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Paris, 7. Okt. Zu dem, was heute die Pariser Bläͤt⸗
. die neuesten Berichte aus Indien und China bringen, 3 Ihnen . ende weltere Detgils beifügen. Die Stadt Chapoo, welche die Englaͤnder am 18. Mai genommen haben, war von etwa 10 6000 Mann Chinesen vertheidigt, die aber nur schwachen Widerstand leisteten. Nur 300 Tartaren hatten sich in ein kleines Fort zuruͤckgezogen, und dort mit einer außerordentlichen Tapfer⸗ leit gegen die Engländer geschlagen, bis das Fort fast ganzlich ven der Englischen Artillerie jerstoͤrt war. Vergeblich hatte man mehrer emale sie aufgefordert, sich zu ergeben allein sie weigerten sich jedesmal, und wollten lieber unter den Ruinen des Forts sich begraben lasfen. In der That konnten auch nur etwa vierzig un⸗ ter ihnen dem Tode entrinnen. Der Verlust der Englischen Trup⸗ pen bei der Einnahme von Chapoo soll ubrigens der staärkste seyn, den sie bis jetzt ins Kriege mit China erlitten haben. Unter den Gebliebenen befindet sich der Oberst Tomlinson vom 18ten Irländischen Regiment und der Oberst Mountain, General-Adjutant. Den groͤßten Verlust sollen sie aber nicht beim Sturm selbst, sondern erst nachher erlitten haben, als die Soldaten zur Pluͤnderung der Stadt schritten und dabei sich vereinzelten. Ein in einen Hinter— halt gelegtes Corps Chinesen stuͤrzte da plotzlich über die Englaͤn— der her und machte deren eine ziemliche Anzahl nieder. So (r— zählt der Overland-Courier. Die Bombay-Times ver⸗ sichert, außer den zwei genannten Stabs-Offizieren habe man noch den Verlust von 10 Mann an Todten und 10 Verwundeten zu beklagen. Die Truppen, welche Chapoo genommen haben, waren vom General Sir Hough Gough befehligt, der 400) Mann un— ter sich hatte. Chapoo ilegt an der Muͤndung des Flusses Hien— Tang, und von dort wollte der General, wie es scheint, die Rich— tung gegen Rankin selbst, die zweite Hauptstadt des himmlischen Reichs, einschlagen. Man darf also ernstlichen Ereignissen dort bald entgegensehen.
Zu Kalkutta hieß es, Lord Ellenborough habe den Befehl zur Räumung von Afghanistan in Folge von Depeschen, die er aus England erhalten hatte, zuruͤckgendmmen. General Pollock war am 3. August mit seinem Armee-Corps noch immer zu Dschella— labad, in dessen Gegend er mehrere kleine Gefechte ohne Resultat geliefert hatte. Der moralische Zustand seiner Truppen scheint sehr gesunken zu seyn. Das Laster der Trunkenheit war unter ihnen eingerissen, und waͤhrend in Folge davon einerseits die Bande der Disziplin sich loͤsten, gewann das brennende Klima jener Him— melsstriche nur um so schlimmeren Einfluß auf die Leute, die theils Schlagfluͤssen, theils bösartigen Fiebern zum Opfer fielen. Bei einem der Gefechte, welches der Brigadier Montieth in der Naͤhe von Dschellalabad lieferte, begingen die Solda— ten Schaͤndlichkeiten der empdrendsten Art, plünderten und verbrannten die Doͤrfer, schaͤndeten die Frauen, und betrugen sich nach dem Ausdrucke der Indischen Blatter, selbst gleich einer Horde von Wilden. Die in der Gewalt der Afghanen besindli— chen Gefangenen wurden fortgesetzt ziemlich gut behandelt und hofften bald ihre Freiheit zu erlangen. Capitain Troup war nach Kabul geschickt worden, um wegen ihrer Ausloͤsung zu unterhan— deln. Auch in der Gegend von Kandahar hatten die Englischen Truppen einige Gefechte ohne Bedeutung geliefert, bei denen sie aber im Vortheil blieben. Die Nachrichten von dort laufen bis 2. August. Ein Theil der Englischen Streitkraäͤfte sollte sich gegen
den 16. August über Quettah an den Indus zurückziehen, und der
Rest die Straße von Ghuznee einschlagen, um gegen Kabul zu marschiren. Die ganze Staͤrke der Englischen Streitkräfte an den
Graͤnzen des Punjab wird auf etwa 50,990 Mann angeschlagen.
China.
Macao, 7. Juni. Tschapu, der Hauptmarkt des Handels zwischen Ching und Japan, ist am 18. Mai den Engländern in die Hände gefallen. Nachdem die Festungswerke der Stadt am 17ten mittelst zweier Dampsschiffe rekognoszirt und am 18ten Morgens von neun Linienschiffen und zwei Fregatten beschossen worden, landeten die Truppen unter General Gough und bemaͤch— tigten sich ohne Widerstand saͤmmtlicher Vertheidigungs-Linien. Die Chinesen, 10000 Mann stark, worunter zum dritten Theile Tartaren-Truppen, entflohen nach allen Richtungen und wurden hitzig verfolgt. Dreihundert Tartaren indeß, denen jeder Ausweg abgeschnitten war, warfen sich in einen Goͤtzentempel und verthei⸗ digten sich dort, in der Meinung, die Englaͤnder wuͤrden keinen Pardon geben, auf eine verzweiflungsvolle Weise, bis das Haus einstuͤrzte und alle Vertheidiger, mit Ausnahme von 40, die gefan— gen genommen wurden, unter seinen Trümmern begrub. Die Eng⸗ laͤnder hatten bei dieser Gelegenheit 11 Todte, unter denen der Oberst des 18ten Infanterie⸗Regiments, Tomlinson, und 52 Ver— wundete, unter denen der General-Adjutant, Oberst Mountain, und zwei Hauptleute. Am 26. Mai sollten die bei Tschapu ge⸗ landeten Truppen wieder eingeschifft werden.
Inland.
Berlin, 12. Okt. Se. Majestät der König haben Aller— gnaͤdigst geruht: dem Kammerherrn Freiherrn von Stillfried zu Lomnitz bei Görlitz die Annahme des von den regierenden Fuͤr— sten zu Hehenzollern-Hechingen und Sigmaringen Durchlauchten ihm verliehenen Ehrenkreuzes ter Klasse des Furstlich Hohenzollern⸗ schen Haus-Ordens zu gestatten.
2108
Wissenschaft, Kunst und Literatur.
Königliche Oper.
Es konnte wobl einige Verwunderung erregen, da Anwesenheit einer Illu schen Opern ⸗Gesellschaft, die 14 * 4 für die ersten Particen aufs befriedigendste konstituirt ist, unsere Deutschen Saͤnger es unternehmen sollten, mit den Italienern in de⸗ ren eigener Sprache zu wetteifern. Bekanntlich sind die Polen sehr geschickt im Erlernen fremder Idiome, aber dennoch würde man es geiwiß nicht wenig seltsam finden, wenn in einer Zeit, wo eine Deut⸗ sche Geselischaft in Warschau Opern- Vorstellungen gäbe, auch von den Saͤngern des Polnischen National-⸗Theaters in Deutscher Sprache gesungen wurde. Indeß die Sache erklaͤrt und n. t sich fuͤr ünsere Deutsche Oper, nachdem man die näheren Umstaͤnde erfahren hat. Es fehlte derselben für große dramatische Partieen fur jetzt an einer Sdn⸗ gerin, denn Frau von Faßmann hat durch haufige Unpaͤßlichkeit leider auch an ihrer Stimme gelitten und bedarf der Schonung, auch eignete sie sich immer vorzugsweise nur fur solche Rollen, die, wie die Gluck⸗ schen Heldinnen, in ruhig getragenem Gesange sich mit einfacher Wuͤrde bewegen. Dlle. Tuczek ist eine treffliche Primadonna fuͤr die komische Oper und fur die zarteren Rollen der ernsten Oper, aber dem heroischen Fach sich zu widmen, konnte sie weder durch ihre Persoͤn⸗ lichkeit, noch durch den Charakter ihrer Stimme veranlaßt werden. Eine dritte unserer Sängerinnen, Dlle. Hedwig Schulz, würde zwar hinlaͤngliche Fuͤlle des Organs fuͤr dieses Fach besitzen, doch fehlt es ihr noch an der zu dramätischen Bravour⸗-Partieen erforderlichen he⸗ hen Ausbildung in Gesang und Spiel, und es ist auch ihrer fruͤhzei⸗ tig zu viel in Anspruch genommenen Stimme eher einige Ruhe zu wuünschen, wenn ihre Frische und Kraft nicht vor der Zeit verloren gehen soll. Dlle. Häͤhnel's Stimme ist Mezjosopran, der sich mit den Jahren immer mehr auf die tiefere Lage zu beschraͤnken und nur Tigentliche Altpartieen zu übernehmen hat, da die höheren Tdue . fruͤheren schoͤnen Klang a verlieren anfangen. Fuͤr diese Partieen war indeß ibr im vorigen Herbst erfolgtes gigas ment fur die Königliche Bühne sehr schaͤtzdßr. Ille. Gruͤn baum endlich, die im Laufe dieses Fahres fur dieselbe Bühne wieder en⸗ gagirt worden, kaun selbst in ersten Gesangsparticen, wo es auf dramatisches Spiel nicht werden, da ihr Organ sich bei einiger Anstrengung ßen zum Detoniren neigt; im Soubrettenfach aber, im Singspiel und Vaudeville ist sie vermoͤge ihres angenehmen, leichten und munte— ren Vortrages und lebhaften, naiven Spiels immer gern ie hen und gehort. Hiermit haben wir die Reihe der bedeu⸗ tenderen Saͤngerinnen des Koͤniglichen Theaters durchmustert; es war also, wenn nicht die große Oper in dieser Herbst⸗ und Win⸗ ter- Saison ganz brachliegen sollte, eine erste dramatische Gesangs⸗ Virtuosin zu gewinnen. An Talenten dieser Art ist aber jetzt in Deutschland wenig neuer Zuwachs vorhanden; einige altere Celebri⸗ faͤten sind in festen Stellungen, welche sie nicht leicht verlassen moͤgen, und so war es denn in der That eine schwierige , den An forderungen unseres Theater- Publikums in dieser Hinsicht zu genügen. Die Direction entschloß sich unter solchen Umstaͤnden zu dein einst— weiligen Engagement einer Saͤngerin des Auslandes, Mad. Schober— lechner, geborenen dall Oecg, die zwar nicht mehr in der Bluͤthenzeit ihres Glanzes, aber, wie ihr gestriges Debuͤt in Rossini s „Semirg— mis“ auf überraschende Weise darthat, immer noch im Besitz so schoͤ⸗ ner Stimme, und vor allen Dingen einer in jeder Beziehung so ho⸗ hen Kunst des Gesanges und einer noch so durchaus reinen Intong⸗ tion sich befindet, daß die wahren n, . gewiß mit Vergnuͤ⸗ gen den ferneren Gastrollen dieser Künstlerin entgegensehen werden. Mad. Schoberlechner ist die Tochter eines Itallenischen Gesangz⸗ Lehrers und in Petersburg geboren, wo sie em Vernehmen nach, zuerst als Saͤngerin auftrat. Später verheirathete sie sich mit dem Deutschen Pianisten Schoberlechner und war unter diesem Namen eine Reihe von Fahren eine der gefeiertsten Primadonnen der Opern⸗ bühnen Italiens, besonders des Theaters der Sala in Mailand. Durch ihren Gatten erlernte sie auch die Deutsche Sprache, doch da ste derselben natürlich nicht in demselben Grade maͤchtig ist wie der Italienischen, mit welcher sie aufgewachsen, so wuͤnschte sie bei dem Engagement fuͤr die hiesige Königliche Oper die Gewaͤbrung des Dortheilz, dem. Berliner Publikum zuerst in ihrem cigentlichsten Element, glso in Itallenischen Opern, in Italienischer Sprache gesungen, sich zeigen zu konnen. Man willfahrre ihr hierin, und es
wurde daher beschlossen, ein paar Opern, die „Semiramis“ und „Lu⸗ erezia Borgia“, mit dem Gesangs-Personase der Königlichen Bübne Itaslienisch einzustudiren. Nach diesen wird Mad. Schoberlech ner auch in Deutscher Sprache singen und namentlich in Don Juan“, „Robert der Teufels“ und „Hugenotten“ auftreten. Das Publikum wird also fuͤrz erste wohl einige Nachsicht gegen unsere Deutschen Sanger und Sängerinnen uͤben und sich, was Pronunciation und Accentuirung betrifft, jedes Vergleichs enischlagen. Von Seiten des Vortra— ges indeß kann diefe Nachsicht weniger gefordert werden, und in dieser Beziehung hatte man wohl auch von unseren Deutschen Saͤn⸗ gern mehr Leichtigkeit und Politur erwarten durfen, als ein paar derselben bei der gestrigen Auffüͤhrung zeigten. Dile. Haͤbnel machte bierin fast die einzige Ausnahme, obwohl auch ihr einige Skalen nicht recht gelingen wollten. Das Duett aber zwischen ihr, die den Ar⸗ sazes gab, und Madame Schoberlechner wurde in sehr abgerundetem und schoͤnem Ensemble vorgetragen.
Es liegt sehr nahe, eine Vergleichung zwischen unserem Gast und der noch beruͤhmteren Kuͤnstlerin anzustellen, welche im vorigen Jahre in derselben Partie hier auftrat, und ein solcher Vergleich kann, was den Total-Eindruck, die Harmonie des Ganzen anbetrifft, nur zu Gun⸗ sten der Mad. Schoberlechner ausfallen. Allerdings hatie Mad. Pastg in denjenigen Lagen und Modulationen der Stimme, Tonfiguren und Ge⸗ nf, zerzierungen, die ihr noch vollkommen zu Gebot standen, wie vor⸗ züglich in ihrem mezxza voce, theils einen noch wohlklingenderen Schmelß, theils eine großartigere Betonung, aber diese Schönheiten blieben doch bloße Fragmente, und wurden von eben so viel unschoͤnen, ja peinlichen Wirkungen unterbrochen; das oft durch ganze Saͤtze hin⸗ durchgehende Detoniren um einen viertel, sogar um einen halben Ton, die bestͤndige Unreinheit und Ruhigkeit ihrer tiefen Tone verletzten das Ohr dermaßen, daß man sich den hohen Genuß ihrer schoͤnen Stimmreste, ihrer herrlichen Meihode und ihres grandiosen drama— tischen Ausdrucks wirklich theuer erkaufen mußte. Von all, diesen Maͤngeln ist Mad. Schoberlechner frei; sie bildet und haͤlt den
Vorladung d tigten an den Cetrnß ,
Lessenthin.
Der Prediger Bern ; auf dem hiesigen Ober Landesgerichte anstehenden abend geht ein Dampfschiff n Prehig ernsec hat wegen einer auf, den Termine 22 versonlich ** ** — mit ab, . wird wöchentlich ein
Information versehene Justiz Kom⸗ port von hier nach Hamhenß expedirt. ü die Justizraͤthe Zitelmann, Boch⸗ kunft und Fahrbillets ertheile
im vormaligen Borcken⸗ jetzigen
9 Kreise belegene alt v. Borcken in e e, Vollmacht und
und Lesfen hin eingetragenen 6 missarien, wo station 8 Hang 0 zu n , ee: 46 en. . Krüger * Hermänn vorgeschlagen werden, die Herrmann C. Mey er, erderschen Markt kö r, en , , r , d e, den. Jetzt werden nacht raͤglich folg nf? Iller dr ö ,. ? . e 6
recht, gehdrig geltend zu machen,
enfalls Ber d n tr, . aüf Ausübung shrer
ses Aufgebot ist unterm 4. Ju
der v Vorckeschen Familie, derUn Peben ünnltnss unde das
enthalt ficht bckann? ii, Auf. widr der Lieutenant Heinrich Christian v. Borcke, ein
89 9 Allgemeiner Anzeiger und ihre etwanige lehnsfaͤhige Descendenz hierdurch aufgefordert, in dem am 15. April 1843, Vormittags 11 uhr,
vor dem Sber Landesgerichts Rath Baron v. Boenigk Jeden Sonntag 21 Donnerstag und Sonn. Sternberg“ ff mit Passagieren ven hier Rut ion bestimmt
Hamburg.
n, . er Naͤher⸗ e
gehen werden.
ankömmt, kaum noch verwendet
Magdeburg. den 1. Oftober 1842. i Direction. Holtz apfel.
u kaufen wird gesucht: 1 Gut in Die Auf⸗ 54 6 Werthe 4 zo, od0 Thlr. mit 8 Ans. —
Ton durchaus rein und schoͤn; ihre tiefen und mittleren Tone haben zwar keinen vollen Metallklang mehr, aber sie sind doch nicht von siͤrender Wirkung, und ihre Höhe ist noch sehr wohlklingend und meist von hinlänglich ausgebender Kraft, besonders im den i, wo sie der Stimme freieren Lauf lassen kann, während sie dieselben im Einjelgesange immer mit so fein berechnetem Maß erklingen laͤßt, daß man nie eine Haͤrte oder Schaͤrfe verspärt. Das Formelle ihres Gesanges und der Vortrag sind meisterhaft gebildet, nur der Triller scheint ihr nicht mehr ganz leicht zu fließen. Am schönsten wirkt auch, wie die Pasta, diese Sängerin in den sanft getragenen Gesangsstellen und im mezzg voce; die raschen Passagen klingen nicht mehr so gut, aber ihre Volubilitaͤt und Prä⸗ ision hat man stets ju vewundern. Zu bedeutenden dramatischen Ef= ekten bietet Rossinis „Semiramis“ mit ihren mehr lieblichen, als roßartigen Melodieen und oft zu ermüdender Breite ausqesponnenen ceren Ton⸗Phrasen, die ie . in den zu jener Zeit so beliebten Triolen⸗Rouladen sich weldlich ergehen, 'nicht viel Anlaß; doch konnte man überall, wo der Komponist nur irgend Gelegenheit 86 giebt, wie in dem Finale des ersten Akts beim Erscheinen des Ninus, und in den Wechsel⸗Reeitgtiven mit Assur und Arsazes eine eistvolle Auffassung und lebhaften Ausdruck wahrnehmen. Von die—⸗ er Seite wird Mad. Schoberlechner ihre Kunst in „Lucrezia Bor= ia“ schon mehr entfalten konnen; aber erst in „Don Juan“ und en „Hugenotten“ wird man ihre Bedeutung als dramatische Saͤn— gerin ganz zu würdigen im Stande seyn. 10.
Berlin -Stettiner Eisenbahn. Section Berlin- Neustadt-Eberswalade.
krequenz in der Woche vom 2. Oktober bis einschlielslich 8. Oktober 2795 Personen.
Meteorologische Beobachtungen.
1812. Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger 11. Okt. 6 uhr. 2 Upr. 10 uhe. He obachtung.
Lusidruck! .... 339, 27 Har. 338, is Par. 337, 02 Par. Quellwärime 7,8 R. Lustwärme... 9 8, 27 R. 4. 9,5? n. 4 19,17 R. Flusswärme d /o, N. rhaupunkt.. 4 5,357 n. 4 6,1 n. 6,37 n. Rodenwärme 9, 7) R. NDunstsütiißgun 8S0 pi. 75 pCt. 70 FC, AWAusdünstuns os 1, Rh. Wetter ..... trühe. trübe. berogen. Niederschlags 0, 00 Rh. Wind.. ..... W. W. W. Würme wechsel 1,0 Wolkenrzur.. . — W — 5,97 R.
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Auswärtige körsen.
Niederl. wirkl. Sch. 521. Aust. —.
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Amsterdam, S. Okt. Lins. —.
Kaum - hill. — 5. Span. 153. 35 40. 20H. Tas. — Hreura. Pran. Seb. — Toi. — Oster. 108. ö. Antwerpen, 7. Okt. Einsl. —. ere Aul. 15. ö IIa m burg, 10. Okt. Nauk- Actien 1630. us. Russ. 1091, London, 7. 0kt. Cons. 3* 93. Rel. 103, Nene Anl. 15 *r: ire J. Ausg. Sch. 9. 237 Mol. 52. 55 100. 53 1. 3* 213 knßgl. Russ. 112. res. 63. chili 85. Colamb. 20. Mer. 323. Heru 10 Paris, 7. Okt. 55 Rente in our. 119. 25. 35 Mm sin cour. S0. X. Anl. de 1841 — 57 Neœapl. in cour. 108. 45. & ares. nente 22, Pass. 3 ketersburzg, i. Out. Lond. 3 Met. 3715. UHamb. 315. Taris 402. rain,. Eci, ao Fi. — do. 300 EI. — «da. 200 71. 263. Gren, e, vir S5 nen. 169. 45 109. J. 76. 15 —. Nank-Actien 1620. Anl. de 185 1106. de 1639 109.
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Königliche Schauspiele. Donnerstag, 13. Okt. Im Enn, Die Krondiamanten, komische Oper in 3 Abth., mit Tanz. usik von Auber.
Im Schauspielhause: Une chaine, comédie en 5 actes et en prose, du thädtre frangais, par Scrihe.
Freitag, 14. Okt. Im Schauspielhause: Der Sohn der Wildniß.
Sonnabend, 15. Okt. Im Opernhause. Zur Feier des Allerhöchsten Geburtsfestes Sr. Majestät des Könige: Kantate, gedichtet von Rellstab, komponirt vom ng 5 rektor Taubert, ausgeführt von den Damen Tuczek, Hähnel, Gruͤn— baum, Hoffkuntz, den Herren Mantius, Boͤtticher, Fischer, Gehrer, Heinrich, Mickler und dem gesammten Chor⸗-Personale. Hierauf: Fest-⸗Rede, gedichtet von hr. Fr. Föͤrster, gesprochen von Mad, Erelinger. Und: Richard Lwenherz, Singspiel in 3 Abth. Musik von Gretry.
Im Schauspielhause. Zur Feier des Allerhoͤchsten Gebuürtsfestes Sr. Majestät des Königs: Fest⸗Rede, ge— dichtet von Dr. Fr. Förster, gesprochen von Herrn Devrient. Hier— auf: Zum erstenmale: Ein Hand⸗-Billet Friedrich's II., Lustspiel in 3 Abtheilungen, von W. Vogel.
Ngäönigsstädtisches Theater.
Donnerstag, 13. Okt. Einen Jux will er sich machen. Posse mit Gesang in 4 Akten, von J. Nestroy. Musik von A. Muͤller.
Freitag, 14. Okt. Der Verschwender.
Sonnabend, 15. Okt. (Itallenische Opern⸗Verstellung) Zur Feier des Allerhoͤchsten Geburtsfestes Sr. M ajestat des Koöͤnlgs: Zum erstenmale: La Faxorita. Grand' Opera in 4 Atti. Musica del Maestro Donizetti.
Verantwortlicher Redactcur Dr. J. W. Zinkeisen.
für die Preuszischen Staaten.
Dampfschifffahrt zwischen Magdeburg und
Kupferstich-⸗Auction zu Dresden. Daß lh, in Nr. 188. und Nr. 247. zum 21. Oktober d. 7 angekündigte Ate Gräfl. von anderscheidsche Kupferstich
chlepp-Trans- an gedachtem 214. Oktober allbier bei un— Naͤhere Aus. ö terzeichnetem beginnt,
n in Berlin die gern wird nochmals bekannt gemacht.
Dresden, den 8. Oktober 1842. Carl Ern st Heinrich, Auctionator.
Literarische Anzeigen.
Von
omm. oder
Sohn des Hauptmanns Friedrich Wilhelm v. bin lr er, dieler Häiet i veranlaßt und iann J Gut unwest Frankfurt 4. d. G. bis zu 20 o hir. Ruhlandt's Eisenbahnkarte von Deutschland
Borcke, . auf Rosenow ansaͤssig, und der ehemalige Hauptmann Georg Ludwig Fried⸗ rich v. Borcke, ein Sohn des . Di⸗ rektors Peter Matthias Georg von Borcke,
Stettin, d (¶ . 8.
en 12. September 1842.
ohnhause.
Königl. Ober⸗Landesgericht. — Eomt. erbeten.
bubschem
Zeit in der Registrat 2 Prov., bis , ,, a . , , , . ei ,. 5 8e ist so eben die 3te sehr verbesserte 8 Adress. e. O. 41 werden im Intell.⸗
uflage erschienen und durch alle Buch- und Land- larten⸗Handlungen zu haben.
— . . ,,
ö
Allgemeine
Preußische Staats-Zeitung.
Inhalt. 2 1 Afrikanischen , — Ver⸗
wer
es. = Briefe aus Paris. (Erneuerter Streit der Un inne der Geistlichkeit. — Politischer ů233 ]
Großbritanien und rland. London. Fernere Parlaments Pro rogirung. — Milltairische Beförderungen. — Auslegung der . Siipulaiion mit den Vereinigten Staaten, Verfahren gegen die verhafteten Chartisten und rbeiter. — Polizeiliches Einschreiten gegen einen angeblichen Erjbischof von Tripolis. Nachrichten ar Westindien und Merle. — Vermischtes. Schreiben aus London. (Lord Ashburton's Depeschen; die Stellung Englands
ne 4. n mn, der Prinzessin Sophie. Anleihe.
Belgien. B rüssel⸗ 9 ; NM änch en. Einberufung der Staͤnde , ar. Notification von der Vermaͤhlung
des Erbgroßherzogs. — Kassel. Professor Ruhl *. . Seestürme. — Ausgrabungen. ir ,,. , . in der Schweiz.
Schweiz. Maber id. Vermischtes. — Schreiben aus Made id.
eren , n der Cortes; Siozaga's Sendung; Handels Vertrag
mlt üruguay; die verschiedenen Organe der Presse uͤber die Geruͤchte
rsiellung der Constitution von 1812. in Bezug auf die Wiederherst 2. 1 n .
Serbien. Von der Serbag⸗ n Fürsten Michael, . .* 9 2 a n gc Gräͤnze. Der Graͤnzstreit zwi—
schen Montenegro und der Herzegowina geht einer Entscheidung
entgegen. aul! Köln.
Die Kabylen.
— ——
Amtliche Nachrichten. Kronikt des Tages.
z jestat der Koͤnig haben Allergnaͤdigst geruht:
a m , n, Balan den Titel eines Legations⸗ Raths beizulegen;
r n bee rntzerordneten-Vorsseher, Buchhaͤndler und Buch⸗ druckerei Besitzer Häffer zu Mänster zum Ober-VBärgermeister der dortigen Stadt auf die Dauer von zwoͤlf Jahren zu ernen— nen; und r
Dem Schlaͤchtermeister Jen dritzky zu Königsberg in Pr. das Prädikat als Hof⸗Schlaͤchtermeister zu verleihen.
Der bisherige Advokat Jakob Anton Bloem zu Duͤsseldorf ist zugleich zum Anwalt beim Königlichen Landgerichte daselbst, und
Der Advokat ö in. Wilhelm Lingmann zu Koblenz zu⸗ gleich zum Anwalt beim Khbniglichen Landgerichte daselbst ernannt worden.
Bekanntmachung.
In Folge der auf der Berlin-Anhaltischen und Magdeburg— Leipzsger Eisenbahn⸗Route am 15. Oktober c. in den Dampfwa—⸗ — eintretenden Veraͤnderung findet die Brilefbefoͤrderung zwischen Berlin einerseits, Halle, Leipzig und Magdeburg anderer— seits, von dem genannten Tage ab, in folgender Weise statt:
aus Berlin in Halle in Leipzig in i. urg. 7h u. fruͤh 29 u. Nachm. 35 Uu. Nachm. 3 U. Nachm.
taͤglich „11 Vorm. 67 Abends 77 „ Abends 7 » Abends 33 * Rachm. 55 » früh 65 » früh. „ 8 Abends 9 » fruͤh 109 Vorm. 19. Vorm. 10 Abends ...... ..... JJ 19 „Nachm.
aus Magdeburg ausLeipzig aus Halle in Berlin
77 U. fruͤh
„1145 Vorm. 117 Vorm. 12 Mittag 7 „ Abends „3 4 Nchm. 27 Rachm. 35 Nachm. 5. * fruͤh d 44 1086 „ Vorm 22. k 105 „ Vorm Berlin, den 11. Oktober 1842. General ⸗Post⸗Amt. Angekommen: Der General-Major und Direktor der
Ober⸗Mllitair⸗Examinations⸗Kommission, von Selasinski, aus Pommern.
Zeitungs Nachrichten. Ausland.
Frankreich.
Paris, 8. Okt. Das Journal des Débats äußert sich heute aͤber die Afrikanischen Angelegenheiten in folgender Weise: „Der Krieg dauert in Algier fort, und zwar auf einigen Punkten noch miteiner gewissen Erbitterung, wie man aus den leßten Berich⸗ ten unserer Generale hat ersehen koͤnnen. Diese von Zeit zu Zeit eintreffenden Berichte lassen einige Personen, in Frankreich sowohl wie im Auslande, glauben, daß sich der Krieg bestaͤndig in dem⸗ selben Kreise bewege, und daß die muͤhsamen Erfolge unserer Truppen nur illusorische Resultate zur Folge hatten. Um sich von der Wirklichkeit jener Resultate, von der erfolgten Unterwer⸗ fung vieler einheimischen Staͤmme und von der , . lener Unterwerfung z uaͤberzeugen, nüt es, den Thell des Gebiets der Regentschaft ins Auge zu fassen, wo dle militairischen Operationen stattfinden und diese Lage mit den ersten Tagen des Jahres 1840 zu vergleichen, als wir, ohne Hulfs⸗Verbündete, ohne politische und kommerzielle Einwirkung auf die Voͤlkerschaften im Innern,
Berlin, Freitag den 14 Ottober
Krieg in einer Entfernung von 30 bis s) Stunden von der Kuste in der süuͤdlichen Zone geführt, welche sich jensits des Gebiets von Medeah, Millanah, Maskara und Tremezen ausdehnt. Diese Staͤdte sind jetzt der Ausgangspunkt und die Basis der Qpera— tionen unserer Kolonnen. Alle zwischen ihnen und dem Meere
maärschiren mit uns und keines derselben ist abgefallen. Als man uns sagte, daß die Macht Abd el Kader's gebrochen sey, sagte sind seine Unterthanen die unsrigen geworden. Niemals hat man uns aber verkuͤndet, Die Bälletins haben im Gegentheil bestaͤndig auf die Huͤlfsquellen, die ihm noch uͤbrig blieben und auf die Versuche aufmerksam ge— macht, die er bestaͤndig anstellt, um den Fanatismus in den Stäm— men wieder anzufachen. Der Kampf kann noch zwei oder drei Jahre dauern; er datirt eigentlich erst von 1840. Der Röoͤmischen Macht leistete Afrika acht Jahre lang Widerstand. Es scheint daher auch nicht möglich, die Starke unserer Armee zu vermin—⸗
auf einem ungeheuren Gebiete zerstreut sind. Die von dem Ge— neral Bugeaud in selner Broschuͤre verlangten 75,000 Mann werden hoͤchst wahrscheinlich bewilligt werden. Abd el Kader ist
in Folge von Schritten, die Frankreich bei dem Kaiser von Ma— rokko gethan hat, von der Marokkanischen Graͤnze vertrieben wer— den. Durch eine gewandte Politik von Seiten unserer Generale werden vielleicht bald die Stämme der Wuͤste, denen er zur Last ist, gegen ihn insurgirt werden. Alles muntert uns zur Beharr— lichkeit auf. Unsere Anstrengungen werden den Zeitpunkt bald herbeifuͤhren, ein Reichthum seyn wird.“
wieder ein Unfall stattgefunden, der leicht die schlimmsten Folgen haͤtte haben koͤnnen. Der von Paris zur rechten Zeit abgegan— gene Zug sah unweit la Folie in geringer Entfernung eine Loko— motive, die einige mit Steinen beladene Waggons zog, gerade auf sich zukommen. Es geschah von beiden Zugfuͤhrern möt gro— ßer Kaltbluͤtigkeit alles Möoͤgliche, um den unvermeidlich geworde⸗ nen Stoß des Zusammentreffens zu schwaͤchen, und dies gelang auch in dem Maße, daß nur einige Personen verwundet wurden. Es ist sogleich eine Untersuchung angestellt worden, um die Urhe— ber dieses Versehens zu ermittein.
Aus Marseille meldet man, daß das Dampfschiff „Nil“, eines der schoͤnsten Schiffe der Aegyptischen Flotte, daselbst eingetroffen sey. Dieses von Jaffar⸗Bey kommandirte Schiff hat die Ge⸗ schenke an Bord, welche Mehmed Ali dem Koͤnige Ludwig Phi⸗ lipp und seiner Familie sendet. Sie bestehen in acht der schoͤnsten Arabischen Pferde und mehreren Shawls von unschätzbarem Werthe. Artin⸗Bey, Secretair des Pascha's, ist beauftragt, diese Geschenke zu uͤberbringen.
Böͤrfe vom 8. Oktober. Die Franzoͤsischen Renten waren an der heutigen Boͤrse sehr fest und der größere Theil der Spe⸗— kulanten glaubt an ein ferneres Steigen derselben. Die gute Haltung der Englischen Consols und die Aufträge, die sortwährend für Englische Rechnung auszufuͤhren sind, kommen dem hiesigen Geschaͤfte zu Gute.
Ft Paris, 8. Okt. Heftiger als je entbrennt in diesem Au⸗ genblick wieder der Streit zwischen den Anhaͤngern der Universi⸗ kaͤt und den Organen der Geisilichkeit uͤber das Verhältniß des
Ein unter dem unmittelba—
N) Unterrichtes zum Staate.
ren Einflusse des Erzbischofs von Paris erscheinendes Blatt, das
Univers, hat durch einen unerhbrt heftigen, um nicht zu sagen , — h selben sich billigend uͤber diese Unruhen geäußert, den Wunsch
rohen, Ausfall gegen den Con stitutlonnel als Vorkaͤmpfer der Privileglen der Universitaͤt das Signal zu dem mit gesteigerter Er⸗ bitterung und Ruͤcksichtslosigkeit gefuhrten neuen Kampfe gegeben. Der Vortheil ist hierbei augenscheinlich nicht auf Seiten der Kirche, deren Anspruͤche um so mehr Boden verlieren, je lauter sie aus⸗ gesprochen werden, je herrischer man ihre Anerkennung verlangt. . verbreitet sich in Folge der Preß-Debatten uͤber die Freiheit
des Unterrichts immer mehr die Ueberzeugung, daß das gaͤnzliche Aufgeben der Kontrolle des Staats uͤber die nicht der Universitaͤt angehdrigen Bildungs-⸗A1nstalten das gesammte Schulwesen nach und nach in die Haͤnde der Geistlichkeit spielen wurde. Daher ist denn auch die freisinnige Opposition in ihrem Streben nach der Befreiung des Unterrichts von der uͤbrigens sehr milden Aufsicht der Uni— versität ziemsich kühl geworden, und zum Theil schon foͤrmlich zu der Ansicht übergetreten, daß die Fortdauer des jehigen Zustandes der Dinge, troz mancher Mängel, immer besser sey, als die fruüͤ⸗ her so dringend verlangten Mobificationen der Gesetz ebung uber das Unterrichtswesen. Damit hat aber die kirchliche Partei einen starken Beistand verloren, und es steht sehr zu bezweifeln, daß sie die Forderung, auf welche sie einen großen Theil ihres Heils und ihrer Zukunft in Frankreich setzt, mit eigenen Kraͤften durchzufuͤh⸗ ren im Stande sey. Es mag uͤbrigens bemerkt werden, daß die gelstlichen Unterrichts-Anstaiten auch unter der gegenwartigen Ge— setzgebung, und Dank den faktischen Beguͤnstigungen, die sie in vie⸗ len wichtigen Punkten von oben herab genießen, alle Tage an Zahl und Umfang zunehmen, namentlich auf Kosten der Privat⸗ Institute und der staͤdtifchen Gymnasien.
— Paris, 8. Okt. Die Verhandlung des Prozesses der durch das Zuchtpolizeigericht am 21. August zu verschiedenen Strafen, wegen Bereitung und Geheimhaltung von Pulver und einer zur Braändstiftung bestimmten Hoͤllenmaschine, verurtheilten Indivlduen, welche gegen jenes Urtheil Appellation eingelegt hat⸗ ten, ist gestern zu Ende gebracht und ein neues Urtheil gefaͤllt worden. Die Angeklagten waren: der Schneider Ory, 35 Jahre alt und . in der Passage Violet; Eduard Ferret, mit dem Spitznamen Moustache, 38 Jahre alt, Karrenfüͤhrer; Poncelet, Schuͤster, 39 Jahre alt; das Mädchen Appoline Menard, Naͤhe⸗ rin, 21 Jahre alt; und Blancvillain, genannt Mouret, der aber, wie bei der erstmaligen Verhandlung, so auch bei dieser nicht er⸗ schienen war. Ory war der Fabrication und geheimen Aufbewahrung
auf unsere Kustenplaͤtze beschränkt waren. Gegenwärtig wird der
liegenden Stämme sind vollständig unterworfen; ihre Kontingente
man die Wahrhelt; denn auf einer großen Strecke des Gebietes daß Abd el Kader gänzlich vernichtet sey.
dern, die gendͤthigt ist, in kleinen Abtheilungen zu fungiren, welche
wo Algier keine Last mehr fuͤr Frankreich, sondern
Gestern hat auf der Paris-Versailler Eisenbahn (rechtes Ufer)
von Pulver und Kriegs-Munition angeklagt; Poncelet der Aufbe—
wahrung von Pulver bei sich, und das Madchen Menard der geheimen
Aufbewahrung von Waffen und Kriegs-Munition. Blancvillain war vom Zuchtpolizeigerichte zu zwei Jahren Gefaͤngniß und 1009 Fr. Geld— strafe; Ory und Ferret, jeder zu achtzehn Monaten Gefangniß und 16 Fr. Geldstrafe, außerdem aber noch kraft eines Gesetzes vom Jahre XIII., welches den Gerichtshoͤfen die Vollmacht dazu verleiht, zu weiteren 3000 Fr. Geldstrafe; alle drei zu dreijähriger Stellung unter oberst-polizeiliche Aufsicht verurtheilt worden. Poncelet und das Madchen Menard waren freigesprochen worden. Auf die von den Verurtheilten ergriffene Berufung hat nun der Königliche Ge— richtshof die ausgesprochenen Strafen gegen diejenigen, welche schon ven solchen getroffen waren, noch verschaͤrft und auch dem Ponce⸗ let eine solche auferlegt. Ory ist nun zu zwei Jahren Gefaͤngniß verurtheilt statt der fruͤheren achtzehn Monate; Poncelet, der vor— her freigesprochene, zu zwei Monaten Gefaͤngniß; die gegen Ferret und den abwesenden Blancvillain ausgesprochene Strafe wird gleich den 3000 Fr. Geldbuße gegen Ory und Ferret aufrecht erhalten und nun auch auf Poncelet diese Geldstrafe ausgedehnt.
(. Gestern hat im Lokale der Central-Postverwaltung hier der Zuschlag der großen Steinkohlen-Lieferungen fuͤr den Dienst der Dampf⸗Paketboͤte des Mittelmeeres und des Oceans stattgefunden. Der Zuschlag erfolgte an verschiedene Lieferanten und haͤngt jetzt, um definitiv zu werden, nur noch von der Ratification des Finanz- Ministers ab.
Uebermorgen spätestens werden der König und die Koͤnigin
der Belgier zu St. Cloud erwartet.
Grosibritanien und Irland.
London, 8. Okt. Der Parlament ist, der Form halber,
vorgestern durch eine Königliche Kommission im Oberhause von neuem einstweilen bis zum 109. November prorogirt worden. Die Hof-Zeitung vom 4ten d. M. meldet die Befoͤrderung von zwoͤlf Hauptleuten, theils zum Britischen, theils zum Ostindi⸗ schen Heere gehoͤrend, welche sich bei der Verthęeidigung von Dschellalabad ausgezeichnet haben, zu Majors; suͤnf derselben haben zugleich das Ritterkreuz des Bath-Qrdens erhalten. Der Oberst L4eutenant Monteith, welcher als Brigade-Commandeur unter dem General Pollock fungirt, ist zum Obersten und zum Adjutanten der Köoͤnigin ernannt worden; Letzteres ist eine ganz ungewöhnliche Auszeichnung fuͤr einen Offizier der Ostindischen Armee.
Da der 10te Artikel des mit den Vereinigten Staaten abge— schlossenen Vertrages ein Cartel wegen gegenseitiger Aus lieferung von Verbrechern enthalt, so hat man daräus schließen wollen, daß die Auslieferung entwichener Sklaven von Britischer Seite dar—⸗ unter verstanden sey. Das Comité des Vereins gegen die Skla⸗ verei hat sich daher mit einer Anfrage an Lord Ashburton gewen⸗ det, und dieser hat erwiedert, der Sinn des Artikels gehe nicht auf fluͤchtige Sklaven. Dagegen ist bereits ein aus Schottland nach New? York entwichener Schwindler, Namens Mac Kingey, der fuͤr 100 Dollars Pratiosen mitgenommen, von den Amerika⸗ nischen Behörden festgenommen worden und soll nunmehr ausge⸗ liefert werden.
Gegen den in Manchester verhafteten Prediger Scholefield, Redacteur des Northern Star, und seine Genossen wurden vor dem dortigen Polizeigerichte am 4ten und FIten eine Menge Zeugen vernommen, wesche uͤber ihre Mitschuld an den letzten Unruhen aussagten. Am Schlusse des Verfahrens erklaͤrte die vorsitzende Magistrats-Person, Herr Forster, daß zwar nicht er⸗ helle, ob die Verhafteten die Arbeiter-Unruhen direkt oder indirekt veranlaßt hätten, daß sie aber nach dem Ausbruche der⸗
der Fortdauer derselben kundgegeben und sich verpflichtet, den Zwecken des Arbeiter ⸗-Aufstandes zu dienen, bis die sogenannte Volks-Charte Landesgesettz geworden sey. Sol⸗ ches Unternehmen nun aber sey ein durchaus widergesetzliches, und er weise daher saͤmmtliche Angeklagten (bis auf vier) vor den Spezial-Gerichtshof, welcher demnaͤchst in Liverpool zusammentreten solle, und zwar auf den Grund einer gesetzwidrigen Vereinbarung zur Stoͤrung der offentlichen Ruhe. Vorläufig indeß wurden faͤmmtliche Verhaftete gegen Bestellung von Caution von 1090 Pfd. bis 100 Pfd. fuͤr einen Jeden, nebst zweien Buͤrgen, ebenfalls fuͤr einen Jeden, in Freiheit gesetzt. Der fuͤr Staffordshire angeord— nete Spezial-Gerichtshof hat seine Sitzungen am Zten in Stafford er⸗ oͤffnet und zuerst, nachdem die fruͤher erwahnte Anklage wegen Hochver⸗ rathes gegen Ellis zuruͤckgenommen war, den Prozeß gegen 29 Ar— beiter vorgenommen, welche angeklagt waren, am 15. August die Wohnung des Predigers Vale in Longton demolirt und verbrannt zu haben. Die Verhandlungen endigten erst vorgestern Abend, und es wurden saͤmmtliche Angeklagte bis auf drei von der Jury schuldig befunden. Das Straf-Erkenntniß ist noch ausgesetzt wor— den. Der Spezial-Gerichtshof fuͤr Chestershire ist am 5ten in dem Schlosse zu Chester eröffnet worden. Auf der Rolle befinden sich 66 Angeklagte; doch haben noch einige nachträgliche Verhaf⸗— tungen stattgehabt.
Von den eingezogenen Chartisten sind nun vier wieder ent⸗ lassen worden, die anderen mußten aber 5 — 100 Pfd. Caution und überdies noch zwei Buͤrgschaften von 200 Pfd. stellen. Am Dienstag Abend fand in der Phoͤnix⸗Tavern wieder eine Chartisten⸗ Versammlung statt, in welcher beschlossen wurde, daß die Volks— Charte zum Landesgesetz erhoben werden muͤsse.
In den vorgestrigen Birminghamer Blattern wird folgender Vorfall erzählt: „Heute war der Stadt-Magistrat ziemlich lange mit der Untersuchung einer sonderbaren Sache beschaͤftigt. Seit einigen Tagen hatte sich ein Fremder, der sich fuͤr den . von Tripolis ausgab, in Birmingham aufgehalten. Ein r ,. Namens Allport, hatte ihn gastfreundlich bewirthet. i en,. brachte er in einem Gasthofe zu. Da er mit 2 ben höch⸗ lungen versehen war und ge nrg, , Illhort ihm ver⸗ sten Kirchen-Behoͤrden bei sich fuͤhree, * er felt, n folgendem schiedene Gaben fuͤr die Zwecke verschafft,
Umlausschreiben angab: