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. m.
8 —
—
„über drei Viertheile dieser Vermehrung entstanden 2 9 n . der Ueberrest durfte aber wohl dem bei weitem groͤßten Theile nach wirklich durch ein Ue⸗ bergewicht der Einwanderungen entstanden sein, welches die Ge⸗ werbsthaͤtigkeit herbeizog. Bie genauern Zahlen sind nach vor ste⸗ henden Tabellen folgende: ö
Einwohnerzahl zu Ende des ahres 1840: 1.733 60h = zu Ende des Jahres 1810. 1,294, 082
Also Vermehrung 22 Ueberschuüß der Gebornen=—=—=—
Also wahrscheinliches Uebergewicht der Einwan⸗ 9. derung. ..... ..... n 6 , m, 111,287
Letztere Zahl ist nahe drei Dreizfhntheile der ganzen Vermehrung, welche binnen 21 Jahren uͤberhaupt Z38 pro Cent der anfänglich vorgefundenen Einwohnerzahl war. ;
Der Regierungsbezirk Achen steht an Dichtheit der Bevoͤl— kerung und an Gewerbthaͤtigkeit dem eben betrachteten Landestheile nicht wesentlich nach; er unterscheidet sich jedoch von demselben bedeutend durch langsamere Vermehrung der Einwehnerzahl. Diese betrug waͤhrend des hier betrachteten Zeitraumes uͤberhaupt nur 24 pro Cent, wovon neun Zehntheile durch den Ueber— schuß der Gebornen entstanden sind, und nur ein Zehntheil entweder auf Maͤngel in der ersten Zahlung, oder auf ein Ueber⸗ gewicht der Einwanderungen kommt. Der Einfluß, welchen die Nachbarschaft des theils Niederlaͤndischen, theils Wallonischen Lim⸗ burgs und Luͤttichs auf diesen Regierungsbezirk ausübte, war wahrend der politischen und religidsen Aufregung jener Gegenden im Allgemeinen wohl kein guͤnstiger, und duͤrfte den bemerkten Unterschied hinreichend erklaͤren. ; —
Die beiden dreg erung ebe dre. welche den suͤdlichen Theil der Rheinprovinz bilden, und in Bezug auf Bodenerzeugnisse einander wenigstens strichweise sehr ahnlich n unterscheiden sich doch we⸗ sentlich in Bezug auf die Fortschritte der Bevoͤlkerung. Wenn auch die Vermehrung der Volkszahl des Regierungsbezirks Trier, welche durch den Ankauf des Fuͤrstenthums Lichtenberg entstand, hier außer Anrechnung bleiben muß, so betrug doch die Vermeh⸗ rung der Einwohnerzahl desselben waͤhrend des hier betrachteten Zeitraums noch uͤber 45 pro Cent, und war hiernach groͤßer als in irgend einem andern Theile der beiden westlichen Provinzen. Ueber fieben Achtth eile, aber weniger als acht Neuntheile diefer Vermehrung entstand aus dem ÜUeberschusse der Geburten; in Ruͤcksicht des Üeberrestes bleibt es zweifelhaft, welchen Antheil daran Maͤngel der ersten Zählung, oder ein Uebergewicht der Ein— wanderungen haben. Im Regierungsbezirke Koblenz betrug dage⸗ gen die gleichwohl auch ansehnliche . doch nur 38 pro Tent, wovon nahe elf Dreizehntheile dürch den Ueberschuß der Gebornen nachzuweisen sind. In Bezug auf den Ueberrest scheint der Einfluß der Einwanderungen üuͤberwiegend.
In der Provinz Sachsen steht in Bezug auf Bevoͤlkerungs— verhäͤltnisse der Regierungsbezirk Magdeburg den beiden andern ** gehbrigen Regierungsbezirken deshalb etwas nach, weil er neben den fruchtbaren und dicht bewohnten Kreisen seines suͤd— westlichen Theiles auch sehr viel minder beguͤnstigte in der dazu gezegenen Altmark und in den beiden Kreisen ostwärts der Elbe enthaͤlt. Die Vermehrung seiner Einwohnerzahl betrug in dem hier betrachteten Zeitraume beinahe 31443 pro Cent, wovon nicht ganz füͤnf Sechstheile durch den Üeberschuß der Gebornen nachzuweisen sind. Die Reglerungsbezirke Merseburg und Erfurt zusammengenommen hatten dagegen gleichzeitig eine Vermehrung der Einwohnerzahl von etwas uͤber 35 pro Cent, wovon mehr als zwoöͤlf Dreizehntheile durch den Ueberschuß der Geburten entstanden. Wahrscheinlich haben die spaͤteren Einwanderungen den Verlust mehr als ersetzt, welchen ein Theil der Provinz in den fruͤhern durch Auswandern erlitt.
Die drei, eine sehr betrachtliche Volkszahl umfassenden Re— gierungsbezirke der Provinz Schlesien schreiten in sehr verschiede⸗ nen Verhaͤltnissen in der Bevölkerung fort; am schnellsten Oppeln, am langsamsten Liegnitz; Breslau steht in dieser Beziehung ebenso, wie der' geographischen Lage nach, zwischen beiden. Fuͤr Oppeln ergiebt sich waͤhrend der hler betrachteten 21 Jahre eine Vermeh⸗ rung von 72 pro Cent, wovon jedoch nicht ganz zwei Drir⸗ theile als Zuwachs durch den Ueberschuß der Geburten nachzu⸗ weisen sind. Der ügeberrest entsteht dem gröͤsten Theile nach aus einer auch sonst schon anerkannten Unvollkommenheit der ersten Zahlung, obwohl allerdings einiges Uebergewicht der Einwande— rungen auch sehr wahrscheinlich ist. Fuͤr Breslau betrug die Ver— mehrung der Einwohner gleichzeitig nicht ganz 39 pro Cent, wo⸗ von beinahe vier Fuͤnftheile duͤrch den Ueberschuß der Gebor— nen entstanden; an dem üeberreste duͤrften auch hier Unvollkom⸗ menheiten der ersten Zahlung einen betraͤchtlichen Antheil haben. Fuͤr Liegnitz ergiebt sich eine gleichzeitige Vermehrung von nur beinahe 32 pro Cent, wovon jedoch nicht ganz drei Viertheile durch den Zuwachs an Gebornen nachzuweisen sind. Ein betraͤcht⸗ licher Ueberschuß der Einwanderungen bleibt auch hier sehr zwei⸗ felhaft. Hiernach wächst die Einwohnerzahl in Oppeln schon allein durch den Ueberschuß der Gebornen doppelt schneller als in Lieg⸗ nitz, namlich dort nahe um 48, hier nur nahe um 24 pro Cent: weitere Vergleichungen muͤssen hier noch vorbehalten bleiben.
In der Provinz Brandenburg ist die Stadt Berlin wegen der dedeutenden Anzahl ihrer Einwohner und der Eig enthümlsch— keit ihrer BVerhäͤltnisse besonders zu betrachten. Scheidet dieselbe aus, so scheint der Regierungsbezirk Potsdam ungefahr ebenso
schnell in der Bevodlkerung vorzuschreiten als der Regierungsbezirk 1 e, auf die Veraͤnderung in der Begrenzung beider
ech er . ezirke gegeneinander Ruͤcksicht genommen wird, welche zu Anfange des Jahres 1636 erfolgte s ist aber bereits be⸗ merkt worden, daß der Einfluß Eee 6 ir ber e⸗ henden Tabellen nicht hat beachtet w * 1 derung in den vorste⸗ daher um so mehr ndthig, beide daes , , ,, ,
e rovin j . 2 . mit Ausschluß der Stadt Berün, hat⸗
zu Ende des 3 1840
u 128 . 1,553, 102
zu Ende des Jahres 1816 ,
Dod vᷓ
; a. Folglich noch außerdem nachzuweisen Wich nd' = . Hiernach betrug die Vermehrung sehr = —
es sind uber sieben Achttheile . , . burten , . Dle Provinz verliert fortwährend Einw ö ner durch Verziehen in die Stadt Berlin; aber sie gewinnt 26 an Einwohnern durch die anziehende Kraft, welche diese D. durch ihre Wohlhabenheit uͤber einen großen Theil der Umgegend verbreitet; ein Ueberschuß der Einwanderungen bleibt daher nicht unwahrscheinlich. — Die Stadt Berlin . nach den vorliegen⸗ den Angaben in dem hler betrachteten 24 . Zeitraum 132.513 Einwohner gewonnen, das ist: ihre Einwohnerzahl um 67 pro Cent
Milli durch d
2024
vermehrt. Davon sind durch den Ueberschuß der Geburten nur oder wenig über ein Fünkftheil nachzuweisen. Der Ueber- rest entstand der bei weitem überwiegenden Mehrzahl nach gewiß durch Zuziehen von Aussen her, wenn auch eine nicht ganz un⸗ erhebliche Unvollständigkeit der ersten Zaͤhlung wohl vermuthet wer⸗ den darf. Mit Einschluß der Stadt Berlin hatte die Provinz Brandenburg Einwohner nach der Zählung zu Ende 1810....... ...... V... 13883337 K ö 1816 1281000 599, 337 137, 062
162,275
Die ganze Vermehrung waͤhrend der hier betrachteten 24 Jahre betrug demnach beinahe 464 pro Cent, also doch noch nicht ganz so viel, als der Regierungsbezirk Oppeln allein durch den Ueberschuß der Gebornen uͤber die Gestorbenen gewann. Was in der Provinz Brandenburg durch den aͤhnlichen Zuwachs nicht nachzuweisen ist, betraͤgt weniger als ein Dritth eil, aber mehr als ein Viertheil der ganzen Vermehrung, und durfte mit hoher Wahrscheinlichkeit wohl pe ern durch ein Uebergewicht der Einwanderungen hervorgebracht worden sein. Zur Fenn r dung von Mißverstaͤndnissen wird erinnert, daß bei den vorstehen⸗ den Berechnungen der Kreis Hoyerswerda aus den bereits oben angegebenen Gruͤnden nech als zur Provinz Brandenburg gehbrig hat betrachtet werden muͤssen.
In der ee. Pommern entstand die starkste Vermehrung in dem volkleersten oͤstüichen Theile derselben, naͤmlich dem Regie⸗ rungsbezirke Köslin. Geringer, aber doch noch sehr beträchtlich, war' die felbe im Regierungsbezirke Stettin, dagegen noch nicht 3 so groß in dem kleinen aber wohlhabenden und fruchtbaren zegierungsbezirke Stralsund am westlichsten Ende derselben. Wer⸗ den' Köslin und Stettin in Bezug auf die Vermehrung der Ein— wohnerzahl besonders betrachtet, so ergeben sich fuͤr ersteres 5! fuͤr letzteres 55 pro Cent. Beide sind indessen in ihren zunaͤchst an einander grenzenden Theilen einander so ähnlich, und der Uebergang erfolgt hier so allmählig, daß es sehr raͤthlich erscheint, dieselben ziale nur als ein Ganzes anzusehen. Hiernach ergiebt sich fuͤr die Provinz Pommern mit Ausschluß des , bezirks Stralsund in 21 Jahren eine Vermehrung der Volks ahl von bo pro Cent, wovon nahe neun Elftheile durch den Ueber⸗ schuß der Gebornen nachzuweisen sind. Der Zuwachs durch die⸗ sen Ueberschuß ist demnach hier sogar noch um etwas großer als im Regierungsbezirk Oppeln, und wenn auch hier die noch außer⸗ dem bemerkte Vermehrung groͤßtentheils nur eine scheinbare aus der Unvollstaͤndigkeit der ersten Zahlung hervorgehende sein durfte, so scheint doch wirklich Pommern in den Fortschritten der Bevol⸗ kerung Oberschlesien Nichts nachzugeben. Dieses ist um so bemer⸗ kenswerther, als der äͤberseeische Handel. Stettins und der drei Hinterpommerschen Hafen — wie wohlthaͤtig er auch auf die Ge⸗ werbsamkeit der Provinz wirken moͤge —, doch keinen so ganz allgemeinen und ausgebreiteten Lin ft auf den Wohlstand dersel⸗ ben dußern kann, als der ansehnliche Bergbau Oberschlesiens. Es ist hauptsaͤchlich die verbesserte Bodenbenußtzung, welcher PoAWnmern
Die Vermehrung in diesen 24 Jahren betrug also. . Davon Zuwachs durch den Ueberschuß der Gebornen
sein Aufblühen verdankt, und die segensreichen Folgen der neuen ier vorzůglich sichtbar⸗
n, . Landeskulturgesetze werden er Regierungsbezirk Stralsund hatte wahrend des hier betrach⸗ teten Zeltraums nur eine Zunahme der Einwohnerzahl von beinahe 33 pro Cent, also doch ungefähr, wie durchschnittlich der Regle⸗ rungsbezirk Magdeburg. Kahn schemasch ist in dieser Vermehrung gar nichts Scheinbares, da sie bis auf fast ein Neunzehntheil aus dem Zuwachse durch den Ueberschuß der Geburten hervorgeht.
In den beiden bstlichen Provinzen Preußen und Posen hat in dem hier er ,. Zeitraume von 24 Jahren die Bevdlke⸗ rung doch in dem bstlichsten Theile derselben die meisten Fortschritte gemacht. Im Regierungsbezirke Gumbinnen wuchs die Volkszahl um mehr als 69 pro Cent, wovon jedoch nicht ganz drei V́er⸗ theile, naͤmlich nur T durch den Ueberschuß der Gebornen nachzuweisen waren. Der mit Sicherheit anzugebende Zuwachs ist daher hier ebenso groß als in Pommern, und es ist ebenso die verbesferte Benutzung des Bodens, woraus derselbe hervorgeht; äberdies ist ein Ueberschuß der Einwanderung aus Polen nicht unwahrscheinlich. Die naäͤchstbedeutende Vermehrung der Einwoh— nerzahl hatten gleichzeitig die Regierungsbezirke Marienwerder und Bromberg, namlich jener nicht ganz 65, dieser 67 pro Cent. Von dieser Vermehrung waren jedoch mehr als ein Drittheil, nämlich in Marienwerder , in Bromberg , nicht durch den Zuwachs an Gebornen nachzuweisen; einigen Ueberschuß der Ein⸗ wanderung hatten wahrscheinlich beide; aber eine betrachtliche Un⸗ vollständigkeit der Zahlung von 1816 ist auch nicht zweifelhaft. Die Verhaͤltnisse dieser Landestheile liegen demnach in Bezug auf Volksvermehrung so nahe, daß sie wohl in Verbindung zu be⸗ trachten sind. Hiernach hatten diese beiden unmittelbar nebenein⸗ ander liegenden — zirke zusammengenommen Einwohner
Sbe nach der Zahlung von 1840 , 98, b72 ö n 1816 577,867
Also Vermehrung in den dazwischen liegenden N Jahren 3 . Hiervon war Zuwachs durch den Ueberschuß der Geburten 242, 973
Folglich noch außerdem Vermehrung .. TF XV
Die Bevoͤlkerung wuchs hiernach um beinahe 66 pro Cent, wovon jedoch nur . durch den Ueberschuß der Gebornen nachzu⸗ weisen find. Hiernach steht dieser Landestheil Qberschlesien, Pom⸗ mern und Litchauen in den Fortschritten der Bevölkerung aller⸗ dings nach, soweit dieselben aus dem Ueberschusse der Gebornen hervorgehen. Den wesentlichsten Antheil an diesem Zuruͤckbleiben därften jedoch ansteckende Krankheiten, namentlich die asiatische Cholera he, welche im Jahre 1831 in Westpreußen ostwaͤrts der Weichsel und in dem bstlichen Theile des Regierungsbezirks Bromberg weit heftiger, als in irgend einer andern Gegend des Preußischen Staats wuͤthete, wahrend in Oberschlesien fast nur der Kreis Pleß erheblich, und Litthauen im Ganzen auch nur wenig litt, Hinterpommern aber fast ganz verschont blieb. Im Regierungsbezirke Posen mehrten sich die Einwohner wahrend des hier betrachteten Zeitraums nur um nahe 433 pro Cent, wovon auch nur als Zuwachs durch den Ueberschuß der Gebornen nach⸗ zuweisen sind; der Ueberrest isi wahrscheinlich nicht ganz eine bloß scheinbare Vermehrung, da die Einwanderungen von Osten und Westen her wohl die a Auswanderungen uͤberwogen ha⸗ ben dürften. Indessen erscheint die Zunahme der Bevdikerung doch berhaupt nicht betraͤchtlich genug in Bezug auf die sonst bekann⸗ ten Verhaͤltnisse dieses Landest . aber die mindern Fortschritte hierin werden erklarlich durch das senige, was dieser Landestheil durch Mißerndten und Seuchen besonders von 1827 bis 1831 gelitten hat. Von den beiden an der 8 gelegenen Reglerungsbezirken de und Königsberg würden ungefähr gleich, Zunahmen in ĩ
i. zu erwarten sein, wenn nicht einerseits der Handel hz. De ig weniger nachtheilige Veranderungen erfahren haͤtte, als nigsberg, und wenn nicht anderseits zum Regierungsbezirk
Königsberg auch ein tiefer einwarts gelegener Landestheil gehoͤrte,
welcher ahnlich dem angrenzenden Theile des Reglerungsbezirks Marienwerder auch von der Seuche im Jahre 3 heftig er⸗ griffen wurde. Deshalb steht Königsberg in Bezug auf die gleich⸗ zeitige Zunahme der Volkszahl Danzig wesentlich nach. Die Ver— , innerhalb 24 33 betrug in jenem 495, in diesem da⸗ gegen 519 pro Cent, wovon dort 3, hier lefher beinahe durch den Ueberschuß der Gebornen nicht nachzuwessen und wohl groöͤß⸗ tentheils nur scheinbare * — ist.
Im Allgemeinen schreitet hlernach im Preußischen Staate die Bevdlkerung am schnellsten vor in Oberschlesien, in Pommern ostwaͤrts der Oder und im Preußlschen Litthauen, Nicht viel minder bedeutend wurden die 2 derselben sein in West⸗ preußen und dem vormaligen Neßdistrikte, wenn diese Landes theile nicht besonders empfaͤnglich gegen verheerende Seuchen erschienen. In den westlichen Provinzen zeigt nur der Reglerungsbezirk Trier eine diesen Fortschritten sich nähernde Zunahme der Bevdlkerung. In dem bei weitem groͤßten Theile des Preußischen Staates, außer den eben bezeichneten Bezirken desselben, ist die Zunahme der Ein- wohnerzahl, wenn auch minder schnell, doch immer noch heträcht= licher, als sie bei der schon bestehenden Dichtheit der Bevdlkerung erwartet werden duͤrfte; besonders bemerklich wird dieses in den Regierungsbezirken Dusseldorf, Koln, Arnsberg, Merseburg und Erfurt, auch Breslau. Den verhaͤltnißmaäßig zr ng en Zuwachs hatten die Regierungsbezirke Liegnitz, Straisund Achen und be⸗ sonders Muͤnster, ohne daß verheerende Seuchen oder andere Land⸗ plagen darin besonders wirksam gewesen wären; der Grund des langsameren Fortschrittes scheint vielmehr hier theils in der Art der Bodenbenutzung, theils in der Lebensweise der Einwohner zu liegen; indessen kann in dieser . hier durchaus kein be⸗ stimmtes Urthell gefällt, sondern nur beilkufig angedeutet werden,
wo der f zu dieser Erscheinung zu suchen sein durfte. H.
Berlin -Potsdamer Eisenbahn.
In der Woche vom 13. bis incl. den 19. September e. sind aus der Berlin- Potsdamer Eisenbahn gesahren 1) zwischen Berlin und Hotsdam 9,593 Personen 2) = Steglit⸗ 1,552
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Metcorologische Seobachtungen.
Naeh einmalige He obachtung.
Nachmittags Abends
1842. Mo- 4 2 Uhr. 10 uber.
20. Sept. 6 Uhr.
1 *. Lustdruck.... 333, 0s Par. 32, v0 per. 332, 80 4 Quell urme dor, n. Lasiu dt... 4 9,6 RN. 4 19, 2 n. 4 lz 09. R. Fluss vùrme 14,0. R. rThaupunki... 4 7,090 n. 9, 17 R. 4 g, 6 R. Boden be 12,2“ R. d3 ye. 16 pc. 80 pc. Auedunetung Q'o71 Rh. heiter. balbheiter. ben ogen. Niederachlés O; Rh. sso. 8. s80. Wyrm echeei- 20,37
Wolkenz us.. — 8. — 11,27 R. Tagermittel: 233, a r.. 3,7 n.. S, o n... 70 rαα. 80.
PDuus tan tigung
Auswärtige Börsen.
Amsterdam, 17. Sept. Niederl. wirkl. Sch. S2. 5 do. 101 1. kKanzchill,. —. 55 Span. 163. 35 do. — Tass. —. Aus. —. Eins. —. Preuss. Präm. Sch. — Hol. — . Oesterr. 1073. ö
Antwerpen, Iz. sept. Zinel. — Nene Anl. 65 6.
HIamburg, 19. Sept. Rank Aetien 1650. Engl. Russ. 109.
London, 16. sept. Cous. 35 g3. Rel. 102. Neue Aul. 165. Pas sive 35. Ausg. Sch. 9. 2 moll. 525. 5 102. 55 Port. 353. 35 283. Engl. Russ. 11243. Rras. 67. Chili 89. Columb. 203. Mex. 35. HFeru 15.
Paris, 16. Sept. 55 Rente sin cour. 119. 10. 3, Rente sin our. 80. 30. Anl. de 1841 —. 57 Neapl. au compt. 107. 20. 535 Span. Rente — Fass. —.
Petersburg, 13. Sept. Lond. 3 Met. 37 5. Ilamb. 31. Paris 101.
Wien, 16. Sept. 5 Met. 1093. 45 100. 35 77.
15 —. Rank-Actien 16532. Anl. de 1834 1391. de 18639 1093.
Königliche Schauspiele. Donnerstag, 22. Sept. Im Schauspielhause: Dle Herrin von der Else. (Fraͤul. Ch. v. Hagn wird hierin in der Rolle der
Helene wieder auftreten.) Freitag, 22. Sept. * Opernhause: Marie, oder: Die Regimentstochter. (Dlle. Tuczek wird hierin in der Rolle der
Marie wieder auftreten.)
Sonnabend, 23. Sept. Im Schauspielhause: Treue Liebe. (Dlle. C. Stich, vom Großherzogl. Hof-Theater zu Schwerin: Marie, als letzte Gastrolle.)
Königsstädtisches Theater.
Donnerstag, 22. Sept. Der Vater der Debůtantin. Posse in 4 Akten, von B. A. Herrmann. Vorher: Die Koͤnigin von 16 Jahren. Schausplel in 2 Akten, von Th. Hell.
Freitag, 23. Sept. Einen Jux will er sich machen.
An die Leser.
Die vierteljährliche Pränumeratione der Staats-Zeitung beträgt 2 Rthlr. Preuß, Cour. für das Inland. — Bestellungen für Berlin werden in der Erpedition selbst (Friedrichs Straße Nr. 72) gemacht, und jeder innerhalb der Ringmauer der Stadt wohnende Pränumerant erhält das Blatt durch die Stadtpost, schon den Abend vor dem ange— gebenen Datum, frei ins Haus gesandt. — Aus—= wärtige, des In, oder Auslandes, bewirken ihre Be⸗ stellungen rechtzeitig bei den resp. Post⸗Aemtern; wer dies versäumt, kann nicht mit Gewißheit die Num⸗ mern erwarten, die vor der hier eingegangenen Anmel—⸗ dung erschienen sind.
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Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei.
Allgemeine
Preußische Staats-Zeitung.
Berlin, Freitag den 23sen September
i , Verhaͤltnisse ju Spanien; Olozaga's
S Spanische Marine. Vermischtes. — Brief , ef e und bisheriger Kosten- Aufwand der ng von Paris.
7 enn . Deland. London. Hof Nachrichten. — urtbeile über den neũen Amerikanischen 519 — Unruhen in Kanada. Vermischtes. — Schreiben aus Edinburg. (Gegen⸗ wart der Königin; kirchliche Zustaͤnde.)
Deutsche Bundesstagten. Schreiben aus Altenburg. (Nach⸗ trägliches ber die Erdffnung der Saͤchsisch Bayerischen Eisenbahn.) talien. Rom. Aus Tivoli. ! erbien. Artikel des ODesterreichischen Beobachters uber den Serbischen Aufstand. ;
Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika. Inhalt des Traktats mit England. — Bericht über die Verhandlungen zwischen Ash⸗ burton und Webster. — Partei⸗Verhaͤltnisse. — Schreiben aus Paris. (Der Stagt Obis in den Konflikten wegen des Wab!⸗ gesetzes; Weiteres über die wahrscheinliche Wendung des Strei⸗ tes zwischen den Staaten und der Central ⸗ Gewalt; neueste Nachrichten: Annahme der Tarif⸗Bill; Ratification des Ver⸗ a . England über den Graͤnzstreit und den Sklaven⸗ andel.
Inland. Koblenz. Ihre Majestaͤten in Burg Rheinstein. — Saarlouis. Anwescnheit des Kriegs Ministers. — Aachen. Hirtenbrtef des Erzbischofs von Geissel, Gebete fuͤr die katholische 6 Spaniens anordnend. — Industrielles. — Köln. Schi ff⸗ ahrt.
Akademie der Wissenschaften zu Berlin.
Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages.
Se. Majestaͤt der Koͤnig haben Allergnaͤdigst geruht: Die Wahl des Professors, Reglerungs-Raths hr. von Rau⸗ mer hierselbst, zum Rektor der hiesigen Universitaäͤt für das Uni⸗ versitaͤtssahr von Michaelis 1842 bis dahin 1843 zu bestaͤtigen.
Der bisherige Privat-Dozent bei der hiesigen Universitaͤt, Dr. Adolph Scholl, ist zum außerordentlichen Professor in der philosophischen Fakultät der Universitaͤt zu Halle ernannt worden.
Bekanntmachung.
Vom 1. Oktober c. ab wird die tagliche Personenpost zwischen Berlin und Freyenwalde, uͤber Werneuchen, aufgehoben und dage— gen versuchsweise eine tägliche Personenpost, mit sechssitzigem Wa⸗ gen, zwischen Freyenwalde und Werneuchen eingerichtet werden, welche in letzteren Orte mit der Personenpost zwischen Berlin und Wrietzen in genauem Zusammenhange steht und zu dem Ende folgenden Gang erhaͤlt:
aus Freyenwalde taglich Uhr fruͤh (im Winter 8 Uhr fruͤh);
in Werneuchen taglich 10 Uhr Vormittags (im Winter 11 Uhr Vormittags);
aus Werneuchen taglich 27 Uhr Nachmittags;
in Freyenwalde taͤglich 57 Uhr Nachmittags.
Das ,, betraͤgt 4 Sgr. pro Meile, wofuͤr jeder Reisende 30 Pfd.
Berlin, den 20. September 1842.
General⸗Post⸗Amt.
Angekommen: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Staats und Justiz⸗Minister Muhler, von Frankfurt a. d. O. *
Der General-Major und Direktor des Allgemeinen Kriegs Departements, von Reyher, von Glatz.
Der Fuͤrst Konstantin Ghika, Großban und raiden
ben. Diese Befehle sind dem Genie-Corps bereits vor zwei Mo—⸗
des Divans der Wallachei, von Leipzig. * Abgereist: Der Koͤniglich Großbritanische Admiral Roberg Mackey, nach Hamburg. ᷣ
Zeitungs -Uachrichten.
Ausland.
Frankreich.
Paris, 17. Sept. Ein hiesiges Blatt sagt: Man glaubte eine Zeit lang, daß die Kabinette von Parls und Madriz
ffekten ohne Bezahlung mit sich fuͤhren kann.
endlich ihre diplomatischen Beziehungen wieder herstellen, und daß *
man von beiden Seiten die . einsehen wurde, zu vereinigen, um den kommerziellen Uebergriffen Englands bessen Widerstand leisten zu koͤnnen. Es scheint indeß, daß die Frag! wegen der Beglaubigungs-Schreiben immer noch ein Hinderni ist, welches der gewuͤnschten Annaͤherung im Wege steht. Her von Salvandy, der seinen Titel als Botschafter am Spanischen Hofe noch nicht aufgegeben hat, soll in das Ministerium dringen * die Zwistigkeit zu beenden und ihn nach Madrid zuruͤckzusenden. Das Ministerium dagegen soll nicht sehr geneigt seyn, Herrn von Salvandy neuerdings diesen Posten anzuvertrauen; denn es wirft ihm vor, daß er durch seine Ungeschicklichkeit die 3
plomatie in ihre gegenwartige peinliche Lage versetzt habe.“
Im Con stitutionnel liest man: „Herr Olozaga, Spanischer Botschafter in Paris, hat, wie man versichert, Madrid verlassen, um sich, r . mit einer wichtigen Mission bei der Belgischen Regierung, nach ruͤssel zu begeben. Von dort wuͤrde jener ge⸗ wandte Diplomat nach Holland gehen, um Unterhandlungen we⸗
e
rung in Folge der
gen eines Handels-Traktats abzuschließen. Man fuͤgt hinzu, daß die Spanische Regierung, von dem Wunsche beseelt, ihrer gänzlich in Verfall gerathenen Marine wiederaufzuhelfen, mit Holland we⸗ gen des Austausches einer gewissen Anzahl von Schiffen gegen Bauholz aus den Spanischen Wäldern unterhandeln wolle. Im vorigen Jahrhundert war Spanien eine der bedeutendsten See⸗ machte Europa's. Als es im Jahre 1717 die Eroberung Sieci⸗ liens und Sardinlens im Auge hatte, ruͤstete es eine Flotte von 26 Linienschiffen, 3 Fregatten, A Galeeren und 310 Transport— schiffen aus, welche 30 00) Mann Truppen von verschiedenen , m, . am Bord hatten. Im Jahre 1778, unter Karl III., trat Spanien als Vermittler zwischen England und Frankreich auf. Es zaͤhlte in seinen Haͤfen und in seinen Kolo— nieen 86 Linienschiffe und eine verhaͤltnißmäßige Anzahl von Kriegs— schiffen geringeren Ranges. Bei Trafalgar war die Spanische Flotte 15 Linlenschiffe und mehrere Fregatten stark. Gegenwärtig besteht die ganze Spanische Marine aus J Linienschiffen, 3 oder 4 Fregatten und einigen Schooners. Es waͤre fuͤr Frankreich und im Interesse des Europaͤischen Gleichgewichts zu wuͤnschen, daß Spanien seinen Platz unter den grohen Maͤchten wieder einnahme, . daß sein Einfluß auf die Europaͤische Politik sich fuͤhlbar machte.“
Es sind Berichte aus Algier vom 19ten d. eingetroffen. In Algier waren Truppen nach Cherchell eingeschifft worden, die eine Operation des Generals Changarnier unterstuͤtzen sollten. General Bugeaud befand sich zu Oran, um sich mit den Gene— ralen Bedean und von Arbouville uͤber die noͤthigen Operationen zur Vertreibung der diese Provinz und den General Lamoricière zu Maskara beunruhigenden Araber zu vereinbaren.
Der Admiral Hugon ist mit seiner Flotte von den Hyerischen Inseln wieder nach Toulon zurückgekehrt.
Der Englische General⸗Postmeister, Lord Lowther, befindet sich gegenwartig in Paris, wo er die nothwendigen Vorkehrungen trifft, um den Eours der Indischen Post uͤber Marseille abzuändern. England will, um nicht ferner den vielfachen Vexationen der Fran— zösischen Pest⸗Behdrden ausgesetzt zu seyn, seine Indische Korre⸗ spondenz kuͤnftig über Triest und Wien gehen lassen, und Lord Lowther wird sich zu dem Ende in einigen Tagen nach Oester— reich begeben.
Der hiesige oberste Gerichtshof hat gestern das Cassations— Gesuch des Schäfers Arzac, der wegen falscher Zeugen-Aussa— gen in dem Prozesse Marcellange zu 10jäͤhriger Gefängniß⸗ strafe verurtheilt wurde, verworfen. Weder Arzac noch der zum Tode verurtheilte Besson haben bis jetzt Geständnisse abgelegt. Die Gattin und Schwiegermutter des getoͤdteten Herrn von Mar— cellange haben gleich nach Beendigung des Prozesses ihren bishe— rigen Aufenthaltsort verlassen und den Weg nach Savoyen ein— geschlagen. Das Publikum hofft noch immer, daß sich Umstaͤnde ergeben werden, welche es den Gerichten moͤglich machen duͤrften, gegen jene beiden Frauen als Anstifterinnen des Mordes ihres Gatten und Schwiegersohnes zu verfahren.
Der beruͤhmte Piolinist Baillot ist vorgestern gestorben.
Boͤrse vom 17. September. Die Franzoͤsischen Renten waren heute, trotmz der hoͤheren Notirung der Englischen Fonds vom 15ten d., ausgeboten. Die Zproc. Rente ging bis auf 80.15 zuruͤck. Diese ruͤckgaͤngige Bewegung ward durch keine politische Nachrichten, sondern lediglich durch die Lage des Platzes veranlaßt.
X Paris, 16. Sept. Ungeachtet der im entgegengesetzten
Sinne verbreiteten Geruͤchte wird General Dode de la Brunerie die Pariser Befestigungs⸗-Arbeiten noch ferner leiten. hat in der That bei diesem schwierigen Werke seit zwei Jahren
Denn er
eine so große Thätigkeit und Praxis entwickelt, daß Niemand daran denkt, ihn jetzt dieser wichtigen praktischen Mission zu ent⸗ ziehen, zumal da jetzt Umstaͤnde eingetreten sind, welche die obere
ppoezielle Leitung der Befestigungen durch diesen ausgezeichneten Inge—
nieur⸗General doppelt wuͤnschenswerth zu machen scheinen. Nach dem Tode des Herzogs von Orleans ist naͤmlich, wie man sagt,
. vom Kriegs-Ministerium an das Befestigungs-Lomité ein Spe— LBgeal-⸗Befehl ergangen, die Arbeiten der Pariser Einfassungs- Linie
und Forts nebst Außenwerken noch rascher als fruͤher zu betrei⸗
naten mitgetheilt worden, und die steigende Thaͤtigkeit ist jeden Tag bemerklich. Die Absicht des Befestigungs⸗Comité's und der
. Regierung geht, wle es scheint, dahin, die Bauten weit fruͤher zu
beendigen, als anfangs nach dem den Kammern vorgelegten Ge— setVorschlage angeordnet war. Die Ursachen, welche diese raschere Vollendung wuͤnschenswerth machen, moͤgen verschiedener Art seyn. Der kuͤnftige Regent Frankreichs soll, meint man, die Befestigun⸗ gen beendet, geruͤstet und mit Materialien versehen vorfinden, auch foll dadurch den inneren Factionen imponirt werden. Die Befehle zur rascheren Vollendung richten sich besonders auf die Punkte der Einfassungs-Linle und der Forts, welche die Hauptstraßen und Hauptflußgebiete nahe bei Paris dominiren. So läßt sich bei der jetzt bemerkten Thaͤtigkeit bereits im voraus berechnen, daß im Jahre 1814 drei Vierkel des Mauerwerks beendet seyn werden. Im Jahre 1845 will man die ganze Armatur, Verproviantirung, Ve⸗
95 sabung und Organisation beendet haben.
eit Beginn der Arbeiten sind bis jetzt dieselben groͤßtentheils unter dem angeschlagenen Preise erlangt worden, weil die Regie⸗ chwindeleien mehrerer Unternehmer, die sich
selbst durch falsche Speculationen zu Grunde richteten, das von denselben angeschaffte Material wohlfeiler als im Kaufpreis er—⸗ langte und außerdem durch die Leitung der Arbeiten durch Inge—
nieur⸗-Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten eine Ersparniß erzielt die den Civil-Unternehmern nebst deren . r
r rern und Aufsehern zu erzielen unmbglich war. Denn die Inge— ranzoͤsische Di⸗ nieur-⸗-Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten, die an den , gelen arbeiten, erhalten zwar eine Zulage zu ihrem Militair-Ge⸗
alte; aber diese Zulage ist bei weitem geringer, als das
der Civil-⸗Werkmeister, Atelierfuͤhrer 33 arsch 3 dagegen irren, wenn man glaubte, die Militair⸗Arbeiter der Linien⸗ truppen (Infanterie) hatten mehr gearbeitet als die Civil-Arbeiter. Sie haben im Gegentheil weniger gearbeitet. Da aber die Re—
gierung einige Tausend Militairs täglich und regelmäßig zu den Arbeiten sehr wohlfeil benutzen kann, so ist hierin auch eine Er— sparniß zu finden. Am besien arbeiten immer die Civil-Arbeiter unter der Aufsicht der Ingenieur-Soldaten, denn da herrscht zu— gleich Disziplin und Kenntnißt.
Um nun einen Begriff zu geben, wie sich die 1840 und 1811 gelieferten Arbeiten mit Ersparnsssen haben herstellen lassen, konnen die folgenden offiziellen Zahlen angefuͤhrt werden. Das Geseßz vom 3. April 1841 bestimmte eine Generalsumme von 140 Millionen Fr. Das Gesetz vom 25. Juni 1841 bestimmte fuͤr die Arbeiten der Jahre 1810, 1841 und 1812 Kreditsummen von 68,000,000 Fr.; es bleiben also, um die 140 Millionen vollstäͤndig zu machen, noch 72,000 000 Fr. zu bewilligen. Im Jahre 1841 bezahlte das Ingenieur-Corps an die bei der Befestigung thätigen Soldaten 393315 Fr., ferner zur Anschaffung von Werkzeugen 36,170 Fr.; im Ganzen 175,515 Fr. Der Bericht des Kriegs-Meinisteriums behauptet, dieselben Arbeiten haͤtten, durch Civil⸗Arbeiter vollendet, S4 5,507 Fr. gekostet; es sey also eine Ersparniß von 43 pCt., die Armee zu benützen. Derselbe Bericht fuͤhrt eine Ersparniß⸗ Summe von 3,527,558 Fr. an, die bis Ende 1841 erlangt worden sey. Im Jahre 1840 wurden ausgegeben 5,350,873 Fr., im Jahre 1841 27000, 900 Fr.; im Ganzen fuͤr beide Jahre 30, 350, 873 Fr. Es blieben also fuͤr 1842 von den bestimmten Kreditsummen noch 37,500, 000 Fr. uͤbrig. .
Diese 377 Millionen sind dieses Jahr bis Ende August, wie es scheint, bis zu „ verbraucht. Es bleibt also fuͤr die Monate September, Oktober, November und Dezember noch ein Drittheil übrig. Der offizielle Bericht des Kriegs-Ministeriums behauptet, die Summe von 140 Millionen Franken wuͤrde hinreichen, um die ganze Befestigung zu beenden, und neue Geldforderungen seyen nicht zu erwarten. Wir müssen den offiziellen Bericht uͤber die Arbeiten des Jahres 1842 abwarten, um zu sehen, ob die Er spar⸗ nisse auch in diefem Jahre steigend gewesen sind. Dieser Bericht wird aber erst aus den gelieferken Dokumenten in den ersten Mo— naten des Jahres 1843 gefertigt und den Kammern vorgelegt wer⸗ den können. Die Angaben einiger hiesigen Blatter, daß die Regie⸗ rung bereits jetzt gegen 110 Millionen fur die Pariser Befestigung verausgabt habe, scheinen daher voreilig zu seyn; wenigstens ste⸗ hen sie mit den offiziell angegebenen Zahlen in Widerspruch.
Auch fuͤr die Armirung der Befestigungen wird bereits in den verschiedenen Artillerie⸗Werkstätten Frankreichs gearbeitet, und das Arfenal in Vincennes besitzt schon jetzt außerordentliche Vorraͤthe an Bomben, Haubitzen, Granaten, Kugeln allen Kalibers, so wie ungeheure Pulver-Vorraͤthe, welche allmaͤlig aus den Lieferungen
ö. anderen Franzoͤsischen Artillerie⸗Werkstäͤtten vergroͤßert werden ollen.
Was nun die augenblicklich starken Arbeiten bei den Forts betrifft, so werden im Jahre 1843 bereits die Forts von Noispy, Nogent, Rosny, welche auf einer Anhoͤhe liegen und Paris nach den Vorstäaͤdten St. Martin, du Temple und Saint Antoine zu dominiren, ganz beendet seyn. Vincennes und Romainville werden ebenfalls vor Ende 1813 beendet seyn, da die Unternehmer Kon⸗ trakte der Art geschlossen haben. Diese 5 Forts werden mit 470 Feuerschluͤnden bewaffnet seyn.
Großbritanien und Irland. WVLondon, 17. Sept. Der fernere Aufenthalt der Königin in Schottland ist durch Festlichkeiten mancherlei Art, unter Ande— rem durch einen Ball auf dem Schlosse von Taymouth, bei wel—⸗ chem die Schottischen Reels die Hauptrolle spielten, bezeichnet worden. In der Nacht vom 13ten kam die Köoͤnigin wieder im Schlosse von Dalkeith bei Edinburg an. Prinz Albrecht hat das Buͤrgerrecht letzterer Stadt erhalten. Bei ihrer Ruͤckkehr nach England hat Ihre Majestät sich alle Empfangs-⸗Feierlichkeiten ver⸗ beten, da der Tag ihrer Ankunft sich nicht genau bestimmen ließ.
Seit einem Monat haͤlt sich der beruͤhmte Chemiker, Pro⸗ sessor Liebig, von der Universitäͤt Gießen, in Großbritanien auf. Der Hauptzweck seines hiesigen Aufenthalts soll die Untersuchung des Agrikultur-Zustandes von Großbritanien seyn, wozu ihm aller moͤgliche Vorschub geleistet wird. Er ist in diesem Augenblick in Schottland.
„Die neue Amerikanische Tarif-Bill wird allgemein als dem Britischen Interesse keinesweges guͤnstig angesehen, wiewohl man sich andererseits auch wieder damit troͤstet, daß der Schleichhandel uber die 1509 Englische Meilen lange, nicht überall zu bewachende Kanadische Graͤnze den Britischen Fabrikanten ohne Zweifel den Absak in vollem Maße darbieten werde, welchen ihm die hohen Zoͤlle bei der direkten Einfuhr in die Vereinigten Staaten seewärts rau— ben muͤßten. Die Morning Chroniele macht uͤbrigens in ihrem Boͤrsen⸗Artikel darauf aufmerksam, daß, wenngleich die Ansätze des neuen Tarifs, im Durchschnitt von allen Einfuhr⸗A,rtikeln fast 35 pCt. die des Tarifes vom Jahr 1828 an sich nicht bedeutend überstei— gen, doch der Umstand, daß die Preise jetzt viel niedriger seyen als damals, den Zoll im Vergleiche übermäßig hoch stelle. Als Bei— spiel wird unter Anderem angefuͤhrt, daß der Zoll von Roheisen sowohl nach dem Tarif von 1828, wie nach dem neuen, 41 pt. beträgt, daß aber die Tonne Roheisen im Jahre 1828 auf 19 Pfd. zu stehen kam, waͤhrend sie jetzt nur 2 Pfd. 5 Sh. kostet, so daß der Zoll jetzt beinahe 100 pCt. im Vergleiche zu dem Zoll von 1828 ausmacht.
Mit der „Britannia“ sind Nachrichten aus Kanada einge⸗ troffen, denen folge ein Aufstand, angeblich durch Brodmangel veranlaßt, in St. Eatharine's stattgefunden hatte. Etwa 1000 Tumultuanten versammelten sich und begannen die Haäuser zu pluͤndern, wurden aber durch 3 Tompagnleen des 93sten Infan⸗ terie⸗ Regiments mit scharfen Schuͤssen zuruͤckgetrieben, wobel funf durch Kugeln, zwei oder drei noch außerdem durch Bajonettstiche verwundet wurden; drei sollen gestorben seyn.
In Folge der in Manchester von der Polizei vergenommenen Verhaftung von 43 Arbeitern scheint dort große Erbitterung im schen den dire ten und der Polizei zu herrschen, welcher letzteren schuldgegeben wird, auf sehr willkürliche Weise zu Werke gegangen zu seyn. Vorgestern ist die Ruhe nicht gestört mee den; . lon! Hyde. Stockport und Dutinfield stehen noch alle da