jer, Herrn Baring an der Spie, eine Com⸗
2123 Sͤdsee durch , welche daͤs Atlantische Meer mit der see dur er , ,, — Isthmus von Panama verbinden will.
sschen Kreisen wird versichert, der hochbetagte Lord e,, 2 21. . 772) werde das große — abgeben und aus dem Kabinet ins Privatleben urucktreten, Sir Edward Sugden aber, der jekige Lerdkanzler fuͤr Irland, Lord⸗ Fanzler von England werden; an Sugden's Stelle würde der Oberrichter der Irlaͤndischen Queensbench, Herr Pennefather, das Irländische Siegel bekommen und. seinerseits den . DOber⸗Archivar, Herrn Blackburne, dieser aber Herrn Warren zum lger erhalten. 82 [e des neuen Bankerott-Gesetes ernannten Kommis⸗ sarien haben gestern im Bureau des Lord⸗ Kanzlers ihren Antritts⸗ id geleistet. 7 6— der gedruckten Lage des Handels sollen mit dem Dampf⸗ schiffe , Great⸗Western. welches eben abgefahren ist, Bestellungen auf Baumwolle zum Betrage von vielen Millionen Pf. St. nach den Vereinigten Staaten deföoͤrdert worden seyn. „Man darf dabel nicht vergessen“, bemerkt der Sun, „daß die Verschiffungen sich uͤber einen Zeitraum erstrecken koͤnnen, der erst mit dem Herbste SI3 endigt. Der Baumwollen⸗Verbrauch in England und die Versendungen aus unseren Haͤfen haben etwa 90,000 Ballen betragen, und wir üäberschäͤtzen daher schwerlich, wenn wir den Betrag der abgeschickten Bestellungen auf Baumwolle zu 20 Mill. Pf. St. anschlagen, wovon etwas mehr als die Haͤlfte in England verbraucht werden, der Rest aber direkt nach dem Kontinent ge⸗ en wird. ; In den verschiedenen Irrenhaäͤusern von London und der Um⸗ gegend: Hanwell, Bethlem-Hospital, St. Luke's und County Surrey Aspolum bei Wandsworth, besinden sich jezt zusammen 332 Geisteskranke. Man berechnet die Zahl der Wahn⸗ und Bloͤdsinnigen in England und Wales auf mehr als 20,000 und in Schottland auf 1500. „In Großbritanien“, bemerkt der Exa⸗ miner, „kommen Geisteskrankheiten haufiger vor als in irgend einem anderen Lande Europa's, Norwegen ausgenommen.. In Folge einer schrecklichen Dampfkessel⸗Explosion zu Middles⸗ borough find 5 Arbeiter todt geblieben und 30 schwer verwundet worden. Es wurde eine Todtenschau abgehalten; da sich aber
erwies, daß der Kessel in gutem Zustande und noch erst vor 19
Tagen reparirt gewesen war, so entschieden die Geschwornen, daß nur eine Toͤdtung durch Zufall vorliege, und legten dem Eigen⸗ thuͤmer blos eine Buße von 19 Shillingen zur Last.
Am 18. Oktober Abends brach auf der Brandstaͤtte in Liver⸗ pool, welche seit drei Wochen noch immer fortgluͤhte, das Feuer zum drittenmale aus und verzehrte ein großes Lager von Baum— wolle und Terpentinbl. Die weitere Verbreltung wurde gluͤcklich verhindert.
Thomas Platt, einer der ersten Advokaten Englands und nach einander erster Secretair der Oberrichter Lord Mansfield, Lord Kenyon und Lord Ellenborough, desgleichen Mitherausgeber der in 19 Foliobaͤnden erschienenen Flora graeca Sibthorpiana, ist am 8. Oktober in hohem Alter mit Tode abgegangen.
Belgien.
Brüssel, 29. Okt. Durch eine im heutigen Moniteur Belge enthaltene Koͤnigliche Verfugung vom 22sten d. M. wer— den alle in die Schelde einlaufende Schiffe der Vereinigten Staa⸗ ten von Nord-Amerika einem hoheren Tonnen- und Lootsen-Gelde unterworfen. Es geschieht dies als Retorsion fuͤr die von den Vereinigten Staaten dem Belgischen Dampfboot „British Queen“ abgenommenen hoͤheren Schiffs⸗-Abgaben.
Dänemark. Schleswig, 20. Okt. (Kiel. Korr. Bl.) Die Rede, womit der Königliche Kommissar, Graf von Reventlow-CLxi⸗
minil, die Schleswigsche Staͤnde⸗Versammlung am 12ten erdͤff⸗
nete, lautet im Eingange , n , . — „Hochzuverehrende, achtbare Mitglieder dieser Versammlung! Seitdem sich die Provinzialstaͤnde des Herzogthums Schleswig zum letzten Male in diesem Saale versammelten, sind noch keine zwei Jahre verssossen, allein die erste sechsjaͤhrige Wahl Periode der pro dinzialstaͤndischen Institution ist abgelaufen, und in Folge Allerhöͤchster Ernennung oder einer neuen Wabl Ihrer Mitbürger sind Sie, meine geehrten Herren, durch Köoͤnigliche Einberufung hier vereinigt, um
das Wohl des Herjogthums und scine wichtigsten Angelegenheiten
freimäthig und ordnungsmaͤßig, gewissenhaft und in den Sinne und der Abstcht zu berathen, um die Bande zu befestigen, welche den Lan⸗ desherrn mit seinem Volke verbinden, welche nur in Liebe und Ver— trauen bestehen und sinnten Königs, eines treuen Volkes beglücken koͤnnen. Züm zweitenmale sind Sie unter der Regierung eines Koͤnigs versammelt, dessen tiefe Einsicht und rastlose Thaͤtigkeit, dessen edler Wille und gereifte Erfahrung sich schon bethaͤtigt, schon manche Reform und Verbesserung in der Verwaltung herbeigefuͤhrt, der Finanz ⸗Ver⸗ waltung durch ein im Inlande, wie im Auslande gepriesenes Nor⸗ mal⸗Reglement und Budget die erwünschte Oeffenilichkeit gegeben haben, Und nur mit erhöhtem Vertrauen koͤnnen Sie sich Ihrem schbnen Berufe widmen. Die bereits erlassenen Verordnungen und Verfuͤgungen haben Ihnen gezeigt, welche Beruͤcksichtigung Ihrem Rathe zu Theil geworden ist; und Sie werden dies . ferner aus der Ihnen mitzutheilenden Allerhoͤchsten Eroͤffnung und aus den Ih⸗ , . Gesetz Entwürfen abnehmen, daraus aber auch neue Gründe schbpfen, um die Wichtigkeit und Verantwortlichkeit Ihrer wa,, ö . 3 und zu beherzigen.“ Die qi Im weiteren Verlaufe dieser Rede heißt es dann: „Die Ihnen . Gesetz⸗ Eniwuͤrfe sind theils in Folge staͤndischer An⸗ 36 dern e, theils um anderweltig bemerkten Maͤngeln und elstanden abzuhelfen, theils mehr vorbereitender und spezieller Na⸗
. 6 und von so bedeutendem Inhalte, daß Sie,
Ihre Zeit in einem Maße in Änspruch nehmen werden güf, Ihren Eifer und bre Parse sulhr als * N . Ihrer dies maligen r mn , berechnet ist.“
Oi S cls isl Wen Gtäßpezettungen Nr. 4 bis; liefern die ausfuhrliche Diskussion über' die Adresse, welche selbst weder im ersten Entwurfe noch so, wie die Ver sammlun sie schließlich angenommen hat, mitgetheilt ist. Die Annahme? der Adresse erfolgte mit 36 Stimmen gegen 8, und zwar im Wesent⸗ lichen in Uebereinstimmung mit dem Vorschlage des Comit cos, a.
wurde. Die Stelle der Adresse, worin der Ver wird, lautet nach einem Amendement des a en
Herzogthuͤmer Schleswig und dergesialt zur Anwendung und Wirksamkeit kommen, daß das einer entscheidenden Stimme bei der Erhebung und
Augenschein
nur dadurch das Herz eines vaͤterlich ge⸗
ren, selbst unter Benutzung des Rathez und der Gutachten der Holsteinischen Provinzial⸗St eg m eng Ihre R
Steuern und bei der Gesetzgebung gelange.“ Ein darauf e g.
tetes Amendement, daß bei dem Ausdrucke „Deutsche Herzogt
mer“ (Schleswig und Holstein) das Wort „Deu tsch“ weggelas⸗ sen werden moge, wurde mit 30 Stimmen gegen 9 abgelehnt. Die Ansicht, daß Schleswig in nationaler und staatsrechtlicher Bezichung ken Deutsches Herzogthum sei, wurde vorzüglich von
dem die geße Mr örzsßl Ft, gstelltdl . 13 Fmegdements abgelehnt worin er sich fur einen ergebenen Anhaͤnger der dem Herzog von
edacht „Möge die Entwickelung bald dahin fuhren, daß die de, .
olstein in zeitgemaͤßer Modification oll zu Verwendung der
2186
dem Abg. Lorenzen aus Hadersleben versochten; die von Vielen vertheidigte entgegengesetzte Ansicht wurde darauf gestůßt, daß die fortwährende Verbindung Schleswigs mit Holstein, ersteres auch mit Deutschland verbunden habe. „Staatlsch“, sagte unter An⸗ derem der Berichterstatter Beseler, „wenn auch nicht formell, sey es als ein Deutsches Land zu betrachten. Aus der Vorzelt lasse sich nicht ein * er Vorgang nachweisen, der auf Holstein anders, als auf leswig gewirkt habe; die ganze Ent⸗ wickelung deute darauf hin, die ganze Tendenz und die Natur der Dinge draͤnge dahin, daß Schleswig immer mehr an Deutschland gekeitet werde.“ Der Praͤsident glaubte mit mehreren, das Wort „Herzogthüͤmer“ sey bejeichnend genug, im Munde des Volks be⸗ eichne es nichts Anderes, als Schleswig und Holstein. Dagegen estand Abgeordneter Beseler auf die Beibehaltung des im Ent⸗ wurf gebrauchten Ausdrucks, denn nach der Wendung, welche die Diskussion genommen habe, sey es nicht thunlich, eine solche Kon⸗ zession zu machen, wie sie in der Aufgebung des gewählten Aus— drucks enthalten sey; es scheine ihm daher eine Abstimmung hier— uͤber durchaus erforderlich. Diese geschah denn auch und hatte das oben angegebene Resultat.
Kopenhagen, 26. Okt. (Alt. M.) Gestern Nachmittag gegen 6 hr erfolgte die Ankunft Thorwaldsen's. Er hatte si von Kiel auf dem Dampfschiff „Friedrich der Sechste“ eingeschifft, das des starken Sturmes wegen bei Wordingborg anlaufen mußte, doch sah Thorwaldsen ungeachtet der Reise⸗Strapazen wohl und ruͤstig aus und begab sich gleich in seine Wohnung, die in aller Eile zum Empfang des liebenswürdigen Greises in Bereitschaft gesetzt worden war. Am festlich geschmuͤckten Eingange ward er
don den Professoren der Akademse freudig begrüßt, und spaͤter
Einladung der Kommunal ⸗Verwaltung, heute Mittag um 12 Uhr sein neuerbautes Museum in zu nehmen. Hier wurde er von den Re— präfentanten der Stadt, dem Comité des Museums, dem Sing⸗ verein der Studenten und anderen auf der Westerbruͤcke mit lau⸗ tem Hurrah empfangen und in die Kapelle des Museums geleitet, die bestimmt ist, feinen Christus und die Apostel aufzunehmen, und wo ein huͤbsches, von dem Dichter Holst verfaßtes Gedicht von den Studenten abgesungen wurde. Nach dem Gesange Lußerte noch Holst herzliche Wunsche fuͤr den Wiedergekehrten und brachte ein Hoch fuͤr ihn aus, in das alle mit Eid e ee einstimmten, und das von Thorwaldsen in seiner gewohnten Einfachheit freund⸗ lich beantwortet wurde.
Wie wir vernehmen, ist von der Koͤniglichen General-Post⸗ Direction in Folge Allerhöͤchster Autorisation eine Kommission von . Post⸗Beamten niedergesetzt, deren Zweck es seyn soll, zu erwägen und demnaͤchst an die Direction daruͤber Vorschlage zu machen, welche Veraͤnderungen zweckmaßigerweise mit der Briefpost-Taxe, sowohl in ihren einzelnen Theilen, als zugleich im Ganzen vorzunehmen seyn moͤchten und dabel zu untersuchen, nicht blos, ob die Frachtpost-Taxe in dem einen oder anderen Punkte noch weiter herabgesetzt werden, sondern auch, auf welche Weise die für die Postmelster reglementirten Gebuͤhren der Hohe des Porto mehr angepaßt werden köoͤnnen.
Dentsche Bundesstaaten. ö
München, 25. Okt. Ihre Königl. Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin werden morgen früh ) Uhr nach Hohen⸗ schwangau sich begeben, woselbst, so wie an mehreren Orten, welche sie auf dem Wege dahin beruͤhren, Anstalten zu ihrem festlichen Empfang getroffen sind. Die Durchlauchtigsten Aeltern der Kron⸗ prinzessin werden sich im Laufe der nächsten Woche rn. nach Hohenschwangau begeben, so wie spaͤter die Erbgroßherzogin Ma⸗ thilde von Hessen, deren Gemahl hier erwartet wird. .
Der bekannte Archäolog Raoul-Rochette aus Paris befindet Auch Professer Roß aus Athen
empfing er die
sich dermal in unserer Stadt. weilt seit einigen Tagen hier.
Speyer, 22. Okt. Gemaͤß einer Koͤnigl. Verfugung ist der bisher sogenannte „freie Landungsplaß“ Rh einschanze als Frei⸗ hafen nach den Bestimmungen der Rheinschifffahrts⸗Ordnung vom 51. Maͤrz 1831 erklaͤrt worden.
Sannover, 27. Okt. Se. Majestaͤt der Koͤnig haben Sich heute Vormittag 11 Uhr nach Rotenkirchen begeben.
Schweiz.
Zürich, 22. Okt. (O. P. A. 3.) Die Jesuiten-Partei im Kanton Luzern giebt ihre Sache keinesweges auf. Alle Anzeichen sprechen dafuͤr, daß sie einen neuen Sturm zu organisiren bemüht ist, und es deutet auf ein Einsetzen der äußersten Mittel, daß hin und wieder die Berufung der ö . schon als unentbehrlich zur Stuͤtze des neuen politischen Systems empfohlen wird. Dagegen erneuern sich ebenfalls die Demonstrationen der Schwelzerischen Presse. Organe der konservativen Partei in anderen Kantonen kuͤndigen der kuͤnftigen voroͤrtlichen Regierung Luzerns mit kurzen Worten auf den Fall hin das Buͤndniß auf, daß sie die Jesuiten in ihre Naͤhe zoͤge.
Spanien.
Madrid, 18. Okt. Das Ministerium hat sich nicht nur eweigert, auf die Reclamatlonen Frankreichs den General Zur⸗ . abzusetzen, sondern hat auch den Brigadier Lacarte mit eben so ausgedehnten Vollmachten, wle sie Zurbano erhalten, nach den Provinzen Toledo und Ciudad Real abgesandt.
Eine wichtige Frage beschaͤftigt gegenwärtig eine große Anzahl der hiesigen Politiker; es handelt sich nämlich um das ee . die Nel hig der Königin auf das vollendete 18te Lebensjahr derselben hinauszuschieben. Herr Olozaga soll dem Regenten ver⸗ sprochen haben, diese Abaͤnderung der Constitution von IB37 durch⸗ zusetzen, ohne daß es nöͤthig wäre, die gegenwartigen Cortes auf- zusbsen, unter der Bedingung jedoch, daß ihm freie Hand gelassen wurde, nach den von zun entworfenen Plaͤnen die Finanzen zu reguliren und die Schuld zu liquidiren.
Einer der einflußreichsten Deputirten und Politiker, Herr Cortina, . geglaubt, noch vor Erdͤffnung der Tortes eine Art von politischen Glaubens⸗Bekenntniß veroͤffentlichen zu muͤssen,
Vitoria uͤbertragenen Regentschaft und fuͤr einen eifrigen Verthei⸗
diger der National⸗Interessen erklart.
Der Infant , . de Paula ist in Saragossa von den Einwohnern auf glanzende Weise empfangen worden.
Griechenland.
S Athen, 8. Okt. Ein Spazlergang, der mich neulich nach ar. Zeit einmal wleder auf die Akropolis fuͤhrte, erinnerte mich daran, daß es vielleicht manchem Ihrer Leser nicht ungnge⸗ nehm seyn wurde, etwas Über den ig. Stand hiesiger Nach⸗ n, und sonstiger archäologischer Bemäͤhungen zu erfahren, und daruber ist denn am Ende weniger Gaͤnstiges zu berichten,
als es mancher Freund des klassischen Alterthums weünschen und erwarten mochte. Der Ritter von Klenze hatte bei selner Anwe⸗ senheit hierselbst die Kosten der Restauration des Parthenon auf 72,000 Drachmen veranschlagt — ein Kosten⸗Anschlag, welcher bei Sachverstaͤndigen billiger Welse einiges Bedenken erregen mußte; einige meinten sogar, daß selbst das Zehnfache der obigen Summe kaum augreichen durfte. Indeß wurde sie doch genehmigt, und zwar in der Art, daß sechs aufeinander folgende Jahre hindurch jahrlich 12.000 Drachmen von der Staatskasse für einen Zweck verausgabt werden sollten. Die jährlichen 12.000 Drachmen wur⸗ den aber im Jahre 1810, glaube ich, aus ͤkonomischen Grunden auf 6000 herabgesetzt. Mit so geringen Mitteln konnte nun frei⸗ lich an und für sich nicht viel geleistet werden; noch weiter aber wurde die Erreichung des ursprunglichen Zwecks hinausgeschoben, als man sich gendthigt sah, die bewilligten Geldmittel vorlaäͤusig zum groͤßten 29 n auf andere Dinge zu verwenden. Eine Re⸗ stauration des Parthenon naͤmlich erschlen vor der Hand unthunlich, schon so lange man sich noch nicht im vollstaͤndigen Besitze des zer⸗ trümmerten oder verschuͤtteten Materials befand; vorläufige Nach= grabungen auf der Akropolis und insbesondere in der nächsten Umgebung des Parthenon waren also unumgänglich nothwendig. Aus ähnlichen Gruͤnden erwies sich der Ankäuf mancher Grund⸗ stuücke am Abhange und am Fuße der Akropolis (da die Eigenthü⸗ mer darauf zu bauen beabsichtigten) als sehr rathsam, und so wurde denn der groͤßte Theil der ausgeseßten Gelder auf diese Weise ver— wendet. Wer möchte die dabei betheiligten Behörden des⸗ halb tadeln? Oder wer möchte der Regierung einen Vor⸗ wurf daraus machen, daß sie nicht mehr dafür verausgabt, da sie vor Allem fuͤr die unabwelsbaren laufenden Bedärf⸗ nisse zu sorgen und sich die strengste Sparsamkeit zur Pflicht zu machen hatte, und zwar eine um so sirengere Sparsamkeit, als an den neu erstandenen, noch nicht zehnjährigen Staat, fast eben so strenge Anforderungen gemacht werden, als an k manchen anderen tau⸗ sendjaͤhrigen Staat der Europäischen Vöͤlkerfamilie. Wenigstens hat man mit dieser Sparsamkeit das erreicht, daß bls jetzt noch nie am Anfang des Monats die Gegenzahlung ausgeblieben ist — ein Fall, der sich wohl anderwärtg hin und wieder ereignet, aber bei uns hoffentlich auch fuͤr die Zukunft nicht eintreten wird. Genug, die Arbeiten auf der Akropolis, insoweit sie ven den Zufluͤssen aus der Staats-Kasse abhaͤngen, wurden wohl fur den Augenblick gaͤnzlich aufgehört haben, wenn nicht die hiesige archäo— logssche Gesellschaft sich der Sache angenommen hatte. Die An⸗ elegenheiten dieser Gesellschaft 65 gi unter der sehr thaätigen ae, des Präͤsidenten J. Rhisos Nerulos (dermalen Minister des Auswaͤrtigen und des Kultuc) und des Secretalrs A. Rhisos Rhangabis (Ministerial⸗Rath im Ministerium des Innern); sie hat eine nicht ganz unbedeutende Anzahl von Mitgliedern, von denen die ordentlichen, außer den dreißig Drachmen fuͤr das Di⸗ plom, jahrlich gewisse Beitraͤge zahlen. Diese Geldmittel werden nun zu archaͤdlogischen Zwecken verwendet; die dahin einschla⸗ genden Arbeiten leitet und beaufsichtigt zunächst der Konservator der Alterthuͤmer, Pittakls. Die Unternehmungen der seit einigen Jahren bestehen den Gesellschaft sind bis jetzt etwa folgende. ZJu⸗ erst grub man den bis zur Halfte, mit der Zelt angehäuften, im Schütte steckenden Thurm der Winde aus, legte den Fußboden bloß und umgab das Ganze, um neue Verschüttungen zu verhü⸗ ten, mit einer Mauer. Die Resultate dieser Arbeit waren nicht von Bedeutung: an der Sudwestseite entdeckte man eine erhoͤhte, aus großen Marmorquadern bestehende Terrasse, dagegen konnte nicht einmal mit Bestimmtheit ermittelt werden, ob wirklich ein Wasserzufluß zu der vermutheten Wasseruhr stattgefunden habe. Andere Antiquitäten von einiger Bedeutung wurden bei dieser Ausgrabung ebenfalls nicht gefunden, und so ist man denn im Ganzen nicht weiter gekommen, als schon Stuart war. Sodann nahm man sich vor, das erst wahrend der letzten Belagerungen der Akropolis im Revolutionskriege n . choragische Monument des Thra— syllos (auf der Suͤdseite der Akropolis befindlich) wieder aufzu— richten; einige Pfeiler und Kapitaͤler wurden in Stand gesekzt, aber ich sah sie neulich noch unaufgerichtet an Ort und Stelle, — man hat die angefangene Arbeit aus mir unbekannten Gruͤnden liegen lassen. Inzwischen fand vor etwa zwei Jahren, wenn ich nicht irre, ein Grundeigenthüͤmer, ganz in der Nähe des Bacchus⸗ Theaters, beim Graben der Fundamente behufs eines Baues, die interessante, jetzt im Theseus-Tempel aufbewahrte Statue des Pan, nicht ganz Lebensgroͤße, mit einem Kinde auf der rechten Schulter, welches eine Maske haͤlt. Dieser gluͤckliche Fund reizte zu weiteren Nachgrabungen, welche denn auch von der archaͤologischen Gesell⸗ schaft im Bacchus⸗Theater selbst vorgenommen wurden. Ein quer durch dasselbe gezogener Graben lieferte leider keine Ausbeute von irgend einer Erheblichkeit, und so wurde auch dieses Unternehmen, vselleicht etwas zu voreilig, wieder aufgegeben. Man beschloß jetzt, sich, statt auf mehr oder weniger unsichere Ausgrabungen, nunmehr auf eine Arbeit zu verlegen, deren Resultate jedenfalls als im voraus gesichert in die Augen springen mußten: man schritt zur Restauration des Parthenon, wobei man noch im eren eon Augenblick beschaͤftigt ist. An der technischen Ausführung dürfte vielleicht Manches auszusetzen seyn, und es koͤnnte, auch mit den hier vorhandenen Mitteln und Kraͤften, etwas Vollkommeneres geleistet werden; dankenswerth ist es jedoch immerhin, daß sich die archäologische Gesellschaft der Sache angenommen hat. Die mitten im Parthenon von den Tuͤrken erbaute Moschee ist auf Regie⸗ rungskosten abgebrochen, auf Kosten der Gesellschaft sind bis jetzt überhaupt 22 Saͤulenbloͤcke und 2 Kapitale aufgesetzt worden. Daß fuͤr die Antiquitäten im Allgemeinen, namentlich auch von Seiten der Regierung, mehr geschehen sollte, — das leidet wohl keinen Zweifel; ob aber auch mehr, wenigstens viel mehr, geschehen konnte, — das ist eine andere Frage, die nicht so leicht u beantworten ist, und jwar aus den oben angedeuteten Gründen. nerkennung verdient es übrigens, daß, n,. der geringen Mittel, doch das Museum gar manche schatzbare Bereicherung er⸗ haͤlt, theils durch Ausgrabungen, die hier und dort auf Kosten der Reglerung gemacht werden, theils durch Ankaͤufe von Privaten. So hat man, außer dem oben erwahnten Pan, im Verlaufe des letzten Jahres noch eine ganz vorzuͤgliche Statue acquirirt, welche auf Andros in Paläopolis gefunden wurde, und, wie einige mei⸗ nen, einen Apollo vorstellt. Die Arme fehlen (ein Stuͤck des einen Armes ist jedoch vorhanden); die Beine waren abgebrochen, sind aber wieder n fz worden. Eben so wurde in einem Damos von Attika ein sehr merkwuͤrdiges Relief , , ein Krieger im strengen altheroischen oder ee, ü,. tyle, nur sehr wenig beschaͤdigt, und mit gut erhaltenen Farben bemalt. Beide Stücke befinden sich ebenfalls jetzt im Theseus⸗-Tempel. Bemerken muß ich noch, daß unser Museum eine so reichhaltige Sammlung von Grabsteinen und Grabsaͤulen (Stelen), und von Reliefs uͤberhaupt besitzt, wie sie wohl sonst kein anderes, auch das reichste, aufzu⸗ weisen haben wird; und diese Sammlungen vermehren sich noch täglich. Nur ist wieder der Jammer, daß es durchaus an einem passenden Lokale zur Aufstellung gebricht. Der Theseus⸗ Tempel sist uͤber und äͤber vollgestopft, und die äbrigen Aufbewahrung orte verdienen nicht einmal diesen Namen. Wenn ich nun schließ⸗
lich noch erwaͤhne, daß die archäologlsche Gesellschaft auch eine ar⸗ chaͤologische Zeltschrift in Griechischer Sprache mit lithographirten Abbildungen lag, so glaube ich Ihnen in Gegenwaͤrtigem eine gebrängte Uebersicht der archäologischen Bemühungen in Griechenland seit den letzten Jahren, wie sie ein groͤßeres Pu⸗ blikum interessiren kann, gegeben zu haben. In Mittheilung ein⸗ zelner archaologischer Notizen werde ich nach Umstaͤnden fort⸗
fahren. Serbien.
Belgrad, 17. Okt. (A. 3,) Es bestaͤtigt sich die Nachricht von der am 10ten von Seiten des Großherrn erfolgten Bestätigung der von den Serben bewirkten Absetzung Michaels Obrenowltsch, des letzten Beyns von Serbien, und zugleich die großherrliche Bestä—= tigung der in Belgrad erfolgten Wahl des Alexander Georgewitsch zum neuen Bey des genannten Landes. Die Kiamil Paschg mit dieser Nachricht zugekommenen Depeschen sind von dem Großwesir Rauf Pascha unter eichnet und vom 11ten d. datirt, an welchem Tage Abends der Courier von Stambul abglng. Im Eingang des , Schreibens heißt es: Se. Hoheit der Sultan habe sich alle Berichte aus Serbien vorlegen lassen und die dor⸗ ligen Ereignisse nur nach reiflicher Erwägung gutgeheißen. Das Diplom suür den neuen Färsten war in Konstantinopel in der Expedi⸗ tson begriffen und därfte in den naͤchsten Tagen hier eintreffen. Ein eigener von dem Großherrn bereits bezeichneter Commissair, der Ueberbringer . Diplomg (Berat), wird zugleich den Auftrag erhalten, dem abgesetzten Fuͤrsten Michael Siegel und. Insignien abzunehmen und sie bei der Belehnung und Installirung dem neugewählten zu überreichen. Alexander Georgewitsch hat diese Botschaft ohne besondere Bewegung hingenommen, da er seiner Sache so ziemlich gewiß war; desto mehr scheinen einige der hie⸗ sigen Europaͤischen Konsuln dadurch uͤberrascht worden ju seyn. — In Hinsicht auf den Charakter des neuen Fürsten kann ich, obwohl er mir persoͤnlich bekannt, nicht viel sagen, da ich nie Gelegenhelt hatte, ihn in anderen als ganz gewöhnlichen Verhältnissen zu begb⸗ achten. Doch glaube ich, daß jene Politiker, die ihm Selbststän⸗ digkeit genug zütrauen, dem Auslande gegenüber einige Unabhaͤn⸗ gigkeit zu bewahren, sich stark verrechnen dürften. Dle politischen Gesinnungen sind zwar bei einem verschlossenen, stets zuruͤckhal— tenden Mann schwer zu beurtheilen, sie scheinen mir aber mehr Russisch als Serbisch zu seyn.
Die Agramer politische Zeitung meldet ebenfalls „Nachrichten aus Semlin vom 17. 9ktober zufolge ist am 16. Ol tober Abends durch außerordentliche Gelegenheit aus Konstantino— pel die Nachricht eingelangt, daß der Sultan die, vom Staats⸗ rathe gleich gebilligte Fuͤrstenwahl in Serbien bestätigt und den Berat fuͤr den erwählten Fuͤrsten Alexander Georgievich Czerny eigenhaͤndig unterschrieben hat. Ein Tatar hat diese offizielle Nach⸗ richt aus Stambul in der unerhoͤrt kurzen Zeitfrist von vier Tagen nach Belgrad uͤberbracht. Der 18. Oktober war in Konstantino⸗ pel zur Abreise des neuen Türkischen Kommissars Emin⸗Efendi und des Serbischen Abgesandten Alexander Simich bestimmt, welche die Ueberbringer des Berats und des Harwani (Fuͤrsten— mantel) fuüͤr den neu erwaͤhlten Fürsten sind, worauf die Installation in Belgrad unverzuͤglich erfolgen wird, zu der man dort bereits alle Anstalten trifft. Am 15. Oktober ist auch der Schreckensheld Micsies und Suna Jakovich von allen seinen naͤchsten Anverwandten und fruheren Anhaͤngern verlassen, nach einer versuchten aber mißlungenen Entweichung nach Montenegro eingefangen und gebunden nach Belgrad eingebracht worden. Mit der Niederlage und Gefangenschaft des Miesies sind nun die let⸗ ten Hoffnungen des Exfuͤrsten Michael zu einer Revolution im Lande gaͤnzlich verschwunden. Der junge Füurst ist mit seiner Mutter, der Fuͤrstin Lijubscza, und seinem Onkel Johann Obreno⸗ vich noch in Semlin; Jefrem Obrenovich, Protich und Vule Grigorievich haben uns verlassen. Rajevich befindet sich in guter Verwahrung in Belgrad. Radiesevich wollte nach Petersburg, ist aber noch bis zur Stunde mit noch Einigen in Wien. Pera Popovich, Ranos und Nikolies sind nach Konstantinopel gereist.
Türkei.
Konstantinopel, 12. Okt. Der ehemalige Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten und nunmehriges Mitglied des Reichs— Conseils, Rifaat Pascha, ist zum Botschafter am Kaiserl. Oester⸗ reichischen Hofe ernannt worden.
Der bisherige Russische Geschaftsträger an der Ottomanischen Pforte, Herr von Titoff, ist am Sten d. M. uͤber Kustendsche nach Wien abgereist, von wo er sich nach St. Petersburg zu be— geben gedenkt.
Gestern sind zwei Regierungs-Dampfboͤte mit 2000 Mann regulairer Truppen nach Beirut abgegangen, welche bestimmt sind, die von der Pforte aus Syrien zuruͤckberufenen Albanesen abzuldsen.
Die Quarantaine far Schiffe und Reisende aus Syrien ist in Folge mehrerer Pestfälle, die sich in Deir⸗el-Kamar, 16 Stun— den von Beirut, ergeben haben, auf 15 Tage festgesetzt worden.
— ——
Inland.
Berlin, 30. Okt. Se. Majestät der König haben Aller— nädigst geruht, dem Geheimen Staats⸗ und Kabinets⸗Minister, ö von Bülow, die Anlegung des von Sr. Majestäͤt dem Koͤnige von Bayern ihm verliehenen Großkreuzes des Verdienst— Ordens der Bayerischen Krone, zu gestatten.
Magdeburg, 26. Okt. Kuͤrzlich hatten Deutsche Blatter die Nachricht gebracht, eine Gemeinde im Magdeburgischen wolle, durch das Lesen des Straußschen „Lebens Jesu“ dazu veranlaßt, nach dem Ableben ihres alten ir , keinen neuen mehr an⸗ stellen. Die em,, . eitung berichtigt dies nun fol⸗ gendermaßen: „Was vor kurzem die Zeitungen üͤber die Lektuͤre einer Landgemeinde des „Lebens Jesu von Strauß“ und uͤber die Folgen dieser Lektüre mittheilten, waͤre zu absurd, wenn man es fuͤr eine Verdaͤchtigung halten wollte. Es scheint vielmehr ein ganz gutgemeinter Seuszer irgend eines besorgten, aber falsch un⸗ terrichteten Gemuͤthes zu seyn, welches vielleicht von dem Lese⸗ Vereine der Bauern zu W. gehört und bei dem Gedanken: „Wie weit kann es doch noch mit der Aufklaͤrung in der Welt kommen!“ — sich und Anderen die schlimmste Moͤglichkeit hat vormalen wollen. Wir sagen uͤbrigens „total falsch unterrichtet“; denn in der ganzen Mittheilung ist fast jedes Wort eine Unwahr⸗ heit, und kann dem guten Autor zu seiner Beruhigung versichert werden, daß gerade die in Rede stehende Landgemeinde weit und breit als eine christlich fromme Gemeinde von seher bekannt ist.“
Liegnitz, 21. Okt. (Schles. Bl. In der Gegend von ö Negnĩßer Kreises, fand man vor kurzem * freiem elde einige Steint, von gewichtigen Goldadern durchlaufen. Un—
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ter anderen enthielt ein Stein in der Grbße eines Huͤhnereies ein Gewicht von gegen 7 Dukaten reinsten Goldes. Wahrscheinlich wird man nun dlesen Steinen mit dem edlen Metallgehalt eifriger nachspären, da sie mehr der Muhe lohnen durften, als die Sand⸗ Goldwaͤsche bei Goldberg.
Koblenz, 25. Okt. Die Rhein- und Mesel⸗Zeitun schreibt aus Hochkeppel bei Bensberg: „Herr Nelles hierselbst, welcher in einem benachbarten Walde einige Bäume fällte, fand unter einem derselben einen Topf mit mittelalterlichen Münzen ge⸗ füllt, deren spaͤteste Stücke vom Kölner Erjbischofe Wallram von Jälich stammen; die meisten sind Münzen Koͤlnischer Kurfüͤrsten, des Stiftes Deutz und der Krone Frankreich, aus dem 13ten Jahrhundert.“
Düsseldorf, 27. Okt. (D. 3) Am 23sten d. M. wurde von der Verwaltung des Rheinischen Kunst⸗Vereins, nachdem be⸗ reits drei Wande des in Fresko z Elberfeld an die Herren Fay, Mücke und Pluͤddemann zur Aus— führung uͤbergeben waren, die Konkurrenz der vierten Wand ge⸗ schlossen und der Sieg dem Herrn Lorenz Clasen zu Theil, dem⸗ selben, der vor kurzem durch seine großartigen Transparente sich die vollkommenste Anerkennung erworben hatte. Man erwartet um so mehr von diesem Kunstler ein gelungenes Werk, als des⸗
sen Talent sich besonders zu dieser Gattung der Malerei eignen
soll. Hoͤchst erfreulich war die Bemerkung, daß saͤmmtliche Kon— kurrenten, worunter sich die bekannten Namen: Karl Clasen, Schrader, Zimmermann u. A. befanden, ganz Außergewoͤhnliches geleistet hatten, was die Begeisterung fur diese Arbeit bekunden mag. Die Aufgabe der letzten Wand war, die Segnungen des Gewerbfleißes und des Friedens, als da sind, Reichthum, friedliche Sitte, Mildthätigkeit und endlich Festlichkeit darzustellen.
Zur Statistik der Vereinigten Staaten von Nord ⸗Amerika.
Dritter Artikel. (Vergl. Staats⸗Ztg. Nr. 278 u. 283.)
Handels⸗-Verkehr, vorzüglich mit Deutschland. — Ein⸗ und Ausfuhr. — Zoll-Verhaͤltnisse und Tarif.
Die fuͤr Deutschland wichtigsten Artikel der Einfuhr in die Vereinigten Staaten sind: Seidenwaaren, Wollenwaaren, Baum⸗ wollen⸗Fabrikate, Waaren aus Flachs und Hanf, Eisen⸗ und Stahl⸗ waaren, Haute, Felle und Lederwaaren, Spitzen, Glas und Glas⸗ waaren, Holzwaaren und Strumpfwaaren. Aus den dem Kon⸗ gresse vorgelegten Tabellen laßt sich der Werth derjenigen Artikel, welche aus Deutschen Häfen nach den Vereinigten Staaten gegangen sind, berechnen, und es ergiebt sich, daß nach einem Durch— schnitte der Jahre 1802 — 4 jahrlich dorthin gefuhrt wurden fuͤr etwa 6 000 050 Dollars, im Jahre 1830 für 2 021,941 Dollars.
Davon in Zollfrei. Zollpflichtig. Zusammen. Schiffen der Dollars.
J Ver. St. Dollars. Dollars. Dollars. 2,444,935 1,938, 119 4, 383, 054 1,541,207 1836 2,954,249 3, 141,971 6,096, 20 1,701,921 1837 2,459,751 4,309, 964 b, 769,7 15 1,364, 484 1838 1,631,397 1,594, 968 3, 226, 365 728,222 1840 1,271, 653 1,582 509 2, Sõ 4, 162 573, 569 Hieran schließe sich eine Uebersicht derjenigen wichtigeren Ein⸗ fuhr-Artikel der Vereinigten Staaten, zu welchen Deutschland einen namenswerthen Beitrag geliefert hat. Die Aufstellung der— selben ist nicht ohne Schwierigkeit, und dennoch war die wuͤn⸗ schenswertheste Genauigkeit nicht zu erlangen, weil die dem Kon— gresse vorgelegten Einfuͤhrlisten nicht nachweisen, welche Quantitaͤ— ten Deutscher Produkte oder Fabrikate durch Vermittelung anderer Laͤnder, z. B. Englands, Hollands, Frankreichs, impor— tirt sind. Dagegen ist als Ausgleichungsmittel nicht zu uͤbersehen, daß auch von Deutschen Hafen manche nicht Deutsche Artikel eingebracht sind:
im Jahre 1835
Wahr⸗ scheinlicher a ah 2 8 ur * scheinlicher m schnit ts⸗ Durch. Im Jahre Qin chesl , üs = 0 Ter. Deutschl. betr. Ein⸗ fuhren von 1836 20.
Im Jahre Eingefuͤhrte vom . Oktober
Gegenstaände. 1834 - 35. 1835 — 36.
Manufakturen v. Seide ...... 17, 201, 932 23,502, 919 Manufakturen v. Wolle Manufakturen v. Baumwolle ... 15, 367, 585 16,876,087 Flachs, Hanf und Waaren daraus 9,772,770 13,746, 232 Eisen, Stahl, Eisen⸗ u. Stahl
300, 000 /, 256,790 325,000
S0, 000 9, 020, 159 118,000
17,492, 340 20, 1 15,348 6 Son, 161] 72a, o
7, 208, 8i3
7,241, 407 5, 581, 128 A9, 000 3, 179, 024
8, 884, 432 12, S35, 486 6b S0, 425 12,514,718 dute, Felle, roh] 3, 369, 888 3,51 , 463 honw. (außer
Porzellan) 1/491, 024 1,443, 207
Spitzen ......
Wolle 1,488,277 Lederwaaren. V] 9d Taback, fabrizirt Glas u. Glasw. 714,618 Lumpen aller Ar 570, 842 Leinbl 426, 632 Weizen ...... 198,647 Holjwaaren ... 213,213
1,900 2, 176, 303 468, 25 846, 0706 275,171 S69, 833 563, 429 707,011 564, 689 535 036 173, 830 493,159 639 367, 915 234,752 03, Sb2 131, 701 70, 269
F ies bb? sii ii s ß, id, i s? D,
2, 424, 514 1,457,449 1,270, 126 1,046,080 1 Ob d, 785 10934431
S838, 120
Bestimmungen des Eingangs⸗Abgaben-Tarifs der Vereinigten taaten, hinsichtlich obiger Artikel. Schon sest Bildung der Union gab es Einfuhr⸗Abgaben, deren Sätze aber im Allgemeinen gering waren; denn waͤhrend der Jahre 1789 — 93 erhob sich die Nerto⸗Einnahme davon nicht uͤ·ber 23000009 Dollars. Seit dem Jahre 1816 aber gewann die Ansicht Raum, daß es wuͤnschenswerth sey, zum Schutze der auf⸗ strebenden Fabriken der noͤrdlichen Staaten und, um die Mittel zum schnelleren Abtrag der Staatsschuld zu erlangen, die Zoͤlle zu erhoͤhen. Hieraus ging ein noch immer maͤßiger Tarif hervor, welcher erst im Jahre 1824 eine Abänderung und in vielen Sätzen Erhöhung erfuhr. Dann wurde die Akte vom 19. Mai 1828 erlassen, durch welche die Vereinigten Staaten eine ganz neue
—
u malenden Rathhaussaales zu
Zoll⸗Gesetzgebung erhlelten; allein auch diese hat seitdem mehrere wesentliche Abänderungen erlitten. Die wichtigsten davon sind enthalten: 1) in der Akte vom 14. Juli 1832, wodurch in den bestehenden Gesetzen uber Eingangs⸗Zöͤlle verschiedene Aenderungen und Verbesserungen eingeführt wurden; 2 in der Akte vom 2. Maͤrz 1833, welche nicht nur das vorige Gesetz, sondern auch den größten Theil der bis dahin über den Eingangs⸗Zoll erlasse⸗ nen Verordnungen abaͤndert; 3) in verschledenen Cirkularen des Schatzamtes; z. B. vom 12. August 1833, vom 15. Januar 1834,
vom Dezember 1835. Das Gesetz vom . 1833 enthielt
namentlich folgende Bestimmungen. Bei allen auslaäͤndischen Waaren, welche einen hoͤheren Eingangs-Zoll als 20 pCt. zah⸗ len, erfolgt mit dem 31. Dezember 1833 . Nachlaß; mit dem 31. Dezember 1837 wiederum .; nach dem 31. Dezember 1839 noch ; nach dem 31. Dezember 1841 soll die Hälfte des dann noch gebliebenen Zolls wegfallen; vom 30. Juni 1842 an der Rest. Allein aus einem Cirkulare des Schatzamts vom 20. April 1833 geht hervor, daß diesen Bestimmungen eine durchaus andere an X. egeben wird. Danach soll nämlich jenes Gesetz nur dle bf! haben, einen gleichfdrmigen Nachlaß von der Zoll⸗ Abgabe eintreten zu lassen und dieselbe endlich auf ein Maximum zuruͤckzufüͤhren, welches 20 pCt. vom wirklichen (nicht etwa von dem in den Fakturen angenommenen) Werthe beträgt. Daraus / wird ferner gefolgert, daß der obige stufenweise Nachlaß, lediglich an demjenigen Theile des Zollsaßes, welcher 20 pCt. vom Werthe uͤbersteigt, stattfindet, mithin am 30. Juni 1842 keine Zoll-Befreiung, sondern nur eine Herabsetzung auf 20 pCt. ein⸗ tritt: Diese Grundsaͤtze werden auch auf alle Waaren angewendet, wovon die Eingangs-Abgabe (obgleich im Tarife nicht nach dem Werthe bestimmt) mehr als 20 pCt., vem Werthe beträgt. Um Waaren zu konsigniren, muͤssen die Fakturen uͤber dieselben mit einer eidlichen Bescheinigung des Werths versehen und von dem betreffenden Konsul der Vereinigten Staaten beglaubigt seyn.
Schon im Jahre 1839 begannen die Parteien und die Presse in den Vereinigten Staaten mit der Tariffrage sich zu beschaͤftigen, obgleich erst mit dem 1. Juli 1842 der Kompromiß-Tarif von 1833 feine geringsten Satze erhalten sollte. Der gedruckte Stand des Geldmarktes brachte diese Angelegenheit zur Sprache; die Ur⸗ sachen dieses Zustandes fand man in der uͤbermäßig vermehrten Zufuhr fremder Fabrikate, welche, in keinem richtigen Verhäͤlt⸗ nisse mit den Exporten, die einheimischen Fabriken in Gefahr brachte und zu viele Kontanten aus dem Lande zog. Die den Bewohnern der Vereinigten Staaten eigenthuͤmliche Sucht zur Speculation und das Bank-System hatten auch eine An⸗ zahl Fabrik-Unternehmungen, selbst in den südlichen Staa⸗ ten, nach großem Maßstabe ins Leben gerufen, welchen bei dem hohen Stande des Arbeitslohns es durchaus unmbglich wurde, mit den meisten auslaͤndischen Fabrikaten gluͤcklich zu konkurriren. Das Verfahren der Fabrikanten von Yorkshire und Lancashire, große Waaren-Quantitäͤten an die Maͤrkte der Vereinigten Staa⸗ ten zu bringen und dort meistbietend zu verkaufen, brachte nament— lich dem Absatze der inlaͤndischen Erzeugnisse eine empfindliche Wunde bei. Dazu kam, daß zur Bestreitung der Staats-Bedurf⸗ nisse ganz nothwendig neue Einnahme-Quellen erbffnet werden mußten, welche man in erhoͤhten Eingangs-Zoͤllen zu finden hoffte,
weil man mit den hohen Tarissätzen vor der Kompromiß-Akte
100 Millionen Dollars Kriegsschulden abgetragen hatte, und weil die Resultate der Zoll-⸗Reduction und Zollfreiheit fuͤr den Staats⸗ schatz zu unguͤnstig gewesen waren.
In den ersten 5 Jahren nach Annahme des desfallsigen Ge— setzes uͤberstieg der Betrag der zollfrei eingefuͤhrten Waaren den Betrag derselben Einfuhr in den 5 vorhergegangenen Jahren
um die Summe von 303,863, *30 Dollars. Die Ansichten fuͤr Tarlif⸗Erhöͤhung wußten sich immer mehr geltend zu machen, und so erschien im Jahre 1841 die Kongreß⸗Akte, welche namentlich festseßt, daß I) der Einfubr⸗Zoll fuͤr alle Waaren, welche bis dahin zollfrei oder fuͤr weniger als 20 pCt. vom Werthe eingefuͤhrt werden konnten, vom 13. September 1841 an 20 pCt. des Werths als Zoll erhoben werden sollen; 2 daß der dermalige Zollsatz für eine nur kleine Anzahl von Artikeln (worunter keine von Interesse fuͤr Deutschland) beibehalten werden sollte; 3) daß zollfrei nur bleiben sollten; a. alle Artikel zum Gebrauche der Union einge⸗ fuͤhrt; b. Artikel zu wissenschaftlichen Zwecken von Corporationen bestimmt; c. Gegenstaͤnde zum wirklichen Gebrauche von Anreisenden bestimmt; d. eine Anzahl Waaren, welche namentlich aufgeführt worden sind.
So haben denn auch die Vereinigten Staaten die Erfah⸗ rungen mehrerer Europäischer Staaten gemacht, daß Eingangstz⸗ Abgaben, sobald sie den Zweck haben, Industriezweige zu schuͤtzen, welche nicht dem Beduͤrfnisse und guͤnstigen Verhaͤltnissen ihr Daseyn verdanken, oder den Zweck, eine unentbehrliche Einnahme⸗ Quelle zu bilden; daß Eingangs-Abgaben, welche also äber ihren natuͤrlichen Zweck hinausgehen, kein Maß und kein Ziel ha— ben können. Die Zoͤlle bis zum Jahre 18324 waren maͤßig, sie erfuͤllten ihre Zwecke, denn sie lieferten einen angemessenen Üeber⸗
schuß und glichen die nachtheiligen Ruͤckwirkungen der Zoll-Systeme anderer Staaten, mit denen die Vereinigten Staaten verkehrten, einigermaßen aus. Allein damit war man nicht mehr befriedigt, man wollte nicht nur landwirthschaftlichen und Handelsbetrieb, man wollte auch Fabrikstaat werden, weil namentlich Englands Velspiel reizte. Folge davon waren die Tarife von 1824 und 1828, und Folge dieser Tarise, so wie der oben angedeuteten Ur— sachen, das Entstehen einer Menge Fabriken. Als die nachtheili⸗ gen Wirkungen der hohen , , sich schon nach meh— reren Jahren *r zu merklich äußerten, drangen die suͤdlichen Staaten auf Ermäßigung der Zölle; es entstand ein Kampf, welcher an Heftigkeit außer der Sklaven- Frage seines gleichen nicht hatte, und nur der Kompromiß-Tarif von 1833 fristete die Dauer der Union. Daß dieser Kampf bei Gelegenheit der vorig— jaͤhrigen Tarif⸗Verhandlungen sich nicht in dem Grade wiederholt hat, ist aus den alle sonsligen Ruͤcksichten uͤberwiegenden finan— ziellen Verlegenheiten zu erklaren; so wie auch daraus, daß selbst in den ackerbauenden Staaten im Verlaufe der letzten 10 Jahre die Zahl der Fabriken sich nicht unbedeutend vermehrt hat; endlich daraus, daß in dem Gesetze von 1833 ausdruͤcklich die Befugniß vorbehalten ist, die Eingangs-Abgaben auf die freien oder minder besteuerten Artikel bis 20 pCt. zu erhoͤhen. Die Vereinigten Staaten konnen schon nicht mehr zurück; ihre Baumwolle Eisen⸗, Wolle⸗ und andere Fabriken, die vielen Tausende von Handwerkern, welche namentlich durch Einwanderung jaͤhrlich 6 ⸗ zukommen, die Schrecknisse, welche jeder Versuch direkter Be⸗ steuerung fuͤr Zwecke der Union gegenwärtig noch hervorrufen wurde, — diese und manche andere Ruͤcksichten verlangen ein System hoher Zoͤlle. Die Vereinigten Staaten werden dadurch auch Fabrikland in ausgedehnterem Sinne werden, und die
merkantilischen Růckwirkungen davon auf Europa müͤssen sehz fly
bar seyn. In Beziehung auf Deu tschland wollen 2 2 —
treffenden Verhastn sse, mit Bezugnahme auß die obigen sta nen
Mittheilungen, etwas genauer zů erörtern suchen.