m /
—
den Epochen waren in den Departements der Gironde, Sasne et Loire und Cote d'Or 192,658 Hektaren und in der zweiten Epoche 199, 420 Hektaren mit Weinreben bepflanzt. Das Mittel der doppelten Vermehrung in diesen drei Haupt⸗Weinbau⸗Depar⸗ tements beträgt nur 95 pCt. Wenn diese drei Departements in der Total ⸗ Summe des Ertrages (48 Millionen Hectolitres) nur mit , naͤmlich 4,800 000 Hectolitres (Gironde 3 Millio⸗ nen, Saane et Loire 1,2000600, Cote d'Or 600,000) figu⸗ riren, so bilden sie, dem Werthe nach, wenigstens ein Vlertel und in der Ausfuhr die Haͤifte. Es ergiebt sich aus diesen Zahlen⸗Angaben, daß die werthvollsten Weingegenden Frank⸗ reichs hinsichtlich des Gedeihens nur eine sehr niedrige Stufe ein⸗ nehmen. Die Stoͤrung hat in Paris von dem Tage an begonnen, wo die Qualitaͤten den Quantitaͤten das Feld geraͤumt haben. Die Veingegenden, wo der Werth des Landes nach den Quali— taͤten des . berechnet wird, konnten, ohne ihren unverzuͤg⸗ lichen Ruin herbeizufuͤhren, ihre Kultur nicht modifiziren, um sich mit dieser Umwaͤlzung in Einklang zu bringen. Seitdem mußten sie eine Herabsetzung des Werthes ihrer Erzeugnisse erfahren und es schwierig finden, dieselben auf dem Pariser Markte abzuschen, Da dieser Absatzweg fuͤr die drei Departements Gironde, CGte d'Or und Saöne et Loire von uͤberwiegender Wichtigkeit ist, so mußten sie natuͤrlich durch die Substituirung schlechter Qualitäten und durch die im groöͤßten Maßstabe ausgeführten Betruͤgerelen ganz besonders leiden.
Die zweite Haupt-Ursache des Nothstandes der Wein⸗In⸗ dustrie liegt in der fiskalischen Gesetzgebung, die auf diesem Pro⸗ dukte lastei. Man muͤßte daher, um dem inneren Markte seinen ganzen Werth wiederzugeben, einerseits den Betrug unterdruͤcken und andererseits die Steuern ermaͤßigen, die unter den verschie⸗ densten Formen von den Getraäͤnken erhoben werden. Die in Pa⸗ ris und den großeren Staͤdten des Koͤnigreichs bestehenden Poli⸗ zei⸗Maßregeln zur Unterdruͤckung des Betruges sind fast ohne alle Wirksamkeit, und in der Hauptstadt hat seit 1830 die Zahl der Beschlagnahmen 25 jaͤhrlich nicht uͤberstiegen, woraus sich hin— reichend die Unzulänglichkeit der von der Regierung angenommenen Beaufsichtigungsweise ergiebt. Was die Reform der fiskalischen Gesetzgebung betrifft, so ist das eine wichtige Angelegenheit, und wir wissen nicht, ob die Regierung, troßz der von allen Seiten an sie ergangenen dringenden Aufforderungen, es wagen wird, die Hand daran zu legen. Die Art von Reform, welche im Jahre 1832 ausgefuͤhrt wurde, hat eine ziemlich große Luͤcke in dem Schatz gemacht, und bei dem gegenwaͤrtigen Zustande unserer Finanzen waͤre es gefaͤhrlich, ein aͤhnliches Experiment zu wiederholen. So viel ist gewiß, daß die Regierung sich schwer dazu entschließen wird, die Initiative zu ergreifen und den Kammern eine solche Maßregel vorzulegen. Denn sobald sie nur eine einzige der bestehenden Abga⸗ ben beruͤhrte, so wuͤrden sich die Reclamaäͤtionen ohne Ende ver— mehren, und man wuͤrde wahrscheinlich die Reform aller Abgaben auf einmal verlangen.
Zu den Ursachen, welche unsere Ausfuhr beschraͤnken, rechnet der Verfasser der oben genannten Broschuͤre auch die Betruͤge⸗ reien, welche mit dem nach dem Auslande bestimmten Weine vor— genommen werden. Diese Ausfuhr ist seit 40 Jahren fast statio⸗ nair geblieben. Sie betrug von 1803 bis einschließlich 1814 im Düurchschnitt jahrlich 1,035,811 Hectolitres, von 1815 — 1826 1,074,334 Hectolitres, von 1827 — 1841 1,221,920 Hectolitres. Allein wenn man von der Total-Summe der Ausfuhr der dritten Periode (18,328,793 Hectolitres) die seit dem Jahre 1831 nach Algier gesandten 1ů7 13,365 Heetolitres abzieht, so betraͤgt die Aus—= fuhr im Mittel nur 1,107,995 Hectolitres. Man kann die Ver— theilung der ausgeführten 1,221, 920 Hectolitres auf folgende un⸗ gefaͤhre Weise annehmen: auf das Departement der Gironde kom⸗ men 427,572 Hectolitres; auf Burgund 305,480; die Champagne 244384; auf den Suͤden und die anderen Departements 232, 164; auf den Liqueurs-Wein 12.220. Fuͤr die Gironde erreicht die jaͤhrliche Ausfuhr kaum M der jaͤhrlichen Production. Diese Zah⸗ ien⸗-Angaben in Bezug auf den auswaͤrtigen Handel zeigen, daß die Wein⸗Industrie nicht von dieser Seite her ihr Heil erwarten darf, denn die Ausfuhr wuͤrde immer nur einen geringen Theil der Gesammt⸗Consumtion absorbiren; sie betraͤgt heutzutage 25 pCt., allein selbst wenn es moͤglich wäre, sie bis auf 4 oder 5 pCt. zu steigern, so waͤre dies noch keine wirkliche Erleichterung fuͤr die Weinbauer. Um diesen Punkt zu erlangen, muͤßte man die Aus⸗
fuhr verdoppeln, was bei dem Zustande unserer Handels⸗-Verhaͤlt⸗ nisse und bei den Gewohnheiten, die man in anderen Laͤndern an— genommen hat, fast unmoͤglich ist.
Wissenschaft, Kunst und Literatur. Die Kun sst⸗Ausstellung von 181.
Architekto nisch es.
Berlin, 29. Okt. Gestern hat die Ausstellung eine Bereiche⸗ rung erhalten, wesche das Interesse der hiesigen Kunstwelt ganz be⸗ sonders in Anspruch nimmt, und wir beeilen uns, auch unsererseits darquf noch mehr aufmerksam zu machen. In dem ersten Saal des Aka⸗ demie⸗ Gebaͤudes, dem sogenannten uhrfaal, sind drei Zeichnungen (zwei von der Hand des Herrn Ober⸗Baurath Stüler, dre eine von
2184
Entwurf des neuen Berliner Doms, wie wir dessen Ausfuhrung viel⸗ leicht hoffen duͤrfen, in seiner ganzen architektonischen und malerischen Schönheit vor Augen fuͤhren.
Das erste Blatt giebt eine malerische Ansicht von der Hauptseite und zeigt uns sogleich das imposante und harmonische Verhaͤltniß, in dem das Gebaude sich einerseits dem Schloß und andererseits dem Museunm anschließen wird. Die Form ist die der Roͤmischen Basi⸗ lika, mit einem mittleren Hauptschiff und zwei niedrigeren Seiten⸗ schiffen. Das Gebaͤude kehrt seine kurze Hauptseite dem Plah zu, mit seiner Laͤnge erstreckt es sich gegen die Spree hin und faßf zu deren Haͤlfte in dieselbe hinein, so daß nun auch der Altar gegen Osten
estellt seyn wird. Der Dom steht um zwei Terrgssen von einigen ußen gegen den Platz erhöht; eine Koörinthische Saͤulenstellung dil⸗ det auf der ganzen Vorderfagade eine Halle von der Hohe der Sceiten⸗ schiffe; an dieselbe schließen rechts und links sich auf der unteren Ter⸗ rasse Saͤulengaͤnge an, von denen der eine nach dem Schloß hin fuͤhrt, nahe hinter dem Portal Nr. 5 sich anfuͤgend, der andere aber nach dem Museum zu vor der Börse vorbei. Jeder dieser Saͤulengaͤnge besteht aus einer Doppelreihe von 24 Sul en. die Haupthalle hat deren 12. Auf der rechten Seite zeigt sich im Hintergrunde die Schloß⸗Apotheke mit ihren alten Giebeln, einer der aͤltesten Theile des Schlosses, welcher ganz verschont bleibt und hinter den Baum⸗ lipfeln der schon vorhändenen Anlage malerisch mitwirkt, als treff⸗ iche Folie fuͤr die anstoßenden Gebäude von kolossalem Maßstab. Links dagegen erweitert sich der Saͤulengang zu einem geraͤumigen, viereckigen Saͤulenhof, aͤhnlich den Anlagen von Kreuzgaͤngen an Klo⸗ sterkirchen; die Bestimmung dieses offenen Hofes durfte seyn, als Be⸗
der des Architekturmalers Herrn Gartner) ausgestellt, welche uns den
graͤbnißplatz der Königlichen Familie zu dienen, und es werden zu— gleich Raͤume für Frescobilder und die anmuthigsten geschuͤtzten Spa⸗ ziergaͤnge gewonnen.
Durch diese Saͤulenhallen erhaͤlt das Gebäude eine großere Brei⸗ tengusdehnung; was aber den Eindruck desselben erst vollendet, sind . hohe Glockenthuͤrme, die, obwohl von den Gebaͤuden abgeson⸗
ert, doch architektonisch vermittelt, sich zu beiden Seiten der Chor⸗ Nische in vielen Stockwerken erheben und, ohne die Kreuze guf ihnen, eine Hoͤhe von ungefaͤhr 320 Fuß erreichen, waͤhrend die Hoͤhe bis zur Giebelspitze des Hauptschiffes ungefaͤhr 156 Fuß betragen wird (das Schloß mißt nur 96) ; die großen Korinthischen Saͤulen der Vor⸗ halle haben ungefaͤhr 60 Fuß (die des Museums nur 40) und die der Saͤulengaͤnge zu beiden Seiten etwa 36. Ueber der Saulen halle der vorderen Facade wird auf der Wand des Hauptschiffes ein großes musivisches Bild auf Goldgrund bedeutsam bervortreien, und Gold und farbiger Schmuck greift auch schon hinuͤber in die Archi⸗ tektur des Saͤulenportals. Die Giebel sind mit einer reichen Kro nung geziert, auf den Ecken kolossale Statuen; die Ausfuhrung des Ganzen ist, allem Anschein nach, von Quadersteinen gedacht. So wird denn das Gebaͤude in seinen Hauptformen mit den Saͤulenstellungen und dem flachen Giebel sich dem Griechischen an⸗ naͤhern, waͤhrend es zugleich den wahrhaft altchristlichen und eigent⸗ lich vorkatholischen Chärakter an sich traͤgt; es folgt der Bauweise der ersten christlichen Jahrhunderte, nur sst alles Roͤmische hier gegen die klassischen Formen Griechischer Kunst ausgetauscht. Die Gloͤcken⸗ thuͤrme schließen gleichfalls mit flacher Bedachung ab, welche in der obersten Etage auf offenen Korinthischen Saulen ruht. Gewiß ist mit diesem Entwurfe eine uͤberraschende und eigenthuͤmliche Löͤ⸗ sung der schwierigen Aufgabe gegeben, das Schloß mit dem Mu⸗ seum zugleich zu verbinden und beide noch zu überbieten; der Platz aber hat nun erst seinen wahren Abschluß gefunden, und mochte an Harmonie und Schoͤnheit seines Gleichen suͤchen. Wir enthalten uns wohl am besten aller lebhafteren Acußerungen uͤber den Gesammt— Eindruck, da das ausgestellte Bild der beredteste Sprecher ist. Es zeigt uns außerdem noch die Statuen auf der Schloßbruͤcke in ihrer vollendeten Herrlichkeit, und gleich vor dem Schloß eine Ter⸗ rasse, welche auch das ihrige beitraͤgt, das ansteigende Erdreich in eine ruhigere und den Architekturen guͤnstigere Horlzontalmasse zu verwandeln.
Das zweite Blatt giebt die Hinterseite nach der Spree. Hier erscheint im Mittelschiff die große Rundung der Altar⸗Nische, und auf den Seiten kleinere fur die Tauf⸗Kapelle und die Sakcistei. Es wird zugleich anschaulich, wie weit der Vorsprung in die Spree ge⸗ dacht sey; die Hydrotekten haben ermittelt, daß dadurch kein wesent⸗ licher Nachtheil fuͤr die Stroͤmung entstehen koͤnne. Wie auf der Vorder—⸗ faende ist auch hier die Chorseite, sowohl in der Hoͤhe des Haupt⸗ 2 als auf den Ausbauten, mit Mosaikbildern auf Goldgrund geziert. ⸗
Das dritte Blatt erbffnet uns den imposanten Blick in das Innere des Mittelschiffes zugleich rechts noch einen Theil des Sei⸗ tenschiffes zeigend. Die Mauern des Mittelschiffes werden auf jeder Seite von zwoͤlf Saͤulen von gleicher Groͤße, wie die der dußeren Vorhalle, getragen, daruber erhebt sich ein Stockwerk mit Fenstern. Der Dach⸗Verband, welcher in den Basiliken meist gezeigt und ge⸗ schmuͤckt wurde (in St. Paul aus Cedern vom Libanon konstruirt), ist auch hier sichthar, doch nach dem jetzigen Stande der Architektür und um das Schicksal von St. Paul zu vermeiden, nicht aus Holz, sondern aus Eisen, und zwar, wie es sich nach dem Bilde abnehmen laͤßt, vergoldet. Die Chor Nische von kolossalem Maßstabe ist nach Art der altchristlichen Kirchen mit Reihen von typisch gehaltenen Bildern auf Goldgrund geschmuͤckt, zugleich reich und ernst. Die erhöhte Chor-Nische schein fuͤr die Feier des heiligen Abendmahles be⸗ stimmt, ein besonderer kleiner Altar, naͤher der Kirche am Rande der i ng fuͤr das Lesen der Liturgie; ebendaselbst an den Schran⸗ ken des Altarraumes befindet sich auch die Kanzel. Da die Kirche keine Emporen hat und nach ihrer Construction haben kann, so war dies der einzige platz; er scheint in solcher maͤhigen Erhoͤhung aber dem Zweck auch am besten zu entsprechen, und diese Anlage hat ein Vor— bild in der Kirche St. Nereo und Achilleo zu Rom.
Um einen fr iff von dem Imposanten des Eindrucks zu geben, der in der Architektur immer zugleich von den Dimensionen abhangt, so wollen wir hier noch einige Maße in runden Zahlen geben: Laͤnge des Schiffes 240 Fuß, Tiefe des Mittelschiffes 90 (in Hol hisch Kirchen selten viel uͤber 0) ganze Tiefe 210, Hoͤhe bis zu der Spitze 130 (der Dom zu Koͤln hat nur 14053. Solche Maße werden denn aus⸗ reichen, der Hauptstadt ein angemessenes Gotteshaus zu geben, zu⸗
leich aber auch fuͤr die größten kirchlichen Staats⸗Feierlichkeiten 9. Tausende von ung cht g. z 2 ö 4
Gr. Meteorologische Geobachtungen. 1842. Morgens Nachmittag Abends Nach einmaliger 28. Okt. 6 Uhr. 2 Urr. 10 Ur. Beobachtung.
*
Lusidruck.... z36, 23 Par. 34/60 Par. 334,22 r.. auellwÿrne 7,77 N.
Luftwkre... 1,909 R. 4 7,87 n. 4 1,27 R. Flusswäirne 4,9“ n. rTbaupunkt ... — (O,37 R. 4 1,87 R. 4 1,97 R. HBodenwkrme g,o R. Dunstsatiigzung S3 pCt 60 pci. Sl pCt᷑. Auedünstuns G, oi3, ak. Wetter...... balbheiter. trübe. trübe. Niederschlag O, o77 Rb. Wind .. ..... ws w. ssw. ss w. Warme wechsel 4 8, 1ꝰ Wolken ug... — SSW. * 2, 7? R.
Tagesmittel: 331,18 Per. . 4,69 n.. l 0 n.. 75 c. WS Sw.
Ber liner Börse. Den 29. Oktober 1842.
Fond. 3 Pr. Cour. Actien. Pr. Cour. Rriet. geld. Nries. geld.
Si Schuld Ser.) 33. 1034 10355 hr. Eotu. Risenb. 5 121 125 pr. RBugl. Obl. 30. 1023 102 do. d0. Prior. Obl. 4 — 1023 Prim. Sch. der Męd. Lpꝛ. Bisenb. — 1215 1207
Seebandlung. — 905 90 do. do. Prior. Ob. 4 102 2
Kur- u. Neumürk. Bel. Au. Risenb. — 103 2
Sek uldrverschr. 33 102 1013 do. 40. Prioc. Obl 4 193 — nerl Siadi oll.) 3. 10215. — Diss El. Bisenb.,. 5 51 53
Dans. do. in T. — — do. do. Prior. oObl, 4 95 —
Wer ip. Pfandbr. 33 103 — Rbhein. Bisenb. 6 78 *
Grorecb. Pos. do, 4 105 — o. do. Prior. Obl. q] 96 — do. do. 35 102 . kerl. Frankf. Ria. 6 55 98
Oaipr. Pfandbr. 3 — 02 . ;
rer, ,, , wg, öh err, nr, ms, m Hur- u. Neum. do. * 104 1035 9 . ö. 2 . 101 99 Schlesische do. 33 1025 — , . * 2.
Pisconto. — 3 4 ) Der Küufer vergütet auf den am 2. Januar 1843 fanligen Coupon Lyct.
Pr. Cour.
mecASel- Cours. Thlr. u 30 Sgr.
Briet. geld.
Amesterdam ...... ...... .... 250 FI. Kur 1397 —
w, 260 . 2 Mi. 139 — Hamburg...... . J 300 n. Kurz 1 16505 Hö 300 uk. 2 Me. 15057 149 London.--........... ..... 1186. 3 Mi. 6 24 6 241 Paris.... ..... ...... ...... 300 Er. 2 Mt. 7935 983 Wihn in 20 Re,, ,,,, , . . Fl. ⸗. Me. 1033 1 Augsbur. ...... ..... 150 11. 2 Mt. . 5 3 ö 4.4. ... 100 Thi. 2 Mt. 99 ggin Leipzig in Courant in 14 TbI. Fuss.. 100 Thlr. 8 Tae — 99*
Frankfurt a. M. W...... 150 Fi. 2 Mt. — 1027 Petersburg.... .. ...... .. ...... 1 sRnvI. 3 Woch. — 112
Auswärtige Börsen. Amsterdam, 25. Ok. Niederl. virkl. Seh. 523. 653 do. 101. L aun-Rilli. -. 53 Span. 18535. 33 do. 21. Fass. —. Ausg. — . Zinal. —. Ereuss. Präm. Sch. —. Dol. —. Oesterr. 1083. Antwerpen, 24. Okt. zinsl. —. Neue Anl. I5. Hamburg, 27. Okt. Bank- Actien 1635. Euntl. Russ. 106. London, 22. Okt. Cons. 33 g3 h. BelB. —. Nbeue Anl. 163. Pas · ire 35. Ausg. Seb. 93. 233 Isoll. 533. 53 106. 65 Fort. 385. 3 23. Kußgl. Russ. — . Bras. 635. Chili —. Columb. —. Mex. 325. Peru I5. Paris, 21. Out. Sr; Rente dn cour. 118 85. 33 Reute n Cour. 80. I6. Anl. de 1841 —. 53 Neapl. au compi. 108. 50. 53 Span. Rente 223. Pass. — Petersburg, l. Ort. Loud. 3 Met. 373]. ab. 348. Taris 402. do. 500 FI. 773. do. 200 FEI. 26. bz Met. 109. 45 1005. 35 765. 215 —. Anl. de 1834 1417. de 1839 110.
Poln. à Paris 300 FI. —. Wien, 21. Okt. 15 —. Bank- Actien 1617.
Königliche Schauspiele.
Sonntag, 30. Okt. Im Opernhause: Don Juan. Oper in 2 Abth.ů mit Tanz. Musik von Mozart. (Mad. Schober— lechner: Donna Anna.) ᷓ
m , mir ahst: Doktor Wespe, Lustspiel in 5 Abth., enedix. Montag, 31. Okt. Im Schauspielhause; Clavigo. Dienstag, 1. Nov. Im Opernhause: Czaar und Zimmer⸗ mann. (Dlle. H. Schulz wird in der Rolle der Marie wieder auftreten.) Im Schauspielhause: Franzoͤsische Vorstellung.
Königsstädtisches Theater.
Sonntag, 30. Okt. Zum erstenmale wiederholt: Muttersegen, oder: Die neue Fanchon. Schauspiel mit Gesang in 5 Abth., nach dem Franzoͤsischen des G. Lemoine. Musik von Proch.
eg 31. Okt. ( Italienische Opern⸗Vorstellung.) I Ca- puleti ed i Montechi.
Dienstag, J. Nov. Muttersegen, oder: Die neue Fanchon.
von
Verantwortlicher Redacten? pr. J. W. 3in keisen. Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei.
Bekanntmachungen.
Xii eg ori nm.
Die Subhastation des Vorwerks Stronn ᷣ ü ᷣ
ö k o, Regie einen fruher nie rungs⸗ Departements Bromberg, i aufgehoben * und das Beduͤrfniß einer erhöhten gewerbswissen⸗ ezem ber er. anste-schaftlichen Ausbildung nur zu fuͤhlbat gemacht hat. i Zur Abhuͤlfe desselben hat man fast überall Fortbil⸗ ehre (Technolo ie
, ., fuͤr Handwerks⸗Lehrlinge und Ge⸗ 9
den, und faͤllt der am 30. B hende Bietungstermin fort. Bromberg, den 21. Oktober 1842. Koͤnigl. Land⸗ und Stadtgericht.
9
erhalten und
Literarische Anzeigen.
Bei E. S. Mittler in Berlin (St n zu haben: 4. (Stechbahn 3) ist des im Einki
e Sonntags schule. verschiedenen 3
Ein Lehr⸗ und Lesebuch fuͤr Sonntags- und , . Gewerb schul en, ger Antal
. on
Dr. Friedrich August Gunther,
Direktor der gangen ful zu Langensalza. Jedes Bändchen ist auch einzeln zu haben.)
Eröffnung d
a Hel gr. 8. geh. Preis aller 4 Hefte 1 Thlr. 10 Sgr. dem . zu Langensalza nebst
Wissenschaft und Kunst haben in unseren Tagen auch guf die sogenannten Handwerke einen Einfluß ausgeübt, welcher dem gesammten Gewerbswesen 1. Heft: Le sebuch; 2. geahnten Aufschwung verlichen buch, mit einem Anhange uͤber bürgerliches Buch⸗ halten; 3. Heft: buͤrgerliche Reg praktische Geometrie; 4. Heft: buͤrgerliche Ge werbs⸗
richtet, in welchen der junge tisch rel gl Handwerker vn lte Ausbildung n denjenigen allgemeinen Kenntnissen unterrichtet werden foll, die u der Zeit an die Mitglieder des hoͤheren Bärgerst än- Gewerbschulen . d her bisher an einem zweck⸗ maͤgig err ten e fern . in den nn, , Fol ll ig . ar ,
nklang
Werkchen zu begegnen sich beim
Heft:
ᷓ Verlag von ereits prak⸗
t den Anforderungen Haus, ist erschienen:
broch. 10 Sgr.
Fuͤr dergleichen niedere
Loewe's Lied
n Schulgesetzen dieser
A. Eupel in S
Bei E. H. Schroeder, Linden 23, Jagorsches Sophokles Antigone. Metrisch uͤbersetzt. Pr.
Des beruͤhmten Balladen⸗Komponisten — . Ii. eine 3 1 . Mein Herz, ich will die was ist denn Liebe? 1 nstalten vertraute Verfaffer e, . eesch ien? s ben? Yi os, r. Gesangsfreunde Berlin zu haben bei W. Besser, Behrenstr. M): Hefte ht hat, deffen erstem machen wir auf diese ausgezeichnet schoͤne Tomposi⸗ mangals ine gewiß danken zwerthssennke nf rien gufmerksam. Basseibe g ieö komp. von Stern
, mit Begi. des Pfie. oder Guitarre 77 Sgr. eihungsrede bei 34 i . s in ger ache Buch- i.
Allgemeiner Anzeiger für die Preusischen Staaten.
Anstalt vorgedruckt findet. Das Ganze ist vorlaͤufig J auf vier Baͤndchen oder Hefte berechnet, nämlich: stralse No. 42, erschien so eben: Mu ster⸗Aufsatz⸗
Im Verlage von Ed. Bote & G. Bock, Jäger-
P oOtp's. a. Krendiamanten — Regiments- tochter — Hußenotten für Piano zu 2 Hän- den à 20 Sgr.
Kauffmann, Lieder 1 Hest, m. Begl. d. Pste. Preis 15 Sgr. ;
Gungl., ke af ingo feier Galopp ; f. Pste. zu 4 Hän- den. Preis 16 Sgr.
—, Die Bestürmung von Sarda, gr. Manö- vrir-Marsch f. Piano zu 2 Händen. Br. 73 Sgr.
Bos ch, Fest-Polonaise, f. Pfte. zu 2 Händen. 6. 10 Sgr.
Stern, 6 Gesänge m. Pstebegl. Op. 13. Pr. 20 Sgr.
Chwatal, Variationen f. Pste. zu 4 Händen über Themas a. Hugenotten. Pr. 20 Sgr.
enkün st und
ondershausen.
Bei Schünemann in Bremen ist erschlenen (in
Hirsch feld, Dr. S. Ed., über das Ath men und dessen gesundheitsgem aße Bedingungen und über Homdbopathie. Vorlesungen.
usikhdlg. gr. 8. geh. 26 Sgr.
M 302.
Allgemeine
Preußische Staats Zeitung.
Berlin, Montag den 31ten Ottober
1842.
Inhalt.
Amtliche Nachrichten.
Rußland und Polen. Warschau. Namens-Veraͤnderung der Landes-Eintheilung uud der staͤdtischen Behoͤrden.
Frankreich. Paris. Widerstand gegen einen Handels-Vertrag mit Belgien. — Vermischtes. Großbritanien und ö Hof⸗Nachrichten. — Vorschlag zur Entscheidung uͤber die Britischen Forderungen wegen der Blo⸗ kade von Portendie. — Erfolglosigkeit der id e, fiene ge en mit Frankreich. — Friede mit den Boers. — Verfahren der Tory⸗ Verwaltung in Kanada. — Compagnie zur Durchstechung des Isth⸗
mus von Panama. — Vermischtes.
Belgien. Brüͤssel. Retorsionsmaßregel gegen die Schiffe der Vereinigten Staaten von Nord-Amerika.
Dänemark. SchlesUwig. Eroͤffnung der Schleswigschen Staͤnde⸗— Versammlung. — Adresse an den Konig. — Kopenhagen. Thor⸗ waldsen's Ankunft. — Post⸗Reform.
Denutsche Bundesstagaten. Münch en. Der Kronprinz und die Kronprinzessin. — Speyer. Die Rheinschanze zum Freihafen er⸗ klaͤrt — Hannover.. Der nig;
Schweiz. Zürich. Die Jesuiten in Luzern.
Spaganien. Madrid. Vermischtes. ;
Griechenland. Brief aus Athen. (Archaͤologisches: die Restau⸗ ration des Parthenon; die neuesten Arbeiten und Ausgrabungen der archaͤologischen Gesellschaft; das Museum.)
Serbien. Belgrad. Das Berat der Pforte zur Bestaͤtigung des neugewaͤhlten Fuͤrsten.
Türkei. Kenstantin opel. Neuer Gesandter in Wien ernannt. — Herr von Titoff uͤber Wien nach St. Petersburg abgereist.
Inland. Berlin. — Mag deb urg. Berichtigung einer Zeitungs— Nachricht. = Liegnitz, Steine mit Goldaͤdern. — Koblenz. Auffindung mittelalterlicher Münzen. — Duͤsseldorf. Fresko⸗ malerei im Elberfelder Rathhaussaal.
Zur Statistik der Vereinigten Staaten von Nord-Amerika.
— (Drit⸗ ter Artikel.)
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Se. Majestaͤt der König haben Allergnaͤdigst geruht:
Dem Rittergutsbesitzer von Saucken auf Julienfelde und dem katholischen Pfarrer Kaysig zu Deutsch⸗Rasselwitz, im Re⸗ gierungs⸗Bezirke Oppeln, den Rothen Adler-Orden vierter Klasse; so wie dem eon fen Schullehrer Staud zu Kinheim, Regie⸗ rungs⸗Bezirk Trier, das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen; und
Den Frledensrichter Schnabel zu Kleinfischbach und den Advokat⸗Anwalt beim Appellationsgerichtshofe zu Koͤln, Dr. Haaß, zu Justizraͤthen zu ernennen.
Ihre Koͤnigl. Hoheit die Prinzessin von Preußen, so wie Hoͤchstderen Tochter, die Prinzessin Louise Köoͤnigl. Ho— heit, sind von Weimar hier wieder eingetroffen.
Ihre Hoheit die Prinzessin Karoline von Hessen ist von Halle eingetroffen und in den fuͤr Hoͤchstdieselbe auf Schloß Sanssouci eingerichteten Appartements abgestiegen.
Der bisherige Ober-Landesgerichts-Assessor Je ster ist zum Justiz⸗Kommissarlus bei den Untergerichten in den Kreisen Rasten⸗ durg, Gerdauen und Roͤssel, mit Anweisung seines Wohnsitzes in Rastenburg, und zugleich zum Notarius im Departement des Ober⸗ Landesgerichts zu Koͤnigsberg, ernannt worden.
Die Erneuerung der Loose zur bevorstehenden vierten Klasse Söster Königl. Klassen-Lotterie, welche bis zum 7. November d. J. bei Verlust des Anrechts dazu geschehen muß, wird hiermit in Erinnerung gebracht.
Berlin, den 31. Oktober 1842.
Koͤnigl. Preußische General-Lotterie-Direction.
Abgereist: Se. Erlaucht der Graf Alfred zu Stolberg— Stolberg, nach Stolberg.
Zeitungs Nachrichten.
Ausland.
Rußland und Polen.
Warschau, 26. Okt. Die Gouvernements (ehemaligen Wojewodschaften) des Koͤnigreichs Polen sind in Regierungs⸗ Bezirke und diese wiederum in Kreise getheilt; die ersteren hie en bis jetzt Obwody, die letzteren Powiaty; diese Benennungen sollen, einer Kaiserlichen Verordnung vom 11ten d. zufolge, veraͤndert und die groͤßeren Abtheilungen fortan Powiaty, die Unter⸗-A1bthei⸗ lungen aber Okrengi genannt werden. Dieselbe Verordnung be⸗ stimmt, daß die städtischen Behoͤrden, welche bisher, sowohl in Warschau wie in den kleineren Städten des Koͤnigreichs, Muni— zipal-Aemter hießen, inskuͤnftige Magistrate benannt werden, jedoch alle ihre jetzigen Befugnisse und Privilegien behalten sollen.
Frankreich.
Paris, 25. Okt. Nach dem Mo niteur parisien war die Revue, welche gestern fruͤh von dem Koͤnige uͤber die demnaͤchst Paris verlassenden Regimenter und uͤber die Munizipal⸗Garde hatte abgehalten werden sollen, lediglich wegen des schlechten Wetters wieder abbestellt worden. Der Moniteur parisien versichert, daß sich der Koͤnig vollkommen wohl befindet.
Das Journa! des Déebats widerspricht dem von einigen Journalen mitgetheilten Geruͤchte, daß der Bischof von Evreux zum Lehrer des Grafen von Paris ernannt sey.
Es wird versichert, im Minister⸗Rathe seyen Marschall Soult und Admiral Duperrèé gegen die Ernennung des Generals Igecque⸗ minot zum Ober-Befehlshaber der National-Garde des Seine⸗ Departements gewesen.
In Elbeuf fand vorgestern eine Versammlung von 290 der bedeurendsten Fabrikanten uͤnd Kaufleute statt, welche auf Veran— lassung der Handels⸗Kammer zusammenberufen war. Der Zweck dieser Versammlung war, auf die geeigneten Mittel zu denken, um sich, so lange es noch Zeit sey, dem Abschlusse eines Traktats mit Belgien zu widersetzen, durch welchen der Industrie von El— beuf ein toͤdtlicher Stresch versetzt werden wuͤrde. Es ward eine Adresse an den König entworfen, der die Versammlung einstimmig bei⸗ trat, und die allen Einwohnern der Stadt zur Unterzeichnung vorge⸗ legt werden sollte. Außerdem ward beschlossen: 1) daß eine Deputation von 9 Mitgliedern beauftragt werden solle, die Adresse dem Könige zu uͤberreichen; 2) daß diese Deputation sich als permanentes Comité konstituiren und alle ihr geeignet scheinenden Maßregeln ergreifen solle, um die Regierung und die oͤffentliche Meinung uͤber die verderblichen Folgen des projektirten Zoll-Vereins mit Belgien aufzuklaͤren; 3) daß die zur Erreichung dieses Zweckes erforder— lichen Ausgaben durch eine Subscription gedeckt werden sollen.
Durch Koͤnigliche Ordonnanz vom 22sten d. ist die Gesell— schaft der Eisenbahn von Paris nach Orleans ermaͤchtigt, ein zur Realisirung einer effektiven Summe von 10 Millionen Franken erforderliches Anlehen zu kontrahiren.
Der aus dem Prozesse Marcellange bekannte Arzac, der we⸗ en falscher Zeugen-Aussage zu zehnjähriger Zwangsarbeit und oͤffentlicher Ausstellung an den Pranger verurtheilt worden war, erlitt den letzteren Theil der Strafe am 16ten d. auf einem der Platze von Puy. Er zeigte auch bei dieser Gelegenheit dieselbe gleichguͤlätige Haltung, wie vor Gericht. — Es scheint, daß das Ge⸗ rücht von der Flucht der Damen von Marcellange und von Cham⸗ blas ein luͤgenhaftes gewesen ist. Sie haben Frankreich nicht ver— lassen, sondern wohnen bei einer ihrer Verwandten in der Nähe von Montbrison. Sie werden daher, wie bei den fruͤheren Assi— sen, auch vor denen von Lyon erscheinen. Die Kammerjungfer Marie Boudon, die sich noch immer in Savoyen aufhaͤlt, soll ebenfalls gemeldet haben, daß sie sich in Lyon einfinden werde, so⸗ bald die Assisen eroͤffnet seyn wurden.
Die Holzpflasterung in den Straßen von Paris, die sich als außerordentlich zweckmäßig bewährt hat, wird auf vielen Punkten mit großer Lebhaftigkeit fortgesetzt. Die Pflasterung in der Rue Vivienne ist plotzlich durch ein gerichtliches Verfahren unterbrochen worden, welches der mit einem Erfindungs⸗Patente versehene Herr de Lisle gegen die Unternehmer eingeleitet hat, weil er eine Nach⸗ ahmung seiner Erfindung darin erblicken will.
Der aus Aegypten zuruͤckgekehrte Doktor Labat meldet dem Journal des Sébats, daß Mehmed Ali jetzt ernstlich an die Ausfuhrung des Planes zu gehen gedenke, durch welchen der Nil mit großartigen Schleusen versehen und so eine regelmäßige Ueber⸗ schwemmung des Landes gesichert werden solle. Die Kosten dieses ausfuhrlich geschilderten Unternehmens werden auf 7 bis 10 Mil⸗ lionen Francs veranschlagt. Nach Herbeischaffung des Materials glaubt man, daß 5060 Arbeiter das Werk in drel Jahren werden vollenden koͤnnen.
Boͤrse vom 25. Oktober. Die ruͤckgaͤngige Bewegung, welche an der gestrigen Boͤrse in Franzoͤsischen Renten begonnen, waͤhrte auch heute fort; doch wußte man im Allgemeinen die Ur— sache dieses fortdauernden Sinkens nicht anzugeben. Es wurde behauptet, daß die Uebernehmer des Belgischen Anlehens Franzoͤsi⸗ sche Renten au compiant verkaufen lassen, um die Fonds fuͤr dies neue Anlehen anzuschaffen.
Großbritanien und Irland. / London, 25. Okt. Unter den hohen Gaͤsten, welche noch vor der auf den 8. November festgesetzten Abreise des Hofes von
Windsor nach Brighton an ersterem Ort zum Besuch bei Ihrer gen die Zulah's garantirt. U h st ö rechten Beschwerden in Erwaͤgung ziehen und ihnen abhelfen. Die
Majestaͤt der Koͤnigin erwartet werden, nennt man den Herzog und die Herzogin, so wie die Prinzessinnen Auguste und Marie von Cambridge, den Erbgroßherzog von Mecklenburg-Strelitz und
gien oder England Beguͤnstigungen zu erwarten, ohne dieselben zu
erwiedern.“
Nachrichten vom Vorgebirge der guten Hoffnung bis zum 17. August melden, di dort der Friede mit den Boers gaänz⸗ lich wieder hergestellt ist, und daß die Regierung gegen die unter⸗ worfenen Insurgenten sehr mild verfahre. Wenn man den Cap⸗ Zeitungen glauben darf, so waͤre die dortige Britische Bevdoͤlkerung hoͤchst erbittert uͤber die Nachgiebigkeit, welche aus den von Capi⸗
tain Smith mit den Boers abgeschlossenen Capitulations⸗Bedin⸗
gungen hervorleuchte, und es wuͤrde allgemein die lleberzeugung ausgesprochen, daß die Regierung des Mutterlandes diese Capitu⸗
lation nicht genehmigen koͤnne. Jene Blatter behaupten, daß die
stipulirten Bedingungen der Unterwerfung mit einer Parlaments⸗ Akte vom Jahre 1836 in voͤlligem Widerspruch staͤnden und daher unmoͤglich destaͤtigt werden koͤnnten. Jene Akte bezieht sich näm— lich auf den Schutz der Eingebornen und stellt alle Britische Un⸗ terthanen innerhalb jedwedes suͤdlich vom 25sten Breitengrade an die Cap-Kolonie stoßenden Gebiets unter die Gerichtsbarkeit der Kolonial ⸗ Tribunale. Boers gendͤthigt werden muͤssen, sich auf Gnade und Un⸗— nade zu df een, und bestrafen sollen, um ein Beispiel fuͤr alle Zu⸗ kunft aufzustellen. und seiner kleinen Truppen⸗Abthellung waͤhrend eines Monats und daruͤber gegen eine ihnen weit uͤberlegene Streitmacht wird allge⸗ mein belobt, und es war in der Cap-Stadt eine Subseription er⸗ offnet worden, um dem Capitain ein Andenken zu uͤberreichen.
haͤtten die
Deshalb, sagt man,
unterwerfen, und man haͤtte sie ganz wie Re—
Die tapfere Vertheidigung des Capitain Smith
Der Standard aͤußert sich folgendermaßen uͤber den Friedens⸗ schluß: „Die Cap⸗-Zeitungen klagen uͤber das Benehmen des Oberst Cioete, weil derselbe den Boers freien Pardon bewilligt, bevor er die Zuruͤckgabe der Gefangenen gesichert hatte; aber eine solche
fordert haben wuͤrde.
Stipulation war natuͤrlich gar nicht nothwendig, und was das ver⸗ soͤhnliche Benehmen anbelangt, welches er beobachtet hat, so haben wir nicht den geringsten Grund, dessen Angemessenheit in Zweifel zu ziehen. Je eher Unter dergleichen Umstaͤnden eine solche Gesinnung gezeigt wird, in desto edlerem Lichte erscheint das Zugeständniß; und daß die Holländischen Auswanderer sehr triftige Grunde zur Beschwerde hatten, läßt sich nicht bestreiten. Unter angemessenen . werden sie ohne Zweifel wieder treffliche Unterthanen werden. In⸗ deß wundern wir uns auch nicht uͤber die in der Kolonie gegen die Insurgenten herrschende Erbitterung. Das versoͤhnliche Verfah— ren des Oberst Cloete gegen die Rebellen war ihm aber zweifels—⸗ ohne durch seine Instructionen vorgeschrieben, und hatte er keine solche Instructionen erhalten, so waͤre es doch ganz den Umstaän⸗ den gemaͤß gewesen. Nachdem der Britische Bevollmaͤchtigte die Insurgenten zur Unterwerfung gebracht, siand es ihm wohl an, eine entschiedenere Versoͤhnungs⸗ Politik gegen sie an den Tag zu legen, als es unter anderen Verhaͤltnissen die Klugheit er— Es scheint aber auch, daß die Beendigung des Streites nicht unzeitig war, denn aus allen Theilen des Lan⸗ des zogen die Hollaäͤndischen Auswanderer zum Beistand ihrer Landsleute heran. Am 6. August war ein Theil der Truppen unter dem Kommando des Obersten Cloete bereits nach der Ko— lonie zuruͤckgekehrt, die Boers hatten sich vollstaͤndig unterworfen und saͤmmtliche Gefangene, sowohl Soldaten wie Civilisten, frei⸗ gegeben. Wie man auch von dem Benehmen der Hollaͤndischen Auswanderer denken mag, so ist nicht zu leugnen, daß sie sehr ge⸗ reizt worden waren. Die einzige Aussicht also, sie aus Feinden zu Freunden zu machen, war, wenn man ihnen eine allgemeine
Amnestie bewilligte; und durch diesen Akt hat Oberst Cloete den Wuͤnschen und Instructionen der Lokal-Regierung gemaͤß gehandelt. Die ausgewanderten Bauern haben dagegen die feierliche Erklaͤ—
rung abgegeben, daß sie sich Ihrer Majestaͤt unterwerfen, und von beiden Selten sind alle Gefangene und weggenommenes Eigenthum ausgeliefert worden; man hat den Boers gestattet, auf
ihre Ländereien zurückzukehren und ihnen Schutz ge—
Unterdessen wird man ihre ge⸗
vier Anfuͤhrer sind zwar fuͤr jetzt von der Amnestie ausgeschlossen, aber auch sie werden wohl eventualiter Verzeihung erhalten. Die
den Erzherzog Friedrich von Oesterreich. Letzterer wuͤrde sich dann, Folgen ihrer Thorheit muͤssen schon Strafe genug fuͤr sie gewesen wie man glaubt, mit der Koͤnigin und ihrem Gemahl nach Brighton seyn, und man wuͤrde, wenn man sie noch weiter dafuͤr buͤßen
begeben und von dort nach dem Kontinent zuruͤckkehren.
lassen wollte, jene Erbitterung unter ihren Landsleuten, welche
Dem Morning Herald zufolge, hatte Herr Guizot im durch die weisen und freisinnigen Maßregeln der Reglerung be⸗ Namen der Regierung Ludwig Philipp's sich jetzt bereit erklaͤrt, schwichtigt zu seyn scheint, nur von neuem erwecken.“
die aus der Blokade von Portendic n , m Forderungen Brltischer Kaufleute an Frankreich Sr. Majestaͤt dem Koͤnige von
Die Beraͤnderungen in Kanada haben bekanntlich einem
Theil der Tory-Presse neue Gelegenheit gegeben, sich uͤber das
Preußen zur Entscheidung vorzulegen, und Graf Aberdeen hatte Peelsche Ministerium, das den Hoffnungen der Ultra's dieser Par—
ebenfalls in diesen Vorschlag gewilligt; das Nähere in dieser Sache sey zwar noch nicht angeordnet, doch staͤnden, dem Vernehmen nach, der Erledigung dieser Differenz nur noch wenig Schwierig- keiten entgegen.
Der Globe findet sich durch die starke Opposition, welche die
eines Handels-Vertrags mit England kundgeben, woruͤber schon
zu folgenden Bemerkungen veranlaßt: „Wir halten diese angeb— lichen Unterhandlungen kaum der Beachtung werth, da wir keine Moglichkeit eines guten Resultats derselben absehen koͤnnen. Wir sind uͤberzeugt, daß die Franzoͤsischen Fabrikanten niemals ihren
und daß wir somit nie erwarten duͤrfen, fuͤr unsere etwanigen Zugestaͤndnisse oder Zoll-Herabsetzungen von Franzoͤsischen Erzeug⸗
Ueber denselben Gegenstand bemerkt der Sun: „Die Artikel⸗ schreiber der Pariser Blaͤtter scheinen eine sonderbare Idee von Handels⸗-Vertraͤgen zu haben; denn sie wollen in keine Bedingung einwilligen, wobei nicht der ganze Vortheil auf Franzoͤsischer Seite ist. Hinge die Leitung solcher Geschaͤfte von ihnen ab, so würde Frankreich bald vereinzelt dastehen; aber Ludwig Philipp, Herr Guizot und die hart bedraͤngten Weinbauer des Sudens fassen die Handelsfragen von ganz anderen Gesichtspunkten auf und
wissen als praktische Manner, daß es Wahnsinn waͤre, von Bel—
Ministern gestatten werden, nur eine der Beschraͤnkungen aufzu- Als redlich ausgeuͤbt habe, sey ins Leben getreten. heben, welche sie vor der Mitbewerbung Englischer Waaren schuͤtzen, Volksbeliebtheit Sir Ch. Bagot's habe sich auch darin bethaͤtigt,
nissen irgend entsprechende Vortheile als Vergeltung zu erlangen.“
tei so wenig entsprochen, zu beklagen; dagegen spricht sich der Spectator, der seit seinem Bruch mit den Whigs, trotz seines Radikalismus, haufig ein Lobredner der Tory⸗Verwaltung und da— her gewissermaßen eine neutrale Stimme ist, sehr billigend dar— uͤber aus, daß Sir Ch. Bagot den populairsten Fuhrer der Fran
Pariser Blaͤtter im Allgemeinen von neuem gegen den Vorschlag zoͤsischen Partei von Nieder-Kanada, Herrn Lafontaine, und den
volksthüͤmlichsten Mann der Reform-Partei in Ober-Kanada, Herrn
so lange vergeblich zwischen beiden Regierungen unterhandelt wird, Baldwin, seiner Verwaltung zugesellt habe. So stehe jetzt zum ersten⸗ male das Gouvernement mit der großen Volks- und Parlaments-
Mehrheit der Provinz auf derselben Seite, und das Prinzip einer ver— antwortlichen Regierung, das Lord Durham anempfohlen, der Whig—⸗ gistische General-Gouverneur Lord Sydenham aber mehr eskamotirt Die steigende
daß das Versammlungshaus, welches eben erst ein Mißtrauens—⸗ Votum diskutirt hatte, sofort ein Dankes⸗Votum an denselben mit 514 gegen 5 Stinimen angenommen. Natuͤrlich seyen jetzt die vor⸗ mals herrschenden Minoritaͤten des sogenannten Familien-Kom— pakts und die sogenannte Britische Partei in Nieder⸗Kanada außer sich uͤber Sir Ch. Bagot, als welcher sich dem Radikalismus in die Arme geworfen, und zugleich mit ihm uber Sir R. Peel, der den Tories fuͤr Alles verantwortlich seyn muͤsse. Jetzt aber, so hofft der Spectator, werde es sich zeigen, daß es in Kanada keine eigentlich antibritische Partei gebe, sondern was man so nenne, sey blos einer alles Recht und alle Aemter sich anmaßenden ͤͤrt⸗
lichen Sippschaft entgegen gewesen.