en von Edinburg jestaͤt unterrichtet Aufklaͤrungen
ch vollkommene Freitag Abend rt und gewährte age auf
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eb das hohe Paar — bei. Gestern sollte dert großer Was die allg e
Befehl zur Räumung Asghanistan
ral- Gouverneur von der Opposition
sie schon davon spricht. er muͤsse zur Verantwortung gezogen wer⸗ kenlcel benz denn güch, das Ministerium habe den Befehl nach Ostindien ergehen lassen, daß, im Fall die Raͤumung wirklich schon stattgefunden haͤtte, man mit erneuten Kräften in Afghanistan vordringen möge, wenn dies nur einigermaßen moglich sey, denn die Minister saͤhen nur zu gut ein, daß, wenn sie bei der bevor⸗ stehenden Parlaments Session noch keine guͤnstigen Nachrichten aus Ostindien mittheilen koͤnnten, sie wenigstens wuͤrden berichten muͤssen. daß Afghanistan nicht aufgegeben sey, ohne daß man zu⸗ vor versucht hätte, die Ehre der. Britischen Waffen wieder her⸗ zustellen. Aus den Ostindischen Nachrichten geht uͤbrigens auch hervor, daß die Afghanen fortdauernd unter einander uneinig sind, und daß sich noch w Partei unter ihnen befindet, die den Englaͤndern gewogen bleibt.
' 3 Ine e der Englaͤnder, die zu Dom Mi uel's Ver⸗ treibung aus Portugal mitgewirkt, schienen so wenig Aussicht auf Befriedigung zu haben, daß Lord Paimerston sich erbot, der Por⸗ tugiesischen Regierung äber das Ganze zu quittiren, wenn sie nur Gobd Pfd. St. bejahlen wolle. Dies wollte oder konnte die⸗ selbe damals nicht, wogegen sie sich bereit erklaͤrte, diese Anspruͤche durch eine gemeinschaftliche Kommission in London untersuchen zu lassen. Diese Untersuchung ist jetzt fast beendigt, und es hat sich herausgestellt, daß der ganze Belauf der Anforderungen 162,500 Pfd. St. beträgt. Demgemäß ist unterm 26. 6 ein Ueber⸗ einkommen zwischen England und Portugal abgeschlossen worden, wonach der Portugiesische Finanz⸗Minister dem Englischen Mini⸗ ster der auswärtigen Angelegenheiten einstweilen 13 Wechsel, jeden fuͤr 12 509 Pfd. St., auf den Pertugiesischen Schatz gezogen, und der erste am 1. Oktober, die folgenden einzeln immer um sechs Monate später zahlbar, einhaͤndigen soll, wogegen England dann die Befriedigung aller Anspruͤche uͤbernimmt, die von der gemein⸗ schaftlichen Kommission anerkannt worden sind.
Die Unterhandlungen zwischen den Britischen und Jortugie⸗ sischen Kommissarien haben noch immer zu keinem Ergebnisse ge⸗ führt. Lord Aberdeen hat den von der Lissaboner Regierung ein⸗ gereichten Gegen- Entwurf gegen die Britischen Vorschlaͤge als durchaus unausfuͤhrbar zuruͤckgewiesen, und die Haupt⸗Dffferenz scheint jetzt darin zu liegen, daß England einen allgemeinen Zoll von 15 pCt. des Werths auf alle Britische Fabrikate ohne Unter⸗ schied gelegt wissen will, während Portugal auf Verschiedenheit der Zölle far die verschiedenen Sorten von Waaren besteht.
Briefen aus Havana zufolge, wurde dort der Sklavenhan⸗ del von Spaniern lebhafter als je betrieben. Innerhalb weniger Tage waren uͤber 1000 Neger eingefuͤhrt worden. Die zur Verhinde⸗ rung des Menschenhandels aufgestellten Spanischen Kreuzer wer⸗ den? von den Beamten der Insel zum Barrentransport aus den Mexikanischen und Suͤd⸗Amerikanischen Bergwerken verwendet,
Die Königin soll die Erlassung von Patenten fuͤr die Er⸗ nennung der Spezial-⸗Lommissaire befohlen haben, welche die Un⸗ tersuchungen und Prozesse gegen die als Hauptmeuterer in den Fabrik⸗Bezirken verhafteten Personen fuͤhren sollen. Seit mehre⸗ ren Tagen haben der General-Prokurator und der General: Fis kal bͤftere Konferenzen mit dem Minister des Innern, Fuͤr die Pfalz⸗ grafschaft Lancaster wird eine besondere Kommission niedergesetzt werden.
Die letzten Zurkͤckgebliebenen von der verungluͤckten Niger— Expedition follen, dem Morning Herald zufolge, in Lissabon angekommen seyn.
Man hat zu Spithead mit der neuen Taucherglocke des Dr. Payerne Versuche gemacht. General Paisley begleitete den Dok⸗ tor, und Beide blieben uͤber 20 Minuten unter dem Wasser.
Z London, 6. Sept. Je mehr Schrecken die trostlose telegraphische Mittheilung von Marseille uͤber die Lage unserer Truppen in Afghanistan uünd China hier verbreitet, desto größer ist der Unwille, welchen man jetzt empfindet, da sich der Ungrund der⸗ selben aus den erhaltenen Depeschen, Briefen und Zeitungen von China und Indien ergeben hat. Auf der Boͤrse behauptet man ohne Scheu, die Lage muͤsse von Frankreich ausgegangen seyn, und zwar aus keinem anderen Grund, als um damit auf die Staatspapiere zu wirken. Wenn daher schon fruͤher der Wunsch ausgesprochen wurde, und man sogar schon Erkundigungen einge⸗ zogen, wo nicht gar Unterhandiungen angeknuͤpft 3 um die Indische Post uber Venedig oder Triest durch Deutschland gehen
.
zu lassen, so durfte dieser Umstand i 2 ö 5 ö st den Plan schnell zur Reife as die Indischen Nachrichten betrifft, ist es freili sich aus dem Gewirre von an, n. i ,,, Meinungen herauszufinden, womit Unwissenheit und Parteisucht Alles, was uns von dort her zu kommen pflegt, verdunkelt. Doch scheint Folgendes der wahre Stand der Dinge gewesen zu seyn Zu Kandahar stand General Nott immer in ungeschwachter Kraft, so daß er nicht nur einen neuen Angriff mit Nachdruck zurüäͤckwel= sen, sondern auch seinen Vorschriften gemäß die Besatzungen von Khelat und anderen Forts im westlichen Afghanistan frei machen und mit sich vereinigen kennte. Pollock zu Dschellalabad war 4 r ö in Folge hoheren Befehls oder weil e zu uge gegen Kabul an S ĩ J 2 9 aumthieren gebrach,
Truppen weder an Muth noch Macht, seine Befehle nig Todesfaͤlle und dur ein Europaäͤisches Regiment. gegen den
die Absi die En tische Heer prophezeien.
Sobald es ihm aber darum zu die Offensive zu ergreifen, fehlte es seinen Luar n r n au Er hat zwar mehr Kranke, als man wuͤnschen . 4 nichts laͤßt sich abnehmen, daß in seinem Heere eine Seuche gewuthet oder Mangel geherrscht hatte. Daß z e illen des Befehlshabers, aus Rache, ein friedisches Dorf zerstört, wo man Dinge gefunden, die den ermordeten Soldaten vom 43sten Regimente gehört hatten, spricht freilich nicht für die Mannszucht der Truppen. Auch möchte man aus der Erscheinung eines Heeres von Sikhs, welches haben sollte, von Dschellalabad Besitz zu . wenn der es verlassen, eher Gefahr als Vortheil fur das Bri⸗ Und man kann es nicht anders als fur
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ein Unglück ansehen, daß man dem grausamen Akbar Khan hat Zeit laffen mässen, sich der Feste von Kabul und des den Eng⸗ sändern freundlich gesinnten Königs zu bemaͤchtigen. In allem dem ist aber nichts, was uns üuͤber den endlichen Erfolg ernstlich beunruhigen könnte. Daß Lord Ellenbo⸗ rough Befehle gegeben, das Land zu raͤumen, ist nicht . zu bezweifeln, eben so wenig, daß diese Befehle auf die Ex⸗ pedltion nachtheilig gewirkt haben. Nach Allem aber, was ich bis⸗ her von des edlen Lords Denk- und Handelsweise beobachtet habe, und nach den Instructionen, die man ihm von dem Ministerium gegeben haben muß, kann ich nicht glauben, daß er einen unbe⸗ dingten der n anbefohlen, ohne zuerst fuͤr die Befreiung der Ge⸗ fangenen, die Sicherung unferer Gränze, und, was mehr als Alles, die Aufrechthaltung der Meinung unter den Asiaten von unserer Macht zu sorgen. Das gleichjeitige Zusammenziehen eines be⸗ trächtlichen Heeres an der Graͤnze des Pentschab und die Unmdg⸗ lichkeit, worln alle Parteien im Lande sich sanden, das Geheimniß von dessen Bestimmung zu durchdringen, zeigt wenigstens von That⸗ kraft und Reglerungskunst. Ich sprach oben von Instructionen, die er vor seiner Abreise vom Ministerlum erhalten haben muͤsse, als der Verfahrunge art zuwiderlaufend, die man ihm . schreiben will. Diese sind freilich nicht bekannt geworden. Aber ich schließe auf dieselben, theils aus den seitdem gehaltenen Reden des Sir R. Peel, theils aus dem Umstande, daß Lord Ellenbo— rough seine Reise nach Indien auf dem langen Wege um das Vorgebirge der guten Hoffnung herum genommen. Benn, hätte die Regierung beschlossen gehabt, in Bezug auf Afghanistan eine ganz andere Politik ais die Whigs einzuschlagen und unsere Trup⸗ pen' mit jedem Opfer uͤber Hals und Kopf aus dem Lande zu ziehen, so haͤtte sie gewiß den neuen General⸗ Gouverneur auf dem kaͤrzesten Weg dahin geschickt, um wenigstens die Kosten zu er⸗ sparen, welche die Vorbereitungen fuͤr die Wiedereroberung dessel⸗ ben verursachen mußten.
In China hatten unsere Truppen, wegen der Verspaͤtung der von Indien und England kommenden Verstaͤrkungen, keine weite⸗ ren Fortschritte gemacht. Aber weit entfernt entmuthigt zu seyn, wie uns der Franzoͤsische Telegraph glauben machen wollte, zeigten sie bei der Erstůrmung eines slarken Lagers gegen eine große Ueber⸗ zahl die alte Zuversicht und Entschlossenhest, und Soldaten und Seeleute wettelferten und siegten mit einander, wie immer. Das Gerücht, daß sie sich der Ausmuͤndung des großen Kanals be⸗ maͤchtigt, ist vermuthlich gegruͤndeter, als das andere, daß der Kai⸗ ser von Peking nach der Tartarei entflohen sey; obgleich ein sol⸗ cher Schritt, im Fall unser Heer wirklich gegen die Hauptstadt anruͤcten sollte, eher zu erwarten steht, als daß er in unsere For⸗ derungen willige. Rur ein Volks⸗Aufstand koͤnnte ihn zu einer solchen Flucht bewogen haben; aber hierüber schweigt das Ge⸗ rächt und läßt ihn uͤn Gegentheil eine Aufforderung an sein Volk zuruͤcklassen, ihr Vaterland aufs aͤußerste zu vertheidigen. Ist ja auch das mit der vorletzten Post angelangte Ger uͤcht, es befinde sich ein Sendbote vom Kaiser auf dem Wege, welcher uns eine Entschaͤdigung von 40 Millionen und andere wichtige Vortheile anbieten solle, in nichts zerronnen.
Sie sehen, wie die Kraft der Neglerung und noch mehr, der der Nation tief einwohnende Stabilitätssinn, die Aufstasnde unter den Arbeitern und die Chartisten-⸗Bewegungen ganzlich bewaltigt hat. Das Gesetz ist wieder vollkemmen Meister und die Verbre⸗ cher erhalten allmaͤlig nach den Graden ihrer Vergehungen ohne Hast und Leidenschaft ihre Strafen zugewogen, und wahrscheinlich wird die Krone sich bald berechtigt fuͤhlen, begnadigend einzuschrei⸗ ten und die weniger Schuldigen ihren Familien zurückzugeben. Was noch uͤbrig, ist der Strest zwischen Gesellen und Meistern, um die Höhe des Arbeits lohns, ein Streit. wie wir ihn oft gehabt ha⸗ ben und wie er sich oft wiederholen muß. Die Baum wollen⸗ Spinner, auf welche derselbe sich vorzůglich beschraͤnkt, suchen eine allgemeine Ver⸗ bindung unter sich im ganzen Lande zusammen ubr ingen, um die Fa⸗ brikherren kuͤnftig nöthigen zu koͤnnen, den Lohn zu geben, welchen ihre Arbeiter oder eigentlicher der dirigirende Ausschuß derselben vorschreiben warde. Aber ein solcher Plan koͤnmt ö. nicht zu Stande. Uebrigens ließe sich aus allen diesen Vorgaͤngen gar manche Seite unserer Zeitungen fuͤllen, wenn diese nicht zum Glücke den Besuch der Koͤnigin in Schottland und alle Nach⸗ richten von Indien u. s. w. in ihrer a Breite mitzuth eilen hatten. Unter diesen Umständen aber lassen sie den Kampf, von dem großen Publikum fast unbemerkt, dahin gehen.
Niederlande.
Aus dem Saag, 7. Sept. Uebermorgen wird sich unser Koͤnig nach Koln begeben, um daselbst mit Sr. Majestaͤt dem Könige von Preußen zusammenzutreffen.
Im Loo werden jetzt viele Vorbereitungen zum Empfange Sr. Majestaͤt des Grafen von Nassau etroffen, der, wie es heißt, sehr bald aus Schlesien hierher zuruͤckkehren wird.
Deutsche Bundesstaaten.
Vꝛtünchen, b. Sept. Ihre Köoͤnigl. Hoheit die Herzogin Wittwe von Leuchtenberg ist gestern Abend im erfreulichsten Wohl⸗ seyn aus Paris zurückgekehrt. ĩ
Josofern keine Abaͤnderung eintritt, wird die Vermaͤhlung Sr. Königl. Hoheit unsers Kronprinzen am 12. Oktober statt⸗ finden. Am 14ten ist Fest⸗Vorstellung im Königl. Hof⸗Theater, am 15ten Hofball, am 16ten das große Volks⸗(Oktober⸗) fest, am 17ten verfuͤgen sich die Allerhöͤchsten Herrschaften nach Regens⸗ burg, indem am 18ten die feierliche Eröffnung der Walhalla statt⸗ findet, am 19ten wird Se. Ma estaͤt bei Kehlheim den Grundstein zur „Befreiungshalle“ legen. Die . euvermahlten werden fich darauf nach Hohenschwangau begeben.
Sannover, 8. Sept. Die Ha nnéversche Zeitung nt. halt folgendes Bhilletin ber das Befinden Sr. Majestãt des Königs: „Se. Majestät der König schrelten in der Besserung fort und haben heute das Bett wieder verlassen. Bei fernerem guten Fortgange der Rekonvalescenz werden keine Buͤlletins mehr ausgegeben.
aͤsseldorf, den 6. September 1842. C. Baring, Dr.“
Karlsrnhe, 5. Sept. Nachsten Mittwoch wird unser Land- tag geschlossen werden konnen. Der Verfassung gemaͤß tritt nach jedem ordentlichen Landtage, d. h. alle zwei Jahre, ein Viertheil der Deputirten aus, um neue Wahlen stattfinden zu lassen, und ö. geschieht dies in der Regel nach der Reihenfolge des Ein⸗ N da bei r , , die achtjährige Dauer des 3 * stufenweife ungleich abläuft; hat jedoch in Folge einer e. an . Stände eine Gesammt-Erneuerung der Rammer ee mn . neten stattgefunden, so 8 das Loos über die 9 alige e, reh, jenes vierfach gethellten Austritts. Diesmal 9 nun das Loos zuin Austritt mot Ende dieses Landtags meist
e namhaftesten Oppositionsmanner getroffen, was in Bezug auf chsten Versammlung an*!
Die von der zweiten Kammer nunmehr genehmigte Adresse über das 8 lautet: mam.
„Durchlauchtigster Großherzog, gnaͤdigster Fürst und Herr! Die welte Kammer 16 in ihrer . und 15sten lin Sitzung as ordentiiche und das nachtrdgliche Budget des Kriegs- Ministe⸗ riums für die Jahre 1842113 deni und die verlangten Summen mit unerheblichen Aenderungen bewilligt. Das nachtrdgliche Budget enthaͤlt für beide Jahre die bedeutende Mehrforderung von s30, 1 Fl, welche mit Ausnahme erm nf, eringer Berraͤge far Dienst⸗ alters- Zulagen an Offiziere und Nichtstreltende, so wie für Besser⸗ siellung und Vermehrung des Millt air Sanitats⸗ ersonals, ausschließ⸗ lich durch die Ergänzung und Vermebrung des rmer⸗Corpys begr an det wird. Der gegenwärtige Stgnd von io, 1494 Mann, einsch der Richtstreltbaren, womit die Zahl der aus der onsir c zj R.. gansenden Mannschaft von 0 17 auf 15810, also um vermehrt wurde, ist in den Vorlagen des Kriegs Ministeriums als derjenige Stand bezeichnet, welcher den naheren Bestimmungen der Kriegs Verfassung des Deutschen Bundes ganz entspreche und in der ersien Häifte des vorigen Landtags die Zuslimmung der beiden Kam. mern erhalten babe. * Im Rückblicke auf die staͤndischen and⸗ e . der Jahre isz2, 1831 und der spaͤteren Landtage sowohl, als bei der Berathung in der 41sten öffentlichen Sitzung am *. e d. J. konnte sich die Kammer jedoch nicht überzeugen, daß die naͤhe= ren Bestimmungen der Kriegs Verfassung des Deutschen Bundes von den Jahren 1821 und 1622 diese Vermehrung des Armer ⸗ Corys be⸗ dungen; wohl aber erkannte sie dieselben als geboten durch den Bun⸗ des Beschluß vom 21. Juni i841, betreffend weitere Anordnungen zur erung der Bereitschaft und 6e fertigkeit des Bundesheeres. Die Kammer konnte ferner dle , . nicht in ihrem gan⸗ zen Umfange 9 daß die Vermehrung des Armee Corys in der ersien Hälfte des vorigen Landtags die Zussimmung beider Kamme erhalten habe, indem die 2e Kammer damals zwar den Kredit die außerordentiichen Ruͤstungen bewilligte und im Allgemeinen die Verstärkung des Armee Corps zur Zeit, als solche statt gefunden, als gerechtfertigt betrachtete, keines weges aber diefe Vermehrung als blei⸗ dend fuͤr die Zukunft ansah, vielmehr die Hoffnun die Zukunft obne Beeinträchtigung der mil tairischen
e
ren werde, welche in dem bewaffneten Frieden liegt. — Der welcher bes herannahender Gefahr alle Deutschen beseelte und in allen Deutrschen Kammern sich kund gab, scheute kein Opfer, um die Selbfistandigkeit des Vaterlandes zu schuͤtzen und zu erhalten. Das Badische Volk und die Badischen Kammern baben ihre Liebe zum Vaterlande und ihre Aufopferungs Fahigkeit füͤr dassgbe nicht minder als die Beutschen Bruderstdmme beth tigt. Da⸗ egen kann die Kammer die zur Abwendung der Gefahr Lon außen owohl von dem Deutschen Bunde als von den einzelnen Regierun⸗ en angeordneten Maßregeln, so weit sie eine erm heunf des ste⸗ gend! Heeres über den früheren Stand verfügen, nicht als bleiben im Frieden anerkennen. — Sollte der Gefammt ⸗ Aufwand fur das Arniee⸗Eorys auf der gegenwartigen Hbhe bleiben, wo er mit durch r. 1,954, 000 Fl. nahe auf ein Viertbeil der zur Bestreitung es eigentlichen Staats- Aufwandes verfügbaren Mittel im Betrag von durchschnittlich 9. 326,000 Fl. ansteigt, so würden damit die nothwendigen und , theilweise schon laͤngst . enen Verbesserungen in der. Rechtspflege und Verwaltung in die Ferne erück!, die Mittel für Erzichung und Unterricht, für die Pflege ber Volkswirthschaft geschmaͤlert, das Anwachsen des National- Vermögens gehemmt werden, ohne daß auf der anderen Seite der Zweck einer wahren Landes Vertheidigung durch die bleibende Ver⸗ mehrung des Armee⸗Corps auch nur annähernd erreicht waͤre. Ueber= eugt, daß der Deursche Bund die neuesten Bestimmungen nur als är die Zeit der Gefahr maßgebend und dauernd erlassen habe, und baß er die in dem Beschlusse vom 21. Juni 1841 vorbehaltene um⸗ fasfende Revision der Bundes⸗Kriegs-Verfassung in dem Sinn einer besseren Webr⸗Verfassung und der Minderung des Aufwandes für das stebende Heer unverzüglich anordnen und in das Leben führen werde hat die Kammer den Aufwand fuͤr die Vermehrung des — Corps in der laufenden Budget⸗Periode als vorübergehend bew nut. Eben so giebt sich die Kammer der Erwartung hin, 3 die Regle⸗ jun mit Nachdruck dahin wirken werde, den 2 ür das Mi⸗ litair im Frieden auf ein Maß zurückzuführen, welches die Kraͤfte des Landes nicht . Nachtheile seiner wichtigsten mate⸗ riellen Interessen unverhaͤltnißmäßig in Anspruch nehme. — Ge⸗ leitet von obiger Ueberzeugung und eingedenk ihrer heiligen Pflich⸗ ten fuͤr das von dein Wohl des Fürsten ungertrennische Wohl des Landes, hat die zweite Kammer beschlossen: Ew. Königl. Hoheit u bitten: 1 Durch Höchstihre e . bei der hohen Deut⸗ chen Bundes-Ferfammlung mit Nachdruck dabin wirken Bu lassen, daß die umfasfende Reviston der Krlegs Verfassung des eutschen Bundes, welche der unter dem Einflusse der Kriegsgefahr erlassene und nur als vorübergehende Maßregel anzusehende Beschluß vom 23. Juni i841 in Aussicht stellt, zu dem Zwech einer Erleichterung der oruückenden Last für das sichende Heer und Einführung einer die dandeß . er heidi gun besser sichernde Wehr⸗Verfassung, möͤglichst bald vorgenommen und in das Leben gefülbrt werde. 27 Dem naͤchsten Landtage einen Gesetz Entwurf über Errichtung einer Landwehr chen 6 zü dem Zwecke ciner wahren Landes- Vertheidigung und einer
erminderung des die Krafte des Landes übersteigenden Aufwandes für das Milltair, vorlegen ju lassen.“
Karlsruhe, 7. Sept. (Oberd. 3.) In der heutigen Kammer⸗Sitzung wurde der Bericht des Herrn von Ibkstein über das Finanzgesetz erstattet, und die Kammer schritt sogleich zur Be⸗ rathung deffeiben. Nachdem die einzelnen Artikel in Erwaͤgung gezogen worden waren, sprechen sich mehrere Redner uber ihre ö. bel der Bewilligung oder Nichtbewilligung der Steuern aus. Herr von Itz stein will die Steuern bewilligen, weil er glaubt, daß der Großherzog, wenn das Vertrauen und die Liebe des Volkes in die eine Wagschale faͤllt und das System der Minister in die andere, mit Weisheit für das Wohl des Landes entscheiden werde. Herr Welcher stimmt in Rucksicht auf das allzu hohe Mili⸗ tair-Budget und das politische System der Regierung gegen die Steuer⸗Bewilligung. Herr Gottschalk hofft bei der k gung des Budgets, daß die von der Kammer ewuͤnschten Ver⸗ wendungen aus den Ueberschuͤssen auch in der That 2 Wohle des Landes von der Regierung — * werden. Herr Ger⸗ bel spricht sein Vertrauen zur Regierung aus, mit Ausnahme ihrer Schritte gegen die Freihelt der Wahlen und des Stillstan⸗ des im Jusstizwesen. Herr Sand er bewilligt das Budget im Vewußtfeyn, daß der Landtag eine wichtige Frucht getragen habe, die Bewahrung der Verfassung und der Rechte des Vol⸗ kes. Herr Hecker will bewilligen in der n daß ein Minister feine Stelle niederlege. Der Finanz- Mnister erklart hierauf, daß er an dieser iskussion keinen Antheil neh⸗ men könne, und verlaͤßt den Saal. Herr Scha aff verwahrt sich und seine politischen Meinungs⸗Genossen gegen die Ansicht, als ob sie nicht in gleicher Weise, wie ihre politischen Gegner, die Rechte bes Volkés und die Verfassung wahrten. Herr Bassermann und Herr Trefurt berufen sich, in verschledenem Sinne, auf das Urtheil des Volkes uͤber die Richtung und Haltung des Landtags.
n der hlerauf erfolgten namentlichen Abstimmung wurde das udget mit allen gegen zwei Stimmen bewilligt.
K Luxemburg, 5. Sept. Durch Se. Durchlaucht den Gouverneur Prinz Friedrich zu Hessen wurde die Garnison heute mit dem Scheiden des General⸗Lieutenants du Moulin aus dem aktiven Dlenst im Parolebefehl bekannt gemacht und ihr zugleich
die K 2 und Majoritaͤt der
dieselben Wechselfaͤlle darbietet, wie sonst eine Aufibsung⸗
der General⸗Major von Wulfen als Nachfolger genannt, so wit
aussprach, daß wecke des
Bundes die größtmögliche Erleichterung der schweren Lasten 304 ; 1
ö. letzten Okto
ö. ö der Dinge au l ; *. . 6 neue rege wird. Trotz des harten Schicksals, das
d bis auf Weiteres der V e fee n denn l, , e, führen gCieutenant du Moulin nahm
3
d 28 Jahren mein Stolz und In dieser langen Zeit an dieselbe durch lebendig
die Garnison in dem Zuneigung, und die
freundliches und getreu mir am meisten die na
Oesterreich. Wien, 5. Sept.
der wirksiche Bau auf beiden Linien begann. Die Gebrüder Klein erbffneten denselben von Dimuͤtz aus mit 3000 Arbeitern, deren 6 seitdem auf das Doppelte gestiegen ist und sich im Spaͤt⸗ erbste bis an 10000 erheben durfte.
nun die Arbeiten mit gleicher Energie von Muͤrzzuschlag aus be
onnen, und es werden überhaupt im kommenden Jahre auf den
eiden Strecken gegen 30,005 Menschen beschaͤftigt seyn.
Schweiz. Vom Genfersee, 2. Sept. (Rhein. 3.) Eine Neuig⸗ keit, die auch auf die Handels⸗Verhaͤltnisse Deutschlands, so wie der übrigen Nachbarstaäͤten, einigen Einfluß uͤben durfte, besteht darin, daß Bern, Solothurn, Aargau und Basel⸗Landschaft zu einem Zoll-Verein zusammengetreten sind, der den Plackereien endlich ein Ende machen soll, welchen die Ein-, Aus- und Durch⸗ fuhr von Waaren immer noch unterlag und die an verschiedenen Kanteng⸗Graͤnzen, namentlich in jüngster Zeit, zu sehr unangeneh⸗ men Erdͤrterungen fuͤhrten. Die Bureau's an den Graͤnzen der kontrahirenden Kantone werden demnächst aufgehoben und treten auch die übrigen Staͤnde diesem Vertrage bei, woran mit wenigen freilich sehr wichtigen) Ausnahmen fast gar nicht zu zweifeln, so rücken wir zu der Entscheidung der eigentlichen Hauptfrage; ob die Schweiz besser thue, sich an Frankreich, statt an Deutschland, zu schließen, bedeutend naͤher.
Bern, 3. Sept. Der Regierungs⸗Rath von Luzern hat sich gestern gegen Einfüͤhrung der Jesuiten ausgesprochen. Wie man vernimmt, hat ein einziges Mitglied, und auch dieses nur bedin— gungsweise, den Jesuiten das Wort geredet. Da dieses Regie⸗ rungs⸗Kollegium naͤchstes Jahr vordͤrtlicher Staats⸗Rath wird, so
läßt sich schon aus dieser Abslimmung entnehmen, daß die Direk⸗ N
torial⸗Leitung (ungeachtet ihrer katholischen Tendenz) keines weges jesuitisch seyn wird. Der michtigste Gegner der Jesuiten⸗-Einfuͤh⸗ rung lst der streng orthodoxe Domherr Widmer, welcher im Er⸗ r r. den Ausschlag gegen die Jesuiten gab. Derselbe st heute zum Probst des uralten Stifts Bero-Münsler vom Re— lerungs⸗Rath ernannt worden und 66 mit Einstimmigkeit. Die J sunnfr oc kommt nun naͤchste Woche vor den großen Rath zum definitiven Entscheide.
Spanien.
Madrid, 30. Aug. Das Mißverstandniß zwischen der Spanischen Regierung und dem Lissaboner Kabinette ist beendigt. Die beste Harmonie herrscht wieder zwischen den beiden Landern. Diese schnelle und friedliche Losung verdankt man den Schritten des gag lich Gesandten am Madrider Hofe, Herrn Aston. Nach einem Berichte von der Graͤnze ziehen sich die Spanischen Trup⸗ pen zuruck, indem sie die nationale Unabhaͤngigkeit hochleben lassen.
O Madrid, 30. Aug. Der Finanz⸗Minister, der sein Am mit der Versicherung übernahm, daß er mit dem Ertrage de Steuern und den durch das Gesetz vom 29. Mai geschäffene Schatzkammerscheinen alle Beduͤrfnisse des Staats bis zum Wie derjusammentreten der Cortes bestreiten werde, hat sich nunmeh genbthigt gesehen, jene Zusicherung fur eine uͤbereilte, die er nicht erfuͤllen koͤnne, zu erklaren. Von jenen Scheinen sind nur 40 Mil— lionen Realen abgesetzt worden und diese sogleich wieder bei Ent— richtung der Steuern an die Stelle baaren Geldes in den er— schbpften Schatz zuruͤckgekehrt. Die uͤbrigen 120 Millionen ha— ben keine Abnehmer e re. und in der aͤußersten Geld⸗Ver⸗ legenheit hat nunmehr der Regent, auf den Antrag des Finanz⸗Ministers, ein Dekret erlassen, durch welches das erwahnte Gesetz vom 29. Mai in seinen wesentlichsten Punkten verletzt wird. Die 120 Millionen in Schatzkammerschelnen sollen naäͤm⸗ lich verhältnißmaͤßig über sammtliche Provinzen Spaniens ver⸗ y. und durch die Behörden, man sieht nicht recht, ob auf dem
ege friedlicher Unterhandlungen oder vermittelst wahrer Gewalt⸗ schritte zu baarem Gelde gemacht werden. Zugleich fordert der Finanz⸗Minister die Kapitalisten auf, dem Staatsschatze die Summe von 4 Millionen Realen in baarem Gelde vorzuschießen, die durch den reinen Ertrag des Quecksilbers der Minen von Almaden ge— deckt werden sollen. Da aber auf den Ertrag des naͤchsten Jah⸗ res bereits 16,500, 000 Realen vorgeschossen sind, so koͤnnen die neuen Unternehmer erst 1844 zur Hebung gelangen, und man will dem Finanz⸗Minister das Recht absprechen, auf diese Weise ohne Einwilligung der Cortes über die Staats-Einkuͤnfte zum voraus f verfügen. Aus allen diesen Finanz-Maßregeln scheint ubrigens ervorzugehen, daß der Oberst Briston mit den aus London mit—
gebrachten Millionen etwas , . geworden ist. Der Fi⸗
nanz-Minister hat sich seinerseits bewogen gefuͤhlt, die Treppen sel⸗ neg Minisieriums mit Soldaten besetzen zu lassen, welche die an⸗ draͤngenden ihren ruͤckstaͤndigen Gehalt n . Personen pe⸗ remtorisch zuruchweisen. Die Armee scheint ebenfalls einer inneren Zerruͤttung preis⸗ gegeben zu on und wenngleich in Folge des Unternehmens vom er mehr als tausend der erprobtesten Offiziere, ihrer politischen Meinungen wegen, aus ihren Reihen entfernt wurden, . ge 24 aus gewissen Symptonien hervor, daß der Geist der enhelt oder der Drang nach einem abermaligen Wechsel
. ; D die ,, . . istin g oder absi u einem Festmahle vereinigten, u Theil ward, füllen sie die bffentlichen Blatter mit k 2
1081
tion nach Frankreich immer mehr überhand, und so eben erfah⸗ ren wir, daß der Major Pereira am 26sten von Leon mit der Fahne des Regimentes Isabella's II.) (fruͤherhin der Köni⸗ gin Regentin) entfloh, jedoch bei Benavente eingeholt wurde. Die roße Lacke, die in Folge der Entfernung von mehr aus tausend ffizleren aus den Reihen der Armee entstanden ist, wird nach und 23 durch die Beförderung von Kadetten und unge— bildeter Sergeanten zu Lieutenants so gut wie moglich ausgefüllt, wedurch denn an die Regimenter einen ganz neuen Anstrich erhalten haben. Auch die Zoll⸗Soldaten, die 6 1835 unter dem Finanz⸗Minister standen, sind jetzt gang auf militairischen Fuß ge⸗ ellt worden. Um ihnen dies recht fuͤhlbar zu machen, ließ Zur⸗ ano in Gerona zwei derselben wegen eines leichten Vergehens zu Tode prugeln. Er selbst riß dem Einen dieser Ungluͤcklichen das Hemd ab und mißhandelte den anderen mit Fußtritten, weil er Geschrei ausstieß. Amtlichen Angaben zufolge, besteht die Spanische Flotte ge⸗
Kaum waren die Akkorde mit den Un⸗ ternehmern des ausgeschriebenen Theils des Unterbaues unserer Staats⸗Bahnen nach Nord und Suͤd abgeschlossen, als auch schon
Nach Triest hin hat der Bauunternehmer Tallachini, welchem Baron Sina einen Theil der Caution, gegen verhaͤltnißmaßige Gewinn⸗Antheile, vor schoß
rohenden Artikeln. An der Pyrenaͤen⸗Gränze nimmt die Deser⸗
genwaͤrtig aus 3 Linienschiffen, 6 Fregatten, 1 Korvette, 9 Briggs, 3 Goeletten, 3 Brigantinen, 2 Kuttern und 4 Dampfschiffen. Von diesen Fahrzeugen sind aber nur 3 Fregatten, die Kervette, sdie 9 Briggs, die Goeletten, 3 Brigantinen, 2 Kutter und 1 Dampfschiffe zum Dlenst brauchbar. Das Linienschiff Sobe⸗ rand wird gegenwärtig in Cadix und die Fregatte „Christina“ im Ferrol ausgebessert. Letztere und ein kleineres Schiff sollen nach dem Rio de la Plata bestimmt seyn.
Als ein Ereigniß von hoher Bedeutung muß das ploͤk— liche Eingehen des wichtigsten und einflußreichsten Spanischen Journals gelten. Das Eco del Comercio, das Tagesblatt, welches seit Anfang 1834 unverdrossen und mit eben so seltener als erfolgreicher Geschicklichkeit sein Ziel verfolgte, die Glaubens— Bekenntnisse der rein revolutionairen Partel unumwunden aus⸗ sprach, zu allen Emeuten, zu allen „Pronunciamientos“ den Anstoß und die Losung gab, die Regentschaft Christinens untergrub, bis sie
ziusammenstuͤrzte, — dieses allgewaltige Element der Spanischen
Revolution, das einzige, das nie seine Farbe wechselte, ist vor vier Tagen von der palm fen Buͤhne abgetreten. So lange das Eco fuͤr das Organ des aͤußersten Liberalismus gelten konnte, war es das am weitesten verbreitete Blatt in Spanien. Seitdem eine Menge rein republikanischer Blaͤtter erscheinen, stand es kaum noch in zweiter Linie, und mußte an Entkraͤftung verscheiden, seinen Stiefkindern die Erbschaft hinterlassend. Das abgetragene Ge⸗ wand haben zwar einige Personen, man versichert im Auftrage des Infanten Don Francisco de Paula, erstanden, um darunter die alte Firma fortzusetzen, allein dieses neue Eco del Comer⸗ cio traͤgt von dem alten nur den Namen.
Die Gaceta von heute hat, zum allgemeinen Befremden, inen Theil einer an den Praͤtendenten gerichteten Adresse aufge⸗ ommen, in welcher mehrere seiner fruheren Generale und r. aͤnger auffordern, zu Gunsten seines aältesten Sohnes der Spa— ischen Krone zu entsagen.
Nach schrift. Fuͤrst Lichnowski hatte von Barcelona an errn Aston geschrieben, mit der Bitte, sich fuͤr seine Freilassung verwenden. Demzufolge verfuͤgte sich Herr Aston gestern Vor⸗ ittag zu dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten und ärkte aus, daß dieser nach Barcelona den Befehl schickte, den uͤrsten Lichnowski ungestoͤrt weiter reisen zu lassen.
Portugal.
Lissabon, 29. Aug. Die Debatte uber den dem Ministe⸗ rium zu bewilligenden Finanz-Kredit dauert in der Deputirten— Kammer noch fort. Der Finanz-Minister hat sein Budget fuͤr 1842 — 43 vorgelegt, aus welchem sich ergiebt, daß das jetzige Defizit 270 Contos betraͤgt. Man glaubt, daß die Diskussion in einem oder zwei Tagen mit einer bedeutenden Majoritaäͤt zu Gun⸗ sten der Mlnister enden werde. Die Kammern sollen in etwa zehn Tagen bis zum 2. Januar prorogirt werden. Um die Zeit der Prorogation sieht man auch einer Umgestaltung des Ministe⸗ riums entgegen.
Ostindien.
Bombay, 19. Juli. Nach einer Berechnung im Kalkutta Star ist seit dem Beginn der Kriege mit China und Afghani⸗ stan blos die Armee der Praͤsidentschaft Bengalen um ungefahr 40.000 Mann vermehrt worden.
Dem Bengal Hurkaru wird von einem Offizier der Bri⸗ . in Dhakka geschrieben: „Eine Haupt⸗-Ursache des Hasses der
fghanen gegen die Europaͤer soll die Sittenlosigkeit der Letzteren seyn. Wie sch höre, zeigten sich die Afghaninnen nur allzu gefaͤllig, und die Weiber und Tochter der stolzesten Haͤuptlinge ließen sich von den Englischen Offizieren verfuͤhren. Palanquins mit solcher leichten Waare wurde Tag und Nacht durch die Straßen von Kabul getragen. Wenn das richtig ist, so waͤre es kein Wunder, daß die uͤber ihre Entehrung wuͤthenden Afghanen in Aufruhr gegen uns ausbrachen.“
Ueber den jetzigen Zustand von Herat bemerkt dasselbe Blatt: „Nach Entfernung der Britischen Mission kehrte Yar Mohammed zu seiner alten Gewohnheit zuruͤck, seine Unterthanen auf alle Weife zu quälen, ihnen Geld abzupressen und sie in die Sklaverei zu verkaufen. Bald hernach war er nicht mehr damit zufrieden, die Gewalt der Souverainetät im Namen Schach Kam⸗ ram's auszuüben, und er empoͤrte sich in Waffen gegen diesen Fuͤrsten. Der durch uͤbermäßige Voͤllerei geistig und leiblich fast ganz zu Grunde gerichtete Kamram hat längst aufgehört, irgend ein wirkliches Ansehen im Lande zu besitzen, und sein Sohn, durch die Gewohnheit des Hanf-Rauchens (Bang) ebenfalls ganz verdummt, war eben so unfaͤhig wie sein Vater, thätigen Antheil an der Leitung der bffentlichen Angelegenheiten zu neh⸗ men. So fiel es dem Wesir Jar Mohammed eben nicht schwer, sich der Person, der Famille und der Schaͤtze des Köoͤnigs zu bemaͤchtigen. Kamram ward als Gefangener in den Schar⸗ bagh geworfen und erhielt fuͤr sich und eines seiner Weiber fuͤnf Dukaten Taggeld. Dles genuͤgte aber dem Wesir nicht, sondern er suchte den Schach Zadeh Mahommed e us, einen Großneffen Timur Schach's, dadurch, daß er ihm seine Tochter zum Weibe anbot und noch andere Versprechungen machte, zu bewegen, den unglücklichen Fuͤrsten entweder zu ermorden oder zu blenden. Mahommed Yussuff weigerte sich der Graͤuelthat, die bis jetzt noch unvollstreckt ist. Har Mohammed soll aber nachgerade fur sein eigenes Leben zittern, indem seine Offiziere Verschwoͤrungen wider ihren Tyrannen anzetteln; er hat sich mit seinen Getreue⸗ sten in ein festes Schloß zuruͤckgezogen, das er nie verlaäͤßt.“
Im Dekkan ging das freilich gang unverbürgte Gerücht, dessen die Delhi Gazette erwaͤhnt, 2 ein Persisches Heer von 25 000 Mann von Mesched gegen Herat auf dem Marsch sey, indem der Schach, trotz aller Vorstellungen des Britischen Ge—
) Diese Fahne war von der Königin Chri ; dig gestickt worden. igin Christine höͤchst eigenhaͤn
sandten, bei seinen Entwuͤrsen auf Herat beharre. Die nnte Zeitung selbst schenkt diesem Geruͤchte nicht den mindesten Glauhen. Dem Mulmein Ehronicle zufolge, war daselbst das Ge⸗ rucht verbreitet, daß König Tharawaddie gestorben sey und ein Krieg unter seinen Söhnen um die Thronfolge bevorstehe. An⸗ deren Berichten zusolge, waͤre Tharawaddie weit entfernt, gestor⸗ ben zu seyn, eifrigst bemüht, den Herrscher von Siam zu einem gemeinschaftlichen Religionskrieg gegen die Englaͤnder zu bereden.
Inland.
Berlin, 11. Sept. Die uns zuletzt auf telegraphischem Wege us n ger, Nachrichten schildern das Befinden Sr. Ma⸗ jestaͤt des bnigs als so in jeder Hinsicht befriedigend, daß uber Allerhoͤchstdessen Gesundheitszustand eine Meldung nicht mehr stattfinden wird.
Köln, 7. Sept. Heute Nachmittags gegen 23 Uhr langten Ihre Majestäͤten der König und die Königin * . hohen Gaͤsten, unter welchen, außer dem Prinzen von Preußen, den Prinzen Karl, Albrecht, Friedrich und August von Preußen, auch der Koͤnig von Wuͤrttemberg, der Erzherzog Johann von Oesierreich, der Großherzog von Baden, der Großherzog von Mecklenburg sich befanden, von Bruͤhl kommend, auf dem hiesigen Bahnhof an, um auf der Rheinischen Eisenbahn die Fahrt nach Aachen anzutreten. Der Erzbischof von Geissel hatte sich ebenfalls zugesellt. Als die hohen Herrschaften auf dem festlich ge⸗ schmuͤckten, mit Menschen gefüllten und umgebenen Bahn⸗ hofe angekommen waren, wurde in einem der Säle des Stationshauses Ihrer Majestaͤt der Königin durch eine der zum Empfang bereit stehenden, reizend geschmuͤckten Jung⸗ frauen ein auf die beabsichtigte Fahrt bezugliches Gedicht uͤber⸗ reicht. Darauf nahmen die hohen Gaͤste in einem der dekorirten Säle des Stationshauses ein auf Veranstaltung Sr. Majestaäͤt des Koͤnigs angerichtetes Dejeuner ein. Nach Beendigung des⸗ selben unterhielten sich die Allerhoͤchsten und Höchsten Herrschaf⸗ ten noch einige Zeit auf dem Bahnhofe, bestiegen dann die mit Fahnen verzlerten Wagen, worauf der aus zwöͤf Wagen beste⸗ hende Zug, von zwei Lokomotiven bewegt, um 45 Uhr unter dem jubelnden Hurrahruf der zahlreichen Zuschauer der alten Kaiser— stadt entgegeneilte. — Morgen Abends werden die hohen Herr— schaften zurück erwartet.
Brühl, 6. Sept., Abends. Se. Majestät der Kbnig ge⸗ ruhten heute, den Erzbischof-⸗Koadjutor Herrn Johannes von Geis⸗ sel zur Mittagstafel zu ziehen. — Heute traf auch der durch sei⸗ nen Zug nach Chiwa bekannte Russische General Perowsky hier ein und hatte die Ehre, sogleich den Allerhoͤchsten Herrschaften vor⸗ gestellt zu werden, nachdem Se. Majestät um halb 3 Uhr vom
fernere telegraphische
Mandver auf dem Schlosse wieder angelangt war. Ihre Majestät die Koͤnigin hatte vorgezogen, dem heutigen Mandver nicht beizu— wohnen; doch befindet sich Allerhoͤchstdieselbe ganz wohl. — Man erwartet auch noch, daß Se. Majestaͤt der König von Hannover bald in Bruͤhl eintreffen werde.
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Ueber die Nichtung der Rhein⸗Weser⸗Eisenbahn “). Die Vortheile, welche die Eisenbahnen bringen, bestehen, ab⸗
gesehen von hoͤheren und allgemeineren Landes-Interessen, darin, daß Menschen und Erzeugnisse des Bodens und des Kunstfleißes fur den naͤmlichen (und selbst fuͤr einen geringeren) Transportpreis weiter, schneller, und sicherer als bisher transportirt werden koͤnnen, daß ein ausgedehnterer Verkehr stattfindet, und daß daher die Erzeugung roher und bearbeiteter Produkte, und selbst der Werth des Bodens zunimmt, und die Thaͤtigkeit und Gewerbsam⸗ keit, folglich der Wohlstand der Menschen, befoͤrdert wird.
Es liegt demnach im Interesse des Gemeinwohls, die Anlage von Eisenbahnen moͤglichst zu beguͤnstigen, und, damit zugleich die be⸗ deutenden Anlage⸗ und Betriebs⸗-Kapitalien bald eine gute Rente aufbringen, die Bahnen, soviel es irgend geschehen kann, durch ö , Gegenden mit angehaͤufter Bevdͤlke⸗ rung (Staͤdte und Flecken) zu leiten, um einen moöͤgli Verkehr aufzunehmen. ; ,,
Um diesen Zweck in besonderen Faͤllen zu erreichen, werden Eisenbahn-Linien verlaͤngert oder es werden technische Schwierig⸗ keiten mit großeren Baukosten uͤberwunden. Hierbei tritt aber ein nicht zu uͤberschreitendes Maß ein, welches, insoweit die bis jetzt gemachte Erfahrung reicht, nicht in Zahlen festgestellt werden kann, sondern nach verstaͤndigem Erwaͤgen aller Umstaͤnde zu be⸗ nn, . c
Ss ist namlich in jedem einzelnen Falle zu beruͤcksichtigen auf die Höhe des kuͤnftigen Rein-Ertrages 1 — X senbahn nicht allein die Ersparung am Bau-Kapitale — sondern auch die dauernde Ersparung, welche durch Verminde⸗ rung der Kosten fuͤr die Unterhaltung, den Betrieb und die Be⸗ wachung der Bahn entsteht, einen entschiedenen Einfluß ausuͤbt.
Die in Deutschland gebauten Eisenbahnen sind bis jetzt noch unter sich nicht zusammenhaͤngende, kurze Strecken, auf denen el entlich nur der Lokal-Verkehr die Hoͤhe der Rente bedingt.
as große n, . uͤberziehende Eisenbahn⸗Neßz geht aber seiner Ausbildung entgegen, und bald wird der gesammt⸗ durchgehende Verkehr mehr oder minder hervortreten. er letz⸗ tere Verkehr auf längere Strecken aͤbt, wegen der großeren Einnahme, einen starken Einfluß auf die Hoͤhe der Rente der Ei⸗ senbahnen aus. Diese Rentabilität der Bahnen muß stets im Auge behalten werden, und die Landes⸗Reglerungen bei dem großen Aufwande, den die Durchfuhrung des allgemeinen Eisenbahn⸗ Systems erfordert, veranlassen, fuͤr die Richtung der Eisenbahn— Linien selbst weniger bevoͤlkerte Gegenden den mehr bevoͤlkerten in dem Falle vorzuziehen, wenn eine ganz bedeutende Kosten⸗ Verminderung, sowohl der Eisenbahn-Anlage als deren Erhaltung,
Y). Obgleich die Verhaͤltnisse der Rhein⸗Weser⸗Eisenbahn in die⸗ sen Blaͤttern bereits eine ausfuhrliche Besprechung gefunden haben (Vergl. St⸗-Ztg. Nr. 182, 183.) so glauben wir doch bei dem allge⸗ meinen Interesse der Sache auch die nachstehenden uns zugekomme⸗ nen Bemerkungen über diesen Gegenstand unseren Lesern nicht vor enthalten zu durfen. Wir bemerken hier nur noch im Allgemeinen, daß sich bei der fraglichen Eisenbahn überhaupt jwei Interessen gel⸗ tend machen wollen, welche respektive 26 ol Ausmündeyunkte Köln und Wesßel bedingt sind. Hiervon hbaͤngt natürlich i . der Vortheis' der verschichenen Zwischenstationen und die pra rische Beantwortung der Frage ab, od man sich mittelst dieser Eisen bahn an Belgien oder an Hohland enger anschlicßen wing. Der feiere Aufsatz dat die Gründe für die Wefer Belgische Bahn zu . versucht; der vorliegende vertritt das Interesse der weer Hagan 4 mit dem Zuge durch die Wesipbalische bene. i 6m