auptzwecke des diplomatischen Strebens seyn; und die Allian mit China, die Politik Chinas werden Gegenstande von ü gender Wichtigkeit werden fuͤr jedes Kabinet Europa's und Amerika's.“
„Welche Umwälzungen in Bezug auf Religion, Re iale Einrichtungen d ehungen der
suchte, die Belgische Revolution als eine vollendete Thatsache zu betrachten, war sie bemüht, dem Einfluß, den die des Koͤnigreichs der Niederlande auf das Gleichgewicht der Macht in Europa hervorzubringen drohte, entgegenzuwirken. Vor Allem nerbletung ihres guten Willens zu Gun⸗ sten Belgiens den Einfluß zu theilen, den Frankreich sonst allein ausgeuͤbe haben würde; und während sie selbst der Anwendung von Feindseligkeiten gegen die Citadelle von Antwerpen ihre Zu— stimmung gab, verpflichtete sie sich gegen die ubrigen Maͤchte, sich jedem Versuche von Seiten Frankreichs, die Operationen weiter auszudehnen als man uͤbereingekommen, zu widersetzen.
Je mehr England dazu beitrug, die Unabhängigkeit Belgiens im Jahre 1831 festzustellen, um so mehr fuͤhlt es sich verpflichtet, jeder spaͤteren Maßregel entgegenzuwirken, die jene ülnabhaͤ nominell und das Königreich zu einer bloßen Provinz Fran machen koͤnnte.
Angelegenheiten, Nationalitaͤt und so dieser großen Umgestaltung der Bez werden konnen, wer mag es wagen, darüber Vermuthungen anzu⸗ stellen? Aber wir werden mit Sicherheit den Schluß ziehen können, daß diese Folgen, wiewohl wir ibr Wesen nicht zu errathen vermb⸗ und groß seyn werden; auch brauchen wir kein Be⸗ für einen solchen zu erklaren, der Allgemeinen außerordentlich wohl⸗ sey, ja, wir glauben, daß der gegenwaͤrtige Traktat mit China als ein Ereigniß erscheinen wird, welches zu den wichtigsten Epochen der Geschichte des Menschengeschlechts zu rechnen ist.“
Um auch andere Länder an den Vortheilen, welche der Han⸗ del mit China bieten wird, theilnehmen zu lassen, wird von der Chroniele vorgeschlagen, Hong⸗kong zum Freihafen ationen zu erklären, weiches dem dortigen Grund⸗Ei⸗ enthum einen hohen Werth verleihen wurde. at auch in der ubrigen Presse Anklang von mehreren Seiten ausgesprochen, da China errungenen Vortheile des Handels⸗-Verkehrs nicht auf Eng⸗ land beschraͤnkt, sondern allen Nationen ohne Ausnahme freigege⸗ Der Standard bemerkt in dieser Hinsicht: „Die Chronicle aͤußert die Vermuthung, daß unsere Reglie⸗ rung keine andere Europaͤische ohne Zweifel die Handelsstaaten der neuen Welt mit begriffen wissen will) daran hindern werde, an den Vortheilen der Ausdehnung des Chinesischen Handels Theil zu nehmen. Zweifel hätte einem Engländer kaum einfallen konnen, wenn nicht die aͤrgerliche Eifersucht einiger Pariser Journale die bracht hatte, daß Großbritanien sich ein Monopol des CThinesischen Handels anzumaßen beabsichtige.
elt zu Löina wer sie bemüht, durch
gen, zahlrei denken zu tragen, ihren Ein im Ganzen für die Menschhe
Niederlande.
Aus dem Haag, 27. Nov. Dle Gebiets⸗Abtretungen, welche, dem neuen mit Belgien ab diesseits stattfinden, sind hoͤchst un durch die Belgischerseits dagegen geschehenden Cessionen vollstandig kompensirt. Sie haben meistens nur den Zweck, Unregelmaͤßigkelten der Graäͤnze, wie sie durch die Londoner Konferenz festgestellt wor⸗ den, abzuhelfen. Im Limburgischen tritt Niederland zwar auch einige Häuser mit etwa 60 Seelen ab, doch wurde der Besitz derselben n, indem dadurch fuͤr die Steuer ⸗Kon⸗ ehr⸗Ausgabe entstehen wurde. Fuͤr die Sicherheit der Festung Mastricht, in deren Nähe der zuletzt er⸗ waͤhnte Landstrich liegt, erwaͤchst uͤbrigens durch dessen Abtretung nicht der mindeste Nachtheil.
Deutsche Bundesstaaten.
SGannover, 28. Nov. Die Gesetz⸗ Sammlung enthält folgendes Gesetz faͤr die Landestheile, in welchen das Preußische Recht beibehalten worden, die Ausleihungen von Deposital- und Pupillen 214. Geldern an Landes⸗-Kassen, so wie den Zinssatz bei Ausleihungen solcher Gelder an Privat⸗Personen betreffend:
„Ernst August, von Gottes Gnaden Koͤnig von Hannover, Koͤniglicher Prinz von Großbritanien und Irland, Herzog von zu Braunschweig und Lüneburg heilen Unseres Königreichs, in welchen das Preu⸗ sische Recht gesetzliche Kraft behalten hat, ist die Ausleihung von aus den Depositis der gerichtlichen und der ad⸗
Diese Aufforderung efunden, und es wird
eschlossenen Vertrage zufolge, die von England in
edeutender Art und werden
ben werden sollten.
Nation (worin dies Blatt fuͤr uns nur eine Last
trolle eine bedeutende
Diese Idee ist indeß eine Ab⸗ Großbritanien kann ein solches Monopol nicht einfuͤh⸗ ren, wenn es auch wollte, und es hat keinen denkbaren Beweg⸗ grund dazu, vielmehr ist gerade das Gegentheil der Fall. Wie könnte England ein Monopol einfuͤhren, es waͤre denn, daß es die ganze Chinesische Kuͤste blokirte und mit Zoll-Beamten besetzte? Und waͤre dies möglich, waͤre es auch moͤglich, daß es ohne Kosten und Ge— fahr den Handels⸗-Verkehr fuͤr sich allein behalten koͤnnte, warum In fruͤheren Zeiten, als unser Handel und
debenbuhler zu kaͤmpfen hatten, welche den Untergang beider beabsichtigten, war es noͤthig, sie durch Mono⸗ pole zu schuͤtzen, wo wir solche Monopole einfuͤhren konnten, so wie durch Repressalien; jetzt aber, da der Handel und die Schiff⸗ fahrt unseres greęßen Reiches alle Konkurrenz uͤberfluͤgelt haben, wuͤrden diese Huͤlfsmittel der Schwachheit positive Hemimnisse seyn. Je mehr Handel China hat, desto reicher wird es werden, und je reicher es ist, desto besser faͤr die Nation, welche jetzt un⸗ abaͤnderbaren Verhaͤltnissen zufolge, fortan sein hauptsaͤchlichster Handelsfreund bleiben muß.“
Es bestaͤtigt sich nach den offiziellen Angaben vollkommen, daß die Chinesen in den letzten Gefechten sich sehr tapfer gehalten und namentlich bei Bedienung ihrer Kanonen viele Festigkeit be⸗ wiesen haben; auch heißt es, daß es ihnen nicht an Muth, wohl Eine große Menge Tataren, welche das Feuer der Englaͤnder verschont hatte, scheint den Tod der en zu haben, und in dem Bericht des ough Gough wird behauptet, daß die Mandschu⸗Race in der Stadt Tschinkiangfu ganz aufgerieben sey. Die achtbaren Einwohner hatten sich aus Tschinkiangfu, wie dies auch bei den ubrigen von den Englaͤndern genommenen Staͤd⸗ ten der Fall war, entfernt, und vom Lande war Gesindel herbei⸗ gestroͤmt, welches sich mit der Bevoͤlkerung vereinigt hatte, um zu plundern und die Gebaͤude anzuzuͤnden. Die enggebauten Gassen der Stadt verhinderten die Englaͤnder, diesen Graͤueln Einhalt zu Stadt zu raͤumen, in welcher ohne⸗ hin wegen der Menge aufeinandergehaͤufter Leichen bei 90 Grad Fahr. Hitze eine Epidemie zu befuͤrchten stand. Das Benehmen der Anwohner des Jantseklang gegen die Englaͤnder wird sehr eruͤhmt, sie bringen ihnen allerlei Lebensmittel, unter welchen sich esonders die Gemuͤse auszeichnen, und verlangen dafuͤr kein Geld, sondern nur einen Zettel mit der Aufschrift „Britischer
Der Globe macht auf die mehr als Spartanische Hinge⸗ bung aufmerksam, welche Lady Sale in Afghanistan gezeigt, und auf den unleugbaren Einfluß, den sie auf die gluͤcklsche Beendi⸗ gung des Krieges gehabt habe, und dringt darauf, daß sie bei den Ehrenbezeugungen und Belohnungen, welche die Koͤnigin und das Land den tapferern Anfuͤhrern der Expedition gegen Afghanistan verleihen durften, nicht vergessen werde.
Die Times enthält eine furchtbare Beschreibung von elner Ueberschwemmung, welche die Stadt Funchal, auf der Insel Ma⸗ deira, heimgesucht hat. Vom 2. Oktober an hat es hier den gan— zen Monat hindurch so furchtbar geregnet, daß man den Unter— gang der ganzen Insel befürchtete. Babei herrschte fortwaͤhrend Sturm, welcher viele Schiffe beschaͤdigte. sind 300 Haͤuser zerstoͤrt worden und man berechnet den Schaden auf 2 Millionen Contos Reis. lange trocken gewesen war, mit einem plbtzliche w und einem schweflichen Geruch an. afen stieg, luß schwoll
in Aufnahme. bis 12 Zimmern kostet mit seiner Nachbarscha andernehmen und mi deren Platze wieder a
sollte es dies thun? unsere Marine gegen
Cumberland, Herzo In denjenigen
Kapitalien, sowohl ü ministrativen Behörden, als auch aus den Kässen der Kirchen, Schu⸗ len, Armen⸗ und anderen milden Stiftungen, so wie aus den Geldern der Minderjaͤhrigen und der unter Kuraĩel stehenden Personen, eini⸗ gen Beschraͤnkungen unterworfen, welche den jetzigen Verhaͤltnissen nicht mehr angemessen sind, die Ausleihung der gedachten Kapitalsen aber zum Nachtheile der dabei Betheiligten erschweren. hervorgehenden Mißstaͤnde zu beseitigen, haben Wir, auf den Antrag Unserer getreuen allgemeinen Staͤnde⸗Versammlung, fuͤr die gedachten Landestheile Folgendes zu verordnen beschlossen: 3
8. 4. Es soll gestattet seyn, sowohl die in den Depositis der ge⸗
richtlichen und administrativen Behörden, als auch die in den Kassen der Kirchen, Schulen, Armen⸗ und anderer milden Stiftungen be⸗ findlichen, so wie die den Minderjaͤhrigen und den unter Kuratel ste⸗ ersonen gehoͤrenden Gelder, bei Unseren Landes⸗Kassen zins⸗ bar zu belegen, oder auf Unsere Landes⸗Kassen ausgestellte Schuld⸗ en mittelst derselben anzukaufen. i Privatpersonen konnen solche Gelder auch ferner, ge⸗ gen hypothekarische Eintragung auf Grundstuͤcke, nach den bisherigen Bestimmungen belegt werden, immittelst darf dabei der Zinsfuß, en steht, demfenigen gleich bedungen wer⸗ den, welchen Unsere öffentlichen Kassen gewaͤhren. Zu einem gerin⸗ geren Zinsfuße darf die Belegung nur aüs besonderen, die Belegung auch gegen einen geringeren Zinsfuß rathsam machenden Gruͤnden, wie z. B., wenn die Gelder bei Unseren Landes-Kassen nicht sobald belegt, oder fuͤr solche Landes⸗Obligationen nicht vortheilhaft ange⸗ kauft werden konnen, geschehen.
§. 3. Gruͤnde dieser Art sind von den Verwaltern der obenge⸗ dachten Kassen oder den sonst dabei betheiligten Personen zu pruͤfen und sodann der Behoͤrde, unter deren Aufsicht die Verwaltun zur Genehmigung vorzulegen. hoͤrde ertheilt, so bedarf es der Genehmigung der dieser vorgesetzten Behoͤrde nicht weiter.
S. 4. Durch die vorstehenden Bestimmungen werden davon abweichenden bisherigen Vorschriften, wie namentlich die der Deposital⸗Ordnung vom 15. September 1783, so wie die der ss. 636 Tit. XI. und 467, 472, 480, 490, Tit. XVIII. Th. II. des Allgemeinen Landrechts und des 8. 160 des s abgeaͤndert; es behält jedoch, so viel das Verfahren bei ung von Geldern der im 8. 1 gedachten Art betrifft, bei den bisher bestehenden Vorschriften sein Bewenden.
Das vorstehende Gesetz soll in die erste Abtheilung der Gesetz—⸗ Sammlung aufgenommen werden.
Hannover, den 22. November 1842.
Mainz, 20. Nov. (A. 3.) Ein politischer Prozeß, welcher vor dem hiesigen Zuchtpollzei⸗Gericht seit einigen Tagen verhan⸗ delt wird, macht auf einen großen Theil der Zuhoͤrer einen so ganz eigenthuͤmlichen Eindruck, daß es mir schwer wird, denselben zu schildern. Ein Prozeß wegen geheimer hochverraͤtherischer Ver⸗ bindungen zum Umsturz des Staats und zur Begruͤndung Deut— scher Einheit in Form einer Republik! Ein solcher Prozeß gegen Leute verhandelt, die der arbeitenden Klasse angehoͤrig, durch Ge⸗ burt und Erziehung frei von ehrgeiz muͤhevolles Leben allen utopischen Endlich in einer Zeit, wo das Wort „Einheit Deutschland“ zur Wahr⸗ helt wird, wo dasselbe den beredten Lippen eines großgesinnten Fuͤr— sten entstroͤmt, und im Kreise der Fuͤrsten mit Und in einer Stadt des Frohsinns und in einem Lande der heitersten Lebens-Anschauung wird dieser Prozeß geführt, in einem Lande, das von jeher sich durch seinen Sinn fuͤr Gesetz⸗ lichkelt auszeichnete! Wenn man Zeit, Verhaͤltnisse und Umge— bung vergleicht, so wird man versucht, dieser ganzen Sache nicht mehr Wirklichkeit als den Luftspiegelungen an der Kuͤste der Sicilianischen Meerenge zuzusprechen, die, unter dem Namen Fata Morgana bekannt, selbst den Naturkundigen mit seltsamen Bil⸗ dern von Schlffen, Thuͤrmen und Schloͤssern taͤuschen. So viel hat die Verhandlung bis jetzt wohl ergeben, daß in der Ver⸗ en der durch die Juli-AgAufregung rten Hoffnungen die nach berathen haben,
Um die daraus
aber an Disziplin gebricht.
Gefangenschaft vorgez
Yer on e, General ⸗ Lieutenants §. 2.
wenn kein hoherer zu erhalten
thun, und sie beeilten sich, die
die Genehmigung von die
§§. 45 und 49 Tit. 1. der
— — — — — —
In Funchal allein
Das Wetter .nachdem es allen des Ba⸗ Die See in dem und hald darauf goß es in Stroͤmen herab. Der schnell an und riß alle Barken fort.
ser von gegossenem Eisen kommen hier immer mehr ches Haus von drei Stockwerken mit 10 ungefahr 1000 Pfd. St., und wenn man ft nicht zufrieden ist, kann man es ausein⸗ t hoͤchstens 25 Pfd. Unkosten an einem an⸗
en Bestrebungen und durch ein raͤumereien entruͤckt scheinen!
eifall vernommen
H London, 24. Nov. politischen Kreise in England w seit den letzten Wochen, ausschl Betreff einer Zoll⸗Vereinigun gerichtet. Ich komme auf die Wichtigkeit ist, daß man die Ansi in Deutschland kennen lerne. bindung auf die kommerziellen Interessen E so bedeutend seyn, daß seine Bezlehungen zu dadurch wuͤrden veraͤndert werden. die Englische Regierun sitlon gegen diese Maßregel enthalten wurde, Lieblings⸗Gegenstand des Köni le der Franzosischen
Die Aufmerksamkeit der höͤchsten
seit einiger Zeit, und besonders ich auf die Ünte g zwischen Frankrei egenstand zur
rhandlungen in ch und Belgien ck, weil es von glands uͤber denselben gen einer solchen Ver— nglands wurden nicht jenen beiden Laͤndern ch ö daß gen O⸗ weil sie . — zosen und bei einem ation sehr populair ist.
lt sich hierbei vielmehr um andere Dinge. ngen, welche im Jahre 1831 zwischen den fuͤnf Maͤchten in London wegen der Ünabhaͤngigkeit Belgiens stattfanden, trat England meissentheils auf die in Bruͤssel und ihres end sie die anderen
Die Wirkun
zweiflung uber das Mißli 1830 in Deutschland gen gewanderten Fiüͤchtlinge ihrem Vaterlande den Segen der Einheit und Freihelt in ih⸗ hrung von Associationen zu verschaf— ß zu diesem Ende ein vollstaͤndiger Plan festgesiellt zur Ausfuhrung gebracht worden ist, als man Mit⸗ nselben warb und gewann. Unter allen aber, welche st keine einzige Person von reicher Stellung, vielleicht 6 . . erstrebt wer⸗ nd die mit Bewußtseyn ch angeschlossen hat. ö. ichtungen der Englischen
ch glaube au
sich blos des halb jeder feindfel rem Sinne durch Herbelf
fen, und da und insoweit lieder fur de dur bekannt geworden, Verhaͤltnissen oder einfl der man einen Ueberblick den sollte, zutrauen kann, und Mittei dem Verein si vermuthen, daß
s der Fran großen T ei
den Unterhan bedeutenden
kei eite der Repraͤ⸗ m n gn,
aupt⸗Verbuͤndeten,
sentanten der Regie aͤchte zu bewegen
Frankreich.
einzelne den Sturmwinde.
Französischen Arbeiter ⸗⸗Klasse entnommene Grundsaͤtze, wie B. das Maximum im Erwerbe, die 6 r zur rbeit, die Bestrafung des Mußigganges, die Sicherung
des Arbeitsgewinnes, die Sorge für Arme und Schwache,
und kurz gefaßt, das Prinzip, daß Erziehung, Unterricht und Lebensunterhalt zu den Menschenrechten gehören, die nn n dergestalt eingenommen und verblendet haben, daß sie die Gefährlichkeit der Mißdeutung und der Ausfuͤhrung und alle Anhaͤngsel uͤber den scheinbar edlen Zweck vergessen dan
Es scheint ger also in der Hauptsache ein Mangel an Ürthell und
an Kenntniß, an Erziehung und an Klarheit die Illegalltaͤt er⸗
zeugt zu haben. Die Verhandlungen werden geschickt geleitet, ein
Verdienst, welches dem Vorsitzenden, Herrn Kreisgerichts *.
denten Dr. Levita, gebuͤhrt, dessen verständige und erfolgreiche Lei⸗
tung und Mitwirkung in allen wichtigen Geschaͤften des Gerichts⸗ hefe im Publikum gern anerkannt und das Vertrauen auf die echtsprechung wie im Allgemeinen, so auch in dem vorliegenden
Fall, gewiß rechtfertigen wird.
Samburg, 25. Nov. Es muß wohl seine Richtigkeit ha⸗ ben, daß Amerika in diesem Jahre eine uͤberaus gesegnete Aerndte von Getraide gehabt hat, da die Preise von Weizen und Welzen— mehl dort fortwährend im Sinken bleiben. Die letzten Notirun⸗ gen aus New⸗York von 80 Cents pr. Bushel Weizen, 4 Dollars pr. Faß Mehl sind bereits niedriger, als an den Deutschen See⸗ platzen zu kaufen ist. Erstere betragt kaum 40 Thaler pro Preußi⸗ schen Wispel, wobei zu beruͤcksichtigen ist, daß in New⸗Nerk die Preise von Weizen und Mehl in der Regel höher noch sind, als in mehreren Nebenhaͤfen. In Baltimore, Boston 1c. kauft man beides gewohnlich etwas billiger noch. Auch hat dies nun bereits Veranlassung gegeben, daß von hier aus einige Auftraͤge nach Nord⸗Amerika gegangen sind, um dort Mehl einzukaufen und hler⸗ her zu senden. ir durften uns nicht wundern, wenn im naäͤch⸗ sten Fruͤhjahr ein paar Ladungen davon hier eintreffen und in Konkurrenz mit dem Deutschen Mehl und Weizen treten.
Frankfurt a. Dt., 26. Nov. Ernst ist auf seiner Reise nach Rußland von Koͤln hier eingetroffen und hat bereits drei Konzerte gegeben, in welchen auch Döhler mitwirkte. Den grbß⸗ ten Beifall erhielt wieder der „Carneval“ des Violin-Virtuüosen und seine beiden Etüden „Feuillet d'Album“ und „Erlkoͤnig‘. Fuͤr die Dedication der 1 die nach der bekannten Schu⸗ bertschen Lied⸗Lomposition fuͤr die Violine arrangirt ist, hat Ihre Kaiserl. Hoheit die Großherzogin von Weimar dem Virtuosen einen kostbaren Brillantring zustellen lassen.
Luxemburg, 19. Nov. Unter den Gesetz⸗Entwuͤrfen, welche die Landstaͤnde in den letzten Sitzungen angenommen haben, sind besonders das Gesetz uber die Bier-Accise und das uͤber die Pa⸗ tentsteuer zu erwaͤhnen, von welchen die Steuern um ein Zehntel herabgesetzt worden sind.
Spanien. Paris, 26. Nov. Es sind hier folgende telegraphische De⸗ peschen eingegangen: I. Perpignan, 24. Nov. Die Junta von Barcelona hat am 21. November „Tirailleur-Bataillone des Vaterlandes“ organisirt und eine Proclamation an die Armee erlassen, worin sie dieselbe auffordert, sich ihr anzuschließen. Die Beamten, welche die Junta anerkennen, bleiben auf ihren Posten. In Valencia herrschte am 20sten in Folge der aus Barcelona eingegangenen Nachrichten große Aufregung. IH. Bayonne, 23. Nov. Berichte aus Saragossa vom 19. November melden, daß dort nichts vorgefallen sey. Man kannte dort die Vorgange in Barcelona. In Lerida hatten die⸗ selben große Unruhe erregt.
Barcelona, 19. Nov. Der hliesige Constit u cion al ent⸗ haͤlt Folgendes: „Wir sind aus glaubwürdiger Quelle äber die Absichten des Generals van Halen in Bezug auf unsere Stadt unterrichtet worden. Er denkt nicht daran, die Stadt anzugreifen, sobald man ihn selbst nicht angreift; 59. dies geschehen, so ver⸗ spricht er den Fremden, sie davon in Kenntniß zu setzen und ihnen eine gewisse Frist zu bewilligen. Die Posten sind ausgeblieben; an glaubt, daß sie von dem General⸗Capitain angehalten worden ind.“
Es herrscht hier die groͤßte Ruhe und das Eigenthum wird respektirt; einige schlechte Subjekte, welche die anfängilche Ver⸗ wirrung zum Pluͤndern hatten benutzen wollen, sind auf der Stelle verhaftet worden. Die von den Truppen Zurbano's beim Eindringen in eine Straße veruͤbten Exzesse sind unbedeutend. Die Tochter des Generals van Halen, die Gemahlin des Ge⸗ nerals Zavala und der Brigadier Chacon wurden in dem Augen⸗ blicke, als sie sich an Bord des „Meleager“ fluͤchten wollten, von einigen National⸗Gardisten der Hafen⸗Vorstadt Barcelonetta ver⸗ haftet, und man wollte sie als Geiseln abfuͤhren, ließ sie aber auf Verwendung des Franzoͤsischen Konsuls wieder frei.
Ein Mitglied des hiesigen Ayuntamiento hat den Vorschlag gemacht, den Infanten Don Francisco de Paula nach Barcelona zu berufen, er fand jedoch keine Unterstuͤtzung bei seinen Kollegen.
S Paris, 26. Nov. Wir erhalten heute die Barceloneser Blaͤtter vom 26sten, die an diesem Tage seit dem 15ten zum erstenmal wieder in vollstaͤndigen Nummern erschlenen. Der Con stitucional und der Imparcial hatten bisher eine ziem⸗ lich zweideutige Neutralität zwischen der Staatsgewalt und dem Aufstande beobachtet. Der sonst sehr besonnene und gemaͤßigte Imparcial nimmt indessen heute scheinbar leidenschaftlich Partei far den letzteren, ob freiwillig, mag dahingestellt bleiben. „Es ist Zeit“, sagt er, „unser Stillschweigen zu brechen. Barcelona hat eine wahre, eine große, eine prächtige (magnifica), eine furchtbare Revolution vollbracht. Die Schatten unserer ehrwuͤrdigen Ahnen aben ihre Grabsteine gesprengt, sie haben das Herz ihrer Enkel eruͤhrt, ihren Verstand erleuchtet und ihren Arm gestaͤhlt. Ueber⸗ naturlich ist, was wir gesehen haben, wunderbar ist die aus dem Chaos hervorgegangene Einigkeit, wunderbar die Ordnung inmitten des Aufstandes.“ Indem er von den wahren oder angeblichen Suͤnden der Regierung spricht, fährt der Imp arctlal fort: „Catalonien schien das Hauptziel des Hasses der Mandarinen zu seyn. In unserem Fuͤrstenthum war die persoͤnliche Sicherheit eine Lage; man monopolisirte guf eine infame Weise die Frucht unfferes Schweißes; man stuͤrzte durch einen Firman (den Befehl zur Shließunt, der Tabacks⸗ Fabrik) Hunderte von Wei⸗ bern ins Elend; man bereitete einen Handels⸗Pertrag vor, der un⸗ sere Industrie zerstbren sollte, und den man ohne Mitwirkung der Cortes , . beabsichtlgte; wir wurden von wilden Det po⸗ ten perhoͤhnt, welche vor unseren Augen Mauern von Bayonetten aufflihrten und Walder von Kanonen aufpflanzten: Da erhob das Volk seine Hand, und das Alles verschwand wie Rauch vor dem In sonderbarem Mißklange zu diesen heftigen
d ĩ t der friedli u tue aeg e — . om Minssteriums und die Dekrete des Re⸗
e die 8 , Formen mittheilt.
enten unter de⸗Bälletin findet der Imparcial uch für neren der Junta und neben seiner eige⸗ Platz neben den sa, in welcher er den Sieg des Cataloni⸗
nen orientalischen Pro jeses Blatt hat mit einem Worte nicht schen gin scuhe⸗ ** 3 2 — sey mit seinem eigenen pronun- die Miene, a en Varceionesern selbst aber scheint es ziemlich Ernst Lianen; de gie Junta hat bereits einen Landmann zrschießen damit zu a,, strngen Bande gegen den Diebstahl ůbertreten lassen, der ih der drei andere Diebe, die man eingefangen, sind hatte. Zwei o Tribunale verwiesen worden, aber nur, weil
r e , r an für sie der Bekanntmachung des Bando der Junta vor hergegangen er. deren Errichtung die Regierungs— Die Berathungs⸗ Junta, de ie nng n
is ernannt aber noch nicht installirt und in ul Gefen, . Sie besteht gel aus neun Mitgliedern, unter denen sich keine bekannten Namen finden. Hier das W hn derselben: D. Jaime Badia, Francisco Vim̃as, Jose Xifr, Juan Menserdä, José Bonilla, Agustin Jañeß, To⸗ Rwäs Coind, Juan Agell und Josc Maluquer.
Militairssche Erelgnisse sind seit dem 18ten in Barcelona nicht mehr vorgekommen. An diesem Tage ruͤckte die National⸗-Garde aus, um zu verhindern, daß der General van Halen Proviant in das Fort Monjuich werfe, allein die von dem Fort aus geworfenen Granaten zwangen die Buͤrger⸗Soldaten bald, sich unverrichteter Sache zuküäckjuziehen. Die DVeschießung der Stadt hat wenig Schaden verursacht. Dem Christinischen Po pagag o hat eine Bombe die Presse zerschmettert. Die Citadelle ist in der Nacht vom löten auf den 17ten mit Hinterlassung zweier vernagelten Kanonen und einiger Verwundeten geraäͤumt worden, nachdem sie am Tage zuvor einen dreimaligen Angriff der Bar⸗ celoneser abgeschlagen. Waͤhrend des Kampfes am (löten sind fünf oder sechs Häuser der Stadt, von denen drei in der Straße der Goldschmiede, durch die Soldaten gepluͤndert worden. Dem General Zurbano wird Schuld gegeben, daß er seine Leute durch das Versprechen der Pluͤnderung zum Kampfe angefeuert habe. Dle Geruaͤchte von dem Abfall zweier Regimenter in Arragonien und des Provinzial-Regiments von Burgos, sind ungegrundet. Nur einzeine Soldaten sind bis jetzt zu den Insurgenten uͤberge⸗ gangen. Der Imparcial giebt die Zahl der am 19ten gekom⸗ menen Ueberlaͤufer auf 60 an. Das Hauptquartier des General⸗ Capitains von Catalonlen ist noch immer in San Feliu am Llobregat. Die vom Montiteur gemeldete „CLapitulation der Garnison von Guadalaxaran ist nichts anderes als die Capitula⸗ tion des in dem Fort Atarazanas stehenden Regimentes von Guadalaxara. Ueber die Haltung der uͤbrigen Catalonischen Staͤdte, deren Aufstand durch telegraphische Nachrichten gemeldet ist, wissen die Barceloneser Blaͤtter vom 20sten noch nichts zu sa⸗ en, außer daß sich in Igualada und Rous eine dem Aufstande in
arcelona guͤnstige Stimmung gezeigt habe.
Griechenland.
S5 Athen, 12. Nov. Der Umzug des Hofes in das neue Schloß wird, wie man vernimmt, innerhaib eines Mo⸗ nates stattfinden, bis dahin hofft man den Theil des Pa⸗ lais, dessen man zunaͤchst bedarf, in wohnbaren Stand zu setzen. Einzelne Zweige der Hofhaltung, z. B. die Hof⸗ kasse, die Silber- und Leinwand⸗ Kammer, befinden sich schon seit längerer Zeit darin. Die Stadt war zwar mit der Verlegung der Residenz von Nauplia nach Athen sehr wohl zu⸗ frieden; wenn es sich aber darum handelt, die Lasten zu tragen und die Verpflichtungen zu erfüllen, die ihr obliegen, theils in Folge der beim Umzug getroffenen besonderen Uebereinkunft, theils in Folge der allgemeinen Gesetze, so erweist sie sich etwas saumselig. Gleichwohl hat sie sich endlich entschließen muͤssen, jetzt den vor dem neuen Schlosse befindlichen Plaßz einzuebnen und zu terrassi⸗ ren, und auch schon Hand an die Ausfuͤhrung gelegt. Bei der hierdurch veranlaßten Umwuͤhlung des Bodens nun hat man meh⸗ rere Sarkophage mit einigen, freilich nicht sehr bedeutenden, An— tiquitaͤten gefunden; ferner einen kleinen Löwen, etwa einen Meter lang, der nicht uninteressant ist, so wie auch einige Stuͤcke von Grabsteinen mit Verzierungen aus der besten Epoche Griechischer Kunst, wie es scheint. Bel der Fortsetzung der Arbeit durfte viel⸗ leicht noch manches Andere zu Tage gefoͤrdert werden. Uebrigens will ich bemerken, daß der Platz noch innerhalb der alten Mauern Athen's liegt. ;
Da sich uͤber das neue Douanen-0Gesetz mannigfache Kla⸗ gen erhoben hatten, und da viele Bestimmungen desselben allgemein theils als vexatorisch, theils als unausfuͤhrbar be— zeichnet wurden, so waren (wie ich schon fruͤher einmal er⸗ wähnte) die betreffenden Behoöͤrden und die verschiedenen Han⸗ dels Kammern aufgefordert worden, ihre Bemerkungen und Vorschlaͤge dem Finanz -Ministerium einzureichen. Der Koͤnig selbst besuchte vor etwa einem Monate, auf der Reise nach den Cykladen, Syra eigens in der Absicht, die Beschwerden des dorti⸗ gen Handelsstandes zu vernehmen und sich persöoͤnlich von der Nothwendigkeit der zu treffenden Modificatlonen zu uͤberzeugen. Diese Nothwendigkeit erschien denn auch als unabweisbar, und da uͤberdies die Behoͤrden und Handels⸗Kammern jener Aufforde⸗ rung baldigst nachgekommen waren, und also fuͤr eine Revision des Gesetzes hinrelchendes Material sich angehaͤuft hatte, so ist durch Königliche Ordonnanz eine Kommission ernannt worden, um das Material zu e. und zu demnaͤchstigen Abaͤnderungen die geeigneten Vorschlaͤge zu thun.
Sehr wuͤnschenswerth waͤre es, wenn auch einige andere Angelegenheiten unangenehmer Natur, welche der Regierung viele n,, bereiten, einem schleunigen Ende entgegengefuͤhrt würden. Dahin muß man vor Allem die , der Tuͤrkischen Unterthanen rechnen, deren fruͤher besessene Vakuf zu Moscheen und frommen Stiftungen gehörige Guter) die Re⸗ gierung gegen eine zu leistende Entschaͤdigung übernommen hat. Die rechtliche Verpflichtung laͤßt sich nicht abstreiten, uͤber die Ent⸗ schaͤdigungs⸗ Summe war man ebenfalls uͤbereingekommen, be— stimmte Zusicherungen wurden gegeben — und dennoch harren die 8 noch immer vergebens auf die definitive Erledigung
er Sache.
In dem Praͤsidium der Bank sind, nach hartnaͤckigen Wahl⸗ kaͤmpfen, bedeutende Veränderungen eingetreten. Wenn man fruͤher von vielen Seiten die Klage hoͤren mußte, daß die Bank 5 und gar in die Hände der Franzosen und der Französischen
artel gerathen sey — welches, wenn es gegruͤndet war, wohl hauptsachlich darin seine Ursache hatte, daß, anfangs wenigstens, e gr g Franzosen sich fuͤr dieses Instltut interessirten — so wird diese Klage jetzt wohl verstummen muͤssen; denn die jetzt Gewaͤhlten sind Me ner welche nicht 6 jener Partei n. werden durften. Prasident wurde Herr Eh. Klonaris, Praͤsident des Areopags oder Cassationshofes; Vice⸗Praͤsidenten die Herren
2333
Th. Rhallls und Antonopulos. Die Bank ⸗Operationen haben übrigens bis jetzt einen befriedigenden Fortgang; nur führt= die Versilberung der Banknoten, namentlich in den nzen, fuͤr Bauern und ärmere Leute, welche damit bezahlt werden und' nur kleinere Summen wieder verausgaben, manche Verlegenheiten herbei.
Moldau und Wallachei.
assy, 11. Nov. (A. 3.) Zu der Wahl eines neuen Hospo⸗ a Wallachei wurde den Bojaren eine Frist von 3 bestimmt. Es zeigen sich fuͤnf Parteien: der Fuͤrst der Moldau, Graf Kisseleff, der Ban Georg Phillipesko, Stir⸗ Bey und Bi⸗ besko sind ihre Kandidaten. Die meisten Anhänger zaͤhlt Herr von Kisseleff, und Rußland haͤtte leichtes Spiel, ihm den Fürsten⸗ stuhl zu geben, falls feine Politik es fuͤr zweckdienlich hielte. Hier nimmt man an, daß es fuͤr den Augenblick darauf verzichte; in diesem Fall wuͤrde Herr von Phillipesko höͤchst wahrscheinlich die Majorität der Wahlstimmen erhalten.
Fuͤrst Stourdza ist vorgesiern nach einer Abwesenheit von sechs Monaten hier e m Er wurde von der Granze bis nach Jassy von den Einwohnern des Landes mit großer Freude empfangen. Man hat ihm Deputationen entgegengeschickt, in den Kreisstaͤdten und in der Hauptstadt Ehrenbogen errichtet und Abends waren die meisten Haͤuser festlich beleuchtet.
Türkei.
Konstantinopel, 9. Nov. Handelsbriefe aus Erzerum be— richten, daß an der Persischen Graͤnze ein Zusammenstoß zwischen den Tuͤrkischen Kurden und den Persern stattgefunden habe, wo⸗ bei die Kurden den kuͤrzeren gezogen haͤtten. Der Angriff soll von den Kurden, die in Ueruͤmanig einfielen, aus gegangen seyn; die Perser haͤtten dann jene zuruͤckgedraͤngt und mehrere Tuͤrkische Ortschaften verheert. Der Englische Botschafter erhielt auf seine Erkundigung uͤber die Wahrhaftigkeit dieses Gerüchts von der Pforte die Versicherung, daß nichts Offizielles daruͤber eingegan⸗ gen, mithin die Sache wohl eine reine Erdichtung sey.
Mustapha Nuri Pascha verlangt wegen der in Syrien neu ausgebrochenen Unruhen Verstaͤrkungen, diese wird er durch die 2000 Mann regulairer Truppen, die zur Ablösung der Albanesen von hier abgegangen sind, erhalten; er wird aber, da ein leichter Vorwand jetzt vorhanden ist, auch die Albanesen beibehalten.
Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.
Paris, 26. Nov. Auch der Staats-Secretair des Krieges, Herr Spencer, hat nun, gleich den Herren Web— ster, Cushing und Wise, ein foͤrmliches Manifest erlassen, welches den Amerikanischen Blattern, die bis zum 1. No⸗ vember heute eingetroffen sind, Anlaß zu einer lebhaften Polemik gegeben hat. Dieses Manifest, im Vereine mit denen der anderen vorbenannten Maͤnner, bildet in der That ein vollstaäͤndi⸗
es Vertheidigungs-System zu Gunsten der Verwaltung des Prä— identen Tyler, dessen Stern neuerdings wieder am Horizonte sich erhebt. Noch kaum vor zwei Monaten wurde die Politik des Praͤsidenten von allen Seiten aufs heftigste angegriffen; man fand nicht harte Bezeichnungen genug, um sie herabzusetzen, die Presse und der Kongreß hatten sie gleichmaͤßig zum Ziele ihrer giftigsten Geschosse gewählt, und unter diesem allgemeinen Geschrei wurden die wenigen muthvollen Stimmen, welche gegen diese maßlosen und schon dadurch selbst sich ihr Verdammungs⸗Urtheil sprechenden Angriffe zu protestiren wagten, fast buchstaͤblich erstickt. Der Kon⸗ greß war der Hauptheerd, von wo der Laͤrmruf ausging, dort fanden die Schreier ihren Hauptanhaltspunkt; seit aber der Kongreß augseinandergegangen ist, hat auch dieses Laͤrmen ein Ende genommen oder doch seine betaäͤubende Kraft verloren, und seitdem gaben nur vier mächtige Stimmen die in die Gemü— ther zurückgekehrte Ruhe benutzt, um Herrn Tyler einen Beistand zü gewähren, der ihm nur allzu lange entgangen war. Diese vier Manifeste hahen, nach der Versicherung aller Briefe und selbst nach dem Gestaͤndnisse der dem Praͤsidenten feindseligen Zeitungen eine ungeheure Wirkung auf die öͤffentliche Melnung des Landes hervorgebracht, nicht allein durch die Gerechtigkeit der von ihnen vertheidigten Sache an sich schon, sondern vorzuͤglich dadurch, weil die als Sachwalter des Praͤsidenten auftretenden vier Maͤnner so eben noch die vier groͤften Namen der Whig-Partei waren. Die Ruͤckwirkung davon auf die Whig⸗Partel konnte nicht ausbleiben, und die Unentschlossenheit, das Schwanken und die Spaltung die⸗ ser ohnedies nur so lose zusammengehaltenen Partei haben noth⸗ wendigerweise dadurch nur noch zugenommen. Die Batterieen der Mehrzahl der Whig-Journale, die vor kurzem noch ein so lebhaftes Kreuzfeuer auf Herrn Tyler unterhalten hatten, sind bei⸗ nahe ganzlich verstummt und der Stand der Dinge hat sich vollkommen zu Gunsten des Herrn Tyler gestaltet. Dieses kann einen großen Einfluß auf die naͤchsten Wahlen des Staates New⸗ e. ausüben, die fuͤr die Zukunft der beiden Parteien so wich— tig sind.
Der neue Amerikanische Tarif setzt bekanntlich den Ein— gangs-Zoll auf fremde Seidenwaaren auf 25 Dollars per Pfund fest, sagt aber nichts daruber, ob Seidenwaaren, die mit Wolle gemischt sind oder mit Baumwolle, wodurch einerseits ihr Gewicht vermehrt, dagegen ihr Werth vermindert wird, auch den naͤmlichen Zoll bezahlen sollen. Der Zoll⸗-Ein— nehmer von New⸗York nun erkannte wohl an, daß man nicht wohl diese Arten von Geweben mit den reinen Seidenstoffen in eine Linie setzen und derselben Auflage unterwerfen koͤnne, da der Zoll von 25 Dollars auf die sogenannte melirte Waare tausend Pro⸗ zent des Werthes derselben gleichkame. Desungeachtet aber hielt er sich streng an den Buchstaben des Gesetzes, das keinen Unterschied festsetze, und nahm fuͤr alle Seidenwaaͤren ohne Ausnahme den gleichen Zoll in Anspruch. Der Courrier des Etats Unis, ein zu New-York erscheinendes Franzoͤsisches Blatt, welches sich zur besonderen Aufgabe gesetzt hat, die Franzoͤsischen Interessen oder richtiger gesagt, die , . der Bevoͤlkerung Franzoͤsischen Ursprungs in den Vereinigten Staaten zu vertreten, nimmt dar⸗ aus Anlaß, dieses Verfahren zu bekaͤmpfen. „Das waͤre ein Verbot , ver sagt er, und zwar ein um so ungerechteres, unheilvolleres
erbot, als es Waaren getroffen hatte, welche vor Votirung des Tarifs eingefuͤhrt worden waren. Man haͤtte nothwendigerweise sie wieder ausfuͤhren muͤssen. Es wurde darauf entschieden, daß diese ge— mischten Stoffe nicht der allgemeinen Kategorie der Seidenwaaren beigezahlt, sondern unter die Baumwollenzeuge oder Wollenzeuge gerechnet werden sollten, und daher im ersteren Falle 30 pCt., im zweiten 40 pCt. ad valorem bezahlen sollten. An die Collecteure wurde ein Rundschreiben zu diesem Zweck gerichtet.“ Man hatte nun anfangs geglaubt, durch diese Entscheidung werde der Sache abgeholfen seyn, und der auswärtige Seidenhandel, sowohl der Franzoͤsische, als der Deutsche und Schweizer, würde seine Ge⸗ schaͤfte fortsetzen konnen, ohne abwarten zu muͤssen, bis ber Kon⸗ greß selbst das von ihm gemachte Versehen wieder gut mache durch Ausfuͤllung der im Tarif vorhandenen Luͤcke. Allein aus einer genaueren Untersuchung des sehr unklar und dunkel abge⸗ faßten Cirkulars des Schatz? Controlleurs scheint sich zu ergeben,
auf neue Reclamationen gegebenen aber scheint hervorzugehen, daß man der Fassung des Cirkulars des Controlleurs absichtlich diese Form gab, um den Beamten, die mit dem Vollzuge beauftragt sind, großere Freiheit der An⸗ wendung zu lassen.
daß der Collecteur, um den Reclamationen der solche Waaren ein⸗ führenden Kaufleute zu willfahren, dem im Tarif verborgenen Sinn eine etwas gezwungene Deutung geben, ja sogar die In⸗ structionen des Schatzamtes auf eine Weise auslegen mußte, die nicht in der Absicht des Schatzamtes lagen Aus spaͤter
rklaͤrungen des Schatzamtes
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Inland. Berlin, 1. Dez. Se. Majestaͤt der Köͤnig haben Allergnaͤ⸗
digst geruht, dem Weinhändler Böttcher in Berlin die Anle⸗
gung der ihm verliehenen Großherzogl. Mecklenburg⸗Schwerinschen Kriegs⸗Denkmuͤnze zu gestatten. zos g⸗ Schwerinsch
Berlin, 1. Dez. Die in der Gesetz⸗ Sammlung enthal⸗ tene Allerhoͤchste Kabinets- Ordre wegen des verheißenen Steuer Erlasses und über die Beföoͤrderung einer umfassenden Eisenbahn—
Verbindung zwischen den verschiedenen Provinzen der Monarchie lautet folgendermaßen:
„Nachdem, Meinen Anordnungen gemäß, das Gutachten der
vereinigten staͤndischen Ausschuͤsse uͤber die Modalitaͤten des von Mir verbeißenen Steuer-Erlasses und uͤber die Befoͤrderung einer um⸗ fassenden Eisenbahn Verbindung zwischen den verschiedenen Provin⸗ zen der Monarchie unter Beihülfe aus Staatsmitteln eingeholt wor⸗ den ist, bestimme Ich, auf den Bericht des Staats-Ministeriums
vom ten d. M., Folgendes:
17 Ich will die, Meinen getreuen Unterthanen in dem Proposi— tions⸗Dekrete an die vorjaͤhrigen Provinzial ⸗ Landtage vom 18. Februar v. IJ, zum Betrage von 1,500,000 Rihlr. dis 1,9600900 Rthlr. in Aussicht gestellte Abgaben⸗-Ermäßigun auf die Summe von Zwei Miüionen Thaler ausdehnen . solche vom 1. Januar k. J. ab in nachstehender Art gewähren:
Zuvdrderst sollen darauf diejenigen 60, ooo Rthlr. angerech⸗ net werden, welche der Staats⸗Kasse durch die in Meiner Ordre vom 19. Dezember v. J, angeordnete Aufhebung der Abgabe von Miethkutschern und Lohnfuhrleuten schon vom 1. Januar d. J. ab entgangen sind.
Ferner habe Ich durch eine besondere Verordnung vom heu⸗ tigen Tage die nach der Sportel-Taxordnung fuͤr . Provin⸗ ziäl⸗Verwaltungs⸗Behörden vom 25. April 1835 zu entrichten⸗ den Ausfertigungs und Verhandlungs- Sporteln, die bisher eine jaͤhrlicht Einnahme von etwa 26 000 Rihlr. gewaͤhrt ha⸗ ben, vom 41. Januar k. J. ab aufgehoben.
Die uͤbrigen zur Eilelchterisg der Steuerpflichtigen be⸗ stimmten 926, 000 Rihlr. sollen zur Herabsetzung des Salzprei⸗ ses verwendet und dabei im Interesse der beduͤrftigeren Volks⸗ klassen solche Einrichtungen getroffen werden, welche die unver⸗ haͤltnißmaͤßige Verschiedenheit zwischen dem Faktoreipreise und dem Detail-Verkaufspreise des Salzes uͤberall auf ein billiges Maß zu beschraͤnken geeignet sind. Ich habe deshalb durch die heute von Mir vollzogene besondere Verordnung, eine Ermaͤ⸗ ßigung des gesetzlichen Salzpreises von 15 Rthlr. auf 12 Rthlr. fuͤr die Tonne vom 1. Januar k. J. ab angeordnet und be⸗ stimme zugleich, daß die nach Abzug des davon zu erwartenden Einnahme- Ausfalles von 1,746, 00 Rthlr. uͤbrig bleibende Summe von 186,000 Rthlr. vorzugsweise zur Vermehrung der bffentlichen Salzverkaufstellen, außerdem aber auch zu anderen, die moͤglichste Verminderung der Salzpreise beim Kleinverkauf bezweckenden Einrichtungen, namentlich zur Debitirung des Salzes in moͤglichst kleinen Quantitäten Seitens der vorbezeich⸗ neten Vin anch verwendet werden soll.
2) Neben dem vorstehend bewilligten Steuer⸗Erlasse wuͤnsche Ich dem Lande auch die Vortheile zu verschaffen, die, in mehrfacher Hinsicht, von einer Verbindung der Hauptstadt mit den Pro⸗ vinzen und der Provinzen unter einander vermittelst umfassen⸗ der, in den Hauptrichtungen das Ausland beruͤhrender Eisen⸗ e, n, erwartet werden durfen. Ich bestimme daher in Uebereinslimmung mit dem Gutachten der vereinigten staͤn⸗ dischen Ausschuͤsse, daß die Ausfuhrung solcher, von denselben uͤr ein dringendes Beduͤrfniß erachteten Eisenbahn-Verbin⸗ dungen durch die dem Staate zu Gebote stehenden Mittel, und insbesondere auch durch Uebernahme einer Garantie fuͤr die Zinsen der Anlage⸗Kapitalien mit Kraft und Nachdruck befoͤr⸗ dert werden soll, und will daruͤber von Ihnen, dem Finanz Minister, baldmögkichst nahere Antraͤge erwarten.
Wenn Ich sonach in die Belastung der Staats⸗Kasse mit einer neuen forllaufenden Ausgabe, die jedoch den Betrag von jaͤhrlich zwei Millionen Thaler nicht uͤbersteigen darf, hierdurch willige, so geschieht dies in der Hoffnung, daß es bei strenger Sparfamieit in allen Verwaltungszweigen, die Ich nach wie vor von saͤmmtlichen Departements Chefs erwarte, moglich seyn werde, jene neue Last, selbst, wenn sie aͤußersten Falles nach und nach den vorbestimmten hoͤchsten Betrag erreichen sollte, aus den ueberschuͤssen des Staats⸗ haushalts zu decken. Sollte dies aber ungeachtet Meiner hierauf ge— richteten Bestrebungen nicht gelingen und deshalb zur Aufrechthäl— tung des Gleichgewichts zwischen den Einnahmen und Ausgaben des Staats eine Wiedererhoͤhnng der Steuern noͤthig werden, die Ich fur diesen Fall unter verfassungsmaͤßigem staͤndischen Beirath anzüordnen Mir vorbehalte, so hege Ich zu Meinen getreuen Unterthanen das, durch die Erklaͤrungen der vereinigten staͤndischen Ausschüsse noch mehr in Mir befestigte zuversichtlichs Vertrauen, daß sie ein solches, fuͤr einen großen nationalen Zweck gefordertes Opfer gern und willig übernehmen werden. Das Staats Ministerium hat diese Ordre durch die Gesetz Sammlung zur öffentlichen Kenntniß zu bringen.
Berlin, den 22. Novemher 1842. Friedrich riedr Wilhelm. An das Staats-Ministerium.“ r h
Nachstehendes ist die Allerhoͤchste Verordnung wegen Aufhe— bung der Ausfertigungs- und Verhandlungs-Sporteln der Provin⸗ zial Verwaltungs⸗Behoöͤrden:
ö rich Wilhelm, von Gottes Gnaden, Koͤnig von
reußen ꝛc. ꝛc.
verordnen auf den Antrag Unseres Staats⸗Ministeriums: daß die nach ss. 6 bis 13 der Sportel-Tar⸗Ordnung fuͤr die Ober- Praͤsidien, , n, Konsistorien, Provinzial⸗Schul⸗Kosiegien und Medizinal⸗Kollegien vom 25. April 1825 in Verwaltungs— Angelegenheiten zu entrichtenden Ausfertigungs⸗ und Verhandlungs⸗ Sporteln vom 1. Januar kuͤnftigen Jahres ab nicht weiter erhe⸗ ben g ,, unserer Hoͤchsteigenhaͤndi ch Urkundlich unter Unserer steigenhaͤndigen unterschrift und
beigedrucktem Königlichen Insiegel. ö 6
Gegeben Berlin, den 22. November 1842.
(L. S.) Friedrich Wilhelm. Prinz von Preußen.
v. Bo yen. Muͤhler. v. Rochow. v. Nagler. v. Ladenberg.
Rother. Graf von Alvenskeben. Eichborn. von Thile.
von Savigny. Freiherr von Bülow. von Bede] schwingh. Graf zu Stolberg. Graf von Arnim.
Ueber Herabsetzung des Salz⸗Verkaufspreises auf den Sasz⸗ a nn nder. kr rl sst folgende Königliche Verordnung erschienen: