1842 / 286 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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nach den Dschurdschuͤra⸗Bergen hinauf. so findet man durch⸗

2 ec e. . Obstbaͤume und Wohnungen, die m Vergleich zu denen 426 äͤbrigen Theilen der Regentschaft zier⸗ ĩ enannt werden konnen. ö 9 W Kabylen des Dschuͤrdschuͤra sind, wie di, des Dahra, eifersuͤchtig auf ihre Unabhängigkeit, und der Emir Abd el Kader ist genbthigt gewesen, mehrere xpeditionen gegen sie abzusenden, um sie zuů zwingen, einige Steuern zu zahlen und Fußvolk zu stellen. Die Kabylen der Umgegend von Budschia unterscheiden sich sehr wenig von denen des Dschurdschuͤra, mit denen sie in tãgli⸗ cher Verbindung stehen und gemeinsame Interessen haben. Jede Eharubah hat ihren Scheich, der nach Umstäͤnden alle drei Mo⸗ nate, sechs Monate oder alle Jahre wechselt, so daß jedes im Rufe eines verständigen Mannes stehende Familien⸗Oberhaupt nach der Reihe diese Function versehen und die mit diesem Amte verbun⸗ denen Vortheile genießen kann. Im Allgemeinen scheint der schnelle Wechsel der Häuptlinge Grundsatz bei den Kabylen zu seyn. Ihr ÜUnabhänglgkeits-Sinn wuͤrde fuͤrchten, eine Gewalt, die länger als einige Monate dauerte, in eine immerwährende Herrschaft ausarten zu sehen. ; .

Die Kriminal⸗-Justiz wird von einer Art Jury ausgeuͤbt, die aus den Scheichs der Charubahs besteht und bei der der Ober⸗ Scheich den Vorsitz fuͤhrt. Die Strafe, welche dem, der ein Verbrechen oder Vergehen veruͤbt, zuerkannt wird, besteht immer in einer Geldstrafe; außerdem muß der Verurtheilte der verletzten Person eine dem begangenen Unrecht angemessene Entschaͤdigung geben. Der Betrag der Geldstrafe ist durch das geschriebene oder traditionelle Gesetz oder durch den Gebrauch fuͤr jeden besonderen Fall festgesetzt; fowohl fuͤr das Stehlen von Feigen, Trauben, Vieh, als für einen Streit, je nach der Beschaffenheit der Waffen und der Größe der beigebrachten Verletzungen. Bei einem Morde wenden die Angehörigen des Getoͤdteten am häͤufigsten das Recht der , , auf den Moͤrder an. Entflieht der Moͤrder, so wird die Geldstrafe, Zu der er verurtheiit worden, von dem Werthe der von ihm zuruͤckgelassenen Guͤter erhoben. Die bffent— siche Meinung macht dessenüngeachtet es dem naͤchsten Verwand⸗ ten des Ermordeten zur Pflicht, den Moͤrder aufzusuchen und zu toͤdten. Dieser neue Mord wird ebenfalls mit einer Geldstrafe belegt, allein der, welcher ihn veruͤbt, kann in den Stamm zuruück⸗ kehren, was dem ersten unter keinen Umstaͤnden gestattet ist. Ge⸗ hört der Angeklagte nicht zu demselben Stamme, wie der Kläger, so wird er von den Scheichs seines Stammes gerichtet. Wird die Gerechtigkeit verweigert, so bleibt kein anderes Mittel übrig, als der Krieg; auch ist der Krieg der Normal-Zustand der Kabylen von Budschia, wie aller Kabylen-Stämme.

Das Conseil der Scheichs entscheidet, wenn mit einem der benachbarten Stamme ein Krieg anzufangen oder Frieden zu schließen ist. Die Kriegs⸗-Erklaͤrungen oder die Allianz-Traktate sind. gewissen sakramentalen Formen unterworfen, von denen die Stamme niemals abweichen. Wer mit Krieg bedroht ist, sucht Bundnisse zu schließen und eine Ligue zu bilden. Die Scheichs kommen uͤber den Tag und die Stunde, wann der Krieg beginnen soll überein; wer der Aufforderung des Scheichs nicht Folge lei—⸗ stet, verfaͤllt in eine Geldbuße und wird ehrlos. Der Krieg besteht in schnellen, auf das Gebiet des Feindes unternommenen Streif⸗ zuͤgen, am haͤufigsten ohne einen leitenden Fuͤhrer; allein die Kennt⸗ niß des Terrains und die Uebung in dergleichen Ueberfaͤllen, er⸗ fetzen den Mangel eines Ensemble. Der Sieger pluͤndert und verbrennt das Eigenthum des feindlichen Stammes. Auf diese Weise pflanzt sich der Haß von Jahrhundert zu Jahrhundert fort. Die Marabuts splelen unter diesen Umstäͤnden die Rolle der Friedensstifter, während sie zum Kriege gegen die Unglaͤubi⸗ gen aufmuntern.

Die Kabylen, von Kindheit an in den Waffen geuͤbt, schießen im Allgemeinen sehr gut; sie tragen eine lange und große Flinte und einen Saͤbei mit gerader Kůnge; diese Waffen werden im Lande verfertigt. Mit dieser Bewaffnung und ehne andere Klei⸗

dung als eine Tunika von Wolle oder Calicot, zuweilen elne Mütze und ein schlechter Burnus, scheuen sie sich nicht, den blan⸗ ken Waffen des Feindes entgegen zu treten; haben sie die Flinte in der einen und den Jatagan in der anderen Hand, mit dem sie ein schnelles Rad schlagen und gleichzeitig ein Die Frauen gehen mit in den Kampf, r Geschrei, nehmen die Verwun⸗ eweis von Muth einen Todten vom Kampfplatze hinwegzutragen. Um erbitterter Kampf, der den

roßes Geschrei erheben. anner an durch i

deten in Empfang und pflegen

die

besteht darin, einen Leichnam entsteht immer ein odten nicht in der Gewalt des Feindes welche Budschia in der Entfernung von 60 Ki⸗ ben, sind sehr bevoͤlkert; sie u⸗Messaud, der in seinem Dies Thal ist 1-2

Zweck hat, den T Die Berge,

lometre oder einem Tagemarsche umge werden von dem Thale des Baches

unteren Laufe Sumar heißt, durchschnitten. Lieues breit, und man kann es ohne Schwierigkeit mit Truppen durchziehen; die Turken nahmen diesen Weg bel ihren Zuͤgen zur Erhebung der Steuern. Innerhalb der angegebenen Entfernung 30 Stamme; die bedeutendsten derselben sind die Veni⸗Bu⸗Messaud, Uled⸗Tumzult, Fenaia, Beni⸗ Benl⸗Schebana, Beni⸗

zählt man an Mzaia, Tudscha, Immel, Imula, Beni⸗Uglis, Beni⸗Mohli, llartiran, Beni-Brahir, Duled el Chalf, Esquifser⸗Barbacha, Beni⸗ Soliman, Beni⸗Mimum. Diese 30 Stämme haben etwa 450 Dorfer. Man schaͤtzt die Zahl ihrer Bewaffneten auf 22,009 Mann Fußvolk und 100 Reiter. Ihr Handel besleht hauptsaͤchlich in Getraide, Oel, Vieh, Fruͤchten, Pulver und Eisen.

beim Vordringen

Der groͤßte

Berichtigung. Sp. 2, Z. 5. v. u. statt: „Ruhigke

Im gestrigen Bl. der St. 3. S. 2168, it“ lies: Rauhigkeit.

E er liner körsse. Den 13. Oktober 1842.

Fon ds.

Zs.

Si Schuld. Sch.) Pr. Rug]. Obl. 306. Hräüm. Seh. der

Sc eb audluug.

Kur- u. Neumürk.

Schuldverschr. hnerl Sta dli-( Ob.“) Daur. 40. in Ib. Wesip. Psandbt. Qroasb. Pos. du

Osipr. Psaudlir. Pumm. do.

Kur- u. Neum. do.

Seblesisehe do.

) Der Käufer verßütet

Rel. Pota. Biacub. do. do. Prior. Obl. Męd. Lpa. Eisenb. do. d0. Prior. Obl. Krl. Aub. Riaenl. do. do. Prior. Obl. Düss Blb. Riaenb. do. do. Prior. Obl. Rhein. Fisenb.

do. do. Prior. Obl. Rerl.- HFrauks. Bis.

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aut den am 2. Janur 1843 fälligen Coupon poi.

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und Gelegenheits! ö: Der Verfaffer r 3 Thl

glaͤubigen Kanzelrednern seines Wohnorts.

die Jugend und ihre Freunde, 35 S

* ü 5 ö ö 6 * 8 ,,,, Verfaffer diefer beiden einfachen gemw . als der und Kraft Antheil nehmenden, ihre Rechtfertigung chen. Varuber ist hier ah 222 dn, . Schrift⸗ und Bewahrung finden; es werde das in dieser neuen

In, enim g, wg en nur eine e . e . 8 in, ar elmine ilibalds Li ; ümlicher Kunst und Poesie in vielen Gemuͤ⸗

) J lalds Lieder, eine Phan⸗ tern zu ermwecten und zu 1 beitragen.

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Allgemeiner Anzeiger für die erschienen und an alle Buch⸗ Buch⸗ u. Kunst⸗

n 3) Der Nibelungen Noth

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die versichtige Köchin, oder Rathgeber 31 Ta Julmius r, ,, con feld und Eugen Neureuther.

Die Bearbeitung des Textes

von

Dr. G u stav Pfizer.

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' ir u s siebente Heft de elungen .

—, Julius Kuͤhn, oder der Gedanke kann Frevel gie. ,. 9

/ . zuversichtlichen Erwartung, daß das

seyn. Novelle. 2 Theile. 8. br. 13 Thlr. scdle Gedicht in der Ferm und Gessalt, wöͤrln es hier

J vorliegt, sich den Beifall derjenigen gewinnen werde,

6 Die welche, echter Poesie und würdiger Kunst zugethan,

e utz sche Buchhandlung eine harmonische Verbindung beider zum erhöhten,

, = 84 n,. . 23

gzmpfichlt als neu erschienen und in der Stuhrsch e , mn, ,,

hen Grundsaͤtze, welche die kaͤnstlerischen und sprachlichen

Buchbandiung, Berlin, Schloßplatz Rr. , Potsbam, Bearbeiter gelcitet haben, und weiche dahin gingen,

ĩ dem großen, reinen und einfachen Charakter des allein

Sammlung nner Fest⸗ , . i, ö l

. anzuthun, si m mit sorgfaͤltigster

; zu den geachtetsten denk⸗ fe n, ki e, w le .

einem an ; eine Driginalitaͤt in Ton, Haltung un estalten w ,,

essen, die Schu ] . kr. andererseits zur lebendigen Anschguun

n q ders Leiden, ein Mährchen j. in der Billigung der zum uͤrtbeile be

fafferin aufgenommen, und der vorliegende lden ern kurzer Frist erscheinen.

wird besonbers musikalische Leser interessiren. Buchstabenglgube, Weltverg dᷣtt erung und Denkglaäubig keit; fuͤr khr gen aller Staͤnde, welche mit si selhs Reine kommen wollen

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Gießen, am 28. Aug. 1842.

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Zeichnenlehrer am Koͤnigl. Seminar

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zum ersten Unterrichte im Zeichnen Da die vor wenigen Wochen erschienene erste gu.

fuͤr den Schul⸗ und Privat⸗-Gebrauch. Erstes Heft. lage bereits sich vergriffen bat, so wurde das Ersche

Geradlinige Figuren. 60 in Kupfer gestochene nen einer neuen nta hig welche sich in gleicher Weise,

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gr. 8. Velinpap. 1 Thlr. 15 Sgr. sinnten Deutschen erfreuen möge.

lben Den ,,, El gr n s Kuͤpfertafein So eben erschien die in Paris, Bruͤssel und in

erflerung ee Wasen, Worcpen, Hlan en, Deutschland zuerst in, Keikhgig init d Irhte, Tölle eine Wesichtstheile und Köpfe fall aufgenonimene neue, Sper— nebst A Bogen erläuternden Tert in gr. 8. Ve⸗ linpapier 1 Thlr. 15 S 1 Gräfe, ; Direktor der Real- und Bürgerschule in Jena, 5614 hem ? Fert. 12 Ihirs eins Finale 73 Thlr. Geometrische Anschauungslehre. 3 , auf 2 t , , a , Kinn Te, se rie fuͤr die unteren Klassen der Gymnasien und * Hängen je in Paris haben in ealschulen, so wie fu hen n een ds ,, eri hahn ir Wa Me r n, 3 3 , i inn. Hären A5 östührunßen stattgehaht; solgzende Gesengs,. gr. 8. Weiß Druckpapier. 25 Sgr. lers d. Capo begehrt;

len und am

den Text in

in keiner Weise Gewalt treuester Auf⸗

u bringen, igten, der dieses herrlichen alten

prache, Poesie, Sitte

Bei unterzeichnetem ist nun vollstän dig erschie⸗ X Thlr. 86 nen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: 6. zr. I 31m mer man nes ꝛR

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Geschichte des Brandenburgisch⸗Preußischen. * ennie, e f,, ind re. Ein Buch für Jed

gr. 8. ach.

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eheftete und A Thlr. remplar e Berlin, den 1

rmann.

2 Thlr.; in eleg. . Bass, dito s. Tenor, à 7 Sgr. amen iheding t der bnd et, i g

ten tr iano - Composit 5 In d irg ?! 18 von 37 Thür. * positionen über Liebling - Themas dieser für das gebundene von Kalkbrenner op. 157, Herz op. 34, Schu-

Bayerns Kirchen⸗ und Volkszu⸗ em Anfange des XVI. bis zum Ende Jabrhunderts. Nach handschriftli⸗

nn 1842. ruckten Quellen. Ir Band: Sech⸗

Duncker, bis 25 Sgr. Königl. Hofbuchhaͤndler, Franz. Str. 21. I 34 Linden. Schlesinger sche Buch- u. Musikhdlg.

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Wien, 8. ou. S. ne,. 1099. 4 loi. 3. 7a. 233 15 UM, cue 1622. Au. a. 1693 116. 4 i830 1093. z

Meteorologische Ggeobachtun gen.

1842. Morxens Nachmittags Abends Nach einmaliger 12. Okt. 6 Uhr. Z ur. 10 Uhr. He obachtung.

Lust. druck.... *5, 26 Par. 335,11 Par. 337,72 Fer. Quellwärme 7,8? n. Lusiu dri... 5,99 n. 4 8,17 Rn. 4 6,2 R. Flusswärme S, 0“ m. Thaupunkt!... 4,7 R. 4 51,2 R. 9 3,37 R. Hodenwärme 9, 67 m. Hunstsitiigung 91 pet. 79 poi. 78 pœi. Ausdunsetang Q, oss nk. Wetter ...... beiter. regni. bezogen. Niedersehlag o, Ma Rh. Wind . ...... NW. NW. RN. Würme wechsel 4 8.8 Wolkennug... NW. 4,87 R.

Tagesmittel: 336 08 Par. . 4 6,77 n.. 4 4,12 R... S3 po. NRW.

Königliche Schauspiele.

Freltag, 14. Okt. Im Schauspielhause: Der Sohn der Wildniß, romantischeß Drama in 5 Abthli, von F. Halm.

Sonnabend, 15. Okt. Im Opernhause. 5nj Feier des Allerhbchsten Geburtsfestes Sr. Majestät des Königs: Kantate, gedichtet von Rellstab, komponirt vom Koͤnigl. Musik⸗Di⸗ rektor Taubert, ausgeführt von den Damen Tuczek, ihn, Gruͤn⸗ baum, . den Herren Mantius, Boͤtticher, Fischer, Gehrer Heinrich, Mickser und dem gesammten Chor⸗-Personale. Hie rau Fest⸗Rede, gedichtet von Hr. Fr. Fbͤrster, gesprochen von Mar Erelinger. Und: Richard Lowenherz, Singspiel in 3 Abth. Musi⸗ von Gretry. ;

Preisfe der Plätze: Ein Platz in den Logen des erslen Ranges 1 Rthlr. ꝛc.

Im Schauspielhause. Zur Feier des Allerhdͤch sten Gebürtsfestes Sr. Majestät des Königs: Fest⸗Rede, ge⸗ dichtet von Pr. Fr. Foͤrster, gesprochen von Herrn Devrient, Hier⸗ auf: Zum erstenmale: Ein Hand⸗Billet Friedrich's II., Lustspiel in 3 Abtheilungen, von W. Vogel. :

Sonntag, ib. Okt. Im Opernhause: In Italienischer Sprache: Semiramis. (Mad. Sophia Schoberlechner: Semiramis, als Gastrolle.)

Im Schauspielhause: Doktor Wespe.

Königsstädtisches Theater. Freitag, 14. Okt. Auf Begehren: Der Pariser Taugenichts. Lusispiel in 4 Akten, von Dr. C. Töpfer. Hierauf: Dreiunddrei⸗ ßig Minuten in Gruͤneberg. Possenspiel in 1 Akt, von K. von

oltei. 9 Sonnabend, 15. Okt. (Italienische Opern⸗Vorstellung.) Zur Feier des Allerhoͤchsten Geburtsfestes Sr. Majestaͤt des Koͤnigs: Zum erstenmale: La Favorita. Grand' ( pera in 4 ui. Musica del Maestro Donizelti.

Preise der Platze: Ein Platz in der Orchester⸗Loge: 1èRthlr. 10 Sgr. Ein Platz in den Logen und im Balkon des ersten Ranges: 1 Rthlr., im Parquet und in den Parquet Logen: 20 Sgr., im Amphitheater und in den Logen des zweiten Ranges: 15 Str, Parterre: 10 Sgr., Sperrsitz des dritten Ranges: 7 Sgr.. Gallerie: 5 Sgr.

Textbücher in Jtalienischer und Deutscher Sprache sind im BVille⸗Verkaufs-Buͤreau und Abends an der Kasse 3 5 Sgr. zu haben. Der Anfang der Italienischen Opern-Vorstellungen ist um halb 7 Uhr. Die Kasse wird um halb 9 Uhr gedffnet.

Sonntag, 16. Okt. Einen Jux will er sich machen.

Verantwortlicher Redaeteur Dr. J. W. Zinkeisen.

s Jahrhundert. gr. 8. brosch. Preis 3 Thlr. 7 Verlage der Chr. Fr. Muͤllerschen Hof⸗ irchliches der Gegen⸗ bu

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Ueber

Deutsche National⸗Gesetzgebung. Ein Beitrag zur Erzielung gemeinsamer, für ganz Deutschland gultiger yz dd und zur Abschaffung des Röͤ⸗ 46 Rechts insbesondere,

von

1 4 ; A. Chri st

für Stadtschu Großherzoglich Badischem Ministerial· Rath. Zweite, durchgesehene Auflage. eh. Preis 223 Sgr.

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La Reine de. Chypre von Halevy, Die Königin von Cypern. Vollständiger Klavier-Auszug mit PDeuischem u. Eran-

sür Orchester kompl. 50 zFählr., Partitur 69 Thlr.,

Ouverture f. Orchester 2 hl, sür Piano 47 Sir. Alle Gesangsstücke ein-

No. wurden besonders ausgezeichnet und zum Theil

2. Duo Sopran u. Tenor): Gerard, mein Gerard.

Sopran Arie. dito für höheren So- 66 20 Sgr. ondolier-CGhor mit den originellen Tenor- Thi i . Trio, Duo und für eine Singstimme à 73 und 5 Sgr. 9. Duo gBass u. Tenor). 4 Thlr., daraus Cavatine

10. Gebet. 15 Sgr. No 6. Schluss-Quartett 10 Sgr. r das Oper:

bert op. 35 - 386, ILIünten, Osborne op. 46, Ro- sellen op. 3, Tolbecque (Contretänze) à 10

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

Frankreich. Parig. Au

Grosib

6

een ee ee e, ,

M6 286. Berlin,

Sonnabend den 15m Ottober 1842

Inhalt.

Amtliche Nachrichten. fr der Englischen Maschinen.

Straßburg. e fen chef , meet. Schreiben aus Pa 8 i r Bagnos. z 1, Irin London. Aufenthalt der verwitt= weien Königin. Anthentizitaͤt des in England befindlichen Erz bischofs von Tripoli. Wahrscheinlichkeit eines Angriff auf Ka—

bul.

Belgien. Brüssel. Abreise des Koͤnigs nach Paris. Dentsche Bundesstaaten. München. Bevorstehende Seng

keiten. Geschenke der Pfalz an den Kronprinzen. Bai veuth. Ankunft der Kronvprinzessin. Hannover. Die Ver⸗ Hhältnisse des Schatz Kollegiums zu den Obrigkeiten des Landes urn in'. Städte Srdnüng. Baden. Anwesenheit der Fuͤrstin Jon Liegnitz. . wlien. Rom. Witterung.

Aegypten. Alerandrien. Die Pest in diesem Jahre. La Plata⸗Staaten. Fortdauernder Buͤrgerkrieg. . Ehina. Ankunft der Britischen Verstaͤrkungen. Vergebliche An

griffe der Chinesen.

Inland. Schreiben aus Halle, (Die Universitaͤt bei der letzten

nwesenhest Sr. Majestäl des Königs, Witt enk erg. Neuer Gymnasial⸗-Direktor. Breslau. Das Denkmal Friedrich's des

Großen. .

Uebersicht der Seminarien zur Bildung von Elementarschullehrern im Preußischen Staate.

Englands Anleihe System und Sir Robert Peel's Einkommen- Steuer. (Erster Artikel.)

Amtliche Uachrichten.

Kronik des Tages.

Der bei dem Land- und Stadtgerichte zu Heiligenstadt ange⸗ stellte Justij⸗Kommissarius Wunderlich 3u Dingelstädt ist zu⸗ gleich zum Notar in dem Bezirke des Ober⸗Landesgerichts zu Hal⸗— berstadt bestellt worden.

Angekommen: Se. Durchlaucht der Fuͤrst zu Wied,

von Neuwied. er . 46. ; Der General-Major in der Suite Sr. Majestaͤt des Königs,

von Below II., von Stettin. Der Köbnigl. Niederlaͤndische General-Major und General⸗ Adjutant Graf von Limburg-Stirum, aus dem Haag.

Zeitungs Nachrichten. Ausland.

Frankreich. Paris, 9. Oft. Das Sinele enthalt Folgendes; „Die Eng—

lische Regierung hat den wichtigen Beschluß gefaßt, die Ausfuhr der bisher verbotenen Maschinen zum Spinnen und Weben der Wolle

und Baumwolle zu erlauben. Dieser Beschluß, den man als ein Ge⸗ n n, gegen die bei uns stattgehabte Vermehrung der Eingangs— zöͤlle auf Englisches Leinengarn betrachten kann, hat den Fran— zösischen Maschinenbauern die lebhafteste Besorgniß eingeflöͤßt.

Sie haben ein Schreiben an den Minister gerichtet, worin sie

verlangen, daß der Zoll von 15 pCt., der bis jetzt von Maschinen

der Art erhoben wurde, auf 30 pCt. erhoͤht werde. Sie bemerken in jenem Schreiben, daß sie nur aus falscher Schaam nicht

mehr verlangten, da es ihnen selbst bei 30 pCt. unmoͤg—

lich scheine, gegen die Englische Konkurrenz anzukaͤmpfen. Vevor wir diese Frage, die gepruͤft zu werden verdient, eroͤrtern, koͤnnen wir nicht umhin, zu fragen, worin denn jene

industrielle Ueberlegenheit, jene Energie des Fortschritts, jene pracht⸗ volle Entwickelung der Arbeit, womit wir beständig prahlen, liegt, wenn die geringsse Veraͤnderung in den Zoͤllen irgend eines Lan— des sofort eine unserer großen Industrieen zu toͤdten droht. Kann denn keine derselben, dem Auslande gegenuͤber, bestehen? Sind wir denn verurtheilt, jeden Fortschritt anderer Nationen durch Anen Schritt ruͤckwaͤrts zu beantworten? Wenn von Seide die Rede ist, so bedrohen uns Piemont, Italien; handelt es sich um Oel, so wird Spanien uns zu Grunde richten, um Eisen, so fürchten wir uns vor England und Belglen, um

Wolle, Sachsen und England werden uns uͤberholen,

um Tuche, Leinen, Maschinen, wieder England, wieder Bel⸗ gien! In dem glorreichen Frankreich giebt es keine ein⸗ zige Industrie, die leben und sich erhalten koͤnnte, wenn sie nicht immer mehr und mehr beschuͤtzt wird; selbst die Kohle, dieses erste

Element der industriellen Große, schreit um Schutz. Wenn diese

bestaͤndigen Reclamationen vollkommen begründet waͤren, so mußte man an dem Lande verzweifeln. Aber unsere Lage ist, Dank dem Himmel, nicht der Art, wie die Privat-Interessen sie schildern; wir koͤnnen kaͤmpfen; wir koͤnnen sogar siegen, und wenn das so lange Zeit befolgte System des Schutzes auch nicht plotzlich abge⸗ schafft werden kann, so darf man doch nicht all' den neuen Gesuchen nachgeben, zu denen die geringste im Auslande ergriffene Maßregel unsere Produzenten veranlaßt. Einer un⸗ serer Minister sagte kürzlich, daß seit, der Bildung der vielen Le nit: Linnen⸗Comitéè, Eisen⸗-Comité, Comité der Maschinen—

auer, Comité der Weinbauer u. s. w. die Regierung des Landes

unmöglich geworden sey. Die Regierung müß sich sehr schwach

hlen, um ein solches Gestaͤndniß ihrer An

. s gst abzulegen. Aber

. man sich daran gewöhnt hat, den Anforderungen der ein⸗

3 en Deputirten nachzugeben; wenn man, um bel den Fragen, es sich um Portefeuslses handelt, eine Stimme mehr zu zäh⸗

len, ohne Anstand die allgemeinen Interessen aufgeepfert hat, ist es dann zu verwundern, wenn man sich von den Comité's ein— schuͤchtern und beherrschen läßt? Was uns betrifft, so sind wir

welt davon entfernt, jene Vereinigung der Interessen mit angst-⸗ lichem Auge zu betrachten. Sie beunruhigen uns nur inso— fern, als wir die Schwaͤche und Ohnmacht der Regie—

rung kennen, weil wir wissen, daß dieselbe keine andere Sorge hat, als ihre eigene Erhaltung. Mit einem starken

Minister lum würden jene Comité's im Gegentheil nuͤtzlich seyn, denn sie bilden eine Art von permanenter Untersuchung über

den Zustand der Franzoösischen Industrie, und sie haben sich noch nicht so sehr verständigt, daß man nicht in den Denkschristen der Einen die Widerlegung der Argumente der Anderen finden könnte. Der Regierung ziemt es überdies, alle Beschwerden der Industrie anzuhbren; ihre Sache ist es, die Ungerechtigkeiten und die Ueber— treibungen zu ermittein und niemals zu vergessen, daß es noch ein

hhöͤheres Interesse giebt, als das Interesse der Einzelnen, nämlich

das Interesse Aller.“

Man erfaͤhrt, daß die Reise des Prinzen von Joinville weit

kuͤrzer seyn wird, als man bisher geglaubt habe, und daß er sich

weder nach Ostindien, noch nach den Chinesischen Gewässern bege⸗ ben wird. Er duͤrfte von Lissabon direkt nach Rio Janeiro segeln,

von wo er, nach einem vierwochentlichen lufenthalt, nach Brest oder Toulon zuruͤckkehren wird.

Straßburg, 9. Okt. (5. J) Die letzten Sitzungen un⸗

seres wissenschaftlichen Kongresses finden heute statt. Dle nächste Session, die elfte seit dem Bestehen der Gelehrten-Vereine in

Frankreich, wird in Angers gehalten werden. Vorgestern wurde in der General-Versammlung einstimmig beschlossen, die Franzoͤ⸗ sische Regierung petitionsweise zu ersuchen, daß sie mit dem Deut—

schen Zoll-Vereine Verhandlungen anknuͤpse, um Modisicationen

zu erlangen, die auf gegenseitigen Zugeständnissen beruhen. Die-

sen Abend findet noch eine große Reunion im Palais statt, tind

morgen zum Schluß eine Exkursion nach Muͤhlhausen, welche

eigentlich schon gestern hätte vorgenommen werden sollen.

Ft. Paris, 9. Okt. Die letzte Nummer der Annales maritimes enthält eine Statistik der Franzoͤsischen Bagnos, der

wir folgende Notizen entlehnen. Die drei Bagnos von Brest,

Rochefort und Toulon sind im Ganzen fuͤr 6970 Galeerenstraͤf—

linge eingerichtet, und , der erste fur 3288, der zwelte fuͤr 1195 4; von denen 609 auf schwimmenden Ge-

und der letzte fuͤr 257 faͤngnissen untergebracht werden koͤnnen. Im Anfange des vori— gen Jahres zaͤhlten die drei Stras-Anstalten 6560 Gefangene, von

denen 1716 auf bestimmte Zeit und 1714 lebenslänglich verur⸗

theilt waren. Im Laufe des Jahres 1811 kamen 1225 neue

Von diesen waren 6161 Franzoͤsischen Ürsprungs und 447 Ausländer. Zu der Zahl der Franzbsischen Galeerenstraͤflinge hatten die Staͤdte

2I73 und das platte Land 4288 geliefert. 156 der Gefangenen waren noch nicht 20 Jahre alt, und 13 von diesen waren auf Lebenszeit verur⸗ theilt. Unter der Gesammtzahl der Straäflinge fanden sich 1139 un⸗

verheirathete Männer, 515 Ehemänner ohne Kinder, 1834 Ehemaͤnner

mit' Kindern, 117 Wittwer ohne Kinder und 252 Wittwer mit Kindern. Ji28 von ihnen konnten weder lesen noch schreiben,

2h12 konnten beides nur unvollkommen, 65 konnten gelaͤufig lesen

sich die Sträflinge in folgender Weise; wegen Mord verurtheilt 175; wegen Theilnahme an einer zur Begehung gemeinschaftlich er Verbrechen organisirten Bande 72 betruͤgerischer Bankerott 11 Bielweiberei 5; Schläge und Wunden 109 Verbrechen oͤffentlicher Beamten 24; politische Verbrechen 3; Desertion nach fruͤherer Begnadigung 4; Vergiftung he; gewaltthaͤtige Erpressung von Schuld-Berschreibungen 15; Faͤlschung 192; Falschmuͤnzerei 116, falsches Zeugniß 6; Brandstisftung 139; Subordinations⸗Vergehen 13; schriftliche Drohungen 33 Todtschlag 8067; Vatermord 18 Plünderung 13; Rebellion 9; Verkauf von Militair⸗ Effekten 8 dothzucht 311; Diebstahl 1516. Unter den Straͤflingen befanden

5 Juristen; 27 Lehrer und Professoren; 7 Musiker und andere

leute; 119 Kutscher und Fuhrleute; 76 Bäͤckerz. 8 Holzhauer und Köhler; 30 Gastwirthe; 189 Tischler; 105 Muller; 105 Sol— daten und Douaniers; 49 Hafen-Arbeiter und Lastträger; 815 Tagelohner u. s. w.

Großbritanien und Irland.

Wight gegenüber liegenden Landsitz auf ein Jahr gemiethft hat. Der Geistliche Allport in Birmingham hat ein Schreiben ver—

bffentlicht, wodurch derselbe es fuͤr unzweifelhaft erklart, daß der,

wie gestern gemeldet, dort festgenommene und wieder freigelassene

fremde Geistliche Erzbischof von Tripoli in Syrien ist, und daß England gekommen, um hier fuͤr Kirche durch die politischen Un-

derselbe schon vor einem Jahre nach die Veriuste, welche er und seine pol ruhen in Syrien erlitten, durch Beisteuern Entschaͤdigung zu er⸗

langen. Es stellt sich auch heraus, daß ihm der Vischof von London wirklich fruͤher 50 Pfd. St. fuͤr sich, den Erzbischof von

Ganterbury und zwei andere Freunde zugeschickt hat. Sebald der Syrische Prälat in Birmingham aus der Haft entlassen war, kehrte er in feinen Gasthof zuͤruͤck, wo man ihn Abends zuvor aus dem Bett geholt . und reiste mit dem naͤchsten Eisenbahnzuge nach Gloucester ab.

Die Times ist der Meinung, daß, welches auch die definiti⸗

ven Beschlässe der Regierung in Bezug auf die Räumung Afgha⸗

nistans seyn mögen, vorlaufig wenigstens nur an die Ergreifung der Offenfive gedacht werde, was denn auch, wie dieses Blatt

glaubt, die einzige Maßnahme ware, welche die Regierung im wah⸗ Morgens wieder hier eintreffen.

ren Interesse der Britischen Herrschaft ergreifen könnte.

diese Wegstrecks zurückzulegen. Gisni und Oschellalabad liegen . sich 2 Mediziner und Chirurgen; Geistliche; 2 Schriftsteller; gleich weit entfernt von Kabul, jedes naͤmlich ungefaͤhr 90 Engli

begiebt sich morgen zur Begrüßun

„Die bemerkenswertheste Thatsache“, s 6 ; che“, sagt das genannte Blatt in diesem Betreff, „welche der Brief unseres K in

Bombay enthält, ist, daß der General-Gouverneur den Entschluß ge⸗

faßt hat, die Truppen von Kandahar und Dschellalabad nach Kabul

vorrüuͤcken zu lassen. Dieser Entschluß scheint unmittelbar nach Ein—⸗

gang der am 5. Juni von England abgesandten Depeschen gefa worden zu seyn. Diese Depeschen w 8. Juli i, 295 Ungeachtet der Bemühungen zweier in vorgefaßten Meinungen befan— genen Journale, von denen das eine in Kalkutta, das andere in Bombay erscheint, und welche selbst durch unwahre Angaben die oͤffentliche Meinung uͤber die Mittel zur Fortsetzung des Feldzuges und uͤber die Vortheile, welche ein solcher Schritt herbeizufuͤhren geeignet ist, irre zu leiten gesucht, scheint dieser Schritt der Bri⸗ tischen Regierung allgemeine Zufriedenheit erzeugt zu haben. Vorher hatte in ganz Sstindien ein lebhaftes Gefühl des Mißvergnüägens geherrscht, und einige der dortigen Zeitungen hatten dasselbe auf unzweideutige Weise kundgegeben. Dieses Mißvergnuͤgen entsprang aus der vorgusgesetzten Apathie des neuen General-Gouverneurs, welcher, einige Mongte zuvor von Kalkutta abgegangen, in seiner Einsamkeit zu Allahabad beschlossen zu haben schien, daß die Trup⸗ ven in Kandahar unthaͤtig bleiben und diejenigen in Dschellalabad mannigfachem Elend anheimgegeben werden sollten. Die Soldaten gaben ihren Eifer kund, gegen den Feind und insbesondere gegen den Morder Akbar Chan gefuhrt zu werden; doch der Befehl Lord Ellenborough's zum Vorrücken ließ immer noch auf sich warten. Injwischen aber war die Regierung eifrig bemüht gewesen, die Trup— ven mit allem Ndthigen zu versehen. Das Corps in Kandahar un— lter General. Nott war so gut mit Lastihieren versorgt, daß es im Monat Juli ngch jeder Richtung hin sich zu bewegen im Stande war. Der Geist, der unter diesen Truppen herrscht, laͤßt sich aus folgender Anekdote erkennen. Als General Nott die Anzeige erhielt, daß er Afghanistan raͤumen solle, fragte er angeblich: „„Auf welchem Wege, über Quettah rückwaͤrt, oder uͤber Kabul vorwaͤrts?““ Am 30. Juli wurde nun eine Theilung des Corps zwischen den Generalen England und Nott verfuͤgt, von denen Ersterer nach Quettgh, Letzte⸗ rer zum Vorruͤcken bestimmt ist. Die letzterwaͤhnte Division fuͤhrt das Belagerungs-Geschuͤtz mit sich, welche Thatsache von der Absicht zeugt, die Afghanischen Festungen, insbesondere Gisni und Kabul, nicht zu schonen. Daß man Kandahar gaͤnzlich aufgeben wolle, scheint allerdings beschlossen zu seyn, denn es wird berichtet, daß alle Ge⸗ schuͤtze, Flinten und Munition, welche man nicht bequem fortschaffen kann, vernichtet worden sind. Unter anderen Anordnungen ist auch die Vertheilung warmer Kleidungsstuͤcke an die Bengalischen Regi— menter nicht vergessen worden. Die Division Vott besteht ausschließ⸗ lich aus den Bengalischen Regimentern, die Truppen des Generals England dagegen gehdren größtentheils zu der Armee der Praͤsident⸗ schaft Bombay. Unter den Truppen des Generals Nott ging anfangs das Gerücht, daf die Division von Kandahar nach Flrozpur uͤber Kelat-i⸗-Gildschie und Dera Ischmael Chan marschiren solle. Diese Bestimmung eines Weges, der zum Theil den Europdern gaͤnzlich unbekannt ist, wurde indeß nur als eine Finte betrachtet.“ „Dem Mangel an Lastthieren, welcher beson ders unter dem Trup⸗

pen Eorps in Bschellalabad sehr fuͤhlbar gewesen, ist durch die

Straͤflinge hinzu, und die Gesammtzahl der Bewohner der Bag⸗ Sorgfalt der Regier in bedeuten j ker war Aim Anfange des gegenwartigen Jahres , Sorgfalt der Regierung in bedeutendem Maße abgeholfen worden.

Gleichzeitig mit dem Eintreffen des Befehls zum Vorruͤcken im Lager des Generals Nott, wurde von Dschellalabad aus eine Vorwaͤrts— bewegung durch den Hauptmann Broadfort ausgefuͤhrt, welcher am 21. Juli ein kleines Fort, 15 Englische Meilen von Dschellalabad entfernt, besetzt hat, und dem, wie man vermuthete, ein Theil der Befatzung von Dschellalabad bald folgen sollte. Die Mehrzahl der Afghanen in und um Kabul soll in bedeutender Besorgniß seyn; sie bettelten bei den Britischen Gefangenen um Billette und beschriebene Papierschnitzel, deren sie sich als Schutzmittel bedienen wollten. In gewohnlich wohl unterrichteten Kreisen schien man zu erwarten, daß

ĩ 8 das Vorruͤcken der Britischen Truppen wenig oder gar keinen Wider⸗ und schreiben, und 114 hatten eine höoͤhere Schulbildung genossen. . ö

Tach der Natur der von ihnen begangenen Verbrechen klassifizirten J ü n r vollen Ruͤckzuge im Januar d. J. geschehen ist, dienen zum Beweise,

daß die Ungluͤcksfaͤll' vom November, Dezember und Januar mehr

stand finden werde.“ . . „Alle diese Angaben im Verein mit dem, was seit dem unheil⸗

auf Rechnung des Mangels an Talent und Thatkraft unter den Bri⸗ tischen Fuͤhrern, als des Unternehmungsgeistes und des Patriotismus unter den Afghanen zu setzen sind. Capitain Troup hat erklaͤrt, es unterliege keinem Zweifel, daß, wenn auch nur ein halbes Regiment am 2. November in Kabul eingeruͤckt waͤre, die vielbesprochene In⸗ surrection vollstaͤndig und nachhaltig wuͤrde unterdruͤckt worden seyn. Von Kandahar nach Gisni uͤber Kelat i- Gildschie ist ungefaͤhr 40 Eng⸗ lische Meilen. Im Jahre 1839 brauchte das Heer Sir John Keane's die

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Zeit vom 27. Juni bis zum 21. Juli, beide Tage eingerechnet, um

des naͤn che Meilen. Man erwartete daher, daß die beiden Truppen Corps um die

j des S ' j d . RJ ! 4 5 ni cker, ld Schneider; Mitte des Monat September in Kabul zusammentreffen wurden. Die 360 Handelsleute; 184 Zimmerleute und Wagner; 1110 Acker⸗ wirkung auf Ostindien unberechenbare Vortheile bringen wird, denn sie wird nicht den Afghanen allein, sondern auch jedem Bewohner

Kosten des Feldzuges sind auf vermuthlich nicht mehr als 25 Laks oder eine viertel Million Pfd. berechnet, wahrend die moralische Ein—

Ostindiens darthun, daß die Britischen Truppen, gut ange—

führt, unbesiegbar sind. Auch wird dadurch die Befreiung der Ge⸗ fangenen erreicht werden, denn in Kabul braucht man sie nicht von dem hinterlistigen Unterhändler Akbar zu verlangen, sondern kann sie London, 8. Okt. Die Königin Wittwe ist jetzt nach Suüͤd⸗ von allen Häuptlingen der Gildschies und Duranihs zusammen, und

49 * * e . 1 D. England abgereist, wo sse von Lord Manley, seinen der Jusel

zwar mit der Spitze des Schwertes, fordern. Dieser Feldzug wird auch die Ostindische Regierung in den Stand setzen, ihre Truppen aus den westwaͤrts von dem Soliman Gebirge belegenen Thalgegenden hinwegzuziehen, und den gegenwartigen Gene ral Gouverneur der Schmach entheben, der Erste zu seyn, welcher sich von einem Halbbarbaren schmaͤhliche Bedingun— gen haͤtte vorschreiben lassen. Da das System Lord Ellen bo= rough s, seine Plaͤne fur sich zu behalten und sie nur dem Ober⸗ Befehlshaber und den Unter-Befehlshabern mitzutheilen, sich als be deutend vortheilhaft erwiesen hat, so wollte der General Gouverneur, wie es heißt, sich von Allahabad nach Kurnahl oder vielmehr Simla begeben, um diese Verbindung zu erleichtern. Die Reserve Armee unter General Sir Jasper Nicholls sollte sich im November am Sutledsch zusammenziehen.“

Belgien. .Brüssel, 9. Okt. Der Koͤnig und die Koͤnigin sind heute fruͤh nach Paris abgereist.

Dentsche Bundesstaaten.

ü ĩ Se. nigl. Hoheit der Kronp nnz München, 9. Okt. Se Ko 2 e e , g, e, mahlin nach Landshut, wird in Moosburg qbernachten und