—— 5
— —
e,
.
eit und die Vaterlandsliebe, welche heutzutage die Nor⸗ — eichnen — auch darf Ich hinzufügen, Meine eigene * dauernde Sorgfalt — sind die Ursachen, daß uns , . ein Konflikt beunruhigt hat. Wir wollen uns nicht mit der 2 — Hoffnung schmeicheln, daß dies bestãndig so bleiben 4 Die jekige Generation, dankbar fuͤr das Gluck — die Ruhe, deren sie genießt, wird, Ich hoffe dies, nie Mißbrauch davon machen; aber man wuͤrde zu viel hoffen, wenn man sich
inbi ollte, daß das Norwegische Volk der politischen Indige⸗ 1 er gluͤckliche Erfolge zu veranlassen pflegen, mehr als so manches andere Velk entgehen wurde. Dann eben ist die Zeit vorhanden, wo man die Anforderungen, die Intriguen und die Umtriebe der Parteien fuͤrchten muß, die allein durch ein abfolutes Königliches Veto zurückgedrängt zu werden vermoͤgen. Obwohl Ich nun stets dieselbe — 1 ** auf diese Frage lege, und obwohl Ich weit davon entfernt bin, die Gruͤnde und die Befuͤrchtungen der fruheren Storthinge, so wie des . — zu hellen, indem sie Meine Proposition nicht annehmen, so habe Ich doch geglaubt, solche fuͤr jetzt nicht wiederholen zu durfen, in der Hoffnung, daß die allgemeine Meinung sich dahin entscheiden wird sich zu uͤberzeugen, da hier ein völliges Fernseyn jeder Absicht, die Attrlbutionen der National-Repräsentation einschraäͤnken zu wollen,
vorhanden ist.“ Deutsche Bun desstaaten.
Detmold, 3. Okt. Nach einer so eben perbͤffentlichten Be⸗ kanntmachung des hiesigen Central-Vereins suͤr das Hermanns—⸗ Denkmal beträgt die Summe aller bis jetzt eingegangenen Bei⸗ traͤge, mit Einschluß der Zinsen von den Kassenbestaͤnden, des Er⸗ bbͤses von verkauften Zeichnungen und Druckschriften u. s. w.
Rthlr. 27 Mgr. 2 Pf. Die Zahl der zu dieser Summe Beitragenden, so weit sie von den Einsendern der Beitraͤge ein⸗ zeln genannt worden, ist 18,133. Zur Vollendung des Baues fehlt noch die Summe von etwa 16,000 Rthlr.
Sanmburg, 6. Okt. An dem heutigen Tage begeht der zweite Buͤrgermeister unserer Stadt, Herr Dr. Abendroth, das Fest seiner goldenen Hochzeit, welches vor wenigen Wochen auch sein älterer Kollege, Herr Buͤrgermeisser Dr. Bartels, gefeiert hat.
Schweiz.
Basel, 3. Okt. (Schweiz. Bl) Se. Majestät der Kbͤ⸗ nig von Preußen hat unter dem 26. September, von Neuchatel aus, folgendes Schreiben an den Bundes -Praͤsidenten, Herrn Schulthelß Tscharner, erlassen.
„Friedrich Wilhelm 19. von Gottes Gnaden, Koͤnig von Preußen c. an den Herrn Praͤsidenten der Tagsatzung der Schwei⸗ zerischen Eidgenossenschaft. Es ist Mir sehr erfreulich gewesen, wahrend Meines Aufenthalts in Neuchatel, durch das Schreiben, welches Sie, Namens des eidgenbdssischen Vororts unter dem 14ten d. M. an Mich gerichtet haben, den Ausdruck der Gesinnungen zu empfangen, weiche die Schweiz fuͤr Mich hegt. Diese Gesin—
nungen enksprechen vollkommen denjenigen, welche Ich selbst, gleich Meinen Königlichen Vorfahren, der Schweiz unveränderlich ge— widmet habe, und Ich lege ihnen einen um so hoͤheren Werth bei, je inniger die Verhaͤltnisse sind, die Mich als Füͤr⸗ sten von Neuchatel, mit der Eidgenossenschaft verbinden. Ich ersuche Sie, Herr Praͤsident, der Eidgenossenschaft dies zugleich mit Mesnem aufrichtigen Danke fuͤr die Mir durch Abordnung einer besonderen Gesandtschaft bewiesene Aufmerksamkeit zu er⸗ kennen zu geben und die Versicherung hinzuzufuͤgen, daß sich die mit dieser Sendung Beauftragten, Herren Buͤrgermeister Konrad von Muralt und Praͤsident Louis Ruchet, derselben zu Meiner ganzen Zufriedenheit entledigt haben, und daß Meine Wuͤnsche sich im vollsten Maße mit denjenigen vereinigen, die Mir von den
rung
delburg mit
genannten Abgeordneten fuͤr die Erhaltung und Befestigung der
Schweiz ausgesprochen worden. Es gereicht Mir zum Vergnuͤgen, Ihnen, Herr Praͤsident, bei dieser Veranlassung Meine besondere Achtung auszudruͤcken.
Neuchatel, den 26. September 1842.
(gez) Friedrich Wilhelm. (contrasign.) Bülow.“
Neuchatel, 1. Okt. Der Constitution nel Neucha⸗ teloss enthaͤlt die ferneren Berichte über den Aufenthalt Ihrer Majestaͤten, denen wir noch Folgendes entnehmen:
Ibgleich Se. Majestat der Koͤnig anfangs die Absicht hatte, bis zum 28sten im Fuͤrstenthum zu verweilen und an dem selben Tage la Chaux de Fonds zu besuchen, so machte doch der Umstand, daß Ihre Majestäten am Aten in Berlin seyn mußten und bei der vorgerückten Jahreszeit die Rheinfahrt bis Mainz nicht mehr be⸗ nutzen konnten, eine Aenderung des Reiseplanes noͤthig. Um in⸗ deß die von den Bewohnern von Locle an Se. Masjestäͤt den Kdͤ⸗ nig gerichtete Bitte, auch die getreuen Gebirgs-Bewohner mit einem Besuche zu erfreuen, erfuͤlwken zu koͤnnen, ohne deshalb Ihre Majestaͤt die Königin den Anstrengungen einer beschleunigten Reise auszusetzen, so wurde beschlossen, daß Allerhoͤchstdieselbe von Locle aus allein direkt nach Basel reisen sollte.
Am 27. September um 7? Uhr Morgens verließen Ihre Majestaten die Stadt Neuchatel, begleitet von den Segenswaän— schen der Einwohner, die gluͤcklich und stolz darauf waren, Aller— höoͤchsidieselben zwei Tage lang in ihren Mauern besessen zu haben.
Um 1 Uhr trafen Ihre Majestaͤten in Locle ein, wo Sie auszusteigen und die ihnen dargebrachten Geschenke anzunehmen geruhten. Es bestanden diese Geschenke fuͤr Se. Majestaͤt den Köͤnig in einem Chronometer von Richard und einem Juͤrgenssen⸗ schen. Metall- Thermometer, welches zugleich das Maximum und Minimum der Temperatur anzeigt; —— Ihre Masestãt die Kö⸗ nigin in einer Uhr von füns Linlen Durchmesser von dem nah rigen F. L. Fapre⸗Bulle und in nem Spiten-Schleier Ihre 2 e . Sich sehr wohlwollend lber dlese Geschen ke und nahmen sodann ein Dejeuner im Stadthause an, zu weichem
mehrere Bewohner von Locle zugezegen wurden. Na
jeuner trat Ihre Mejestät die Kbnigin die Reise — * * Der König, welcher von seinem Gęfelge nur den Obersten a. Bruͤhl bei sich behielt, indem alle uͤbrlgen Abjutanten die
begleiteten, reiste wenige Augenblicke darauf nach Brenets 4 —
im Fuͤrstenthum gepraͤgte Medaille überreicht wurde. Eine festii geschmäckte Barke erwartete hier den Kbuig, um Allerhbͤchstden— selben nach der am Deubs auf Franzdsischem Gebiet gelegenen Grotte la Toffiere zu fuͤhren, woselbst Herr Demesmay, uͤnter— Praͤfekt von Pontarlier, die Ehre hatte, Sr. Majestät dem Kö⸗ nige die Beamten des Departements vorzustellen. Um 7. Uhr Abends kehrte der König nach Locle zuruck und nahm daselbst den Thee ein, wozu Se. Maj stat Allerhöchstselbst mehrere Personen einzuladen geruhten. Um funf Uhr verlleßen Se. Majestaͤt Locle. An' der Gränze des Fuͤrstenthums hatten sich noch einige hundert
. DM
Bewohner der benachbarten Häͤuser aufgestellt, um dem erhabenen = x ein Lebewohl zuzurufen. Der Konig reichte einem der zunächst stehenden die Hand und nun draͤngten sich Alle um den Wagen, um derselben Gunst theilhaftig zu werden, die auch Kei⸗ nem verweigert wurde. Als endlich der Wagen von dannen rollte, folgten Alle demselben mit dem Blicke, bis ihn eine Kruͤmmung des Weges den Augen entzog. ;
Von der Neuß, 30. Sept. (A. 3.) Bedeutende Dif— serenzen haben sich zwischen der Großherzoglich Badischen Regie— ng und dem Stande Aargau wegen des Gränzverkehrs erhoben. Die Mißhelligkeiten sind zwischen den beiden Staaten so weit ge— diehen, daß das Badische Ministerium mit einer totalen Sperre suͤr bestimmte aus dem Aargau kommende Gegenstände foͤrmlich gedroht hat. Nach einer (wie wir alle Ursache haben zu glauben) gut unterrichteten Quelle geben wir hier in Kuͤrze den thatsaͤch⸗ ichen Stand der Streitfrage: Laut aͤlteren Staats⸗Ver⸗ traͤgen fand der Graͤnz-Verkehr bei den Aargauischen Faͤh⸗ ren, Koblenz und Zurzach, wie bei der Badischen Fähre Ka⸗ gleicher Berechtigung statt, sowohl fur Aus⸗ als Eingang. Vor einigen Jahren wurde zwischen beiden Regierungen ein neuer Vertrag geschlossen, welcher der Badischen Regierung die Schlagung einer fliegenden Bruͤcke bei Kadelburg gestattete und Aargau fuͤr seine beiden Faͤhren die gleiche Berech⸗ ligung zusicherte, gleichzeitig letzteres mit der Ausrsstung des Aar— gauischen Ufers bei Kadelburg Behuss der Bruͤcke beauftragte. Mitilerweile trat Baden dem Preußischen Zoll-Verband bei und in Folge dieses Anschlusses bestimmte es die Fahre bei Kadelburg als einzigen Eingangspunkt; natuͤrlich zog des den Aargauischen Fähren bei Zurzach und Koblenz große Nachtheile zu und Aargau verweigerte unter solchen Umstaͤnden die vertragsmaͤßige Ausrästung des Uferlands, bei Kadelburg. Wahrend fich nun beide Regierungen uͤber die Auslegung der alteren und des juͤngsten Staats-Vertrags stritten und Noten wech⸗ selten, brach die Klauenseuche aus und Aargau sah sich gendthigt, wie gegen andere Schweizer-Kantone, so auch gegen Baden, poli⸗ zeiliche Maßregeln zu treffen. Dies war eine erwuͤnschte Gelegen⸗ heit, Repressalien gegen das Großherzogthum zu nehmen; zur Un⸗ tersuchung des einzufuͤhrenden Viehes wurden Graͤnzorte bestimmt und somst ebenfalls ausschließliche Eingangspunkte festgestellt, welche der Badischen Regierung und ihren Interessen nicht zusagten. Daruͤber neuerdings Notenkrieg, der in Verbindung mit dem fruͤ⸗ heren so weit gediehen ist, daß Baden auf. Anfang Oktobers mit einer Sperre bestimmt gedroht hat. Dies ist der einfache That⸗ bessand; die naͤchste Zeit muß die Entwickelung des Knotens bringen.
Spanien. O Madrid, 26. Sept. Die Regierung hat beschlossen, die Frage, ob die Vormundschaft des Herrn Arguülles über, die Koͤ⸗
nigin Isabella mit deren bevorstehendem Geburtstage aufhoͤren und
ihr alsdann die Wahl eines Kurators uͤberlassen werden solle, den Cortes zur Entscheidung vorzulegen. Auch hat die Regierung an⸗ gedeutet, daß sie zwar, wie ich vermuthete, die bestehenden Cortes einberufen, gleich nach ihrem Zusammentreten aber auflbsen werde. Es scheint selbst, daß die Minister bereits unter der Hand auf die alsdann anzustellenden Wahlen einzuwirken suchen, allein Niemand bezweifelt hier, daß aus diesen eine noch bei weitem heftigere Op⸗ position hervorgehen werde, als welche die Majorität der jetzt ver⸗ tagten Cortes bildet. Um dieses anschaulich zu machen, sey es mir vergbnnt, eine Statistik der verschiedenen Parteiungen, in die das Land zerfallen ist, zu entwerfen.
Zuerst theilen sich die Spanier gegenwartig in zwei große Grußpen: IH in solche, welche Feinde der durch die Consti⸗ tution von 1837 eingeführten politischen Institutionen sind. Sie bestehen aus den sehr zahlreichen Freunden der un um⸗ schraͤnkten Monarchie und aus den weniger zahlreichen Re⸗
freundschaftlichen Beziehungen zwischen Meinen Staaten und der / , ven. a3 zie
Diese zerfallen wie⸗ der unter sich ) in Konservative, solche namlich, welche den Grundsatz, daß man die Revolution noch weiter fuͤhren muͤsse, verwerfen und nur das einmal Errungene festhalten wollen — und b) in Progressisten, die sich dabei nicht beruhigen, sondern den Satz predigen, daß man die wahren Felgerungen der Consti⸗ ution und der September-Bewegung noch zu entwickeln habe. Zu dieser Partei gehoͤren auf der einen Seite die Regierung selbst und der groͤßte Theil der von ihr eingesetzten Beamten, und auf der anderen alle diejenigen, weiche auf constitutionell-pro⸗ gressistischem Wege das Ministerlum und vielleicht (denn die An—⸗ hänger des Infanten Don Francisco gehoren hierher) sogar den Regenten zu stuͤrzen suchen. Diese ietzteren koͤnnte man wohl am füuͤglichsten mit dem Namen der Revolutionaire belegen. Die Regierung selbst ist wiederum aus zwei ver⸗ schiedenen Elementen hervorgegangen, einmal aus den sogenannten Achtzehnhundertundzwölfern (Hhoceanistas), die an dem Ursprung und der Wiederaufrichtung der Constitution von 1812 Theil nahmen, wie Argunlles, Calakrava, Ferrer u. s. w; dann aber aus denjenigen Mllitair-Persenen, welche gemeinschaftlich die Insurgenten von Suͤd⸗Amerika bekaͤmpften und in diesem Kampfe den Kürzeren zogen. Diese Manner, an welche sich einige der nach der Reaction von 1823 nach Suͤd⸗Amerika ausgewanderten Spanier angeschlossen haben, wie die Herren Gonzalez, Infante, nennt man hier bekanntlich Ayacuchos zur Erinnerung der lekz⸗ ten Niederlage, welche sie in Peru erlitten. Die Achtzehnhundert⸗ zwoͤlfer waren fruͤherhin die heftigsten Feinde der Ayaguchos. Selt⸗ dem aber der Herzog de la Vitoria zum alleinigen Regenten ein⸗ gesetzt wurde, und Arguslles dagegen die Vormundschaft über die Königin und deren Schwester erhielt, ist eine Aussöͤhnung erfolgt und, da alle hoͤheren und höchsten Militairstellen unter den Ayacuchos, die einträglichstin Civil ⸗Aemter aber un— ter den Achtzehnhundertzwoͤlfern vertheilt sind, so kann man mit Recht sagen, daß diese Verbruͤderung die Gewalt in Handen hat, mit anderen Worten, die Reglerung ausmacht. Alle uͤbrigen Parteien, so heterogener Natur sie seyn mögen, Ab⸗ solutisten wie Republikaner, Constitutionell⸗Konservative wie Re⸗ volutlonaire, haben sich für jetzt zu dem gemeinschaftlichen Zwecke verbunden, dieser Regierung, insofern sie aus den angegebenen bei⸗
den Fractionen besteht, den Krieg auf Tod und Leben zu machen.
Sr. Majestaͤt eine auf die Anwesenheit der Allerhoͤchsten Herrschaften ĩ
Wenn nun auch weder die Absolutisten, zu denen ich auch die bis⸗ her sogenannten Moderirten zähle, noch die große Masse der In⸗ bifferenten an den naͤchsten Wahlen Theil nehmen sollten, so sieht
ch man dech, daß die Regierung keine anderen Vertheidiger in den
Cortes haßen wird, als die hoͤchst geringe Zahl von Beamten, die 2 gewählt werden dürften. Was nun aber aus diesem Chaos er Parteien hervorgehen werde, vermag Niemand vorauszusehen. beta Die größte Schwierigkeit endlich, welche die Regierung zu 9 24 hat, ist der unerhörte Geldmangel und die Verlegenheit, n welche sie sich durch die Gewissenlosigkeit der Beamten gesekt sieht. Ich meldete neulich, daß der Finanz⸗Minister zwei der Di⸗
rektoren seines Departements abgesetzt und zur Untersuchung gezo⸗ gen hat. Es weist sich nun aus, daß diese ihre Stellen von der,
Kraft der r hier eingesetzten Junta erhalten und dagegen mit einem reichen Kapitalisten, der dieser Junta Geld vorschoß, einen Kontrakt abgeschlossen hatten, durch den der Staat um viele Millienen gebracht wird. Der Finanz-Minister hat nun die weitere Vollziehung dieses Kontrakts suspendirt. Diese Maß⸗ D wird aber von seinen Gegnern fuͤr einen Gewaltschritt aus⸗ gelegt, und schreckt die 2 ab, sich in Geschaäͤften mit ihm einzulassen.
Diese Finanz-Verlegenheit der Regierung fuͤhrt bedenkliche Folgen herbei. Der General⸗Capitain von Catalonien, Don An⸗ tonlo van Halen, verkuündigt in einem Rundschreiben, daß, aller seiner Bemuhungen ungeachtet, die Truppen seines Bezirks nichts mehr zu essen haͤtten. und ermaͤchtigt in Vetracht 2 Umstan⸗ des die Chefs der Regimenter, das zur Bekoͤsligung und Besol⸗ dung der Soldaten und Offiziere erforderliche Geld sich von den Ayuntamientos der Ortschaften, in denen sie ihren Stand haben, vermittelst Anwendung der Gewalt vorschießen zu lassen, „um zu vermeiden, daß die Truppen auseinander laufen, um sich ihren Unterhalt selbst zu suchen, woraus für das Volk großere Uebel⸗ slaͤnde hervorgehen werden.“ Diese gewaltsame, verfassungswidrige Maßregel erregt großes Aufsehen, denn man nimmt an, daß van Halen mit Genehmigung des Regenten handele.
Zurbano hat den Republikanern von Figueras, die er verbannte, gestattet, soglelch zuruͤckzukehren.
Hier in Madrid erschien neulich der Prospektus eines Tages⸗ blattes, das den Namen el Trono führen und, der Ankündigung zufolge, die unumschraͤnkte Monarchie vertheidigen soll. Der Re⸗ gent, auf den in diesem Prospektus einige bittere Anspielungen gemacht waren, ließ ihn dem Preßgericht überweisen. Dieses 3 den Verfasser freigesprochen. — 85 Barcelona wird mit dem 1. Oktober ein Tagesblatt unter dem Titel el Republicano erscheinen.
Der Insant Don Francisco wird in Saragossa erwartet, wo er viele Anhaͤnger zaͤhlt und 1838 zum Senateur vorgeschla— gen wurde.
Der Oberst Fulgosio, der in Folge der Ereignisse vom vorigen Oktober zu einer in Ceuta abzuhalfenden Gefaängnißstrafe verur⸗ theilt worden war, isst von dort am 16ten, nebst einem anderen gefangenen Offizier, in einem offenen Boote entwichen und hat gluͤckllch Gibraltar erreicht.
Gestern ist der Graf Jan Ledéchowski, vormaliger Landbote am Polnischen Reichstage von 1830. und 31, hier angekommen, und wird, che er nach Frankreich zurüͤckreist, . Tage hier ver⸗ wellen. Der Graf, der vor kurzem eine sehr beträchtliche Erb⸗ schaft gemacht hat, hat saͤmmtliche in Spanischen Diensten ste⸗ hende, hier anwesende Polen, unter denen sich auch ein Adjutant des Regenten besindet, mit großer Gastfreiheit um sich versammelt. Herr Jeleki, vormaliger Direktor der Polnischen Bank, wird hier erwartet.
In land.
Berlin, 8. Okt. Das Ministerialblatt suͤr die gesammte inner? Verwaltung enthält folgende an sammtliche Kensistorlen gerichtete zwei Cirkular-Verfuͤgungen Sr. Excellenz des Minister s der ihnen Unterrichts- und r T n ,
„Durch eine, an das Kbnigliche Staats Ministerium ergan⸗ gene Allerhbchste Kabinets-Ordre vom 5. Maͤrz d. J., haben des Kd
nigs Majestaͤt zu befehlen gerubt,
daß den, von Zeit zu Zeit, ungeachtet der beslebenden Verbot Ge. sehe vorkommenden Gefuchen um Erlautzniß zur Heirath zwischen Stiefältern und Stiefkindern, durch geistliche Belehrung und Ab⸗ , der betreffenden Personen vorgebeugt werden olle.
Das Koͤnigl. Konsistorium hat demnach die Geistlichen seines
Departements dahin 6 daß sie in denjenigen Faͤllen, wo
eine von Mitgliedern ihrer Gemeine gehegte Absicht von Gesuchen der vorbemerkten Art zu ihrer Kenntniß gelangt, solche Personen durch nn,. ernstlichen Zuspruch über die Unzulässigkeit der beab⸗ sichtigten Eheschließung, uber die unbedingte Erfolglosigkeit jenes Disvens-Gesuches und uͤber die Strafen belehren, mit welchen der geschlechtliche Umgang zwischen Stiefaͤltern und Stiefkindern krimi⸗ nalgesetzlich belegt ist. Zugleich is in solchen Faͤllen, wo sich eine der betheiligten Perspnen noch unter Vormundschaft besindet, vom Geist= lichen eine Anzeige des ihm bekannt gewordenen Vorhabens an die , nn Behdrde, behufs etwa geeigneter Maßnahmen, zu erstatten.
Diese Bestimmungen gelten mit Einschluß auch der Faͤlle, wo eine Theschließung zwischen einem gewesenen Ehegatten und dem, mit einem anderen Vater oder Mutter vor der bestandenen Ehe er zeugten unehelichen Kinde des anderen Gatten beabsichtigt wird, da der im S. 02 des Anhangs zum Allgemeinen Landrechte Th. 2 Tit. 8.9 ausgesprochene Vorbehalt Allerhoͤchster Dispensations⸗Ertheilung zu solchen Eheschließungen, durch die Allerhoͤchste Kabinets⸗Ordre vom 17. Januar 1838, welche dem Koͤnigl. Konsistorium mittelst Verfuͤgung vom 31 sten desselben Monats (Annal. Jahrg. 1638 S. 351) mitgetheilt worden, aufgehoben ist.
Diejenigen Gesuche der vorbemerkten Art, welche gleichwohl bei dem Königi. Konsistorium noch kuͤnftig eingeben sollten, sind, nebst abschlaͤgiger Bescheidung der Supplikanten und etwa geeigneter Be⸗ nachrichtigung der Vormundschafts-Behdrde, den betreffenden Geist⸗ lichen, Behufs der oben gedachten seelsorglichen Belehrung und Er⸗ mahnung, mitzutheilen.
Berlin, den 17. Juli 1842.
Der Minister der geistlichen, Unterrichts und Medizinal⸗Angelegenheiten.
Eichhorn.“
II. „Se. Majestaͤt der König halten es nach einem an das Staats⸗Ministerlum erlassenen Allerhoͤchsten Befehle vom 3. Mai é. für erforderlich, von der evangelischen Kirche des Inlandes den Vor⸗ wurf abzuwenden, daß sie den Auslaͤndern zur leichteren Eingehung ehelicher Verbindungen, insbesondere solcher, denen im Auslande Ehe hindernisse entgegensichen, Gelegenheit darbiete. Damit nun Faͤlle dieser Art, die dazu Veranlassung geben koͤnnen, serg eu in Erwaͤ⸗
ung gezogen werden, so beguftrage ich nach der Allerhöchsten Be⸗
an, r, das Königl. Konsistorium, saͤmmtliche evangelische Geist⸗ liche anzuweisen, zu jeder bei ihnen nachgesuchten Trauung einer im 1 geschiedenen Person den Konsens des Königl. Konsistoriums einzuholen.
u Gen Königl. Konsistorium hat sich, vor Ertheilung desselben, davon genügende Ueberzeugung zu verschaffen, daß keine Ehe Hin⸗ dernisse obwalten, und daß die Trauung auch nicht etwa darum im Inlande nachgesucht werde, um die derselben im Auslande entge⸗ genstehenden Schwierigkeiten zu beseitigen.
Die Nichtbeachtung dieser Anordnung ist an den Geistlichen, welche 1 ein Versaͤumniß zu Schulden kommen lassen, nachdruck⸗
en. 1 Kal lnigl. Kon sistorium hat hiernach das Weltere zu veranlassen
Berlin denn ien r ber eiguschen, Unterrichts. und Meduninal
niste / * * . edel n beer. Eichhorn.“
Bekanntmachung. Das frohe Ereigniß der Vermählung hrer Kbniglichen Ho⸗
. Her won Preußen mit Sr, GKsnigli— hi dem en , eren! Favern hat alle Dewohner
ĩ— d freudigsten Theilnahme er⸗ d, , , . urchlauchtigsten Herrn
ir ne, uns eine heilige, der
Königliche Haus entsprossene
uldvnglle m 6ten d. M.
itbůrger
daß — um un dienen nin von ere d. Wünsche für , geruh en wolien, und daß de fiche Hoheit uns zu beauftragen wohnern Berlins den herz F. en Theilnahme auszudrücken, und die ersiche rung hin— zuzu fügen, da oͤchstdiefelben stets die aufrichtig⸗
en, be sten 33 bas? für das Wohl und Gedeihen der St qi he g ib cer werden mit uns dankerfuͤllt die Huld und Gnade preisen, welcher die Stadt so theuere als ehrenvolle erk⸗ male höͤchsten Wohlwollens verdankt, und bis in die fernsten Zei— ten das Andenken an dieselbe bewahren.
Berlin, den 7. Oktober 1812.
Ober⸗Buürgermeister, , , und Rath hiesi⸗ ger Königl. Residenzien.
D
— ——— * —
Die Sandels⸗Beziehungen Frankreichs zu den . Vereinigten Staaten ).
Paris, 3. Okt. Das neue Verhaͤltniß, in welches Frant⸗ reich zu den Vereinigten Staaten in kommerzieller Beziehung durch den neuen Amerikanischen Tarlf versetzt wird, berührt vor⸗ zuͤglich hart die mittäͤglichen Provinzen desselben, und natuͤrlicher⸗ weise erheben sich von dort her auch die lautesten Klagen und Beschwerden dagegen. Bordeaux, La Rochelle und die Haͤsen des Mittelmeeres sind die Hauptpunkte, von wo die Masse der Artikel ausgeführt wird, welche Frankreich der Union liesert, und dort machen sich daher die neuen Tarif— Erhoͤhungen der Vereinigten Staaten auch am härtesten fühlbar. Havre wird deshalb keinen Ballen Baumwolle mehr oder weniger erhalten, der Transit der Waaren, die von Lyon oder Paris dorthin gelangen, ist dort nur Nebensache, wenn auch von Bedeutung, und nebstdem läßt sich gar kein Vergleich ziehen zwischen der Auflage, mit welcher die Weine und Dr gane ne des Suͤdens gegen die auf die Seiden— waaren belegt sind. Die eine beträgt das Doppelte und in man⸗ chen Fällen das Fuͤnffache der anderen im Verhaͤltnisse des Wer⸗ thes der tarifirten Waare. Deshalb wollen und muͤssen die Han— dels-Kammern der Seehafen, welche vornehmlich durch den neuen Amerikanischen Tarif hart betroffen werden, mit aller ihnen zu Gebot stehenden Energie und Ausdauer beim Ministerium ihre Stimme erheben, und Bordeaux besonders, dessen Weinhandel ohnedies schon in einer so bedrangten Lage sich befindet und jezt statt neue Absatzwege zu sinden, deren er so dringend bedürfte, im Gegentheil abermals deren sich verschlleßen sieht, wird dabei sich an die Spitze slellen und die Initiative mit seinen Vorstellungen ergreifen.
z i sich eine richtige Idee von den Handels⸗Beziehungen zwi⸗ schen Frankreich und den ereinigten Staaten machen zu koͤnnen, muß man bis auf eine gewisse Anzahl von Jahren zuruͤckgehen, da die Ergebnisse der einzelnen Jahre sehr verschieden sind, und wenn man daher nur einige wenige in Betracht ziehen wollte, man zu sehr unrichtigen git in fn daraus gelangen wurde, die 6 ein Gesammt⸗-Urtheil durchaus nicht maßgebend zu seyn ver- mbͤchten.
Nach offiziellen Erhebungen und den Angaben der Zoll-Re—⸗ gister hat der Franzoͤsische Handel mit den Vereinigten Staaten jm Laufe von vierzehn Jahren in runden Ziffern (die Ziffern der Handels-Bewegung von 1841 sind hier noch nicht mit eingeschlos— sen) folgende Resultate geliefert:
Einfuhren in Frankreich.
72, 7338, 000 Fr., wovon 53, 236, 000 64, 117,000 — 49,203 000 Sl, 397, 000 58, 133,000 Sl, 310,000 60, 323, 000 51, 463, 000 47,523,000 S9 359 0h bi. 927, 00) 99,079,000 73, 885, 000 97, 186,000 76, 53 ( O ))
S9. 182.000 7 l. 5 5, MM 110769, 000 Sl. 64, 000 118,284, 00) 87,671,000 133,8 12,000 103,664,000
1839 99. 206,000 ⸗ Sn 882.000 1810 175, 829,000 ⸗ 117.969, 000 in Frankreich zum Verbrauche kamen.
Ausfuhren von Frankreich. S079, 909 Fr., wovon 76,212,000 68, 9 15,9000 66.217, 000 73, 563, 000 65,320 000 76, 689, 000 69, 0 14, 000)
134,793, 000 110, 180,009
7,636 009 8, 5 58. M
131, 965.000 107,984, 000
113.093.000 78, 136, 000
196,042, 000 145,251,000
238, 874,000 158737, 000 99, 8 17, 000 59, 546, 000
171,512,000 120,983,000
r 201,591. 000 120 946, 000
1840 ..... 136,119, 9000 ⸗ ö 80,759,000 an Franzoͤsischen Boden- oder Industrie⸗Erzeugnissen.
Man ersieht hieraus, wie ungleich der Werth der Versendun⸗ gen aus Frankreich nach den Vereinigten Staaten in den verschie⸗ denen Jahren gewesen ist. In der hier gegebenen Uebersicht sind die gegenseitigen Sendungen in Baarem nicht inbegriffen, die auf
1827 4828... 1829 1830 1831 1832 1833 1834 1835 1836
1827 1828 .... 1829 1836 1831 1832 1833 1834 1835 1836
1837
ö
21 **
*
8 ** * * * .
a 8 w w 6 **
) Da es neuerdings wieder bfter vorgekommen ist, daß die Ori⸗ ginal · M ssel und Korrespondenzen der Staats Zeitung von an⸗ eren Blattern aufgenommen worden sind, so sehen wir uns zu der Bitte veranlaßt, daß dies fernerhin wenigstens mit Nennung der re⸗ spektiven Quelle geschehen möge. Anmerk. der Red.
21
eine merkwürdige Weise von einem Jahre zum anderen wechse Im Jahre 1828 kamen aus den Vereinigten Staaten nach Fel reich neunzehn und eine halbe Million, im Jahre 1831 29 Mil⸗ lionen und dagegen im Jahre 1836 nicht einmal eine ganze Mil— lion. In den Jahren 1830 und 1831 schickte Frankreich nicht 100 00s Fr. Baargeld nach den Vereinigten Staaten, aber im Jahre 18536 fuͤr mehr als 29 Millionen.
Gehen wir nun zur Ausfuhr von Weinen und Branntweinen aus Frankreich nach den Vereinigten Staaten äber, so finden wir, daß sich dieselbe während einer Periode von zwanzig Jahren her— ausstellt, wie folgt:
Weine der Gironde.
Von anderswo her. Litres. Litres. 1,173, 000 3.368. 000 1,0951000 1,590 000 1,876,000 5,977, 000) 1,043,000 2,781, 600 1,214,000 6,7 88 000) 1,254, 000 5, 261, 000 2089, 000 4019000 1,657. 0060 2, 317000 2, 341,000 5,7 89, 000 1,5377, 000 4,951,000 2 086, 000 H. 868.000 2691, 000 6. 890,009 2, 6650, 000 6, 592, 000 2621, 000 5751,00) 5,019,000 106, 507,900 F 0b, 000 11,1000 2, 596, 000 5, 691,000 6, 509, 000 5, H65,B 000 7, 187, 000 b, 266, (00 4,011,000 4, 192,000)
Branntweine. Litres. 3, 092,000 5, 450, 000 6, 932. 000 d, 185,000 5,671,000 3, 101,009 6,635,000 8, 8 15,000 4,965,000 gos. 000 2, 57 1, 001) 3,577, 000 1, 943, 000 2, 6 17, 000) 1,9 18,000 3,923,000 2512, 000 4,064,000 4,295,000 3, 364, (600
Staaten in Bezug auf die Gesammtheit der Versendungen der
Jahre 1810 aber fiel es auf 26 pCt. fuͤr die Weine in Faͤssern, ünd auf 23,08 pCt. fuͤr die Weine in Bouteillen.
lionen belaufen; in den Jahren 1828 und 1834 auf beilaͤusig 31 Millionen; sie erheben sich auf 65 Millionen in den Jahren 1825 und 1831; erreichten 68 Millionen in den Jahren 18335 und 1836, und stiegen im Jahre 1839 segar bis auf 98,016,000) Fr. wahrend sie im folgenden Jahre 1810 wieder auf die, noch immer— hin sehr bedeutende, Summe von 70, 194,000 Fr. herabsanken.
Es wuͤrde zu weit fuͤhren, wenn ich auch eine lange Uleber— sicht der Einfuhren der Erzeugnisse Amerika's nach Frankreich hier geben wollte. Es wird genügen, hier die Ergebnisse zweier Jahre in Ziffern anzuführen.
Es wurden in Frankreich eingefuhrt:
18: B61. 18 1. 43,296,000 Kilogr. 79, 9001, 000 Kilogr. 3, 588, 000 = 8, 130 000 330,009 4,016,009 Pottasche 2, 023, 000 1, 398, 000 Quereitron (gelbe Ameri⸗ kanische Eichenrinde) 1,159,000 = 1,316, 00)
Bekannt ist, daß Frankreich beinahe die saͤmmtliche Roh⸗ baumwolle, deren seine Industrie bedarf, aus den Vereinigten Staaten bezieht. Im Jahre 1839 betrug die Totalität der Ein— suhr derselben nur 5l,. 338. 000 Kilogr., 1840 aber 8, 255, M Kilogr.
Darunter waren waͤhrend des erstgenannten Jahres an Brasiliani⸗
scher Baumwolle 1,672,000 Kilogr. und wahrend des zweiten gar nur 133,00) Kilogr. Auch ist nicht abzuleugnen, daß die fuͤr eine Menge Artikel sonst so strengen Franzbͤsischen Zoll-Tarife mit ziemlicher Milde die behandelten, welche dle Amerika⸗ ner an Frankreich liefern. Ohne in eine weitläufige Eroͤrte⸗ rung uͤber diese Thatsache einzugehen, mit Aufzählung von Waare fuͤr Waare und Jahr fuͤr Jahr, genugt es, hier anzufüͤhren, daß im Jahre 1832 z. B. 6,050, 069 Fr. an Zoͤllen fuͤr 17 Millionen Amerikanischer Erzeugnisse, und im Jahre 1831 10.162.909 Fr. fuͤr nahe an 76 Millionen Amerikanischer Erzeug⸗ nisse an die Franzoͤsischen Douanen bezahlt wurden. Nicht ein⸗ mal die Produkte der eigenen Kolonieen Frankreichs hatten sich solcher milden Behandlung zu erfreuen, denn im Jahre 1832 zahlten 16,955,000 Fr. an Wanren, die aus Martinique kamen, 13.198,90 Fr. bei ihrem Eingange im Mutterlande, und im Jahre 1831 mußten 13, 001,00) Fr. an Erzeugnissen derselben Iunfel einen Eingangs-Zoll von 976,090 Fr. an die Douanen dezahlen. Im Jahre 1819 haben die Amerikanischen Produkte kanm 16 Millionen an Zöllen bei ihrem Eingange in Frankreich zu tragen gehabt, welche Summe m * al steht mit jener, welche die Franzbsischen Produkte kuͤnstig bei hrem Eingange in die Vereinigten Staaten werden bezahlen muͤssen. Die Franzoͤsischen Seidenwaaren allein werden mehr als 20 Mil— zu tragen haben, ehe sie an den Konsumenten gelangen.
das Verhaͤltniß so heraus: das Mittel der Ausfuhr der Jahre von 1838, 1839, 18140 war für die Branntweine 3,8714, 000 Titres oder 853,000 Gallonen etwa; bei dem durch den neuen Amerikanischen Tarif festgesetzten Zoll von 1 Dollar pro Gallene wuͤrde dies also eine Summe von 1 Millionen Fr. zu bezahlen geben, wenn der Belauf der Einfuhren an Branntweinen aus Frankreich in die Vereinigten Staaten in Folge der von diesen vorgenommenen Zoll-Erhdͤhung sich nicht vermindern sollte.
Das Mittel der Ausfuhr der drei oben benannten Jahre war fuͤr die Weine in Fässern aller Sorten 9,2 10,9) Litres oder 2,029,090 Gallonen; mit dem Zelle zu 6 Cents wuͤrde man nahe an 6.200, 009 Fr. erhalten. 1
Unterzieht man einen jeden der tarisirten Artikel einer ahnlichen Berechnung, so wird sich das Ergebniß herausssellen, daß die Amerskaner' an der Masse der Franzbsischen Waaren eine Summe zu erheben gedenken, die sieben- bis achtmal stärker ist, als jene, welche Frankreich von einer gleichen Summe Amerikanischer Pro⸗ dukte erhebt. .
Da aber voraussichtlich die Erhoͤhung der Taxen eine ente sprechende Verminderung der Versendungen nach sich ziehen wird, so werden die Amerikanischen Staats Kassen Linen nicht unbe⸗ traͤchtlichen Theil der Zoll-Einnahmen sich entgehen sehen, auf die man in Amerika gerechnet zu haben scheint. Der Amerikanische Konsument wird entweder einen ihm zur Gewohnheit gewordenen Artikel känftig gar nicht mehr kaufen, oder theuerer bezahlen. Aber der eigentliche Schaden faͤllt immerhin auf den Franzdsischen Produzenten oder Fabrikanten zuruͤck, und vor allem auf die Weinbau⸗Industrie, auf welche von allen Seiten die Schlaͤge
regnen.
16... Das Verhaͤitniß der Wein-Ausfuhren nach den Vereinigten
Gironde, war folgendes: im Jahre 1859 nämlich 16,84 pCt. an Weinen in Faͤssern, und 43.89 pCt. an Weinen in Bouteillen; im
Auch die Franzoͤsische Handels-Marine hat mit der Ameri⸗
kanischen eine furchtbare Konkurrenz zu bestehen, wie aus folgen⸗ der Uebersicht der Schifffahrts⸗Bewegung der Einfuhren von = ö. nach Frankreich während vierzehn Jahren sich ergeben wird:
Franzdsische Schiffe. Amerikanische Schiffe. Tonnen.
Tonnen. 47 Schiffe mit 12,071 300 Schiffe mit 79, M3 25 — 771 250 74.3560 . . 311 . . 92,208 322 ? ö 95, 148 223 = 567,944 285 = 90, 022 298 . 96, 248 287 P 91,442 298 3
8, 305 16,766 15,615 18,282
9, 391
15,654
102,903
313 110689 262 99, 504 357 129,024 338 249 101A, 182 9 ⸗ 25.7251 376 ⸗ 1513766
Von einer Gesammtsumme von 1,581,185 Tonnen ( Gesammt Ziffer des vereinigten Tonnengehalts der mit Ladung aus den Vereinigten Staaten nach Frankreich in den Jahren 1827 — 40
23,279 16,733 18 381
—
. *
*
eingelaufenen Schiffe) kommen also der Franzoͤsischen Schifffahrt nur 196,632 Tonnen zu, etwa 12! pCt.
Die Franzbsischen Weine werden künftig in den Vereinigten
Staaten Zölle bis zu 10 pCt. und daruͤber, die Branntweine so—
gar über 200 pCt. bezahlen mussen. Dies kommt einem Verbote derselben nahe. Wenn aber die Amerikaner die Tarife der Octroi's
von Paris, Lille, Rouen und fast allen großen Städten Frankreichs
Die Versendungen an Franzbsischen Seidenwaaren nach den Vereinigten Staaten hatten sich im Jahre 1826 auf 21 Millio⸗ nen Franken (nach den Zoll-Regislern), im Jahre 1827 auf 39 Mil-
ganz außer allem Verhaͤltnisse
muthigem,
Abend in „Norma“ im Wechselgesang zu hoöͤren.
auf die Weine betrachten, so können sie mit Recht auf Franzöͤsi—
sche Reclamationen antworten, daß sie die Produkte der Franzoͤsi⸗ schen Weinbau-Industrie nicht härter behandeln, als es in Frank—
reich selbst geschleht, und daß dieses sich also nicht beklagen köoͤnne,
wenn man anderwärts sein Beispiel nachahme.
Wissenschaft, Kunst und Literatur. Italienische Oper.
In der zweiten und dritten Vorstellung der neuen Italienischen Opern Saison des Koͤnigstaͤdtischen Theaters haben wir nun den Zu— wachs, der fuͤr dieselbe an Mitgliedern gewonnen worden, bis auf eines, den Tenor Luigi Paulin, welcher erst heute Abend in der Norma“ hiec zum erstenmale auftritt, vollstaͤndig kennen lernen. Danach stellen sich, wie uns scheint, die Auzsichten fur diese Oper bei ihrem zweiten hiesigen Debuͤt unvergleichlich guͤnstiger als im vorigen Fruͤhjahr beim ersten Beginn der Italienischen Vorstellungen und selbst als nach ihrer neuen Rekeutirung im darauf folgenden Herbst. Drei Mitglieder sind es besonders, in denen wir einen gro—
,. im Vergleich gegen ihre Vorgaͤnger erblicken, Dlle An— gioling
Zoja und die Herren Pollani und Carozzi. Bisher Dlle. Assandri die einzige Primadonna, welche mit an wohlausgebildetem Gesange ein bedeutendes drama tisches Spiel verband; Dlle. Marziali konnte in letzterer Hinsicht nicht mit ihr konkurriren; in Dlle. Zoig aber sinder sene Sängerin in jeder Beziehung eine ebenbürtige Rivalin, und so möge denn zwischen Beiden ein edler Wettkampf vor dem Publikum beginnen, ohne Scheelblick und Eifersucht, denn Beide haben ihre eigenthuͤmlichen Vorzuͤge, durch welche sie sich neben einander gel tend machen können. Interessant wird es daher seyn, sie heute Fast aber möchten wir in dieser Oper einen Umtausch der Rollen zwischen ihnen durch ihr beiderseitiges Naturell erfordert finden, der Olle. Zoja die Norma und der Dlle. Assandri die Adalgisa zuweisend, da die Er siere der Letzteren, wie die herbe Grazie der milden, im antiken Sinne, gegenuͤberstebt; aber nach der Lage der bei— den Gesangs-Partieen ist allerdings ihre wirkliche Vertheilung die richtige, abgesehen davon, daß es der Dlle. Zoja doch vielleicht fur die Rolle der Rorma im Spiel noch an der sicheren Abwaͤgung der Effekte und im Ausdruck an jener mannigfaltigen Schattirung fehlen wurde, die wir bei Dlle. Assandri finden. Dlle. Zoja sch eint auf der Buͤhne noch ein Neuling zu seyn, wie ihr sehr jugendliches Aecußere und ihr grazidses, oft geniales, aber noch einer kunstvolleren Ausgleichung und Abrundung beduͤrfendes Naturell vermuthen lassen. Ihre Gesangs⸗Methode ist die der modernen Italienischen Schule, wie sie unserem Publikum besonders durch Sophie Loͤwe in geistreicher Art produzirt wurde. An diese wird man daher bei dem Gefange der Dlle. Zoja oft erinnert; wir finden eine ahnliche scharfe Accentuatton einzelner Toͤne, jenes vloͤtzliche Abbrechen mitten in der
war
vollen Kraft des Tons, einen aͤhnlich gebildeten; nur regelrech teren Triller ; Passagen.
und dasselbe kecke, schmesternde Laneiren mancher Sophie Lowe nahm freilich in der Kunstfertigkeit und in geistvollem, feinen Vortrage des Gesanges, und noch mehr in der sicheren Eleganz und Noblesse ihres Spiels einen weit hoͤhe— ren Standpunkt ein; aber Dlle. Zoja ist auch erst im Anfang ihrer Laufbahn. An Fuͤlle der Stimme uͤbertrifft dagegen ihr Mezzosopran den Sopran der Dlle. Lowe, und was bei der Deutschen Saͤngerin an Manier streifte, das erscheint bei der Italienerin ihrer nationa⸗ len Eigentbuͤmlichkeit gemaͤß und natürlich; auch zeichnet sie sich vor der Ersteren durch eine dem Ohr sehr wohithuen de Sicherheit und Praͤzision im Intoniren aus, so wie überhaupt Schnellkraft und
; ö E Entschiedenhei in ihre en A re 3 . Was nun die Weine und Branntweine betrifft, so stellt sich Entschiedenheit sich in ihrem ganzen Naturell ausprägt und jene der drei
geistige Freiheit über ihre Erscheinung verbreitet, die in jeder Kunst Sphäre das wahre Genie bezeichnet. Die Stimme dieser Saͤngerin hat einen bedeuten den Umfang und in jedem Register schoͤn ausgebildet, nur wird sie sich zu bemühen haben, den verschiedenen Klang dieser Register noch mehr auszugleichen und in Harmonie zu bringen; die Mittel toͤne haben etwas Schalmeienartiges, und ihre Schaͤrfe ist noch no zuschleifen; weicher ist schon die Hohe, von seltener Schdnheit aber die Tiefe ihrer Stimme; in dieser Region ist sie großartiger Wirkun gen faͤhig, wobei ihr treffliches Portament, durch musterhaftes Athem holen vermittelt, ihr vorzuͤgliche Dienste leistet. Da zu diesem Allen auch noch eine anmuthsvolle Gestalt, feine und ausdrucksvolle Ge sichtsbildung und ein feuriges Temperament hinzukoͤmmt, so ist wohl
nicht zu zweifeln, daß Dlle. Zoja, die gleich in ihrem ersten Debut,
als Nina“ in der gleichnamigen Qper Pietro Coppola's, von Scene zu Scene mit immer lebhafterem Applaus begleitet wurde und ent schiedene Sensation machte, der Italienischen Oper des Koͤnigstaäͤdter Theaters einen bedeutenden Aufschwung geben wird. .
Ein paar schaͤtzenswerthe Mitglieder hat die Italienische Gesell schaft ferner auch in den obengenannten Herren Pollani und Carozzt gewonnen. Ersterer ist im Besitz ciner der sonorsten Barton Stimmen, die er auch fuͤr den ruhigen Vortrag sehr schon ausgebil det hat; fur bewegtere Ensemble's wird er sich noch größere Velozi taͤt der Tonbildung anzueignen haben, denn an Staͤrke fehlt es seinem Organ nicht, um 3 durchzudringen. Noch mehr tritt dieser Mangel an Beweglichkeit im Spiel hervor; von dieser Seite verhalt sich Herr Pollani dis jetzt ganz negativ, wie ein in diff erenter 3u⸗ schauer der Handlung, nicht wie einer, der leben dig in dieselbe eingreifen soll. Herr Carohzi dagegen, der jetzige Bu fo der Ge lch aft is ein 2 beweglicherer Schauspieler; er weiß sich nicht bloß dußerlich 6 teristisch zu mäskiren, sondern auch innerlich in gan 3 ö Charaktere zu verfetzen und uns dieselben in plan cer, Ter (gie Anschauung zu bringen, wovon er. in den . — dabei bat destrank !“ und „Rina“ wirkungsvolle Proben lieferte: