i 1 . * 4 1 ö.
u
*
von einem anderen Wagenzuge aufge nommen und nach Paris
gebrochen ingetrossen en Nachrichten lauten beru— Die heute aus Lyon eingerro
; m 2f ten in Folge des Aufhorens
8e. 21 Dion. , e. zw / ar noch —— im Wachsen,
kein Unheil 6. . * * Montpel⸗
dortige n nen zu einer außer⸗
1 ' dieser dann das Land üuber⸗
30. Sept. Das offizielle Militair⸗ Journal ent⸗ r dor am über die Vertheilung des Kriege⸗ Alz auf die verschieden e Dienstimweige des Kriegs⸗ Departements. Die Gesammtsumme der dem Kriegs⸗Minister far Nan devorstehende Jahr zu Gebot geilellten ordentlichen Kredite beläuft sich auf 29 S140, 792 Franken, und sie ist in 31 Kapiteln
auf folgende Weise vertheilt.
alt die ie fuͤr
Franken Erstes Kapitel, Personal der Central Verwalturig. 1) Gehalt des inisters... . a,. 120 gg 23 Gehalt der Chefs und der Commis... ... 1.251, 100 3 Gehalt der Uinterbeamten.. . . . . 94, 000 Zwattes Kapitel, Material der Central. Verwaltung. ) Allgemeine Ausgahen Buͤreaukosten u. s. w.. 24,750
2) lin goal ng de. Gebaude. ...... ...... 50, 000 Drittes Kapitel, Druckkesten ** Viertes Kapitel, Generalstãbe.
1) Gehalt der Marschaͤlle von Frankreich, der
kommen geruͤstet zu haben.
Generale und General⸗Stabs⸗Offiziere. . ..... S. 27, lõ8 2) Gehalt der General: Intendantur . V.. 2,536, 334 3) Gehalt der Generalsfäbe der sesten Plätze.. 1B 252, 493 4 Gehalt des Generalstabes der Artillerie.... 2,500, 398 5 Gehalt des Gineralstabes des Genie... ..... 2,741, 243 2 Kapitel, Gendarmerie... , n m rn. 19,230, 644 echstes Kapitel, Zuschuß zur Unterhalt ung der Pa⸗ riser Munizipal Sarde«· . 1,994,257 Siebentes Kapitel, Rekrutirung und Reserve ...... 674,750 Achtes Kapitel, Militair⸗Justiz. I) Allgemeine Kosten . ,,,, 233,000 2) Arbeitshaͤuser.. , mn, . V.. 1063, M29 3) Strafhaͤuser. *, , ga = ... 167, 109 Neuntes Kapitel, Sold und Unterhalt der Truppen. 1) Sold der Infanterle .. bo. 734,5 dd Y Sold der Navallerie. - 21, 152, 252 3) Sold der Artillerie.! = V... 12,938,543 1 Sold des Genie... e gn , , , 3, 130,717 3) Sold des Train... ö ,,, 2 569, 883 6 Sold der Veteranen 1,526,308 7) Sold der Proviant⸗ Beamten... 872, 000 &) Lebensmittel · == an ,,,, 21,217, 132 9) Heizung und Erleuchtung 2, S27, 239 10 Personal der Spitäler... ... 6811, 340 115 Krankheitskosten. ..... . 9.157297 123 Reserve⸗Vorrathe . 125,000 133. Milhtairführen?«« Si5 . Mꝛ6 115 Reisegels. .... , e,, en,, 8 . 53311, o] 157 Quartiergell·=·= = 6 w r, . H 301,647 Zehntes Kapitel, Kleidung und Kasernirung. 1) Personal. ...... g , . n . 197, 000 3 Material.. *. nem . 13,807, 388 Elftes Kapitel, Militairbetten . 6 6. 5, 579, 963 Zwoͤlftes Kapitel, Transport⸗Kosten und militairische Sendungen ...... , e, , , . V.... 1,681, 185 rn, . Kapitel, Remonte. 1) Soldatenpferde. .. 5, 106, 100 2) Iffizierpferde. 30, 600 I) Reben⸗ Ausgaben.. 115,593 Vierzehntes Kapitel, Geschirr. 608,358 Funfzehntes Kapitel, Fuͤtterung .. 30,633, 358 Sechzehntes Kapitel, Wartegeld und Ruhegehalt. 1) Wartegeld . ...... , , 5 ) Ruhegehalt... , , , , wog Siebzehntes Kapitel, Unterstüͤtzungen. ... .. 990000 Achtzihntes Kapitel, Vorůbergehende Ausgaben S5 800
2) Karte ö 2 2 Einundzwanzigstes Kapitel. Material der Artillerie.. Iweiundzwanzigstes Kapitel, Personal der Pulver⸗
und Salpeter⸗Verwaltung . 4,218 Dreiundzwanzigstes Kapitel, Material der Pulver⸗ und d, /, . . . 3, 381,502 Vierundzwanzigstes Kapitel. aterial des Genie. ) In Frankreich.... .... 5... .... ... S, 680,000 . In Algerien... 6 . 6 . ..... 5, 646, 000 Füͤnfundzwanzigstes Kapitel, Militair⸗Schulen. 9 8 Schule ...... ...... S8, 600 2 Schule von St. yr. ...... , , 3) Kbnigl. Militair⸗Kolleglum .. ...... 341,000 H Kavallerie⸗ Schule. ...... . 168, 480 5) Schule des Generalstabs...... .. 55, 800 Artillerie und Genieschule in Metz.. 150, 000 F Minltgirische Turn-Anstalten ...... D460 &) Regiments ⸗ Schulen.... ...... ..... ...... ... 135,000 Sechsundzwanzigstes Kapitel, Jawaliden .... ...... 2.720 619 k Kapitel, Gouvernement von A zi e, Tiff; ai . en, , n r. an. 396,000 2. Unregelmaäͤßiger Militai b. Seedienst 1 Algerien . . . . n,
Neunundzwanzigstes Kapitel, Civildie Dreißigstes Kapitel, Eivil⸗ und — — 2 14682. 200
1780, 000
Festungs⸗
nicht in V gebracht. No
traͤglichen und
wesche namentlich
ausmachen.
chen Budget vorkommenden und theils schon 4 bewilligten spaͤter gutzuheißenden a in ringt, so wirt
ich das Kriegs⸗Budget fur
Millionen belaufen.
2078
Grosbritanien und Irland.
London, 30. Sept. Gestern wurde die Wahl des Lord⸗ Mayors von London für das naächste Jahr gehalten und fiel auf den Alderman Humphery, einen Kerzengießer. Der ihm dem Al⸗ ter nach vorgehende Alderman Thomas Wood wurde aͤbersprun⸗
en, weil man ihm Unredlichkeiten als Direktor einer auf Actien
1 Kohlengruben⸗Gesellschaft schuldgiebt; er selbst aͤußerte, dag man wohl auch an der Geringfügigkeit seines Vermögens Anstoß genommen habe.
Der Ob ferver erklärt jetzt die Nachricht, daß sich Lord John Russell, in einem Briefe an Lord Palmerston, der Leitung der liberalen Partei im Unterhause föͤrnilich begeben habe, fur vollkommen unbegründet.
Am 30. September Nachmittags ist das bekannte Haupt der Chartisten, Feargus O'Connor, wegen seiner Theilnahme an den Unruhen in Manchester, in London zur Haft gebracht und erst nach Bestellung einer Caution von 1000 Pfd. und der Caution von zweien Bärgen zu se 500 Pfd. bis zur Eroͤffnung der Assisen in Manchester in Freiheit gesetßt worden.
Der Standard erklärt, daß die zehn Linienschiffe, deren unverzügliche Ausrüstung anbefohlen worden, sogenannte Demon⸗ rations⸗ Schiffe, d. h. nicht zum unmittelbaren Dienst bestimmt,. ryen, sondern daß man durch diese Maßregel nur bezwecke, fur e Zukunft auf alle Fälle eine Flotte von 30 Haie , fr voll⸗ Auch bemerkt dies Blatt, daß die Einleitung zu dieser Maßregel durch eine Anfrage der Admiralitaͤt uber die Koͤsten, welche dadurch in den verschiedenen Haͤfen verur⸗ sacht werden würden, schon im Juli d. J. getroffen worden sey. Nach den neuesten Berichten aus den Manufaktur⸗Distrikten dort Alles zur Ruhe und Ordnung zuruckgekehrt. 5 Man⸗ ester waren gestern früh alle Fabriken, mit alleiniger Ausnahme on zweien, wieder in Arbeit und die meisten mit voller Arbeiter⸗ ahl.“ Eben so sind alle uͤbrigen Fabriken in ganz Lancastershire, o wie auch die Fabriken in Chestershire und York shire, wieder be⸗ chaͤftigt; nur in Voltęn weigern die Arbeiter sich noch theilweise, wieder zur Arbeit . doch hat sich seit gestern auch
dort die Zahl der Widerspenstigen C gemindert. In den Koh⸗ senminen - Distrikten ist jetzt Lord Ashley mit einer Un⸗ beschäftigt. In Mid⸗
a . des Zustandes der Dinge lothian in Schottland waren am 24sten die Kohlentraͤger wieder unruhig gewesen. Sie hatten sich naͤmlich den Konstablern widersetzt, die 5. von der Pluͤnderung der Kartoffelfelder abhalten wollten Herbeigeeiltes Militair hatte indessen die Ruhe wieder k Auch in Airdrie war am 28sten ein Aufstand 22
rochen, der so ernsthaft wurde, daß die Aufruhr⸗Akte verlesen Er endigte mit der Verhaftung von fuͤnf Koh⸗ lengräbern, ehe das herbeigerufene Milstair eingetroffen war. In tockport sind dieser Tage mehrere der bei den letzten Unruhen betheiligten Arbeiter vernommen und vor die Assisen von Chester gewiesen worden. Einem in der Hof⸗ Zeitung publizirten Geheimenraths⸗Beschlusse ufolge, wird die ommission ihren
Die mehrerwähnten Betrügereien, welche in dem hiesigen Zoll⸗ Departement stattgefunden haben, ergeben sich als so bedeutend, daß der Unwillen an der Börse darüber sehr groß ist und von man: chen Seiten darauf gedrungen wird, die Namen der Einfůhren⸗ den, welche mit der Ünredlichkeit einiger untergeordneten Zoll⸗
Es giebt von diesen Landungs⸗Aufsehern sechs verschledene Klassen, welche zwischen 160 Pfd. und. 100 Pfd. Gehalt bekommen. Die Untersuchung uͤber diese Betruͤgereien dauert jetzt schon mehrere Wochen.
Obgleich das Feuer in Liverpgol bewaͤltigt ist, so schlugen doch estern noch hier und da die Flammen in heller Gluth auf. Die Böorsen⸗Halle bemerkt bei dieser Gelegenheit, daß in Hamburg noch it, fünf Monat nach dem Brande, an einzelnen Grten bei Aufraͤumung des Schutts die Flammen hell auflodern.) Das Feuer, welches auf die früher erwahnten drei = Trompton⸗ Street, Formby⸗ Street und Neptune⸗Street, beschr nkt geblieben ist, hat sich äber eine Flaͤche von etwa 30 900 Quadrat⸗ Yards ausgedehnt, im Vergleich zu dem großen Flaͤchenraum, den Liverpool einnimmt, ein unbedeutendes Terrain, das indeß durch die Masse der dort zusammengedrängten Speicher und wegen der Naͤhe der Docks von Wichtigkeit ist. Die Quantitãten der verbrannten Waaren werden jetzt, so weit sie bekannt sind, folgendermaßen ange⸗ geben: 45, 903 Ballen Baumwolle, 250 Fasser Talg. Sõ 00 Faͤsser Ter⸗ pentin, 860 Sacke Mehl, 2209 Faͤsser Mehl, 60 Tonnen Leberthran und die aus Reis und Zucker bestehende, eben gelandete 6 des Schiffes „Bland“ von Kalkutta. Außerdem sind indeß no mehrere, ihrer Grbße nach nicht bekannte Quantitäten von Mehl, Gummi und Talg vernichtet worden. Den Schaden berechnet man setzt, mit Einschluß des Werthes der verbrannten Haͤuser, auf ungefahr eine halbe Million Pfd. Davon sind versichert bei 19 inläͤndischen Asfekuranz⸗Compagnieen 350 900 Pfd.; am meisten verlieren: Sun, Nöogb Pfd., Globe, 10.0900 Pfd., Roval Exchange, Phoͤnix und London Corporation, jede 30 6) Pfde, die fibrigen zwischen 30 900 und 25.000 Pfd. Was den Verlust an Menschenleben betrifft, so weiß man mit Gewißheit nur, daß sechs Personen umgekommen sind, waͤhrend außerdem 23 ver⸗ wundet ins . geschafft worden; man glaubt indeß, daß unter den Truͤmmern noch mehrere Todte vergraben 23 Als eine Merkwuͤrdigkeit wird erwähnt, daß die von den rennenden Baumwollen⸗ Ballen ausstroömende Flamme ein Anschwellen der Augen und in einzelnen Faͤllen temporaire Blindheit verursacht 2 An der hiesigen VBbrse war der Prels der Baumwolle in
dige des Liverpooler Brandes heute um „Penny fuͤr das Pfund, kin Vergleich zu dem Preise der vorlgen Woche, gestiegen; es fan⸗ den sich indes wenige Käufer zu dlesem Prelse, was sich daraus erklart, daß der Börrath von Baumwolle bedeutend ist und die Aus sichten — die naͤchste rerndee sich sehr günstig zeigen. Nach den letzten Nachrichten aus Liverpool war das Feuer in der Nacht
im Ganzen auf nahe an 350
vom Ihsten auf den Asten in einigen der Brandstaͤtte ** und im Norden derselben gelegenen Gebäuden von neuem ausg. rochen und hatte ein großes Wohnhaus, so wie ein 2 von Schiffe⸗ Vorräthen und den Stall eines Miethtutschers, welchem sechs
gegen le
werthvolle Pferde verbrannten. zerstbrt, war aber bald darauf, ohne daß es ferneren Schaden gethan, unterdrůckt worden. Man hatte auf einen Irlaͤnder, Namens Patrick Doran, den Ver⸗ dacht geworfen, daß er das Feuer in Cronipton⸗ Street, wo es am 23sien zuerst ausbrach, angelegt habe und es war eine Untersuchung eingeleitet worden, die vorgestern vor dem Liverpooler richtshofe begann. Es ergäb, sich aus den Aussagen mehrerer Individuen, daß Doran, der für 500 Pfd. bei der Phoö⸗ nix Compagnie versichert hatte und dessen Police am 29. Septem⸗ ber ablaufen sollte, wiederholt, wenngleich in trunkenem Muthe erklärt batte, er wurde selne Wohnung schon angegündet haben. wenn seine Frau es nicht verhindert haͤtte; ferner, daß er eine nicht unbedeutende Quantität Werg im Hause gehabt und daß mehrere Packete von Werg, mit Terpentin angefeuchtet, in der Naͤhe sei⸗ ner Wohnung gefunden worden. Die Üüntersuchung war am östen noch nicht beendet. Seit dem Wiederausbruch des Feuers in der Nacht vom Montag auf den Dienstag hat der Brand nicht wei⸗ ter um sich gegriffen.
In!leincm' Artikel des Standard über den. Marquis ven J daß derselbe ein starker Gegner des Af⸗ vor seinem 6 .
Wellesley wird gesagt, 8 Krieges gewesen sey, und daß er noch kur nde einen Brief an Lord Ellenborough geschrieben
er dessen Befehl zum Rückzuge belobe. Gbersllieutenant Henry Fane, Adjutant des früheren Ober⸗ Befehlshabers, Sir Henry Fane, zeigt in der Tim es an, Lehte⸗
abe, worin
rer habe allen Frauenzimmern untersagt, an dem Zuge nach ff .
ghanistan Theil zu nehmen; nach seinem Abgange aber hätten. ie a nach Kabul und anderen Punkten begeben, und ar Chan schiene sie absichtlich als Geiseln behalten zu wollen. Schon aus Rücksicht fur dlese unglůcklichen, meint jener Offizler, muůsse man sich zweimal besinnen, ehe man aufs neue nach Afghan istan vo cke.
Es heißt, daß Lord Stanley ins Oberhaus befoͤrdert werden soll, um daselbst statt des Herzogs von Wellington, dessen Alter ihm dies beschwerlich macht, die ministerlelle Leltung der Geschaͤfte zu übernehmen.
Graf Wilton, der dem Koͤnige ven Sachsen die Insignlen des Hofenband- Ordens überbringen soll, sst in Veglestung des Lord Tharles Wellesley, zweiten Sohnes des Herzogs von Wel⸗ lington, am 25sten d. von Woolwich nach dem Kontinent abgereist.
Der befannte Schriftsieller, Capitain Basil Hall, ist pon sei⸗ ner Reise nach Griechenland und der Tärkel in ganz gelhmtem Zustande dieser Tage wieder in England eingetrossen.
Die Firma von Hill und Compa nie in London, welche am 27. September ihre Zahlungen eingessellt hat, schuldet un efahr
j 0bö bis sé 00h Pfd.; man gaubt jndeß, daß die Masse gut
eht.
. Die Times berichtet, daß das Haus King und Melwvil selbst bel den jetzigen niedrigen Getraidepreisen zu voll bezahlen werde, sobald 83 me,. nur g . sich denn auch die upt⸗Glaͤubiger bereits verstande h
* Be and dem 3o0sten fällige Post⸗ Dampsschiff Caledonia mit neueren Nachrichten aus den Vereinigten Staaten und den Britischen Nord Amerikanischen Besihungen ist noch nicht in Liver⸗ pool angekommen; man vermuthet, daß ben Stuͤrme aus Osten zuruck gehalten worden.
London, 1. Okt. (B. H) Der Hauptmann Smith, wel⸗ cher sich durch sein tapferes Benehmen gegen die Boers in Port datal ausgezeichnet hat, lst zum Major befoͤrdert worden. Die Untersuchung gegen Doran sst in Liverpool am 29. September sortgesetzt, aber noch nicht zu Ende gebracht worden.
1 Edinburgh, 28. Sept. Das ahr 1812 scheint ge⸗ wissen siderischen Elnflüisfen unterworfen zu seyn, die von 5 en ge⸗ walt samen und zerstöͤrenden Ereignissen begleitet sind, wie sie die alten Kalender-Schreiber zum Schrecken ihrer Leser zu erfinden pfieg⸗ ten. Der vic g. Tod eines Prinzen, das Zerbrechen und Ver⸗ brennen von Maschinen, Erdbeben auf fernen Inseln und Feuerg⸗ bränste in großen Handels adten sind Unglücksfälle, die das Jahr 1812 für immer in der Erinnerung, der Menschen erhalten wer⸗ den. Liverpool ist kaum dem Schicksal von 9 entgangen, wenn man dies überhaupt sagen kann, da mehr als sieben Mor⸗ gen hoher Gebäude in Asche verwandelt worden sind und die As⸗ sekuranz⸗Gesellschaften und die Stadt mehr als j Millon Pfd. Sterling verloren haben. Eine solche Feuersbrunst ist selten in dreh r anlen vorgekommen.
Am 2bsten d. M. starb der Marquis von Wellesley und ob⸗ leich die Zeitungen ausfuhrlich äber sein Leben und seinen Tod erichten werden, so kann ich doch nicht umhin, seinen ausge zeich⸗
neten Verdiensten Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Le⸗
ben umfaßt die . Periode von der Thronbesteigung Georg's III.
im Jahre 160 bis auf die Gegenwart. Man kann sagen, daß
sein politisches Leben begann, als der stůrmische Schluß des vori= en Jahrhunderts über die Welt hereinbrach. Zu jener Zeit, als
Fltt in England die Gewalt in den Haͤnden hatte und mit einer Be⸗ harrlichkeit, die noch merkwürdiger war als seine Starke, die Europuische Politik leitete und fein Vaterland zu dem Kampfe vorbereltete, den das vereinigte Europa pater vollenden sollte, leitete Lord Morningten, wie der General: Gouver⸗ neur von Indien damals hieß, mit seiner unerschůtterli⸗ chen Energie und nun durch seinen unsterblichen Bruder, Arthur Wellesley unterstůtzt, die Asiatischen An elegenhelten. Er eroberte Mysore, er besetzte die Provinzen von Dude, er wies die Drohungen der Afghanen zurlick und ließ die Indische Armee an den Lorbeeren theilnehmen, welche 23 Britischen Kameraden in dem Nilthale gewannen. Er bewirkte mit einem Worte den erg ang des Veüscen ndiens von einer abba en Vesib anz; dle hie, , e, be ,. . roßen Reiche, das die e Autor hn, zus übt. Dies Refultat wurde durch die Welsheit, die
ö. imes Geistes erlangt. Als er sich rn g nen e, B , 232 General⸗ Gouverneurs nach In⸗
3 ö
„war er mit den wichtigen Angelegenheiten, die sei⸗ ae n , 23 unvollkommen bekannt. Die Papiere, welche die Regierung aus Indien erhielt, wurden ihm naturlich mitge⸗ theilt und sie bildeten seine Hauptbeschaftigung waͤhrend der Reise. Vom Vorgebirge der guten . sandte er eine Depesche nach England, worin er die Grundzuͤge feiner künftigen Polltik dar⸗ segie, fener Politik, die er spaͤter mit dem glaͤnzendsten h e duͤrchflihrte. Lord Wellesley stand in der . für die Civll⸗ Regierung keinem der vier Sohne der Lady Mernington nach, die saämmtlich durch ihr eigenes , e. ö der Ehre der Brliischen Pairsschaft gelangten. Kein Gre gulß war so groß, daß er desselben nicht Herr geworden wäre, aber außer dem Scharfsinn und der Charakterslärke, die er mit seinen Brüdern thellte, besaß er noch eine glänzende Bildung und einen feinen Geschmack, die seinen Brüdern weniger eigen waren. Die Be⸗ schaͤftigung mit der klassischen Litergiur blidet. seine gewbhnliche Erholung. Er gehörte, mit einem Worte, zu den groͤßsten Man⸗ nern, welche die Englische Geschichte aufjuweisen hat; denn waͤh⸗
.
sel
rend er Gouverneur von Indien und von rland war, übte er seine untergeordnete Autorität mit solcher Würde und Kraft aus, daß er der Verwaltung jener Besitzungen mehr Wichtigkeit ver⸗ lieh, als oft der Din gn eines gan en Reiches besitzt.
Dieser am, hat mich von der Bespre un des von Lord Ashburton abgeschlossenen Vertrags abgeführt. Lord Pal= merston hat den selben natürlich mit seiner — Heftigkeit angegriffen, ll ich giaube, daß er dabes sehr wenig Personen,
9 von seiner eigenen Partel, auf seiner Seite hat; sicherlich nicht das Land. Die Engländer sind zufrieden, daß die Angele⸗ genheit erledigt ist, und Der gantz Einfiuß, den der Traktat be= reits auf die bffentliche Meinung in beiden Landern ausgeuͤbt hat, kann wohl einer roßen nr fan an die Seite gestellt werden. Dle merkwuͤrdigste * e des Traktats ist, daß die Franzosen sich auf denselben stůtzen, um die Revidirung oder Aufhebung des Traktate zur Abschaffung des Etlavenhandels vom Jahre 3 und 1833 ⸗ 16 in ige Hof⸗Neuigkeit ist; daß die Baronin von Lehzen mit einer . Pension von S00 Pfd. Sterl. aus dem Dienst
der Koͤnigin entlassen worden ist.
Deutsche Bundesstaaten. Darnistadt, 1. Ott. Ihre Majestaͤten der Koͤnig und die Königin von 12 erfreuten gestern den Großherzoglichen Hof durch einen Besuch. Ihre Majestaͤten trafen, von Karlsruhe kommend, Abends gegẽn halb 7 Uhr hier ein, speisten mit Sr. Königl. Hoheit dem Großherzoge und der Großherzoglichen Familie und git hierauf Hoͤchstihre Reise äber Frankfurt a. M. fort.
** Frankfurt a. M., 1. Okt. Schon heute Morgen um 8 Uhr verließen M Majestaͤten der Koͤnig und die Koͤnigin von Preußen unsere Stadt, nachdem Allerhbͤchsisie gestern Abend
egen 11 Uhr hier eingetroffen waren. Vor dem Hotel des Herrn rafen von Dönhoff war gestern eine Compagnie unseres Linien⸗ Bataillons mit Fahne und Musik als Ehren⸗Garde aufgestellt.
Wie berests gemeldet, fand heute Morgen der Abmarsch des Kaiserl. Oesterreichischen Landwehr⸗Bataillons statt. Der Kaiserl. Oesterrelchische General, Herr von Wyssiak, der Khoͤnigl. reußische Oberst, Herr Fromm, der Stab unserer Linie befanden sich an der Spitze desselben, und unser Bataillon paradirte vor dem Eisen⸗ bahnhof. Die Melodie des Oesterreichischen National ⸗ Liedes er⸗ töͤnte beim Einsteigen der Oesterreichischen Truppen in die Wagen. Dem e, . ommandeur der Bundes⸗Truppen, Herrn Ge⸗ neral von Wyssict, ist von des Königs von Preußen Majestät der Rothe Adier⸗Orden zweiter Klasse verliehen worden.
Die sehr gute Einnahme der Taunus⸗-Eisenbahn — 68, 6065 Fl. ¶ Kr. — ermunterte heute die Kauflust in den Actien, welche auf 380 Fl. stiegen.
München, 30. Sept. Ihre Koͤnigl. Hoheit die Prinzessin Marie von Preußen wird als Kronprinzessin von Bayern bei ihrem Eintritt in die Königl. Vayerischen Staaten von dem Re⸗ glerungs⸗Praͤsidenten fuͤr Gber⸗Franken; von Stenglein, empfan⸗ 2 werden. In Hof (wenn keine Abänderung eintritt) erwartet ie hohe Frau der von Sr. Majestaͤt unserem Konig abgeordnete Hof⸗Commissair, wie man vernimmt, der , er Graf k Pappenheim, mit einem ihm beigegebenen Kavalier. An die Stelle des a, . Preußischen tritt alsdann der Koͤnigl. Bayerische Hofstaat in Function. Derselbe besteht aus der Ober⸗Hofmeisterin, der! verwitweten Generalin von Pillement, und den Hofdamen Graͤfin von Luxburg und Freiin von Gumppenberg, so wie aus dem Königl. Kämmerer Vicomte de Vaublanc. Ihre Koͤnigl. 2 am . . , e. . eintreffen * 1 Ap⸗ p gegen den Hofgarten zu beziehen, welche Ihre aje⸗ stät die höchhffeiige Kdͤngin Karoline bewohnte. Der grohe Cor= tege wird sie empfangen. 1
ch Altenburg, 3. Okt. Die am 191en v. M. eingeweihte Eisenbahn zwischen Leipzig und Altenburg erfreut sich fortwaͤhrend des vollsten Beifalls und einer nicht blos durch die Leipziger Michaelis⸗Messe bedingten großen Frequenz. Natuͤrlich wird diese sich in Folge der Jahreszeit wieder mindern, doch giebt sie fuͤr die durchschnitiliche und künftige Benutzung und & ad icht der Sachsisch⸗Bayerischen Eisenbahn eine sehr gäͤnstige Aussicht. Daß dĩe Actien derselben neuerlich nicht weiter gestiegen sind, liegt wohl blos in dem Besitze durch feste Hand. Bl. n Lokal⸗Ein⸗ richtungen mit Omnibus, Fiakern u. s. w. haben sich genugend angeschlossen, und fuͤr die Anknüpfung der Posten mit den Bahn⸗ zuͤgen sorgt eine tägliche Verbindung mit Penig und Chemniß (Osten) nit Zeitz und Naumburg Nordwesten), und eine täglich zweim allge mit Gera (Westen) und mit Zwickau (Säden), so daß 6 fuͤr die weiter her kommenden und gehenden Reisen⸗ ö. gehbrig Sorge e. ist. Die Erdarbeiten der Eisenbahn 2 * und Krimmitzschau werden in etwa 6 Wochen be⸗
Die neuerlichen Regen haben die Futternoth gemildert und die Muͤhlen wieder in den Stand 5 — 1 zu mahlen. Das Aussehen der Felder, Wiesen u. i. in hiesiger Gegend war auch in der därrsten Periode besser als in der weiteren Ferne: Dank dem gänstigen Boden und den (nicht ausgerodeten!) vielen kleinen Holzungen, die das Land äbersaäͤen.
Die neuerlich in einigen Zeitungen — 4 2 — Be sorgniß, die bedauerlichen Feuersbruͤnste im r geri achsen mochten meist Folgen von Bosheit gewesen seyn, durfte sich vielleicht nur in einem oder dem anderen Falle rechtfertigen; der vornehmlichste, vielleicht der einzige Grund lag wohl in den Einwirkungen der beispiellosen , auf dle Feuerungs⸗Anlagen, wahrend dieselbe Ursache und die in kleineren Staͤdten noch haͤufige Schindelbedachung die Verbreitung des Feuers in bedauerlichem Grade beforderte.
Luxemburg, 30. Sept. Die Staͤnde-Versammlung des rel de et gums Luxemburg beschloß in ihrer Sitzung vom 20. September, daß die ihr zur Berathung vorliegenden Gese⸗ Entwürfe in alien Sectlonen gepruft werden sollen. Diese Ent⸗ wuͤrfe sind folgende: I) De in Betreff der Erhebung der Steuer von den inländischen Weinen; 23 Geseßtz uͤber die Brenne⸗ reien; 9) Gesetz in Betreff der Accise vom Biere; I inneres Reglement der Staͤnde⸗Versammlung; 5) Gesetz in Betreff der r der alten Benennungen des Decimal⸗Systems; H Gesetz ber die Wiederinkraftsetzung des Veschlusses des sou⸗ verainen Fürsten der Niederlande, vom 23. Februar 1815, im Großherzagthüume; 7) Gesctz in Betreff der Minen, Erggruben und Steinbrüche; 8) Geseßz uͤber die Kommunal- und Bezirks⸗ Organisation; 9) Gesetz, enthaltend die Feststellung der Gehalte der . und ihrer Gerichtsschrelber; 15) Gesetz uͤber die Kompetenz der Friedensrichter in Ciilsachen.
Oesterreich. ᷣ Lemberg, 19. Sept. Heute hat die Erbffnung des Gal⸗ lzischen Landtages stattgefunden. Der heutige Landtag ist ungleich
209 zahlreicher won seinen Mitgliedern besucht, als es in früheren Jah⸗
ren * 5j 6 3
e. Kaiserl. Hoheit der Erzherzog Ferdinand wird, heißt, Se. Majestäͤt den Kaiser * ußland, * *. ie g? von Woßnesensk nach Warschau die Gallizische Graͤnze berühren
wird, daselbst erwarten und bewillkommnen.
*ñMCÜAZürich 2 Groß
rich, 29. Sept. er hiesige Große Rath hat heute mit mehr als zwei Drittheilen der timmen den — r gierung 9 Einfuhrung eines sog. Volks⸗Veto verworfen, wonach es der Mehrhest des Volkes freigestanden 2 ein erlassenes Gesetz Innerhalb einer gewissen Frist durch Ab . von Veto⸗Gemein⸗ den zu verwerfen. Eine Beleuchtung dieser Frage werde ich Ih⸗ nen naͤchstens übersenden.
Italien.
Nom, 23. Sept. Der Papst kehrte gestern Nachmittag von Civitavecchia im besten Wohlseyn hierher zuruck.
Der Patriarch von Konstantinopel, Mons. Anton Maria Traversi, in Venedig den 21. hler nach langen Leiden gestorben.
it zu wlederholtenmalen be suchte. Serbien.
Von der Türkischen Gränze, 21. Sept. (A. 3.) Der alte Wutschitsch, der . die 2 . Anhaͤnger des Fursten
Michael geen war, isf nach Belgrad
hat noch nichts Gewi
ebruar 1765 geboren, ist vorgestern Der Papst verliert einen Ju⸗ ern an ihm, den er hochschaͤtzte und während seiner Krank⸗
7
ereits zurückgekehrt. Man es äber die Ergebnisse seines Zuges erfah⸗
ren; in Semlin besorgt man, daß die Bande des Mitschitsch zer⸗ sprengt worden sey, da in Belgrad Anstalten zu der Feier eines
neuen Sieges feinem Abgange begleitet hatten, eschlagen worden se det. Die meisten glauben, daß bei Ann
etroffen werden sollen. Thatsache ist, daß Wut⸗ schitsch nicht alle Truppen nach Belgrad zurückgebracht, die ihn bei Daraus schlleßen nun die Opti⸗ misten in dem Gefolge des Fursten Michael, daß Wutschitsch und elnen Thell feiner Mannschaft im efecht eingebußt habe, eine Meinung; die wenig Eingang fin⸗
äherung der Truppen der provisorischen Regierung die wenige Mannschaft, die der Fahne des Mitschitsch folgte, sich zerstreut und Wutschitsch einen Theil seiner Soldaten zu ihrer Verfolgung zurůckgelassen habe. Fuͤrst
Michael scheint sich vorerst von der Gräͤnze nicht entfernen zu
wollen und' eine plößliche Wendung der Dinge in Serbien zu er⸗
warten; sollte mit Waffengewalt nichts mehr auszurichten seyn und Mitschitsch wirklich den kurzeren gezęgen haben, so schmeichelt sich der Färst mit der Hoffnung elnes, far ihn gůnstigen Urtheils
von Selten der Pforte.
ch excentrischen Streben hoͤchli vorgiebt. So bleibt denn dem Fursten keine mehr übrig; ein schwacher Hoffnungestrahl von den Europaisschen Maͤchten herüber.
ange
Dles ist thoͤricht, da letztere mit dem Dean der bisherigen Regierung, mit ihrer Richtung und ihrem
li unzufrieden zu seyn Aus sicht blickt ihm nur Die vermittelnde
Hand der Mächte duͤrfte allein vermoͤgen, das Aergste, namlich die Bestäͤtigung der Wahl des Alexander Petrowitsch von Seiten
des Großherrn abzuwenden. Man kann
übrigens nicht umhin,
k bekennen, daß die Stimmung in Serbien in diesem Augen⸗ lic fehr gereizt gegen die Familie Milosch ist. Fürst Michael
wird allgemein fuͤr gar und geistes schwach angesehen, 9 ie
Mutter, die Fuͤrstin Liubicza, fuͤr bigott und raͤnkevoll.
allein, heißt es, habe die Regierung gefuͤhrt, ihr Sohn habe
als eine politische Null im Lande gar nicht gezahlt. folgt und habe Männer wie Wutschits
sey die Fuͤrstin dem Einflusse der Geistlichkeit zu sehr unterwor⸗ fen gewesen, als daß sie mit klarem Blick die Verhaͤltnisse und Beduͤrfnisse des Landes haͤtte erkennen und würdigen können. Ihre Hauptbeschaͤftigung in den letzten Jahren habe sich um die Frage des Kirchenprimats gedreht, gleich als hinge davon das Glück oder Unglück des Serbischen Volkes ab. Inwiefern diese Klagen begruͤndet seyen, ist schwer zu sagen, doch darf man den Umftand nicht außer Acht sassen, daß es der siegenden Partei ein leichtes ist, die besiegte zu äberschreien und daß alle die angefüͤhr⸗ ten Gruͤnde eine gewaltthaͤtige Absetzung des Fuͤrsten Michael nicht zu rechtfertigen vermögen. — So eben erfaͤhrt man, daß der
alte Protopop von Schabacz auf Befehl der provisorischen Regie⸗
rung verhaftet worden.
——
—
Inland.
alle, 3. Okt. Cour.) Ihre Majestaͤten der König und
die Königin sind gestern Abend 11 Uhr auf der Ruͤckreise nach Berlin in unserer Stadt eingetroffen. Obgleich wegen der bereits vorher bestimmten spaͤten Ankunft Empfangs⸗ Feierlichkeiten nach dem ö Beispiele so vieler anderer Staͤdte des gemeinsa⸗ men Vaterlandes nicht stattfinden konnten, so mochten es doch die Bewohner von Halle und der Umgegend sich nicht versagen, dem ver⸗ ehrten und gellebten Herrscherpaare auch in spaͤter Abendstunde eine festliche Begrüßung darzubringen. Schon von dem eine Stunde entfernten Dorfe Nietleben an hatte sich eine Doppelreihe von Fackeltraͤgern aufgestellt, welche dem von der alten Lutherstadt Eisleben kommenden Fuͤrstlichen Reisezuge den We 1. Als Ihre Majestäten am Ausgange der hohen Bruͤcke in das innere Stadt-Gebiet gelangt waren, in welchem Buͤrger mit Wachsfackeln uͤber den Strohhof, den alten Markt und den Marktplatz bis . Gasthofe des Kronprinzen ein Spalier ge⸗ bildet hatten, ertoͤnten von den Thuͤrmen und Kirchen der Stadt saͤmmtliche Glocken, unter deren Geläute, so wie unter dem lauten Hurrahruf des Velkes das erlauchte Paar den be⸗ zeichneten, auch durch die Illumination der anliegenden Haäͤuser erleuchteten Weg nahm. Schon bel dem Voruͤberfahren an der altehrwürdigen, auch durch dle fuͤrstliche Unterstüͤtzung Sr. Ma⸗ jestät wiederhergestellten St. Morltzlirche strahlte eine im In⸗ nern des Gebäudes veranstaltete Beleuchtung von bengalischem Feuer durch die hohen gewblbten Fenster den Hꝛas nde entgegen, und in dem Augenblicke des Eintreffens auf dem Marktplatz er⸗ giht⸗ der Rothe Thurm und die herrliche Thurm⸗Gruppe der Marienkirche im farbigen Lichte en,, Flammen, deren ma⸗ 86 Schein den Weg bis zum Gasthofe des Kronprinzen, wo hre Majestaͤten das Nachtlager zu nehmen bestimmt hatien, glaͤnzend erleuchtete. Von dem Ober⸗Praͤsidenten der Provinz, dem Venn n, der Königlichen Regierung zu Merseburg und den Chefs der hiesigen Königlichen und städtischen Vehbrden, so wie der Geistlichkeit empfangen, sprach unser geliebter König seine hohe Freude uͤber die ihm dargebrachte Begruͤßung und seine Bewunderung äber die,
durch den Ausdruck des Wortes nicht wiederzugebende, wir⸗
. Di Fuͤrstin ihrerseits sey den Eingebungen der Leidenschaft * und Petroniewitsch, die bei allen ihren Fehlern dem Lande doch wichtige Dienste geleistet hatten, aus Privatrache von Serbien entfernt gehalten. Endlich
ten Herrscherhauses, deren Fortsetzung sehr zu wuͤnschen ist.
3
J
.
kungsvolle, zauberische Beleuchtun
der Kirchen- und Thurm⸗ ruppen aus. Ein in den Königlichen Gemaͤchern zur Begr ßung hrer Majestͤt der Königin niedergelegtes, mit Golddruck und
tothem Sammet⸗Einband verziertes Gedicht wurde der erlauchten Frau durch ihren fuͤrstlichen die Behörden entlassen waren, ließen sich Ihre fel nieder, und der hiesigen Liedertafel ward die Freude zu Theil,
Nachdem ajestaͤten zur Ta⸗
emahl selbst uͤbergeben.
während der Dauer des Mahles, mehrere höchst ansprechende Gefänge vortragen * därfen. Da der ersten Bestimmung gema die Abreife Ihrer Masestaten schon heute Morgen 6 Uhr erfglgen sollte, so würden die Bewohner von Halle um so sreudiger uber⸗ rascht, als sich in den heutigen Frühstunden bald die Kunde ver⸗ breitete, daß das geliebte 2 erst um neun Uhr von hier auf der Eisenbahn nach Berlin abreisen wuͤrde, und so traf denn auch, von den Bewohnern der Stadt umgeben und
eleitet, das fuͤrstliche 2 in der bezeichneten Zeit auf dem
ahnhofe ein, wo Se. Majestat nochmals die freudigste Aner⸗ kennung des herzlichen Empfanges und zugleich die Zusicherung aussprach, am 7. Oktober zurückkehren zu wollen. Wie wir vermuthen dürfen, wird uns dann eine langere Anwesenheit des gellebten Herrschers zu Theil, den wir heute an der Seite seiner erhabenen und a verehrten Gemahlin von unserer Stadt scheiden *r die dem Koͤnigl. Hause und dem geist- und that⸗ kraͤftigen Streben seiner fuͤrstlichen Glieder in Zeiten der Freude und Noth stets die treueste Liebe bewaͤhrt hat.
Halle, 3. Okt. In fruͤher Morgenstunde endete gestern seine irdische Laufbahn Herr Friedrich August Schmelzer, irek⸗ tor der Universitaͤt, Ordinarius und erster Professor an der Ju⸗ risten⸗Fakultat. Er hatte am 27. Mai d. J. sein 83stes Lebens⸗ jahr zuruͤckgelegt.
—
wissenschaft, Kunst und Literatur.
Monumenta Holle rana. Quellensammlung zur Geschichte des erlauchten Hauses der Grafen von nenn und Burg⸗ rafen zu Nurnberg, herausgegeben von Rudolph —— ⸗ errn' von Stillfried. Berlin, Gropiussche Buch⸗
und Kunsthandlung. 1812. Heft J. 32 S. A4to.
Der Wunsch zu einer tieferen und umfgssenderen Kenntniß der Geschichte des Preußischen Staates, seiner einzelnen n seines erhabenen Herrscherhauses zu gelangen, wird so lebha t empfun⸗ den, besonders in den aͤlteren Probinzen des Staates, daß sich die Ge⸗ schichtsforscher in diesen Provinzen jetzt wette fernd beeilen, gleichsam als waren ste durch einen gemeinschaftlichen Plan verbunden, die dazn erforderlichen Vorarbeiten zu vollbringen. Unleugbar muͤssen diese Vorar⸗ beiten zunaͤchst in der vollstaͤndigen Herausgabe aller in irgend einer Bezie⸗ hung geschichtlich merkwürdigen schriftlichen Denkmale mittelalterlicher Vorzeit besichen, da nur hierdurch einer künftigen vollendeteren Be⸗ arbeitung die nöͤthige Grundlage verliehen werden kann. Auf solche Quellen Sammlungen sind daher ge enwärtig auch überaus viel tel tig Kraͤfte gerichtet. lch e tg ind fuͤr Schlesien, Pommern und Rügen, Fel. die Mark can en nrg und für die Lausitz großartige Unternehmungen dieser Art in der Ausführung begriffen und zum Theil schon weit fortgeschritten. Dlesen — den Üüinternehmungen schließen sich nun noch die hier angezeigten Nlontimerta des Freiherrn von St il ifr ie d mit der schbnen Be⸗ stimmung vervollstaͤndigend an, die mittelalterlichen Quellenschriften . die Geschichte der Herkunft und des Aufschwunges des Koͤnig⸗ ichen Haufes zusammenzufgssen. .
Schon vor mehreren Jahren unternahm bekanntlich der emsige erausgeber dieser Monumenta ein auf denselben Zweck rr. erk unter dem Titel „Alt erthuůmer und Kun st⸗Den km ale
des eriauchten Hautes Hobenzaollern“, dessen erste drei .. in dieser Zeitung (Nr. 327 v. J. 1846 bereits besprochen sind. eitdem ist noch ein viertes Heft dieser „Alterthuͤmer“ erschienen, was nach Form und Inhalt den fruͤheren Heften gleicht. Es enthaͤlt zuvßrderst wieder eine ürkunde in einem höchst kunstfertig und getreu n n Faesimile mit intercssanten Erlaͤuterungen ihres Inhalts. Pie ürkunde ist vom Jahre 1315, betrifft den von dem. Bur grafen Friedrich von Nurnberg erkauften Helmschmuck des — ünd ist aus dem Muͤnchener Reichs Archiye entnommen. Dann wird eine Anzahl Nuͤrnbergisch Zollernschen Muͤnzen und Siegel mit dem Bracken, so wie das eben falls mit dem Helmschmuck des Brackens ezierte Wappen der Grafen von Zollern bei der Dr , e ff Falk und Fisch in sorgfaͤltigen Abbildungen mitgetheilt; endlich sind noch zwei malerische Ansichten hinzugefügt, die eine vom alten Zollernschen Gebiete, die andere von dem alten Familiensitze Haus Cadolzburg. Hiefe typographisch und artistisch mit einem in Deutschland seltenen Aufwande ausgestatteten Alterthümer sind ohne Zweifel eine höͤchst inttreffante Sammlung von Bildern aus der Vorzeit unsgres verehr⸗ Sie bil⸗ den eine Gallerie von Denkmaälen der verschiedensten Art, der Bau⸗ kunst, der Schrift und der Bildnerei, so . und lebendig wieder⸗ 6 eben, daß sie dem Alterihums- und Kunstfreunde, nale e, Ge⸗ chichtsforscher gleiche Theilnghme einfißßen. Auch gewaͤhren sie dem letzteren manches bedeutende Refultat zur Ausbeute. Dennoch kön⸗ nen diese „Alterthümer““ allein das Bedäürfniß der Geschichtsfor⸗ scher in Ansehung einer Quellen ⸗Sammlung fuͤr die Geschichte des Königlichen Hauses nicht vollsiaͤndig befriedigen, Die Haupt⸗ quellen far die Geschichtsforschung bleiben immer die , benen Denkmale der Vorzeit, besonders die Urkunden, und diese müssen daher baldmoͤglichst für allseitige wissenschaftliche Benutzung ugäͤnglich gemacht werden, wenn die Forschung nicht für lange Zeit n' Stiüstand gerathen soll. Das in den „Alterthüͤmern“ beobach⸗ tete Verfahren aber, die Urkunden nicht in bloßen Abdrüäcken, son⸗ dern in kostbaren Abbildungen zu liefern, laͤßt keine schnelle Mit⸗ theilung der Hunderte von wichtigen noch unbekannten Urkunden zu, welche der Herausgeber aus vielen muhsgm durchsuchten Archiven läcklich zusammengelesen hat. Auch die längste Lebensdauer und er reichste Fonds zur Bestreitung der hoch anwachsenden Kosten wurden die Vollendung einer voll aͤndigen Quellen⸗Sammlung fuͤr die Geschichte des Königlichen Hauses in der Form der „Alter⸗ tbämer! durch die Hand des Herausgebers nicht verbuͤrgen; und zugleich wuͤrde der Preis eines Exremplares, ungeachtet der bekann⸗ ten neigen ihr und Liberalitaͤt des Herausgebers, sich doch mit der zeit so hoch belaufen, daß die Erwerbung der Mehrzahl . Geschichtsfreunde unerreichbar geblieben waͤre. ankenswerth ist es daher, daß der Herausgeber sich entschlossen
hat, ohne die weitere Fortsetzung der „Alterthuͤmer“ 64 eben,
der Ausfertigung gedacht ist, — werden in den Monumentie in Äb⸗
ders wo bereits 3 , Urkunden um so weniger von ber Aufnahme in * Vollstaͤndig ung ie ilfe, als diesel⸗
3. ch en ürkunden Sammlungen und Geschichtswerken 7 3 la *
eren sonsiiger Inhalt dem Preußischen Staate nicht angehbrt.
1