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den die Eingebornen entweder nach und nach uber die be, . ** chen Herrschaft hinausgedraͤngt werden, oder ihr Geschlecht, was wahrscheinlicher ist, wird in langsamer Agonie aussterben.
Paris, 27. Sept. Die Post aus der Levante ist end⸗ lich 8 bringt aber wenig von Bedeutung. außer der Er⸗ bung Mehmed Ali's zu der Wärde eines Sadrazan, etwa so
e' as Groß-Wesirs, durch den Sultan, der diese Gunst⸗Bezeu⸗
ĩ eur Ottoman zur bffentlichen Kunde bringen ließ. Ueber * der Dinge 4 der Pforte und Persien bringen sese Nachrichten nichts von Belang. ;
Die Königliche Familie wird morgen oder übermorgen zu⸗ uͤckerwartet. * Besinden der Herzogin von Orleans war, nach Pen neuesten Mittheilungen aus Eu, wieder befriedigender geworden. Ein vom obersten Handels-Buͤreau zu London an die Han—
stätigen, daß England die Ausfuhr von Spinn⸗ und Webemaschi⸗ nen für Wollen? und Baumwollen⸗Waaren kuͤnftig gestatten will. Die Franzoͤsischen Maschinen⸗ Fabrikanten, die in neuester Zeit
Zoll auf diese Maschinen von England her bedeutend erhöht werde.
Großbritanien und Irland.
London, 26. Sept. Die Koͤnigin hielt vorgestern zu Wind⸗ sor eine Geheimeraths-Versammlung, in welcher die sernere Pro— rogirung des Parlaments vom 6. Oktober bis zum 19. Novem⸗ ber beschlossen und oͤffentliche Dankgebete in allen Kirchen des Reichs fuͤr die diesjährige reiche Aerndte angeordnet wurden. Hierauf hatten Sir R. Wilson, als neuer Gouverneur von Gi⸗ braltar, und Herr Ellis, der mit einer besonderen Mission an den Brasilianischen Hof beauftragt ist, die Ehre, bei Ihrer Majestaͤt zum Handkuß zugelassen zu werden, und dem Grafen von Wilton, der Sr. Majestaͤt dem Könige von Sachsen die Insignien des Hosenband-Ordens uͤberbringen soll, ward seine Abschieds-Audienz ertheilt.
Der Marquis von Wellesley, aäͤltester Bruder des Herzogs
von Wellington, ist im 83sten Jahre seines Alters gestorben. Er hatte sich in fruͤheren Jahren durch sein Verwaltungs-Talent in Indien und Irland ausgezeichnet. Ihm folgt sein naͤchster Bru⸗ der, Lord Maryborough, im Marquisat, da der Verstorbene kin⸗ derlos war. Die neuesten Berichte aus Liverpool von Sonnabend Nach⸗ mittag melden, daß der Brand der Speicher und Packhäͤuser in Fromby-Street gluͤcklich geloͤscht worden ist. Der Betrag des Verlustes wird noch nicht mit Genauigkeit angegeben; man schätzt denselben indeß auf mindestens 500, 9000 Pfd. St. Auch der Ur— sprung des Feuers ist noch nicht ermittelt; Unvorsichtigkeit oder ein bloßer Zufall in einem der Magazine von Crompton-Street wird als die wahrscheinlichste Ursache angenommen. Die Verluste, welche die verschiedenen Versicherungs-Gesellschaften durch dies Feuer erleiden, werden bis jetzt auf 350,900 Pfd. angegeben.
Die neuesten Berichte vom Vorgebirge der güten Hoff— nung, welche bis zum 30. Juli reichen, melden, daß die Ausge⸗ wanderten in Port Natal sich saͤmmtlich den gegen sie abgesandten Britischen Truppen ergeben haben. Auch heißt es, daß Oberst— Lieutenant Cloete, der sich jetzt in Petermauritzburg befand, eine Proclamation erlassen hat, in welcher allen Ausgewanderten Am⸗ nestie verheißen wird, mit alleiniger Ausnahme der desertirten Militairs oder, wie man glaubt, nur derjenigen Deserteurs, welche sich auf die fruͤhere Aufforderung zur Ruͤckkehr nicht gestellt haben, und von fuͤnf der Hauptfuͤhrer der Boers, naͤmlich Praetorius, Prinslo, Berger und der beiden Bredas, Vater und Sohn. Die Ausgewanderten hatten bereits vorher alle von ihnen gefangen genommenen Engländer auf freien Fuß gestellt. Dieselben sind, 19 Mann an der Zahl, nämlich 18 Gemeine und ein Unterofsizier vom 27sten Regiment, zuruͤckgekehrt und haben versichert, daß sie in ihrer Gefangenschaft sehr gut behandeit worden seyen. In Bezug auf diese Nachrichten sagt der Standard: 3 bleibt aber noch die Erledigung des schwierigsten Punktes uͤbrig. die Art und Weise namlich, wie Port Natal kolonisirt oder unter Briti⸗ schem Scepter behauptet werden soll. Nach dem, was geschehen sst, und in Betracht der großen Fruchtbarkeit des umliegenden Landes wuͤrde es offenbar . seyn, diese Niederlassung auf⸗ zugeben; es wird aber zugleich nothwendig seyn, sowohl die Ein gebornen zu gewinnen, als fuͤr den Nothfall eine wirksame Schranke gegen sie zu errichten. Die unter der Whigverwaltung stattge—⸗ habte ganz verkehrte Behandlung der Graͤnz-Angelegenheiten un⸗ serer Cap-Kolonie muß rasch und kraͤftig wieder gut gemacht wer⸗ den, wenn nicht die jetzige Unzufriedenheit der Englischen Koloni⸗ sten mit vollstem Grunde noch zunehmen soll.“
ug, die dem alten Pascha . Freude gemacht haben soll, im
dels Kammer zu Manchester gerichtetes Schreiben scheint zu be⸗
2066
Modena nebst Gemahlin, und den Königlichen Prinzen und Prin⸗ zessinnen nach dem Konigssee, wo unter Musik und Boͤllerschall Vartholomàů wurde in dem Jagdschlosse gespeist, und Abends die Räckfahrt über den See uin traf die verwittwete Kaiserin Marie Luise,
erzogin von Parma, in Berchtesgaden ein, und reiste am Abend, nach der Gartenbeleuchtung im Salzberg und der Bergfahrt, wie⸗
die Holzstrze vorgenommen wurden. In
emacht. Am 23
der ab.
Leipzig, 30. Sept. (Buchh. Böorsenbl.) Von dem Rath
der Stadt Leipzig ist in Folge einer auf Antrag des Buchhaͤnd⸗ lers Georg Freiherrn von Cotta ergangenen Verordnung der Köͤ⸗ niglichen Kreis⸗-Direction das bei Hotop in Kassel erschlenene 2te Heft des Mesistofeles ꝛc. provisoris
nach den Grundsaͤtzen der hierlaͤndischen Censur fuͤr anstoͤßig und unzulaͤssig zu achtenden Inhalts und namentlich in Betracht, daß die S. 111 gegen den verstorbenen Vater Cotta's enthaltenen Aeußerungen unzweifelhaft als persoͤnliche Beleidigungen sich dar— stellen, deren Untersuchung und Bestrafung nach Art. 203 des Kriminal⸗Gesetzbuches auch von dem Sohn beantragt werden kann.“
ebenfalls Ausgezeichnetes leisten, wuͤnschen deshalb, um nicht von ö der Englischen Konkurrenz erdrückt zu werden, daß der Eingangs- Kiel, 27. Sept. Der Koͤnig traf heute Mittag um 12 Uhr hierselbst zu Pferde ein, nachdem derselbe bereits auf dem großen Exerzierplatze, vor der Brunswieck, das 5te Jäger-Corps inspizirt
hatte, begleitet von einer zahlreichen Suite, und wurde festlich em⸗
pfangen von den Behoͤrden und Buͤrgergarden unter dem Jubel des Volks und dem Geläute der Glocken. Se. Majestät nahm darauf im Koͤniglichen Schlosse Cour an. Spaͤter besuchte der⸗ selbe mehrere oͤffentliche Anstalten, und wird, dem Vernehmen nach, heute noch wieder nach Noer zurückkehren.
Der Kaiserlich Russische Vice-Kanzler und Minister des Aus⸗ waͤrtigen, Graf Nesselrode, welcher sich einige Zeit bei dem Gra⸗ fen Blome zu Heiligenstedten aufhielt, hat von dort aus eine Reise nach Rendsburg gemacht, wo er von dem Könige huldreichst empfangen worden ist.
XX Frankfurt a. M., 29. Sept. Se. Königl. Hoheit der Prinz Friedrich von Preußen kam vorgestern, gestern Ihre Durchlaucht die Frau Fuͤrstin von Liegnitz, hier an. — Wie es heißt, wird Se. Majestät der König von Preußen nur auf der Durchreise unsere Stadt beruͤhren.
Fuͤr den uͤbermorgen Vermittag stattsindenden Abmarsch der Bundestruppen ist Alles vorbereitet und unsere Linie löͤst morgen die Oesterreichischen Truppen auf den seither von diesen besetzten Posten ab.
Bei der morgen stattfindenden monatlichen Abrechnung der Boͤrse steht ein weiteres Steigen der Fonds zu erwarten, da sie heute fast alle, besonders aber die Oesterreichischen und Hol⸗ laͤndischen, zu hoͤheren Coursen sehr gesucht waren. Es scheint endlich wieder Leben in unseren Effekten⸗Handel zu kommen.
Oesterreich.
ö Am Freitag sind von der Admiralität die ausgeschriebenen Lieferungen von Rind⸗ und Schweinefleisch fuͤr den Bedarf der Flotte während des naäͤchsten Jahres den Mindestfordernden zu— geschlagen worden. Die bedeutendsten Haäͤuser des Königreichs hatten Angebote gemacht, die erfolgreichen Bewerber gehören aber meistens der Londoner City an. Das Fleisch wird um 27 bis 30 Shilling fuͤr die Drittels⸗Pipe wohlfeller geliefert, als im vo— n Jahre, und die mit ihren Angeboten durchgefallenen Häͤu— ö daß die Lieferanten bei diesem niedrigen Satze a Hear eke Einbuße erleiden mußten. a ,, erning Chronicle will wissen, daß Lord Ashbur—
Pair . . r rer. Beendigung seiner Mission zum
er ö. Drin bee Te nd or; Gazette zufolge sollen die Regimenter davon, e ö sehr bald reduzirt und mehrere
Amerika direkt nach Asien dä än China noch fortdauert, aus
eo Der Eour iet wan z rdert werden.
t ssen, daß die er ,,, ö e e * ö in 666 wohlfeiler zu . 3 Zufleute zu bestimmen, daß sie Englisch? nw sanischen naͤhmen. aaren als Ruckfracht
Boͤrse etwas gesunken, was man dem Ü ; die Spanischen Provinzen dem Aufruf e nn e, . 6
ent von einer gezwungenen Anleihe die Rede istecheñ haben, so daß
Deutsche Bun desstaaten.
YVtünchen, 27. Sept. Nachrichten aus Berchtes . folge waren am 22. September der regierende 3 ö dena nebst Gemahlin und zwei Prinzessinnen dort angelangt, und fuhren mit Ihren Majestaͤten dem König und der 536 n, der verwittweten Kaiserin von Oesterreich, dem Erbgroßherzog von
Wien, 24. Sept. Der Herzog von Leuchtenberg, welchem von Seiten des hiesigen Hofes der Oberst Fuͤrst von Lobkowitz als Dienstkaͤmmerer zugetheilt wurde, hat sich gestern nach dem Lust⸗ schloß von Schoͤnbrunn verfuͤgt, um Ihren Majestäͤten und den anwesenden Prinzen des Kaiserhauses seine Aufwartung zu machen. Leider befindet sich seine erlauchte Gemahlin seit ihrer Ankunft so unwohl, daß sie Zimmer und Bett huͤten muß und dadurch ver⸗ hindert war, ihrem Gemahl bei seinen gestrigen Besuchen Gesell⸗ schaft zu leisten. Heute wurde dagegen die hohe Patientin durch einen Besuch der Frau Erzherzogin Sophie erfreut.
Schweiz.
Neuchatel, 25. Sept. Heute ist ein Supplement des Constitutionnel Neuchatelois in Golddruck erschienen; wir entlehnen demselben die nachstehenden Berichte:
Am gestrigen Tage, an welchem die Bewohner Neuchgtel's der Ankunft Ihrer Majestaͤten entgegensahen, hatte sich die Stadt vom fruhen Meggen an festlich geschmuͤckt; alle Häuser und na⸗ mentlich in den Straßen, welche Allerhoͤchstdieselben passiren soll⸗ ten, waren mit Blumen- und Laubgewinden und zahlreichen Fah⸗ nen in den Farben des Königs, der Königin, des Fürstenthums und der Buͤrgerschaft geschmuͤckt. Eine unermeßliche Volke menge durchwogte die Straßen. Am Eingange der Stadt hatte der Ma⸗ gistrat eine Ehrenpforte in edlem und gefaͤlligem Styl errichten lassen, die mit einem Adler und zahlreichen Fahnen und Blumen⸗ Gewinden geschmuͤckt war. Eine Decoration anderer Art im ele⸗ gantesten Styl war am Anfange der Rue des Terreaux neben dem Stadthause errichtet. Sehr viele Privathaäͤuser waren mit dem ausgesuchtesten Geschmack dekorirt und wetteiferten unter einander in der Eleganz ihrer Verzierungen.
Aber nicht erst in unserer Stadt sollten Ihre Majestaͤten die ersten Zeichen der Freude der treuen Bewohner des Fuͤrstenthums erblicken; seit langer Zeit schon hatten die Stadt Landeron, die Doͤrfer CLressier, Tornaux und Saint⸗Blaise Vorbereitungen zu einem würdigen Empfange getroffen: überall waren Ehrenpforten errichtet, von denen mehrere sich durch geschmackvolle . auszeichneten.
Eine Beschaͤdigung des Wagens Sr. Majestaͤt in der Naͤhe von Basel verzögerte leider die Reise der Allerhoͤchsten Herrschaf⸗ ten um mehrere Stunden, so daß Ihre Majestaͤten Moutiers⸗ Grandval, wo Alles zu ihrem Empfange bereit war, am Freitag nicht mehr erreichen konnten, sondern in Delsmont übernachten mußten. Dies erfuhr man hier erst um 10 Uhr Morgens, und um 11 Uhr begaben sich der General von Pfuel nebst dem Praͤ⸗ sidenten des Staats⸗Raths, Baron von Chambrier, nach Landeron, um Ihre Majestaͤten dort zu erwarten. Eine aus Personen jeden Alters und Ranges , Ehrenwache, schwarz gekleidet und mit Schaͤrpen in den Farben der Koͤnigin, war bereits fruͤher dort angekommen. Um 1 Uhr betrat der König den Boden des Fuͤr⸗ stenthums, und dieser feierlich Moment wurde dem Lande durch Glockengelaͤute und Artillerie⸗ Salven kund gethan. Bei Landeron hatten 6 der Chaͤtelain an der 8e g der Justiz⸗Beamten und der Geistlichen nebst dem Rath der Buͤrgerschaft aufgestellt, um Ihren Masjestaͤten ihre Ehrfurcht zu beweisen. Der Chaͤtelain von Thielle und der Maire von Lignieres mit den , . und den angesehensten Einwohnern ihres Gerichts⸗Bezirks erwar⸗ teten den König bei Saint-Blaise. Ueberall hatten 36 die Ein⸗ . in ihren Festkleidern zu beiden Seiten des Weges aufge— stellt und begrüßten Ihre Majestäten durch lauten Zuruf.
Etwa um 56 Uhr erreichten 38 Majestaten die Stadt. Im e der Ehrenpforte standen die vier Ministralien und das
eneral-Consell der Stadt. Der Ruf: „Es lebe der König! Es klebe die Königin!“ erscholl unaufhörlich unp die Herablassung und Er e. womit Ihre Masestaͤten gräͤßten, verdoppelte den nthusiasmus der Menge. i der Ehrenpforte angekommen,
mit Beschlag belegt worden, und zwar, wie es in dem betreffenden Erlasse heißt, „wegen dessen
hervorrufe, hätten den Buͤrgern von Neuchatel den um die Erlaubniß nachzusuchen, vor Sr. Majessät erscheinen und durch das Organ ihres Bannerherrn den tiefgefühlten Dank aus⸗ sprechen zu duͤrfen fuͤr alle die Wohlthaten, womit die Branden⸗ burgischen Färsten die Bewohner Neuchatel's bestaͤndig überhäuft haͤtten.
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ließen Ihre Majestaten anhalten und de rgermeisser Robert richtete folgende Worte an * König: 1 ;
„Sire! An diesem glücklichen Tage geht das Versprechen Erfüllung, welches Ew. Majestdt * 29 * Jahren — 19 Sie, von uns scheidend, uns die Hoffnung ließen, derchen zu uns ard ukehren. Damals noch Prinz, heute König, begrüßen wir Sie, Sire, nebst Ihrer Majestaͤt der Königin, Ibrer erhabenen Ge mahlin, mit neuen Gefühlen der Freude und der Liebe. Die Stadt Neuchatel, gladus durch ihre Institutionen, ibre Gerechtfame und Freiheiten, die uns durch unsere Brandenburgischen Souveraine ge⸗ wissenbaft erhalten worden sind und deren Aufrechthaltung Ew. Majestaͤt bei Ihrer Thronbesteigung zu , eruhten, die Stadt Neuchatel, sage ich, ist * darauf, ker a fle eld in ihren Mauern zu besitzen und wir, ihre Magistrats Personen, an der Spitze der Bevdlkerung, die sich von allen Seiten um Sie drängt, wir kommen, um Ew. Majestaͤt die Beweise unseres Hehorsams, unserer Treue und unserer Ergebenbeit zu 39 zu legen, indem wir unsere heißen Gebete zum König der Könige emporsenden für die kostbare Erhaltung desjenigen, dem wir, uc ihm, unser gan⸗ zes Glück verdanken.“
Se. Majestaͤt geruhten hierauf in überaus huldreicher Weise ungefähr Nachsiehendes zu erwiedern:
„Ich hatte Ihnen in der That versprochen, wiederzukommen, aber es hat etwas lange gedauert, ehe Ich Mein Versprechen er⸗ fuͤllen konnte; um so 22 ruͤhrt ich jetzt der Enthusiasmus, mit welchem Ich von den Neuchatellern aufgenommen werde.“
Ihre Majestäͤten hielten sodann ihren Einzug in die Stadt, begrüßt von dem fortwährenden Zuruf des Volks, welches dicht gedraͤngt die Straßen erfüllte. Die Fenster waren mit elegant gekleideten Damen beseßt, welche die erhabenen Gaͤste mit dem Wehen ihrer Tuͤcher begrüßten. Endlich im Schlosse angekommen, wurden die Allerhöchsten Herrschaften von den dort befindlichen Staats ⸗ Beamten mit dem wiederholten Zuruf: „Es lebe der Koͤnig! Es lebe die Königin!“ und von der aus einer Compagnie Ce ubinlet⸗ und Infanterie bestehenden Ehren⸗Garde mit dem Generalmarsch empfangen. Der König, welcher die Uniform des Neuchateller Garde⸗Schuͤtzen⸗Bataillons trug, ließ, nachdem er den Wagen verlassen, die Ehrenwache die Revue passiren und hatte darauf die Freude, den Prinzen Alexander, Sohn Sr. König!. Hoheit des Prinzen Friedrich, in seine Arme zu schließen. Unterdeß hatten die dffentlichen Beamten, der Staats⸗Rath, der Praͤsident des obersten Gerichtshofes, die Gerichts- und Militair-Beamten, die Gesellschaft der Prediger, die Chefs der vier Bürgermeistergelen, die katholische Geistlichkeir, der Rektor und Vice⸗Rektor der Ala⸗ demie und mehrere angesehene Personen sich in dem großen Saale des Schlosses versammelt, wo Ihre Masjestaten bald darauf er⸗ schienen und an Alle einige huldresche Worte richteten. Se. Ma⸗ jestaͤt der Koͤnig empfing sodann in einer Privat⸗-Audienz die Herren von Muralt und Ruchet, die von dem Vorort beauftragt waren, Allerhoͤchstdieselben im Namen der Eidgenossenschast zu begrüßen. ; eln . .
Se. Majestaͤt erklaͤrten demnaͤchst, daß Sie bereit Cen, die Geselsschaft der Ar murins zu empfangen und dem Schauspiel dieses Sꝛational-Festes beizuwohnen, welches der Magistrat zu Ehren Sr. Majestät veranstaltet hatte, Zu diesem Zweck: war auf dem Schloßhofe eine Estrade errichtet, auf der der Koͤniz
Platz nahm; die Königin befand sich mit den Ehren⸗Damen in
einem der Säle des Schlosses. Die Gesellschast der Armurins
ellte sich im Kreise auf, und der Bannerherr von Meuron, ihr 5 hielt eine Anrede an Se. Majestat, worin er darauf hinwies, daß seit vier Jahrhunderten die Neuchateller Burger, bekleidet mit den Ruͤstungen ihrer Vorfahren, sich in jedem Jahre mit ihren Kindern in das Schloß begäben, um daselbst ihrem Fuͤrsten fuͤr die treue Erhaltung ihrer Rechte und Privilegien zu danken und die Versicherung ihrer Treue und Ergebenheit zu er⸗
Das Alter dieses Festes, die Erinnerungen, welche es
neuern. uth gegeben,
Se. Majestaͤt erwiederten diese Anrede in der huldreichsten
Weise. „Mit großem Vergnügen“ sagten Allerhoͤchsidieselben un⸗ ter Anderem, „empfange Ich die Huldigungen der Stadt und Baͤrgerschaft Neuchatels; Ich werde ihre Gerechtsame, Freiheiten und Gewohnheiten aufrecht halten. Das Schauspiel des Armurins—⸗ Festes hat Mir ein nicht zu beschreibendes Vergnügen gewährt.“
Man brachte hierauf zwei alterthuͤmliche Humpen herbe, wo⸗
von einer Sr. Majestaͤt, der andere dem Bannerherrn übergeben wurde, der nach erhaltener Erlaubniß einen Toast auf die Gesund⸗ heit Ihrer Majestaͤten ausbrachte, der mit dem wiederholten Rufe: „Es lebe der Koͤnig! Es lebe die Königin!“ aufgenommen wurde. Hierauf ergriff der Köͤnig den Pokal und sagte; „Ich trinke auf das Wohl der Stadt und Büurgerschaft von Neuchatel.“ A diese Worte wurden mit dem Rufe: „Es lebe der Koͤnig!“ begleitet.
Auch
Nachdem die Armurins mit den Kindern, welche den Vortrab
bildeten, vor Sr. Majestaͤt vorbeidefilirt waren, begaben Sich Allerhöchstdieselben in den Staändesaal, wo Sie ein Diner ein— nahmen, zu dem nur wenige Personen zugezogen wurden. Beendigung desselben nahm Se. Majestaͤt der Koͤnig, obgleich von der Reise ermüdet, noch die glänzende Illumination der Augenschein und wurde überall von den freudigen Zurufungen des Volkes empfangen. l von der Reise zu sehr angegriffen, um den Koͤnig begleiten zu koͤnnen, Allerhoͤchsweicher um 11 ÜUhr ins Schloß zurückkehrte.
Nach tadt in
Ihre Majestaͤt die Königin fuͤhlte sich
Spanien. O Madrid, 20. Sept. Die Gaceta von heute enthalt
Folgendes:
„Vorgestern, den 18ten, wurde der Herr Baron don Gro⸗
vestins, Geschaͤftstraͤger des Königs der Niederlande, bei Ihrer Majestt der Königin von dem Regenten des Reiches empfangen und uͤberreichte Sr. ⸗ Königlichen und Großherzoglichen Drdens der E J, . welches Se. Rieder landische Majestaͤt Sz. o nn tau . * e a Der Geschaͤftstraͤger richtete 2 , . 9 hr
cksvolle Red n
Beweis der keen age che Gesinnungen, durch welche Se. Nie⸗ derlůndische Majestat
I e g, rere und die Niederlaͤndische n
einander verb
öheit die Fnsignien des Gioßkreuzes des
mit der
e. Hoheit auszeichnet, mit Hochschaͤtzun ls einen Beleg der guten und en e ere . ation mit
en.“ Auch der Königl. Niederlaͤndische Konsul in der Havana,
err Lobe, der sich gegenwartig in Aufträgen seiner Reglerun 9 aufhält, hat von dem Regenten einen Orden er! . und Herr Olozaga ist, wie es heißt, ermächtigt worden, während seiner Anwesenheit in Belgien und Holland mehrere Spanische Ordent⸗ zeichen zu ertheilen.
Ueber das Verfahren des Generals Zurbano gegen Herrn
Lefebvre (vergl. St. Ztg. Nr. 271 Spanten, Brief aus Paris)
e,, r . 0
hat der General Capitain van Halen . an die 2 berich⸗
r hat natürlich bei i tet, und der zer e ef. 2 ( 6 Denn rind an 2
das Verlangen des Ein hiesiges Blatt sagt uͤber diesen nachdrůcklich ar see n Giesen auf Cie w l kann es — un gestraft — 3 sschen Gewaltthaten eine unangenehme so barbarisch haben 5 3 anzuklagen? ᷓ LSwenwaͤrter, der ihn los läßt?“ ö trosen ein Spanisches Schiff . aus einem Spanischen tten. Du] ban sche — . 2 . ehalten und na gesiras aufgebra es scheint mit Unrecht, e , n 22 lief 2 ĩ sa, nahm die Ladung in nspruch, legte sich der heren de Cee gen ln. den Befehl zu haben, dieses Schiff nien elt fortzjufühVten. Allein der dort befchligende Spanische General schickte Soldaten an Bord der . ließ die Kanonen der Festung auf das Englische Dampfschiff richten, und dessen Ca⸗ itain die * eige machen, daß er Gewalt mit Gewalt zurůckwei⸗ e werde. ier überreichte darauf eine schriftliche Note, in welcher er die Ladung der „Juno“ in Anspruch nahm, und man bezwelfelt nicht, daß der Ausspruch des Zoll-⸗Amtes ihm guünstig d * 2. Ber detannte vormalige vertraute Secretair des Regenten, General Linage, der bisher General⸗Inspektor der Provinzial⸗Mi⸗ lizen war, ist so eben auch zum General⸗Inspektor der Linien⸗In⸗ terie ernannt worden. 7 1 Dujarier, Mitredacteur des Pariser Journals 1a Presse, haͤlt fich gegenwartig hier auf. Herr Tainski, dessfen Ankunft ich Ihnen neulich anzeigte, ist Mitarbeiter am Journal des Débats. . Heute sind hier Briefe aus Lissaben vom 14ten eingegangen. Ihnen zufolge ware das dortige Ministerium so gut wie auf⸗ gelbst. (Vergl. unten Portugal.)
— Paris, 27. Sept. Zurbano war nach den Catalonischen Blaͤttern, die wir bis den 20sten hier haben, noch zu Barcelona, wo er jetzt Rechenschast ablegen soll fuͤr sein brutales Benehmen gegen den Franzbsischen Kaufmann Lefebvre. Die Blaͤtter von Barcelona aber verhalten sich sehr schweigfam uͤber die Resultate seiner Citation vor den General-Capltain. Der Kaufmann Lefebvre war auch noch in Barcelona, wo er persönlich seine Beschwerde bei dem Konsul seiner Nation, Herrn Lesseps, dem Bruder des Haupt⸗Redacteurs und nun⸗ mehrigen Eigenthümers des Pariser Com mer ce, angebracht hatte. Zurbano hatte bei seiner Abreise von dem bisherigen Schauplatze seiner Thaten wohl eine geheime Ahnung, daß er nicht wieder da⸗ hin zurückkehren durfte, und im Interesse der Humanitaͤt ist zei zu wunschen, daß dies der Fall seyn, oder doch seiner Willkuͤr und Grausamkeit ein Zuͤgel angelegt werden 23 Er ließ sich auf der Reise von seiner Gemahlin und seinem Adjutan⸗ ten begleiten. Der National hat gestern auch ein Schreiben aus Barcelona gebracht, worin ein Augenzeuge die Handlungsweise Zurbano's nicht blos an dem Kaufmann Lefebvre, der als Aus⸗ sänder zum Glüäcke bei dem Vertreter seiner Nation Schutz und Huͤlfe suchen und finden konnte, sondern auch an anderen schildert, so an meh⸗ reren Douanlers, welche er wegen Pflichtvergessenheit oͤffentlich und in seinem Beiseyn durchprůͤgeln ließ und dabei, als ihm die Hiebe nicht kraͤf⸗ tig genug schienen, den Vollstreckern des Urtheils spruches, von dem keine Berufung mehr stattfand, mit furchtbarer Kaltbluͤtigkeit zu— rief, starker zujuschlagen. In Mitte dieser von allen Seiten kom⸗ menden uͤbereinstimmenden Nachrichten genehrt eine eben vom Constitucional zur Oeffentlichkeit gebrachte neue Glüͤckwuͤn— schungs-Adresse an Zurbano, welche das constitutionelle Ayunta⸗ miento der Stadt Ripoll an den General eingeschickt hat wegen des Gegensatzes, in welchem sie zu allen diesen Stimmen steht, ein erhöhtes Interesse. Hoͤren Sie den getreuen Text dieses Ak⸗ tenstuͤckes: „Die Vernunft, die Autorität, die Theorieen und die Argumente, alle verstummen vor den mathematischen und augen⸗ faͤlligen Thatsachen, die Angesichts der Bergbewohner gleich Strah—⸗ len der veinsten Sonne vorgehen. Wenn Den Martin Zurbano durch Zuͤchtligung der Strafbaren und Beschuͤtzung des rechtlichen und friedlichen Einwohners das Land gerettet hat, das sich von neuem am Rande des Verderbens gesehen hatte, so ist dieses eben so befriedigt durch den tapferen General, als dieser es mit sich selbst seyn kann, daß er so vollkommen 6 Mission verstanden und ausgefuhrt hat. Mochte doch seine Ankunft auf diesem Be⸗ den fruͤhzeitiger erfolgt seyn, damit zu den gemeinsamen Uebeln, die durch jene Moͤrderbanden verursacht wurden, welche ihn ent⸗ weihten, und die der General so wohl zu vertreiben wußte, diese Stadt nicht auch noch zu der langen Reihe ihrer Mißgeschicke, je⸗ nes vom letzten 3. Juni hinzuzufuͤgen und zu beklagen gehabt hatte! Leb und Preis der Entschlossenheit, dem guten Glauben und der Thaͤtigkeit eines so wohlverdienten Militairs! Stadthaus von Ripoll, 9. September 1842. Folgen die Unterschriften. Lu ls Garcia, Secretair.“ — Das Erelgniß vom 3. Juni, worauf in dieser Adresse angespielt wird, bestand in der Wegschleppung von Einwohnern der Stadt Ripoll durch die Banden Felip's, die 63 ein betraͤchtliches Loͤsegeld fuͤr die Freigebung derselben zahlen ießen.
Portugal.
Paris, 27. Sept. Wir haben Portuglesische Blaͤtter aus Lissabon vom 14ten, nach welchen das Portugiesische Ministe⸗ rium sich im Zustande halber Aufloͤsung befand. Die Minister der Marine und der Justiz hatten ihre Entlassung gegeben. Die Ippositions⸗Blaͤtter schreiben diesen Vorgang dem schlechten Ein⸗ verstandniß zu, das zwischen den Mitgliedern des Kabinets herrschte; die ministerlellen Journale dagegen widersprechen dies und sagen, nur Gesundheits⸗Ruͤcksichten dn die beiden austretenden Mi— nister zu diesem Schritte bewogen. Die Wahrheit scheint zu seyn, daß der absolute Mangel an allen Hälfsmitteln, in dem der Scha sich befindet, die Ursache aller dieser Complicationen ist. Die Re⸗ gierung hatte alle mögliche Anstrengungen gemacht, sich Geld zu verschaffen, um den dringendsten Anforderungen des ogffent⸗ lichen Dienstes Genüge zu leisten, aber vergeblich. Auch von Mißverstaͤndnissen zwischen Herrn Costa Tabral und dem Herzog von Terceird, Kriegs-Minister und Conseil-Praͤsidenten, ging allgemein die Rede zu Lissabon. Wenn dies sich bestaͤtigte, so waͤre' dadurch der Exsstenz des Ministeriums der letzte Stoß gegeben. Der Nacisonal von Lissabon geht sogar so weit, aufs , . zu versichern, der Herzog von Terceira habe seine Entlassung wirklich schon gegeben, und sie sey von der Koͤnigin angenommen worden. Unter den Personen, welche als bestimmt genannt werden, die austretenden Minister zu ersetzen, werden die Herren Gorjao, Reis, Falcaͤo, Silva Cabral, Albano und noch Andere genannt. Bis zum 141ten war jedoch noch nschts be⸗ stimmtes zu sagen, und der Correlo Portu guex erklärt soggr einige der aͤber diesen Punkt in Umlauf gewesenen Versionen fuͤr falsch, so wie er auch die Angaben von schlechtem Einverstaͤndnisse,
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das nach den Oppositions⸗Blättern zwischen dem Minister des Innern und dem Minister des Aeußern herrschen sollte, geradezu in Abrede stellt.
In der Sitzung der Deputirten⸗Kammer am 7ten hatte der oben als Minister⸗Kandidat genannte Deputirte Falcao mit seinem Kollegen Faustino de Gama die Beschlagnahme des Spanischen, vormals unter dem Namen „Gloria“ Portugiesischen Schiffes „Grande Antilla“ zur Sprache gebracht, und da wurde der Her— gang der Sache ganz so erzähit, wie ihn schon Ihr Madrlder Korrespondent nach dem Eco del Comercio berichtet hat. (Vergl. Staat s⸗Zeitung Nr. 262 Brief aus Madrid.) Aber
deloupe und den dazu les Saintes unter den Frelen 19 unter den Sklaven 18512 Frauen und nur 44,834 Maͤnner. Auf Bourbon 19058 Männer und 18,567 Frauen. Miß ver haͤltniß noch großer; es kommen naͤmlich auf 41,574 Maͤnner nur 24,439 F Freien 3123 Frauen und nur 2551 Maͤnner; unter den Sklaven Si5t Manner und nur 7365 Frauen.
in der Portugiesischen Deputirten⸗Kammer kam noch der weitere Umstand zu Tage, daß die Finanz⸗Beamten, welche mit der Ab⸗ schätzung des Werthes der „Grande Antilla. beauftragt gewesen waren, um zu ermitteln, wie viel der Eigenthüͤmer derfelben, der zu einer der Hälfte des Werthes des Schiffes gleichkommenden Geldstrafe verurtheilt war, an den Portugiesischen Schaß zu bezah⸗ len habe, bei Vornahme dieser Abschätzung wahrscheinlich von dem Eigenthümer bestochen, auf unrediiche Weise zu Werke gingen, in⸗ dem sie den Werth viel zu gering anschlugen, weswegen die f. nannten Deputirten Untersüchung und Elnleitung des Prozesses gegen diese n , Dr nmel verlangten. Der Herr Falcao warnte noch den Marine Minister, ja strenge Aufsicht auf das zuruͤckge⸗ haltene Schiff zu äben, sonst könnte es an einem schbnen Morgen, da es ein vortrefflicher Segler sey, entwischt seyn. Der Marine⸗ Minister gab aber daruber die bestimmtesten Versicherungen, daß alle Anordnungen so getroffen waͤren, daß an ein Entwischen der
„Grande Antilla“ nicht zu denken sey. Dieses Schiff war nach
der Angabe des Deputirten Faustino de Gama durch die Schnel⸗ ligkeit feines Segelns schon einmal einem Englischen Kriegsschiffe wieder entwischt, welches es schon in seiner Gewalt zu haben glaubte. Die Kammer beschloß, daß der Minister alle auf die Wegnahme des Schiffes sich beziehenden Dokumente vorlegen solle, damit man, besser uͤber die Thatsachen unterrichtet, in einer spaͤteren Sitzung auf die Angelegenheit zurückkommen koͤnne. In der Sitzung vom I2ten kam Herr Ottolini noch ein, mal auf die Angelegenheit des Schiffes „Grande Antilla“ zuruck, indem er Abschriften von allen Noten verlangte, die aus dieser Veranlassung zwischen dem Spanischen Minister am
dissabo ofe und der Portuglesischen Regierung, und zwi ] n . . falle die der Geburten um 6910 überstlegen hat und 12,850 Frei⸗
schen dieser und dem Gesandten von England in Betreff des „Gloria“ oder „General Marinho“ genannten Schiffes gewechselt worden seyen. Den letztangefuͤhrten Namen soll die nunmehrige „Grande Antilla“ zuerst getragen haben. : ͤ 16 Sowohl zu Lissabon als zu Oporto und in allen übrigen Theilen des Landes herrschte die tiefste Ruhe. Auch zu Braga und an den anderen Orten, wo neulich Auflaͤufe der Bevölkerung wegen der Zehnten vorgekommen waren, war kein Symptom mehr vorhanden, das zu Besorgnissen haͤtte Veranlassung geben
koͤnnen. Türkei. Konstantinopel, 14. Sept. Der Moniteur Ottoman
vom 7ten d. M. enthalt die zwei Großherrlichen Handschreiben (Hatti Humayun), welche aus Anlaß der 8 Ruf Pa⸗ sidenten des
scha's zum Groß Wesir und Halil Pascha's zum Pr Reichs-Conseils von dem Sultan an den neuen Groß-Wesir er— lassen worden sind. Ersteres lautet folgendermaßen:
„Mein 6 Wesir, Mehmed Reüf Pascha! Zu wiederholten Malen mit den hohen Functionen eines Sadri Agzam (Großwesirs) bekleidet, hast du stets die Geschdͤfte dieses hohen Amtes auf befriedi⸗ gende Weise und mit jener . Treue, die dir eigen sind, geleitet. Da jedoch vor einiger Zeit gewisse Grunde deine Entfer⸗ nung von diesem Posten veranlaßt hatten, war IJzzet Mehmed Pascha an deine Stelle berufen worden. Da nun aber welches auch immer der Grund hiervon gewesen seyn mag, Izzet Mehmed Pascha nicht mehr im Stande war, die Angelegenheiten des Reichs Unserem Kai⸗ serlichen Willen gemaͤß zu verwalten und zu leiten, so ist seine Ab⸗ setzung nothwendig geworden, und Wir haben in Anbetracht des ho⸗ hen Rufes, dessen du genießest und der zahlreichen Unterpfaͤnder, die du Uunserem Vertrauen gegeben hast, dich gewaͤhlt, um ihn zu ersetzen; Wir ernennen dich alfo von Neuem zum Großwesir und bekleiden dich mit den ausgedehntesten Vollmachten. — Du der du dich unter den Dienern Unferer hohen Pforte durch langiaͤhrige Dienste und
ründliche Kenntniß aller Geschaͤfte und Fragen, welche die Interes⸗ en Unferes Reiches, deren Vertheidigung vielen Takt und Urtheils⸗
abe erheischt, beruͤhren, auszeichnest; du, der du persdnlich mit gro⸗ hr Einsicht und vielem Scharfsinn geg nt bist, du mußt, von den Gesin⸗= nungen der Treue und Redlichkeit, welche dir beiwohnen, beseelt, und im Einklange mit saͤmmtlichen Ministern und hohen Staats Beamten han⸗ delnd, alle Ainstren gungen dein es Eifers aufb eten, um die gdministrativen, finanziellen und milltairischen Angelegenheiten des Reiches auf eine dem göttlichen Gefetzs und Unsereni Kaiserlichen Billen entsprechende Weise zu fordern und zu leiten. — Durch die Gunst der goͤttlichen Vorsehuͤng sind die Ruhe und die Wohlfahrt aller Unserer Üüntertha— nen ohne Unterschied im ganzen Umfange des Neiches gesichert, und heute muß die ganze Sorgfalt der Statthalter und der ubrigen Macht⸗ haber auf Erhaltung nach diesem Ziele erichtet seyn, das guch deine bestaͤn⸗ dige Aufmerksamkeit und deine t atigste Wachsamkeit in Anspruch nehmen muß. — Alle Bemuͤhungen der Regierung zielen dahin, die Wohlfahrt des Reichs auf feste und dauerhafte Grundlagen zu stellen, das Gluck und die Ruhe aller Bewohner ohne Unterschied zu verbürgen, und solcherge⸗ stalt den beißesten Unserer Wuͤnsche zu verwirklichen. Du wirst da⸗ her alle diejenigen Maßregeln, welche geeignet sind, diesen gluͤcklichen Stand der Dinge herbeizuführen und zu befestigen, zu ergreifen und in Bollzug zu fetzen haben. Endlich mußt du mit aller Sorgfalt und Au fmerkfamkeit dahin trachten, die Verhaͤltnisse der Freundschaft und des vollkommenen Einverstaͤndnisses, die zwischen Meiner Regie⸗ rung und den erlauchten Europäͤischen Hofen auf festem Grunde ste⸗ hen, noch immer enger zu knuͤpfen. oͤge der Allerhöͤchste dir die
üife feines göttlichen Beistandes leihen und dir solchergestalt ge⸗ 69 dem Reiche lange und nuͤtzliche Dienste zu leisten.“
Statistisches über die Französischen Kolonieen.
Das Marine⸗Ministerium hat in diesem Jahre Tableaux de Population, de Culture, de Commerce et de Navigation heraus—⸗ egeben, welche eine Fortsetzung der in die Notices Statistiques sur es Colonies frangaises aufgenommenen Zusammenstellungen bil⸗ den. Um dieser Arbeit mehr Umfang und eine großere Nuͤblich⸗ keit zu geben, sind die Angaben aus mehreren Tableaus fuͤr die fuͤnf Jahre vor Anfertigung der neuen Uebersicht zusammengestellt worden. Wir entlehnen daraus Folgendes:
Die Gesammt-Bevoͤlkerung der Franzbsischen Kolonieen in Amerika, am Senegal, auf der Insel Bourbon und in Ostindien belief sich am 31. Bezember 1839 auf 277,794 Individuen männ⸗ lichen und 277,731 Individuen weiblichen Geschlechts von jedem Alter, jeder Farbe und jedem Stande.
Wenn aber die Masse dieser Bevölkerung von 555,525 Ein⸗ wohnern sich in Bezug auf. die Geschlechter in zwei fast gleiche Theile theilt, so zeigt doch jede Kolonie, fuͤr sich genommen, merk⸗ wuͤrdige Unterschiede. Auf Martinique findet man unter der freien
Vevblkerung 22,489 Frauen und 18241 Manner, unter der Skla⸗
sich nur 9,767,322 Fr.; 24,228,019 Fr., und der Rest, naͤmlich 126,770, 134 Fr., auf den direkten Handel zwischen Frankreich und seinen Kolonieen.
ven⸗Bevblkerung 39, 104 Frauen und 35.227 Manner. Auf Gua⸗
hörenden Inseln Desirade, Marie galante, Frauen und 17 967 Manner;
ndet das Gegentheil statt, naͤmlich unter den Freien Unter den Sklaven ist das
rauen. Im Franzoͤsischen Guiana sind unter den
Auf Guadeloupe und Bourbon ist unter den Frelen und auf
Guadeloupe und Martinique auch unter den Sklaven die Zahl der Geburten großer als die der Todesfalle. Guiana findet das Umgekehrte statt.
Unter den Sklaven in
Unter den Sklaven finden immer nur wenig Verheirathun⸗ en statt; namlich in den sechs Jahren von 1831 — 1839 durch⸗ chnittlich auf Martinique nur 17, auf Guadeloupe 12 und auf
Bourbon gar keine.
Als Sklaven⸗Kolonieen betrachtet man nur Martinique, Gua⸗ deloupe (und die dazu gehdͤrigen Inseln), Gulana und Bourbon mit seinem Gebiet. Es giebt indeß auch in der Kolonie am Se⸗ negal 973 Christen und J296 Muhamedaner, die in der detail⸗ lirken Aufzaͤhlung der Bevölkerung vom Jahre 1838 als Gefan⸗ gene (Capiiss) bezeichnet sind.
Die fuͤnf Franzoͤsischen Niederlassungen in Ostindlen, naͤmlich Pondichery, Tschandernagor, Karikal, Janaon und Mahé, haben eine Bevölkerung von 167,790 Seelen, mit Einschluß der besolde⸗ ten Civil- und Militair-Personen und der Familien der Europaͤt⸗ schen Beamten. Die Zahl der r,. beider Geschlechter ist sast gleich. Diese Bevölkerung besteht aus einer klelnen Anzahl Weißer, aus Gemischten, die mit dem Namen Topas oder Hut⸗ Leute bezeichnet werden und aus der Verbindung von Europäern, hauptsaͤchlich Portugiesen mit Indischen Frauen, herstammen, und de. aus schwarzen Indiern, die sich etwa auf 90 000 Kbpfe
elaufen.
Zu Ende des Jahres 1833 betrug die Sklaven-Bevoͤlkerung von Bourbon, Martinique, Guadeloupe und Guiana 2616500 Köpfe; zu Anfang des Jahres 1810 war sie auf 249,500 Kopfe herabgesunken; aber diese Verminderung mußte noch bedeutender gewesen seyn, da im Laufe dieser sechs Jahre die Zahl der Todes⸗
lassungen vorgekommen sind; es sollten daher am Schlusse des Jahres 1839, statt der 219,500 Sklaven, die man dort noch zaͤhlte, nur 241,550 Sklaven vorhanden seyn. Man erklaͤrt den Ueber⸗ schuß von 7. 950 Sklaven dadurch, daß die Sklaven⸗Ei enthüͤmer aus Interesse die Zahl der Sklaven verheimlicht und falsche An⸗ gaben gemacht haben.
In denselben Kolonieen nahm im ah 1834 der Anbau des Juckerrohrs nur 41,57 Hektaren, im Jahre 1839 dagegen 64,568 Hektaren ein. Der Ertrag hatte jedoch abgenommen, denn
man erhielt im Jahre 1841 nur 0814,66 Kilogr. Zucker und 16,246,587 Litres Sirup und Melasse; im Jahre 1834 dagegen Y7 524,523 Kilogr. Zucker und 173253, 629 Litres Sirup und Me—⸗
laͤsse. Die Bereitung des Zucker⸗Branntweins hat von Jahr zu lh zugenommen: im Jahre 1839 betrug sie 5, H28, 000 Litres, im Jahre 1834 nur 3, 892, 689 Litres.
Die Kultur des Kaffee, der Baumwolle, des Ruku, des Ta—
) ö 9 backs, der Nahrungsmittel nimmt im Jahre 1839 einen weit grö⸗ ßeren Raum ein, als im Jahre 1834 doch ist auch hier, wie beim Zuckerrohr, der Ertrag geringer gewesen.
ö * . 3 ind vermindert worden, so die der Gewürznelke von 2 . auf 3912 Hektaren; des Kakao von 1172 auf 751 Hek⸗ taren, des Pfeffer von 330 Hektaren auf 114 Hektaren; des Zimmts, der Muskatnuß und anderer Gewürze von 25 auf 16 Hektaren. ö. .
Der Seehandel der Franzoͤsischen Kolonieen und Fischereien veranlaßte im Jahre 1839 folgende Bewegung der Schifffahrt Frankreichs: 1321 Schiffe, von 186,930 Tonnen und mit 12618
erfonen bemannt, liefen in die Kolonieen ein, und 1349 Schiffe von 690, 00 Tonnen und mit einer Bemannung von 15,582 Per⸗ sonen liefen daselbst aus. ᷣ
Der Totalwerth der im Jahre 1839 in die Kolonieen aus Frankreich eingefuͤhrken Waaren und Lebensmittel betrug 51,959, 815 Fr.; aus anderen Franzbͤsischen Kolonieen und Fischereien 4,9652, 117 Fr. und vom Auslande 15,427,686 Fr.; zusammen 72, 349, 618 Fr.
Die Ausfuhr der Kolonieen betrug in. demselben Jahre nach Frankreich 715810319 Fr., nach den Französischen Fischereien und Kolonieen 4,805,205 Fr. und nach dem Auslande 8, 800, 333 Fr.; zusammen 88,415,857 Fr.
Die Summe der Ein- und Ausfuhr zusammen genommen betrug daher im Jahre 1839; 160,765,545 Fr;; davon kamen auf Martinique 43, 40.099 Fr.; Guadeloupe 48,390,572 Fr.; Bour⸗ bon 0, 285.253 Fr.; Senegal nebst Gebiet 15, 556,578 Fr.; Guiana 6, 9ö2. 555 Fr.; Saint⸗Pierre und Miquelon 6, 158, 618 Fr. Von jener Totalsumme kommen auf den Handel der Kolonieen unter auf den Handel mit dem Auslande
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Wissenschaft, Kunst und Literatur.
Italie nische Oper.
Berlin. Der Herbst hat nach und nach die artistischen Kraͤfte unserer Theater, welche der Sommer hier und dorthin zerstreut hatte, wieder zu uns zuruückgefuͤhrt, und es sind in der naͤchsten Zeit neue Kunstgenuͤsse in reicherer Anzahl zu erwarten, als die letzten Monate sie zu bieten vermochten, in denen nicht nur das Königsstaͤdtische Theater, einer inneren Renovirung wegen, zum Theil ganz geschlossen war, zum Theil doch seiner jetzigen Hauptzierde, der Italienischen Oper, entbehrte, sondern auch die Kbniglichen Buͤhnen durch vielfache Urlaube sich im Einstudiren neuer Stuͤcke einigermaßen behindert fanden. Nichtsdestoweniger haben uns die letzteren auch in dieser Zeit manches Neue gebracht, worunter besonders die Donizettische Oper Marie“, sehr , ben durch die Grazie und lebhafte Laune, womit Dlle. Tuczek die Titel- rolle ausfuͤhrt, so wie das Drama „der Sohn der Wildniß“, von Halm, und die Lustspiele „Doktor Wespe“ und „Industrie und Herz“ von Benediß und Bauernfeld, anhaltenden Beifalls sich zu erfreuen hatten. Durch eine Reihe von Gastspielen wurde außerdem fuͤr Mannigfaltigkeit der Unterhaltung und des Repertoirs so hinreichend gesorgt, daß selbst mitten im Sommer, wo sonst der Theaterbesuch ze d d ih etwas zu stocken pflegt, die Vorstellungen fast immer ver zahlreich besetzten Haufern stattfanden. Nunmehr aber duͤrfte bald ein noch regeres Leben auf den Bühnen sich ehen da bis auf die Herren Secydelmann und Rott so ziemlich alle Mit
lieder wieder beisammen sind. Auch diese Beiden werden . 6. e erwartet, Ersterer, dem Vernehmen nach, von — —— sichkeit wieder vollkommen hergestellt, Letzterer van k. —— nach Leipzig und München zurückkehrend, wo 33 mi en en, dentlichem ben n ganirß bar. , e. 2 mr, T mnglichen blick auf die Spern und Sch anfpiel⸗Darstellunge