n Stimme dies fortwäͤbrende Tremuliren bei getragenen — 1 r nun ein ginn, oder ein ue r ff rli ches Beben, so ist doch ersteres, obne unterschied angewandt, gewiß dem dsberischen Gefühle nicht erfreulich, und letzteres licße nur be⸗ flagen, daß uns nicht fruͤher der Genuß wurde, die geschaͤtzte Saͤnge⸗ ein zu hoͤren. d ; 2x 835 den darstellenden Herren ist vorzugsweise Herr Mantius zu nennen, der in der Partie des Ottavio, die weder Heroismus der Erscheinung noch des Vortrags verlangt, ganz an seiner Stelle ist, und seine Arien, besonders die im ersten Akte, vortrefflich vortrug. — Herr Böttcher kann sich noch immer nicht die liebenswürdige Leich⸗ tigkeit und das jugendliche Feuer zu eigen machen, welche Mejart seinem Don Juan so unvergleichlich verliehen hat, obwohl Fortschritt im Spiel und Vortrag nicht zu verkennen ist. Mit solcher Gestalt und Stimme, wie Herr Böttcher sie besitzt, mußte sich ja diese
Rolle fast von selbst geben; nun tbue aber auch der Besitzer als
Kuͤnstler dazu das Seinige. Am wenigsten konnte der Leporello des
Herrn Fischer zusagen, der in dem Bestreben, komisch seyn zu wol⸗
len, ohne diesen Zweck zu erreichen, die Gesangs-Partie entwerthet.
Statt sich behaglich aufden Plattitüden des Deutschen Dialogs zu
bewegen, möge Herr Fischer lieber die komischen Feinheiten auf⸗
zufassen suchen, welche die Musik so reichlich in dieser Rolle darbietet. mr ..
Suohenschwan gau.
goldene Chronik von Hohenschwangau, der Burg der Welfen, der Hohenstauffen und der Scheyren. Durch Joseph Freiherrn von Sormayr⸗ Sortenburg. Muͤnchen 1812.
Mit dem lebhaftesten Interesse werden Alle, denen ein guͤnstiges Ungefähr diese neueste Schrift des Freiherrn von Hormayr, die durch den Buchhandel noch nicht zu beziehen ist, in die Haͤnde liefert, die⸗ selbe durch fliegen. Vor Allem freilich nimmt sie das patrioiische Ge⸗ fühl der Bayern in Anspruch; aber wie sie als Festgeschenk zu der gluͤckreichen Vermaͤhlung, die jetzt aufs neue die Kronen Preußens und Bayerns verbunden hat, dargebracht in, und wie sie in naͤchstem Bezug auf jene stattliche Burg steht, die jetzt die geliebte Prinzessin umfaͤngt, die wir so lange die Unsere nennen durften, wird jene Schrift auch unter uns einer großen Theilnahme sich erfreuen.
Schon das prachtvolle Aecußere verkuͤndet in der goldenen Chro⸗ nik von Hohenschwangau eine kostbare Fsgabe Das stattliche For⸗ mat, der hoͤchst sorgsame und splendide Druck, die schoͤnen Stahlstiche von Schloß Schwangau, Anduchs, Landsberg, Schongau, Fuͤssen und Kloster Stams, die sorgsamen 1 . der im Text behandelten Autiquitaten, das in Gold und Silber strahlende Titelblatt, alle diese Zierden der Ausstattung sind Deutschen Werken noch immer so selten eigen, daß man, wo man solche findet, wohl auf eine besondere feier— liche Veranlassung schließen muß.
Hohenschwangau hat eine eigenthümliche bedeutende Lage an den Marken Schwabens, Bayerns und Tyrols, die Namen der wich⸗ tigsten Fuͤrstengeschlechter, der Welfen, Hohenstauffen und Scheyren knuͤpfen sich an den Boden, auf dem es emporragt; so heften sich denn auch vielfache Erinnerungen an die alte Burg, die ihr eine ungewöhnliche historische Bedeutung geben, abgesehen von dem In⸗ teresse, das sie der Gegenwart darbietet, als der herrlich geschmuͤckte Sitz eines geistreichen und kunstliebenden Fuͤrsten, der neues Leben in den alten Mauern verbreitet bat. „Hohenschwangau, sagt der Berfasser in der Vorrede, vereinigt so viele und zugleich so große Erinnerungen unserer Vorwelt und unserer Heldenstaͤmme auf einem
Die
2212
Die Art und Weise, wie Herr von Hormayr seinen Gegenstand zu behandeln ö egt, it binreichend bekannt; wir sinden * 3 3 nen aphoristischen, sich am ÜUngewöhnlichen e
einer bereits in , Periode der 29 tas⸗
hört, jenes plötzliche Abspringen von einem Gegen
anderen, ganz entlegenen, wie es lebendigen Geistern,
von Hornigyr, wohl eigen ist, wir sinden endlich
seltsame Mischung vereinzelter Notizen mit den allgemein abschweifenden Refleetionen, die diesem Autor seinen ganz besonde⸗ ren Charakter giebt. Schon seit einer Reibe von Jah mnt ist man es gewohnt, in Herrn von Hormayr den Herold Bayerischen Glan⸗ zes und Rubmes zu seben, unermüdlich ist er im Preise des Landes, „das im Herzen Deutschlands, wie Deutschland im Herzen Eu⸗ ropa's gelegen ist.“
Die zweite Abtheilung der Schrift bietet dem Geschichtsforscher ein nicht minder großes Interesse dar als die erste; er trifft hier eine bedeutende Zahl von historischen Dokumenten vereinigt, von denen manche überdies den Reiz der Neuheit haben. Zuerst findet sich eine Sammlung von 61 urkundlichen Zeugnissen, die auf Schwangau und die Umgegend Bezug haben. Dann folgt eine Darstellung des Mon⸗ golenzuges im Jabre 1241 mit zwoͤlf sehr werthvollen, hierauf bezüg⸗ lichen Urkunden, die dem . von Herren Dr. Böhmer in e. furt mitgetheilt wurden. In dritter Stelle finden wir eine Abhand⸗ lung uͤber die Wittelsbacherin Elisabeth, die Mutter des unglücklichen Conradin, und die von Elisabeth , CTistereienser⸗Abtei Stams. Endlich schließt das Werk mit historischen Notijen über das am Lech einst maͤchtige Geschlecht der Freiberge am Eisenberge und mit hier⸗ auf bezuͤglichen Regesten. Sechs genealogische Tafeln sind eine dankenswerthe Zugabe des Werkes.
Ref. glaubt dem Augenblicke genügt zu haben, wenn er so im Allgemeinen auf die Veranlassung, Tendenz und den Inhalt dieser in jeder Beziehung so reichen Schrift hingedeutet hat; der größte Gewinn wird sich erst in der Folge aus genauerem Studium des Werkes ergeben koͤnnen. Rt.
Meteorologische Geobachtungen.
Abends 10 pr.
Nach eium aliger KHeobachtung.
Nachmittags 2 Ubr.
1842. 3. Nov.
Morgens 6 Ubr.
Lufidruek . ... X35, 13 Par. 335, 9 Par. 335,97“ Par. Quell wärme 7,67 R. Luft Rrme... 4 1,65 R. 4 4,69 R. 4 1,97 R. Fluaswärue 4,97 M. Thaupunkt ... — C, R. ĩ— 0 9* R. — 0, 37 R. nodeuürme &, 6 M. S7 pet. 73 pœi. SI C,. Aurduustung G, oz 1. Mt. trũbe. halbheiter. trübe. Nie dlerschlas O, oi 1 Rh. Wind RN. N. NNW. Wirme wechael 4, 9* Wolkenru ... — N — — 0,907 m.
Tagesmittel: 5, a9 Par..
Duustsatii gung
4 2,77 R... 4 O, a' R... S0 pC. R.
B er liner körse. Den 4. November 1842.
Fr. Cour. riet. did.
r. (Mur.
R d 2 Teen eie. Geld.
Actien.
Si. aculd. Seb.“) 33 104 123 Pr. Eugl. Obl. 30. Präm. Seb. der
Scebaudlung. 5 —
1031 102
Krl. Pota. Biaenb. do. do. Prior. Obl. Mad. Lp. Eise ubs. da. do. Prior. Obl.
163
so kleinen Raume, wie gewiß kein anderer Fleck der Deutschen Erde und nicht allzuviele des gesammten mittelalterlichen Europa! In Wahrheit lassen sich an diesem Schwangau, wie an einer golde⸗ nen Spindel, alle wichtigen Geschicke der drei Laͤnder abwinden, deren Graäͤnz- und Hochwarte es ist.“ Dies unternimmt dann der Verfasser in der ersten und Haupt⸗-Abtheilung der Schrift, der Chro⸗ nik selbst, indem er die Geschichte vom hr 102 vor Christi Ge⸗ burt bis auf das laufende Jahr, wo in der Burg der Minnesang, der einst von dem liederreichen Hiltebold dort ertönte, „eben jet am innigsten wiederklingt, wie auch die alten Heldenbilder am hell⸗ sten erglaͤnzen . heiligenden Weihe der langersehnten, allen treuen Bayern hocherfreulichen, allen echten Deutschen bedeutsamen Ver— maͤhlungsfeier⸗“
Es bedarf kaum der Erwaͤhnung, daß nicht Alles, was der Ver⸗ fasser beruͤhrt, in dem naͤchsten, unmittelbaren Bezug auf Hohen- schwangau steht; dieses bildet nur den Mittelpunkt, um den sich bald im naheren Feld, bald im ferneren Kreise die Darstellung dreht. „Begreiflich, sagt der Verfasser selbst, und verzeihlich das . alle großartigen Erinnerungen auf den geliebten Stoff zu haufen.“
Allgemeiner Anzeiger für die Preustischen Staaten. 2 — 12 und Nachmittags von 3 bis 5 Uhr, zur Ein Kauflustige werden eingeladen,
am 14ten d. M., Nachmittags um 4à uhr, 661 ihre Gebote bei dem Unterschriebenen abzugeben.
Bekanntmachungen.
ö ngen n g; Alle und jede, welche aus irgend einem Rechts⸗ grunde 3 1) an die im Besitze der unlaͤngst hierselbst verstor⸗
Das Direktorium
benen Pastorin Sparmann, geb. Heiderich, als Dampsschifffahrt zwischen Magdeburg und
Fidueigr Erbin ihrer Schwestern, der verstorbe⸗ nen Ulrike und Julie Heiderich, gewesene Ver⸗
lassenschaft der Letzteren, in specie an das dazu Vom
gehdrende, in der Domstraße unter Nr. 1 hier⸗ Jeden Sonntag,; Dien stag und Donnerstag geht ein Dampfschiff mit Pa ssagieren und Gütern von hier ab. Außerdem werden wöchentlich zwei Schleyp⸗Trans⸗
Sparmann, Rebecca, geb. Heiderich, desgleichen ĩ ' an eine zum Nießbrauch der Letzteren verstellt bonn * ,, n , Nähere Aus⸗stebenden
nr zune achlasse ibres Ebemannes, des Herr man C Mey er, Werderschen Markt Kr. 4. Magdeburg, den 23. Oktober 1842. Die
selbst belegene Wohnhaus c. E., und an die Nachlaßmasse der verstorbenen Pastorin
Pastors Sparmann zu Kenz gehörende, daelem gon dem von Kiehlden auf Nerelade un (rm 19. Juni 1790 über ein Darlehn von
250 Thlr. aus ᷣ 5te S ö. Versch h e eestr tn, jetzt vermißte Schuld⸗
Forderungen und Ansprüche haben und geltend ma— chen zu koͤnnen vermeinen, werden, auf eingekomme⸗
und Sparmannschen Erb meldung und Beglaubigung in termino
den 15. November 1812 Morgens 10 Uhr, vor dem *
-. fizir . ten Schuldverschreibung, hiermit an erg dach,
Datum Greifswald, den 27. Septeinber 183. Königl. Preuß. Hofgericht von Püop mern und i en (L. S.) gez. v. Md ller, Praesern.
Berlin Stettiner Eisenbahn.
Tägliche Dampfwagen⸗Fahrten zwischen Berlin und a n, n, , .
arffahlbet von Renan . w ene ed
; 77 uhr Morgens und
Abfahrt von Berlin . libr bend.
Außer diesen taglichen Personenzuͤgen wird jeden si Mittwoch, Sonnabend und
3te Fahrt stattfinden, und zwar:
Abfahrt von Berlin 123 Uhr Mittags, Abfahrt von Neustadt 5 uhr 40 Min. Abends. sicht bereit.
) Nach den Bestimmungen der Wohlldblichen Diree⸗
nen Antrag des Perolmächtigten der Heiderichschen tion der Berlin zinbalt und Magdeburg Leipziger Ei— . berechtigten, zu deren An senbahn sollen fortan nur Frachtgüter mit den von
denselben ausgegebenen Frachtbrief Formularen, die
e lee Heerich in den 2 zu . 92 *
. ᷣ ; 2 6 ofgerichte, men werden, bei Benutzung anderer Frachtbriefe aber
2 . . e, , zu erkennen⸗ ausdrücklich bemerkt seyn:
Bekanntmachung.
n n Nachlaß des verstorbenen Rentter Herrn
voi n nn gehbrende, bier am
freser Hand verkauft un ten bis aten d. Mi., täglich b ichtigt werden. Die Gef Ge! 6. loan und d on ntag eine — * Dre mann gen liegen . i, und it Breit ftr. 23, und in eit dem Unterzeichneten, Vormirtags von lung in Starqurd ist e haben:
10917
103 663 97
16 13:
rl. Aub. Riaenb ¶ c. o. Prior. Ob.. Düas Rlb. Eiaenb. do. c. Prior. Obl. Rhein. Bisenb. da. do. Prior. Obl. Kerl. Fraukf. is.
Frie dri ehed' or
Audere si oldiuũn- agen à 6 Tu. 10
Dis couto. —
Kur- u. Nrumärk.
Sebkuldverschr. 33 nerl Studi- ol. ) 3] Daunz. do. in Th. — Wenstp. Pfandbi. 3 Gronsh. Poa. do 4
do. do. 3
Ostpr. Pfaudbr. 3 Pumm. do. 3. 10637 103 Kur- u. Neum. du. 3 101 — Seblesisebe do. 37 102
1013
& . e = r — — *
) Der Köufer vergütet auf den am 2. Juuuar 1843 fälligen Coupon K pi
Auswärtige Rörsen.
Amsterdam, 31. Okt. Niederl. virkl. Sch. 52.
kKanz-hHill.— 59 Span. 153. 35 do. 215. TFaus. —. Preuss. Pröm. Sch. —. Fol. — . Oesterr. 108 .
sr a. 1013. Aus. — . Zinal. 37.
Antwerpen, 30. Ort. zial. — N- Acl. 183.
Ham burg, 2. Nov. Hank Acues 1630. Kegl. Ra-. 1061.
Fetersburg, 28. Ou. Loud. 3 Mets. M II. Heer. 34. Poln. à Paris 300 FI. 77. d0. s8o0 FI. 78. do. 200 FI. 261.
Wien, 30. Okt. Nauk-Acden 1622. Aul. de 1839 1103.
Königliche Schauspielt.
Sonnabend, 5. Nod. Im Opernhause: Faust. Dramati⸗ sches Gedicht von Göthe, in v Abth. Guvertäͤre, Entre⸗Ntts und die sonst zur 8 gehörende Musik ist theils von dem vere⸗ wigten Fůrsten Radziwfül. theils von dem Kapellmeister Lindpaintner. ö Im Schauspielbause ; Une avanture qe ba masquè, com- die 2 3 ,, 3 .
Sonntag, 6. Nov. Im itaner. Pischek, vom Stadttheater zu r. . . 2 Wallenstein's Tod.
als irg q m auspielhause: Max Piccolomind. als Gastrolle) , , Montag, 7. Nov. Im Schauspielhause: Vokal- und In⸗ strumental Konzert, 1) Ouvertüre. Y Arie: „Adoif by het Gras an Maria, von L. B. van Beer, gesungen von Herrn Tunn, Tenorist aus Amsterdam. 3) Duett aus der Oper: „Andronsco“, von Mercadante, gesungen von Mad, Sophia Schoberlechner und deren Schuͤlerin Dlle. Laroche. 4) Konzert fuͤr die Violine, von David, vorgetragen von Herrn Ferdinanz Griebel. 5) Duett aus der Oper: „Armidem, von Rossini, gesungen von Mad. Schober lechner und Herrn Tuyn. Hierauf: Michel Perrin, Lustspiel in 2 Abth., nach Melesville, von L. Schneider.
Königsstädtisches Theater.
Sonnabend, 5. Nov. ( Itallenische Opern⸗Vorstellung.) La Sonnambula. Opera in 2 Atti. Musica del Maestro Belsins.
Preise der Plätze. Ein Platz in den Logen und im Bal— kon des ersten Ranges 1 Rthlr. ꝛc.
Textbuͤcher, in Italienischer und Deutscher Sprache, sind im , m, und Abends an der Kasse 1 65 Sgr. zu aben.
Sonntag, 6. Nov. Muttersegen, oder: Die neue Fanchon. me,, 7. Nov. ¶ Italienische Opern⸗Vorstellung) 1 Ca-
puleti ed i Monteecchi.
Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 3. November 1812. Zu Lande: Weizen 2 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf., auch 2 Rthle. 2 Sgr. 6 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 23 ü 3 * 6 auch 1 Rthle. 21 Sgr. 3 Pf.; große Gerste 1 Ritblr. 11 Sgr. 3 Pf, auch 1 Rihlr 8 Sgr. 9 Pf.; kleine Gerste 1 Riblr. 8 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rtbl 7 Sgr. 6 Pf.; Hafer 1 Rthlr. 6 Sgr., auch 1 Rihlr.; Erbsen 2 Rihl 10 Sgr., auch 2 Rihlr. 7 Sgr. 6 Pf.; Linsen 4 Rihlr. Eingegan gen é 152 Wispel 12 Gd r Zu Wasser: Weizen 2 Rthlr. 10 Sgr., auch 2 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 22 17 6 Pf., auch 1 Rihlr. 17 Sgr. 6 bf. ; kleine Gerste 1 Rthlr. 5 Sgr.; Hafer 4 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf, auch 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 4 Eingegangen sind 370 Wispel. Mittwoch, den 2. November 1842. Das Schock Stroh 10 Rthlr., auch 9 Rthlr. 290 Sgr. Der Centner Heu 1 Rthlr. 10 Sgr., auch 1 Rthlr.
Kartoffel ⸗Preise. Der Scheffel 27 Sgr. 6 Pf., auch 20 Sgr.
Branntwein ⸗Preise.
Die Preise von Kartoffel Spiritus waren am 29 Oftober i; Riblr, am 1. 18. Rthlr. und am 3. November 187 — is Rtbhir. vro 200 Quart l pCt. oder 10,800 pCt. nach Tralles. Korn- Spiritus: ohne Geschaͤft.
Berlin, den 3. November 1842. Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.
—— —— Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.
Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober Hosbuchdruckerei.
. ,,, Eisenbahn⸗ esellschaft. . Berlin, den 2. November 1842.
als Testaments⸗Exekutor.
Hamburg. 1. November an.
n Berlin die Herren
Direetion.
Holtz apfel. 79 Jahren. Derselbe ist
und war bei seinem Tode Dreiborn ansaͤssig.
Weder aus dieser, no
Herrn e mene. notte einweisen zu wollen. K Aachen, den 28. Juli 1838.
Bode, Tut gens, bnigsstraße Nr. 62. (Eingang Heiligegeistraße Nr. 26.)
Bekanntmachung.
Durch Urtheil des Königl. Landgerichts zu Aachen ä vom 6. August 1838 ist ia reg, nach⸗ , m, n, ,,, , en Gesuchs verordnet worden: An Ein Hochlöͤbliches Königl. Landgericht hierselbst. Am 12. Februar d. J. starb zu Dreiborn im Kreise Schleiden der vensionirte Franzoͤsische Douanier und Ackersmann Joseph Gennotte in einem Alter von u Herzo ereits se m Jahre 1823 war Gennotte mit der Anna Carolina Berners zur zweiten Ehe aus der ersten ze. Gennotte mit Maria Gertrud Berners sind Kin⸗ . J ; 16 ; d der vorhanden, und hat derselbe ebenfalls keine ent⸗ Er Senützen; die, Anzeige, dal vir n ferntere Erben, wenigsienz keine der, äberiebenden Klar Tone ien srölfnen, in ene, Gemein inne la nin, h ie n, . Di s n nen von Martini, Bach, Sarti, Sertoni, asse, nna Carolina Berners, Wittwe zweiter Ebe des ge⸗ . 6 z dachten ꝛc. Gennotte, bittet . unter Zoch Sacchini u. Eidcini ant m ü . 6. e 1 . z r z Dices lines nach Abngbme der Sicgcl üznler Beobachzung und Ausstattung dem eretzn Cle, s em. etzt verdffentlichten Bestimmun⸗ der gesetzlichen Formalitaͤte . , gesetzlichen Formalitaͤten uͤber den Nachlaß ihres ir machen dies dem resp. Publikum zur gefaͤlli⸗ die vorgeschri gen Nachachtung hierdurch 8 n g
enrath t 45 Ja
Ehegatten , Inventars,
ebenen Publieationen und den staitgefunden haben, in den Besitz der senschaft ihres verstorbenen Ehegatten Joseph Gen⸗
gez. Koenen, Advokat⸗Anwalt.
Grammaire srangaise l 'usage 1026 Par Eugene Borel.
Preis 1 Thlr.
Eine . im Literaturblatt des Morgenblat tes hat dieser geistvollen Arbeit bereits durch den Wald von Franzdsischen Lehrbüchern, die in den letz= ten Jahren erschienen sind. Bahn gemacht. Möge es den Herren Lehrern der Franzoöͤsischen Sprache ge⸗
e s A m an ds8
en zu überzeugen. Alle Buchhandlungen Deutsch⸗ ands, der Oesterreichischen Staaten und der Schweiz haben sie von uns . erhalten.
Stuttgart, im Herbst 1812.
Die Verlagshandlung von P. Neff.
—
6 ren zu Dem vielsach ausgesprochenen Wunsche der resp. Subskribenten auf unsere Ausgabe der
Sammlung klassischer Alt- Gesänge
rit ; 16 des
bergole se, Laydn, Righini, Galappi, Majo,
Ed. Bote & G. Bock, nach den Jäger- Str. No. 42. fsichen 2 a s⸗ ö Preieherab setzung von à 5 auf à 2 ThlIr. der vollst. Klavier- Auszüge mit Deutsch. u. Franz —. Text der Opern von Gluck: Iphigenie in Tauris, Orpheus u. Armide. Das Arrangement von Klage, Schmidt u. Heli—
aus⸗ aus kann in den Tagen vom hr, be⸗
belegene Grundstůck, so
Literarische Anzeigen.
Neue Franzbsische 82 ö n der En slin; Buchhandlung zu Berlin ier aer nr mn 8 ö
witz ist ale das beste bekannt, Schönheit des Druk- kes und Korrektheit zeichnen diese Ausgaben aus; der überaus billige Preis der vorräthigen xemplare ist durch Konkurrenz herbeigeführt.
34 Linden. Schlesinger sche Buch- us- Musi khdlg.
uchhand⸗
Paris 02.
Allgemeine
Preußische Staats-Zeitung.
Berlin, Sonntag den 6
Inhalt.
richten.
e ,,, General Pajol. — Zur Polemik aber den Durchfuchung!⸗Vertrag. — Deputationen fuͤr und wider den Bel⸗ gischen Zoll- Traktat. — Statistik der Waͤhler. Vermischtes.
Großbritanien und Irland. London. Verhandlungen über bie zufammenberufung des Parlaments. Abrathen von einer In terventlon in . — eber den Opiumhandel und den Krieg in China. — Vermischtes.
ice Brüäͤssel. Der mit Holland abgeschlossene Vertrag.
Denische Bundesstaaten. München. Prinz und Prinzessin Wilhelm von Preußen. talien. Rom. Verhaͤltnisse zu Rußland. . panien. Madrid. — Briefe aus Madrid. (Die Vollidhrigkeit und die Vermaͤhlung der Königin nach den verschiedenen Ansichten der Parteien und ihrer Organe in der Presse. — und Paris. (Zur⸗ bano und Lefebvre; Protestation des Auntamiento von Barcelona wegen Schließung der Cigarren Fabrik; die Schwarzen auf Kuba durfen keine ug tragen.) ĩ
Portugal. Schreiben gus Paris. (Der Nacional uͤber die Verhaͤltnisse zum Röͤmischen Hofe; Geldmangel und vergebliche Anleihe Bemuhungen.) h
Türkei. Von der Türkischen Graänze. — Konstantinopel. Dem Sultan eine Prinzessin geboren.
Mexiko. Schreiben aus Paris. (Einnahme von Lagung und Krankheit unter der Flottenmannschaft; Veriheidigungs Maßregeln zu Campeche; angebliche Ausgleichung mit den Vere nigten Siga⸗ ten; Vorbereitung neuer . gegen Teras; uber die Po⸗ litik der Mexikanischen e rn ;
China. Schilderung der Chinesen auf Tschusan; Tadel der Briti⸗ schen Kriegführung; Verkehr mit den Chinesen.
Inland. n rfin Zolltarif fuͤr 1813, 18144 und 1815. — Halle. é . Dr. Delbrück . Stettin. Remonte⸗
rkte.
ir Charakteristik der religios⸗kirchlichen Zustaͤnde der Schweiz.
4 .
Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages.
Se. Majestaͤt der Koͤnig haben Allergnadigst geruht: Dem Magazin-Rendanten Proviantmeister Bergmann zu Duͤsseldorf den Charakter als Kriegsrath zu verleihen.
Zeitungs Nachrichten. Ausland.
Frankreich.
Paris, 31. Okt. Es ist jetzt entschieden, daß der General Tiburtius Sebastiani als Commandeur der ersten Militair⸗-Division an die Stelle des General Pajol tritt, welcher Letzterer in Dis- ponibilitaͤts⸗Zustand versetzt worden ist. Der Krlegs⸗Minister, Marschall Soult, hat dem General Pajol seine Entlassung in folgender ungewöhnlicher Weise angezeigt: „General! Ich habe die Ehre, Ihnen anzujeigen, daß der Koͤnig durch Verfügung vom 29. Oktober d. J. Sie von der Commandeurschaft über die erste Militair-Division entbunden und in Disponibilitaäͤts-Zustand ver⸗ setzt hat. Indem ich Sie von dieser BVestimmung in Kenntniß setze, muß ich Ihnen mein Bedauern darüber ausdrucken, daß Sie nicht durch Ihre Einwilligung meinen Wunsch unterstuͤtzt haben, Sie in einer Stellung zu sehen, welche Se. Majestaͤt geneigt war, Ihnen zu bewilligen. Ich wuͤrde gluͤcklich gewesen seyn, wenn Sie der Gegenstand eines besonderen Beweises der hohen Zufriedenheit des Königs mit Ihren ehrenvollen und langj hrigen Diensten gewe⸗ sen waren. — Sie werden das Kommando uͤber die erste Divi⸗ sion dem General⸗Lieutenant, Grafen Sebastiani, uͤbergeben, der zu Ihrem Nachfolger ernannt worden ist. — Ich ertheile die nöͤ⸗ ligen Befehle, damit Ihnen das Gehalt, auf das Sie Anspruch haben, in Paris, Ihrem Aufenthaltsorte, gezahlt werde. Geneh⸗ migen Sie u. s. w.“ .
Mit vermehrter Lebhaftigkeit ring. der groͤßte Theil der hiesigen Journale darauf, daß die Franzoͤsische Regierung die fruͤ⸗ heren Conventionen uͤber das Durchsuchungs⸗Recht nicht erneuere, sondern bei dem naͤchsten Termin die Unterzeichnung der Voll⸗ machten fuͤr die Englischen Kreuzer verweigere. Nur uͤber die Zeit, wann in dieser Hinsicht Maßregeln getroffen werden müß⸗ ten, herrscht einige Meinungs-Verschiedenheit. Die radikalen Blaͤtter, namentlich der National, verlangen die augenblickliche Erledigung dieser Angelegenheit, wahrend die besonneneren Jour⸗ male, insdesondere die Presse, wuͤnschen, daß man den Zusam⸗ mentritt der Kammern abwarte, welcher gerade mit dem Ablaufe der Vollmachten fuͤr die Englischen Kreuzer zusammentraͤfe. Ist es zu befuͤrchten“, sagt das letztgenannte Blatt, „daß das Ministersum, um dem gerechten aher der Kammern auszu⸗ weichen, sich beeilen wird, die Vollmachten zu erneuern? Man ann alle Fehler voraussetzen, wenn man kein Vertrauen zu der Einsicht und dem Patriotismus eines Ministeriums hat; aber dleser wurde doch zu grob seyn, als daß wir glauben koͤnnten, ein Minister wurde denselben begehen, besonders wenn er sich der grausamen Verlegenheiten erinnert, in die ihn die Unterzeichnung Fes Traktates vom 20. Dezember 1841 versetzte. Wenn die Auf⸗
echthaltung der Conventionen vor zehn a vielleicht noch uöglich war, so ist sie es jetzt nicht mehr. England hat durch den Mißbrauch, der mit ihnen getrleben wurde, und durch seinen Traktat mit den Vereinigten Staaten Frankreich in die Un— g ren versetzt, den , D, gegenseitigen Durchsuchungs⸗ Rechtes aufrecht zu erhalten. England hat sich selbst in die Ün⸗ möglichkeit versetz, den an. plausiblen Grund jenes Rechtes, daß naͤmlich, wenn es nicht sllusorisch seyn soll, alle Flaggen das⸗
selbe anerkennen mußten, fernerhin anzurufen. Die Brutalität
ten November
der Englischen Matrosen hatte die Conventionen zerrissen, die
Diplomatie Englands hat den Grundsatz derselben ausgeldscht.
Mögen die Staatsmänner, welche zu unserem Leidwesen in Be⸗
igt haben, welche den Inter⸗ essen und den Gesinnungen des Landes zuwider ist, dies wohl be⸗ denken! Das Land und die National-Ehre verlangen nicht mehr eine
treff dieses Punktes eine Politik be
halbe, sondern eine vollständige Genugthuung, eine gaͤnzliche Aus⸗ rottung des Prinzips des Durchsuchungs⸗Rechts. Man schmeichle sich nicht damit, daß es bei Erbͤffnung der Session genügen werde, den Kammern anzuzeigen, daß das Protokoll geschlossen und von dem Traktat vom 20. Dezember nicht mehr die Rede sey. Ganz Frankreich wurde sich erheben, um dem Ministerium zu sagen, daß es sich darum gar nicht mehr handle, und daß seine Interessen und Gesinnungen jeßt so wenig perstanden wurden, als vor einem
ee⸗Kodex ein ede fie und verderbliches Prinzip zu streichen, welches in den Händen Englands nur ein Werkzeug der Spionirerei
und der Tyrannei seyn konne, Möge das Ministerlum uns glauhen!, if Es wird guͤt thun, eine solche Lehre nicht abzuwarten; vergebens wurde halten werden, nachdem der Handel freigegeben worden war und
es gegen eine National⸗-Ueberzeugung ankaͤmpfen!“ — Am Schlusse
dieses Artikels fordert die Piresse, zur Vermeidung jedes Mißver⸗ . E niemals in Betracht, und daher die lange Reihe von Insulten,
staͤndnisses, die ministeriellen Journale auf, folgende Fragen zu
beantworten: 1) Ist es wahr, daß, dem dritten Artikel der Con⸗
vention vom 36. November 1531 gemäß, die Zahl der mit dem auf unsere Flagge gefeuert, der. Nepräsentant unserer Regierung
Durchsuchungsrechte beauftragten Schiffe jährlich durch eine be— sondere Convention zwischen Frankreich und England festgesetzt
werden soll? ) Ist es wahr, daß in Gemäßheit desselben Artikels, die den Englischen Kreuzern ertheilten Vollmachten alljährlich er⸗
neuert werden sollen? 3 Zu welcher Zeit des Jahres findet diese Erneuerung statt, und wann laufen die gegenwartigen Vollmachten der Englischen Kreuzer ab? ;
Man zaͤhlt in diesem Augenblick in Paris uͤber 15 Deputa⸗ tionen, die von verschiedenen Handels- Kammern hierher gesandt worden sind, um gegen den Zoll-Verein mit Belgien zu protesti⸗ ren. Andererseits erwartet man einige Deputationen aus den Staͤdten des Suͤdens, und namentlich aus Lyon und Bordeaux, welche beauftragt sind, den in Rede stehenden Plan zu unterstuͤtzen. Eine Deputation der Stadt Elbeuf ward gestern vom Koͤnige em⸗ pfangen, und der Praͤsident der Deputation verlas eine Adresse, in welcher gegen den Zoll⸗Traktat protestirt ward. Man versi⸗ chert, daß der Konig in Ausdrucken geantwortet habe, die augen— scheinlich darthäten, daß er den Abschluß des Traktats sehnlich wuͤnsche. r
Aus einer so eben erschienenen vergleichenden Uebersicht der Wahlen von 1842 mit den fruͤheren Wahlen entnehmen wir fol— gende Details: Im Jahre 1831 belief sich die Zahl der einge⸗ schriebenen Wähler auf ibb,üs3; im Jahre 1834 ssieg die Zahl derselben auf 171,015; im Jahre 1837 auf 198,386; im Jahre 1839 auf 201,271 und im Jahre 1842 auf 2206, 040. Es geht aus diesen Zahlen hervor, daß der Wahlkoͤrper auf eine sehr bedeut⸗ same und schnelle Weise zunimmt. In einem Zeitraume von 10 Jahren stieg die Zahl der Waͤhler um 53,157, welche Vermehrung der naturlichen Entwickelung des Eigenthumes zu danken ist. — Im Jahre 1831 nahmen 125,000 Wähler an den Operationen der Wahl⸗Kollegien Theil; im Jahre 1834, 1299000; im Jahre 1837 151,000; im Jahre 1839 164,000 und im Jahre 1842 173,090. Man findet also bei der Entwickelung des oͤffentlichen Geistes dasselbe Gesetz des Fortschritts, dem man bei der Entwickelung des Eigenthums begegnet ist. Bei der er, . Zusammen⸗ setzung der neuen Kammern findet man folgende eraͤnderungen: In der Kammer von 1831 saßen 222 Wiedererwaͤhlte und 202 neue Deputirte; in der Kammer von 1834 392 Wiedererwaͤhlte und 142 neue Deputirte; in der Kammer von 1837 310 Wieder⸗ erwählte und 138 neue Deputirte; in der Kammer von 1839
381 Wiedererwaͤhlte und 76 neue Deputirte; in der Kammer von vernichtet sind.
1842 356 Wiedererwaählte und 91 neue Deputirte. ;
Herr Guizot arbeitete gestern den ganzen Abend uͤber mit Lord Cowley in dem Ministerium der auswaͤrtigen Angelegen⸗ heiten. ö ö ö Der Constitutionnel zeigt jetzt an, daß Herr Thiers in den ersten Tagen des November nach Paris zuruͤckkehren werde.
Börse vom 31. Oktober. Die heutige Praͤmien⸗Erklaͤ⸗ rung fand zu erniedrigten Coursen statt, und es kamen des halb bedeutende Quantitäten Franzöͤsischer Renten zum Verkauf. Die Course der 3proc. gingen deshalb auf 79. 85 und die der 5proc. auf 118. 35 zuruͤck.
Großbritanien und Irland.
London, 29. Okt. In diesen Tagen soll, wie verlautet, die Zeit der Wiederversammlung des Parlaments definitiv festge⸗ setzt werden. Sir J. Graham will, dem Vernehmen nach, daß das Parlament, wegen der im Lande herrschenden we, schon vor Weihnachten einberüfen werden solle, Sir R. Peel aber wuͤnscht nicht von der gewohnlichen Regel abzuweichen und die Eröffnung erst im neuen Jahre stattfinden zu lassen.
Der Morning Herald, der unter den Toryblaͤttern eine eigene Stellung zur auswaͤrtigen Politik einnimmt und fortwaͤh⸗ rend mit Herrn Ürquhart in Verbindung stehen soll, fragt: „Wer— den die Großmaͤchte sich in die Angelegenheiten Serbiens ein⸗ mischen? Will England, ungewitzigt durch die Erfahrung, sich noch einmal thaͤtlich mit den inneren Angelegenheiten des Dsma⸗ nischen Reichs befassen? Werden wir abermals thöͤricht genug seyn, den Fall der Tuͤrkei durch Vermittelung zwischen der Pforte und ihren Serbischen Unterthanen zu befoͤrdern? Eine bejahende Antwort auf diese Fragen ist keinesweges eine Unwahrscheinlich— keit. Sir Stratford Canning, ruͤhmt man, habe den Sturz des vorigen Türkischen Ministeriums , Aber, sagt man uns, Sir Stratford ward durch die gefährliche Tendenz der Hand⸗ lungen der Tuͤrkischen Regierung seit dem Juli 1840 veranlaßt, eine Veraͤnderung des Ministeriums zu bewirken. Warum waren ihre Handlu 29 gefährlich? Wegen der Europaischen Interven⸗ tion von 1840.“
Chinesen wieder zu erobern versuchten.
Der Commandeur Bingham, der als erster Lieutenant der Fregatte „Modeste“ in Gefechten mit den Chinesen schwer verwun⸗ det worden und zur Heilung seiner Wunden vor kurzem nach England gekommen ist, Außert sich über die Opium-Frage und den Krleg gegen China folgendermaßen:
„Der Opiumkrieg, wie derselbe gewöhnlich genannt worden ist, weil die Chinesen jene Frage als Ursache des 3zwistes darstellen und vorgegeben haben, daß der Dpiumhandel aus Ruͤcksicht auf die Mo ral des Volkes durchaus unterdrückt werden muͤsse, hat eben durch
seine Bezeichnung Vielen die Veranlassung gegeben, die Gerechtigkeit
unseres Verfahrens in Ching zu bezweifeln. Aber weder die Moral noch die Gesundheit des Volkes ist die Ürsache gewesen, vielmehr ist dieselbe viel richtiger in „dem Aussickern des Sycee⸗Silbers aus dem blumigen Lande der Mitte“ — Worte des Gutachtens cines Chinesi⸗ schen Staats- Beamten über die Frage — zu suchen. Nicht vergessen darf man, daß wahrend die Ostindische Compagnie das Monopol
Jahre. Frankreich wurde hinzufuͤgen, daß es Zeit sey, aus seinem des Handels nach Ching innchatte— zwischen ihr und den Chinesen
mannigfache
Zwistigkeiten und Differenzen vorfielen, daß die⸗ selbe aber lieber in allen Stuͤcken nachgab, als daß sie durch trotzigen Widerstand die von ihr genossenen Vortheile auf das gesetzt haͤtte. Dieses System konnte unmdglich beibe⸗
die Beziehungen zu China einen nationalen Charakter erlangt hat⸗ ten; die Chinesen aber zogen diese Verschiedenartigkeit der Stellung
welche wir zu ahnden hatten und unter denen hervorzuheben, daß
nebst unseren Kaufleuten ins Gefaͤngniß geworfen, ihre Habe weg⸗ enommen, konfiszirt und vernichtet, ihre Denkschriften und Vor ele mit barbarenbafter ünwissenbeit behandelt und sie selbst aus Canton verjagt worden sind. Dessenungeachtet waren die Chi⸗ nesischen Behbrden sich so vollig der großen Vortheile bewußt, welche Ching aus seinem Handel mit dem Auslande zieht, daß ich der Meinung bin, sie würden niemals Schritte gethan haben, welche zu einer Kollision zwischen den beiden Nationen fuhren mußten, wenn sie auch nur einen Augenblick den Gedanken gehegt hätten, ihr Verfahren koͤnne zum Kriege Veranlassung geben; da wir aber fruher nachgegeben hatten, so bildeten sie sich ein, wir würden immer Nachgiebigkeit zeigen. Kurz vor dem Beginn des gegenwartigen Jahrhunderts wurde das Opium als Arznei, gegen eine Abgabe von 50 Cents für das Pfund, in China zugelassen; aber wie es scheint, wurde es damals noch nicht allgemein als Legerei enossen, wiewohl in dem dstlichen Archivelagus und in vielen Thei⸗ en von Ostindien der Opiumhandel zu dem Zwecke immer schon weit ausgedehnt gewesen war. Vermuthlich ist das Dyiumessen zuerst aus diesen Inseln oder aus Cochin-China in China eingeführt wor⸗ den, denn wir finden, daß im Jahre 1781, als die Ostindische Com⸗
vpagnie wegen der durch die Franzoͤsischen Kreuzer in den Ostindischen
Gewaͤsern herbeigeführten Unsicherheit ein Schiff fuͤr eigene Rech⸗ nung mit Opium fuͤr den Chinesischen Markt befrachtete, Singug, einer der Hong⸗Kaufleute, zwar die Ladung zu dem maͤßigen Preise von 210 Dollars fuͤr die Kiste kaufte, den größten Theil derselben aber wiedersnach der Malayischen Halbinsel verschiffte. Auch fingen erst im Jahre 1793 die Opiumhaͤndler an, bei den Chinesischen Be⸗ hoͤrden auf Hindernisse zu stoßen, worauf in Folge der immer wieder⸗ kehrenden Belaͤstigungen, und weil die Chinesischen Sceraͤᷣuber immer beschwerlicher wurden, die Oyiumhaͤndler in der Lark's Bai, wo der Opiumhandel lange betrieben worden war, im Jahre 1794 eines ihrer Schiffe ausschließlich mit diesem Artikel beluden und furchtlos nach Whampog hinaufsegelten, wo sie, ohne von den Mandarinen oder Anderen im mindesten belaͤstigt zu werden, beinahe 13 Jahre blieben, und von jener Zeit an wurde der Opiumhandel in Whampoa in immer groͤßerer Ausdehnung bis zum Jahre 1819 betrieben.“
Ueber die Art der Fuͤhrung des jetzigen Krieges bemerkt der Commandeur Bingham:
„Die Verlusie der Chinesen seit dem Beginn der Feindseligkei⸗ ten koͤnnen in runden Zahlen auf 15,0900 bis 20, 900 Mann und ungefaͤhr 1800 Geschuͤtze von jedem Kaliber, nebst einer ungeheuren Masse anderen Kriegsmaterials, geschaͤtzt werden. Ihre Seemacht ist fast vernichtet; aber alle diese Verluste sind fuͤr die Chinesische Nation nur wie ein Tropfen Wassers, und gleich der vielkopfigen Hydra schießt sie neue Armeen hervor, sobald die vorherbestehenden Graͤßlich war das Gemetzel in den Straßen von Ningpo, welche von den Englaͤndern besetzte Stadt bekanntlich die Ungefaͤhr 12,000 Chinesen ruͤckten durch das suͤdliche und westliche Thor vor, und die Wachen zogen sich vor ihnen zuruͤck. Als sie bis auf den Marktplatz in der Mitte der Stadt gekonimen waren, wurden sie von unseren in Schlacht⸗ ordnung aufgestellten Truppen mit lebhaftem Feuer empfangen. Dieses ploͤäzliche Hemmniß kuͤhlte ihren Eifer so sehr ab, daß ihr einziger Zweck nur noch darin r bestehen schien, so schnell wie moͤg⸗ lich aus der Stadt hinaus zu kommen, wobei sie aber in der engen Straße in dichten Massen auf einander r . wurden. Die Artillerie kam nun herbei, protzte innerhalb hundert Schritten von den Flüchtlingen ab und richtete ein fuͤrchterliches Feuer von Trau—⸗ ben⸗ und Kartaͤtschen⸗Schuͤssen gegen sie. So furchtbar war die Vernichtung von Menschenleben, daß man die Leichen auf beiden Seiten der Straße aufschichten mußte, um der Artillerie eine Passage u dSͤffnen, worauf dieselbe und das 49ste Infanterie-Regiment die luͤchtlinge noch mehrere Miles weit verfolgten; 8 — 9006 Chinesen sollen bei dieser Gelegenheit umgekommen seyn, waͤhrend die Englaͤn⸗ der nur 2 bis 3 Todte und etwa 12 Verwundete hatten. Bei Anninghoy gerieth in aͤhnlicher Weise ein dicht gedraͤngter Haufe von Fluͤchtlin⸗ gen zwischen die das Ufer bestreichenden Kanonen des Lintenschiffes „Blenheim“ und die Geschuͤtze einer Reihe von Kanonenbdten, und eine Menge von wehrlosen Menschen verlor das Leben.“
Es heißt jetzt, daß Lord Lyndhurst den Lord Abinger zum Nachfolger als Lord⸗Kanzler erhalten werde.
Das Unternehmen, auf den gefährlichen Goodwin Sands einen Leuchtthurm zu errichten, ist fehlgeschlagen. Die darauf errichtete Unterlage wurde waͤhrend des letzten stuͤrmischen Wetters zerstoͤrt, indem ein mit Bauholz beladenes Schiff daran prallte, welches mit den drei darauf befindlichen Menschen unterging. ĩ
Der Deutsche Gesangslehrer Herr Mainzer, der, wie fruͤher in Paris, so jetzt in London mit glücklichem Erfolg Tausende von jungen Leuten der unbemittelteren Volksklassen im Gesang unter⸗ richtet und dadurch in weiten Kreisen sittlich bildend und veredelnd wirkt, hat jetzt von Sir Henry Bishop, Professor der 2 sen Edinburg, und Sir J. Forrest, dem dortigen Provost 8 6. meister) eine Einladung nach der Schottischen Hauptsta s ten, um auch dort sein Unterrichts⸗System einzuführen.