120 — 130 Personen aus allen Standen eingefunden. Mit 2 2 unter den Gaäͤsten Se. Königl. Hohelt den
en Friedrich, den wir so gern den unsrigen nennen. Se. 6 l. HJ eit beg! den ersten Toast, und zwar auf das Wohl Sr. Zis staͤt des Königs, aus. Die ganze Versammlung stimmte jubelnd ein — es galt dem Könige, dem ven uns Allen ge— liebten. Hierauf trank Se. Excellenz der General ⸗ Lieutenant Graf von der Gröben auf das Wohl der Königin, die ö sammlung folgte ihm unter rauschendem Applaus. er Regle⸗ rungs⸗Präsident von Spiegel ließ alsdann das Haus Hohenzollern hoch leben; Se. Königl. Hoheit der Prinz Friedrich dankte im damen desselben. ö. . brachte Herr Ober⸗Buͤrgermeister von Fuchsius Ihren Königl. Hoheiten dem Prinzen und der Prin⸗ zessin Friedrich im Namen der Stadt einen Toast, worauf Se. Königl. Hoheit auf das Wohlergehen Dusseldorss trank, und dabei die uns alle innig freuende Bemerkung machte, daß er Duͤsseldorf nur dann verlassen wuͤrde, wenn es unabweisliche Umstaͤnde ge⸗ böten. — Des Abends waren die öffentlichen Gebäude und viele
Privathaͤuser erleuchtet.
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wissenschaft, Kunst und Literatur.
A usstellung der Arbeiten der Französischen Akade⸗ mie zu Nom in der . bildenden Künste zu aris.
2A. Paris, im Okt. Als um die Mitte des 17ten Jahrhunderts ein aufstrebender junger Mann, aus seinem Geburtsdorfe der Norman⸗ die entlaufen und Nicolas Poussin genannt, sich das drittemal zu Fuß und beinahe bettelarm auf den Weg nach Rom machte, — nach⸗ dem er zweimal aus Mangel an Reisemitteln von seinem Projekte hatte u , muͤssn und das erstemal nicht uͤber Lyon, das zweite mal nicht uber Florenz hinausgekommen war; — als ihm eine in— 6 , Ahnun 2 963 er am Ende seines Röͤmerzuges den Anfang seiner nn iel er ifa und glorreichen Bestimmung finden werde, hatte er vollkommen Recht. Nach den wenigen Vorbildern Italienischer Kunst, welche ihm Frankreich darbot, zunaͤchst gebildet, vollendete er seine Studien in Rom und hielt sich dort den grüßeren Theil seines Lebens auf. Hier war es die Welt des klassischen Alter⸗ thums, welche maͤchtig auf seinen Sinn wirkte und vornehmlich die eigenthuͤmliche Entwickelung seines Styles und seiner Meisterschaft begründete, wie sie in seiner Mann alese, in seinen Arkadischen Schdfern, in seiner Sündfluth hervortreten sollten. Rom war damals noch der Hauptsitz der Kunst Ausuͤbung, wo ein beruͤhmter Meister von seinem Atelier, wie der Papst vom Vatikan, urbi et orbi. d. b. der gesammten gebildeten Welt Gesetze vorschrieb. Seit zwei⸗ hundert Jahren hat sich dies bedeutend geaͤndert.
Schon wahrend der letzten Haͤlfte des siebzehnten Jahrhunderts wandern die Künste aus Iiglien aus sich eine neue Heimath zu su— chen, und bilden sich in Sevilla, Antwerven und Paris blühende Toöͤchterschulen von Venedig, Rom und Florenz, die mit dem ganzen Schatz der geistreichsten Erfindungen, von dem Abendmahl des Lio— nardo da Vinei bis zu der Transsiguration Raphael's und der Him⸗ melfabrt Tizian s, die freieste Herrschaft uber die wissenschafilichen und technischen Theile der Kunst uͤberkommen. In Spanien feiert die Malerel eine schoͤne Nachblüthe, die Fialienssche Kunst spiegelt sich hier und giebt ein charakteristisches, aber nicht bleibendes Bild. In den Niederlanden entsteht die Genre⸗Malerei neben Rubens und seiner Schule und bethaͤtigt sich in selbststandigen, originellen Leistun⸗ gen; aber auch hier haͤlt der neu erweckte Lebensdrang im Bereich der Historien Malerei auf die Dauer nicht Stich. In Frankreich entsteht das Jahrhundert Ludwig's des Vierzehnten. Afle Kuͤnste bluͤhen hier ziemlich in gleichem Grade (der Begriff der Einheit und Totalitaͤt auch dieses Reichs liegt tief im Volksgeiste); aber alle erscheinen mehr oder weniger getrocknet, und da dieser Geschmack sich uͤber Eu⸗ ropa verbreitet und die Anderen Nachahmungen dieser Nachahmun⸗ gen muͤhsam hervorbringen, so geht das frische Leben der Kunst an— derswo auf lange Zeit zu Grunde. Der größte Theil des modernen Kunst⸗Betriebs konzentrirt sich von nun an in der . Frank⸗ reichs. Die eren en, Italiens ist voruͤber; das Land bleibt zwar noch die hohe Schule der Kuͤnste und ist es noch jetzt, aber nur das Land, nicht die Lebenden. Der Ausspruch: Rom ist nicht mehr in Rom! gilt gegenwaͤrtig in vollem Maße; denn nin sind Barto⸗ lini und Carmiccini nicht die echten Nachfolger Michel Angelo's und Raphaels, und giebt es in dem gesunkenen Italien des neun⸗ zehnten Jahrhunderts noch einen Maler und Bildhauer von Bedeu⸗ tung und Europaͤischer Beruͤhmtheit, so sind es der Luͤbecker Sver⸗ beck und der Schwede Thorwald sen.
Dagegen ist Paris seit dem Anfange dieses Jahrhunderts immer mehr das neue Rom geworden und übertrifft sesvst das alte bei wei⸗ tem, nicht durch Kunstwerth und Vollkommenheit (Gott bewahre mich vor einer solchen Behauptung!) aber wenigstens durch die Menge der Kuͤnstler aller Art und die Unmasse der Hervorbringungen an Ge⸗ maͤlden, Stgtuetten, Bronzen, Zeichnungen, Aguareülen, Litho⸗ graphieen, Stahlstichen, Pasten, geschnittenen Steinen, Emails, Miniaturen, Porzellanen und Krystallen. Der gent Theil dieser unermeßlichen Production ist freilich weniger kuͤnstle⸗ rische Inspiration und gediegene Arbeit als kraͤmerische Spe⸗ kulation und leichte Fabrikwaare, die überall in Europa, ja sogar äber den Atlantischen Ocean nach Amerika verschleißt wird. Aber in allen Faͤchern finden sich hier zugleich große Meister, deren Werkstaͤtten dem Kunstfreunde volle Gelegenheit zu dem leben⸗ digsten Verkebr, dem ausübenden Kuͤnstier alle Mittel zur tüchtig⸗ sten Praxis gewaäͤbren. Die Schdtze, welche die Sammlungen des Louvre an Aegyptischen, Grlechischen, Römischen, mittelaiterlichen Skulpturen und Antikaglien, an Gemaͤlden und Handzeichnungen aller zeiten und Schulen, an Abguͤssen und Abbildungen der schoͤn⸗ sten Muster aus dem klaffischen Aiterthum, aus dem Mittelalter und . enthalten; die Reichthüͤmer, welche an Handschriften 4 Aid laturen an Kupferstichen, Münzen, geschnittenen Steinen
= erben Antz⸗auitßten in der großen Königl. Bibliothez und in 2 Anstalt verbundenen Kunstkabinetten exristiren und z enutzung anheimstehen, bieten genügendes Rüstzeug
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u den umfassendsten, gruͤndlichsten Studien. Auch haben sich die w jetzt lenden nzbsischen Künstler in Paris ge⸗ bildet; die Maler Horace Vernei, Ary Scheffer, Paul Delaroche, Eug«ne Delaerelg, Camille 4 — Ebarles De camps, Theodor Gudin u. s. w., die Bildhauer David, Pra dier, Rude, Foyatier, Barye u. s. w. haben nicht in Rom studirt.
unter solchen Umstaͤnden wird daher der Nutzen der Franzbsischen Akademie in Rom nicht ohne Grund besteitten und das Fortbestchen derselben nicht mit Unrecht in Frage gestellt. Diese höchst kostspielige Anstalt gewahrt in der That keine Resultate, welche die angelegten Kapitalien verzinsen und ibrem Rufe entsprechen. Die böffentlichen Ausstellungen der jahrlich von den Pensionairen zu Rom eingehenden Arbeiten liefern hierzu die schlagendsten Belege. Von dem, was wir hier dieser Tage in der Schule der bildenden Kunste aus—= gestellt sahen, erhebt sich das beste nicht ber honette Mittesmäßigkeit; und die diesjdͤhrigen Sendungen gelten fuͤr die erquicklichsten, die seit vielen Jahren gemacht worden. Ganz besonders gefallt ein großes Bild von Papety, welches von allen ,. ungemein belobt wurde, namentlich von der Phalan 6 die darin Fourieristische Ideen und Tendenzen entdeckte und den Kl nsiler als den Maler der Ecole socistaire begrüßte. Wenn einige Deutsche Kritiker sich zuweilen zu weit versteigen, weil sie Metaphysik suchen, wo nur Poesie ist, und den Faust ai g r,. wie Platen sagt, so eg . die Franzosen in neuester Zeit gern nach der sozialen Seite aus und betrachten Re⸗ ligion, Wissenschaft und Kunst, und was sonst die hoͤchsien Gegen⸗ siünde des Menschen sind, in dem Lichte des Human itarismus, hinter welchem weitschallenden Namen sich in der Regel der ordinairste Naturalismus versteckt. Das Gemaͤlde Papety's erinnert allerdings an cinen jener überseligen Momente, die Fourier in seiner potenzirten und kombinirten harmonischen Welt und Lebens⸗Ocdnung verspricht, wo die Befriedigung aller Geluste, Begierden, Neigungen und Leiden⸗ schaften, also schrankenlose Bestialitaͤt die hoͤchste Gläckseligkeit ist.
Eine zahlreiche Gesellschaft von etwa dreißig jungen Leuten beiderlei Geschlechts aus den mittleren und höheren Standen laͤßt es sich im Freien auf gepolstertem Rasen unter schattigen Baum⸗ kronen bei Musik, Wein, Lektüre, Licbe, Conversation und Sonnen⸗ schein wobl seyn. In der Mitte der Composition seben wir im Vor— grunde einen jungen Mann, wahrscheinlich einen . hingelagert, der eine Schreibtaäfel halt, worauf folgende vier Verse einer Hofazi— schen Ode eingegraben stehen:
Felices ter et amplius Quos irrupta tènet copula, nec malis Divulsus quèerimoniis Suprema citius solvet Amore die,
die den Grundgedanken des Bildes ausdrucken sollen und dem Kuͤnst⸗ ler dazu Anlaß gegeben haben. Doch athmet dieses Werk nicht die heitere Poesie der Freude, des Besitzes und Genusses, die sich in vielen Horagzischen Oden ausspricht, sondern erregt in dem Beschauer vielmehr ein idyllisches Gefuͤhl, welches Verwandtschaft zu Geßner s Schaͤfergedichten zeigt. Hier eine Schöne, sich putzend und mit einem jungen Manne koketiirend; dort ein trauliches Paar, zur Laute sin⸗ feng gerade da, wo die Schatten sich am dichtesten schließen, und wo ie Aussicht in den hellen Tag und auf das blaue Meer am reizend—⸗ sten ist; nicht weit davon eine junge Frau, den Spinnrocken drehend, und daneben eine junge Mutter, ihr Kind liebkosend. Links mehrere Juͤnglinge im Grase sitzend und, ihrer ernsten Mine nach, in meta⸗ physische Erbrterungen und langweilige Gespraͤche vertieft, worüber ein munteres Maͤdchen an der Brust eines dieser Neuplatoniker ein⸗ geschlummert ist. Hinter dieser Gruppe lauscht eine Schaar von Jungfrauen und Jünglingen auf das Spiel eines Zither⸗Virtuosen. Im Vorgrunde rechts eine fan Hirtin, einen , . Blumen⸗ sirguß bewundernd und den gafsan zen ui n nge desselben durch ein holdes Laͤcheln beseligend; ein aͤltlicher Mann, den Blick gen Himmel ewandt und von jungen Hirten mit mißmüthiger Gebehrde umgeben, egt ihr seine Rechte aufs Haupt, man weiß nicht recht, ob in der Absicht, Heil und Segen fuͤr ihre Zukunft 4 erffehen, oder von dem schmerzlichen Gedanken an die Vergaͤnglichkeit ihrer Jugendfrische
bewegt.
Lie Auffassung ist nicht ohne idyllischen Reiz, aber zu weichlich
und flau; die Composition nicht ohne grazidse, kokette Motive und efaͤllige, ansprechende Maͤdchenköͤpfe, aber zu zerstreut und haltungs⸗ os; die Manner haben in Charakteren und Stellungen etwas sehr Gewoöhnliches und theatralisch Leeres. Man sieht auf im Allgemei⸗ nen an den Maͤnner⸗ und Frauentypen, daß Italienische Modelle zum Grunde liegen; doch sind alle mehr oder weniger verflacht durch ei⸗ nen Schbnheitsstempel und eine Zierlichkeit, die den Gesichtern ein gleichfoͤrmiges Gepraͤge aufdruͤcken und das Eigenthuͤmliche derselben verwischen, dergestalt, daß die Farren, zumal die Frauen, keinem bestimmten Lande und Volke, sondern ledig⸗ lich dem Bereich der flach verschonernden Konventenz angehören, die sich mit keinem Gefuͤhl anders als durch Franzbsische Sitten berührt, und die Niemand duldet, der charakteristisch schoͤnen Gestalten Liebe und Verstaͤndniß abgewonnen. Der Mangel an tieferer Individualisirung und schaͤrferer Charakteristik der Figuren, wird bei den großen Di⸗ mensionen, darin das Bild ausgefuhrt ist, absonderlich bemerksich. Das Gemaͤlde ist blos etwas uͤber halb 6 und in dieser fertigen Haͤlfte geistreich, wenngleich nicht sehr 8 behandelt; die ün⸗ fertigen Theile sind nur flüchtig in wenigen breiten Zügen mit gro⸗— ßer Sicherheit und Leichtigkeet ginn r en, jedoch so weit ausge⸗ fuͤhrt, daß die Wirkung des Ganzen dadurch nicht allzu sehr beein⸗ traͤchtigt wird. Die klare Faͤrbung macht durch den hellen, hie und da etwas milchigen Ton der Frauen, wie durch lichte Haltung von Luft und Meer einen heiteren Eindruck, und das Ganze ist so au dernier goüt, daß man ihm die Gunst des Publikums unniöglich ver⸗ uͤbeln kaun. Die idyllische Malerei im annaͤhernden Styl und Ge⸗ schmack des vorigen Jahrhunderts ist gegenwartig eine Caprice, wie sie hier oft komnien und gehen. Weiß Herr Papety den Fiasco seines Bildes gehörig zu benutzen, so ist sein Gluͤck gemacht. Mit einigem Talent und savoir saire mißlingt nichts ganz. Ob das Gelingen nicht zu bedauern? Man wird reich dabei; es gefaͤllt, es ist Mode, und das ist hier die suprema ratio der Gegenwart.
Die sonst noch eingegangenen Bilder verdienen weiter keiner besonderen Erwähnung; ein heiliger Aemidius, Blinde heilend, von Pils, ein heiliger Antonius in der Wuͤste, zwei heidnische Philo⸗ sophen bekehrend, von Murat, ein an einen Baum gebundener heiliger Sebastian von Brisset, ein maͤnnlicher Modell⸗Akt von
iner Anzeiger für die Prensischen Staaten.
ssenschaft des abgegangenen Wallis zu
Mit Hinweisung auf die den Stralsundischen Zei⸗ tungen in extenso inserirten Proelamata vom heuti⸗ n Tage werden alle und jede, welche an die zur
erlassenschaft des Kaufmanns Johann Christopher tralsund gehbrenden, gegenwaͤrtig an den Gesellschaft werden die Inhaber na
Professer De, nei rechtsbegrändere Föchernstaen Königi ist. verkauften, auf Jasmund im a f. tungsbogen: n
ünd Ansprüche zu haben und geitend machen zunthm schen Kreise belegenen Königl. Schwedische
nen vermeinen, werden auf den Antrag dei stair⸗ muünder Kneiyscher Minorennen, zu ber we m ef ln b 8
den 18. Oktober, den 8. oder 29. N J am 18. 8
gtationsgüͤter Hagen und Saßnitz c p. rechts⸗
ü egruͤndete Ford w r ,, ,,, ,.
ovem⸗ einem der folgenden Termine, als tober, a m 8. oder 29. November d.
1 bis Nr. 988. r. 1385 (6 bis 5). Nr. 1481. 10). Nr. 1729 (6 und 2)
Oberschlesische Eisenbahn.
In Gemaͤßbeit §. 47. des Allerhöͤchst bestaͤtigten der Börse durch einen a,. Maͤkler verkauft. Gesell schafts Statuts der en, ,,, Eisenbahn⸗ l
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Nr. 1 46 66 Dampfschifffahrt zwischen Magdeburg und
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18412. 18. Okt.
I. ut druch. ... zz, Par. l, 9s per. Xl, 2 D. Auellwärme 7,87 R Lustwirme .. 7, 2 nz. 4 10,97 n. 4 6, o R. Flassmßrme S, o” n. Thaupunkt ... 5,8 R. 4 1,17 R. 4 3,07 R. nodenirme 9g, 29 m. Duustsntiigung S6 pet. 16 pet. 78 poi. Ausdunæsiung e r ib. trübe. heiter. heiter. Niedersehlag O.
Ws w. ssw. Ws w. Wuͤrme wechsel 1I, 77 Wolke nus... — Ss w. 4,6 mn.
Tagesmittel: 332, as Fer. 4 S, o n.. 4 327 n.. 70 p.. sw.
Auswärtige kRörsen.
Amsterdam, 15. Out. Niederl. irkl. Sch. 523. 653 40. 101 i. Kann-hill.— 65 Span. 153. 33 do. — Taus. 4. Aus. — insel. —.
Antwerpen, 14. Okt. Zinal. — Nene Aul. 15.
IIam burg, 17. Okt. Hank - Actien 1635. Kugl. Runs. 108.
London, 14. Okt. Cons. 33 934. Helg. 103. Neu Anl. 153. Fes ire 35. Aust. Seb. 91. 243 Moll. 523. 55 100. 55 Ford 27. 3 22. Eugl. Russ. I12. Has. 63. Chili 85. Columb. 203. Mex. 326. Peru 153.
Paris, 14. ort. 53 Rente u cour. II9 33 Rente gu eour. 80 265. Aul. d 1841 —. 6 Neepl. au eompt. 108. 5 en, mee, , e,. 31
Wien, 117 ou 65 n.. 16g. 4 iqhz. 3 766. Ti — nauk-Actien 1620. Aul. de 182 1395. de 1639 109.
Känigliche Schauspiele.
Donnerstag, 20. Oft. Im Opernhause: Die Schleichhaͤnd⸗ ler, Possenspiel in 4 Abth. von E. Raupach. Hierauf: Drei Genre⸗Bilder, Scenen in Spanischer, Franzoöͤsischer und Deutscher Sprache, von L. Schneider. 1) Der Spanische Contrebandier und seine Geliebte. 297 Der Pyrenaͤische Gebirgs-Sanger und die Bearnerin. I) . und Grete.
Im Schauspielhause: Pour le premier début de Mlle. Desirée: 1) Esstelle, ou: Le
Abend 10 uhr.
Morgens 6 Uhr.
Nachmittags 2 Uur.
Naeh einmaliger Re obachtung.
9 **
dre et la sille. ö. La premiere représentation de: Les föes de Paris, vaudevilse nonveau en 2 actes, du thédtre du EGymnzte, par Mr. Bayard. (Dans la remière piece Mlle. Hestrée remplira le role d Estelle, et dans a seéconde, celui de Juliette.) In Potsdam: Marie, oder; Die Tochter des Regiments. Oper in 2 Okten, nach dem Franzoͤsischen. Musik von Auber. Freitag, 21. Okt. Im Opernhause: Der Gott und die Bajadere. ( Dlle. Fanny Tlsler: Zolo c als erste Gastrolle. ) Vor⸗ her: Die Zerstreuten. Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen des ersten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc. Zu dieser Vorstellung werden Billets, mit Mittwoch be— zeichnet, verkauft. Eg wird daher ersucht, die zur Oper „Marle“ bereits gekauf⸗ ten, mit Freltag bezeichneten Opernhaus⸗-Billets gegen Billets zur Oper: „Der Gott und die Bajadere“ umtauschen oder den Be⸗ trag . zu lassen. ollten die zu letztgedachter Oper bereits bestellten Billets bis Donnerstag Abend 6 Uhr nicht abgeholt seyn, so muͤssen solche anderweitig verkauft werden. J Im Schauspielhause: 1) Le bon moyet. 2) Bocquet pere
2.
et sils.
8 Theater.
Donnerstag, 20. Okt. Einen Jux will er sich machen. Posse mit Gesoang in 4 Akten, von J. Nestroy. Musik von A. Muller. Freitag, 21. Okt. Die Königin von ch. Jahren. (Dlle. Eugenie Kindler, vom Königl. ständischen Theater zu Preßburg, neu engagirtes Mitglied: Bie Königin Christine, als Debut.) Hierauf: Das Ehepaar aus der alten Zeit. Lokaler Scherz in 1 Akt, als Vaudeville behandelt von L. Angely. (Neu einstudirt.) Sonnabend, 22. Okt. ( Itallenische Opern Vorstellung.) 1 Pu-
ritani. Verantwortlicher Nedacteñt Dr. J. W. Zinkeisen. Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei.
, de neue Quittungsbogen g e ern e er g
Breslau, den 6. .
1 ehender Quit Der Derwaitnns ter e dn fschlesischen Eisen⸗
amburg.
gterdurch aufgefordert, vin nen a Wochgn die ze, Jeden Sonntag. Dienstag, Sonne lag un Gann-
ber d. J * ä Morgens z0 uhr, vor dem Königlichen Hofgericht Morgens ih hr, vor den' Königl. Hofgerlchte * Firende si ebente Ein sar . e , nnn. abend gebt ein Dampfschiff mit Pasfagleren von hier
bei Vermeidung der am 29. Dezember (r. zu er⸗Vermeidun kennenden Praͤklusion, — hiermit aufgefordert.
Datum Greifswald, den 10. September 1842.
der den Praͤklusion, l
ierdurch au . HDetum Greifswald, 8 f —
m 20 De zem per e zu erkennen⸗ e. es, nen 6 e
eptember 1842.
b nd 5 pCt. Verzugszin⸗ n feit dem Kr , ee, ann vk 56 port von bier nach Hambur tage, zur Haupt⸗Kasse der Gesellschaft
ab. Außerdem wird wöchentlich r nn, i ö expedirt. ere Aus⸗ , kunft und Fahrbillet? ertheilen Ie. Berlin die Herren
ober 1842.
Königl. Preuß. Hofgericht von Pommern u. Ruͤgen. Königl. 6 Hofgericht von Pnüeͤnern u. Ragen. Re, entweder u , ober srahee ernsufen den. H grr man n & iir C e de gen Markt Nr. 4. 8. x.
(L. S.) Dr. Odebrecht. (
Dr. Odebrecht.
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l , den nicht ehen, so verfallen die L lr , n, Einschüsse, und der an
ris Magdeburg, den 1. 8
Die Direetion.
Holtz apfel.
Allgemeine
Preußische Staats-Zeitung.
Berlin, Freitag den 21e Ottober
Inhalt.
Amtliche Nachrichten . ; St. Petersburg. General Gurko zum 6 . Kpgußtasischen Armee ernannt. — Warsch au.
n Michael. , gener g. 2 nrg en ien. — ** aus Paris. (Miß⸗ licher Stand der Eisenbahn Unternehmungen.
dv Irland. Rückkehr Lord Cowley's nach Pa⸗ 6 6. 5 Verminderung der Eisenbahn⸗Passagier⸗ zabl. — Verbreltung des Puseyismus. — Vermischtes. — Brief aus London. 3 n. a Chinesischen Angelegenheiten; iko und die Kanadischen Haͤndel. ner nnr. Haag. Abreise des gr roßbberjog⸗ und der Erb⸗ zie erregen Fachs . n mnit Franic .Brüssel. Zollve ! . 23 un besstaanen.· München. Festbericht. — Schreiben aus Leipzig. n n = a Wohlthaͤtigkeit. Oesterreich. Wien. Tyroler Natlona⸗Museum in Innsbruck.
talien. Re apel. Herabgesetzter Buͤcher⸗Zoll. — Neue Ausgra⸗ 6 in Pompeji. 2 Die Tavoliere⸗Bank. . Spanien. Briefe aus Paris. (Espartero und die Parteien. —
Zurbano; der Vertrag mit Uruguay; die Karlisten und die Fran
dsischen Legitimisten. ; a . 26 . Gere isen Gränze. Die Vergiftungs⸗
Heschichte in Semlin. . Inland. Königsberg. Feier des Geburtsfestes Sr. Majestaͤt.
Neuste Zahlenverhaͤltnisse fuͤr die Bevdlkerung des Königreichs Belgien.
Wissenschaft, Kunst und Literatur. Die Kunst⸗Ausstellung 2 . 16 Artikel.. — Urtheile eines Spaniers über Preußen.
Beilage,. Ständische Ansschüsse. Denkschrift über die naͤhe= ren Bestimmungen fuͤr den von des Koͤnigs Majestaͤt verheißenen Steuer Erlaß und uͤber die Befoͤrderung einer umfassenden Eisen bahn⸗Verbindung zwischen den verschiedenen Provinzen der Monar⸗ chie unter Beihuͤlfe aus Staatsmitteln.
Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
Dem Obersten von Uthm ann, Inspecteur der 3ten Pio⸗ nier⸗-Insperctien, den Rothen Adler⸗Orden Zter Klasse mit der Schlesfe, und dem beim General⸗Kommando des Sten Armee⸗ Corps angestellten Militair-Ober-Prediger Möllhausen, den Rothen Adler-Orden 4ter Klasse, zu verleihen.
Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Georg ist nach Bonn ab— gereist.
In der oͤffentlichen Sitzung der Koͤniglichen Akademie der
Kunste am 15ten d. M. zur Feler des Geburtsfestes Sr. Maje⸗ staͤt des Koͤnigs fand, wie gewoͤhnlich, die Zuerkennung des Prei— Es in der fur die Schuͤler der Akademie veranstalteten Preis⸗ Bewerbung statt, welche diesmal fuͤr Geschichtsmalerei beslimmt worden war. Von sechs Konkurrenten, welche sich bis zum 31. Maͤrz c., dem vorgeschriebenen Termin, gemeldet hatten, und denen, nach beendigten er e den. die Scene des Oedipus auf Kolonos des Sophokles, wo der geblendete Koͤnigliche Greis, von seinen Töchtern Antigone und Ismene auf seiner Flucht geleitet, am Eingange des Haines der Furien seinem Sohne Polynices statt des Segens den Fluch ertheilt, als Gegenstand des Preis⸗ Gemaͤldes aufgegeben worden war, wurden vier zu der engeren Bewerbung zugelassen und diesen vierzehn Wochen, vom 25. April bis 1. August c., zur Ausfuhrung der Bilder in Hel zugestanden. Nach vorgaͤngiger , der zu diesem Zweck langere Zeit aus⸗ gestellten Konkurrenz⸗Arbesten wurde dem mit Nr. 1 bezeichneten Gemaͤlde von dem akademischen Senate der Preis zuerkannt, und die Eroͤffnung des mit derselben Nummer bezeichneten versiegelten Namenszettels ergab als Sieger: Karl Becker aus Berlin, 21 Jahre alt (Schuler des Professors von Kloͤber hierselbst und des Professors Heinrich Heß in Muͤnchen), welchem sonach die fuͤr Inlander mit dem Preise verbundene Pension von jährlich 56h Rthir. auf drei Jahre zu einer Studien⸗Reise nach Paris und Rom im Namen der Akademie zugesprochen wurde. Berlin, den 18. Oktober 1842. Direktorium und Senat der Königlichen Akademie der Kuͤnsie. Dr. G. Schadow, Direktor.
Abgereist: Der Fuͤrst Michael Galitzin, nach Paris.
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Zeitungs ˖ Nachrichten. Ausland.
Nuß land und Polen.
St. Petersburg, 13. Okt. Durch elnen aus Elisabeth⸗ grad datirten Tagesbefehl des Kaisers vom 30sten v. M. wird dez General⸗Lieutenant von Grabbe J, auf sein Ansuchen und mit 12 auf seine Gesundheit, ermächtigt, den Ober⸗Befehl uͤber die Kaukasischen Truppen niederzulegen, und ist an seiner Stelle der Genergi-Lieutenant Gurko zum Befehlshaber der Armee, so wie zum Chef der Kaukasischen Provinz, ernannt worden.
Warschau, 16. Okt. Se. Kaiserl. Hohelt der Großfuͤr Michael emp ng gestern Vormittag die en e nahm a 1 Litgdelle in Augenschein, desuchte den Fuͤrsten von Warschau und 2 Gemahlin im Schloß, speiste ju Mittag im Palast La⸗ Here nit dem Fursten Statthalter und erschien Abends im
Frankreich.
Paris, 15. Okt. Im Kriegs⸗Ministerium sollen heute Nach⸗ richten aus Algier eingetroffen seyn, in denen über die ersten Operationen des General-Gouverneurs berichtet wird. Die frü— here Meldung, daß der General Lamoriciere die Familie und das Ge⸗ pack Abd el Kader's aufgefangen habe, hat sich bis jetzt nicht bestatigt.
Der Bericht der Kommission, welche mit Prufung der Frage wegen des Gummihandels im Senegal beauftragt worden sst, wird in wenigen Tagen publizirt werden. Er traͤgt auf Abschaf— fung des Monopols und auf Wiederherstellung der Handelsfrei⸗
eit an.
ö Der vor einigen Monaten in Toulouse gestorbene Graf Ca— lomarde, dessen Ministerium die schlimmste Periode der Regierung Ferdinand's VII. ausmachte, hat wider Erwarten nur ein Vermb⸗ gen hinterlassen, das sich kaum auf . Million Fr. baares Geld beläuft. Dabei sind jedoch die Kostbarkeiten nicht mitgerechnet, an denen die Nachlassenschaft Calomarde's reich ist, und unter de—⸗
nen sich die Decoration des goldenen Vließes, die Carl V. getra—
gen, befindet. *. . — Der Prinz von Capua ist mit seiner Familie in Paris ein— getroffen.
. Paris, 15. Okt. Die Ausführung unserer Eisenbahnen scheint von neuem, so zu sagen, in Frage gestellt. Die successiven Zuschlagungen der Arbeiten, die man in Paris und in Versailles versucht hat, sind nicht zu Stande gekommen. Statt die von der Regierung fuͤr die Ausführung der Erd⸗ und anderen Arbeiten vorgeschlagene Summe anzunehmen, haben die Unternehmer eine Vermehrung derselben um 20, 25 und 30 pCt. verlangt. Diese Bedingungen konnten natuͤrlich nicht angenommen werden, und dabei han es denn sein Bewenden, d. h. man schlaͤgt die Arme aber einander und thut nicht einen Spatenstich auf der Nordbahn, die als so dringend nothwendig bezeichnet wurde. .
Mehrere Ursachen haben sich vereinigt, die Unternehmer zuruͤck— zuschrecken, oder besser gesagt, sie veranlaßt, Bedingungen zu stel— len, die vielleicht uͤbertrleben erscheinen. Bekanntlich ist es Herrn Duvergier de Hauranne , , in den Gesetz-Entwurf nach dem 21en Artikel, der die Ausfuͤhrung der Eisenbahnen dem Staate uͤbertraͤgt, i en Paragraphen aufnehmen zu lassen: „Nichts⸗ destoweniger konnen diese Linien, kraft besonderer Gesetze und un— ter dann zu bestimmenden Bedingungen, ganz oder theilweise der e , e äberlassen werden.“ Der Minister der döffentli⸗ chen Arbeiten haͤngt sehr an dieser Klausel und hat schon viele Ver— suche gemacht, um eine Gesellschaft zu finden, welche die Aus⸗— führung und den Betrieb der Nordbahn vollständig äbernaͤhme. Mit Recht oder Unrecht ist Herr von Rothschils mit in das Spiel gemischt worden, und Herr Teste hofft, derselbe werde sich an die Spitze dieses großen Unternehmens stellen. Gut unterrichtete Personen behaupten, daß die Unterhandlungen ziemlich vorgeschrit⸗ ten und viele Chancen fuͤr den Abschluß der Angelegenheit vor— handen seyen. Die Gesellschaften, welche nach den allgemeinen Bestimmungen des Gesetzes ganz einsach das Legen der Schienen und den Betrieb der Bahnen hätten ubernehmen koͤnnen, beeilen sich unter diesen Umständen nicht, hervorzutreten. Der Associa⸗ tionsgeist ist uͤbrigens in Frankreich in solchem Zustande, daß die wirkliche Existenz der Gesellschaften immer problematisch hleibt. Alle, die sich bis 2 fuͤr die Ausfüͤhrung und den Betrieb der Eisen⸗ bahnen gebildet haben, sind gendthigt gewesen, die Unterstuͤtzung der Regserung zu reklamiren, und man . ihnen unter den ver⸗ schiedensten Formen zu Huͤlfe kommen muͤssen. Kommen wir auf die Unternehmer zuruͤck. Durch die Klausel, welche die Regierung ermächtigt, mit den Gesellschaften zu unterhandeln und ihnen den Bau und Betrieb der Bahnen vollstaͤndig zu uͤberlassen, sehen sich diejenigen, denen die Ausfuͤhrung zugeschlagen wird, dem aus—
esetzt, daß sie, sobald eine Konzession ertheilt worden, außer Be⸗ . gesetzt werden, und die Verträge, die sie mit der Regierung abgeschloössen, werden nur fuͤr die Theile guͤltig seyn, die noch zu bauen übrig bleiben, so viel dies den konzessionirten Gesell schaften angemessen erscheint. Ein Unternehmer, der sich verpflichtet hat, fuͤr 80G 000 Fr. oder fuͤr eine Millian Fr. Arbeiten ausführen zu lassen, und der alle Vorkehrungen dazu getroffen hat, wird sich plotzlich in seinen Operationen gehindert sehen und gezwungen feyn, darauf zu verzichten. Es ist noch eine andere Ursache vor⸗ handen, welche die Unternehmer abgeschreckt hat. Es ergiebt sich, daß die von den Ingenieuren der Bruͤcken und Chausseen ange⸗ fertigten Veranschlagungen im Allgemeinen saͤmmtlich zu niedrig sind und daß bei dem gegenwärtigen Preise des Materials die Unternehmer unvermeidlichen Verlusten ausgesetzt waͤren. Die Befestigung von Paris hat ungeheure Massen ven Bruch⸗ steinen abforbirt, und der Verbrauch derselben ist in diesem Jahre zwanzigmal groͤßer gewesen als in gewöhnlichen Jahren. Eine letzte Ursache oder vielmehr eine letzte Thatsache, welche die Unter⸗ nehmer von den durch die Regierung beabsichtigten Zuschlagungen abgehalten hat, ist endlich noch folgende; Unter den Unternehmern der Befestigung von Paris haben zahlreiche Bankerotte stattge⸗ funden; das Unglück, welches diese betroffen, hat naturlich ihre Kollegen abschrecken muͤssen, und die Strenge, womit man die Er⸗ steren behandelte, rechtfertigt einigermaßen die Befuͤrchtungen der detzteren. ; . * nn er diesen Umstaͤnden bleibt dem Minister der oͤffentlichen Arbeiten zweierlei zu thun übrig, nämlich entweder mit einer Ge— sellschaft zu unterhandeln, wenn sich wirklich eine Gesellschaft fin⸗ det, oder die Ausführung der Arbeiten auf der Nordbahn in Pacht zu geben, d. h. die Verwaltung an die Stelle der Unternehmer zu fetzen. Diese leßtere Weise hat eren und große Nachtheile; zuerst ist sie aͤußerst 3 ie hat eine unvermeidliche Lang— famkeit zur Folge, weil die Ingenieure der Bruͤcken und Chausseen nicht dasselbe Interesse dabei haben, wie die Unternehmer, die Ar⸗ beit zu foͤrdern. Die fruͤheren Erfahrungen und namentlich die, welche bei dem Bau der durch die Gesetze von 1821 und 1823 gemacht wurden, haben vollkommen die Gefahren einer solchen Handlungsweise dargethan. Durch Annahme derselben wuͤrde man die Kosten, wie sie in der Darlegung der Motive zu dem Gesetz⸗Ent⸗
wurfe des Herrn Teste angegeben worden, vielleicht verdoppeln. Diese Betrachtung hat die n , frappiren —ᷣ 2 Wen man indeß die Arbeiten nicht in Pacht giebt, so wird eine neue und um so nachtheiligere Verta ung ien, stattfinden, als man nicht einmal gewiß ist, eine en ef! zu finden, wenn man nicht ihr einen uͤbermäßigen Antheil zugestehen will, was die Kammern in der naͤchsten Session wohl nicht gutheißen durften. Es scheint ein trauriges Loos aͤber unseren Eisenbahnen zu schweben; Alles beschrankt sich auf leere Demonstrationen, und die am wenigsten skeptischen Personen fangen nun auch an, zu glauben, daß das von den Kammern dekretlrte Netz im Zustande des Entwurfes bleiben und daß Frankreich niemals ein zusammenhaͤngendes Eisenbahn-System haben werde. Die Vergleichung zwischen den Eisenbahnen und der Befestigung von Paris giebt zu eigenthuͤm— lichen Betrachtungen Anlaß. Die Festungswerke, welche mehr als
20) Millionen Fr. kosten werden, sind ohne Schwierigkeit votirt worden und werden sogar in dem Zeitraum von etwa drei Jahren
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ausgefuͤhrt werden; die Arbeiten werden mit magischer Schnellig⸗
keit gefoͤrdert und niemals hat man in Frankreich so Erstaunliches in Bezug auf oͤffentliche Arbeiten gesehen. Und doch, welcher Un⸗ terschied zwischen jenen Festungswerken und den Eisenbahnen! Die ersteren sind eine Rückkehr zu alten Traditionen und zu Be⸗ P důrfnissen, welche die gegenwartige Zeit desavouirt; die letzteren sind ein wahrhafter Forischritt und eine der ausgezeichnetsten Er⸗
scheinungen der modernen Civilisation. Man sehe, wem der Vorzug gegeben wird!
Großbritanien und Irland.
London, 15. Okt. Lord Cowley, der Britische Botschafter am Hofe der Tuilerieen, war nur nach London gekommen, um der Bestattung seines aͤltesten Bruders, des Marquis von Welles⸗ ley, beizuwohnen. Er ist gestern sogleich wieder nach Paris auf seinen Posten zuruͤckgekehrt.
Die Beamten der Muͤnze sind, der Times zufolge, täglich mit Prägung des neuen Gold- und Silbergeldes * um insbesondere die Bank in Stand zu setzen, daß sie dem Begehr um Baarschaft, welches wegen der gestern begonnenen Zahlung der Oktober-Dividenden an sie gerichtet wird, nachkommen kann. Die Durchschnittsmasse des seit dem panischen Schrecken we⸗ gen des zu leichten Goldes gepraäͤgten baaren Geides betrug 300,000 Pfd. St. in jeder Woche. Die Bank hat an zu leichten
anzen und halben Sovereigns nicht weniger als 6 Million
fd. St. eingenommen, welche saͤmmtlich umgepraäͤgt worden sind, so daß die Direktoren jetzt dem Publikum neue und vollwichtige Muͤnzen liefern koͤnnen. Waͤhrend der letzten Tage wurde eine ungeheure Masse von Goldstangen und Silberbarren in die Münze geschickt und fuͤr Rechnung der Regierung geprägt, um nach In⸗ dien gebracht zu werden. Der jetzige Baar⸗Vorrath der Bank von England uͤbersteigt 10 Millionen Pfd. St. und ist großer als seit Jahren. In Folge des Bedarfs voJn Gold⸗ und Silbergeld kann die Muͤnze erst mit Anfang des naͤchsten Jahres die neuen Kupfermuͤnzen (halbe Farthings) ausgeben.
Man hat dieses Jahr die unangenehme Erfahrung gemacht, daß im Verhaͤltnisse zu 1841 eine starke Verminderung in der Passagierzahl auf den Englischen Eisenbahnen eingetreten ist. Die Railway-Times erklärt dies durch den außerordentlichen Pas⸗ sagier-Verkehr, welcher im vorigen Jahre durch die allgemeinen Wahlen und durch die doppelte Parlaments-Session veranlaßt worden sey; zur Begruͤndung ihrer Behauptung fuͤhrt sie an, daß auf einer einzigen Essenbahn fuͤr Rechnung zweier Parlaments⸗ Kandidaten 37,000 Personen befoͤrdert wurden.
Der Puseyismmus breitet sich, wie der Morning Adver—⸗ tiser behauptet, immer mehr aus. „Er schleicht sich“, sagt dies Blatt, „in das ganze Getriebe des gesellschaftlichen Lebens ein; er arbeitet unermuͤdlich, wenn auch nicht ganz offen, in mehreren Theilen der Welt, in Nord-Amerika, in Ost- und Westindien; uͤberall macht er reißende Fortschritte. In England darf diese neue Haresie, wenn man sie so nennen darf, als siegreich betrach—⸗ tet werden; drei Viertheile der Geistlichkeit stehen auf Seiten des- Puseyismus, und seine Reihen vergroͤßern sich mit jedem Tage. Diese Kirche ist jeßt ihrem Wesen nach paͤpstlich, und in kurzer Zeit wird sie es eben so ohne Ruͤckhalt seyn, wie sie es jetzt ins⸗ geheim ist.“
Die dreijährige Befehlszeit des Admirals Codrington zu Portsmouth läuft in 8 Tagen ab, und man nennt den Admiral Martin als seinen Nachfolger. Eine Fregatte, welche kuͤnftig als Zuͤchtlingsschiff zu Gibraltar stationiren soll, ist gestern mit einer
ansehnlichen Zahl Straͤflinge, die man zu Arbeiten an den Fe— stungswerken verwenden will, dahin abgegangen.
Die Werft⸗ und Arsenal-UArbeiter zu Woolwich haben aus Unwillen uͤber die trotz des wohlfeilen Weizens so hohen Brodpreise einen Verein gebildet, um sich selbst Mehl anzuschaffen und ihr eigenes Brod zu backen. Die Sache ist im besten Gange, und die Leute bekommen ihr Brod um ein Drittel billiger.
Der Morning Herald will wissen, daß die Convention zwischen Frankreich und England wegen Herabsetzung des Brief— Porto's auf dem Punkte des Abschlusses stehe. Nach dem Globe wuͤrde das Porto fuͤr Briefe von London nach Paris und umge— kehrt auf etwa die Hälfte des bisherigen Ansatzes reduzirt werden.
Es finden sich jetzt in den Zeitungen allerlei Geschichtchen in Bezug auf die Einkommen-Steuer und deren Erhebung, zum Theil bloße Curiosa enthaltend, zum Theil darauf berechnet, die Steuer in moöglichst gehaͤssigem Lichte erscheinen zu lassen. So erzählte der Sun vor einigen Tagen, das Haus Baring Gebruͤ— der habe seinen reinen Gewinn waͤhrend der letzten drei Jahre auf durchschnittlich nicht mehr als 150 Pfd. jährlich angegeben, und das genannte Blatt wollte die Geringfuͤgigkeit der Sümme aus den Ken eiffel jener Firma zu mehreren insolventen Staa⸗ ten der Nord-⸗Amerikanischen Union erklaͤren; der Globe a , bezeichnete sogleich die ganze Erzählung fur eine augensche — * * ditaͤt. Jetzt erz hlt der Stam ford Mercury, daß * — des Handelshaus in Gainsborough beschlossen hahe e enn. lichen Bucher dem Premier⸗Minister zur Du rchsich
falls man die Angabe des Hauses uͤber den Betrag seines Ge⸗