angegriffen worden. Der radikale Deputirte, Herr Ledru⸗ Rollin, hat den Sat von der konstituirenden Gewalt unterstätzt, indem er sich uk auf die Prinzipien und die Geschichte berief. Leider kann die leßtere in dieser Frage nicht von großer Autorstät seyn, da die konstituirenden Gewalten der Republik und des Kai⸗ serreichs gar nichts konstituirt haben. Es versteht sich von selbst, daß die radikale Partei die Rede des Herrn Ledru⸗Rollin, og. der Form als dem Mnhalte nach, bewunderungswäürdig findet. Es ist dies eine Höflichkeit, die man dem e em en eputirten sehr wohl beweisen kann, denn sie ist zuletzt das einzige Resultat, das die Rede gehabt hat. Die ministeriellen Redner Hello und Schuͤtzenberger hatten nicht den mindesten Erfolg, und die Kam⸗ mer wollte sie nicht hoͤren. Herr von Larochejacquelin hatte das⸗ selbe Schicksal, allein aus anderen Grunden. Der Vendéer De⸗
utirte griff das Prinzip an, auf dem die gegenwartige Regierung Haun; er erregte dadurch großen Lärm in der Kammer und wurde zweimal zur Ordnung gerufen; da er seine Rede nicht zu beendi⸗ gen vermochte, so verließ er inmitten des größten Tumults mit einigen seiner Freunde die Tribüne und den Saal. Dieser Aus⸗ gang war leicht vorherzusehen. Herr von Larochejacquelin kennt die parlamentarischen Gebräuche nicht; er nimmt von Niemanden Rath an und hat ganz einfach Effekt machen wollen, ohne sich im geringsten darum zu bekümmern, ob dies auch logisch und mit den uͤbrigen Mitgliedern seiner Partei in Uebereinstimmung sey. Die einsichtsvollen Legitimisten werden mit diesem mißglückten Versuche ihres Kollegen nicht sehr zufrieden seyn. Es sst dies ein Angriff, der hoͤchstens vor zehn Jahren einigermaßen an sei— ner Stelle gewesen wäre, heutzutage ist derselbe aber vollig un— passend.
Die Linke ist bezaubert von der Rede des Herrn von Lamar⸗ tine. Der beruͤhmte Redner wollte, daß die Frauen zur Regent⸗ schaft zugelassen und die Wählbarkeit an die Stelle der Erblichkeit gesetzt werden sollten. Diese beiden Punkte sind von dem Depu⸗ tirten von Macon mit vieler Beredsamkeit und großem Sen vertheidigt worden. Man thaͤte jedenfalls Unrecht, wenn man die Ideen des Herrn von Lamartine mit denen des Herrn Ledru⸗ Rollin vermischen wollte; seine Einwürfe sind ganz anderer Art. Er moͤchte in der That das Recht und die Gewalt der Kammern vermehren, wahrend der radikale Deputirte behauptet, daß die Re⸗ gentschafts-Frage vollig außerhalb des Bereichs der Kammern liege. err von Lamartine ist ein Vertheidiger der waͤhlbaren Regentschaft; er giebt nicht zu, daß man für immer eine erbliche Regel fuͤr die Regentschaft aufstellen dürfe; er will, daß bei jeder eintretenden Minorennität das Land befragt werde, und daß das Gesetz nach den Umstaͤnden entscheide. In Folge dieser Theorie entwickelte der Redner auf glänzende Weise seine Meinung zu Gunsten der Regentschaft der Frauen, sprach sich aber in Dr ne auf den gegenwartigen Fall sehr bestimmt für einen männlichen Regenten aus. Es ist hier eine Bemerkung . machen: wenn das vorsiegende Gesetz einen Anhang der Charte bilden soll, so erhalten die Ideen des Herrn von Lamartine einigen Werth, weil in dieser Voraussetzung die Zukunft gebunden ist; wenn man dagegen nur ein einfaches Geset zu erlassen beabsichtigt, wie die Regierung und die Kommission erklären, so beruht die Argumen⸗ tatlon des Herrn von Lamartine auf falscher Grundlage, denn das Parlament wird das Recht haben, das gegenwartige Gesetz zurüͤck⸗ unehmen und neue Maßregeln zu ergreifen, wodurch die weibliche here en al eingefüuͤhrt werden koͤnnte. Wenn der vorliegende Gefetz- Entwurf, wie es die Ansicht des Herrn von Lamartine ist, auf näͤtzliche Weise fuͤr die Eventualitäten, die sich von jeßt an darbieten, sorgt, so wird er seinen Zweck erreicht haben. Was die Zukunft betrifft, die Niemand vorhersehen kann, so ist es nicht Sache des vorliegenden Gesetzes, dafuͤr zu 6
Herr Guizot hat gleichzeitig allen Einwuͤrsen der Herren von Lamartine und Ledru⸗Rollin kurz und buͤndig geantwortet. Er begründete die w der Kammer durch die Autorität der Thatsachen. Er rechtfertigte die Absicht des Gesetzes durch Er⸗ läuterung der Analogieen, worauf dieselbe sich gruͤndet. Er ver— theidigte die erbliche Regentschaft, weil sie der waͤhlbaren Regent⸗ schaft gegenuͤbersteht. Es schien ihm nicht klug gehandelt zu seyn, den belnähe einzigen Anker der demokratischen Gesellschaften, die Beweglichkeit des Wahl⸗Prinzips, in den Schooß des Koͤnigthums selbst einzufuͤhren. Was die ea n, der Frauen betrifft, so hat Herr Guizot kurz die historischen Ursachen und die Resultate auseinandergesetzt, die, fuͤr uns als gut anerkannt, auch wahr⸗ scheinlich für unsere Nachkommen nicht schlecht seyn würden, jedoch unbeschadet gewisser Ausnahms⸗Fälle, gegen welche die Zukunft Garantieen haben würde. Nun macht man aber keine Geseßze für Ausnahmt⸗Fälle, sondern fuͤr die ie, , und wahrschein⸗ lichsten Garantieen. Heute wird Herr Thiers das Wort nehmen, und es ist zu glauben, daß die allgemeine Erdrterung heut Abend geschlossen und das Gesetz morgen angenommen werden wird. Zwei Drittheile der Deputirten haben bereits fuͤr Sonnabend und Sonntag Plätze auf den bffentlichen Wagen belegt, und am Mon— tag werden die meisten aus der Hauptstadt verschwunden seyn. Die Pairs⸗Kammer wird gezwungen seyn, das Geseßtz so nh. nehmen, wie man es ihr vorlegt, ohne auch nur die ring, 6 dification damit r zu koͤnnen. Man glaubt, * as Gesetz spätestens in zehn Tagen bekannt gemacht , -
9 Frankreich mussen stets die ernstesten n . 5 — einem Scherz oder schlechten Spaß verbunden 6e . stie der radikale Deputirte, Herr Earnot, während der eren au die Tribüne, um dem Präsidenten eine Petition zu überreichen, welche die jz atr io ten der vierzehn Arröndissements der, Seine an die Kammer gerichtet haben. Diese Petitlon zählt zwölf Un⸗ terschristen, während die Gazette de France el: Es folgen die Unterschriften ein er großen Anzahl Waͤhler der vierzehn Arrondiss' ments.“ Der Inhalt der Petition ist folgender: Meine Herren Beputirte! Das Ministerium hat Ihnen ein Geseß Kͤber die Regentschaft vorgelegt, * Form wesentlich organisch ist. Es sst dies ein konstifuirender Akt, den man von Ihnen verlangt, da Sle doch nur fuͤr legislative Akte Vollmacht haben. le Votirung elnes solchen Gesetzes waͤre in unseren Augen und in denen des Landes eine Usurpation, ein ernster Angrlff auf die Souverainetaͤt der Nation. Wir haben das Vertrauen, meine Herren, daß Sie dem ministeriellen Entwurfe nicht *. Stim⸗ men 1 und daß Sle das erste Beispiel der Achtung fuͤr die Prinzipsen geben, welche die Grundlage alles n Rechts, die Garantie der Ordnung, der. Schutz der Zukunft sind.“ Es
bedarf wohl kaum de mindeste Rucksicht au
— Paris, 19. A Vorhaben der Kammer Usurpation nannte, well sie da besiße; Herr C
r Erwähnung, daß die Kammer nicht die f die Petition na ö ug. Wenn Herr Ledru⸗Rollin gestern das ftsgesetz zu votiren, eine zu nicht die nöͤihigen Vollmachten arnot eine Petition von einer Waͤhler des Seine⸗Departements in gleichem Sin mer übergab, so kann uns das nicht Wunder nehmen, da diese politischen Stellung, die sie einnehmen, ein Mann von dem Legitimist gewesen, dann den egen die Uebergriffe der Coa⸗ ugenblick gekommen glaubt, ch das demękratische Element auf Kosten des en und staͤrken muͤsse, wenn ein solcher Mann, ahl⸗Regentschaft gegen das der erblichen in sol⸗ vertheidlgen kann, wie er es gestern gethan, r Welches auch die Motive des ehrenwerthen Deputirten seyn mochten, — und aus den Anspielun en, die er ot und Herrn Thiers durch die Anf ox und Pitt aus der En geht fast hervor, daß er dieselben per er hat sich durch seine gestri vatsven und selbst der gemaͤ indem er sich fast mit der à
das Regentscha
nzahl radikaler ne an die Kam⸗
Maͤnner nur der Wenn aber Herrn von Lamartine, nachdem er Fůrsprecher der Königlichen Gewalt lition von 1839 gemacht, jetzt den wo man vorzuͤg monarchischen befe der das Prinzip der cher Weise dann muß wohl Jedermann sich wundern. Herrn Gui
rung der spiele von , W
ischen Geschichte machte, nlich angreifen wollte, — e Rede in der Melnung der Konser⸗ gten Opposition ungemein geschadet,
ußersten Linken in eine Linie stellte.
1007
hatten sich mehrere Polizeidiener und Andere, im Ganzen etw
10 Personen, mit Flinten und Pistolen aufgestellt, 8 * Tumultuanten den Eingang zu wehren; als diese erschlenen und vergebens mit Gewalt 6 versuchten, stürzten pibtzlich die Bewaffneten hervor und schossen unter die Menge, welche mit Hinterlassung mehrerer Verwundeten entfleh, jedoch bald zuräck⸗ kehrte und abermals durch Schässe vertrieben wurde. Als das Meilitair in Blackburn eintraf, hatte sich der Arbeiterhaufe verlau⸗ fen. In Halifax gab es wiederholt ein foͤrmliches Gefecht zwi⸗ schen dem Militair und den Aufrührern, von welchen die meisten mit schweren Knitteln, einige mit Flinten und Donnerbächsen be— waffnet waren. Zuerst erfolgte am Dienstage ein Angriff auf einen Trupp von 11 Husaren, welche mehrere der Zefangen genommenen Aufruhrer nach Wakefield eskortiren sollten⸗ Deen versuchte die Gefangenen zu befreien, warf mit Steinen nach den Husaren, so daß drei derselben aus dem Sattel kamen und die übrigen sich erst zurückziehen konnten, nachdem sie etwa vierzig Schüsse abgefeuert und mehrere von den Arbeitern, die in einem naheliegenden Gehblz Schutz suchten, verwundet hatten. Nachmittags sammelten sich die Arbeiter von neuem bei Haley⸗ Hill, wohin augenblicklich eine Abtheilung Infanterie und Husa— ren beordert ward; als diese mit Steinwärfen und einzelnen Schüssen empfangen wurde, erhielt das Militair den Befehl, ebenfalls zu feuern, und es wurde eine nicht unbedeutende Zahl der Arbeiter verwundet; die Husaren wurden darauf zum Sin—
Machte doch selbst Herr Odilon-Barrot eendet hatte, Miene, edarf es w welche seine Regentschaft sp Weise thun, solche Gesinnung unerwartet; es ist jedenfalls ein Mangel an Ta ben, der edle Dichter hat dadurch der Meinung tigkeit zur Uebernahme der Leitung des Staatsschiffes, das nach gewissen Versicherungen schon jeden Augenblick seine A wartete, eben nicht sehr Vorschub gethan. Legitimisten in der gestrigen Sitzung sammt und Larochejacquelin den Sitzungs aal ewissermaßen die Solidarität mit fuͤr egitimisten befinden sich in der Kam⸗ en Stellung. Man mag zugeben, daß er gegen Herrn von La⸗ gewesen waͤre; aber e Sprache, an solchem t die Graͤnzen der Schicklichkeit
, als Herr von Lamartine sich zu seiner Widerlegung zu erheben: mehr l nicht, um die große Sensation b prache erregte. Daß er zu Gunsten der weiblichen rechen werde, wußte man,
egreiflich zu machen,
aber daß er es in solcher en an den Tag legen wurde, war t, und wir glau⸗ von seiner Tuͤch⸗
nkunft er⸗
Indem die sonders mit de verließen, uͤbernahmen sie dessen Aeußerungen. Die mer in einer durchaus falsch der Präsident Herr Sauzet rochejacquelin war, als es vielleicht nöt kein Unbefangener kann verkennen, daß sol Orte geführt, allermindestens gesag
m Herrn von Laro
gestern stren
Die Verhandlung dauert einer Masse neugieriger Zuhoͤre lange auf sich warten lassen. sich der Abstimmung über das sich nichts daruͤber verbuͤrgen. hoffen die Deputirten wieder jetzt Anstalten zur Abreise. durchaus keine S benden Debatte;
heute unter abermaligem Zudrang Das Ende wird aber nicht Es heißt, die Legitimisten werden Geseß gänzlich enthalten; doch laßt Bis spaͤtestens Ende des Monats zu Hause zu seyn, viele treffen schon Unter der großen Masse bemerkt man ymptome eines besonderen Eindrucks der schwe⸗ Paris bietet ganz wie sonst seinen bewegten aber nicht beunruhigten Anblick dar; aber daß militairische Vorsichtsmaßregeln getroffen, ein großer Theil der Truppen der Garnison in den Kasernen konsignirt sind. sche Regierung hat die Vorschlaͤge der iger Verbindung zwischen jede Woche einmal, und aufgenommen, eben ich also mit Grund ein gän⸗
ewoͤhnlichen
hatsache ist,
Die Nord ⸗Amerikani Franzoͤsischen wegen Herste Havre und New⸗HYork durch Dampfschi zwar durch Schiffe beider Staaten, so das Repraͤsentantenhaus; es laͤßt stiger Erfolg hoffen.
O Paris, 19. Aug. Der Eindruck, welchen gestern die Rede des Herrn von Lamartine auf die Kammer machte, war so allge⸗ mein und so groß, daß selbst Herr Guizot, dessen Redner⸗-Talente sehr hoch stehen, die Kammer weniger aufmerksam fand, als er nach Herrn von Lamartine das Wort nahm. Ministers der auswärtigen Angelegenheiten schien daher auch nicht den Eindruck zu machen, den man von dem Talente des Herrn Guizot zu erwarten berechtigt war. war gleichwohl wahrhaft erhaben. Im Uebrigen ließe sich vielleicht Manches gegen die von ihm vorgebrachten Argumente einwenden, wenn man sie namentlich im Interesse der von Herrn von La— martine vertretenen Gegenpartei einer schaͤrferen Kritik unterwerfen
Ich habe Sie unläͤngst darauf aufmerksam gemacht, daß Herr von Lamartine die Idee der Umstaltung der parlamentarischen Majoritaͤt, wie sie mehrere einflußreiche Deputirten aufgefaßt ha⸗ . Seine gestrige Rede koͤnnte, nach der Meinuug seiner Anhaͤnger, vielleicht zu ihrer Verwirklich von Lamartine will die juͤngeren Krafte der reihen und daraus eine feste
llung regelmaͤ
Die Replik des
Die Einleitung dieser Rede
ben, beguüͤnstigt. beitragen. Herr mmer um sich ajoritaͤt bilden, die den Fortschritt aber ohne Revolution und Staats-Umwaͤlzung, wie er es gestern sagte, wuͤnscht und Friede und Ordnung auf ihrem Banner tra—
Grosibritanien und Irland.
London, 19. Aug. Sr. Majestaͤt dem Koͤnige von Preu— ßen ist von Seiten der Königin Victoria zur Erinnerung an Aller⸗ höchstdesselben Anwesenheit bel der Taufe des Prinzen von Wales n sehr prachtvolles Geschenk bestimmt, das in diesen Tagen nach Berlin abgehen soll. Es besteht in einer Gruppe, den Kampf des heiligen Georg mit dem Drachen darstellend, aus massivem Silber, das Ganze von mehr als drei Fuß Hohe. Um die Basis herum sind die Wappen des Koͤnigs von Preußen, der Königin, des Prinzen Albrecht und des Prinzen von Wales angebracht, und g an den Besuch Sr. Majestaͤt r ngland am 23. Januar 184
Der gefuͤrchtete Jahrestag der Unterdruͤckung des Aufruhrs von 1519 in Manchester ist daselbst ungestoͤrt voruͤbergegangen. Es steht in dieser Stadt jetzt eine Truppenmacht von etwas mehr als 2009 Mann unter dem General-⸗Major Sir William Warre. In das Herz von Yorkshire, besonders nach Leeds, haben die Auf⸗ raͤhrer bisher noch vorzudringen gewagt, indeß ist man doch weder in Manchester, noch in Leeds und den ubrigen oͤstlicher gelegener Fabrikorten ohne Besorgniß vor ferneren Gewaltthaͤtigkeiten, zumal da zwischen diesen Endpunkten auf beiden Seiten der Graͤnze chen Lancashire und Yorkshire in den kleineren Fabrikorten e die Arbeiterhaufen mitunter so ungestuͤm und das Militair ihre Waffen gebrauchen
dem Volke getoͤdtet wurden. Blackburn und Halifax hergegangen Dem erstgenannten Orte näherte sich am Dienstag Haufen von mehreren Tausend Arbeitern und begann, ch, sogleich mit dem Angriffe auf die Fabriken. rselben, der Spinnerei von
„Zur Erinnerun
die Inschrift: des Koͤnigs von Preußen in E
ährend der letzten Ta wurden, daß die Polize mußten und mehrere aus schlimmsten scheint es in
wie gewoöhn In .
opwood und Sohn,
hauen beordert und die Masse sersprengt. Ein ahnlicher trauriger Auftritt fand in Burslem statt, wo acht Personen getödtet und verwundet worden ch sollen; auch in Stoke upon Trent ist ein Mann erschossen worden. Mitten unter die Berichte von diesen Schreckens⸗ Scenen mischen sich die Nachrichten uͤber die uͤberall von den Chartisten gehaltenen Versammlungen, welche den Zweck haben, das Feuer noch mehr anzuschüren. Ueberall werden Beschluͤsse gefaßt, nicht eher zur Ruhe zuruͤckzukehren, als bis die Volkscharte anerkanntes Heseßz geworden ist. Wie es scheint, hatte man die Absicht, von Manchester aus in diesem Sinne von neuem zu wirken, wenigstens deutet man dahin das ploͤtzliche Erscheinen des bekannten Chartisten⸗ Hauptes Feargus O'Connor in jener Stadt und das unmittelbar darauf erfolgende Erscheinen einer Proclamation des vollziehenden Lomité's des Chartisten-Vereines an das Volk, in welcher die Arbeiter zum Beharren in ihrem Bestreben aufgefordert werden, und in welcher man ihr Thun und Treiben mit den Absichten der Chartisten ganz zu identifiziren sucht; aber wie es scheint, bot die Anwesenheit der Militairmacht in Manchester allzugroße Hindernisse dar, denn O' Con⸗ nor ging, wie bereits erwaͤhnt, alsbald auf der Eisenbahn nach London ab. Der Drucker jener aufruͤhrerischen Proclamation ist gefaͤng⸗ lich eingezogen worden. Daß aͤbrigens unter den Chartisten selbst schon Zwietracht über die Mittel zur Ausfuͤhrung ihrer Zwecke besteht, ergab unter Anderem eine Versammlung von Chartisten— Abgeordneten, welche gestern in Manchester stattfand. In der— selben erklaͤrten die Abgeordneten mehrerer Gewerke, daß sie uͤber ihren Arbeitslohn nicht zu klagen hätten, daß sie einsahen, die Volkscharte werde nicht zur Annahme kommen, so lange sie ar⸗ beitslos umherstreiften, und daß sie daher entschlossen seyen, am Montage wieder an die Arbeit zu gehen. Diese Ansichten schei⸗ nen schon ziemlich weite Verbreitung gewonnen zu haben, wenig⸗ stens erklaͤrte einer der Anwesenden in jener Versamm⸗ lung selbst, daß bereits zwei Drittheile der Abgeordneten sich entfernt haͤtten, und man hofft daher, wenn nicht neue außerordentliche Ereignisse eintreten, daß das Beispiel der wenigen hier und da in den insurgirten Distrikten unter dem Schutze der Truppen bereits wieder Arbeitenden Fabriken weitere Nachahmung finden wird, zumal da der Hunger die brodlosen Arbeiter bald zwingen duͤrfte, zu einem Eurer Fr, kommen. Der Mangel an Subsistenzmitteln ist jetzt schon so groß, daß man in der erwähnten Versammlung, in welcher große Klage darüber ge⸗ fuͤhrt wurde, daß die ordnungsmaßigen Geld⸗Beitraͤge nicht mehr gehörig eingingen, den Beschluß fe hre Lebensmittel auf Kre⸗ dit gegen später einloͤsbare Empfangscheine aufzunehmen. Nach den letzten Nachrichten aus Birmingham sind die Chartisten
dort sehr eifrig beschäftigt, und man fürchtete von den durch
sie aufgehetzten Kohlen-Arbeitern einen Angriff auf den Landsitz
Sir Robert Peel's, Drayton Manor, weshalb in aller Eile Mü
litair dorthin beordert wurde, Hier in London haben die Charti⸗
sten gestern und vorgestern Versammlungen und Umzuͤge durch
die Hauptstraßen der Stadt gehalten, ohne indeß Anklang beim
Volke zu finden. Die Truppen waren in Bereitschaft gehalten,
fanden aber keinen Anlaß zum Einschreiten. Mehrere Leute, welche
dieser Tage mit aufruͤhrerischen Plakaten in Chartistischem Sinne
durch die Straßen zogen, sind vor die Polizei gefordert worden
und haben Caution für ihr ruhiges Betragen stellen muͤssen. Nach
den bedrohten Fabrik-Distrikten sind von hier und Woolwich in
diesen Tagen noch zwei Infanterie-⸗Regimenter abgegangen.
H London, 20. Aug. Die durch ein allgemeines Einstellen der Arbeit in den Fabrik⸗-Distrikten verursachte Ruhestoͤrung dauert noch fort, doch kann man diesen Unruhen kaum den Namen eines Aufstandes geben. Menschenleben sind sehr wenig verloren gegan⸗ gen, an Eigenthum ist eben so wenig zerstoͤrt worden, und es find jeßt fast allgemeine Anzeichen da, daß Alles bald zur gewöhnlichen Ordnung der Dinge zuruͤckkehren wird. Die Fonds haben wäh— rend dieser Stoͤrungen kaum geschwankt, und gestern stiegen sie um 5 pCt., so daß die Zproc. Eonsols wieder 93 stehen, so hoch, als zur Zeit des groͤten Wohlstandes und Gedeihens. Bon den 15 Regimentern, die in England stehen, befinden sich sieben jetzt in den Fabrik⸗-Distrikten. Das Englische Regiment ent spricht einem Bataillon der Franzoͤsischen Armee, so daß jene Streit⸗ macht sich nicht: auf 69000 Mann beläuft, indeß für England ist dies eine ungeheure Armee, da, mit Einschluß der Haushalt— Truppen, nicht 20, 009 Mann im ganzen Lande sind. Tausend Mann gelten hier fuͤr eine gewaltige Truppenmacht in einer Stadt, und ich wuͤßte nicht, daß in der neueren Geschichte ein Beispiel des Gebrauchs von Kanonen oder Kartaätschen zur Unter— druͤckung von Aufstaͤnden vorgekommen ware. Dies kann Ihnen einen Begriff geben von der friedlichen Stimmung des Volks. Nichts ist ein so charakteristisches Kennzeichen des Englaͤnders, als seine Achtung faͤr Formen, und selbst im Aufruhr trfit diese noch hervor. Der Poͤbel thut sich etwas darauf zu gute, daß er uͤber die Angemessenheit des Aufstandes berathschlagt und nach Be— schluͤssen sich empoͤrt. So fand neulich zwischen den zur Aufhe⸗ bung einer Versammlung abgeschickten . und dem Praͤ⸗ sidenten der Versammlung eine ruhige Erörterung über die Ge⸗ setzmaͤßigkeit der Associationen statt, die damit endere, daß die Ver⸗ — 8 sich ruhig in die obrigkeitliche Ansicht von dem Gesetze
gte.
Meine letzten Briefe handelten so ganz von diesen und ahn— lichen Gegenstaͤnden, daß ich die Session abr n dn, an ohne ein paar Bemerkungen zu machen, welche fur diejenigen von Interesse seyn mochten, die mir die Ehre erzeigt haben, meinen Betrachtungen über den Stand und die d lde f der Par⸗ teien in England zu folgen. Vor mehreren Monaten machte ich
auf die Eifersucht und Unverträglichkeit Lord John 6 und Lord Palmerston's als Fuͤhrer der liberalen Partei au am, aber ich wagte es kaum, vorherzusagen, daß ihr Zwiespalt im Lauf einer einzigen Session so entschieden heraustreten würde. Lord Palmerston zeigte durch die Energie und den Ton der Rede, mit welcher er die Geschaͤfte der Sesston beleuchtete, und sein letztes Feuer in die Verschanzungen der Regierungen schleuderte, 16 er sacile 1 — an der Spitze der Whig⸗Partei steht. Seine Ueberlegenheit an Geistesfrische, Beredsamkeit und Gewandtheit ist so groß, daß, wenn seine Partei jemals wieder ans Ruder gelangt, dies nicht anders als unter seinem Panier geschehen kann. ⸗ wiß wurde Niemand von jener Partei es unternehmen, die Pflich⸗ ten eines verantwortlichen Premier-Ministers zu übernehmen, wenn er Palmerston unter sich hatte. Sie weiß aus der in der Ver⸗ waltung und in der Opposition gemachten Erfahrung, daß Pal— merston ihr Gebieter ist; kein anderer wurde in einem Whig⸗Ka⸗ binet gegen ihn aufkommen können.
ber obgleich ich dies für die richtlge Ansicht von seiner
Stellung halte, so ist es doch fuͤr die allgemeinen Interessen der Whig⸗Partei hoͤchst ungünstig. Ich . nicht, * X alten Whigs, die unter sich die Lansdownes, die Clarendens, die Ho⸗ wards und Russells zählen, sich dazu verstehen würden, einem Manne zu folgen, der feinen Freunden gefährlicher sst, als seinen Gegnern. Deshalb bin ich der Meinung, daß die hervorragende Stellung, welche man Lord Palmerston hat einnehmen lassen, waͤh⸗ rend sie die radikalere Partei ermuthigt, für die künftigen Inte= ressen der Whig⸗Partei von ernstlichem Nachtheil ist. Insofern also hat Sir Robert Peel selbst durch die Heftigkeit der Angriffe seines Gegners an Staͤrke gewonnen; seine Entgeg⸗ nung auf diese Angriffe war eine seiner hohen Stellung wärdige
Rede. Niederlande.
Amsterdam, 16. Aug. Die Regierung hat eine Uebersicht des Handels von Java waͤhrend des Jahres 1841 veroͤffentlichen lassen. Die Einfuhr betrug dort im vorigen Jahr 29, die Aus⸗ fuhr 655 Mill. Fl. Im Jahre 1840 belief ssch die Einfuhr auf 35 Mill. Fl. Sie hat sich demgemäß im vorigen Jahr um fast 10 Mill. Fl. vermindert, besonders in Bezug auf Leinen- und Baumwollen⸗Waaren. Der Grund lag in der Handels ⸗ Krisis, die auf Java stattfand, in einem Preisabschlag und in der Ueber⸗ fuͤhrung dieses Marktes waͤhrend des Jahres 1840. Die Aus fuhr betrug im Jahr 1849 ebenfalls um 10 Mill. Fl. mehr als im vorigen Jahre, denn sie belief sich damals auf 76 Mill. Fl. Als Ursachen werden angefuͤhrt die vortreffliche Aerndte im Jahr 1839, der Verkauf von Vorxäthen aus fruheren Jahren während den Jahres 1840, die nn, . Aerndten in den Jahren 1840 und 1841, ein Preisabschlag. Der Hauptausfall bei der Ausfuhr fand in Kaffee und Indigo statt.
Belgien.
Brüssel, 19. Aug. In der heutigen Sitzung der Repraͤsen⸗ tanten⸗-Kammer wurde ein Gesetz⸗ Entwurf angenommen, durch welchen die Regierung ermächtigt wird, die Kartoffel-Ausfuhr in diesem Jahre zu verbieten. 23 Manilius fügte den Antrag hinzu, daß auch alle Einfuhr⸗Abgaben von Kůrtlffln, diesem den niederen Volksklassen unentbehrlichen Nahrungsmittel, das in die⸗ sem Jahre nicht hinreichend im Lande sey, fur dieses Jahr auf⸗
ehoben wurden. — Die Diskussion des . uber die lementar⸗Schulen wurde fortgesetzt.
Die Festung Bouillon wird in Stand gesetzt, um die kurzlich verurtheilten vier politischen Verbrecher aufzunehmen, deren Gna— dengesuch beim Könige kein Gehör gefunden hat.
2 , , . Bundes staaten.
arlsruhe, 20. Aug. (Oberd. 3.) In der Abgeordneten⸗ Kammer fand heute die fbortgeseßzte ed hin! über 6 von * Regierung erlassenen provisorischen Geseße statt. Eine Verord— nung vom 11. Dezember 1849, in Betreff der zum Kriegs dienst tauglichen Pferde der Staats⸗Einwohner, wird, als eine Beschraͤn⸗ kung des Eigenthums in sich schließend, fuͤr die staͤndische Zustim⸗ mung reklamirt. Eben so wird die Verfuͤgung, wonach de Sol⸗ daten der Conscription von 1835 ein Jahr laͤnger im Dienste be⸗ halten wurden, von der Kammer einstimmig reklamirt. — Ueber eine Uebereinkunft mit Hohenzollern— Sigmaringen, wegen Be⸗ strafung der Polizei⸗Disziplinar- und Finanz ⸗Vergehen entspinnt sich eine längere Debatte. Der Regierungs? Commiffair sucht zu zeigen, daß alle darin enthaltenen Bestimmungen auf schon fruher verhandenen Gesetzen beruhen. Den Kommissions⸗ Antrag unter⸗ stuͤtzen die Herren Moͤrdes und Hecker. Der Abg. Bader und Andere beantragen, die Verordnung nicht zu reklamiren, die Kam⸗ mer jedoch nimmt den Kommissions-Antrag an. — Eine lÜleberein— kunft mit dem Großherzogthum Hessen wegen gegenseitiger Gestat⸗ tung der gerichtlichen Nacheile wird sowohl nach ihrem Inhalt angefochten, als auch, als der Gesetzgebung anheimfallend, zur stan⸗ dischen Vorlage reklamirt. — Das Statut für das Collegium theologicum in Freiburg (dieses Kollegium ist eine Konvikt? An⸗ stalt fuͤr Theologie-Studirende, nicht zu verwechseln mit dem Prie⸗ ster⸗ Seminar, in welches dieselben nach beendigten Studien ein⸗ treten) wird ebenfalls reklamirt. Der Regierungs⸗Commissair ver⸗ theidigt das Institut, als im Interesse der unbemittelten Theolo⸗ een begruͤndet. Herr Welcker bezweifelt die Zweckmaͤ⸗ igkeit des Instikuts, greift aber das Statut besonders darum an, weil die Ertheilung von Stipendien und die Kollegien Frei⸗ [i. an den Eintritt in das Institut gebunden ist, wodurch Ver⸗ nderungen in den Stiftungszwecken dorgenommen worden. Der Regierungs- Tommissair verwahrt sich dagegen, daß diese Anstalt eine klöͤsterliche sey; sie sey lediglich ein gemein sames Kost⸗ haus unter väterlicher Aufsicht, und zwar unter einer vom Staate angeordneten Aufsicht. Herr Posselt bestaͤtigt die Zweckmaͤßigkeit einer solchen aus einer fruheren Erfghrung in Heidelberg. In gleicher Weise sprechen sich die Abg. Rettig und Knapp aut. Sie Herren Zuͤllig und Welcker vertheidigen den Antrag auf Recla⸗ mation, der jedoch verworfen wird. — Ueber die Form der vor⸗ geschlagenen Reclamationen entspinnt sich ein oft wiederholter Streit; die Herren Welcker, Weller, Sander, Bassermann u. A. erklaren sich mit dem Kommissions⸗Bericht fuͤr eine schriftliche Ein⸗ gabe an das Staats⸗Ministerium; die Herren Rett „Junghanns, Schaaff u. A. halten den Weg einer Adresse mit 3 Einladung an die Erste Kammer zum Beitritt für nothwendig. Die Kam⸗ mer erklaͤrt sich fuͤr den Kommissions⸗-Antrag.
Kassel, 29. Aug. Die Einweihung des Bonifacius-Denk⸗ mals in Fulda fand am 17. August siatt. Ein festlicher Zug, dem sich die protestantischen Geistlichen und Offiziere angeschlossen hat⸗ 3 bewegte sich zu dem Orte des Denkmals, das der Bischof weihte.
X Frankfurt a. M., 20. Aug. Die betrübenden Nach richten 3 6 zu Ecessen gediehene Volks ⸗Aufreg ung