Bildung erhalten, in einem Zustande von Vernachlaͤssigung zu er⸗ halten ahr gewesen sind, um im Lande selbst neben einem mit⸗ ielmäaßigen Stande von Weltpriestern ihrem Institute höheren Glanz zu verleihen. Die Angabe ist einer Beschwerdeschrift ent⸗ nommen, welche die Vorsteher des Seminars ihren Oberen ei reicht in. Nicht ohne Bedeutung fůͤr die Ansichten aber Klöster und fur deren Zukunft in der Schweiz ist das Anerbieten der Thurgauischen Kloͤster, die sich um Wiedererdffnung ihres Novi⸗ ziats bewarben, sich dem Staate nützlich zu machen, nicht nur durch die bisherigen Geld-TDeitraͤge, sondern durch Stiftung und Leitung von Gymnasien und weiblichen Arbeits schulen, worn so⸗ gar den Protestanten einige Plaͤtze vorbehalten wären. Das An⸗ erbieten wird im Thurgau wohl so genau untersucht werden, daß sein Werth klar genug an den Tag kommen wird. gal vor Allem eine lebhafte Verhandlung uͤber die Trennung der Kirche vom Staat auf, die in den Welschen Kantonen Genf und Waadt von begabten Lite⸗ ratoren und, wie es scheint, unter großer Theilnahme des Publi— kums gefuͤhrt wird. In Genf kann eine Schußtzschrift für jene Tennung, von protestantischer Seite ausgegangen, nur ein hoͤchst feindseliger Angriff auf die alte Calvinische Staatskirche seyn, da der ganze Genfer Staat seit der Reformation großentheils auf seinem Protestantismus beruht und eine Ausscheidung der Kirche aus dem Staate die politische Folge hatte, daß die Katholiken einen ihrer Zahl angemessenen Einfluß auf den Staat bekämen. bezeichnet die Senfer Schutz schrift flr Trennung der Kirche Standpunkt dadurch, daß sie zur freien protestantischen Kirche Jeden rechnen will, der die Freiheit der Forschung anerkennt. Ganz anders in der Waadt. Hier ist fur senen Grundsatz fromme Professor Vinke aufgetreten, in literarischer Hinsicht als einer der besten Franzoͤsischen Prosaisten der Gegenwart bekannt. Ein Hauptpunkt des langjährigen Streites zwischen dem Staate ü Glaubensfreiheit, fuͤr welche anfangs die Methodisten kampften, so lange sie die blos geduldeten waren, spaäter hingegen, als sie mächtig geworden , Eine neue Kirchen- Organi— sation schloß vor ein paar Jahren den Kampf. Indem sie eine ; wichtigsten vor⸗ handenen kirchlichen Parteien neben einander Platz finden konnten, schützte sie die Glaubensfreiheit gegen aus schließ⸗ liche Ansprůche. Beinahe alle methodistischen Geistlichen scheinen sich seither der neuen Verfassung gefuͤgt zu haben. Doch von der elnen auch sei⸗ mpft Vinet in andeskirche uͤber⸗
Auf protestantischem Boden
und den Methodisten in der Waadt war die
waren, der Staat einstehen mußte.
Landes⸗ Kirche aufstellte, in welcher die
Ueberzeugung aus, daß der innere Glaube des Ein nen aͤußeren kirchlichen Verband besimmen solle, k einem glaͤnzend geschriebenen Buche gegen eine haupt, und verlangt die Freigebung der Kirche an die Bekennt⸗
Einen Gegen saz zu Waadt sowohl als Genf bildet derma—⸗ len Zurich insofern, als hier kein Boden wäre, um die Trennung von Kirche und Staat ernstlich zu betreiben, denn vor drei J ren hat die Kirche so gewaltig sich im Staate geltend gemacht, daß, wenn sie auch ihre 2 Anspruͤche seither hat aufge⸗
— n Theilen des Polkes sogar esne
Tendenz zur Reaction schon tiefe Wurzel gefaßt haben mag, in der jebigen Stimmung des Kantons zur o,, . noch der en besteht, taat und Kirche sich
vertragen; dagegen sind in Zuͤrich durch eben jene Ereignisse die Fragen der Glaubens- und Lehrfreiheit angeregt worden. ser doppelten Freiheit zu halten, dafuͤr hätte die Zuͤricherische Geistlichkeit Grund genug, da keine einzelne Richtung in ihr selbst entschieden uͤber die andere vorherrscht. Eine große Zahl von Rationalisten, meist Schůler des Zuͤricherischen Theologen Schultheß, befindet sich unter den aͤlteren Pfarreien neben manchen Supra⸗ naturalisten; die Mehrzahl der jüngeren hat unter Schleiermacher,
nisse.
ben muͤssen, und in manchen
Erfahrungssatz in Ehren besteht, es sollen
Bekanntmachungen.
Drei Guter in Polen, im Kreise Wartha, Gou— vernement Kalisch, am Wartha⸗Flusse, 4 bis 5 Mei⸗ len von Kalisch, von resp. 148, 66 und 29 Hufen e n g, mit schönen Wiesen und Waldungen, guten Wohn- und Wirthschafts⸗Gebäuden, Brenne— rei, Propringtion 2c. sind einzeln oder auch zusam⸗ men aus freier Hand zu verkaufen. Naͤhere Auskunft giebt auf frankirte Anfragen: Keßler, Justiz⸗Kom⸗ missgrius und Notar zu Inowraclaw im̃ Großher⸗ zogthum Posen.
g verstorbenen Johann
ben von Mi
aͤrker be⸗
An spruͤche zu ha⸗
reits angemeldet
eneral ressenten oder de⸗ Konsistorial m Regierungs⸗ und
nicht schon vereinigt
Vormittags X n achten Tage
Uns zu erscheinen und ihre n n, und . Rechts⸗ jung in den vorigen Stand in vescheinigen haben, 6 zu⸗
aushäang
chen Ken Gera, den 26. Juli 1813. ö.
Fuͤrstlich Reuß⸗Piauische emeins gierung daselbf.
Dr. Bretschneider.
Literarische Anzeigen.
n der Enslinschen Buchhandl m er ne, gern, rr? nnn, sr. schienen ünd zu haben:
Reuter, Fohannes von Salisbury. Zur
Geschichte der christlichen Wien schaft im zwölf ten Jahrhundert. gr. 8. e ichn 1 di e und
Aber gerade unte
manche noch jungere haben unter Nitsch studirt. Als aber in dieser Geistlichkeit durch die mehrjährige
Lehrerstan 45 Eifer fur mn 2 e am Ende des vori Leidenschaft, theils gendbth
ihre naturliche Lage zurůck Stimmungen an einer Ar
Produkt derselben werde. den allgemeineren Grund an,
, r sondern, als der Forschung, fuhren t h
en Decenniums, theils durch eigene gt durch die Ihrer Gemeinden, an Spitze esner revolütlonairen Volksbewegung treten mußte, da war es natürlich, daß Stimmen gegen Glaubens- und Lehrfreiheit mehr Anklang unter den Zäͤricherischen Geistlichen fanden, als in ruh F Zeit, wo Jeder an sich selbst gedacht hatte. Die seitherige eräͤnderung der öffentlichen Zustaͤnde, die Umstimmung mancher emeinden, scheinen nun aber diese Geistlichkeit allmälig wieder in u bringen. Interessant ist es, diese 8 ,, 3 ,,, , seit 1 — * . 14 11. ... 2. ahren die node der Zuͤricherischen Ge eit be igt, ö e, , n,. : namlich elner i Bearbeitung der gel h . e e , , . und der äbrigen kirchlichen Werke. Geistlsche von freleren An— sichten sind es, die sich dessen am meisten angenommen.
nnen, die volle
cherischen Katechismus z. B., der einzigen jener Arbeiten, die bis
jeßt zu Stande gekommen, habe man dur vorsichtige Redaction auf alle vorhandenen Meinun aber darum auch das Abbild e
216
ositlon des jungen tand immer lebhafter wurde,
mec Ael- Oo ur a.
777
Ce de M D 7 *r FF
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Engl. Rus. — . Bras.
Auswärtige Börsen.
= ,, . . . a bz a0. 1013. r ihrer Klasse haben Einige die Arbeit rc hin.— S5 src. 1715. 33 a. 2146. F. E. H.. über jene bewegte Zeit hinzuhalten gesucht, damit sie nicht ein Trerr,. Fe s. . Fei. — Ct. 106.
le fuͤhren für diese Verschiebung noch daß eine Zeit, in der innerhalb einer egebenen Landeskirche sich ein allgemeines, kraͤftiges, kirchliches ewußtseyn noch nicht ausgebildet habe, keine kirchlichen Werke Faris, daß sich da nichts Besseres thun lasse, die allein zu einem solchen Bewußtseyn werbe
Antwerpen, 31. ort. zi. — Hens Aul. 54 6. ⸗ London, 29. Ort. Cons. 33 933. Bgelg. — Nee Aul. I8. . ire 4. Ausg. Sek. — 233 Moll. Sz. ö5 100. 53 port. 373. 3 223. chili —. Colamb. 2035. Mer. 323. Feru 16. 5.
31. Ort. by nente da our. 118. 40. 33 Rente in Cour. 79.
Anl. de 1831 —. 65 Neapl. au eompt. 108. 15. 53 Sęan. R e 225. Pass. 3. Wien, i' on. 6. Ae. las, , för, , , z,,
Freiheit zu bewahren; in dem neuen Zuͤri⸗ 15 — Hank- Aceien 1619. Anl. de 183 111. de 1839 110.
— . LZinel. =
Frankreich. Paris. Die Belgi
en Rücksicht zu nehmen gesucht, Oper in 4
Meteorologische Geobachtungen.
1812. Morgens 14. Nov. 6 Uhr.
Nachmittags Abende 2 Uhr. 10 vpe.
Nach einmaliger RKeobachtuug.
Gastrolle.)
Lust wärme ... Thaupunkt ... Dunstsatiigung SZ pCi.
Wolkenzug .. *
Lustdruck. ... 336, 80 Par. 336,52 Par. 337, os Par. Quellwirme 7,37 Rn. GS n. 4 3,89 n. 4 O, 20 R. Fluss b 4,5? n.
— 1,67 R. — 4,27 n. Hoden rme 7, 8 „M. S3 pct. 86 pCt. trübe. heiter.
trübe. N.
Tagesmittel: 336, 88 Par.. 1ů87 R.. — 1,19 n. .. 78 οα oRo.
1,977 R.
Monta
Ausdũns tung O oꝛo, nv. Tenor st 2
Nie. lerschlag O, os 1 Rh.
— — 4,67 R.
Ber lii ner Börse. Den 5. November 1842.
ö Pr. Cour. 8 niet. J gela.
Hr. Cour.
A 1 ü 0 X 1 & niet. gela.
gt. chuld- Sek.) 33 1034 Pr. ug. Obl. 30. 1027 Prüm. Sch. der See bandlung. 90 Kur- u. Neumärk. Sehuldverschr. 102 nerl Stadi- bl.) 3. 121, Dang. do. in Th. 48 Wesip. Pfandbr. 102 Grossh. Poa. do. 106
Ostpr. Esandbr. 2 do. ? 1033 Kur- u. Neum. do 1017 Schlesische do. 1025
Bei E. S.
F. Fuͤrstl. Kammermusikus in Quer ⸗ Quart. , ,,,. Fedes Heft einzeln Was der A finn eleistet. — Zur Au angehende Kla sind diese Mustkal Niemand gereuen, haben. In jeder Buchhandlu von zu bekommen und werde selben erst sehen und pruͤfen
dessel⸗ fu
In Bremen bei in der Stu hrsche Franz hier, platz 2, Potsdam,
Wo ein gefelliger Kreis in da darf dieses Liederbuch nicht fehlen.
chaftl. Landes⸗Re⸗ dercsts me st der dazu geh
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Euglische Tasche
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ins. — Keepsake. — 22 Room Sera — Ehret die F
Auaher C Go. 20 Linden. — —
do. — 192
Der Kzufer vergktet auf den am 2. Januar 1843 talligen Coupon 4 pot
Allgemeiner Anzeiger für die
Mittler in Berlin (Stechbahn 3) ist
Neue Musikalische Anthologie, enthaltend: die beliebtesten neueren Opern -Melodieen, Volktsiicher, n methodischer, vom Leschteren fertschreitender Stufenfolge. Zugleich als praktische Klabierschule. Auggearbeitet von
st e in,
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A. D. Geisler ist erschienen und n Buchhandlang, Berlin, Schioß⸗ am Kanal neben der Post, zu haben:
nger Burschenlieder
von Freimund Pfeiffer. Gehe ut 3 Sgr. unterkeit vereint ist,
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Adami (auf der Königsstädt ) hrere Mal gefuhrt), ist len mn fg
erhittet si
deipzig, Nov. ilch.
ulius Koffka,
nbücher sür 1843.
; i , in Paris g nished . Book of . , . rauen. — Edel-
10355
— 2
1183311111 S*
Tänze, um Schwereren
Sondershausen. Pr. 175 Thlr.
ist vollkommen und erschbpfend munterung und zur unterhaltung
pieler, fuͤr die lieben Kleinen eignet, und wird es ur sich angeschafft zu ng sind Exemplare da⸗ n auch denen, welche die⸗ wollen, gern zur Ansicht
Verlag von F. A. Eupel in Sondershausen.
in Anspruch nehmen, die von dieser Reise beruhrt werden, dürfte es rechtfertigen, daß von neuem auf dies interessante Buch aufmerksam gemacht wird.
er letzte Stuart, g in 4 Akten, von er Buͤhne zu Berlin e mit . Beifall auf⸗
rigen Partitur nur en zu bezichen. Direkte Bestel⸗
r d. Leipziger Theaters.
gefunden, veranlaßt uns, die Pianoforte⸗Dilettanten rer , gn, n eue Compositionen aufmerksam zu machen:
rl. Pota. Kisenb. do. do. Prior. Obl. Md. Lp. Bisenb. lo. do. Prior. Obl. Brl. Aub. KBisenb. do. do. Prior. Obl. Dũuss Rlb. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Rhein. Risenb.
do. d0. Prior. Obl. Rorl. Frankf. Ris.
Friedrichadꝰor Andere i oldmin-
zen i s Th. 97 Dis conto. — 41
G. Lemoine.
121 puleti ed i
102
163 162 1035
9 9 9 — 9
Iggerstr. 37, ist so eben erschienen:
Betrachtungen an der Gruft zu Dreux. Aufgezeichnet am 4 Augu st 1842. Preis 75 Sgr.
straße Nr. 7 handlungen zu haben:
Die Einheit als . drosch. . urwesen. Eine Skizze
selben Grundstein, zwischen der Philosophie und der christlichen Reli⸗ gion, der Beweis der persönlichen Fortdauer nach dem Tode ꝛc. sind Gegenstand diefer Schrift.
Bei Wilhelm Besser ist zu haben: E. Evers mann,
Reise von Orenburg nach Buchara. (Nebst einem rn ,,, der Afghanischen rache.
⸗ p
Mit einem Vorworte von Geh. Rath Lich ten stein. Berlin 1823. 4. Preis 13 Thir.
Das große Interesse, welches jet die Gegenden
on ig Brunhild. Historisches Trauerspiel in fuͤnf Akten
von Rudolph Otto Consentius.
r. 8. brosch. 1 Thlr. Karlsruhe. ö 4 C. Macklot.
Die Favoritin, er von Donizetti.
0 Der große Helfa l den Donizetti's Favoritin hier
Franę. Hün ten. 4 airs en Rondos de la Favo-C rite. Op; 129. 4 Livr. à 173 Sgr., dito pour Piano à A mains à 20 Sgr.
von Mercadante, gesunge
Sonntag, 6. Nov. Muttersegen, oder: Schauspiel mit Gesang in 5 Abth.,
123 men n
Bei garl Heymann in Berlin, Heilige Geist— z erschienen und in D Buch⸗
Die ,, aller Wissenschaften auf den⸗ ie Erledigung alies Zwiespalts
en chen
auch die früͤheren Jahre dieser n a nf . ha . — 3
Königliche Schauspiele.
Sonntag, 6. Nov. Im Opernhause: Die Puritaner, große kten, mit Tanz; nach dem Italieniichen. Musik von
ner bloßen Uebergangszeit erhalten. Bellini. (Herr Pischek, vom Stadttheater zu Frankfurt a. M. S Richard Forth, als Gastrolle.) Im Schausplelhause:
5 Akten, von Schiller.
Königsstädtisches Theater.
Musik von Proch. ontecchi.
Oeffentliche Aufführungen.
e Sonntag, 6. Nov., Abends? Uhr, in der Sing-Akademie: 62 Dritte musikalische Soiree von A. Rubin stein, 833 CTompositionen fuͤr das Pianoforte von Thalberg, S0 Taubert vortragen wird.
Kullak, Air de la Favorite transerit dans l genre de Liszt. 10 Sgr.
Osborne, Fantaisie peifsente 8. . Favorite. 7 Sgr.
Rose ; len, Fantaisie brillante s. I. Favorite. Op. b. 20 Sgr.
Schubert, Divertissement et Variations. Op. 32. 20 Sgr.
Tolbecque, 6 Contredanses de la Favorite. Mi Tanæsißs. 10 Sgr.
31 Linden. Schlesinger sche Buch- u. Musikhdlg.
Von Th. Blocks neuem Kochbuch fuͤr buͤrger⸗ liche Haushaltungen
ist die neue (3teh Auflage (Preis 15 Sgr.) in allen Hun hen uff vorraͤt 9 .
Bei F. A. Brockhaus in Leipzig ist erschieneu und in allen Buchhandlungen, Berlin bei Wiih. Logler, Friedrichsstr. i 6ét, und bei L. HoljƷ;, Kö⸗ nigsstr. 63, zu haben:
Gedichte von K. F. H. Straß (Otto von Deppen).
Die hoöͤchst guůnstigen Beurtheilungen in den wvot—⸗ laͤttern machen jede Anpreisung der brigens bald vergriffenen ersten Auflage dieser Ge⸗
dichte uberfluͤssig.
Stuttgart. Bei Beck C Fraen kel ist erschie⸗
nen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen, in Berlin durch E. S. Mitt ler (Stechbabhn 3), so wie durch dessen Buchhandlungen in Bromberg, Po⸗ sen, Culm und Gnesen:
Katharina,
. . ven Württemberg, Ein Musterbild fuͤr gekroͤnte Frauen.
Von Dr. Georg von Keinthec, Königl. Wuͤrtt.
Hofrath und Prof. emer., Ritter des Srvens der Wuͤrtt. Krone.
Ein Beitrag n der Landesfeier der fuͤnfund n f jaͤhrigen 59 = helm von Wärtteniberg. Kllen Verehrern der erha⸗
erung Sr. Maijestat des Königs
benen Monarchin gewidmet. 1812. 6. geh. Preis 20 Sgr. Ein Lebeng⸗Abriß, der nach mare e , Quellen
1 enschheit umfaßt. e mann
Kalkbrenner, Rondolefto brillant sur la Favo- rite. Op. 160. 223 6gr.
Wallenstein's Tod, Trauerspiel in (Herr Rohde: Max Piccolomini, als .
. 7. Nov. Im Schausplelhause: strumental⸗ Konzert. 1) Ouverture. Lan Maria“, von S. B. van Bree,
Vokal⸗ und n Y Arie: „Adolf by het (raf gesungen von Herrn Tuynn, Amsterdam. 3) Duett aus der Oper: „Andronico⸗ n von Mad. Sophia Schoberlechner und Ro. wirr e 3 , deren Schuͤlerin Dlle. Laroche. I Konzert fuͤr die Violine, von / David, vorgetragen von Herrn Ferdinand Griebel. 5) Duett aus der Oper: „Armider, von Rossini, gesun lechner und Herrn Tuyn. Hierauf: Michel Perrin,
Lustspiel in 2 Abth., nach Melesville, von L. Schneider.
Die neue Fanchon. nach dem Franzoͤsischen des
7. Nov. ( Italienische Opern⸗Vorstellung.) J Ca-
worin derselbe Haͤndel, Lißt und 0 Dlle. Laroche (Sopranistin) und Herr 276 Schaffer, Großherzogl. Badischer Hofsaänger (Tenorist), werden in 26 dem Konzert mitwirken. Billets à 1Rthlr.
13 sind in der Schlesingerschen Musikhandiung und in der Sing— Akademie zu haben.
Verantwortlicher Red acẽẽnr vr. J. W. Zin keisen. Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober ⸗Hofbuchdruckerei.
Preußischen Staaten.
In der Plahn schen Buchhandlung (L. Nitze),
zu numerirten Platzen
. Schwerin in Mecklenburg ir,
Allgemeine
Preußischt Staats-Zeitung.
. 309 9
Inhalt.
Amtliche Nachrichten. che Zoll-Frage. — General
jol. — s Paris. ( ᷣ Parteistellung der Provinzen 1 . , — Haltung des Fournai Ses Deébats in derselben; Genergl Pajol; Coali⸗ fen l (Hie neucten Nachrichten aus Afrika: Ben Salem; die letzt- Rasfig des Generais Lamoriessre; Tebiins.) Großbritanien und Irland. London. Geheimeraths, und Ka⸗ binets⸗ Sitzungen. — Prorogatlon der Kanadischen Legislatur. — Rechiferiigung des Aberdeen schen Schreibens an die Admiralitaͤt. — Ebenezer Elliot's Rath an die Arbeiter. — Vermischtes. - Schrei⸗ ben aus London. (Fortschritte des Studiums der Deutschen Sprache; der Kanadische Getraide⸗Zoll; die O'Connell⸗Rente.) Niederlande. Haag. Die Adresse der Generalstaaten. Dentsche Bundesstaaten. Braunschweig, Eisenbahn. — Lurem burg. Die Deutsche Bevbllerung des Großherzogthums. Spanien. Schreiben aus Paris. (Die naͤchsten Cortes; die direk⸗ ten Steuern; Spaniens Metall Reichthum)
Portugal. Abschluß der Tarif Conventign. — Finauz⸗Operationen. — Ankunft Franzoͤsischer Prinzen und des Commodore Napier. — Vermischtes. ö
S* rech Bericht der Serbischen Zeitungen uͤber die letzten Hand⸗ lungen des Fuͤrsten Michael.
Mexiko. Invasion in Texas.
SBuiti. Schreiben aus PJa is. (Finanzlage; die Franzöͤsische Schuld gen von Mad. Schober
und der Aufbau der zerstoͤrten Staͤdte; Geldverkehr )
i e ü,, 6 Ber ie, r,. , Lan g n Afgbanistan. — Mag deb urg. Versammlung den ie nl — Schrllbẽ d aus En ee fe fg (Die Duͤsseldorf⸗Elberfel⸗ der Eisenbahn.)
Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages.
Se. Majestät der Koͤnig haben Allergnaͤdigst geruht: Dem Fer g Kn n zu Liebenwalde den Rothen Adler⸗
. Orden vierter Klasse, und dem evangelischen Kuͤster und Schul⸗
lehrer Franz zu Sarranzig bei Dramburg das Allgemeine Eh⸗
renzeichen; so wie
Dem Ober⸗Landesgerichts⸗Rath Lentze in Halberstadt den Charakter eines Geheinien Justizraths zu verleihen.
Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz von Preußen ist nach
Ihre Köoͤnigl. Hoheit die hier wieder eingetroffen.
rinzessin Karl ist von Weimar
Dem Kaufmann Moritz Gäͤterbock in Berlin ist unter dem 5. November 18142 ein Einfuͤhrungs⸗Patent 1) auf sogenannte Zuͤndbander und deren Fuͤllung, so wie 2) auf zwei Gewehrschloͤsser fuͤr Zuͤndbaͤnder, . in der durch Zeichnung und Beschreibung nachgewiese— nen Zusammensetzung, 7 auf acht Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und fuͤr den Um— fang der Monarchie ertheilt worden.
Angekommen: Der Fuͤrst Eduard von Schoͤnburg— Hartenstein, von Wien.
Berlin, Montag den 7tiin November
Franzoösischen Industrieen, unter dem Vorsitze des Herrn Minerel, Praͤsidenten des General⸗Conseils der Fabriken, stattfinden. Alle Handels⸗Kammern, so wie die konsultativen Kammern des Köͤnig⸗ reichs, werden dabei durch Abgeordnete repraͤsentirt werden. Man meldet bereits die Ankunft der Repräsentanten von Havre, Bou⸗ logne, Nevers, Chateauroux, Laval, Metz, Rheims, Abbeville, Lille, Valenciennes, Orleans und St. Etienne
Man hat seit einem Mongte zu verschiedenen Malen wieder- holt, daß Herr Thiers sich zu Gunsten des Zoll-Vereins mit Bel⸗ gien erklärt habe, Nach den Aussagen einiger Deputirten indeß, welche Herrn Thiers in Lille besucht haben, scheint es, daß er sich sorgfaͤltig huͤtet, eine bestimmte Meinung uͤber diesen Gegenstand abzugeben. Ein Journal behauptet, zu wissen, daß er auf elne Eröffnung, die ihm von einem hohen Orte her gemacht worden sey, um za aufzufordern, sich zu Gunsten der Union auszusprechen, geantwortet habe, daß er keine Verpflichtung eingehen koöͤnne, bevor ihm nicht der ministerielle Plan in allen seinen Details bekannt sey.
Saͤmmtliche Oppositions⸗ Blatter sprechen sich heute mit grobem Unwillen uͤber die Absetzung des Generals Pasol, deren Grund noch immer nicht angegeben wird, und uͤber das gestern mitge⸗ theilte Schreiben des Marschalls Soult aus. Sle theilen zu gleicher Zeit das Schreiben mit, welches der General Pajol schon unter dem 26sten v. M. an den Kriegs-Minister gerichtet hat. Dasselbe lautet folgendermaßen:
„Herr Marschall: Sie haben mich wissen lassen, daß mir das Kommando uͤber die erste Division entzogen werden wuͤrde. Ich war auf diesen Beschluß nicht vorbereitet; aber der Gedanke, daß er ge⸗ faßt worden ist, feitdem fast laͤnger als drei Jahre die groͤßie Oed— nung und Ruhe in Paris herrschen, swaͤhrt mir einige Genugthuung. Das Gefühl meiner persbnlichen Würde hat mir niemals erlaubt, meine Dienste geltend zu machen, und wenn ich Ihre Aufmerksam⸗ keit cinen Augenblick auf dieselben lenke, so geschicht es nicht, feyen Sie fest davon überzeugt, um gegen eine unverdiente Ungnade zu pro⸗ testiren. Seit 52 Jahren Soldat, seit laͤnger als 30 Jahren Gene⸗ ral⸗Lieutenant, war ich in den drei letzten Feldzügen des Kaiserthums so gluͤcklich, wesentliche Meg an der Spitze zahlreicher Armee Corps zu erringen, und man weiß, daß ich unter den Generalen, denen der große Feldherr den Marschallstab bestimmte, obenan stand. Vielleicht war es mir erlaubt, zu glauben, daß es der Juli⸗Regierung geziemt baͤtte, mir jene Belohnung zu bewilligen und eine laut aus- gesprochene Absicht des Kaisers zu verwirklichen. Weit davon entfernt, dergleichen Rechte . scheinen Sie, Herr Mar⸗ schall, vielmehr geneigt, mir plötzlich einen Posten zu entziehen, auf
solche Absetzung hat für mich nichts Furchtbares: ich habe das Un⸗ . bereits kennen gelernt. Meine lange Laufbahn wird ier rah,
os gewesen seyn; meine Mitbürger geben mir das Zeugniß, d ö Lande bestaͤndig mit der üneigennützlgsten Hingebung gedient habe. Welche Haͤrte mir daher auch das Schicksal vorbereitet, ich srwarte mit Resignation das Urtheil, mit dem man mich bedroht. Genehmigen Sie u. s. w.“ .
Der Messager meldet, daß es in Bernay vom 2ssten d. u Unruhen gekommen sey, weil die dortigen Arbeiter in den Balh hn te eine Erhöhung des Lohnes verlangten. Nachdem alle Maßregeln der Guͤte vergebens versucht worden waren, um die Ordnung und Ruhe wieder herzustellen, mußte die bewaffnete Macht einschreiten, wobei es nicht ohne Blutvergießen abging. Sechs von den Unruhestiftern wurden verwundet, Mehrere ver— haftet, und gegen Abend war die Ruhe vollkommen wieder her— estellt. . ; Heute, als am Allerheiligenfeste, ist die Boͤrse geschlossen.
*. Paris, 1. Nov. Eine große Anzahl Handels⸗Kammern,
welchem ich seit 12 gion . Tage bestanden habe. Eine
L so wie die Handels-⸗Tribunale, haben Abgeordnete nach Parts ge⸗ ; Abgereist: Se. Excellenz der Ober-Marschall des Koöͤnig⸗ reichs Preußen, Graf zu Dohna⸗Wundlacken, nach Turin.
sandt, um gegen die projektirte Zoll-Vereinigung zwischen Frank⸗
reoeich und Belgien zu protestiren. Die dem Köoͤnige uͤberreichte Adresse der Deputation der Stadt Elbeuf hat einiges Aufsehen gemacht, allein die von Ludwig Philipp ertheilte Antwort scheint die Abgeordneten nicht sehr befriedigt zu haben, und es geht daraus
ö hervor, daß das Projekt in der naͤchsten Session besiimmt den
Zeitungs Nachrichten. Ausland.
hehlt, auf die das Projekt eines Zoll-Vereins mit Belgien stoßen wuͤrde, und wir haben mehrere Male darauf aufmerksam ge⸗ macht, welche Schonungen die Achtung vor großen National⸗ Industrieen dem Ministerium auferlege. Aber wir haben immer behauptet, und dies ist noch unsere Meinung, daß man die Folgen jener Handels-Union auf eine seltsame Weise uͤber⸗ treibe. i Besorgnisse, welche man uͤberall verbreitet hat, die Aufrufe, welche man bestaͤndig an sehr empfindliche Interessen er⸗ gehen laͤßt, haben den doppelten Uebelstand, einen fasschen Begriff von dem in Rede stehenden Projekt zu geben und eine Art von panischem Schrecken zu verbreiten. Jetzt, man kann es sich nicht laͤnger verbergen, befinden wir uns in voller kommerzleller Aufre— gung. Dle Adressen, die Bittschriften, die mit so vielem Aufsehen niedergesetzten Vertheidigungs⸗Comiteé's konnten nicht dazu beitra⸗ gen, jene Besorgnisse zu beseitigen, und gegenwaͤrtig sehen wir in Paris einen wahr . industriellen Kongreß versammelt, waͤh⸗ rend die Fabrikstaͤdte einen Schrei der Noth ausstoßen, als ob der Handel am Vorabend einer Bartholomaͤus-Nacht stäͤnde. Man kann allerdings das Gewaltsame und das Falsche in dieser Lage leicht unterscheiden; aber die festesten und entschlossen⸗ sten Männer werden eingestehen, daß ein foicher Zustand der Dinge in Ueberlegung genommen werden muß.“
Der Monteur parisien enthätt Folgendes: „Am Gten d. M. wird in Paris elne Ver sammlung der Repraͤsentanten aller
Kammern vorgelegt werden wird. Die in der erwaͤhnten Adresse enthaltenen Argumente sind fast dieselben wie die aller uͤbrigen Gegner des Projekts; man macht darin den Unterschied des Um⸗ fanges beider Maͤrkte, den untergeordneteren Zustand der Franzoͤ—⸗
Frankreich.
Paris, 1. Nov. Aus den nachstehenden Aeußerungen des Journal des Débats scheint hervorzugehen, daß das Ministe⸗ rium, durch die kommerzielle Aufregung, welche sich über das ganze Land verbreitet, gehemmt, den Plan wegen eines Zoll-Vereins mit Belgien zu verschieben entschlossen ist. Das genannte Blatt sagt unter Anderem; „Wir haben uns die ernsten Schwlerigkeiten niemals ver⸗
sischen Industrie und die furchtbaren Veraͤnderungen, welche diese beiden Umstaͤnde in dem Vermoͤgen der Franzoͤsischen Produzenten n wuͤrden. Der König scheint, wie gesagt, auf diese uͤcksichten kein großes Gewicht gelegt zu haben und die Abgeord⸗ neten sind eben nicht sehr erfreut zuruͤckgekehrt.
Die Fabriken in Rouen haben ebenfalls eine Kommission er⸗ nannt, die ihre Einspruͤche nach Paris bringen soll. Diese Fa⸗
brikstadt fůrchtet fuͤr ihre Baumwollen- und ihre bedruckten Lei⸗ nenzeuge. Die Deputirten des Departements der unteren Seine, 6 Hauptort Rouen ist, scheinen saͤmmtlich geneigt, sich der
Zoll-Verbindung widersetzen zu wollen, und fangen bereits an,
einen systematischen Widerstand zu organisiren. Im Departement
du Nord, welches fast eben so viele Deputirte zählt, wie das De— partement der Seine, herrschen dieseiben Gesinnungen. Herr Roger (du Nord), welcher in der Kammer sitzt, arbeitet an einer e ndr worin er alle Nachtheile der Union zwischen Frank— reich und Belgien kurz zusammenstellt. Man weiß, daß die Han— dels Kammer von Lille Abgeordnete nach Paris gesandt hat, die sich am 4. November versammeln werden, um ihre Be⸗ schwerden an dem Fuß des Thrones niederzulegen. Sedan, die Geburtsstadt des Handels-Ministers, macht gemeinsame Sache mit den Staͤdten Louviers und Elbeuf und prokestirt ener— gisch gegen die Union. Herr Cunin-Gridaine ist bekanntlich der entschledene Gegner des Projekts, und er wurde lieber sein Por⸗ tefeuille niederlegen, um in der Kammer die Interesfen seiner Mitbuͤrger von Sedan zu vertheidigen, als sich den Ansichten des Königs fuͤgen. Aber nicht nur die Handels⸗-Tribunale und Han— dels⸗ Kammern sind in Bestuͤrzung und treffen Verabredungen; auch die Munizipal-Conseils sprechen sich lebhaft gegen die Zoll- Vereinigung aus; so hat sich unter Anderen das Munizipal-Ton⸗ seil von Valenciennes am 28. Oktober versammelt und beschloffen, dies Projekt zu verwerfen, weil es fuͤr das Departement du Nord
1842.
im Allgemeinen und fuͤr das Arrondissement von Valenciennes insbesondere nachtheilig sey.
Diese Manifestatsonen sind jedoch weniger zahlreich im Su⸗ den als im Norden; ja einige Weinbau⸗-Distritte scheinen sogar sehr geneigt, die Union anzunehmen. Es ist dies der alte Anta⸗ gonismus zwischen dem Suüͤden und dem Norden; dieser will das Schuß⸗System, jener das Prohibitiv⸗System. Nismes, Lodẽve, Clermont, Mazamet ꝛc., wo man Tuch und Seidenwaaren fabri⸗ zirt, sind indeß gegen das Projekt. Lyon will nichts davon hören, und Herr Fulchiron, Deputirter des Departements du Rhöne, der in Paris ein Centrum des Widerstandes errichtet hat, scheint Herrn Guizot kraͤftig opponiren zu wollen.
Man hat viel uber das Gesetzmaͤßige und selbst Verfassungs⸗ maͤßige der Versammlungen von Deputirten vor der Eröffnung der Kammern gestritten und bei dieser Gelegenheit von Angriffen gegen die Wuͤrde der National-Repraͤsentatson gesprochen. Man hat die Kirchthurm- und Boutiken⸗-Interessen hervorgehoben, die sich der allgemeinen Sache entgegenstellen. Dies Alles ist wahr; allein man hat nicht das Recht, sich daruͤber zu beklagen. Und wenn man die Versammlungen fur rein pelitische Projekte und Fragen gestattet, so muß man sie auch fuͤr die Erörterung in dustrieller und kommerzieller Fragen dulden. Weshalb endlich wundert man sich, daß diese setzteren Fragen eine so große Aufregung erzeugen, wenn die Regierung sich einmischt? Hat man nicht seit zwoͤlf Jahren die Herrschaft der ma⸗ teriellen Interessen gepredigt? Hat man daraus nicht einen Hebel gemacht; den man bei allen politischen Intriguen in Bewegung setzte? Sind sie nicht ein Mittel der Wirk⸗ samkeit fuͤr alle Ministerien gewesen, und ist nicht jede politische Maßregel zum Besten und unter der Aegide einer rein industriel= len und kommerziellen Maßregel angenommen worden? Es ist dies der Koͤder, womit man sich seit zwoͤlff Jahren Majoritaͤten schafft, durch die man die Kammer regiert. Jeßzt ist man er⸗ staunt, daß diese Macht, die man gegrundet hat, sich gegen ihre Herren kehrt. Nichts ist jedoch natuͤrlicher; man hat den Lokal⸗ Interessen solche Staͤrke, so tiefe Wurzeln gegeben, daß sie, nachdem man ihnen Beguͤnstigungen ohne Zahl gewahrt hat. selbst im Stande sind, Gesetze vorzuschreiben. Es ist eine Macht, die man mit unendlicher Sorgfalt erhoben hat und die man heut zu Tage fuͤrchten muß. Das ist der natuͤrliche Gang der Dinge hienieden.
tt Paris, 1. Nov. Ein schlimmes Zeichen fuͤr das Pro— jekt des Franzoͤsisch⸗Belgischen Zoll⸗Vereins: das Journal des Däàbats giebt die Sache desselben entschieden auf. Dieses Blatt hat zwar von Anfang an sich nur ungern und mit augen⸗ scheinlicher Selbstuͤberwindung der Preß-⸗-Agitation fuͤr den Zoll⸗ Verein aͤußerlich angeschlossen, aber seine jetzige Lossagung von derselben beweist doch, daß es sich von ihrer Ohnmacht Kͤberzeugt hat. Es versteht sich von selbst, daß sich das Journal des Débats die Miene giebt, als weiche es wider Willen einer hoͤ—⸗ heren Nothwendigkeit, indem es den so nationalen Gedanken der
Handels-Einigung mit Belgien fallen lasse, und daß es sich vor— behält, denselben unter guͤnstigeren Umstaͤnden wieder aufzu⸗ nehmen. Das Raisonnement, welches es anwendet, um sich in diese Rolle zu setzen, verdient beachtet zu werden. „Den besten. Rathschlaͤgen und den Wahrheiten zum Trotz, welche die oͤffentliche Verhandlung der Zoll -Vereins-Frage zu Tage gefoͤrdert hat, glaubt sich unsere Industrie von einem großen Ungluͤcke bedroht; das ist das Uebel, welches sich nicht hat vermeiden lassen, und welches man, unter Vorbehalt der Zukunft, wie die Sachen jetzt stehen, nicht außer Anschlag lassen darf. Vertagen, temporisiren, vermitteln, das ist die Rolle der Repraͤsentativ Reglerung. Diese Regierung transigirt mit der oͤffentlichen Meinung, nicht nur, wenn sie glaubt, daß diese Recht hat, sondern auch, wenn sie glaubt, daß diese Unrecht hat.“ Nach⸗ dem das Journal des Dabats noch einige Redensarten des Bedauerns uͤber die Vereitelung der fruchtbaren Idee des Zoll⸗ Vereins durch die Verblendung der oͤffentlichen Meinung beige— bracht hat, schließt es mit folgenden Worten: „Es war unsere Pflicht, treuen Bericht zu erstatten uͤber das, was vorgeht, und unsere Zweifel daruͤber auszudruͤcken, ob sich der Zoll-⸗Verein, für jet wenigstens, vernuͤnftigerweise verwirklichen lasse.“ Mit diesem Artikel ist das Journal des Débats zu seinen wahren Sym— pathieen zuruͤckgekehrt, welche durchaus fuͤr das Schutz⸗System sind, unter dessen Fittichen die große Production in Frankreich bisher gebluͤht hat.
Nur die augenblickliche Popularitaͤt des Planes eines Zoll⸗ Vereins mit Belgien hatte das Journal des Debats anfaͤng⸗ lich zur Verleugnung seiner eigentlichen Meinun veranlaßt, die⸗ ser Meinung, welche mit dem Interesse des . und des bedeutendsten Theiles seines Publikums zusammenfällt. Man versichert, daß auch Herr Thiers sich in letzter Zeit, wo nicht miß⸗ billigend, doch mit großer Zuruͤckhaltung, uͤber die Idee des Zoll— Vereins ausgesprochen habe. Gewiß sist, daß der mit dem vori— gen Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten fortwährend in enger Verbindung stehende Constitütionnel in Bezug auf die Zoll-Frage eine Schwenkung gemacht hat, welche der Gpera— tion des Journal des Débats ziemlich aͤhnlich sieht. So ver— liert jenes Projekt immer mehr Boden, und es wird alle Tage zweifelhafter, ob es uͤberhaupt bis vor die Kammern gelangen werde.
Die Abberufung des Generals Pajol vom Kommando der ersten Militair⸗Divssion ist nicht sowohl Grund als bloßer Vor⸗ wand zu den heftigsten Beschwerden über die Undankbarkeit der Regierung gegen die Maͤnner, welche sich um sie und um die neue Ordnung der Dinge in Frankreich die groͤßten Verdienste erworben haben. Ohne leugnen zu wollen, dal der General Pajol in diesem Falle gewesen, kann man doch bezweifeln, daß die mili⸗ tairische Rolle, welche er seit 1830 als Kommandant der in Paris stehenden Militair⸗Division gespielt, ihm Anspruͤche auf den Mar⸗ schallstab gegeben habe, den er in einem an den Kriegs⸗Minister gerichteten Xa ir statt des ihm angebotenen Amtes des Gou⸗ derneurs des Louvre verlangt haben soll. Dazu kommt die gesehliche