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der Globe nun an, wie Sir Robert Peel das 21 it der Staats- Einnahmen zu 2500, 0090 Pfd. St., die fuͤr den Chi⸗ nesischen Krieg wahrscheinlich noch erforderlichen Kosten zu 1200900 Pfd. St. angegeben habe, und fährt dann fort: „Der Minister schlug die Jahres⸗Einnahme aus der Einkommens⸗Steuer zu 3.771, 000 Pfd. St. an, was jedoch nach allgemeinem Gestäͤnd⸗ niß weit unter dem wirklichen Her ist, und wir erfahren aus wahrscheinlich gut unterrichteten Quellen, daß jenem An schlage noch eine Million hinzugefuͤgt werden muß. Nimmt man indessen den Ertrag auch nur zu 4 Millionen an, so ergiebt sich doch, die von China zu 6 45 Millionen hinzugerechnet, eine Summe von 8 Millionen, welche das Desizit weit ubersteigt, wegen dessen Sir R. Peel der Nation eine Steuer auferlegen zu mässen be⸗ klagte, von deren gehaͤssiger Last er sie jetzt, wenn er seinem Ver⸗ sprechen treu bleiben will, baldigst befrelen muß. Die Nation moͤge sich jedoch bereit halten, ihre Pflicht zu thun, damit Sir R. Peel nicht durch ihre vorausgesetzte Gleichguͤltigkeit ermuntert werde, jene Maßregel fortbestehen zu lassen, nachdem die Nothwen⸗ digkeit, welche er bei ihrer Einfuuͤhrung zum Vorwande nahm, ver—⸗ schwunden ist.“
Sir Robert Peel hat eine Kommission zusammenberufen, welche sich mit Verschoͤnerungsplaͤnen fuͤr London beschaͤftigen foll. Der Lord⸗Mayor steht an der Spltze.
Die neuesten Berichte aus Lissabon vom 21. November melden, daß die Regierung am Tage zuvor einen Wahl⸗-Sieg in der Hauptstadt davongetragen habe, und daß auch in Estremadura die Wahlen zu ihren Gunsten ausgefallen seyen. Der oͤffentliche Kredit fing auch an, sich zu befestigen, und die Kapitalisten kauf⸗ ten die neuen Schatzkammerscheine. Die Tarif⸗-Frage zwischen Portugal und England war noch nicht weiter vorgerückt. Der Prinz von Joinville hatte, widrigen Windes halber, seine Reise nach Brasillen noch nicht antreten können.
Das Paketschiff „Patrick Henry“ hat neuere Nachrichten aus New⸗York uͤberbracht, die bis zum 7. November reichen, indeß wenig von Bedeutung enthalten, außer dem Geruͤcht von einer nahe bevorstehenden Kabinets⸗Veraͤnderung. Auch wird wieder— holt, daß Herr Webster, der jetzige Staats-Secretair, zum Ge⸗ sandten in Paris bestimmt sey. Als Kandidaten fuͤr das Staats⸗ Sekretariat werden die Herren Cushing, Spencer und ÜUpshur genannt. Die Britische Ratification des durch Lord Ashburton mit den Vereinigten Staaten abgeschlossenen Traktats war in New⸗York angekommen und mit Freudensbezeugungen aufgenom⸗ men worden. Ferner heißt es, daß der Praͤsident entschlossen ware, die von Mexiko bedrohte Unabhaͤngigkeit der Republik Texas noͤthi⸗ genfalls mit Gewalt aufrecht zu erhalten, zu welchem Zwecke die in Westindien stationirte Escadre verstaͤrkt und vor San Juan de Ulloa konzentrirt werden solle. Diefe Nachrichten giebt indeß nur der New York Herald, ein nicht immer sehr glaubwuͤrdi⸗ ges Blatt. Laut Berichten aus Campeche vom 14. Oktober war in JYucatan Alles ruhig, doch erwartete man stuͤndlich einen Angriff der Mexikaner. Die Einwohner der Insel Carmen hatten sich fuͤr die Wiedervereinigung mit Mexiko erklärt. Es hieß wie⸗ der, daß Santana in Person kommandiren werde; 700 Mexikaner waren zu Champtoon, zwoͤlf Leguas von Campeche, gelandet und 2 sich dort. Jucatan hatte 1300 Mann gegen sie ab⸗ gesandt.
Es soll naͤchstens eine direkte Dampfschifffahrt von Sou—⸗ thampton nach Konstantinopel in Gang gebracht werden.
T London, 29. Nov. Die eben hier erschienene Procla⸗ mation des General⸗-Gouverneurs von Indien, worin er die Zu⸗ ruͤckzlehung der Britischen Truppen von Afghanistan, nebst den ihn hierzu vermoͤgenden Gruͤnden angiebt, hat hier außerordent⸗ liches Aufsehen erregt, und muß es in der ganzen Welt. Es ist eine der freimuͤthigsten Staatsschriften, die man in neueren Zeiten gesehen, und ist zu entschieden in ihrem Tone, um als die bloß . Ansicht des Lord Ellenborough und nicht vielmehr als die
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zu besuchen und dem dortigen Herrscher einen Vertrag abzundthi⸗ gen, wenn auch nicht, um unsere Kauffahrer freizulassen, doch unseren Seeleuten, die auf seine Küsten verschlagen würden, eine menschliche Behandlung zu versichern. as indessen ganz zuverlässig, ist, daß die kleineren Fahrzeuge, besonders die Dampfschiffe, vor * Rückkehr, der ganzen Handelswelt den Liebesdienst erwelsen werden, die Malayischen Seeräuber zu un⸗ terdrucken, welche sogar dicht bei Singapore Raubnester haben sollen. Einige Dampfschiffe sollen sogar in dem Indischen Meer bleiben, und bestaͤndig dieses gefaͤhrliche Gesindel uͤberwachen, wel⸗ ches bei dem lebhaften Verkehr mit China, welcher sich vorberei⸗ tet, unerläßlich ist. Dennoch steht zu erwarten, daß bis gegen Ende Mai der groͤßte Theil der Chinesischen Expedition wieder in England seyn wird. .
n der Heimath ereignet sich jetzt wenig; aber es bereitet sich Vieles und Großes vor. Das Fabrikwesen, welches schon fruͤher, wenn auch sehr langsam, sich wieder zu heben angefangen hatte, hat durch die Nachrichten von Indien und China einen Anstoß erhalten, welcher allmaͤlig eine Ruͤckkehr zur fruheren Thaͤ⸗ tigkeit erwarten laßt, wenn auch mit Gefahr, daß abermals zu viel erjeugt wird, und dann eine gefaͤhrliche Ruͤckwirkung eintreten durfte.
nter den Gutsherren gewinnt inzwischen die Ueberzeugung immer mehr Boden, daß die Britische Aristokratie ihren Reich⸗ thum einzig und allein der Thaͤtigkeit des Kaufmanns und des Fabrikanten zu verdanken habe, und mit Handel und Gewerbe selbst zu Grunde gehen muͤsse. Die Morning Po st kämpft freilich noch dagegen an; aber die Ti mes hat gestern sogar ein Schreiben von Manchester in diesem Sinne aufgenommen, worin der Ver— fasser, der sich Konservator“ unterzeschnet, droht, daß die Kon⸗ servativen von Lancashire in Masse zur League uͤbergehen wurden, wenn sich nicht bald Hoffnung zeige, daß Peel die Getreide⸗Skala aufgeben wurde. Die Times sollte sich an die Spitze dieser kon⸗ servatlven Bewegung gegen das Korngesetz stellen, um jenes Uebel zu vermeiden; denn wirklich haͤtten bereits mehrere Konservative zu dem Leaguefond von 650 900 Pfd. St. subskribirt.
Auch in Schottland berelten sich Wunderdinge vor. Die Konferenz der Geistlichkeit, welche eben stattgefunden, hat eine Reihe von Beschluͤssen bekannt gemacht, des wefentlichen Inhalts, daß wenn die gesetzgebende Gewalt nicht in kurzer Frist, die Kirche vor der Einmischung der zeitlichen Gewalt in die Einsetzung oder Absetzung der Geistlichen Einhalt thue, Alle (354 an der Zahh sich vom Staat trennen und ihren Pfruͤnden entsagen wurden! Dleser Anspruch der Kirche auf gaͤnzliche Befreiung von der Staatsgewalt in rein geistlichen . zeichnet sich als befriedigend vor den pfaͤffischen Besfrebungen des Mittelal⸗= ters aus. Denn waͤhrend sie fuͤr sich selbst das Recht behauptet, nach Gewissen handeln zu duͤrfen, gesteht sie zu—⸗ gleich dem Staate dasseibe Recht zu, und ist daher welt entfernt, demselben mit Bann und Interdikt zu drohen, wenn derselbe es in seiner Verantwortlichkeit vor Gott fuͤr Recht erkennen sollte, die Ertheilung der Pfruͤnden an Bedingungen zu knuͤpfen, welche die Kirche nach ihrer Ueberzeugung nicht annehmen zu durfen meint. Ich weiß nicht in diesem Augenblick, wie viele Pfruͤnden die Schottische Kirche hat; aber die obige Zahl ist gewiß bei wei⸗ tem mehr als die Halfte der angestellten Pfarrer. Auf jeden Fall ist es keine alltaͤgliche Erscheinung, 354 Maͤnner aus Gewissens⸗ gruͤnden berelt zu sehen, allen zestlichen Guaͤtern zu entsagen.
Bel gien.
Brüssel, 20. Nov. Die Repraͤsentanten⸗Kammer hat heute mit Ausnahme einer Stimme einstimmig den Gesetz⸗Entwurf an⸗ genommen, welcher den mit Spanien geschlossenen Handels-Ver⸗ trag sanktionirt.
Deutsche Bundesstaaten.
München, 29. Nov. (Bayer. Bl.) In der heutigen Sitzung der Kammer der Abgeordneten uͤberreichte und motivfrte der Herr Minister des Innern einen Gesetzes-Entwurf uͤber die Gast⸗ und Schenkwirthschaften in der Pfalz, welcher zum Zweck hat, die den sittlichen Zustand in jener Provinz gefaͤhrdende Menge solcher Wirthschaften theils zu mindern, theils wenigstens ihrer weiteren Vermehrung Schranken zu setzen. Darauf setzte der erste Secretair seinen Vortrag uͤber die von Mitgliedern der Kamn⸗ mer eingegangenen Entlassungs⸗-Gesuche fort, uͤnd zwar wird die erbetene Entlassung aus Gesundheits-Ruͤcksichten gewahrt den Abgeordneten Pfarrer Mayer aus Edenkoben, Buchhändler Enke aus Erlangen, Buͤrgermeister Hoffmann zu Blieskastel und Hammerbesitzer Herrschmann zu Plankenhammer; ber Abgeordnete Johann Lang aus Landau erhalt dagegen nur einen sechswoͤchentlichen Urlaub, und der Abgeordnete Dekan Böͤckh von hier wird unverzuͤglich einberufen. Nachdem die Kammer darauf noch die Antraͤge des ersten Secretairs wegen des Druckes der Protokolle, wegen der Unterstuͤtzung der Redacteure von Zeitungen und deren etwaiger Vertreter, Behufs der schnelleren Veroͤffent⸗ lichung der Verhandlungen u. s. w. genehmigt hatte, uͤbergab der erste Praͤsident dem zweiten das Praͤsidium, um alsbald in seiner Eigenschaft als Finanjz⸗Minister einen Gesetz-Entwurf einzubringen, betreffend die Erwerbung des Wohnhauses und der Sammlungen Goͤthe's zu Weimar auf Kosten des Deutschen Bundes als eines Deutschen National⸗ Denkmals.
Folgende Herren sind zu Reglerungs-Commissalren fuͤr die Dauer des Landtags ernannt. Ministerium des Aeußern: Mi— nisterial-⸗Raͤthe von Bezold und von Fink; der Justiz: Ministerial⸗= Rath Lehner; des Innern: Ministerlal-Raͤthe Lon Mayr, von Je— netti, von Voltz; der Finanzen: Ministerial-Raͤthe Kieinschrod und Wanner; des Krieges: General-Major von Kunz und Ober⸗ Kriegs⸗Commissair Habei.
Die in der zweiten Kammer vorgelesene Nachweisung der Staats-Rechnungen fuͤr die letzten 3 Jahre ergiebt esne Ersparniß von 17 Millionen Gulden. Fuͤr Se. Koͤnigsl. Hoheit den Kron— prinzen wird eine erhoͤhte Apanage (230,000 Fl.) und fuͤr die El⸗ senbahn eine jährliche Budgets-Position von 1,ů 200 000 Fl. be⸗ antragt.
Kassel, 30. Nov. (Kass. Ztg) Versammlung der Stande. — In der gestern, am 25. November, Nachnuttags, unter dem Vorsißze des Vorstandes des bleibenden staäͤndischen Aus⸗ schusses, Herrn Schwarzenberg, gehaltenen vorbereltenden Sitzung, welcher 36 vorlaͤufig fuͤr legitimirt erachtete Mitglieder beiwohnten, wurde zur Wahl der zu dem Amte eines Praͤsidenten und Vice⸗ Praͤsidenten hoͤchsten Ortes vorzuschlagenden Mitglieder geschritten, welche die Herren Obergerichts Direktor von Baumbach, Ober⸗ Buͤrgermejsier Eberhard, Ober⸗Buͤrgermeister Regierungs⸗Rath Arnoid, Obergerichts Anwald Schwarzenberg und Sĩadt⸗Secretair Wippermann traf.
Famb urg, 2. Dez. Dle Buͤrgerschaft sst den gestern er⸗ waͤhnten vom Senate gi sämmallch Kalheteecnntt gemachten neun verschiedenen Antraͤgen
Italien.
Ancona, 19. Nov. Am 14ten d. traf die Prinzessin von Oldenburg hier ein und reiste bereits am 15ten auf dem Dampf⸗ boot „Otto“ ab. Wahrend ihrer kurzen Anwesenheit erhielt die Prinzessin den Besuch Ihrer Kaiserl. Hoheiten des eg. und der er n von Leuchtenberg, welchen die Prinzessin einen Augen⸗ blick vor ihrer Abfahrt erwiederte.
Spanien.
Paris, 29. Nov. Telegraphische Depeschen aus Spanien:
J. Perpignan, 26. Nov. Olot und die Umgegend haben die eng anerkannt.
I. Barcelona, 24. Nov. Das Bombardement, welches heute um Mittag anfangen sollte, ist suspendirt worden; die Junta war in . mit van Halen, der die gefangenen Regl⸗ menter reklamirte. ie Franzosen und andere Fremden waren an Bord Franzoͤsischer Schiffe. Die Konsuln aller Machte hatten protestirt (wohl gegen das Bombardement); die Konsuln von Frankreich und England waren noch am Lande; die uͤbrigen befan⸗ den sich an Bord des, Meleager .
IIl. Barcelona, 25. Nov. Die Stadt ist noch immer von dem Bombardement bedroht. Die National⸗Garde willigt ein, daß die gefangenen Truppen sich zu van Halen begeben, 2 ohne Waffen, nach dem Buchstaben der Capitulation. Die Frem⸗ den sind noch immer an Bord der Franzoͤsischen Schiffe. Campre⸗ don erkennt die Junta an. Das Unternehmen des Terradas in Lampourdan ist verunglückt. Zu Saragossa, in ganz Aragonien, Valencia und Andaluͤsten war es, nach den letzten Berichten,
noch ruhig.
Madrid, 23. Nov. Man erwartet heute hier mehrere Re⸗ gimenter, die bei der ersten Nachricht von den Ereignissen in Bar⸗ celona von der Portuglesischen Graͤnze zurüͤckberufen wurden.
Es heißt, Herr Olozaga und mehrere Deputirte der Coalltlon n. so lange die Unrühen dauern, einen permanenten Klub
en.
A Paris, 29. Nov. Wir erhalten heute Briefe aus Ma⸗ drid und Barcelona. Die ersteren gehen bls zum z2sten l. M. Die letzteren sind um einen Tag frischer. Am Vorabend der Ab⸗ reise des Regenten, melden die Berichte aus Madrid, versammelte sich das Conseil der Minister, um zwei wichtige Fragen definitiv zu entscheiden. Die erste Frage betraf das Bombardement von Barcelona. Van Halen erklaͤrte in seinen Depeschen, daß er es nicht auf sich nehmen wolle, ohne dazu besonders von der Regle⸗ rung ermaͤchtigt zu werden, das Bombardement von Barcelona zu beginnen. Es sey dies ein gefaͤhrlicher Schritt, der hoͤchstens dazu dienen werde, die Gemuͤther der Catalonier gegen die Re⸗ gierung noch mehr zu erbittern. Nach laͤngerer Bera⸗ thung entschled das Kabinet unter dem Vorsitze Espartero's, daß van Halen ermaͤchtigt werden soll, ohne Zögerung und ohne Gnade die Stadt Barcelona zu bombarbiren, da⸗ mit, wenn der Regent daselbst angekommen waͤre, die Er— stuͤrmung und Bezwingung der Stadt sogleich betrleben werden koͤnnte. Der Courier, welcher dem General⸗Capitain diese Ordre uͤberbringen soll, ist in der Nacht vom 2hsten auf den 2isten ab⸗ gereist und wird somit erst in der Nacht vom 23sten auf den 24sten
an den Ort seiner Bestimmung angekommen seyn. So erklart
sich, wie nach der telegraphischen Depesche, welche der Messager von gestern Abends veroffentlichte, das Bombardement von Barce⸗ lona erst am 24sten um Mittag anfangen sollte. Auf das Ein⸗ schreiten saͤmmtlicher Europaͤischer Konsuln hat indessen van Halen die Eröffnung des Kanonenfeuers gegen die Stadt provisorisch aufgeschoben, weil unter Anderem der Franzoöͤsische Konsul ihm vorstellte, daß es unmoglich waͤre, 3005 und mehr Franzoͤsische Unterthanen, die gewohnlich in Barcelona residiren, in so kurzer Zeit am Bord der Franzoͤsischen Schiffe in Sicherheit zu bringen, bevor die Stadt bombardirt werde. Im Vorbeigehen gesagt, sind,
laut Berichten aus Barcelona, die Eingeborenen daselbst weit we⸗
niger als die residirenden Fremden uͤber das zu beginnende Bom⸗ bardement der Stadt in Allarm versetzt worden. Ein Korrespon⸗ dent von Barcelona versichert, daß die echten Spanier so wenig das Bombardement befuͤrchten, daß, als die Stadt Cadir von der Franzoͤsischen Flotte bombardirt wurde, die Weiber von Cadlxy ganz lustig durch die Straßen wandelten, und ein Schimpflied sangen, worin die Franzosen als laͤrmende Fan faron es verspottet wur⸗ den. Gewiß lst es, daß Espartero darauf rechnet, daß bei seiner Ankunft vor Barcelona van Halen die Feindseligkeiten so weit ge⸗ trieben haben werde, daß er selbst mit leichter Muͤhe die Stadt werde bezwingen können.
Der zweite Punkt, wovon ich oben sprach, die Auflöͤsung der Cor⸗ tes, woran, wie Sie aus dem Bericht der parlamentarischen Verhand⸗ lung in der Sitzung vom 22sten ersehen koͤnnen, Niemand mehr in Madrid zweifelt. Daß eine solche Maßregel einen hefti⸗ gen Widerstand bei den Cortes finden wuͤrde, war gleich vor⸗ auszusehen. Um indessen den Laͤrm der Volks⸗Repraͤsentanten zu beschwichtigen, wurde Herr Olozaga in seiner Eigenschaft als Praͤ⸗ sident der Deputirten⸗Kammer eingeladen, sich in die Mitte des Con⸗ seils zu begeben. Dort wurden ihm die Gruͤnde vorgelegt, welche die Aufloͤsung der Cortes unerläßlich machen. Der Regent er— suchte ihn, die Verlegenheit der Regierung nicht durch den Wider⸗ stand der Kammer noch mehr zu erschweren. Herr Olozaga ver—⸗ sprach, seinen Einfluß auf die Kammer zu Gunsten der Reglerung zu verwenden, und als in der Sitzung vom 22sten die Deputirten Motta und Las Navas die Minister uͤber die beabsichtigte Auf⸗ loͤsung der Cortes, die sie eine ungerechte e und eine Ver⸗ letzung der Constitution nannten, zur Rede stellen wollten, ver⸗ wehrte ihnen Herr glozag⸗ das Wort, und unterdruͤckte auf diese Art den Sturm, welchen die Catalonischen Deputirten im Einver⸗ staͤndniß mit mehreren Glledern der Coalltlon an jenem Tage zu erregen beabsichtigten. Der Minister des Innern verlas dann das Dekret der der e gn der Cortes, welchem Dekrete, wie man glaubt, in einigen Tagen die definitive Auflbsung des Parlaments folgen wird.
A Paris, 29. Nov. Wir erhalten au außerordentlichem Weg die Mittheilung einer Proclamatlon, welche die Central⸗ Junta von Barcelona am 22sten J. M. erlaffen hat, und wovon das Spanische Original in unseren Händen sich befindet. Die Pro⸗ , . lautet ö. a.
panier Ihr seyd Zeugen der gluͤcklichen Ereig nisse vom 15ten . M. gewesen. Eine heilige Pflicht k uns in die 1 Nothwen⸗ digkeit versetzt, die Waffen gegen eine ungerechte unterdrückende Re⸗ lierung zu kehren. Wir beweinen die vielen Opfer, welche in die⸗ em Kampfe unterlagen „und möchte der Himmel zu eben, daß sie ie einzigen waͤren, womit die ehe und muthige Revolution, wovon wir die Initiative ergriffen, beschlossen würde. Wir beei⸗ len, uns, allen Sohnen bes Vaterlandes den allgemein ver⸗
breiteten Irrthum, daß die (Central Junta von Bareelona
estehen benehmen. Nur die Hane; 283 . c. dergleichen * dem ö
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O Madrid, 22. Nov. In der vergangenen Nacht traf aus dem Haupt⸗Quartler des Generals van Halen ein Ordonnanz⸗ Offizier ein, der die 90 Meilen in 40 Stunden zu Pferde zuruͤck⸗ gelegt hatte. Er uͤberbrachte . Depeschen des Franzoͤsischen und des Englischen Konsuls in Barcelona an die Gesandtschaften belder Machte. Der Englische Konsul meldet seinem Gesandten, daß einige Truppen am I9gten den Monjuich noch besetzt hielten, und daß er von Seiten der in Barcelona eingesetzten Volks⸗ Junta veranlaßt wurde, sich nach dem Monjuich zu verfuͤgen, um den dortigen Befehlshaber aufzufordern, das Bombardement der Stadt einzustellen.
Die Regierung hat die eingegangenen Depeschen nicht ver⸗ oͤffentlicht und zeigt in der Gaceta von heute nur an, daß der General⸗Capitain van Halen sich am 18ten mit seinen Truppen in San Felicu de Llobregat, zwel Meilen von Barcelona befand, und die Besatzung des Monjuich mit Lebensmitteln versehen ließ. Der Gaceta zufolge, hat sich der Aufstand in Catalonlen nicht weiter ausgedehnt. Dle Provinzial⸗Deputatlon von Lerida rich⸗ tete am 17ten an den Regenten eine Adresse, in welcher sie ihm die Treue der Provinz zusichert, und den Aufstand von Barce⸗ lona mißbilligt. Die Provinzial⸗Deputatlon von Tarragona schickte am 18ten zwei ihrer Mitglieder an den General van Halen ab, um ihm ihren Beistand anzubieten.
Bis zum 19ten war weder in Saragossa noch in Valencia die Ruhe gestoͤrt worden.
Dle drei Bataillone Provinzial-Milizen von Neu-Lastilien, welche bereits aufgelbst waren, sind schleunigst wieder zu den Waffen gerufen worden.
zung zu erkennen geben wollen, waͤre aber durch den Praͤsidenten,
der einen Mißbrauch vom Reglement gemacht habe, daran verhin⸗ dert worden. Der Deputirte Lopez erklaͤrte die Abreise des Re ⸗
. fuͤr eine unkluge und unpolitische Maßregel. Er fuͤgte
inzu, die ,. beabsichtige die Aufloͤsung der Cortes, und chritt koͤnnten die Deputirten nicht billigen. Die
einen solchen Volks⸗Tribuͤne gab ihren Beifall zu erkennen, und als endlich die Ordnung wlederhergestellt war, verlas der Marine-Ministen
ein von dem Regenten gestern unterzeichnetes Dekret, kraft dessen die Sitzungen der Cortes fuͤr jetzt suspendirt wurden. ö
Ein Theil der Deputirten soll im höͤchsten Grade unzufriede
mit dem Benehmen des Praäͤsidenten, Herrn Olozaga, seyn. . Man versichert, die Coalition versammle fich diesen Abend
um ein Manifest an die Nation zu richten. 3
ier in Madrid ist fuͤr jetzt alles ruhig, und Niemand wei
sich die Vorfaͤlle von Catalonien genuͤgend zu erklaren. *
Griechenland. ö Athen, 12. Nov. (A. Z) Sir E. Lyons so wie der Fran⸗ zoͤsische Gesandte haben dem Grlechsschen Ministerium der aus⸗ wärtigen Angelegenheiten Noten äͤberreicht, worin sie über die Hoͤhe der Zoll-Ansaͤtze im Königreich starke Beschwerden fuͤhren und zuglelch erklären, daß ein fernerer Verkehr mit Griechenland beinahe unmoglich wärde, wenn von der Griechischen Regierung nicht eine baldige Abhuͤlfe geschafft werde. Es ist in Folge dieser Remonstrationen eine Kommission ernannt worden, und' man hofft, daß binnen kurzem die Kundmachung eines neuen Zoll-⸗Tarifs statt⸗ finden werde.
Der Admiral La Susse will in Salamis die Ankunft seines Nachfolgers im Kommando der Levantinischen Station abwarten. Als die Franzoͤsische Flotte Beirut verließ, hatten die Gräuel im Libanon und Antilibanon den höoͤchsten Punkt erreicht, und man mr sehr, ob die Tuͤrken der Verwirrung Meister werden
nnten. ;
Serbien.
Belgrad, 21. Nov. (A. 3.) Heute langte Rifaat Pascha, der neuernannte Tuͤrkische Gesandte am Wiener Hofe, mit dem Dampfboot „Argo“ in Semlin an. Sogleich , sich der hlesige Pascha, Riamil, nebst dem Serbischen Minister Abram . und dem bekannten Wutsitsch nach Semlin, um In zu bewillkommnen. Nach dreissßndigem Aufenthalte daselbst kehrten die Herren zurück und das Dampfboot fuhr mit Rifaat Pascha, begleitet von Kanonen salven, stromaufwaͤrts weiter. So wie dle z rgöo“ vor Semlin angelegt hatte, kam, bevor noch die Obenerwähnten aus Belgrad in Semlin eintrafen, der noch im⸗ mer in Semlin sich aufhaltende fräͤhere Serbische Fuͤrst Michael mit Gefolge zu Kifaat Pascha aufs Boot und sucht. in den Au—
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en des nach erreich bestimmten Gesandten zu lesen, ob noch a eine 8. für ihn sey? Rifaat Pascha zuckte die Achseln und f eigene Schuld habe ihm dies Schicksal berei⸗ tet. Der Furst, kauin die Thränen zurückhaltend, zog sich hoff⸗= nungslos zuruck. Der Großherrliche Berat fuͤr die Fuͤrstenwuͤrde des Alexander e, . 1 „Der pfer der sichtbaren und unsichtbaren nge, der
unerfeorschliche große Gott, nach seiner ewigen Macht * Gew ü hat Mich gewürdigt, in seiner Gerechtigkeit Mich mit anderen gro⸗ ßen Potentaten gleschzustellen, und hat diese hohe Wärde mit herr⸗ lichen Gaben begleitei, mit welchen Ich nur Gutes auf dieser Welt schaffen soll, wie auch andere Gewaltige an Meiner hohen Pforte Schutz und Zuflucht sinden. Für alles dies sage Ich demuͤmhigen Dank dem Allmächtigen Es ist Meine Schuldigkeit, Sorge zu kra— gn fur die Ruhe und Unverletzlichkeit aller der Untertanen, ie Mein Reich umfaßt. Daher habe Ich, damit jede Ge“ walt und jedes Unrecht beseitigt werde und nur die Gercch⸗= tigkeit walten moge, überall Negierungen eingesetzt. ünter Anderem hatte Ich auch der Serbischen Mir unterthäͤnigen Vation, damit sie in voller Zufriedenheit lebe, einsi den Michael Abrenowitsch zum Fürsten bestellt. Da er sich aber erlaubte, gegen Meinen Willen und gegen die der Nation verliehenen Rechte und Ge⸗ sstze zu handeln, so häbe Ich Mich gendthigt gesehen, ihn der fuͤrst⸗ lichen Würde zu entsetzen. Die Aeliesten und Vornehmsten des Lan— des, wie auch die ganze übrige Nation vom kleinsten bis ae. groͤß⸗ ten haben sich aus den Notabilitaͤten des christiichen Volkes den Alexander Karageorgiewitsch zum Fürsten auserlefen (dem Ich wün⸗ sche, daß . Wurde ihin stets und für immer verbleibe); sie ha⸗ ben erklaͤrt, aß er im Stande sey Land und Volk zu regie⸗ ren und haben gebeten, daß er ihr Fuͤrst werde. In Folge dessen habe Ich dem öbbelobten Fuͤrsten, auf daß er sich Meinem ge— setzlichen Willen unterwerfe, das Volk durch gute Verwaltung in voller Zufriedenheit erhalte, die Treue gegen Mein Kaifer' reich bewahre, in allem kraft der Verordnungen und Weisungen der zwei die inneren Angelegenheiten Serbiens regelnden Fermane regiere, 1 Meinen Willen nicht handle und die dem Lande ertheilte Ver⸗ 9 ung sustaw) nicht verletze, dem Fortschreiten der Nation nicht Hindernisse in den Weg lege, sondern mit allen Kraͤffen in allen An⸗ , . Gerechtigkeit uͤbe, so daß er niemals entsetzt werden oll, in Kaiserlicher Gnade den 3. Ramasan 1258 die Fuͤrstenwürde verliehen und ihm diesen wohlverdienten und wohlwoltenden Berat ausgefolgt, indem Ich weiter befehle, daß der Serbische Fuürst das Fuͤrstenthum gerecht und die Angelegenheiten des Landes puͤnktlich und getreulich verwalte. Der volle Senat, so wie auch die an= deren Ober⸗Beamten und das ganz Serbische Volk, soll ihn, der von Meinem Kaiserreich ernannt ist, dafuͤr erkennen, und um alle Angelegenheiten, welche dem Fuͤrsten zukommen, befragen, seinen Worten folgsam seyn, und allen in der Verfassung begruͤndeten An⸗ ordnungen ünd Befehlen, welche er ertheilen wird, Folge leisten und sie erfüllen. Der vielbelobte Furst, in Unterwuͤrfigkest verbleibend, möge in wahrer Treue verharrend immer mehr so stch betragen, daß es Mir wohlgefaͤllig sey; und wegen dessen, was das Land bedürfen sollte, möge sich der hohe Fuͤrst nur an Meine hohe Fforte wenden. So handeind, soll Niemand sich in die Angelegenheiten seiner fuͤrst⸗ lichen Wuͤrde mengen. Dies wisset und diesem glaubet. Anfang des Ramasan 12568 (5. Okt. 1842.) “
Ostindien.
Bombay, 15. Okt. In einem außerordentlichen Blatt der Reglerungs-Zeitung ist in Bezug auf die Siege in Afghani⸗ stan noch folgende (erst in den Londoner Zeitungen vom 28. No⸗ vember mitgetheilte) wichtige Proclamation des General-Gouver— neurs auf Befehl publizirt worden:
Prochamat 16M. Geheimes Departement.
Simla (Hauptquartier des General- Gouverneurs), 4. Okt. 1832. Die Indische Regierung ließ ihre Armee äber den Indus gehen,
eigenen Grund und Boden stehen und das herrliche Reich, welches siẽ erobert hat, immerdar in Sicherheit und Ehre bewahren.
Der General⸗Gouverneur kann, indem er auf so frejmüthige Weise den benachbarten Staaten die friedliche und konfervative Poll⸗ . 2 Regierung verkündet, keine Mißdeutung seiner Beweggräande
rchten.
Afghanistan und China haben gleichzeitig gesehen, welche Streit⸗ kraͤfte (. seiner Verfügung stehen, n mit 6. chem Erfolg dieselven verwendet werden können.
Aufrichtig dem Frieden ergeben, um der Wohlthaten willen, die derselbe dem Volke gewahrt, ist der General⸗Gouverneur 4 — den Frieden zu erhalten, und wird er die ganze Macht der Britischen Regierung aufbieten, um jedweden Staat, der denseiben zu brechen geneigt seyn möchte, im Zaume zu halten.
Auf Befehl des e, 1 Indien
h 5 4a o ct, Seeretair der Indischen Regierung beim General⸗Gouverneur.“
China.
Song Kong, 10. Sept. Aus den offizlellen Depeschen des General-Lieutenants Gough ist noch einiges nge. uber die Vorbereitungen zu einem Angriff auf Ranking mitzutheilen. Es 1 von dem Ober⸗Befehlshaber der Landungs⸗Truppen
erichtet:
„In Tschinkiangfu blieb General Schoedde mit dem ö6östen In⸗ fanterse⸗Regiment und einigen anderen Infanterie⸗Detaschements als Garnison zuruͤc, wiewohl die Stadt selbst wegen der Masse der halb⸗ verwesten Leichen unbewohnbar war, und die Flotte setzte am 25. Ful ihre von der Britischen Regierung entworfene, von dem Gencral= Gouverneur von Oftindien eifrig in Schutz genommene, von Sir . Gough und Sir William Parker aber schon vor Eintreffen der Instruetionen unternommene Bewegung, den Jangtsyklang hinauf, weiter fort, nachdem, um ferneres lutvergießen zu vermeiden, eine, jedoch vergebliche, Aufforderung zur Uehergabe an den Vice⸗-König der beiden Kiang⸗Provinzen, Niukihn, abgesandt worden war, weicht, wenn sie angenoͤminen worden wäre, die Möglichkeit gewaͤhrt haben würde, mit den Landtruppen Suhtschu und Hangtschan anzugreifen und mit einem Theile der Flotte den Peiho zu blokiren und den Han— delsverkehr im Golf von Petscheli zu behindern.“
„Die ersten Schiffe der Flotte langten am 5ten, der Rest erst am 9. August vor Nanking an, und es begannen nun die Vorberei⸗ tungen zum Angriffe auf die Stadt, welche den Friedens⸗Abschluß hangen e nnn haben. Die Zahl der Einwohner dieser Stadt wird auf eine Million angeschlagen, die Zahl der darin befindlichen Trup⸗ pen soll 6099 Tataren und 9000 Chinesische Soldaten betragen, außer der sehr zahlreichen aus den Einwohnern selbsi gebildeten Milz. Die Stadt hat 20 Englische Meilen im Umfange ünd war deshalb, trotz ihrer zwischen 268 und 70 Fuß hohen Mauern und der Kanaͤle, Vorstaͤdte, Suͤmpfe und Seen, welche die Annaͤherung an vielen Punkten erschweren, leicht zu nehmen, indem man dieselbe nur an verschiedenen Punkten zugleich zu bedrohen und dadurch einer Kon⸗ zentrirung der großen Truppenmacht, welche die Garnison bildete, vorzubeugen brauchte.“ ;
General Gough hatte 4500 zuverlaͤssige Soldaten unter seinem Befehle, welche zur Erreichung seiner Absicht genuͤgen konnten, indeß beschloß er, im Verein mit dem Admiral Parker, um der Wiederho⸗ lung der Graͤuelscenen von Tschapu und Tschinkiangfu vorzubeugen, zuvor durch eine bloße Demonstration die Chinesen wo möglich zur Nachgiebigkeit zu vermoͤgen, waͤhrend indeß zugleich alle Vorkehrun⸗ gen getroffen wurden, um nbthigenfalls durch Beschießung der Mauern von Seiten der groͤßten Schiffe der Flotte und Erstürmung der Werke von Seiten der Laändtruppen Herr der Stadt zu werden. Die beabsichtigte Demonstration wurde im Verein mit dieser Maßnahme zu einem direkten Angriffe, dadurch bewerkstelligt, daß die Brigade Saltoun
nebst Artillerie und Sappeure ausgeschifft wurde und sich am 11. Au⸗ gast und den folgenden Tagen in einem fuͤnf Englische Meilen von
er Stadt entfernten Dorfe festsetzte, von wo aus ste zugleich, im Fall einer entscheidenden Beiwegung von der Seeseite her, die die Brigade Bartley unternehmen sollte, den Haupt⸗Angriff kraͤftig haͤt⸗ ten ünterstuͤtzen koͤnnen. Diese Maßnahmen hatten den gewänschten Erfolg, denn schon am 17. August erhielt General Gough von Sir Henry Pottinger die Nachricht, daß Friedens⸗Unterhandlungen einge⸗
um aus Afghgnistan einen Haͤuptling zu vertreiben, Der für einen Feind der Britischen nen sch galt, nl um auf seinen Thron einen
Dle heutige Sitzung des Kongresses der Deputirten war von Couverain wiedereinzuüsetzen, der ais ein Freund dieser Fntereffen und
kurzer Dauer, aber ziemlich geraͤuschvoil. Der Graf de las Navas und der Deputirte Lopez behaupteten namlich, ein großer Theil
des Kongresses mißbillige die Entfernung des Regenten von der Hauptstadt und haͤtte dlese Mißbilligung in der vorgestrigen Siz¶ Haft machten, verlör er durch die Hand eines Meuchelmörders ben
ls beliebt bei seinen fruͤheren ünterthanen dargestellt wurde.
Der fuͤr Einen Feind gehaltene Häuptling wurde gefan en ge⸗ ommen und der als volksbeliebt geschilderte Souverain auf seinen hron wiedereingesetzt; nach Ereignissen aber, welche seine Treue hegen die Regierung, durch welche er wiederhergestellt wurde, zweifel⸗
hron, den er nur unter Empbrungen behauptet hatte, und vor wie ach seinem Tode dauerte die Anarchie immer fort. Ungluͤcksfaͤlle, an Umfang mit nichts zu vergleichen, außer mit
den Fehlern, aus welchen sie entsprangen, und mit dem Verrath, durch den sie vollbracht wurden, sind in einem einzigen kurzen Feld⸗
zuge auf jeglichem Schauplatz vorhergegangenen Mißgeschicks eraͤcht worden, und wiederholte Siege im Felde, so wie die Ci eh gr der
Staͤdte und Citadellen Gisni ünd Kabul, haben den Britischen Waffen
den Ruf der Unuͤberwindlichkeit wiedergegeben.
Die Britische Armee, welche im 3 von Afghanistan ist, wird nun an den Sutledsch“) zuruͤckgezogen werden.
Der General⸗Gouyverneur w rd es den Afghanen selbst uͤberlassen, inmitten der Anarchie, welche die Folge ihrer Verbrechen ist, eine Regierung zu errichten.
Einem widerstrebenden Volke einen Souverain aufzudringen, würde eben so unvereinbar mit der Politik wie mit den Grundsaͤtzen der Britischen Regierung seyn, es wuͤrde die Waffen und Hüälfs—⸗ guellen jenes Volkes zur Verfuͤgung des ersten besten Eindringlings stellen und die Last aufbuͤrden, inen Souverain aufrecht zu erhalten, ohne eine Aussicht, von seiner Allianz einen Nutzen zu ziehen.
Der General-Gouverneur wird gern jedwede von den Afghanen selbst guts n nr i e anerkennen, wenn dieselbe den Wunsch und die Faͤhigkeit zu haben scheinen sollte, freundschaftliche Verhaͤlt⸗ nisse mit den benachbarten Staaten zu unterhalten.
Zufrieden mit den Graͤnzen, welche die Ratur dem Gebiet der Ind iich n Regierung angewiesen zu haben scheint, wird dleselbe ale ihre Anstrengungen auf die Begruͤndung und Erhaltung allgemeinen Friedens, auf die Beschuͤtzung der Souveraine und Haͤuptlinge ihrer Verbuͤndeten und auf die Wohlfahrt und Prosperitäͤt ihrer eigenen getee g ti f bene ngen, ̊.
Die Fluͤsse des Pendschab und der Indus, die Gebirgspaͤsse und die wilden Volksstaͤmme Afghanistans werden zwischen e Les s r Armee und einem aus dem Westen herannahenden Feinde, wenn Küber— haupt an einen solchen Feind zu denken ist, und nicht mehr zwischen der Armee und ihren Zuführen die Scheidewand machen.
Dle ungeheuren Ausgaben, welche für den Unterhalt einer he⸗ deuten den Sireitmacht, in einer ichen, militagirischen Stellung, fern . h. Ie n ö 3. eigenen Huͤffsquelien, erforber⸗
c e h ger jede Perbesserungs⸗Maßr ⸗ sten 19. . . , . . te vereinigte Armee Englands ünd Indiens, durch ihre Ausruͤ—⸗ stung, Mannszuͤcht, Tapferkest und durch die Lethe . denen sie kommandirt wird, jeder Streitmacht uͤberlegen, die ihr in Asien ent⸗ gegengestellt werden kann, wird in unangreifbarer Staͤrke auf ihrem
) Der Sutledsch, der aus dem Himalaya koͤnmt und be Mittun, in Gebiet von Bawalpur, sich in den Ind ergießt, uf det die nordwestliche Graͤnze zwischen Sstindien und dem Pendschab, dessen Beherrscher bekanntlich jetzt mit der Indischen Re ierung ver⸗ bundet sind, und welches das Haupt⸗Fops der Brin chen Armee in ig n, n bei seiner Ruͤckkehr passtren wird. Der Sammel⸗ platz der Britischen Truppen am Sutledsch pflegt Firozpur zu seyn.
An merk. d. Red.
. seyen und die Feindseligkeiten daher vorlaͤufig eingestellt werden mußten.
Der Erfolg dieser Unterhandlungen nach zwoͤlftaͤgiger Dauer ist bekannt.
Inland.
Bonn, 29. Nov. Gestern hat Dahlmann vor 400 Zuhb⸗ rern seine Vorlesungen erdffnet. Rheinische Blätter theilen seine Rede mit, der wir die schlagendsten Stellen , ,.,
W EMan erzaͤhlt von einem alten Weisen, wie er den Göttern taͤg⸗ lich dankte, daß er als Hellene und als Athener geboren fey. Ich danke dem Himmel, daß ich ein Deutscher geboren, und i er meine Zukunft mit dem Preußischen Staate verbunden hat. M g
leicht manche Formen vergaͤnglich, mehr Erfindung als Durchbildung
funden seyn, Fuͤr die Schule so vieler Thaten und geiden t nichts zu schwer. Die Hand, die uͤber Alles entscheidend wasltet, gehlrt einer Brust an, in der Hochherzigkeit schlagt. Diefes Giaubens lebe ich und daran halte ich. Wohl weiß ich, daß ich einen Boden hier be⸗ trete, welchem von allen Zerwürfnissen Deutschlands, politischen und kirchlichen, die Spur nicht fremd geblieben. Hier geziemt es sich, die Gemeinsamkeit festzuhalten, welche alle Buten auf Deut⸗ schem Boden zusammienhaͤlt. Keine der Schranken, welche an menschlicher Kurzsichtigkeit haften, hinderte Niebuhr, sich hier der glaͤnzendsten a n. zu freuen. Wie weit entfernt bin ich von einem so höchstehenden Manne! Allein ich darf es sa⸗ gen, die innere Bewegung treibt mich eben so wohl als die Verehrung: die Freundschaft, die mich mit ihm verband, wurde nic guf die Bauer gestört, oft verjüngt durch die Erfahrung, daß unsere Wege sich in einem ganz verschiedenen Flußbette vereinigten. Meh⸗ rere Ueberzeugungen sind, an denen ich hafte, während Niebuhr dieselben Dinge mehr nach der Schwierigkeit ihrer Vollbringung maß. Niebuhr, aus dem Dunkel der Zeiten, die er erforschte ; heñ hervorgegangen, uͤberblickte mit gleicher Fertigkeit und Frische die Staatslagen. Keiner trug mehr Zweifel in keen Brust an dem gesammten Gange, an dem Fortschritte des Menschengeschlechts im Ganzen und Großen, als diefer Mann. Aus diefem Glauben, der mir von Jugend auf zur Seite stand, entnahm ich den Muth, in der schwierigen Bahn der Politik lehrend und in einer Weise auf⸗ zutreten, welche von den bisher angefangenen sich wesentlich unter⸗ e, . Folgendes ist die Art und Weise, wie ich die Dinge ansehe.
„Vor Allem ist der unreife Enthusiasmus abzuthun. Die Staatssgchen werden von uns entweder üͤberfehen oder mit zersto⸗ render ,, aufgefaßt. Es scheint fast, der Deutsche wolle eher alles Andere langfam ergründen, nur die Lehre vom Staate nicht. So fuͤgt es sich, daß zu denen, welche zum Staate nicht kommen wollten, der Staat mit aller Macht gekommen ist. Die Deutschen haben siegreich die Waffen 9 en den aͤußeren Feind ge⸗ führt. Im Frieden swerke blieben sie * der Mittelmaͤßigkeit steben. Ucher die leltenden Ihren der Zukunft ist noch immer Strelt. — Kein Wunder. — Wst Deutschland in der Geschichte der Europdi⸗ schen Staaten vermißt wurde, so gehörte auch die Wissenschaft vom Staate zu der wenigst gluͤcklichen, bis sie durch den intergang des Deutschen Reiches shren historischen Gehalt verlor; hdusig formale,
luftige Theorieen; es wurde, wenn ich mich so ausdrücken darf, Staat mit un Staateꝰ getrieben mit schwerfaͤlliger Einseitigkeit entwe⸗
und mag das sichere Gelelse fuͤr vieles Nothwendige noch nicht ge⸗ ch
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