1842 / 242 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

den Gesetzen konnen jedoch Franzosen dasselbe nicht ra er r —— denn die Franzbsische Flagge kann 23 auf solchen Fahrzeugen aufgejogen werden, welche in Frankreich oder in den Französtschen Kolonien gebaut worden sind, während

„fremden ürsprunges ist. . 221 noch zu daß die ö Gerichte

Capitain des, Pochu“ darum nicht als des lavenhandels schul⸗ 5 ——— weil die Portugiesische Regierung den Skla⸗ venhandel erst mittelst des neuesten Vertrages mit Großbritanien untersagt hat. Vor diesem Vertrage, und zur Zeit, wo der Pochu von dem Franzosischen gefangen genommen wurde, war der Sklavenhandel nach den Portuglesischen Gesetzen, wenn nicht er⸗ laubt, doch wenigstens geduldet. Darum sahen sich die Franzoöͤsischen Gerichte veranlaßt, im vorliegenden Fall gegen den Capitain des Pochu“ nur die vdͤlkerrechtlichen Beslimmungen wegen der Un⸗ terdr ckung der Seeräͤuberei anzuwenden. Nach diesen Bestim⸗ mungen wird der Seeraͤuber einem offentlichen Moͤrder gleichge⸗ halten, und als ein Feind des menschlichen Geschlechts mit röͤßter Strenge bestraft. Nur weil der Caxitain des rn. nicht ge⸗ richtlich uͤberwiesen werden konnte, daß er in der Ausübung seiner . Handthierung Jemanden das Leben geraubt habe, ist gegen ihn nicht die Todesstrafe , worden, wie sie senst nach den Franzoͤsischen Gesetzen hätte verhängt werden muͤssen. Denn der Franzbͤsische See⸗Coder sagt ausdruͤcklich, daß jeder Na— ton das Recht zusteht, die Erde von einem Seeräuber zu befreien.

Großbritanien und Irland.

London, 26. Aug. Die Feier des Geburtstags Sr. Königl. Hohest des Prinzen Albrecht wurde heute durch Glo engelaͤute von den Kirchen der Hauptstadt, durch Abfeuerung der Geschuͤtze des Park und des Tower eingeleitet; Abends wird eine Allumination stattfinden. ö ;

Am 23sten hat in der Westminster-Abtei die feierliche Weihe

der faͤnf neuen fuͤr die Kolonieen ernannten Bischoͤfe stattgehabt. Es sind der Erzdechant Parry, Bischof von Barbadoes, der Erz⸗ dechant Austen, Bischof von Guiana, Dr. Davies, Bischof von Antigua, Dr. Tomlinson, Bischof von Malta und Gibraltar und Dr. Nirson, Bischof von Vandiemensland. Die Ceremonie wurde, in Abwesenheit des Erzbischofs von Canterbury, von einer durch denselben ernannten, aus den Bischoͤfen von London, Winchester und Rochester bestehenden Kommission vorgenommen. Eine große Anzahl von Geistlichen und verschledene angesehene Fremde, unter ihnen auch der Preußische Gesandte, waren bei der Feierlichkeit ugegen. ! irg gern wurde vor dem Central-Kriminal-Gericht der Pro⸗ zeß gegen Bean verhandelt, der sich des letzten Attentates gegen die Sicherheit der Königin schuldig gemacht hat. Die Prozedur foͤrderte keine neue Momente zu Tage, und der Angeklagte wurde nach sechsstuͤndiger Verhandlung der Sache von der Jury eines sträflichen Attentates gegen Ihre Majestäͤt, worauf die Anklage lautete, ohne eine gegen das Leben der Koͤnigin gerichtete Absicht dabei vorauszuseßtzen, schuldig befunden und zu achtzehnmonatlichem Gefängniß in Newgate verurtheilt. Bean hoͤrte das Urtheil ohne irgend ein Zeichen der Bewegung an.

Die Regulirung des Stader Zolles, auf welche die letzten Reden Lord Palmerston's und Sir Robert Peel's im Unterhause vorbereitet hatten, soll jetzt dem Morning Herald zufolge, zu

Ee

Stande gekommen seyn. Das erwahnte Blatt will namlich wissen, daß die Englische Regierung in Rucksicht auf die besonderen Ver⸗ hältnisse sich bereit erklärt habe. Hannover einen ad valorem Zoll ven pCt., statt wie der Traktat von 1691 stipulirt, zuzuer⸗ kennen. Der Herald erklärt diese Konzession zum Theil daraus, daß die im Jahre 17365 von Seiten Hannovers an England be⸗

willi r, , . widerruflich seyen und daher

leichẽ zurückgenemmen werden koͤnnten, wenn man auf dem Buch⸗

staben des Traktats von 1691 zu fest hätte beharren wollen.

Jedenfalls indeß, meint dieses Blatt, werde jene Feststellung des

Jelles dem Britischen Handels⸗Verkehr auf der Elbe vielen Vortheil b ren.

Die Ruhe und Ordnung in den Manufaktur⸗Distrikten scheint langsamer wieder zurückzukehren, als man hoffte. Es findet no immer bedeutende Aufregung statt, doch hat der eigentliche Stu sich gelegt. In Manchester war Alles ruhig, aber das Zerwü niß jwischen den Baumwellen⸗Spinnerei⸗Besitzern und ihren A beitern war noch nicht ausgeglichen, und diejenigen, die zur Arbei zurückgekehrt waren, hatte die Neth dazu veranlaßt. Schreckli fell das Elend unter den Unbeschäftigten seyn. Jemand, der g stern bei der Sffentlichen Suppen⸗Anstalt vorbeigekommen, erzähl daß schen um 5 Uhr Morgens 200090 Menschen vor de selden standen, um die Erèffnung abzuwarten. Hunderte bela gern täglich die Thüre des Aufsehers, vorzüglich Frauen, un die Straßen sind mit hungernden Muttern und Kindern angefuͤllt. Auch scheint die Ruhe in Manchester bis jetzt mehr dem Militai als dem besseren Willen des großen Haufens zu verdanken seyn; man glaubt aber, daß Furcht und Hunger nach und nach wieder Alle zur Arbeit treiben und die Aufhetzungen der Chartisten ver⸗ eiteln werde. Bei dem Allen sind die letzten Berichte keines weges ohne neue beunruhigende Sompteme. In Liverpool haben 65 Brandstiftungs falle ergeben. Unzufriedene Säger haben, wie es scheint, den VBersuch gemacht, Feuer auf den Hefplätzen von zwei Holzhaͤndlern anzulegen. die kürzlich Dampf ⸗Maschinen angelegt hatten. Das Feuer ward ubrigens schnell wieder gelöscht. In Stockport steht die Arbeit noch allgemein still. n Merthyr batte der Eigenthümer der dortigen Sisenwerke am Mentage be⸗ kannt machen lassen, daß, wenn die Kohlengräber und äbri⸗ gen. Arbeiter nicht am Mittwoch zur Arbeit zurückkehrten, er diese überhaupt einstellen warde. Dieses Mittel schlug an,

und am Mittwoch war Alles wieder an der Arbeit. Bei 6 ley, einigz Meilen von Wigan, hatte vor acht Tagen ein Haufen von 14 Leuten das Haus eines Herrn Ellifen, Verwalter des Sir R. 3 Leigh, wo diese Leute eine große zur Loöhaung be⸗ stimmte Summe Geldes vorzufinden hofften, des Nachts uber⸗ sallen und, als sie sich in ihrer Erwartung getäͤuscht sahen, das 2 geplündert und die Bewohner mißhandelt. Man hat schen

Leute verhaftet, die man im Verdacht hat, bei diesem Ucberfall ewesen zu seyn. In Wigan sind die Spinnereien wieder in Ar— ki. Dle Töpferelen sind ruhig. In Birmingham, Derby, Lei cester, Sheffield und Lancaster sind Versuche zur Erregung von ün⸗ ruhen glücklich vereitelt worden. In Nottingham waren 100 Se angene elngebracht worden, die sihh nach Verlesung der Aufruhr⸗ kie jusammengerottet hatten. Auch von den Kohlengräͤbern in Gtassordshire, welche ihre Mitarbeiter zum Aufgeben der Arbeit bewogen hatten, waren viele verhaftet und in das Gefängniß von Stafford gebracht worden. Dasselbe war in York der Fall, wo

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ol. t zu haben. Wle es heißt, wird eine dere Justiz⸗ 3 f die aufruhrerischen Distrikte 283 werden, um äber die in großer Anzahl eingefangenen Ruhestbrer Gericht uu halten. Dasselbe Verfahren wurde auch bei den Chartisten⸗ . 82 in 9 6 Winter 1810 * g * 93)

e Ruhe nicht g worden, ungeachtet wiederholter e der Chartisten, große Volks⸗Versammlun zu 3 3 Die Gnyes fee latter klagen ich, daß die izei, als

erkzeug der Behörden zur Aufrechthaltung der Ruhe, bel dlesen Gelegenheiten mitunter allzu hart eingeschritten sey. Als ein erfreu⸗ liches Zeichen betrachtet man es, daß seit . die Handels⸗ Berichte aus La ire sehr ermunternd lauten. In Liverpool hatte gestern der Umsatz von Baumwolle 12.009 Ballen betragen, und die Preise waren Penny das Pfund Die Fabri⸗ kanten hatten viele Austrd se erhalten, und die Geschäfte waren in Ganzen wieder im Zunehmen begriffen.

Der General⸗Lieutenant Lord Vivian, welcher unter dem letz⸗ ten Ministerium die Stelle eines General⸗Feldzeugmeisters beklei⸗ dete, ist, nach gestern eingegangenen Nachrichten, in Deutschland

estorben. Er war einer der tuͤchtigsten Kavallerie⸗-Offiziere im ritischen Heere und hat sich besonders im Halbinselkriege gegen die Franzosen ausgezeichnet.

In Southampton ist am 2sten d. M. Lord Charles Welles⸗ ley, der zweite Sohn des Herzogs von Wellington, ohne Opposi⸗ 9 Parlaments⸗Repraͤsentanten im Tory⸗Interesse gewahlt worden.

Am 22sten will man in verschledenen Theilen der Insel An⸗ lesey und in den sie umgebenden Gewaässern einen Erdsloß ver⸗ pürt haben, der sich . en sechs und sieben Uhr bemerklich machte. Auf den Schiffen in der Bai von Carnaervon empsand man den Stoß so heftig, daß die Mannschaften glaubten, die Schiffe seyen auf den Grun gestoßen; dabei vernahm man ein dumpfes Getose. In Llanddwyn fuͤhlten einige Knaben, die am Meeresufer spielten, den Boden unter ihren inn schwanken. Der Himmel war wahrend der Zeit ganz klar und das Wetter weni⸗ ger schwuͤl als bald darauf. .

Das Dampfschiff „India“ hat seine letzte Fahrt von Kalkutta nach Suez troßß des Monsuhn in 34 352 zurückgelegt, was ge⸗ gen seine fruͤhere Fahrt bei guͤnstigem Winde nur eine Verzbge⸗ rung um S8. Tage ergiebt. Es stellt sich aus diesem Ergebniß y daß die Dampfschiff⸗ . mit Ostindien zu allen

ahreszeiten ununterbrochen sortdauern kann.

In Kanada sind der neue Gouverneur Sir Charles Bagot und seine Gemahlin sehr beliebt. Man rechnet, daß an 100 000 Aus⸗ wanderer dort und in den Vereinigten Staaten in diesem Jahre angekommen sind. Der Montreal Herald sagt, daß eine Menge derselben in den Straßen der Kanadischen Städte herumwandere, ohne Geld und ohne Obdach, so wie außer Stande, sich ihren Unterhalt zu verschaffen. ö

London, 27. Aug. (B. H.) Aus Manchester reichen die Nachrichten bis gestern Mittags. Sie schildern den Zustand der Stadt als fast ganz in das gewöhnliche Geleis zuruͤckgekehrt. Die Spezial-Konstabler sind bis auf wenige ihrer Verpflichtung wieder entbunden worden, und die gewohnliche Polizei ist wieder allein in Function. Dasselbe ist in dem angraͤnzenden Salsord schon seit Montag der Fall. Die Fabriken haben zwar 16 nicht allgemein wieder ihre Arbeit begonnen, indeß mindert si die Zahl der noch stockenden doch von Tag zu Tage; in ö . jedoch seltenen Fällen haben die Fabrikherren eine Lohn⸗Erhbhung zugestanden. Am wenigsten arbeitswillig zeigen sich die Barchent⸗ Weber und die Arbester in den Wedereien uberhaupt; sie be⸗ harren bei ihrem Verlangen erhöhten rr, n Gestern wurde zuerst die bis dahin alltägliche Bericht⸗-Erstattung aus tee f. an den Minister des Innern unterlassen. In Oldham war gestern Alles ruhig; aber die Fabriken standen meistens alle still, und die Behoͤrden waren auf ihrer Hut. In Lancaster . vorgestern ebenfalls Ruhe, aber die Wiederaufnahme der

rbeit war nicht abzusehen.

Z London, 26. Aug. Jede Post bringt beruhigendere Nach⸗ richten aus den Fabrikgegenden. Selbst die Waliser Bergleute, von welchen man wegen ihres längst bekannten Hanges zum Thar⸗ tismus, so wie wegen ihres stoͤrrigen und trotzigen . ters, das Schlimmste befuͤrchtet hatte, sind nach 9 zur Arbeit zurückgekehrt. Wo zu Manchester, Oldham, Ashtön und in dem Töͤpfer-Bezirk von Staffordshire die Arbeiter noch ausstehen, hat sich der Streit wieder einzig auf die Forderung hoͤheren Lohnes, wovon er im Anfange ausgegangen war, beschränkt und wird ohne Zweifel bald durch gegenseitige Nachgiebigkeit beigelegt werden. Die Chartisten haben zwar fur jetzt aller Hoffnung entsagt, die allgemeine Einstellung der Arbeit ins Werk gesetzt zu sehen; aber sie halten den Augenblick fuͤr zu günstig zur ferneren Bearbeitung der unzufriedenen Arbeiter, um sich auf einmal wieder zur Ruhe zu begeben. Daher denn die mannigfaltigen versuchten oder wirklich gehaltenen Versammlungen dieser Sekte, besonders zu Birmingham und in London, so sehr ihnen auch die Behoͤrden entgegen⸗ arbeiten mogen. Zwar ist dabei meistentheils nur von fried⸗ lichen Mitteln die Rede; aber Redner und Zuhörer wissen zur selben Zeit zu gut, daß ihre übertriebenen Forderungen nie anders als durch revolutionaire Gewalt erlangt werden könnten. Und die Heftigkeit, womit sie von den 8 Verhaͤltnissen in der Kirche, im Staate und selbst im Besitze sprechen, die Kuhn⸗ heit, womit sie alle Autoritäten anfallen, lassen wenig Zweifel uͤber ihre weiteren Absichten ubrig.

Die Mittelklassen und selbst viele unter den Arbeitern sehen nur zu gut ein, welche Tyrannei sie von ihnen zu erwarten haͤt⸗ ten, wenn sie Herren würden. Doch giebt es viele Tausende unter diesen beiden, welche thoöͤricht meinen, sie könnten sie so weit er⸗ muntern, als ihnen selbst dienlich wäre, um die Aristekratie zu weiterer Nachgiebigkeit zu nöͤthigen; und daher solche Meetings, wie die, welche vor ein paar Tagen von den Wählern von Fing⸗ bury gehalten worden, wobei Duncombe und Feargus O'Connor sich vernehmen ließen, oder wohl auch die Versuche elnes Sturge ju Dirmingham, die Chartissen unter die Leitung der t⸗ telklassen zu , was besonders den Fabrikherren wich⸗ tig seyn muß. ie große Masse der Mittelklassen ist indessen weit entfernt, ihnen schmeicheln zu wollen; es ist ihnen vielmehr ernstlich bange vor diesen Feinden alles Besitzes; und daher die Freudigkeit, womit in den 4 Gegenden Tausende sich als Speziai⸗Konstabler beridigen ließen und seit mehreren Tagen die vielen Vorschläge in den Zeitungen zur Bildung von Frei⸗ Compagniecn, um der en⸗Organisatlon mit einer Organssa⸗ tisn zum Schutze der und unter der Leitung der Be⸗

vorgessern Chartisten, an einander gefesselt und mit Handschellen ver . eingebracht wurden. Die Assisen werden vollauf zu thun bekommen. In New⸗Casile am Tyne war man besorgt, daß

die Aufregung dabin verbreiten werde. An Glaegem waren Ab⸗

. u kostbar, ene nr en,

e von Lancashire angekommen, ihre Bestrebungen, das 1 Volk . scheinen aber keinen besonderen

oͤrden entgegentreten zu ht nur *. r, , ,

glieder der Londoner een Artlllerie aus elgenem Antriebe, obgleich meistentheils fuͤr den ᷣ— Sommer Ausflug im Lande zerstreut, der achricht, daß die Ruhe ihrer Hei⸗ math bedroht sey, herbeigeellt, und haben seitdem jede Nacht unter den Waffen Häger. die Regierung würd nicht so leicht ein solches Anerbleten einer allgemeinen Bewaffnung annehmen. Denn chen von der Gefahr, einen Theil der Mation dem anderen dewaffnet gear er ein stůnde 3 daß. wenn die Chartisten unterdrückt wären, die Mittelklassen leicht 2 8e. gegen die Regierung wenden und fuͤr sich selbst ortheile ertroßtzen möchten, welche di Aristokratie immer mehr in den Schatten werfen würde. Auch ist die Noth durchaus nicht so. groß. Mit der jetzt fast in allen Städten eingerichteten kraͤflĩgen der eit, womit man für den ck der Gefahr Spezlal⸗Konstabler beeidigen kann, und die Leichtig⸗ keit, womit auf den Eisenbahnen und mittelst der Damn d f Truppen nach allen Richtungen gesandt werben können, ist die chor Kriegsmacht hinlaͤnglich; besonders so lange Irland so fried⸗ ich gestimmt ist als jezz. Auch wird der nunmehr unbezwelfelte Vertrag mit den Vereinigten Staaten die Regierung in den Stand setzen, noch vor dem Winter etliche Tausend Truppen von Kanada nach Haufe zu bringen. Für den schlimmsten Fall aber wärde sie es vorziehen, die unter der Benennung Neomanry Kavallerte be⸗ kannten Freiwilligen zu vermehren, da solche, aus Pächtern beste= * und vom Adel und bürgerlichen Gutsherren befehligt, der egierung nie furchtbar werden wird; oder sie organisirt die lange e n fir Miliz, die, sobald sie mobil gemacht ist, unter dem Krieg ce steht und als Soldaten nicht r ng, lagen darf.

e Üntersuchungs⸗-Kommission, welche die a. nach Manchester geschickt 2 und welche wahrscheinlich ihre Arbeiten nicht wird bei jener Stadt bewenden lasfen, wird ihr ohne Zwei⸗ fel eine Einsicht in die wahre Lage der Dinge verschaffen, die ihre weiteren Maßregeln bestimmen müässen. Was unerläßlich scheint ist das Verbot von Versammlungen, die nicht von verantwortlichen Behoͤrden berufen sind, und vieleicht noch mehr des Aussendens von Abgeordneten aus einer Gegend in eine andere zur Aufregung der Massen, oder zur gemeinsamen Berathung. Bei der Leichtig⸗ keit, womit die Behörden sich bestimmen lassen, Ver sammlungen zu berufen, bei dem ungeschmalerten Rechte, ne, Parlament und Regierung bittschriftlich anzugehen, und besonders bes einer unbeschrankten Preßfreiheit, nen wir jene Gerechtsame, welche nur deswegen in Brauch sind, weil sie nicht verboten, leicht entbehren, ohne dadurch die wahre Freihelt zu gefährden. Auch steht zu hoffen, daß die immer bemerklicher werdende Wie derbele⸗ bung von Gewerbe und Handel die i. für jet wenigstens von selbst vorüberführen wird. Alle Nachrichten stimmen indessen darin aͤberesn, daß die größte Unzufriedenheit unter den Handspin⸗ nern und Blockdruckern herrscht, welche, da sie durch das Mascht⸗ nenwesen hoffnunglos zu Grunde gerichtet sind, einen grimmigen Haß gegen dasselbe gefaßt haben und zu den wildesten Zerstdͤrun⸗ gen bereit sind. Es entsteht also hier die ernstliche Frage, ob der

taat nicht allen orleen zum Trotze eingreifen und sich dieser gefährlichen Bevblkerung, deren Zahl sich mit ihren Fami⸗ lien auf mehrere hundert Tausend beläuft, durch Auswanderung nach den Kolonieen entledigen sollte? Die Beschuldigung gegen die League“, daß sie den Aufstand erregt, ist von den messten Tory⸗Blaͤttern wieder aufgegeben. Da⸗ egen faͤngt die r, Chrontele an, die Reglerung zu be⸗ . daß sie mit Fleiß den Massen, welche zu Stayleybridge den Sturm auf die Fabriken anfingen, freien Lauf gelassen, bis sie allenthalben den Fabrikherren den ken dlc re Ic. zugefngt.

H London, 26. Aug. Die Unwissenheit oder Gleichguͤltig⸗

keit der Londoner Blatter in Bezug auf die beiden höͤchst wichti⸗ en Angelegenheiten, die ich vor kurzem besprach, nämlich die wahr⸗

cheinliche Raͤumung von ,. und die Auflbsung der Op⸗ positions⸗Partei durch den Einfluß Lord Palmerston's, belustigt mich R. * bin jedoch überzeugt, daß Alles, was ich uͤber diese beiden Punkte gesagt habe und im Begriff stehe zu sagen, durch den Gang der Ereignisse bestätigt werden wird.

Gestern erschien in einer Ecke der Morning Chroniele ein mit kleiner Schrift gedruckter und angeblich aus dem Mor⸗ . Advertiser (einem Whig⸗Blatte) entlehnter Artikel, worin es hieß, daß Lord Palmerston an Lord John Russell geschrieben habe, er moge thaͤtige Schritte fur die Bache der Reform thun, worauf Lord John Ruff geantwortet haben soll, daß er bei sei⸗ ner Verbindung mit dem Hause Bedford nicht ferner die politische Reform unterssützen koͤnne; die liberale Partei muͤsse sich daher fuͤr die naͤchste Parlaments⸗Session nach einem anderen Führer umsehen. Ich nicht daran, daß dies Faktum falsch ist. Lorb John Russell erklart, daß er glaube, Lord Palmerston habe nicht die Absicht, ihn zu verdrängen. Aber die Erfindung eines solchen Geruͤchts und vor Allem die ohne Widerlegung stattgehabte Aufnahme desselben in das Hauptblatt der Opposition, auf welches Lord Palmerston den unbegraäͤnztesten und direktesten Einfluß aus—⸗ übt, ist ein sehr bezeichnender Umstand. In den vornehmeren Whiggistischen und radikalen Kreisen wird ganz offen von dem * l Lord John Russell's gesprochen, und der Zweck ist, die Masse der Parte zu überreden, daß er sich zurückziehe, nicht aber von Lord Palmerston 2 werde. Die Wahrheit 27 daß Lord John nicht foͤrmlich die Absicht hat, seine frühere Stellung als Fůhrer der Partei aufzugeben, daß aber seine außerordentliche Saumseligkeit und die Intriguen seines Nebenbuhlers ihn ver⸗ draͤngen werden, ehe er einmal Kenntniß davon hat.

Die alte Westminster-Abtei und der Sarg des echt Englischen Heiligen, Eduard's des Bekenners, sind selten Zeugen einer so feierlichen und interessanten Ceremonie gewesen, wie die Einwei⸗ hung und Inaugurirung von fiinf Bischbfen der Enghischen Kirche, die in Antigua, Guianz, Barbados, Gibraltar und Tasmania sh—⸗ ren Sitz haben follen. Es ist ein wahres Mißgeschick der Anglo⸗ katholis Kir sewesen, daß sie, man m 2 sagen, mehr An⸗ glikanisch als katholssch, sich nicht genug nach außen geltend zu machen wußte. Beschraͤnkt auf den südlichen Theil einer der kleinen In⸗ seln des Vereinigten Kbnigreichs, haben ihr die Vereinigung mit dem Staate und ihr Terrstorial⸗Reichthum mehr den Charakter einer lolalen und bürgerlichen Institutson gegeben. Ohne in unbe⸗ kannte und heidnische Lander einzudringen, wie die ausgezeschneten und ergebenen Diener Roms, hat die Englis e Kirche bisher e er iich Kinder, die Kolonleen, auffallend vernachlässigt. Und unter den verschledenen wichtigen Veränderungen, welche das Wiederaufleben des apostollschen Geistes in der Kirche berelts bewirkt hat, ist die Ausbrestung der Episkopal⸗Kälrche in den Kolonleen eine der wich⸗

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ernsrisch 1 k gesammie Geissiiche gie der Did ese der Hauptssadi wohnte der Ceremonse bel. Die Musik war aus

vo und Haydn und das Tedeum und „Veni k k 3 * Ki Musik der Englischen ule

Där von Lord Ashburton bewirkte Abschließung eines Trat

tates E. Beilegung der Differenzen zwischen England und Ame⸗ rika, hat hier allgemeine Freude erregt, und ich hege das Ver⸗ trauen, daß der r. und das gute Einverstaͤndniß, welche aus diesen Unterhandlungen hervorgehen, ein bleibendes Denkmal der Mäßigung und Klugheit von Lord Aberdeen's auswaͤrtiger Politik seyn werden. Die Starke, welche Konzessionen macht und selbst mit Aufopferung undestreitbarer Rechte der 2 des Friedens und der Freundschaft ihre Unterstätzung leiht, ist ehren⸗ voller fuͤr ein Land, als der chmuth e n, rge⸗ suͤhls, das bei dem ersten Zeichen von 2 ch in Zwietracht verwandelt. Das Abtreten eines großen Theiles des streitigen Gebietes an die Vereinigten Staaten ist eines von den wenigen Beispielen eines Triumphs des gesunden Sinns und der eine äber die Vorurtheile, welche gewöhnlich die dͤffent⸗ lichen Angelegenheiten beherrschen. Ich kenne nicht den ganzen Vertrag, aber ich hoffe und glaube, daß derselbe einen Artikel ent⸗ halt, wodurch man von Britischer Selte auf die grausame, lllegale und unprakftische d, die in Kriegszeiten auf Amerikanischen Schiffen gefundenen Britischen Seeleute zu pressen, verzichtet.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 16. Aug. Am Donnerstag trat hier ein vom Koͤnige ernanntes Comitè . welchem aufgetragen worden. ein zusammenhängendes System zur Vertheidigung des Reichs zu Lande wie zur See zu entwerfen. Wortfuͤhrer dieses Comité's ist der Staatsrath und Admiral Freiherr Lagerbjelke.

Dänemark.

Kopenhagen, 25. Aug. (Alt. M.) Der Anklang, den die vom 61 zur Vi e nnn der Stande⸗Institution beabsicht gte Bildung ständischer Ausschuüsse selbst bei allen constitutionell⸗

esinnten Deputirten in Roeskilde mit alleiniger Ausnahme des Prokurators Christensen gefunden hat, . der hiesigen Qpposi⸗ tionspresse zu bitteren a, f Anlaß. N amentlich scheint sie von Herrn Orla Lehmann kein Eingehen auf diese Idee, sondern einen entschledeneren Widerspruch erwartet zu haben, und ist mit seiner Rechtfertigungsrede so wenig zufrieden, daß sie erklaͤrt, Lehmann habe dan it die konstitutioneile Sache aufgegeben“; Christensen, heißt es im Journai Dagen, sey nun der einzige in der Ver⸗ sammlung, welcher meine, eine Veränderung in der Regierungs⸗ form könne gleich und über Hals und Kopf eingeführt werden, ohne sondersiche Vorarbeiten zu bedürfen; deshalb habe er gewunscht, daß der Vorschlag r. und ohne Weiteres eine Tonstitution eingeführt werde, w hrend Manner wie Hvidt, Leh⸗ mann, Ussing und Davsd sich dafür ausgesprochen, daß die Ver— sammlung dem Köbnig fuͤr diesen Schritt zur Entwicklung 1 bürgerlichen Verhaͤltnisse dankbar seyn müsse. Er (Dagen) abe es immer von der diesmaligen Stände⸗Versammlung erwartet, daß die tuͤchtigsten Constitutionell-gesinnten dahin gebracht werden wurden, einzusehen, daß ihre Bestrebungen keine wahre und praktische Fruͤchte tragen wurden, wenn sie sich nicht an das Bestehende anschlbssen, und dazu beitrugen, diejenigen Ver— haͤltnisse des Reichs zu ordnen, dis vor einer Regierungs⸗ Ver⸗ änderung erst geordnet werden müßten. In aͤhnlicher Weise nahm der Referent des Comité gegen den Prokurator Chri— stensen das Wort, indem er bemerkte: Dieser Deputirte meine freilich, daß durch die ständischen Ausschůsse nichts ausgerichtet würde als vielleicht diese in Schlaf zu lullen, wonächst man die Zeit unbenutzt hingehen ließe, statt gleich eine constitutionelle Ver— fassung zu geben; allein er (Bang) muͤsse sich dem Etatsrath Hoidt anschließen, denn wie man auch über das Wesen und den Werth einer Constitution denke, so glaube er doch, daß alle ver— nünftigen und gründlichen Staatsmänner daruͤber einig waren, daß im Danischen Staat wichtige Verhaͤltnisse seyen, die uff geordnet werden müßten, wie er auch mit Etatsrath Hyidt annehmen müs⸗ daß die standischen Ausschüsse gerade ein gluͤckliches Mittel werden wůr⸗ den, diese Berhaͤltnisse ern u de n ,, Resultat zu bringen. Ferner moͤsse er der Meinung feyn, daß die ständischen Ausschüäͤsse, welche hier vorgeschlagen wurden, in einer wichtigen Hinsicht einen Vorzug von einer, namentlich zur Untersuchung dieser Verhaͤltnisse zusammenberufenen Kommissson hätten, indem nämlich diese als direkt oder indirekt von der Wahl der Re ierung ausgegangen, bei Manchen auf Mißtrauen stoßen wurde, wahrend die sländischen Ausschuͤsse durch freie Wahl der eigenen Deputirten des Volks gebildet werden sollten Wenn Prokurator Thristensen ferner ge— sagt habe, daß diese Ausschüͤsse eine praktische Unmoglichkeit seyn würden, weil die Holsteiner sich dieser Einrichtung widerseßzen wür— den, so begreife er nicht, wie dieser dies schon wissen könne, so lange die Sache in der Holsteinischen Versammlung nicht erle⸗

digt sey. Deutsche Bundesstaaten.

Karlsruhe, 26. Aug. (Oberd. 3.) In der Sitzung der ersten Kammer erschien Se. en der 2 zog, um den ihm durch die Verfassung angewiesenen Platz als Mitglied derselben einzunehmen. Die Sitzung war feierlich und bedeutungsvoll; der Prinz selbst sprach Worte, welche in allen Herzen wiedertbͤnen. Se. Durchlaucht der Fuͤrst von Fuürstenberg als Vice⸗Präsident erbffnete die Sitzung mit folgender Anrede:

„Vor wenigen Tagen haben wir den Segen des Himmels herab⸗ gefleht fuͤr die Wohlfahrt des erhabenen Sprdößlings des Großherzog⸗ lichen Hauses bei jenem freudigen Ereignisse, dem wir zugleich das Glück und das Hochgefuͤhl des jetzigen ergreifenden Augenblickes ver— danken, Die Liebe nd Verehrung, welche eit seiner Geburt solche Wünsche bingufsandten zu dem Geber alles Guten, sind es auch heute, die unsere Brust beseelen, wenn wir den Allmächtigen bitten, ihm Schutz und Segen zu verleihen fuͤr alle Zukunft. on Gott komme auch herab der Segen auf die Bestrebungen und Bemuhun⸗ en Aller, die es treu und gut mit dem Großherzog und dem Vater⸗ and meinen: er wird uns zu Theil werden! Durchlauchtiaster Erbgroßherzog, gnaͤdigster Herr! Sie sind vor 16 Jahren eingetreten in dieses Leven, begrüßt von begluͤckten Aeltern, und umfaßt von der Liebe so Vieler! So werden Sie heute von uns mit offenen Armen, empfangen und von schoͤnen Hoffnungen erfullt, heißen wir Sie freudig willkommen. Die Verfassung hat an den Eintritt in diese Versammlung einen 6 Akt zu knuͤpfen an⸗ 8 Der 8. 69 unseres Grundgefetzes, gnaͤdigster Herr, legt auch Ihnen das Recht und die * auf: vor dem ler fz Ihre Gesinnungen und Ihre Vorsaͤtze öffentlich zu bekraͤftigen, diẽ Er allein in Fhrem Innern sieht, denen wir aber 2 und fest ver⸗ trauen! it Ihrem edlen Herzen und bel Ihrem leven digen Sinn fuͤr Recht und are und so redlichem Willen werden Gie folche bestimmt zu erfüllen im Stande seyn! Denn: wer will, der lann! Vernehmen Ew. Hohest nun die Formel, die ich, Ibnen von diesem Platze zu verlesen berufen bin, und e. Sie darnach den vor⸗ schrifts mäßigen Eid: „Ich schwöre Treue dem Großherzog, Gehor⸗ . dem Gesetze, Beob⸗ tung und Aufrechthaltung der Staats⸗Ver⸗ 82 und in der Stan i nur des ganzen Landes all⸗ r nes Wohl und Bestes obne Rücksicht auf besondere Staͤnde oder

ke wee melner n ntren iicherse gung zu berathen, so wahr mir

**. und sein bellsges EKvangelllim f“

6 Heheit der Erbgrosberzog sprach hierauf mit fester Stimme empergehobener Rechten: „Ich schwöre“. Nach einer ein—

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drucksvollen Pause erhielt Freiherr von Andlaw das Wort und ach: n ö hohe Kammer möge mir 41 wenn ich in dieser ge⸗

weihten Siunde zuerst das feierliche Schweigen breche, welches Fer ergreifenden gen folgt, von der wir so eben Zeuge waren! Der Finnen, die ire. . nes hat vor Gott und Ihnen, durchlauchtigsie, hochgee erren, den Eid geleistet, für jetzt ũnd für die Bauer sesnes „bie Summe der Nechte zu ehren und zu schützen, die Ysichten zu gen, welche die ürkunde der Verfassung in sich schließt. Dicfer Alt ist ein Augenblick nur in der üchtigen Zeit, aber dauernd in feinen Wirkungen. Ich wanschte diesen erhebenden Augenbiick feß⸗ uhalten. 56 ssi so schön, wenn der Lebensmorgen der Thätigkeit . einen Füärsten anbricht, dessen 2632 rein ist, wie die Sonne an dem wolkenlosen Himmei? Wir begrüßen freudig diesen Lebensmorgen Auf ihn folge ein langer, segensreicher Lebenstag! Wer durfte es mir vergrgen, wenn das Gefthl soljer Freude, ein Mäiglied dieser bohen Versammlung zu seyn, mich . besonders drängt, für dieses Haus und die Stände, aus deren Mitte es hervorgegangen ist, bffentlich die würdevolle Stellung im Volke in Anspruch zu nehmen, die Ihnen ziemt! Es wurde in jüngster Zeit, und zwar in gesteiger⸗ ter Weise, die Tendenz wieder kund gegeben, diese Kammer, diese Staͤnde, als gewissermaßen , des Volles gestellt zu betrachten. Ansichten . Art wurden felbst von bffentlicher Stelle bald aus⸗ esprochen, bald angedeutet, ohne daß ihnen ein entschiedener Wider⸗ 163 ent ain gef ht worden ware! Ich weise diese Tendenz, sese Ansichten mit aller Entrüstung zurück, deren ich nur immer faͤhig bin. Wir durfen es nicht dulden, daß man Theile des Volkes von dem Ganzen willkürlich trenne und diesem Ganzen gleichsam egenüberstelle! Wir dürfen es nicht im Interesse dieses Ganzen. * einem großen Nachbarstaate schied man einst erst den Koͤnig aus und nannte Volk: die Gesammtheit weniger den Koͤnig. knn spaͤter sodann hieß Volk: die Gesammtheit weniger den Konig, Geistlichkeit und Adel. Ein 10. August brach an, und Volk wurde 1 die Gesammtheit weniger den Konig, die Geistlichkeit, en Adel und die ein Eigenthum Besitzenden Wie! Dieser Erbe des Thrones, den es der gütigen Vorsehung gefiel, mit so rei⸗ chen Vorzuͤgen * schmuͤcken, die Glieder unferes Farstengeschlechts, die ersten Familien des Landes und ihre Hadͤupter, die Waͤrdetraͤger der Kirche, der grundherrliche Adel und seine Abgeordneten, die Unt— versitdten, die Maͤnner aus den ersten Reihen des Staatsdienstes, soll= ten eigentlich dem Volke nicht angehören? sie sollten seine Liebe, seine Achtung nicht besitzen? seine wahren Interessen weder kennen, noch schützen wollen? Es haͤtte fuͤr unz Alle ber Eid keine Bedeutung?

unser Heispiel verdiene keine Nachahmung von Seiten dieses Fuͤrstli.

chen Juünglings, der nach Ihnen, durchlauchtigste, hochgeehrteste Her ren, mit bescheidenem Vertrauen blickt? Cen ß, leügnen, daß die Eiche mit der reichen Krong, daß die hohe Tanne dem Bo— den angehdren, mit dem sie seit Jahrhunderten verwachfen sindl = Die Eichen fallt man, wlche welken. Wir ha—⸗ bin, volle Lebenskraft, trotz des Strebens, uns die Säfte dieses Bodens zu entziehen! Ich empfinde diese Lebenskraft in mei⸗ nem glühenden Mitgefühl für das Wohl und Wehe dieses Volkes, dem ich angehdre, seitdem ich das Licht der Welt erblickte, und dessen Schick sale ich theilen mochte, bis zu dem letzten Hauche meines Le⸗ bens. Ich sag es mit Stolz: diese Gesinnung berechtigt mich zu der Ehre eines Vertreters der Interessen diefes Volkes in der vollsten Bedeutung des Wortes. Diese Gesinnung fröhnt nicht den wechsein⸗ den Meinungen des Tages, sie ist gegründet auf das Gesetz der Ge⸗ rechtigkeit, das da ist ein Ausfluß des göttlichen Wortes. Wir empfinden diese Lebenskraft bei dem Anblicte dieses jungen Fuͤrssen, der, heute Sitz nimmt in unserer Mitte. Möge dieser Durchlauchtigste *in nie andere Worte hören, als Worte der Wahrhest! Er wird, ein Fuͤrstlicher Sinn ist dessen Buͤrge, nie andere Worte vernehmen wollen, als Worte der Wahrheit.“

Hierauf erhob sich Se. Hoheit der Erbgroßherzog mit den Worten:

Empfangen Sie, verehrteste Herren, meinen aufrichtigen Dank für Ihren herzlichen Empfang und für dte warmen Worte, welche der Freiherr von Andlaw so eben gesprochen hat. Seyen Sie über— zeugt, daß ich die hohe Bedeutung des Tages ganz erkenne, an wel— chem ich berufen bin, in Ihre Mitte zu treien, und daß ich mich von

Herzen freue, einst als thaͤtiges Mitglied dieses Hauses mit Ihnen

vereint das Wohl des Fuͤrsten sowohl als des Vaterlandes nach allen Kraͤften zu befoͤrdern!“

Die Versammlung erhob sich von ihren Sitzen, und Groß— Hofmeister von Berkheim sprach:

„Die Worte, die der Freiherr von Andlaw gesprochen hat, sind der Wiederhall der Gesinnungen der Mitglieder dieser hohen Kammer. Wir fuͤhlen uns alle n und geehrt, Ew. Hoheit als ersten und treuesten Unterthan des Großherzogs in unserer Mitte zu sehen, und mit warmer Liebe und Verehrung hier begruͤßen zu koͤnnen.“

Karlsruhe, 27. Aug. In der heutigen Sitzung der Ab⸗ eordneten⸗Kammer fuhrte die Tagesordnung zur Fortsetzung der iskussion uber das außerordentliche Budget. Fuͤr die Einrich⸗

tung des der Universitaͤt Heidelberg zur Benutzung uͤberlassenen, bisherigen Irrenhauses fuͤr das chirurgische und medizinische Klini⸗ kum werden 500) Fl. gefordert. Dafuͤr sprechen außer dem Be⸗

richterstatter mehrere Redner, dagegen besonders Herr Helbing, der unter Anderem hervorhebt, welche groß Summen immer fuͤr die efordert und bewilligt werden, während fuͤr

gelehrten Anstalten . . . den eigentlichen Volks-Unterricht so wenig geschehe, eben weil die Erhaltung zweier Universitaͤten die Krafte des Landes allzusehr

tanischen Garten in Freiburg gegen den Antrag der Kommission, wie der Wetteifer der beiden Landes⸗ Universitaͤten in Geld⸗Forde⸗ rungen an den Staat immer mehr herausstelle, daß die Erhaltung

von zwei Universitäten in Baden unzweckmaͤßig sey.

k Luxemburg, 23. Aug. Heute traf die am 11ten de M. unterzeichnete Kabinets-Ordre Sr. Masjestaͤt des Königs von Preu⸗ ßen hier ein, welche das Abschleds-Gesuch Sr. Excellen; des Ge⸗ neral⸗Lieutenant du Moulin, Kommandanten dieser Festung, be⸗ willigt, und an dessen Stelle den General-⸗Major von Wulffen, Commandeur der Isien Garde-⸗Landwehr-Brigade, ernennt.

Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.

New⸗Mork, 11. Aug. Der Präsident Toler hat eine Vot— schaft an den Kongreß gerichtet, in welcher er sein erwartetes Veto gegen die neue Tarif-Blll ausspricht. Er basirt dasselbe auf finan⸗ zielle Gründe, nämlich darauf, daß die Bill eine Klausel enthalte, der zufolge der Ertrag aus den Verkaͤufen der Staats: gändereien den einzelnen Staaten und nicht der Central-Regierung uͤberwiesen werden solle, was sich bei dem traurigen Finanzzustande der Union als um so unzweckmäßiger zeige, da der neue Tarif ja gerade den Zweck habe, den Ausfall in den Staats-Einnahmen zu decken. Nun aber haben die Leute hler zu Lande und anderswo, welche Fonds einzelner Amerikanischen Staaten kauften oder denselben Vorschuͤsse leiste⸗ ten, dabei vorausgesetzt, daß sie die Garantie der öffentlichen 1. ö dereien, so wie des ubrigen öffentlichen Eigenthums, dafür hätten; wenn der Praͤsident diese Lundereien asso zu Beduͤrfnissen der Central-Negierung anwelsen darf, so wurden natürlicherweise die Staats-Glaͤubiger ihre Sicherheit verlieren. Der Globe sagt da⸗ her, daß die Tarsf⸗Bill diesen Treubruch verhindern solle, wahrend die demokratische Partei den Praͤsidenten dagegen eingenommen habe. Der Verfassung gem wuͤrde das Veto des ö durch ein dasselbe

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verwerfendes Votum von zwel Drittheilen der Mitglieder beider Hauser des Kongresses beseitigt werden koͤnnen, wozu aber bei der sehr geringen Stimmen⸗Mehrheit, mit welcher die Bill in beiden Häusern angenommen worden ist, keine Aussicht sich zeigt. Der Kongreß wird daher wohl, wie es beabsichtigt war, am 27sten d. M. werden, ohne daß eine Regulirung der Tarif⸗Frage statt⸗ n e. Was die Frage wegen des Durchsuchungs rechts betrifft, 6e sollen die Vereinigten Staaten, dem Madifonian zufolge, dem einen der am 19. d. zwischen dem Staats⸗Secretair Herrn Webster und dem Britischen Gesandten, Lord Ashburton, abge⸗ schlossenen Vertrage versprechen, den Sklavenhandel unter Ameri= kanischer Flagge zu unterdrücken, und England, keine Matrosen am Bord Amerikanischer Schiffe pressen zu wollen. Der New⸗ Vork Expreß dagegen glaubt, daß das Durchsuchungsrecht von den Unterhandlungen ganz ausgeschlossen gewesen sey, da die Amerikanischen Commissaire äber die rel der Meere nicht aͤtten transigiren wollen. Was den Besitz des Oregon⸗-Göebiers etrifft, so ist darüber vorläufig nichts entschieden worden, als daß die Gränze bis an die Felsengebirge laufen solle.

Afrika.

Vom Cap sind Nachrichten in England eingegangen, welche das gaͤnzliche Fehlschlagen der gegen die ausgewanderten Bauern in Port Natal gerichteten Unternehmung melden. Das zu diesem

Dienst bestimmte, viel zu kleine Kommando Britischer Truppen, im Ganzen etwa 2006 Mann, erreichte unter dem Befehle des Hauptmanns Smith vom 27sten Infanterie⸗Regiment Port Natal

am 4. Mai und bezog, nachdem die Bauern die Stadt verlassen hatten und die Britische Flagge an die Stelle der Flagge der Republik (roth, weiß und gelb) gepflanzt worden war, ein Lager nahe bei der Stadt, in welcher letzteren, wie es scheint, hauptsaͤchlich nur die Auswanderer von Britischer Herkunft, welche sich den Truppen

angeschlossen hatten, zurůckgeblieben waren. Capitain Smith suchte die Kolonisten auf guͤtlichem Wege zur Nachglebigkeit zu stimmen, und ließ sich mehrere Wochen lang allerlei * denen er ausgesetzt war, gefallen. Als aber der Anfuͤhrer der Boers, wie die Ausgewanderten bezeichnet werden, Namens Praetorius, auf den unverzuͤglichen Abmarsch der Truppen in drohenden Worten drang, und zu gleicher Zeit ein Theil des fuͤr die Truppen be—⸗ stimmten Schlachtviehs weggetrieben wurde, beschloß Hauptmann Smith einen Angriff auf das bei Congela aufgeschlagene Lager der Bauern. Er unternahm denselben in der Nacht vom 23. Mai mit ungefähr der Halfte seiner Mannschaft, fiel aber dabei in einen Hinterhalt, in welchem er, noch mehr benachtheiligt durch das Ausblei⸗ ben einer von ihm ausgerůͤsteten Kanonier-Schaluppe, nicht nur seine beiden Kanonen, sondern auch 15 Todte, worunter einen Artillerie⸗ Offizier, und 27 Verwundete, worunter zwei Offiziere, also ki die Haͤlfte seines Detaschements, verlor und zum schleunigen Räck⸗ zug gezwungen wurde. Die Bauern verfolgten ihren Vortheil und griffen ihn sofort in seinem Lager an, wurden aber mit bedeutendem Verlust zuruͤckgeschlagen. Als die Nachricht von dem Unfalle nach Graham's Town gelangte, was am 4. Juni geschah, wurden schleunige Vorkehrungen zur Verstärkung des Hauptmanns Smith getroffen, und am Kap glaubte man, daß 100 Mann vom 25. Infanterie⸗Regimente abgesendet werden sollten, welche zu Wasser Port Natal etwa am Zsten Juni wuͤrden erreichen koͤnnen. Aber es mußte mehr als zweifelhaft erscheinen, ob das Britische Truppen-Detasche— ment sich bis dahin werde halten können, da die Bauern nöͤthigenfalls 4000 waffenfähige Männer zu stellen im Stande seyn sollen. Allgemein tadelt man den Leichtsinn des Gouverneurs des Cap, Sir George Napier, daß er eine solche Handvoll von Truppen abgesendet hat, und noch dazu auf dem beschwerlichen,

1200 Englische Meilen langen Landwege, während der Transport zur See so viel rascher und bequemer hätte bewerkstelligt werden können. Kurz vor dem Eintreffen des Hauptmanns Smith zu Pert Natal war daselbst ein Schiff aus Holland eingelaufen, und man will diesen Umstand mit dem Entschlusse der Bauern zum Widerstande in Verbindung bringen. Uebrigens wird ihr Befehls⸗ haber Praetorius als ein Mann von langsamem Entschlusse, aber von der muthigsten Ausdauer geschildert.

Inland.

Barmen, 27. Aug. (Düsseld. 3.) Ihre Majestäten der Köͤnig und die Königin sind bald nach 4 Uhr hier eingetroffen. Bei dem großen Triumphbogen in Rittershausen, an den Grän⸗ zen des Barmer Stadtgebietes, wurden Allerhoͤchstdieselben von den Behörden u. s. w. empfangen; weißgekleidete junge Damen überreichten Seiner Majestaͤt dem Könige und Ihrer Majestät der Koͤnigin Festgedichte, welche huldvoll entgegengenommen wur⸗ den. Der Zug setzte sich langsam in Bewegung; Ihre Majestäten

in Anspruch nehme. Die Forderung wird mit geringer Stimmen- bezeigten fortwährend dem jubelnden Volke in huldveller Herab—

Mehrheit genehmigt. Eben so wird eine Forderung fuͤr den bo⸗ ; i —ͤ . hrb mig telbar schlossen sich die Behörden, Stadtrathe 2c. an; diesen folgte

bewilligt. Bei der Diekussion hebt der Abg. Sander hervor, eine Ehrengarde von 25 Reitern:

lassung Höchstihren Dank. Dem Königlichen Wagenzuge unmit— ierauf zunaͤchst das hiesige Schuͤtzen⸗orps, der Verein der 4 4 und ein anderer militairischer Verein gedienter alter Selda— ten. Jeder dieser Vereine hatte ein besonderes Musik-Torps an der Tete. Nun folgten die Gewerke mit ihren Musik-CThören und Fahnen, die Färber an der Spitze, dann die Schneider die Schuhmacher, die Baͤcker, die Manufakturisten und die Schlosser und Schmiede. Die Bleicher waren, festlich gekleidet, an der Wupper aufgestellt, und mandvrirten während des Voruͤberziehens mit ihren Wasserschöͤpfern. Am Rathhause hielt der Zug. Im Saale desselben, durch die so ruͤhmlichst bekannte Duäsfelderter v. Stockumsche Möbelfabrik so reich als geschmackvoll dekorirt, geruhten Ihre Majestaͤten die Vorstellung der Behörden u. f w. entgegen zu nehmen. Se. Majestäͤt der König befahlen sofert ein Diner von 140 Ceuverts, wozu Allerhöͤchstdieselben die Säste⸗ gi * f 6 * 2 Aufenthalte begaben sich Ihre Majestaͤten in das fuͤr Aller ie bereitete Absfeigequartie? be Frau Bredt⸗Ruͤbel. ue , .

Berlin, 31. Aug. Die dffentlichen Blätter enthalten Über den nr, Stand der Handels- und Kartel-Verhältnisse Preußens mit Rußland und Polen manche ungenaue Nachrichten; es kann uns daher nur angenehm seyn, uns aus zuverässiger Quelle in den Stand gesezt zu sehen, unseren Lesern ber diefe Verhaͤltnisse r = mitzutheilen.

Der lezte Schifffabrts⸗ und Handels- Vertrag zwäschen Preu= ßen und Rußland vom 11. Marz (27. a 183 6 Cher im Jahre 1831 abgelaufen. Seitdem deslehen für beide nder keine anderen vertragemäßigen Deslimmwunqen der den

und Handels ⸗Verkedr, als die, welche in dem Verer age enn, Mai 1815 (in Betreff des Hen us Warte, sind. Dieselden beziehen sichM rer r. die jun alben