1842 / 248 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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den daruber y můsse, vom 16. Juli

Vollmacht gefaßt worden ist.

„Ehe wir untersuchen, ob das Deutschland bewilligte Zuge⸗

it tliches gewesen ist, wird es angemessen seyn, e , 9 r zu 1 wir erblicken in

der That darin etwas Anderes, als eine bloße Modifizirung des 8. und eben das ist es, was die Mitglieder, welche diese

die politische Seite der Ma

Maßregel tadelten, vielleicht nicht haben sehen wollen.

„Bie Convention vom 16. Juli ist deshalb von so hoher

Wichtigkeit gewesen, weil sie Belgien in eine neue Stellung, Frank—⸗ . versetzt. Die ausländischen Journale seßten uns

davon in Kenntniß, daß diese veraͤnderte Stellung eine ernstliche

Aufmerksamkeit erregt, Besorgnisse veranlaßt und mehr als eine Empfindlichkeit beleidigt habe. Dies war leicht vorherzusehen; des⸗

senungeachtet haben Belgien und Frankreich n e, nicht vor

einer Anordnung zuruͤckzuschrecken, die ihre wechselseitigen Inter⸗ essen vereinigt. Aber am Ende war es, namentlich von unserer Seite, eine gute und weise Politik, die erste sich dar⸗ bletende Gelegenheit zu ergreifen, um darzuthun, daß die Akte vom 15. Juli nicht die Wichtigkeit habe, die man ihr beilegen wollte, daß sie nicht, um es ohne Umschweif zu sa ein Traktat sey, um Frankreich mit Belgien zu belehnen. le Macht der Umstande, die Veschaffenheit, der Erzeugnisse haben beide Länder durch zahlreiche Bande verknüpft; es ist fast unmoͤg⸗ lich, daß diese Bande jemals zerreißen, die Verschmelzung der In⸗ teressen ist zu groß. Aber das ist kein Grund fuͤr Belgien, auf jede andere 6 zu verzichten, und noch weniger, des halb e ine quasi⸗feindselige Stellung gegen andere benachbarte Volker anzu⸗ nehmen. Alle seine Interessen gebieten ihm vielmehr, sowohl in kommerzieller, als in politischer Hinsicht, mit aller Welt in gutem Einverstaͤndniß zu leben, und wenn es, naͤchst Frankreich, ein Land giebt, das es zu schonen hat, so ist es Deutschland. Das sind Dinge, die man sich nicht scheuen muß, zu sagen, weil sie wahr sind, weil Jeder sie fuͤhlt und sie sich selbst sagt. ,

„In dieser Beziehung hatte daher die Convention vom 16. Juli ihre Gefahren. Man muß uͤbrigens nicht vergessen, daß unsere Verhaͤltnisse zu Deutschland seit einiger Zeit sich zu verschlimmern drohten. Das im Februar dieses Fh erlassene Gesetz unter⸗ druͤckte einermaßen den Absatz, den jenes Land fuͤr seine Baͤnder und Posamentier⸗Waaren in Belgien fand, oder beschraͤnkte ihn doch wenigstens sehr. Das Geseßz vom Jahre 1831 hatte an die sehr mäßigen Zöoͤlle auf Leinwand und Tischzeug ziemlich hohe Zoöͤlle gesetzt und die Convention vom 16. Juli verwandelte die Zoͤlle fast in Prohibitiv⸗Zoͤlle. Wir thaten dies im Interesse der Na⸗ tional-Industrie; daruͤber ließ sich nichts sagen und wir hatten uns nicht darum zu kuͤmmern, wie man im Auslande daruͤber dachte; da man aber andererseits, ohne irgend ein Interesse zu kompromittiren, den Folgen einer ziemlich naturlichen Ünzufrieden⸗ heit vorbeugen konnte, warum sollte man dies nicht thun? Warum follte man 3. B., da die Deutschen Eisenhuͤtten⸗Besitzer so lebhaft eine Erhöhung des Zolls auf auslaͤndisches Guß⸗ und Schmiede⸗ Eisen verlangen, nicht diese Forderungen zu bekämpfen suchen?

„In politischer Hinsicht ist die Gage e vortrefflich, denn sie beweist Allen, daß Belgien sich die Freiheit des Handelns vorbe⸗ halten hat, daß es ihm gestattet ist, die Zoll⸗Reductionen, welche es Frankreich bewilligt hat, auch auf andere Laͤnder auszudehnen. Die Maßregel ist nicht weniger gut, in kommerzieller Hinsicht, denn sie ist, wie der Minister des Innern sagte, eine Art Auffor— derung, seine Verbindlichkeiten zu erfuͤllen. Die bewilligten Re— ductionen sind provisorisch; sie hoͤren in zehn Monaten auf, wenn sie nicht erneuert werden, wenn nicht bis dahin Anordnungen ge⸗ troffen sind, sie zu reguliren und uns aequivalente Vortheile zu bewilligen. In Etuttgart sind Unterhandlungen angeknuͤpft wor⸗ den, und die Bestimmungen des Beschlusses vom 28. August wer⸗ den denselben nicht nur nicht schaden, sondern ihrem Fortgange vielmehr noch foͤrderlich seyn. Es ist dies ein Zeichen der Sym⸗ pathie, ein Beweis des guten Willens, eine Darlegung des auf— richtigen Wunsches von Seiten Belgiens, seine Beziehungen zu dem Zoll⸗Verein auf dem freundschaftlichsten Fuße zu erhalten; aber es ist keine unbegraͤnzte Verpflichtung, keine definitive Konzession, und der Unterschled ist um so groͤßer, da mit dem 1. Juli 1813 der Beschluß vom 28. August von selbst aufhoͤrt, wenn seine Be⸗ stimmungen nicht verlaͤngert werden.

„Diese Maßregel hat daher zahlreiche Vortheile und wir sehen nicht ein, welches ihre Nachtheile seyn konnten. Ein ehrenwerther Deputirter hat gesagt, Frankreich werde unzufrieden damit seyn. Und weshalb? Das Recht, die Reductionen auch auf andere Laͤn— der auszudehnen, ist im Namen Belgiens foͤrmlich reklamirt und in die Convention aufgenommen worden. Nun ist es doch wahr—⸗ scheinlich, daß, wenn wir dies Recht verlangten, dies nur geschah, um davon Gebrauch zu machen, und es ist klar, daß dasseibe, bei dem Zustande unserer Beziehungen zu Deutschland, zuerst auf die⸗ ses Land worde in Anwendung kommen. Es liegt darin nichts, was man nicht im Voraus wußte, wag man nicht haͤtte erwarten muͤssen, und deshalb kann dar uͤber vernuͤnftigerweise in Paris Nie⸗

mand weder erstaunt noch unzufrieden seyn. Man hat von Eng⸗ land gesprochen, das uns auch Seidenwaaren liefert, und von Spanien, das uns Weine sendet; allein der Minister des Inner

hat sehr richti , . daß, wenn spaͤter die Frage sich ö Vejug auf diese Länder eben so siellt, wie hinsichtlich De sch . die Regierung eben so handeln wird, wie sie es in Betr ** lxbtgenannten Landes gethan hat, d. h. so, Male e d! etreff des Interessen Belgiens erheischen werden““ ä wah baten

X Brüssel, 31. Aug. Indem i h ie Kl liche Ordonnanz berichten ö H Cen 1 Seidenwaaren den Franzoͤsischen Artikeln gleichgesetzt werde . muthete ich nicht, daß in demselben Augenblicke diese Maß . fn der Kammer Gegenstand einer ziemlich heftigen Inter we ien wurde. Man warf namlich fast allgemein dem Min se en . dem Deutschen Zoll⸗Vereine eine, wenn auch nur provis . Konzessien gemacht zu haben, ohne sich sofort eines 6

zu versichern, und schien also zu vergessen, daß i Frankreich abgeschloffenen Traktats Belgien ga gegend m

Die Handels⸗ Sta⸗

d sf̃⸗ Erhöhung mehr verliert, als es durch die he n nr s e.

Zölle fuͤr die zwei eben genannten Artikel gewinnt. ; mer haͤtte außerdem sich erinnern sollen, o sie , . einen fuͤr die Deutschen Band⸗ und Posamentlerwaaren sehr nach⸗ theiligen Tarif angenommen hatte. Der Minister des Innern stellte diese . ungefaͤhr unter dem Gesichtspunkt dar, un⸗

r sse ern, . haben, als ein Mittel der m Verein angeknuͤpften Unterhand⸗

den Tarif auf die Deutsche Leinwand zu erhöhen. tistik duͤrfte aber leicht beweisen, daß Ber h end

ter welchem wi

Beschleunigung der mit dem Zo

wenn es saͤhe, daß die in der Convention estgeseßten Vortheile auch anderen Laͤndern bewil⸗ ligt werden. Dies sind die hauptsaͤchlichsten, gegen den Beschluß vorgebrachten Einwürfe; von dem, was man ber die Nothwen⸗ digkeit einer legislativen Sanction fuͤr Akte dieser Art gesagt hat, wollen wir nicht sprechen, da dieser Beschluß kraft der durch Ar⸗ tikel? des Gefetzes vom 6. August der Regierung übertragenen

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lungen, erklaͤrte aber, daß, wenn diese Unterhandlungen, die jetzt in Stuttgart gepflogen werden, zu keinem erwüunschten Resultate führten, diese so wie mehrere andere fur Deutschland günstige Tarifs⸗Vestimmungen aufgehoben werden würden. Es waͤre ein solches Resultat gewiß sehr zu bedauern, da dadurch ein Repressa⸗ llen⸗Krieg eingeleitet wurbe, wobel beide Theile verlieren wärden. Der Minister schloß mit der Bemerkung, daß sich die Belgische Regierung vielleicht in kurzem gendthigt sehen wurde, die Preußische Flagge gleich der der am wenigsten begünstigten Nationen zu behandeln. Der rund einer solchen, ein uͤbles Prognostikon darbletenden, Maß⸗ regel ist wohl darin zu suchen, daß die Velgische Flagge in den Preußischen Hafen ebenfalls im Nachtheil steht, da, so viel wir wissen, in diesen Hafen als Schiffs⸗Abgabe noch die extraordinai⸗ ren Flaggengelder bestehen, deren Abschaffung bei der Reglerung schon seit Jahren von mehreren Deputirten und Schiffs⸗Eigen⸗ thuͤmern betrieben worden ist. Vielleicht macht der Ausgang der Negocigtionen diese von der Regierung gegen die Preußischen Schiffe projektirte Maßregel ebenfalls unndthig. Frankreich kann uͤbrigens hinsichtlich der letzten zu Gunsten des Zoll-Vereins ge⸗ machten Reductionen keine gegründete Klage fuͤhren, da die Bel⸗ gische Regierung sich in dem Traktate ausdruͤcklich vorbehalten, ähnliche Vergüͤnstigungen nach Gutbefinden auch anderen Nationen

zu gestatten.

Das Geseßz uͤber den Primair-Unterricht ist fast einstimmig, mit 75 gegen 3 Stimmen, angenommen worden. Trotz der Verschie⸗ denheit der Ansichten, welche sich bei den Hauptzwecken geltend machten, haben doch beide Parteien, die katholische wie die libe⸗ rale, die Ueberzeugung gewinnen muͤssen, daß das im Geiste eines Vergleichs abgefaßte und durchgefuͤhrte Gesetz den jetzigen Zustand des Unterrichts bedeutend verbessern wird und daher im Ganzen die Zustimmung verdiente. Die katholische Partei haͤtte den Ein⸗ fluß der Geistlichkeit, die liberale Partei den des Staates groͤßer gewuͤnscht. Immerhin bleibt aber die Annahme des Gesetzes ein bedeutendes Resultat, welches fuͤr das Land sehr heilsam werden und von dem Ministerium als einer seiner ruhmwuͤrdigsten Akte angesehen werden kann. Wir erwarten erst den era des Ge⸗ setzes, so wie es durch die Diskussion veraͤndert worden ist, um einen kurzen Ueberblick daruͤber zu geben.

Deutsche Bundesstaaten.

Stuttgart, 31. Aug. Se. Majestaͤt der Koöͤnig sind, nach einem mehrwoͤchentlichen Aufenthalte zu Baden, heute Abend in erwuͤnschtem Wohlseyn wieder hier eingetroffen.

Der Schwäbische Merkur meldet: „Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Katharine ist, nach vorausgegangener mehrtaͤgiger Unpaäͤßlichkeit, seit sechs Tagen ernstlich erkrankt, die Krankheit gastrischer Natur und noch in ihrem Fortschreiten begrissen. Die i, Nacht war ziemlich unruhig, doch nicht ohne einigen 7 a 3

Karlsruhe, 1. Sept. (Landtagsbl.) In der dreizehn⸗ ten bffentlichen Sitzung der ersten Kammer am 30. August be⸗ gruͤndete Freiherr von Andlaw eine in der vorigen Sitzung ange⸗ kuͤndigte Motion wegen Wahrung der verfassungsmaͤßigen Rechte der ersten Kammer. Diese Motion geht schließlich auf den An⸗ trag hinaus, daß die hohe Kammer, ganz abgesehen von dem ma⸗ teriellen Punkt der Frage, erklaͤre: daß sie ihrerseits die Hand⸗ lungsweise der zweiten Kammer als den klaren Bestimmungen der Verfassung, dem Geiste wie dem Buchstaben nach zuwiderlaufend, und den darauf gebauten Beschluß als einen verfassungsmaͤßig nicht bestehenden betrachte. Frhr. von Marschall: „Ich glaube, daß diese hohe Kammer sich veranlaßt sehen sollte, den Antrag des Frhrn. von Andlaw in nähere Berathung zu ziehen. Es handelt sich dabei um eine wichtige Verfassungs⸗Frage, hinsichtlich deren die Regie⸗ rung und die andere Kammer sich in direktem Widerstreite befinden, um eine Frage, welche die verfassungsmäßige Stellung und die Rechte dieses Hauses aufs wesentlichste beruͤhrt. Von diesem Ge— sichtspunkt ausgehend, scheint es mir, daß die hohe Kammer jenen Konflikt nicht ganzlich ignoriren kann, daß sie sich vielmehr be— rufen fuͤhlen duͤrfte, denselben, ganz abgesehen von dem Materiellen des Streites (nur insoweit, als er die Verfassungsmaͤßigkeit der Form betrifft) wenigstens zum Gegenstand ihrer Erörterung zu machen. Welche Folge dann dieser Eroͤrterung zu geben ist, um weder den Rechten dieses hohen Hauses etwas zu vergeben, noch der anderen Kammer zu nahe zu treten, daruͤber erlaube ich mir zur Zeit eine bestimmte Ansicht nicht zu äußern. Ich halte viel— mehr dafuͤr, daß dieser Punkt, welchen der Herr Antragsteller selbst als einen schwierigen bezeichnet hat, der allseitigen und umsichtigen Pruͤfung der niederzusetzenden Kommission beduͤrfen wird. In dieser Richtung unterstuͤtze ich den Antrag des Frelherrn von Andlaw zur naͤheren Berathung.“ General-Lleutenant Frei⸗ herr von Stockhorn und Freiherr von Böcklin unterstuͤtzen diesen Antrag ebenfalls. Regierungs-Kommissar Staatsrath Jolly: „Die Regierung ist von der Wichtigkeit des Gegenstandes, den der Freiherr von Andlaw zur Sprache gebracht hat, vollkommen überzeugt; sie muß aber eben deshalb wuͤnschen, daß es der ho⸗ hen Kammer gefaͤllig seyn moͤge, dem weiteren Vorschlage des Freiherrn von Marschall Folge zu geben, wonach diese Motion in der Kommission naher eroͤrtert werden soll. Es ist weniger die Sache selbst, uͤber die ich mich jetzt nicht zu verbreiten habe, als die Form ihrer Erledigung, bei welcher sich Schwierigkeiten darbieten möchten. Es ist daher sehr zu wuͤnschen, daß die hohe Kammer vor der Hand eine Kommissions-Berathung eintreten lassen möchte.“ Der Antrag des Freiherrn von Andlaw wird sofort bei der Ab— stimmung einhellig angenommen.

Dresden, 3. Sept. Ueber den gestern erwähnten Wald⸗ brand auf der SaäͤchsischBoͤhmischen Graͤnze enthalt die Leipzi⸗ ger Zeitung eine Nachricht, die das ungläckliche Ereigniß als ein hoͤchst bedeutendes schildert. Das Feuer brach unterhalb des Pre⸗ bischthores auf Boͤhmischer Seite aus und hatte schon in wenigen Stunden weit um sich gegriffen. Auf Saͤchsischer Seite sind be— reits mehr als 200 Acker Wald vernichtet, nach Boͤhmen zu soll der Verlust unermeßlich seyn. Ueberall waren Forst⸗Beamte bei⸗ der Laͤnder beschaͤftigt, dem Brande Schranken zu ziehen, aber die ausgetrockneten Waldungen bieten zu vlel Nahrung, als daß man davon Huͤlfe erwarten därfte. Am Schlusse der Nachricht fing sich der Himmel an zu bewoölken und fiel ein leichter Spruͤhregen.

Am 31. August Abends kurz nach 8 Ühr brach in einer Scheune . Stadt Sayda Feuer aus, daß so schnell um sich riff, daß

26 weniger Stunden die ganze Stadt, bis auf 36 3 und , der n. geworden. Kirche, Schul⸗

. de, Rathhaus, Post⸗TExpedition und Posthalterei, kurz alle dffentliche Gebäude sind * er ern ö

Sannover, 3. Sept. In Hildesheim i 1 das Neformatsonsfest auf 16 8

Frankfurt a. Mr., 2. Sept. Das enthalt folgende Verichtigung uͤber die i n ren 8

Fuͤrsten Lichnowsky in Barcelona. (S. die gestr. Nr. d. St. 3. Art. Paris): „Die in der Beilage des heutigen Frankfurter Journals enthaltene Nachricht aus Barcelong vom 22. August bedarf insofern einer Berichtigung, als sie 2 auf die ein⸗ seitige Mittheilung eines Barcelonaer Journals zurückgeflihrt werden muß. aus dem sie die Pariser stenographische Korrespondenz entlehnte. Ein Augenzeuge, der Barcelona am 23. Aug. Abends mit dem Dampf⸗ schiff Vénitien“ verließ und aͤber Marseille und Lyon 2 reiste, versichert, daß der Furst Lichnowsky auf der Ueberfahrt von Valencia (nicht Lissabon) nach Barcelona weder einen Spanier insultirt hat, noch der Gefahr ausgesetzt war, von einem Spanier ins Meer geschleudert zu werden; daß vielmehr alles desfallsige auf Fictio⸗ nen der Presse von Barcelona beruht. Der Fuͤrst Lichnowsky begab sich, nachdem er von Ihrer Majestät der Königin von Portugal mit dem Sroßkreuj des Christus-Ordens dekorirt worden war, aͤber Gibraltar, Malaga, Alicante, Cartagena, Valencia nach Barcelona. Als hen astir Offizier unter Don Carlos konnte er in dieser von republikanischen Factionen heim⸗ gesuchken Stadt keine guͤnstige Aufnahme erwarten. n der That machten sich auch bald nach seiner Ankunft Manssestatio⸗ nen der Masse geltend, die den Behörden um so bedenklicher erschienen, als man zugleich das Geruͤcht verbreitet hatte, der Fürst Lichnoweky sey keln Anderer, als Don Ramon Cabrera. Um den Fuͤrsten der Gaͤhrung in den niederen Volksklassen zu entzlehen, verfuͤgte man eine nur gutgemeinte Haft. Der angeb⸗ liche Secretair des Fuͤrsten fuͤhrt nicht allein den Titel eines Gra— fen, sondern derselbe gehbrt ihm auch mit vollem Rechte. Dieser junge Mann ist nämlich der Graf Teleky und einer der ersten Familien Ungarns angehbrig. Die Papiere beider Kavaliere wa—⸗ ren nicht nur in gehöriger Ordnung, sondern auch mit dem Visa des Spanischen Gesandten zu Lissabon versehen.“

Luxemburg, 30. Aug. Die Grundsteinlegung eines auf Befehl des hohen Deutschen Bundes zu erbauenden Wasser⸗ thurmes guf dem Festungswerke des Rahmens, der den Zweck hat, die Besatzung des letzteren unmittelbar mit Wasser zu ver— sorgen, das sonst noch 44 Fuß hoch transportirt werden mußte, war mit einer kleinen Feierlichkeit begleitet, welche der Genie⸗Di⸗ rektor, Herr Major von eee, . insbesondere zur Ehre des noch anwesenden Herrn General⸗Lieutenant du Moulin heute veranstal— tete. Außer dem Offizier-Corps der Garnison waren Deputatio⸗ nen von allen Chargen, so wie die dabei betheiligten Gewerke zu⸗ gegen. Die Feierlichkeit begann mit einer Rede des Maurermeisters, die derselbe, nachdem er den Zweck des Baues auseinandergeseßt, mit einem Lebehoch auf den hohen Deutschen Bund und das Luxem⸗ burger Militair-Gouvernement schloß. Herr Major von Muüͤhl⸗ bach reichte hierauf dem alten Manne mit den Worten die Hand, daß er nun auch sein Versprechen erfüllen und den Bau nach Kraͤften betreiben mochte, verlas dann das in gewöhnlicher Art abgefaßte Protokoll, legte dasselbe nebst einigen egenwaͤrtig gang⸗ barsten Mäͤnzsorten, in eine mit Blech ausgesütterte Vertiefung und verschloß sie mit einem blechenen Deckel. Er uͤberreichte so⸗ dann dem Herrn General du Moulin (Se. Durchlaucht der Herr Gouverneur sind bekanntlich abwesend) die mit bunten Baͤn⸗ dern verzierte Kelle, mit der dieser den Moͤrtel fuͤr den ersten Stein auflegte, der dann darüber gewälzt von jedem der Anwe⸗ senden mit drei Hammerschlaäͤgen getauft ward.

Nachdem sich Se. Excellenz mit dem Wunsche entfernt, daß es ihm vergönnt seyn möchte, das Werk in seiner Vollendung zu sehen, endete die Festlichkeit, indem die anwesenden Deputationen und Handwerker mit Wein bewirthet wurden.

Das betreffende Wasserwerk, fuͤr welches die Quellen 81 Fuß unter der Hohe des Rahmens liegen, ist fuͤr die Garnison des leßteren von hoher Wichtigkeit, die es nöthigenfalls in einer Starke von 1590 2000 Mann mit Wasser versorgen kann. Die Anlage desselben geschah unter Oesterreichischer Reglerung, die einen Steinbau von 0 Fuß Höhe auffuͤhren ließ, bis zu der das Wasser hinaufgetrieben wurde. Spaͤter gerieth dieser Bau etwas in Verfall, weshalb ihn die Franzosen, mit starken Quadern ein⸗ fassend, restaurirten. So bestand er bis jetzt. um nuu die Schwlerig⸗ keiten des Wasser-Transportes bis nach einer Hoöͤhe noch von 41 Fuß zu beseitigen, die natuͤrlich auch den Bedarf des Wassers einschraͤnken, der sich in Kriegszeiten sehr steigern konnte, wird von da an, wo der Oesterreichische Bau aufhoͤrt, eine Rbͤhren-Leitung bis nach der Hoöͤhe des Rahmens gezogen und so eingerichtet, daß nicht allein der zu erbauende Wasserthurm mittelst eines Pumpwerkes auf vier Seiten das Wasser ausstroͤmen laßt, sondern noch andere Theile des Rahmens wie das Reservoir hinter der ehemaligen Artillerie⸗Kaserne, unmittelbar mit Wasser versorgt werden dn nen, das also nicht mehr wie fruͤher nur 10 Fuß, sondern 8 Fuß hech getrieben wird. Ohne die Mauern des vorhandenen Baues fortzufetzen, was die Kosten bedeutend vermehrt haben wurde, er⸗ reicht man demnach mit geringeren Mitteln auf eine weit ein fachere Art denselben Zweck.

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Inland.

X Düsseldorf, 3. Sept. Der gestern Abend ven der Buͤrgerschaft veranstaltete große Festball ist überaus glaͤnzend aus⸗ gefallen und hat den Beifall saͤmmtlicher höͤchsten Herrschaften er— halten. Der große Beckersche Gartensaal war dazu aufs geschmack⸗ vollste dekorirt. Die Waͤnde zierten ringsum Banner mit den Wappen der verschiedenen Gebiete des Königreichs, im Hinter grunde erhob sich auf einer Estrade zwischen 2 Orangerie⸗ und Blumen⸗Decorationen ein rothsammetner Baldachin, unter

welchem die Thrensessel fuͤr Ihre Majestaͤten aufgestellt waren.

Das Orchester war passend hinter diesen Decorationen verborgen. Der anstoßende Garten strahlte in einer glänzenden Illumination ven bunten Lampen und Feuern, deren Licht sich in dem hohen 26 einer eigens fuͤr diese Gelegenheit angelegten Fontaine

rach. Schon um 8 Uhr waren die Prinzen des Koͤniglichen Hauses und die fremden hohen Gäste und Offiziere in dem Saal versam⸗ melt und die zahlreiche, die Räume dicht fuͤllende Versammlung, die vielen glaͤnzenden, reichen Uniformen, die Sterne und Ordens⸗ baͤnder, die in eleganter Toilette und im Brillantenschmuck sfrah⸗ lende Damenwelt gewaͤhrte einen nicht zu beschreibenden . gen Anblick. Gegen halb 9 Uhr erschienen Ihre Majestaͤten im Saal, begrüßt von der Musil, begaben Sich an das obere Ende des Saaks und unterhielten Sich, dort umhergehend, aufs huld⸗ reichste mit verschiedenen Personen, nahmen auch den Garten in Augenschein und entfernten sich nach etwa einstündigem Verweilen anz in der Stille waͤhrend des . Tanzes, dem Ihre re fr die Königin noch eine halbe Stunde von Ihrem Sitz aus mit . geruhten. Die Prinzen des Koͤnigl. Hauses und die melsten hohen Gaͤste blieben noch längere Zeit auf dem Ball und nahmen zum Theil an dem Tanze Theil, Erst gegen 1èẽ Uhr wurde das glaͤnzende 96 beschlossen. Ihre Majestaͤten verweilten diese Nacht in der Residenz.

eute Vormittag begaben sich Alle öchsidleselben nach der g. , 2 deren Besuch Se. Majestat gestern verhin⸗ dert worden war. Allerhöchstdieselben verweilten beinahe anderthalb Stunden dort und Sich mit mehreren anwesenden Kuͤnstlern auf das Huldvollsie. Um 1 Uhr Mittags fuhren Ihre Majestaͤten nach Schloß Benrath zuruͤck, wo Sie den fremden Offizieren und Notabilitäten unsergt Stabt ein großes Diner ga⸗ ben. Gegen Abend setzen Allerhbchstdieselben Ihre Reise nach Köln fort, wo Sie übernachten und morgen den großen Felerlich⸗ keiten bei der Grundsteinlegung des Dombaues 4 werden. Das Milltair ist bereits heute früh aus dem Lager gerückt und so wird nun dort sehr einsam seyn. In der Stadt ist, durch die Abreise der vielen höchsten und hohen Hexrschaften veranlaßt, noch reges Leben. se voruͤbergegangene Zeit wird fuͤr un⸗ sere Siadt unvergeßlich bleihen und dürfte so großartig ihr nicht bald wiederkehren. Welchen Einfluß auch auf Han⸗ del und Verkehr dieselbe geübt hat, ist leicht zu ermessen, wenn man bedenkt, daß im Lager allein täglich an 30 000 Rthlr. umge⸗ setzt worden sind. Die allgemeine Liebe und Verehrung der Be— wohner folgt dem Königlichen Paar auf Seiner weiteren Reise, und wir woänschen nichts sehnlicher, als daß Allerhbchstdiesel⸗ ben Sich auch des Aufenthalts in unserer Stadt gern erinnern mogen.

Düsseldorf, 2. Sept. Die Luisen: Schule wurde heute durch elnen Besuch Ihrer Majestaͤt der Königin begluͤckt. Ihre Koͤnigl. Hoheit die Frau Prinzessin Friedrich von die Beschuͤtzerin der Anstalt, hatte sich um 1 Uhr, von Hoöͤchstihrem Hofstaat begleitet, eingefunden und von den Vorbereitungen des Festes kaun Kenntniß genommen, als Ihre Majestaäͤt, von Aller⸗ hoͤchstihrer Begleitung ümgeben, ankamen. Von dem Direktor und den Kuratoren am Eingange des Hauses begruͤßt, wurde Ihre Masjestät auf der Treppe von Ihrer Koͤnigl. Hoheit der Frau Prinzessin empfangen und in die fesilich geschmuͤckten Vorzim⸗ mer gefuͤhrt, woselbst vielen Muͤttern der Schuljugend und an⸗ deren Frauen und Jungfrauen das Gluck zu Theil ward, von Ihrer Königlichen Masjestaͤt huldvoll angeredet zu werden. Nach—⸗ dem Ihre Königl. Hoheit den Direktor und die Kuratoren der Anstalt Ihrer roi vorgestellt hatten, verfuͤgten sich Aller⸗ höͤchstdieselben in das große Schulzimmer, wo die gesammte Schul— e . unter den festlich geschmuͤckten Bildnissen des hochseligen Königs, des jetzt reglerenden Koͤnigs Majestaͤt und Ihrer Maje— staͤt der Koͤnigin, die durch Blumenguirlanden mit einem Abdrucke

des letzten Willens des in Gott ruhenden Koͤnigs verbunden waren, so wie im Anblick der Bildnisse der gnaͤdigsten Beschuͤtzerin der Schule und Ihres erlauchten emahls,

sich versammelt hatte. dachdem der Direktor der Anstalt eine Anrede an Ihre Majestaͤt gehalten und darauf ein Choral gesungen worden, hatte Ihre Majestät die Gnade, Sich nach der inneren Einrichtung der Schule zu erkundigen, nach den Klassen, der Vertheilung des wissenschaftlichen Unterrichts und der Uebungen in weiblichen Handarbeiten zu fragen, mit mehreren von den älteren Schuͤlerinnen zu sprechen, auch an die beiden kleinsten, welche Blumen gestreut hatten, einige huldvolle Worte zu richten, dann wieder die ausgelegten Handarbeiten zu besichti⸗ en, nochmals mit einigen der anwesenden Frauen sich zu unter— alten und hierauf, nach einer wohlwollenden Aeußerung uber die Anstalt, von Ihrer Königlichen Hoheit begleitet, den Kreis zu verlassen, in welchem die huldreiche Königsn alle Herzen gewon— nen hatte.

Grimlinghausen, 2. Sept. (Duͤsseld. 3) Schon am frühesten Morgen sammelte sich heute von allen Richtungen her eine Menschenmenge, wie sie unsere Gegend wohl niemals auf einem Raume zusammengedraͤngt gesehen. Die von allen Seiten heranziehenden Truppen aller . Gattungen bestaͤtigten die bisher noch zweifelhafte Thatsache, daß die große Parade wirklich statt finden werde, und alle Blicke richteten sich rheinaufwaͤrts, da man in Erfahrung gebracht, Ihre Majestaͤten der Koͤnig und die Koͤnigin würden mit dem Dampfboot „Victoria“, das zu Aller— hoch stihrer a gen bei Benrath stationirt ist, in Grimlinghau⸗ fen ankommen. Das Corps war in der uͤblichen Schlachtreihe in der weiten Ebene hinter dem Lager aufgestellt und gewahrt einen imponirenden Anhlick. Gegen drei Viertel auf h Uhr erschien die festlich geschmuͤckte Victoria“, von dem tau— sendfachen Hurrah des am Ufer versammelten Volkes empfangen. Se. Majestät stiegen zu Pferde und begaben sich nach dem Pa⸗ rade⸗Plaße. Der Zudrang der Menschen war so groß, daß nur mit Muͤhe der noͤthige Kaum gewonnen werden konnte. Nehmen wir die Kaiserzeit aus, wo oft ganz andere nicht so erfreuliche Umstaͤnde eine vielleicht großere 2. hoher Personen zusammen⸗ fuhrte, so war wohl niemals eine glaͤnzendere Suite in dem Ge— folge elnes Köoͤnigs gesehen worden; Se. Majestaͤt ritten die Front enslang, und das Hurrah der Truppen wie des Volkes, die glaäͤn⸗ zenden Uniformen der Suite, die unabsehbare Menge der Men⸗ schen und endlich das herrliche Wetter, machten zusammen ein Bild aus, dessen Wirkung keine, , wieder⸗ ben kann. Die Truppen defilirten voruͤber, die Infanterie in Tompagniefront mit halber Distance, die Kavallerie in halben Escadrons, die Artillerie in halben Batterieen; die gute Haltung erregte sichtlich die Bewunderung namentlich der fremden hohen Herrschaften und Offiziere. Den Zuschauern wurde, dem Ver⸗ nehmen nach auf ausdrücklichen Befehl Sr. Majestat, gestattet, sich so nahe als es die unumgaͤnglich nothwendige Freiheit der Truppen⸗Bewegungen nur immer erlaubte, des herrlichen Schau— spieles zu erfreüen. Gegen 12 Uhr begaben sich die Koͤniglichen Herrschaften wieder auf die „Victoria“, die alsbald, von dem Ju⸗ belgeschrei der Menge geleitet, sich stromabwaͤrts in Bewegung sehzte.

Die Truppen des Lagers, wie der umliegenden Kantonnirun—⸗ en, seken sich morgen in Mgrsch zum Mandver mit dem Sten n , . bis zur Linie Juͤlich, Bergheim, Köln, und werden übermorgen in die Kantonnirungen noͤrdiich der Linie Zuͤlpich und Liblar einruͤcken und dort Ruhetag haben.

Köln, 3. Sept. Der Err eber gg von Baden, so wie der Markgraf Maximilian von Baden, sind heute Nachmittags mit hohem Gefolge hier angekommen und werden mehrere Tage hier verweilen.

Die freudige Bewegung, die schon seit einigen Tagen in un⸗ serer, von einer großen Menge fremder Gaͤste durchwogten Stadt herrscht, wurde gestern Nachmittag noch in hohem Grade gestei= gert. Die Mitglleder des Central⸗Dombau⸗Vereins⸗Vorstandes, so wie die berelts zahlreich hier eingetroffenen Deputatlonen aus⸗ egg Dombau⸗ Vereine, versammelten sich gegen 4 Uhr auf dem Rathhause, zogen von dort nach der Wohnung des Vereins⸗ Präsidenten, um das von Kölner Frauen und Jungfrauen pracht⸗ und geschmackvoll gestickte Vereins-⸗Banner aus den Haͤn— den der Verfertigerinnen in Empfang zu nehmen. Nach⸗ dem der Praͤsident eine kurze Anrede an die Versamm⸗ lung gerichtet, übergab Namens der Damen die Gattin des

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Ober ⸗Buͤrgermeisters das Banner mit einigen passenden Worten dem Vorstande, als dessen Organ der Praͤsident sodann den Dank des gesammten Vereins gegen die gůtigen Geberinnen aussprach und dieselben schließlich bat, das Protokoll üher diese wichtige Verhandlung zu unterzeichnen, welchem Wunsche von sämmtlichen Anwesenden entsprochen wurde. In felerlichem, von einem Musik⸗ Corps eroͤffnetem Zuge ward das Banner nun durch die dicht⸗ gedrängten Straßen nach dem Rathhause überbracht.

Bonn, 1. Sept. Nachdem die Koͤnigliche Universitaͤt nach der Ankunft Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs von Mecklen⸗ burg⸗Schwerin Hoͤchstdenselben durch eine Deputation bewillkomm⸗ net hatte, wurden von Sr. Königl. Hoheit gestern der Kurator der ÜUniversitaͤt, der Rektor, mehrere Professoren, vorzüglich Hoͤchst⸗

koͤnnen; in den nordoͤstlichen Provinzen, das Verhaͤltniß der Ausfuhr⸗Quantitaͤten gegen die Production gewiß staͤrker, wehl 30 bis 40 pCt.

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dessen ehemalige Lehrer, so wie auch der hier studirende Erbprinz von Lippe, und mehrere andere Studirende, besonders Mecklen⸗ burger, dann noch einige nicht der Universitaͤt angehbrige Herren, in Godesberg zur Tafel gezogen. Se. Koͤnigl. Hoheit brachte den ersten Toast in sehr schmeichelhaften Ausdrücken auf die Univer⸗ sitat und ihre Mitglieder aus, indem Hoöchstderselbe dabei besonders sei⸗ nen ehemaligen Lehrern dankte. Der Rektor erwiederte in 6 neter Weise diesen Toast durch einen Trinkspruch auf das Wo l Sr. Kbnigl. Hoheit. Der Pfarrer Wichelhaus ließ darauf noch einmal Se. Königl. Hoheit hoch leben, und zwar im Namen von Abwesenden, der Armen namlich, welche bei dieser Gelegenheit den tiefgefuͤhlten Dank nicht aussprechen konnten, den sie dem fuͤrst⸗ lichen Herrn aus Höͤchstdessen Studienzeit schuldig waren. Pro— fessor Arndt sprach ferner Worte zum Andenken des verewigten Marschalls Vorwaͤrts, als eines gebornen Mecklenburgers, welche *r besonders allgemeinen Anklang fanden. Noch einige andere

oaste schlossen sich an, und es herrschte die schoͤnste Heiterkeit bei dem ganzen Mahle.

Aachen, 2. Sept. Gestern ist Se. Durchlaucht der regie⸗ rende Herzog von Sachsen⸗-Koburg⸗Gotha mit Gefolge hier an— gekommen.

rung 10239 Scheffel, so mußten fuͤr 11,098, 125 Menschen pro- 1 9 ö 14, 35,070 Scheffel e Mehr⸗Ausfuhr kann durchschnittlich nach fruͤ⸗ heren Jahren auf 3 bis 4 Millionen Scheffel

gerechnet werden...... 4,0000900 1

k DDr 1

Hierzu die Aussaat mit , des Ertrages. 3.072.512 . Zusammen. ...... ... 21, 50,5 cheffel.

Es mbgen etwa 20 pEt. des Ertrages ausgefuͤhrt werden Flu und Posen, ist

An Roggen verzehrt der Kopf 2,8957 Scheffel, macht auf enschen, 40, 823,940 Scheffel. Die Mehr⸗Ausfuhr kann nach fruheren Durchschnitten hoöͤch⸗

stens auf 3 Millionen Scheffel angenommen werden, giebt eine Total⸗Production von. ...... ...... ...... ...... 13,823,940 Scheffel , , n , , S, 764788 J

Ertrag an Roggen im Preußischen Stacte T3, R S ceffaã, wovon etwa 6 pCt. dem Auslande abgegeben werden konnen. Diese Ueberschlaͤge sind allerdings ' unsicher, indessen ge⸗ waͤhren sie doch einigermaßen ein Bild in Zahlen. Von den äbri⸗ gen Vereins⸗ Staaten fehlen uns alle bestimmteren Nachrichten Über die Productions⸗Verhaͤltnisse. Es sind fast durchweg sehr fruchtbare Getraidelaͤnder. Fast alle bauen vollkommen ihren Be⸗ darf und in den suͤdwestlichen Zollvereins⸗Staaten Württemberg, Baden und Großherzogthum Hessen ist wahrscheinlich eine viel staͤrkere Hard er gg enn pro Kopf als im Preußischen, und zwar wesentlich Weizen. Im Königreich Sachsen ist starker Kar⸗ toffelbau und Zufuhr von Getraide. Bayern und Wuͤrttemberg führen Getraide aus nach der Schweiz und in den Zoll-Verein.

Rohe Schafwolle. Die Anzahl der Schafe im Preußtschen Staat, nach Meri—⸗

nos und 6m veredelten Schafen, halbveredelten und unveredelten,

war im glerungs⸗Bezirken des Preußischen Staates folgende:

anzen und nach der Quadratmelle berechnet in den Re⸗

i Schafstand zu Ende ts37. 132 Zur Statistik des Verkehrs und des Verbrauchs im Regierungs- Y in sRersfös ict 3 Preußischen Staate. Sinn n geogr. e e. e 9 * Statistische Uebersicht der wichtigsten Gegen staͤnde amn wem, Schaie. ann, echt * n 27 2 r Preuß ischen taate und im Deutschen Zoll-Vereine in dem . and 118301 22135 32641 . 12 19 Koͤni berg . 408,1 356403 118503 221358 2b 26 1706 e , ] ; 8 ö ;,, 152, ** ; ö f 2 k Jen nwerder Vid I] Bios] s 2nd fe goikzs; rste Fortsetzung. Verlin. 1662. Mtl. ö i e T, , sh n folge 136 162 i231 Dritter Artikel. He n berʒ . 214 83 145100 29243 358655 03 dos ß 42 Vergl Staats ⸗Zeitung Nr 243 u 246.) Potsdam 382,51 300079 oll) d 1873 1363216 356 ) w rankfurt ..... Jig. 13 297513 551202] 217542 12664 B233 8 ten 236, 85s 318975 419844 300738 103955711389 Getraide. Wolle. Köslin. .... .... 258, 5b . , . 2 i, en etraide und ùl en t e. Stralsund . 79,02 25 67 264 9 / ) 7577 515 Aus den der en , . ö. den mahl- und Breslau ...... 248. 1 36 63)) dr 1 111009 1306168 dee schlachtsteuerpflichtigen Städten pro 1835 (ausfuhrliche Tabellen) Oppeln ..... ... 213 8 227252 37 ö he, re, b i a6 36 ergiebt sich beispielsweise das 2 Resultat, daß die Ver⸗ Liegnitz ...... .. 250, 5 123 516944 142559 j 27 18 3155 ehrung von Roggen und Roggen⸗Fabrikaten etwas abgenommen Wagdeburg. .. 2io,. 13 2020190 55545 29141 37 2170 1627 at, von 240 Pb 25 Loth auf 231 Pfd. 21 Loth; dagegen der Merseburg ..... 188,765 1241114 hz 22 1989 3550900 56969 Genuß von Weizen und Weijen⸗Fabrikaten sehr erheblich gestlegen Erfurt. oi 13581 13300 21903 2134586 3244 ist, von 65 Pfd. 11 Loth auf 87 Pfd. 1 Loth. Es mag dies * Muͤnster 132, 17 1642 11297 133066 1469 1195 suitat jum Theil in verbesserter Steuer⸗-Kontrolle seinen Grund Minden.. göõ, Hs 17628 735146 192995 217 22109 haben, doch scheint anderentheils auch wohl nicht zweifelhaft, daß Arnsberg. ..... 140,11 3541 56698 137775 2020125 1445 die bessere Nahrung in Cerealien gestiegen ist. Köln . 249 6907 48075 23141 7 131 1070 Die Körner-Rahrung ist auch im Ganzen groͤßer geworden, Düsseldorf .. 3 3 J . 5203 S525 S6 von 306 Pfd. 4 Loth auf 318 Pfd. 22 Loth, wenn man einfach Koblenz 1909,64 2920 23585 125 38 15166 1383 die berechneten Summen addirt, ohne auf den im Weizen mehr G 131, 13 730 9283 172939 1829521395 enthaltenen Nahrungsstoff Ruͤcksicht zu nehmen. 587) Pfd. 1 Loch ö Weizen sind, den cheffel zu 85 Pfd. gerechnet, 1,0239 Scheffel

Weizen; 231 Pfd. 21 Loth Roggen, den Scheffel zu 80 Pfd., sind 2.3967 Scheffel Roggen, beide zusammen 3.9196 Scheffel pro Kopf. Reduzirt man Weizen auf Roggen und Roggen auf Weil⸗ zen, nach den Vergleichungen 1 Scheffel Roggen do. 1 Scheffel Weizen = 85 Pfd. so sind 2, 895 Scheffel Roggen = 27253 Schef⸗ fel Weizen und 1.0239 Scheffel Weizen 18679 Scheffel Rog⸗ gen, Alles auf Weizen reduzirt verzehrte hiernach in den mahl⸗ und , , , 6 des Preußischen Staats der Kopf durchschnittlich im Jahr 2366 16239 Scheffel Weizen und 2.7253 . md N ö V Scheffel Wessen und Alles auf Roggen reduzirt: 28957 Scheffel und 1,0879 ꝛ⸗ nd I NVöd Scheffel Roggen.

In Roggen darf man nach 1837 das Verzehrungs⸗-Quantum auf sehr an 4, in Weizen auf 3 Scheffel annehmen, welches in so kurzem Zeitraum eine sehr erhebliche Steigerung ist, gegen die Seite 261 der fruͤheren statistischen Uebersicht berechneten Ver⸗ zehrung⸗ Quanta.

1 r große Ueberschlaͤge mag man die resp. 37 oder 4 Scheffel pro Kopf auch fur den ganzen Staat annehmen, wenngleich auf dem Lande verhältnißmaͤßig gewiß weniger Getraide und noch mehr Kartoffeln als in den Städten verzehrt werden.

In England wind jetzt allgemein 1 Quarter pro Kopf ge⸗ rechnet, d. i. 5,29 Scheffel. In Frankreich stellt sich nach Dupin „forces productives“, in denen fuͤr jedes Departement die Getralde⸗ Productlon fuͤr das Jahr 1831 berechnet ist, nach Abzug der Kar—⸗ toffeln, die Verzehruüg auf 109078763 Hectolitres, also fur eine Vevblkerung von 30451, 187 Menschen auf 3.58 Hectolitres; das Hectolitre zu 1,819 Scheffel, giebt 6,51 Scheffel pro Kopf. Wenn Frankreich bei jetzt etwa 35 Millionen Menschen auf seinem Ge⸗ biete von 9774 Quadrat⸗Mellen sein Getraide far menschliche Nah⸗ rung erbauen will, so muß bei 6z Scheffel pro Kopf die geographische Quadrat⸗Meile produziren: 235,276 Preußische Scheffel. England, bei 27 Millionen Menschen und 5677,37 Quadrat⸗Mellen mit 5,29 Scheffel pro Kopf auf der enen en Quadrat⸗Meile: 26, 159 Preußische Scheffel. Preußen, mit 15 Millionen Menschen und voll 4 en pro ng gerechnet, bei 5077,41 geographischen i gel. eilen (ohne Neuchatel) pro Quadrat⸗ 47: 11,817

effel.

Schon hieraus geht hervor, daß, wenn man auch 9 bis 10 Scheffel Kartoffeln pro Kopf und das zum Kartoffelbau noͤthige Land mit in Rechnung 853 Preußen die Moͤglichkeit der Ge⸗ traide⸗Aus fuhr haben muß, wahrend Frankreich und besonders England nur in guten Jahren Getraide fuͤr menschliche .

(in Roggen)

hinreichend baut. War an Weizen, wie offenbar als Durchschnitt zu hoch gerechnet ist, pro Kopf im Preußischen Staat die

*

erzeh⸗

die Anzahl der halbveredelten Schafe stieg von 5, 839, 333: 7, 165,088 d. i. 100: 122,7, die Anzahl der unveredelten Schafe stieg von

3, N77, 024: 4,228, 895 d. i. 100: 106,33. Bleiben wir bei der Annahme, 10 Schafe geben einen schwe⸗ ren Stein, d. h. 22 Pfd. Wolle, so wurden hiernach im Preußi⸗ schen Staat gewonnen: 33,025,194 Pfd., d. i. fuͤr den Kopf bei 14098, 125 Menschen 234 Pfd.; also eine namhafte Steigerung gegen 1831, füͤr welches Jahr sich nur 1ů99 Pfd. berechnete. Zur Vergleichung wollen wir einige ähnliche uns vorliegende Nachrichten aus anderen Staaten folgen lassen: a. In der Oesterreichtschen Monarchie war die An— zabl der Schafe in den Verwaltungs Jahren 1820 und 1834 folgende:

8 san d, Inhalt: 1820. ilssa. ttlich auf 1 1M. n ö Oesterreich unter der Enns. 360,69 386066 63) 0 1264 ? ob ö 349,090 264752 252490 724 Steyermark .. ...... ..... 408,8 126345 1466111 359 Kärnthen und Krain. . ... 371,09 201943 227671 614 Kuͤstenland ... ...... ..... 145,7 344496 355140 2437 1 O . 517,8 137 813 Böhmen ...... ...... ... 952,7 10009665 57 1125 . und Schlesien. 483,2 448812 e 1585 Galizien ..... ..... ... V... 1579,96 5417653 609 Dalmatien ... ...... ...... 238,9 739284 9 2678 Lombardei ..... .... ...... 395,1 176 198351 502 Venedig ...... ...... ..... 430, S 365077 848 d 4192,7 6 b97 5000 1664 Siebenbůrgen .... ...... 1008, 3 S22 Militairgaͤnze .... ...... . 715,9 1239 Zusammen Eid G 1 si

D Na einer Berechnung, welche der Versammlung Dentscher gan on eh cf zu Den, er eben wurde, sollten die Oesterrei⸗

chischen Staaten an Schafen besitzen: