legenheiten hinreißen zu lassen. Von einigen Ostindischen Blattern war der Zug des General England mit den dem Ge⸗ neral Nott entbehrlichen Truppen von Kandahar nach Sind durch die angeblichen Absichten des General⸗Gouverneurs auf das Pendschab gedeutet worden, wogegen aber jenes ministerielle Blatt nachweist, daß diese Operation des General England nur den Zweck habe, eine moöͤglichst große Anzahl von Truppen den Corps von Pollock und Nott zur Stütze dienen zu lassen, da, sobald General England die ihm bestimmte Stellung eingenommen haben werde, alle zwischen ihm und dem in Afghanistan operirenden Corps stehenden Truppentheile dem letzteren nöͤthigenfalls Ver⸗
staͤrkungen wurden zusenden koͤnnen, ohne daß dadurch die so un⸗
e . Verbindung mit Ostindien zerrissen wurde.
uch bei dem Irlaͤndischen Repeal-Verein betheiligen sich
Frauen, sie treten aber nicht als Rednerinnen auf, wie die Char⸗ tistinnen. In der letzten Sitzung des Repeal⸗Vereins zu Dublin wurde außer mehreren Kindern, worunter eines erst 24 Stunden alt, gegen Erlegung des Betrages von 1 Pfd. auch eine Miß Eliza Mac Dermott, die in einer sentimentalen Zuschrift ihre An⸗ sichten uͤber die Repeal entwickelt hatte, als Mitglied aufgenom⸗ men. Der galante Daniel O'Connell bemerkte dabei, das sey in der That eine Ehre, indem diese Dame ein so edles Blut in ihren Adern habe, als irgend eine fuͤrstliche Familie, denn sie stamme direkt von den alten Irischen Fuͤrsten von Coolavin. Er trage deswegen darauf an, daß der Secretair beauftragt werden sollk, sich möglichst anzustrengen, zu Entwerfung eines Danksagungs⸗ Schreibens an die Fuͤrstin Mac Dermott fur ihr Pfund und ihr liebes Gesicht. Dies wurde unter lautem Jubel beschlossen.
Die Tim es versichert, daß der erhöhte Amerikanische Zoll gaͤnzlich seinen Zweck verfehlt habe. Die fremden Produkte seyen dadurch so theuer geworden, daß sie gar keine Kaͤufer finden koͤnn⸗ ten; sie muͤßten deshalb wieder zurückgezogen werden und erhiel⸗ ten nach dem Gesetz den Zoll zuruck, so daß der Staat nicht allein nichts gewonnen, sondern auch noch die Kosten fuͤr die Zoll⸗ Einrichtung verloren habe.
In Liverpool fand in letzter Weche auslaͤndische Wolle in bedeutender Masse willige Käufer, jedoch nur zu sehr — Preisen; Schottische Wolle ward wenig beachtet, und die Ge—⸗ schaͤfte beschrankten sich auf die besseren Sorten. Im Ganzen wurden dort dieses Jahr 106711 Ballen Schottischer und 27.021 Ballen auslaͤndischer Wolle eingefuͤhrt. In Leeds findet in- und auslaͤndische Wolle selbst zu 163 edruͤckten Preisen wenig Kaͤu⸗ fer, da die Fabrikanten bei der & r reh des Absatzes und ihren beschraͤnkten Auftragen mit dem Einkauf des Rohstoffs sehr zuruͤckhalten. In Huddersfield, Rochdale und Bradford liegen die Handels- und Fabrik-Geschaͤfte ebenfalls sehr danieder.
Zu Gibraltar sind zwei neue Batterieen aufgefuͤhrt worden, welche den Namen der Koͤnigin Victoria und des Prinzen Al—⸗ brecht fuͤhren.
In Jamaika herrschten, nach Berichten vom 27. September, wieder Klagen uͤber Mangel an arbeitenden Haͤnden, da die Ne⸗= ger, denen nach ihrer Freilassung kleine Grundstuͤcke angewiesen worden waren, den groͤßten Theil ihrer Zeit auf deren Bebauung verwendeten. Eben so beklagte man in Jamaika ferner, daß die Parlaments⸗Akte aͤber freien Handel mit Haiti so dunkel abgefaßt sey, daß es zweifelhaft ware, ob auch die Britisch-Westindischen Inseln daran Antheil nehmen koͤnnten; daß die Verordnung des Geheimen Rathes, welche in Folge jener Parlaments⸗Akte erlas⸗ sen worden, daruͤber schweige, ob Haitische Schiffe in die Hafen der Britisch⸗Westindischen Kolonieen einlaufen duͤrften; und daß daher der Handel der Westindischen Kolonieen mit Haiti nicht eher eröffnet werden koͤnne, als bis naͤhere Nachrichten aus dem Mutterlande eingegangen waͤren.
Belgien.
Brüssel, 11. Nov. Die Repraͤsentanten⸗Kammer hat gestern ihre permanenten Kommissionen gebildet. Der Finanz⸗Ministeg hat darauf das Budget von 1813 vorgelegt. Es beträg 112,818,742 Fr. Einstweilen sollen auf alle Steuern Zusatz⸗Cen⸗ timen gelegt werden. —
Dentsche Bundesstaaten.
che Nation cht
ungen, r g 2. n
Mut tersprache der Sächsischen . 22 konnen sich die Gefertigten um so weniger fügen den Staͤnden selpst unterm 30. Marz 1858 dem Ei Neprdsentation hervorgeht, daß die Möglichkeit des Bestandes einer Ngtionalitaͤt vorzüglich in dem freien Gedrauche der Mutiersprache be⸗ gruͤndet sey, und mit dem Aufhören der Nationalität nothwendig auch die Stutzen des Thrones sinken Befertigten mit dem wahren Geiste der union durchaus bar, daß die Saͤchsische Ration zur Erlernung von drei Sprachen ge⸗ zwungen werde, wahrend die Mitbuͤrger der Ungagrischen und 8 er Nation sich nur ihrer Muttersprache bedienen und sich ganz ohne Mühe und Zeitverlust zur Bekleidung offentlicher Aemter nah machen kön- nen. In Anbetracht der vorausgeschickten Umstaͤnde * sich daher die Gesertigten e zu der Bitte gendbthigt, daß der Konig bei Bestaͤtigung des alsbald hin gufzusendenden Gesetz Artikels r bewilligen geruhen mochte: 1) daß neben die in Ungarischer Sprache zu verfassenden Gesetze auch der Deutsche Text hinzugefügt werde; 2) daß die Saͤchsische Nation in allen ihren Korrespondenzen, ob diese nun bürgerliche oder religibse Angelegenheiten betreffen, die Deutsche Sprache gebrauchen könne. Aus diesem Gefsuche ist es far, 36 weder der ungarischen noch der Szekler Nation irgend eine Entwürdigung zugeht. Wenn übrigens die Lateinische Sprache der Ungarischen nicht zur Verkleinerung gereicht, so läßt fich dies um so weniger von der Dentschen behaupten, indeim diefe nicht nur zur Ausbildung der Staatsbürger mehrere Huͤlfsmittel bietet, sondern auch zum wechselseitigen Verkehr der Nationen und in deren Rechts⸗ streiten wesentlich nothwendig ist.“
Schweiz.
Lausanne, 8. Nov. (Schweizer Bl) Hier bestehen kleinere Gesellen-Vereine, deren Mitglieder zum groͤßeren Theil besser sind als ihre Lehren. Sie greifen im Grundsaͤtz jedes Eigen⸗ thum an, zeigen sich uͤbrigens ehrlich und brav. Früher verging kein Mentag, ohne daß sich nicht die Deutschen Arbeiter wie wilde Thiere in den Straßen und Kneipen schlugen. Dermal sind die Streiche selten, der Unterricht hat sich verbreitet, die Sitten haben sich veredelt. Ein Fortschritt aber ist der doctrinaire Hoch⸗ muth nicht zu nennen, mit welchem die Fuhrer dieser Vereine ihre Grundsaͤtze, ihre Verachtung von Jedermann, der sie nicht thellt, aus⸗ sprechen, so wie ihre Unkenntniß der Grundlagen der menschlichen Gesell⸗ schaft, des Eigenthums und der Ehe. Sie bluͤhen in den Städten der Waadt nur durch fremden Wink. Jängst soll sich ein Abgeordneter der Pariser Kommunisten vor den Verein in Lau— sanne gestellt und ihm seine Unthaͤtigkeit vorgeworfen haben. Dle Deutschen, von einem Waadtlaͤnder uͤberredet, stießen aus ihrem Verein alle Mitglieder, die ihre Grundsaͤtze nicht theilten, 32 an der Zahl, aus. Dlese wollen an den Richter gehen, weil sie um ihren Antheil an dem was die Gesellschaft besitzt, gebracht wor⸗ den. Schoner Kommunlsmus! Bursche zum Land hinaus! Die Schweiz hat den Deutsch⸗-Franzoͤsischen Propagandismus satt. — Von der Doktrin zur That ist der Uebergang leicht, wenn auch im Anfang nur allmaͤlig.
Bern, H. Nov. (A. 3.) In der westlichen Schweiz be⸗ schaͤftigt man sich jetzt weit mehr mit Eisenbahnen, Straßen⸗ und iuß-Torrectionen, als mit Verfasfungs-Fragen, die der größte heil der Bevoͤlkerung, der Gewerbfleißige sowohl als der arbeit⸗
12
als aus der von
same Handelsmann, als muͤßlge Fragen ansieht. Dle schon im vo⸗ rigen Jahrhundert beabsichtigte Verbesserung des Laufes der Aar und der Zihl ist ein Vorhaben, dem seit ungefaͤhr zwanzig Jahren
die fruͤhere und die gegenwaͤrtige Regierung ihre volle Aufmerksam⸗
(Leit schenkten. Die gegenwartige hat von einem sehr einsichtsvollen, in
Bern als Direktor des technischen Buͤreaus, des Bau⸗Departements
aangestellten Polnischen Flüchtling sehr beachtenswerthe Entwürfe erhal⸗ ten. auf mehrere Millionen Franken zelnen Kantons kaum angemessen, andererseits reichen auch die zu diesem Behuf vorzunehmenden Arbeiten,
Allein einerseits scheinen die Kosten der ganzen Arbeit, welche ansteigen, den Kraͤften eines ein⸗
so wie der dadurch zu
ʒoffende Gewinn an Verbesserung des Landes weit äber die Srzfn
Douglas, Sohn des Herzogs von Hamilton, stattgefunden. Oesterreich.
e
eine solche Verschmelzun nigreichs Ungarn .
sorgniß, daß durch der Ungarischen der dͤssentlichen
wollen, als die
ist von ri werden rh chd
verwittweten Großherzogin Stephanie, mit dem Marquis von ö
.
: t Da aber die Erfahrnng zeigte, daß die verschiedenen Kantons⸗Reglerungen nlemals zu einer aus⸗
61. fuͤhrbaren Uebereinkunft zu gelangen vermochten, so uͤberließ die ( 6. . von Bern vor einigen Jahren das ganze Ge— schaft
den durch seine schoͤnen Arbeiten in
aus verschiedenen Kantonen zusammengesetzten Diese , Gesellschaft zog uͤndten beruͤhmten Ingenieur La Ricea zu Rathe, der einen sehr großartigen und kuͤhnen Entwurf ausarbeitete, um die Aar in den Bielersee zu lei= ten. Es steht nun zu erwarten, was fuͤr Vorschlaͤge diese Gesell—⸗ schaft an die Regierungen bringen werde. Immerhin laßt sich die Verwirklichung bei den bedeutenden Summen, die sie in Anspruch nimmt, schwerlich in nahe Aussicht stellen. Die Eisenbahn zwischen Thun und Bern scheint wieder etwas ins Stocken gerathen zu seyn, wenigstens hoͤrt man weit weniger davon sprechen. Dem Vernehmen nach sollen die Unternehmer auf die fruher beabsich⸗ tigte Berufung des Herrn Negrelli Verzicht geleistet und sich an einen Englaͤnder zu wenden beschlossen haben.
Spanien.
Madrid, 3. Nov, Die Deputirten der Coalition haben bereits ihr Programm fuͤr die naͤchste legislative Session verbf⸗ fentlicht; es ist von dem Praͤsidenten Aleon und dem Secretair Garrido unterzeichnet, und es sind darin mancherlei Wunsche auf⸗ estellt, die annehmen lassen, daß die Coalition dem Ministerlum d i. e. vorbereitet. So wird hauptsaͤchlich auf Erspar⸗ niß im Haushalte, auf Unterdruͤckung von Mißbraͤuchen, die einen großen Theil des Ertrags der Einkuͤnfte verschlingen, auf Beseiti⸗ gung des verderblichen Systems, nach welchem der Schatz fast nur von Anleihen lebt, gedrungen.
S Paris, 10. Nov. Die zwischen dem Finanz- Intendanten von Tatalonien und dem Ayuntamiento von Barcelona obwaltenden Schwierigkeiten dauern fort, und man sieht mehr oder weniger aͤrger⸗ lichen Folgen derselben entgegen. Der ne, e,, gehorcht nur den gemessenen Befehlen der Regierung, indem er alle gesetzlichen Mittel aufbietet, um die Zahlung der zum Theil seit drei Jahren růckstaͤndigen Steuern von dem de tn n! zu erzwingen, dessen gesammte Schuld an den Staatsschatz auf nicht weniger als 1 Millionen Realen angeschlagen wird. lettung eines Exerutions-⸗Progesfes gegen die Munigzipal-Behdrd⸗ 64 arcelona als sehr r , n, und nahe bevorstehend. Um * solches Aeußerste wo mbglsch zu vermelden, hat der politische
e,. Handels ⸗ Junta antragen lasfen, sie möge wieder wie fruͤher, ehe das Ayuntamiento ihr die fe VDefugniß entzog, die Bei⸗
einer
Gesellschaft.
recht⸗ wi reef
müßten. 5) Schließlich halten die r unverein⸗
Man betrachtet die Ein⸗
4
haft zu pruͤfen und zu erledigen.
treibung der Steuern auf sich nehmen, aber die Junta hat, ohne sich lange zu besinnen, mit einer peremtorischen Weigerung geant⸗ wortet. Da ubrigens das System, kraft dessen die städrischen Behörden die Erhebung der Staatssteuern zu besorgen haben, ziemlich oft zu Verlusten, Verzoͤgerungen und Weiterungen Anlaß egeben hat, so hat die Regierung einen Anfang zu seiner Ab n, gemacht, indem sie versuchsweise in einer gewissen An⸗ jahl von DOrtschaften die Beitreibung der direkten Abgaben an Finanz⸗Beamte uͤbertragen. Daß aber diese Reform bei dem schroff ausgebildeten Munizipalgeiste Spaniens auf große Schwie⸗ rigkeiten stoßen werde, laßt sich leicht voraus sehen.
Die Rechts-Fakultaͤt von Saragossa hat ein Schreiben an die Regierung gerichtet, in welchem sie ihren hoͤchsten Bei⸗ fall uber die in letzterer Zeit erfolgte Reform des juristischen Stu⸗ dienplanes ausspricht, und in dem sie außerdem ihre große Zufrie⸗ denheit mit der Verschmelzung der bisher gesondert bestehenden Fakultaͤten des kanonischen und des Civilrechts zu erkennen giebt.
Moldau und Wallachei. Nachrichten aus Belgrad zufolze, war Emin-Efendi am 1. November Abends Belgrad gegenüber angekommen und, mit strenger Beobachtung aller Sanitäts⸗ Vorschriften, auf das von Kiamil Pascha ihm entgegengesendete Boot äͤbergetreten. Die Publication des Großherrlichen Berats, welchen Emin Efendi mitbringt, sollte dem Vernehmen nach am 7. November erfolgen.
Türkei. z
Eine Beilage zu dem in Smyrng erscheinenden Im par⸗ tial giebt folgende Details über die furchtbaren Verhẽerungen, von denen die Stadt Pergamus am 15. Oktober durch eine Ueber— schwemmung heimgesucht worden ist: „Die Regenguͤsse der letzt⸗ verflossenen Tage scheinen viel staͤrker im Innern gewesen zu seyn, wenn man nach dem urtheilen soll, was sich in Pergamus zuge⸗ tragen hat. Gestern angekommene Briefe melden, daß diese 20 Lieues noͤrdlich von Smyrna gelegene Stadt am vorigen Sonnabend der Schauplatz einer Ueberschwemmung gewesen ist, wie man sie seit Men⸗ schengedenken in diesem Lande nicht erlebt hat. Der Strom, der mitten durch die Stadt unter einer alten, aber noch soliden Bruͤcke, von Genuesischer Bauart, laͤuft, ist in kurzer Zeit so angeschwollen, daß in n . als einer Stunde fast die halbe Stadt in Truͤm⸗ mern lag. Das ganze Tuͤrkische Viertel ist weggeschwemmt wor⸗ den, und uͤber vierhundert Individuen, Manner, Welber und Kinder, sind dabei umgekommen. Mehrere Personen kletterten, um dem Tode zu entrinnen, auf die Daͤcher oder auf Baume, wurden aber bald durch den ungestuͤmen Andrang des Wassers fortgerissen. Ganze Viehheerden sind verschwunden; Arbeiter auf den Feldern sind gleichfalls umgekommen. Das Haus des Gouverneurs und das Gefaͤngniß, beide von festerer Bauart als die uͤbrigen Gebaͤude, konnten der Gewalt der Fluthen nicht wi⸗ derstehen. Die ungluͤcklichen Gefangenen, die sich darin befanden, haben alle das Leben verloren. Hundert und funfzig Haͤuser und eine große Anzahl von Kauflaͤden sind zerstoͤrt worden und ganze Familien, die noch vor einigen Tagen in einem gewissen Wohl⸗ stande lebten, befinden sich in diesem Augenblicke im schrecklichsten Elend. Der volle Umfang des Ungluͤcks sst zur Stunde noch nicht
genau bekannt.“ Mexiko.
Mꝛexiko, im Aug. (L. A. 3.) Die religiose Duldung bricht nun auch in unserer Republik wie in den anderen Staaten von Mittel- und Suͤd-Amerika sich endlich Bahn und macht die alte Roͤmische Gesetzgebung, die wahrend der Spanischen Herr— schaft hier als unversetzlich galt, immer mehr verschwinden. her war bei uns das alte Spanische Geset in Kraft, nach wel⸗ chem nur Katholiken das Mexikanische Buͤrgerrecht mit allen sei⸗ nen Folgen erwerben konnten, und kein Ketzer durfte eine Mexi— kanerin heirathen, wenn er nicht vorher seinen Glauben oͤffent⸗ lich im Bußgewande abgeschworen hatte. Diese beiden bisher guͤltigen Gefetze hielten viele Fremde, besonders die Eng— länder, ab, sich hier bleibend niederzulassen. Nun hat sie der Praͤsident Santana aufgehoben. Mexiko ist allen Auslaͤndern ohne Unterschied des Glaubens gebffnet, Je⸗— der kann sich bei uns ankaufen und, ohne seinen Glauben zu ver— leugnen, mit einer Eingebornen sich verheirathen. Wie zeitgemaͤß und zweckmaͤßig diese Aufhebung alter Gesetze aus den finsteren Jahrhunderten des Papstthums war, zeigte sich bald. Kaum war das neue Geseßz gegeben, als viele Auslaͤnder sich bei uns bleibend niederließen und Mexikanerinnen heiratheten. Bei unserem geseg⸗ neten Lande wird diese Einwanderung immer mehr zunehmen, und Mexiko, aus seiner Absperrung von anderen Völkern erlöͤst, wird die Einsichten derselben in seinen Schooß aufnehmen und sich da⸗ durch geistig wie numerisch staͤrken.
China.
Macao, 26. Juli. Das Canton Register veroͤffentlicht folgende Kaiserliche Proclamation in Betreff der Barbaren: „Ich, der Kaiser, habe, da das Opium wie Gift in Ching ein= stüont und Elend über das Volk bringt, in fräheren Jahren in Edikten meine ausdruͤcklichen Befehle niedergesandt, die es in jeder Provinz streng verboten. Von neuem und zum dritten⸗ male habe ich mit der unablaͤssigsten ö. klare und deut⸗ liche Befehle und , erlassen, und da Canton der Ort war, wo die auslaͤndischen Barbaren handelten, so ertheilte ich Lin— Tsihsen ausdruͤcklichen Befehl, sich dahin zu pen diese Angele⸗ genheit zu untersuchen und sie zu erledigen. Die Barbaren aller Nationen gehorchten der Beschraͤnkung bereitwillig und auf⸗ richtig und machten sich durch Versprechungen verbindlich; blos der rebellische Englische Barbar Elliot machte unter dem Vor⸗ wande der ze n g r des Opiumjuges die Praͤtension, Unruhe h erregen. Lin wurde wegen seiner schlechten Leitung sogleich degra⸗ irt und nach der Graͤnze verbannt. Dennoch schlich sich im Sten Menat des 26sten Jahres von Tgoukwang der genannte Rebell ratzen⸗ gleich in die Gewasser der Provinz Schekiang, nahm heimlicherweise die Stadt Tinghai in Besitz und ging dann zur Ste nach Tintsing, die Ueberreichung einer Biitschrift ankündigend. Ich, der Kaiser, be— trachte China und die auswaͤrligen Nationen mit gieaschen Herzen und gleichem Sinn und halte es für wichtig, Leute aus der Ferne gůͤlig ünd mild zu behandeln, und da ich nicht dachte, daß seine (Elliot's; ersten Gedanken Rebellien waͤren, und damit er seine Beschwerden angeben und darlegen könne, nicht aber der Handel seines Landes ohne alle Ruͤcksicht verworfen und abgeschnitten werde, befahl ich Keschan, von neuem nach Canton zu gehen und die Thatfachen wahr⸗ en. Ferner ergriff der Genergl Elepu, Kommissar der Provinz Schekiang, den Barbaren⸗Ofsister Gankihhai Anstruther) und viele Andere, rettete sie durch f Gunst vom ode und sendete sie, als . geraͤumt worden, in ihr Land 6 Allein der genannte Barbar, listig und truͤgerisch, sich rehend und wendend, stets mit unersaͤtilicher Begierde bettelnd und die friedlichen Äbsichten und Reden Keschams, der keine gehbrigen Vertheidigungsmittel vorbereitete, klar erkennend, be⸗ rief am Ende Truppen und griff zuerst nach einander die Forts bei Tschakeo und Takeo (Schuenpih und Tykockto) an, töͤdtete
meine hohen Offiziere und stbrte meinen schwarzhagrigen Stamm an den ö und die ursachen der Störung . 6j Krieges sind
Bis⸗
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Kd . ö .
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heit machte 16. . ein solches Benebmen waren Götter wie strni, und ich der 3 — befahl meinen Offizieren, Truppen vorzuführen. Dies i die wahre Lage der Sachen.
„Als der Rebellen erdrückende General Jih in Canton eintraf, kamen die rebellischen n , rattengleich in die inneren Gewaͤsser, spionirten um die Provinzial⸗Hauptstadt berum, und der Grund, weg⸗ halb die hohen ziere dann ihre Truppen versammelten, lag in zem geizigen und gierigen Verlangen nach ten Rebellen, der, auf Handel bedacht, dringend bat, die Schulden
der Hongkau 3 fee in meinem Busen babe irc * Vortheil erhalte, solle Friede seyn, und er wolle nicht nach anderen Orten gehen und Stbrung vergnlassen. Auf diesen Grund betrachtete ich die der.. der Gunst (6 Mi eine fehr unbedeutende Sache und makelte durchaus nicht daran. Naͤr⸗ rischer Thor eines veraͤchtlichen Stammes! Wie kann er unternehmen, es mir gleichthun zu wollen! Da aber mein Volk in den Kuͤsten⸗ Provinzen mein gifrigstes Sorgen und Denken war, mußte ich der Gewalt der Umstän de gemäß handeln. Wer haͤtte den ken konnen, daß der reyelnische Fremdling solch ein schlechtes 7 im Dusen trage, den immel vetruͤge und gegen die d,, ankaͤmpfe! Die Provinz inn ward in . gelassen, aber bie Provinzen Fuhkihn und Schekiang wurden wieher bewegt wie die Wogen des Decans. Tinghai ward von neuem heimlich belguert und die Stadt wieder eingenommen und besetzt, und mein Minister Jukihn starb bei der Vertheidigun seines Vaterlandes, und meine Offiziere gaben ihr Leben hin, un viele meiner Leute wurden niedergemacht. Elliot's Verbrechen zu zaͤhlen, ist schwer. Ich befabl besonders dem Schrecken einfloͤßenden General r und Anderen, ihre Truppen vorzufuͤhren und die Barbaren zu vertilgen. Vor einiger Zeit verließen die Raͤuber Ningpo, und dann l ten sie Tschapu in Asche. Als die Plaͤne des genannten Fremdlings in Canton vollführt waren, Ain er nach Schekiang, wo er die Provinz plünderte zum Unterhalte seiner Truppen. So ist seine graͤufame, barbarische Anordnung, Allein das Maß seiner Bos⸗ heit jk voll, und der Himmel wird ihm nicht lange mehr Zeit goͤnnen.“ „Wenn der Himmel von oben auf diese Thaten herabblickt, werden die Barbaren sicher vertilgt werden. Welche Verbrechen hat mein Volk begangen, daß es von solchem grausamen unglugt heim⸗ gesucht wird? 8 Selbstpruͤfung finde ich mein Gemuͤth voll Kummer und Elend, und all mein Denken ist, daß jenes giftige Gewaͤchs (Elliot) noch nicht abgeschnitten ist, und daß ich meine ünterthanen nicht reiten kann. Mit schmerzlichen Gefühlen hasse und toͤdte ich mich selbst, daß ich meinen Pflichten nicht zu genä⸗
behandele Alle mit vollkommener Aufrichtigkeit und
gen vermag, denn bei Tage wie bei Nacht kann ich kaum ruhen. Ihr Generale, Anfuͤhrer, Gouverneure, Vice⸗Gouverneure, Beamte und Offiziere zu Peking und in den Provinzen, ibr Diener alle
eilen und nicht an Ruhe denken, sondern d im Auge haben und alle Selbstsucht und Heuchelei ig n, damit euer . in Zukunft nicht stinke. Was die 3 die Mannschaft betrifft, die stets von der Starke i und von ihrem toͤdtlichen Geschuͤtz reden, deren F tragen sey: warum
jetzigen Drangsale
Felder, so wie dem
Gewinn bei dem genann⸗ 8 — 1 . igt. i tat as i , cute an die genannten Fremden indchten bezahlt werden. 7 . . — ve bniß arrschied n; Herb endhrt. So sagte er, wenn eiche im vorigen Jahre durch Hagelschlag verwästet wurden 5 In diesen ist der Ertrag sehr - Mill. Doll. als J gezweifelt, nur ist es noch etwas zu frühe, um ihn mit irgend Fzinem Jahrgange auf gleiche Stufe zu stellen. Bestimmte Preise Rnd noch nicht gemacht: der Weinbauer erwartet einen hohen Preis, zu welchem sich bis jetzt keine Käufer finden.
Dir. Hondels⸗Virkehr mig dem Crreßherzkegt hum Lurembur aerger Großen am 16. Feörnar 1556,
Prorestes jn dem Haufe des Grafen von Brederode zu Brässel. Dirt var der Anfang des Abfalles der Niederlande von der Spanischen
Luxemburger Weinen, die im Allgemeinen den diesseitigen Mosel⸗ Monarchie und des Sinkens dieser Macht.
ziere und ausgestellt worden und hatte bereits dama rer Schiffe e . euer schwer zu er⸗ erathen sie gleich beim Anblick der Rduber in Furcht und fliehen wie der Wind in Unordnung? Und dann drangen
die Diebe ohne euer Wissen in den Fluß ein, und dann erst wurdet
ihr bald eure Gefahr gewahr, und die Truppen drangen mit Eifer vort,
begannen den Kampf und kühnen Bauern unterstuͤtzt.
ern sich nicht zuruͤck, wurden auch von ie Macht des Herrn und des Fremdlings
darzustellen, und nachgewiesen, in wel
ist aber doch keinesweges gleich, und der Unterschied in der Zahl des Volks unserer Lander ist groß. Er hat zwar in Betreff meines Lan⸗ des eine Gelegenheit benutzt, aber welche Schwierigkeit kann es ha⸗
ben ihn zu besiegen? So wie die barparischen Anordnungen der re⸗
bellischen Barbgren beschaffen, sind die Gemuͤther ihnen nicht ge⸗ wachsen. Die Verbindung eingeborener Verraͤther mit den rebellischen
Barbaren ist durch die
sind sie getaͤuscht und bewogen worden, sich , mit den Raäu⸗ bern zu verbinden, um hinreichende Nahrung fuͤr ihre Familien zu
erhalten. Und so haben mittelst ihrer Habsucht die Rauber mehrere
Ortschaften angegriffen und gepluͤndert, und wenn die Rauber ka⸗ men, wurden jene vorausgesendet und waren also zuerst dem Tod 25 ausgesetzt, und wenn die Raͤuber abzogen, waren sie in der Nachhut und in Gefahr, von den Truppen ergriffen und sogleich hingerichtet u werden. Das Volk hat ja aber doch die Eigenschaffen vol
enschen und sollte zu bereuen und zum Gehorsam zuruͤckzukehren wissen. Ich, der Kaiser, bin euer vom Himmel gesetzter Herr; wenn ihr nur auf das achten wollt, was euch klar vor Augen liegt, so wer det ihr in Ruhe bleiben und spaͤter nicht mit wichtigen Bingen ge. stoͤrt werden. Waͤre ich sorglos gewesen gegen das breitstrbmende Gift und haͤtte es nicht verboten, so wurde ich zundchst undankbar gewesen seyn gegen meinen himmlischen Vater, von dem ich die hohe Gunst der Harfe j uͤber das Reich empfangen, und dann wuͤrde ich mich un
faͤhig gejeigt haben, das Leben melnes Volkes zu bewahren. Wie ist
es mir also wohl möglich, nicht meine aͤußerste Kraft anzuwenden, um es abzuhalten?“ ö.
„Da nun die Verraͤther und Barharen jetzt Unruhe erregen und aus habsuͤchtiger Gier nach Gewinn taͤglich Mord und Raub begehen,
Armüth des unwissenden Volks veranlaßt worden oder enisprang aus dessen trauriger Noth, und durch Gewinn si
Nicht alt,
so solltet ihr, Anfuͤhrer, Beamten, Soldaten, die ihr meine Gnade und
Gunst genossen, himmlische Grundsaͤtze und ein gutes Herz beweisen und r wie. zusammengestuͤrzt, oder n doch den Wurm, der sie
die Gesetze klar machen und die Vapferen aufmuntern, und wer der
Erste zu werden strebt, soll sogleich belohnt werden, wer sich aber wei⸗ gert, den strafet sogleich ohne Barmherzigkeit. Werden diefe Befehle defolgt, welchem Angriff wuͤrden sie nicht gewachsen seyn, und welche
Ortschaft wurden sie nicht behaupten konnen! Die Beamten, welche .
fruͤher schlecht verwalteten, sind sammtlich entlassen worden; wenn sie jedoch ihr Verbrechen wieder gut machen und spaͤter ruhmvolle Thaten nachweisen, kann ihnen Nachsicht werden. Lassen sie aber wie⸗ der die Gelegenbeit verloren gehen, bringen sie mein Volk ins Ver⸗ derben, beguͤnstigen sie die Fremdlinge: dann soll mit ihnen nach dem strengsten Sinne des Gesetzes verfahren werden, und ich werde ihnen keine Gnade mehr zu Theil werden lassen konnen. meines Volkes giebt es viele kraftige Leute von Talent: reget die zu einem ei ,, Eifer an,
Offiziere und Pruppen, die verlorenen Städte wieder zu gewinnen, wichtige Engpaͤsse gegen das Eindringen der Raͤuber die Schiffe der Barbaren zu verbrennen und die Führer dieser
sind, im Läufe der Zeit verdienstliche Thaten nachzuweifen, sollen fie ht . unerschoͤpflicher und höͤchster Gunst i , . ũ
Die Hauptsache ist, das plum abzuhalten, damit ich das Le⸗ ben des Volkes schirme. Der Widerstand gegen den Feind hat zum Zweck, das Leben des Volkes zu schirmen. Ich, der Kaiser, habe Nacht und Tag sorgsam zu denken und muß gif die geringsten Klei⸗ nigfeiten achten. Ihr Minister solltet euch Alle vereinen, die Sache zu leiten und die Truppen zum Kampf anzufenern und Plaͤne zu ent⸗ werfen, wie das Volk zu bewegen, sich den Truppen anzuschließen, ohne Unordnung oder Ueberellung. Wenn die Civil- und RMilnair⸗ Behbrden so verfahren, so koͤnnen wir die elenden barbarischen Ge⸗ waͤchse vertreiben, sie in die Tiefe des weiten Meeres verfenken und dem Volke des Reichs den Genuß der Segnungen des Friedens und der Ruhe gewähren. Dles betrifft die Leitung der Angelegenheiten hinsichtlich der Barbaren von Anfang bis zu Enbe, denn mein Haupt⸗ Gedanke ist, das Volk gegen Ungläck zu schirmen. Ein besonderer Befehl! Laßt ihn fern ünd nahe bekannt machen! Achtet dies! Im aten Monat, am Men Tage (5. Juni).“
von
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andes stehen umher, der feine Granvella unter den höheren Keist⸗
Inland. — — Trier, 109. Nov. Durch die der Bestellung der
7 Monats verleitet, hat rst Anfangs der zweiten
* Weinbau trei⸗ a
u 3 bis eines vollen
Allgemeinen kann man den derjenigen Weinberge
stes annehmen, jedoch mit
err e, Aus schlu gerlng, in einigen fast auf nichts eduzirt.
belebt sich immer mehr und mehr. Auffallend ist es, daß von den
und Saar⸗Weinen nachstehen, mehr eingefuhrt. als von diesseiti⸗ gen Weinen dorthin ausgefuͤhrt worden ist. Den Aeußerungen der Luxemburger nach, hat man diesseits, im Vertrauen, daß an dem Luxemburger Theile der Mosel nur sehr schlechte Weine wachsen, von hier aus geringe Weine zu hohen Preisen nach Luxemburg versendet, die wenigstens fuͤrs erste den Wein der Un⸗ termosel in Mißkredit gebracht haben.
— - —
wissenschaft, Kunst und Literatur.
Die Kunst⸗Ausstellung von 1841. Fünfter Artikel.
(Vergl. St. Ztg. Nr. 281, 289, 292 und 310.)
Die Belgischen Bilder. — Gallait und Biefve.
Seit unserem letzten Berichte hat die Ausstellung unerwartet einen bedeutenden Zuwachs von zwar nur wenigen, aber so ausgezeichneten ö. SGemalden erhalten, daß dadurch fast alle übrigen, mit Ausnahme des solltet den Zustand meines Gemaäths erwägen, das Voll zu retten Huß von Lessing, in den Hintergrund gesteüt werden. Bas Gemaͤlde
le Rosenfelder, aus der Reformations, Geschichte Danzigs, war hier schon fruͤher, bevor es nach dem Orte stiß Bestimmung abging,
s die gebuͤbrende Anerken⸗ efunden. Vorzugsweise aber sind es die beiden großen Belgi⸗ sschen Gemaͤlde, welche sowohl durch ihre kolossale Große, wie durch die Maͤchtigkeit der Darstellung, die Menge der Zuschauer so sehr fes⸗ seln, daß die anderen Saͤle dagegen fast leer zu nennen sind. ⸗ Wir haben in den früheren Artikeln wiederholt die fe ,. keit zu zeigen gesucht, historische gr in wuͤrdevoller Wesse
in eine leere Taͤndelel mit Farben und Formen zu versinken, wenn sie hiervon abstrahirt, Die beiden gengnnten Gemaͤlde mogen nun ein Beweis seyn, welcher fie garni en Entwickelung diese Darstellungs⸗ weise faͤhig ist, und welches welte Feld der Wirksamkeit un seren Kuͤnst⸗ ern sich erbffnen wuͤrde, wenn sie in ahnlicher Weise die bedeutend⸗ sten Momente, namentlich der vaterländischen Geschichte, behandeln wollten. Allerdings erkennen wir es rn an, daß ein Kuͤnstler ohne Auftrag sich nicht , an ein Gemglde von so bedeutenden Dimen⸗ ionen wagen wird; allein auch im kleineren Maßstabe erkennt man
Kärde ausgezeichnet. Unter ihnen verweilt das Auge zu 27 373 Wach sth gin von Un ums der, ehe, G, fs henden Winter, * olche einfache Wahrheit der Darstellung, wie in dieser on ordnung, in eine nahere Verbindung mit der neueren Fran Schule setzen, namentlich auch in der etwas gelblichen Faͤrbun jedoch zu verkennen, welchen bedeutenden Einfl laͤndischen Vorbilder auf einen Niederlaͤndischen ten, der einen vaterlaͤndischen 3 darstellt.
die Unterzeichnun des Landes dar, zehn Jahre nachdem sie dem neuen Herrscher gehuldigt
hatten. Phil hatte ö 2 — 3 14
5 2 n men, welche ihnen zu halten er se eschworen hatte.
An der Guͤte des diesjährigen Welnes wird nirgends! Noth des Landes 3 eigenen Augen 94 sehen und ihr abzuhelfen
wie er eft versprochen hätte, blieb er in seinem Spanien und be⸗
3 46 sich, zur Sirafe jedesmal ein neues Privilegium zu nehmen,
a
mac; ige Kaiser. E Deglückien Inquisition begnadigt werden. Da versammelten sich die
isch herum, dereit, wn Marnix i salb den Ruͤchen zuwendend, vor dem Tische, eine kräftige Gestalt
er Gefahr unsere Kunst schwebt,
leicht den Geist, der ein Kungwerd durchdringt, und ein großartiger Feist wird nimmermehr in eine porzehanartigè Auffgssungs? und sins⸗ nn, . verfallen, wie die Ausstellung deren in Menge aufwei⸗ en kann.
Beide Gemaͤlde, jedes von 25 Fuß Laͤnge und 168 Fuß Hoͤhe wurden im Auftrage der Belgischen Rig ien g. . 6 ö. höͤren der Geschichte des Abfälles der Niederlande gn.
Im ersten, von Ggllait aus Bruͤssel, sehen wir die Ab⸗ danüng Kaiser Karli's Y. zu Gunsten seines Sohnes, Phi—= lipp's II., welche am 25. Oktober 1555 in jener Stadt geschah. doch lebenssatt, hatte der Katser in seiner lan⸗ gen, vielbewegten Regierung viel gehandelt, gestritten, gesiegt, und hatte am Ende seiner 64 doch mehr, verloren wie ge⸗ wonnen, obschon die Sonne nie ein größeres Reich beschien als das⸗ jenige, dessen gewaltiger Herrscher er noch jetzt war. Alle seine Feinde waren von ihm nach einander besiegt und gedemuͤthigt worden, die Castilischen Stnde nicht weniger wie die Tuͤrken, der Papst und die ewangelischen Fuͤrsten Deutschlands; diese und selbst der König von Frankreich waren seine Gefangene. Im fernen Westen stuͤrzten die alten Reiche der Azteken und Inkas beim ersten Verfuche seiner Unter⸗ Feldherren zusammen und sendeten die Schaͤtze der neuen Welt an den Herrscher der alten: und doch waren alle seine Werke uͤber ihm felbst So inner⸗
nnerlich zernagte, und den er selbst wohl ahnen mochte.
lich gebrochen — denn das große Heilmittel aller Uebel seiner und der vergangenen Zeiten, welches Deutschland ihm angeboten hatie, ver=
ich und ihr Land zu retten; und die *
zu vertbeidi fn, .
u⸗ ber zu fangen, oder alle Auslaͤnder anzuhalten und nach den Grund⸗ saͤtzen der gesunden Vernunft zu behandeln und ihnen aufzugeben, daß sie den Englaͤndern ankͤndigen, wenn diese bereuen und im Stande
schmaͤhte er — begeht er, so zu sagen, dem er die gewalli weiten, 31 k.
will Gestnnung; diese erbte er von ihm so Wuͤrde.
Unter der Masse
kihen sollte. * stehen: eine symbolische Handlung. Segen, dessen
Feht er da, als sey er es, auf den gller Au och sieht er so einfach, anspruchslos aũs,
einen geistigen Selbstmord, in⸗
roße und gewaltig durchnagte Herrschaft der haäͤnigen Laͤnder, denen seine eigenen, einst so kraͤf⸗ ultern nicht gewachsen waren, diesem Sohne anvertrauen der in Manchem sein Ebenbild war, nur nicht in der Große der wenig, wie die Kaiserliche
tigen S
nicenden Sohnes herabflehen
uversicht zu zeigen, daß
eben nicht sehr ergriffen
heit des Geistes, ninimt er
2 m, . seinen Un⸗
Feine schwarze Kleidung — er allein hat diese nnn. , .
H zugleich auf seine Gesinnung und seinen Charakter Richt fowohl die Handlung selbst, sondern ;
elche diesem Gemaͤlde sein Interesse vellclyt 3 f .
Luge guch bald die Personen zu erkennen, weiche hier im Kreise ver⸗
sämnimelt sind und denen die Zukunft ihre historisch̊ Beruͤhmtheit ver⸗
Voran sieht Hilhelm von Sranien. Er' ist eg. auf
den sich Karl stuͤtzt, nicht mehr stark geh , . eigenen Fuͤßen fest ) Fast mochte .
hilipp versustig geht, waͤre auf 6. ,
ulter der Kgiser gleichmaßig beruͤhrt. Üünd wie ein H. egneter
gen i n . e nem Blick, als naͤhme er an dem, was um ae whlag: ö nen Theil. Unter der äbrigen Menge, die hier rde hr er r nur als zuschauend erscheint, bemerken wir Horn Und Eg⸗ mont, noch ohne hervorragende Persßnlichteit, und aue die andct?n Frogen, welche gleich diesen im Kampfe für Freiheit und Glauben
ir Leben lassen, oder mit dem Oranler das Span ische och zerbre⸗ zen sollten. Doch auch andere berühmte Manner der 3 und des
n voran, und sodann cin Kreis von Frauen, durch Sä, , des Kaisers, Maria, Köni⸗ * . ildern sahen 83
alt der dlteren arn. Nur in alten
muässen wir die Malweise des Bildes, so wie seine ganze ohne
die alten Nieder⸗ aler ausüben muß⸗
Viel bestimmt er ist diese Niederlaͤndische Tradition jedoch in dem zwei⸗
ten Bilde festgehalten, von de Bie fve, gleichfalls in Brüssel. Es stellt
des s. g. Fompromisses durch die Großen
reiheit nach der anderen genom⸗ Ohne die
einer seiner Vorfahren anzutasten gewagt hatte, selb nicht der
Endlich sollten sie noch mit der in Spanien so wohl ur Unterschrift des
Auf den Stufen einer erhöhten Scͤulenhalle, welche den großen
Haal umgiebt, in dem sich die Geusen versammelten (diesen Namen ab man ihnen zum Spott, und sie selbst behielten ihn als Ehrentitel), eht zur Linken der Graf Brederode selbst, ein feuriger Mann, dessen Anrede die Versammlung noch mehr zu entslammen und in ihrem Entschlusse zu befestigen scheint. Die Vornehmsten unter ihnen, lau-
namhafte Maͤnner, siehen und sitzen im Vordergrunde um einen den Protest zu unterzeichnen, den Graf Philipp
nen vorgelegt hat. Dieser selbst sizt, dem Beschauer
goldglaͤnzender . Harnisch, bereit, mit dem Schwerte zu bestegeln, orn
er wie in dem von Gallait, jeden= ndischen Meistern noch naher, na⸗
.
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kerstreuen. 8 Recht der
R
daher konnte man fur sie nicht von
i . waͤre es billig gewesen,
wohlerworbenen Platzen zu verd Genuß ihrer Ausstellung, n,, ,, as Gemälde von Rosenfeld er ist schon bei Gelegenheit seiner ruͤheren Ausstellung hierselbst Gegenstand der Her ger feen bn . laͤttern geworden, weshalb wir auch heute nicht aufs neue darauf einzugehen gedenken. Wir bemerken nur, dag durch die Gegenwirkung jener ebenbeschricbenen Niederlaändischen Nachbarn der Bergieich wenigstens fuͤr jetzt, ein nachtheiliger ist. Doch erkennen wir darin das würdige Streben auf gleicher Bgsis an und wünschen, daß der junge Kuͤnstler auf dem begonnenen Wege fortschreiten moge. a.
Dramatische Vorlesungen.
Nach ginem zweijäͤhrigen Aufenthalt in Wien ist Herr von Holte wieder nach Ar h zurückgekehrt, um laͤngere Zeit *? zu 36 len. Den Freunden der dramatischen Kunst s. derselbe durch seine fruͤ—⸗ here poetische Thaͤtigkeit, die er auf seinen Wanderungen auch un— serer Hauptstadt ab und zu gewidmet, gewiß im besten Andenken ge⸗ blieben, und nicht minder scheint er seinerfeits immer mit besonderer Neigung sich zu uns zurüqckzüwenden. Was er als Regisfeur am Ki— nigsstaͤdtischen Thegter geleistet, konnte zwar nicht zu so allgemeiner Anerkennung von Seiten des Publikums gelangen, 'als sein? Talent im Vorlesen dramatischer Werke, da die Menge sich wenig um das kuͤmmert, was hinter den Eouiissen vorgehᷓt, sondern nur ban unmit⸗ telbaren Eindruck der Darstellungen hinntnimt, ohne nach der künst⸗ lerischen Leitung zu fragen, unter welcher diefe zu Stande kommen; desto lebhafterer Theilnahme und Würdigung hatten sich dagegen stets seine Vorlesungen zu erfreuen, in denen er eine fo innige und feine Auffassung dramatischer Dichterwerke entwickelt, im Verein mit der seltenen Gabe, dieselben in ihren mannigfachen Gestalsen mit Hargi⸗ teristischer Mägncirung des Srgans und lebendigem Kusdruch der he⸗ terogensten Leidenschaften, Empfindungen und Individualltdten wie⸗ derzügeben. Einen Elklus soicher Borstellungen wird Herr van Holtei
am naͤchsten Freitag wiederum beginnen und uns darin einige der
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