burger Handels-Zeitung zu ihrer Kenntniß gelangt, sie die⸗ sen Gegenstand als einen solchen betrachtet habe, der in voller Maße ihre Aufmerksamkeit verdiene, vornehmlich um des Prin⸗ zips willen. Sie habe in den deshalb eingeleiteten Vernehmun⸗ gen mit der Preußischen Regierung dieselben Ansichten vorgefun— den, welche sie als diesseitige Regierung ausgesprochen. Sie habe die Versicherung erhalten, daß auch in dieser Angelegenheit Alles angewendet werden muͤsse, um selbst den Schein der Be— vortheiligung einer Zoll⸗Vereinigungs⸗Reglerung vor der ande— ren zu entfernen. Die eingeleiteten Verhandlungen erforder⸗ ten aber Zeit, weshalb ein bestimmtes Resultat der Kammer jekt noch nicht mitgetheilt werden koͤnne. Die Versicherung koͤnne aber gegeben werden, daß binnen kurzem diese Angele⸗ genheit auf die eine oder die andere Weise zur Zufriedenheit der Kammern werde erledigt werden. — Noch sprach bei die⸗ ser Gelegenheit der Abg. Clauß seine Wuͤnsche in Bezug auf eine groͤßere Oeffentlichkeit ruͤcksichtlich der Zoll-Vereinsstaaten aus, welche zur Beruhigung der Staats-Angehöͤrigen inner⸗ halb, des Zoll⸗Verbandes immer mehr Beduͤrfniß werde. Er erwähnte dabei Falle, wo die Interessen der Staats⸗Angehoöͤrigen oder a . Staaten in Widerspruch zu stehen schienen, fuͤhrte solche Falle beispielsweise an und erinnerte noch, wie nuͤtzlich es sey, wenn ein gemeinsames Handelsgesetz in den Zoll-Vereins⸗ staaten, ein gleiches richterliches Ver fahren in Handelssachen und ein gleiches Wechselrecht eingefuͤhrt wuͤrde. — Auch der Abgeord⸗ nete Todt machte darauf aufmerksam, wie die hier zur Sprache gebrachte Angelegenheit sehr wichtig in ihren Folgen in materieller Hinsicht, wie in politischer Bezlehung sey. Es wurden sich Po⸗ litiker des Auslandes freuen, in jenen gelen einen Riß nicht blos in den Zoll⸗Verband, sondern auch in die Deutsche Einheit zu ge⸗ wahren. — Das Augfuͤhrlichere uͤber diese Besprechung wird von den „Mittheilungen uͤber die Verhandlungen des Landtags“ ge⸗ bracht werden: wir begnugen uns hier mst den vorstehenden An— deutungen, sowie wir auch blos kurz erwähnen, daß eine langere Debatte sich bei der nun folgenden Berathung, die Bewilligung
eines pro visorischen Steuer⸗-Gesetzes betreffend, entspann, wenn gleich die von der zweiten Deputation deshalb gethanen
Vorschläge, zum Theil nicht ohne dustimmung der Staats⸗Regie⸗
rung, einst immig angenommen wurden. Es gingen aber dlese
Vorschlaͤge darauf hinaus: 1) den fruheren Antrag auf Vermei⸗
dung eines Provisoriums zu erneuern, und 2) die Staats⸗Regie⸗ rung zu ersuchen, den er sten Termin der Gewerb⸗ und Per so⸗ nalsteuer zu erlassen. Eine , . Fassung des von der Re⸗ gil ns vorgelegten provisorischen Steuer⸗-Gesetzes wurde ebenfalls
beliebt.
München, 30. Nov. (Nuürnb. K.) Das gewlß allge— meine Interesse, welches in Deutschland an dem Ankauf des Goͤthehauses genommen werden duͤrfte, veranlaßt uns, den am Schluß der gestrigen Sitzung der Kammer der Abgeordneten von dem Finanz⸗Minister gehaltenen Vortrag uͤber den betreffenden Gesetz⸗Entwurf seinem ganzen Inhalt nach schon jetzt mitzutheilen.
„Se,. Majestaͤt der Konig haben, nach Vernehmung des Staats⸗ Raths, Allergnaͤdigst . befehlen geruht, daß den Staͤnden des Reichs, und zwar zuerst der sehr verehrlichen Kammer der Abgeordne⸗ ten, ein Gesetz Entwurf sammt Motiven uber die Erwerbung des Wohnhauses und der Sammlungen Goöͤthe's in Weimar als Deuischen National⸗Eigenthums und National⸗Denkmals zur Berathung und Bei⸗ stimmung in Vorlage gebracht werde. Dieser Gesetz Entwurf selbst ist sehr einfach, er enthaͤlt blos die Bestimmung, daß, insofern die von mehreren Mitgliedern des Deutschen Bundes beabsichtigten Uünter= handlungen zür . des Wohnhauses und der Sammlun⸗ gen Göthe's in Weimar in der Eigenschaft cines gemeinschaft⸗ lichen und bleibenden Deutschen Nation al⸗Denkmals zu dem gewünsch⸗ ten Ziele fuͤhren sollten, der zur Erwerbung, Erhaltung und Beauf⸗ sichtigung dieses Gebaͤudes, so wie der dazu gehörenden Sammlungen, erforderliche Bedarf mit der auf Bayern treffenden Rate, unter Vor⸗ behalt einstiger naͤherer Nachweisung, aus der Staats⸗Kasse bestritten werde. Nicht minder einfach, wie der Gesetz⸗Entwurf, sind auch des⸗ sen Motive. Kaum durfte aber auch eine ausführliche Motivirung erforderlich scheinen, wenn es sich vor einer Deutschen Stände Versammlung darum handelt, dem Andenken eines der ersten Schriftsteller und Dichter des gemeinsamen Vaterlandes eine ehrende Anerkennung zu widmen. Die Unterhandlungen we⸗ gen der fraglichen Erwerbung durch eine besondere Kommission am Deutschen Bundestage sind erst in der Einleitung begriffen; es kann daher eine bestimmte Summe weder der Erwerbung im Gan⸗ n nech der auf Bayern treffenden Rate angegeben werden; doch st vorlaufig, wenigstens annaͤhernd, die Summe der ganzen Erwer⸗ bung auf 56,090 Fl. und die auf Bayern treffende Rate auf 9, O0 Fl. berechnet worden. Wenngleich dieser Aufwand an sich sehr un de— deutend erscheint,; so hat doch ein Gesetz hierfuͤr aus dem doppelten Grunde nothwendig geschienen, theils weil diese Erwerbung, wenn sie auch zur Ehre und zum Frommen des Bayerischen Vater⸗ landes gereicht, doch jedenfalls eine außerordentliche ist, theils aber auch, weil diese Erwerbung, ihrem Grund und ihrem Zweck ent— , gerade eine natiõnale seyn soll. Se. Majestäͤt der König, n lebhaftem Gefuͤhle fuͤr Alles, was Deutsche Ehre und Deutschen Ruhm betrifft, sehen der Würdigung des gegenwärtigen Gesetz-Ent— wurfs durch die Staͤnde des Reichs mit den uünbedingkesten Vertrauen sutgegen, und, durch die gegenwartige Vorlage dieses Entwurfes den Allerhöchsten Befehlen entsprechend, ist nur noch zu bemerken, daß Bayerns Staͤnde⸗Versammlung die erste in Deutschland ist, welcher dieser Gegenstand zur Berathung und Beistimmung vorgelegt wird.“
Mainz, 41. Dez. Rheinischen Blaͤttern zufolge endigte der
6 erwahnte politische Prozeß gegen eine Anzahl hiesiger Ein⸗ wohner wegen Nichtanzeige staatsgefährlicher Ver indungen mit Freisprechung sammtlicher Angeschuldigten, mit Ausnahme eines derselben, Namens Glasmacher, und zwar wegen nicht hinreichen⸗ der Ueberfuͤhrung des ihnen zur Last elegten Deliktes. In Be⸗ zug auf. Glasmacher wurde die He ße e ei g. fuͤr begruͤn⸗ det erklart und demnaͤchst auch dieser von Ladung und Kosten, so wie von weiteren gerichtlichen Verfolgungen entlassen.
9. 34 Oesterreich.
ü rag, 28. Nov. (8. A. 3.) Im Jahre 1848 tri t das fünfhundertjährige Jubilaͤum der rt und 6. Prager 33. tat. Zur wͤrdigen, Begehung diefer Feier sind herets aus sammt⸗ lichen Fakultaͤten Mitglleder, zusammengetreten, die sich fuͤrs erste der Sammlung von Beitragen zur Deckung der nothwendigen Auslagen unterziehen. Von dem Erfolge diefer im ganzen Lande veranstalteten Sammlung wird die Art der Feier abhängen. Ein kuͤrzlich hier verstorbener Rechtsgelehrter, Hr. Neureutter, war schon seit einiger Zeit eifrig bemuͤht gewesen, ein groͤßeres Kapi⸗ tal zusammenzubringen, um fur die erwähnte Jubélfeler den Ben Lines neuen Universitäts⸗ Gebäudes zu bewirken; mit dem Tode Neureutter's zerfiel aber dieses Projekt ganzlich, das uberhaupt keiner großen H hne sich erfreute.
Spanien. Paris, 1. Dez. Es sind hier folgende telegraphische De⸗ peschen eingegangen:
J. Madrid, 28. Nov. Am 24. November traf der Regent in Saragossa ein, wo er mit Enthusiasmus empfangen wurde.
2356 Er befand sich daselbst noch am 26sten Abends. Hier giebt es nichts Neues.
II. Bayonne, 30. Nov. Der Regent war am 2bsten noch in Saragossa. Durch Dekret vom nämlichen Tage wird der Hafen von Barcelona und die Kuͤste von der Muͤndung des Be⸗ zos bis zur Mündung des Llobregat in Blokadezustand erklart.
Il. Perpignan, 28. Nov. Der General-Capitain van Halen hat ankuͤndigen lassen, das Bombardement werde am 28. November Morgens anfangen. Die Insurgenten waren ge⸗ neigt, nachzugeben. Der Brigadler Durando und die Volksjunta werden sich wahrscheinlich einschiffen. Gestern Abend ging das Dampfboot „Veloce“ mit dem General Pastors, dem Ex⸗ In * genten⸗Chef Llinas und anderen Fluͤchtlingen nach Port Vendres ab.
Barcelona, 28. Nov. Durando hat seine gntla he als General der Truppen z n er hat sich an Bord des Me— leagre. gefluͤchtet. Sieben Batasllone der Millz haben die Junta abgesetzt, weil sie nicht energisch genug verfahren ist; das dritte republikanische Bataillon hat nicht gewagt, sie zu vertheidigen. Der Praͤsident Carsy ist beibehalten worden.
Madrid, 24. Nov. Es sind nach allen Seiten hin Be⸗ fehle zur Konzentrirung von Truppen in Catalonien gegeben wor⸗ den. In San Felice werden bald 10000 Mann versammelt seyn. Sendungen von Munition sind an die Armee abgegangen.
Alle in Cadix befindlichen Spanischen Schiffe haben den Be— febl erhalten, sich nach Barcelona zu begeben; eben dahin ist auch die Fregatte Marie Chrisline“ beordert worden. Der General Baldasano ist von hier abgereist, um den Befehl uͤber diese Streit⸗ kraͤfte zu ubernehmen.
Die Generale Ferrano, Lacarte und Puig werden heut nach dem Hauptquartiere des Regenten abreisen.
Die Fregatte „Esperanza“, welche am 17ten von Cadix unter Segel gegangen ist und den zum General-Capitain der Philippi⸗ nen ernannten General Alcala nach seinem Bestimmungsorte fuhrt, hat außerdem H bronzene Haubitzen, 12 Berggeschuͤtze, 4000 Gra⸗ naten, 5500 Spanische und Englische Gewehre und verschiedene andere Militair⸗Effekten fuͤr jene Kolonie am Bord.
S Paris, 1. Dez. Der Aufstand in Barcelona geht seiner Katastrophe rasch entgegen. Zu seiner bisherigen Isolirung, zu der der Ünschluͤssigkeit seiner Ehefs, denen es gleichmäßig an Ein⸗ sicht und an Energle gefehlt zu haben scheint, ist jetzt auch noch das innere Zerwuͤrfniß gekommen, um die ohnehin schwachen Wi— derstandskraͤfte zu zerspüittern. Der neue Kommandant der Na⸗ tional-Garde hat, kaum ernannt, Zuflucht auf einem Franzoͤsischen Schiffe suchen muͤssen, und die Regierungs-Junta sst durch die Mehrzahl der Bataillone der National-Garde abgesetzt, um einer neuen Behoͤrde Platz zu machen, die ihren Einfluß schwerlich auch nur so lange behaupten wird, als die erste. An der Spitze der— selben steht der Praͤsident der vorigen Junta, dem die ministeriel⸗ len Madrider Blaͤtter nachsagen, daß er als ehemaliger Lieutenant wegen Veruntreuung anvertrauter Gelder verurtheist sey, und in dessen Haͤnden sie den fuͤnftehalb Millionen der Provinzial-Depu— tation ein schlimmes Schicksal voraussagen.
Dem General van Halen ist es offenbar nicht Ernst mit sei⸗ nen Drohungen, die Stadt zu beschießen, durch die er die Barce⸗ leneser in fortwaͤhrendem Allarm haͤit. Schon vier- oder fuͤnf⸗ mal ist eine bestimmte Stunde bezeichnet, wo die Beschießung an⸗ fangen solle, ohne daß einer diefer Termine eingehalten worden wäre. Gluͤcklicherweise wird Niemand dem General van Halen
einen Vorwurf daraus machen, daß er in diesem Falle nicht Wort
haͤlt. Er hat bis jetzt durch seine Drohungen wenigstens das po⸗ sitive Resultat erreicht, daß die insurrectionelle Behörde sich dazu ohne daß jedoch eine Besorgniß aufkaͤme, daß die Ruhe auch ßerdem allen buͤrgerlichen Beamten, welche nicht in der Stadt
schen den Castilianern und den Cataloniern traͤgt nicht wenig dazu bei, die Stimmung unter unserer Bevblkerung in der vor
verstanden, allen Offizieren, Unteroffizieren und Soldaten und au⸗
bleiben wollen, die Erlaubniß zum Abzuge zu geben.
Das Haupt-Quartier des Generals van Halen ist noch in San Fellu de Llobregat. Dem dringenden Geidmangel des Ca⸗ talonischen Heeres ist durch ansehnliche Baar-Sendungen aus Madrid vorlaͤufig ein Ende gemacht worden. Nachrichten aus
Bordeaux versichern, daß der Agent des Hauses Rothschild in Madrid der Regierung 10 Millionen Realen vorgeschossen. Die Madrider ministeriellen Blaͤtter versichern mit zuversichtlicher Masse angesammelte Fündstoff nicht schon laͤngst zu einer Explo⸗
Miene, daß, wenn man hoffe, die Regierungs-Maßregeln gegen
den Aufruhr durch Finanz⸗-Verlegenhelten gehemmt oder vereltelt Daß uͤbrigens die Spanische Armee, trotz ihrer freilich nicht freiwilligen Vernachlaͤssigung durch das Finanz-Departement sich in diesem schwierigen Mugenblicke . 3 nicht ein ein⸗
zu sehen, man sich gewaltig irre.
der bestehenden politischen Ordnung treu gezeigt, da ziges Regiment die Fahne der Empoͤrung aufgesteckt hat, das ist ein starker Beweis von dem großen maralischen Einflusse, den
Espartero auf das Spanische Heer ausgeübt, auf dieses Heer, das großen Handels- und Fabrikstadt vorhanden gewesen waren, aber
noch vor einigen Jahren gewohnt war, fuͤr jeden Grund der Un⸗
zufriedenheit an seinen eigenen Generalen blutige Rache zu nehmen. Der Postillon de Gerona vom 22sten und 2Zoͤsten v. M.
giebt eine vollstaͤndige Darstellung der Ereignisse, welche in jener
Stadt in Folge des Aufstandes von Barcelona stattgefunden ha— ; Besizthum, die daher fuͤr die öffentliche Ordnung, zu deren Erhasl⸗ tung doch diese Buͤrgerbewaffnung vorzüglich berufen ist, gar keine
ben, und in denen die Regierungs-Junta Veranlassung gefunden, Gerona an der Spitze der Staͤdte zu nennen, welche sich angeb—
lich der Catalonischen Bewegung angeschlossen. Die Nachricht von gab den wiederholten Antraͤgen des Ayuntamiento nicht nach, und die Vermehrung der Miliz in dem angedeuteten Sinne unterblieb.
den Vorfaͤllen in Barcelona hatte in Gerona eine gewisse Aufre⸗ gung hervorgebracht, welche zu einem beunruhigenden Grade ge⸗
steigert wurde, als der General Aristizabal, der einige Tage zuvor schritt man aber doch dazu, und wozu es fuͤhrte, daß man so den Proletariern, Haͤnde gab, davon haben die jetzigen so beklagenswerthen Vorfaͤlle
mit allen disponibeln Truppen nach dem Hauptquartier des Ge⸗ nerals van Halen ausgeruͤckt war, am 20sten mit einiger Reiterei ö . . Die Bevblkerung von Gerona glaubte, daß ihm die
des genannten Tages versammelten sich ansehnliche Volkshau— fen auf dem Constitutionsplatze und ließen das Geschrei: Keine Soldaten! hoͤren. Der Catalonische Kongreß⸗Ab⸗ geordnete Don Narciso Ametller und der Alcalde der Stadt begaben sich unter die Menge, um sie zur Ruhe zu ermahnen, indem sie versicherten, daß keine Truppen weiter in die Stadt ein⸗ ruͤcken wurden. Aber das Volk verlangte, daß alle Posten an den Thoren und der Stadt abgelöst, und von der National⸗Garde besetzt wuͤrden, und es versprach unter dieser Bedingung sich so⸗ fort zuruͤckzuziehen und die auf einen der naͤchsten Tage einberu⸗ fene Versammlung aller Chefs der National-Garde aus der gan⸗ zen Provinz Gerona ruhig abzuwarten.
Inzwischen hatte sich die staͤdtische Behoͤrde auf dem Rath⸗ hause eingefunden, und hier wurde dem Gouverneur das Verlan⸗ gen des auf dem Platze versammelten Volks vorgetragen. Der General n erwiederte, daß er das größte Vertrauen in die National-⸗Garde von Gerona setze, daß er ihr nicht nur die ear rf der Posten, sondern auch die Bewachnng seines eigenen Hauses üͤberlassen wolle, und daß ihm das Anerbieten ihrer Dien te um so willtommener sey, well er beabsichtige, mit den Trup— pen zur ,, , einer Karlistischen Bande, die sich in der
bei den ersten Trommelschlaͤgen verschwand die auf dem Con— stitutions⸗ Platze versammelte Menge, wie sie es versprochen hatte, bis auf den kzten Mann. Die Natsonal⸗Garde stelite sich un gewohnlich vollzaͤhlig auf ihren Larmplätzen ein, die Linientruppen wurden in aller Ordnung von ihren Posten abgeldst, und sie zo⸗
efehl des Alkalden erleuchtet, und um 16 Uhr war bereits Alles aͤußerlich in das gewöhnliche Gelels zuruͤckgekehrt.
Am folgenden Morgen wurde die National⸗Garde guf dem Lonstitutions⸗Platze zusammenberufen und aufgefordert, für jedes Bataillon ein Mitglied zu einer Junta zu wählen, die aus den Repraͤsentanten der National- Garde und der einzelnen Stadt— viertel bestehen, und die oberste Leitung der Angelegenheiten der Provinz ubernehmen solle. Die Bildung dieser e wurde erst um 7 uͤhr Abends zu Stande gebracht. Ihre Mitglieder, sieben an der Zahl, waren folgende: Don Ramon de Camps, Praͤsident, Don N. Ametller, Don Manuel Hurtado, der Marquis de la Torre, Don Jose Torella, Don Francisco Camps y Roger, Don Jose Bosch. Die Stadt wurde auch an diesem zweiten Abend erleuchtet. Am 22sten machte das Ayun⸗ tamients der Stadt, nach vorgaͤngiger Berathung mit der Junta einen Bando bekannt, worin 1) sedem Individuum, das nicht zum Heere oder zu der National-Garde gehört, verboten wird, Waffen zu tragen, und zwar bei der Strafe, welche die Gesetze den Verräthern androhen. Der zweite Artikel des Bando ver— bietet alle Versammlungen von mehr als drei Personen; wer den im Sinne der Vollziehüng dieses Artikels handelnden Patrouillen widersteht, wird nach Art. 3 als Aufruͤhrer bestraft. Der vierte Artikel verordnet, daß alle Mieths⸗ und Gasthäuser nach dem Vesperlaͤuten geschlossen werden sollen. Der fünfte Artikel lautet wortlich wie folgt: „Wer den Namen des Spanischen Bürgers mißbraucht, um fuͤr das Volk das Wort zu fuͤhren und Gesuche an die konstituirten Behörden zu richten, die darauf hinauslaufen, diese in ihren Befugnissen zu stoͤren, der wird als Aufruhrstifter behandelt und bestraft werden.“ Der sechste und letzte Artikel droht die strengste Strafe einem Jeden, der ein Mitglied der RNational— Barde oder des Heeres wortlich oder chaͤtlich beleidigt. Der Bando schließt mit folgenden Worten: „Buͤrger! Die persöͤnliche Frei— heit, das Eigenthum und der gute Name aller Einwohner der Stadt sind unserem Schutze anvertraut. Diese kostba⸗ ren Guͤter, welche durch Bastardsohne des Vaterlandes an— gegriffen werden koͤnnten, muͤssen wir retten. Wollt ihr diesen Zweck erreichen, so beobachtet Ruhe, Ordnung und die Festigkeit, welche euch charakterisirt; unterstäͤtzt die Absichten eurer Behörden und wir werden jenes Ziel erreichen.“ Folgen die Unterschriften, zuerst des Ayuntamiento, dann der Mitglieder der Junta. Unter den Letzteren vermißt man indessen den Namen des Kongreß⸗Deputirten Ametller, welcher demnach die auf ihn efallene Wahl nicht angenommen zu haben scheint. Wie man ieht, ist in diesem Dokumente durchaus von keinem polltischen Zwecke die Rede, sondern nurlvon den unter den augenblicklichen Um⸗ staͤnden im oͤffentlichen Interesse erforderlichen Polizei⸗Maßregeln. Eine andere Manifestatlon der Junta ist aber bis jetzt nicht er⸗ folgt, nach deren bisherigen Haltung es im hoͤchsten Grade zwei⸗ heft ist, ob sie uberhaupt irgendwie geneigt gewesen sey, sich dem Barceloneser In surrectionszwecke anzuschlleßen.
2E Paris, 30. Nov. Ein mir gestern zugekommener Brief aus Madrid vom 24. November enthalt in Bezug auf die Ereig⸗
kompetenter Richter uͤber die dortigen
brigen Truppen nachfolgen warden, und am Abend ein nur zu sprechendes Beispiel geliefert. . man diesen Fehler beging, 369 der General, daß man die beruͤch⸗
Nachbarschaft gezetzt, guszurkücken. Hierauf wurde Befehl ge⸗ geben, Hel i ch far die ger ond ⸗ Helo zu am und
nisse in Barcelona unten Anderem folgende interessante Notizen Fund Bemerkungen.
„Mit unbeschreiblicher Spannung sieht man hier dem wei—⸗ teren Entwickelungsgange der Dinge in Barcelona entgegen,
hier gefaͤhrdet werden koͤnnte. Die altbekannte Abneigung zwi⸗
liegenden Frage entschieden der Reglerung guͤnstig zu machen. Daß es in Barcelona so kam, wie es nün gekommen ist, hat im Grunde Niemand bei uns in Erstaunen gesetzt; im Gegentheil wunderten sich alle unbefangenen Beobachter des Treibens, welches seit meh⸗ reren Monaten schon mit einem unerhörten Grade von Frechhelt in Barcelona ganz ungestraft sich bemerkbar machte, daß der in
sion gefuͤhrt hat. Die Rede, welche der Generai⸗Capitain Scoane am 20sten im Senate gehalten hat, ist ein wichtiges Dokument in Bezug auf die Beurthellung der Verhaͤltnisse von Barcelona. Mit eben so großer Klarheit als unerschrockenem Freimuthe hat der General -Capitain, welcher im Jahre 1835 sieben Monate lang denselben Posten in Barcelona eingenommen hatte, also ganz
3, , ist, die schlimmen Elemente auseinandergesetzt, welche schon zu seiner Zeit in jener
von ihm mit kraͤftiger Hand darniedergehallen wurden. Schon
damals wollte man eine Vermehrung der National-Miliz zuerst um 26,0009, dann um 13000 Mann vornehmen, in welche alle
verworfensten Individuen, alle Tagediebe und Leute ohne alles
*
Buͤrgschaft bleten konnten, eingereiht werden sollten. Seoane
„Spaͤter im Jahre 18410 nach den September ⸗Ereignissen
die nichts zu verlieren hatten, die Waffen in die Aber nicht genug, daß
tigte Gesellschaft der Weber fortbestehen ließ, die mit allen ande— ren Zwecken sich beschaͤftigte, nur mit denen nicht, welche ihre Sta⸗ tuten angaben. Er nennt sie eine wahre Gesellschaft von Ver— schwbrern, welche den Thron, die Constitution, die Gesetze und Alles umzustuͤrzen suche. Klubs habe man sich bilden lassen zu leichen Zwecken. Im vorigen Jahre habe Barcelona allein die
chmach auf, sich geladen, im kritischen Momente der Regierung Widerspenstigkeit entgegenzusetzen, waͤhrend alle guten Spa⸗ nier, ohne Unterschled der Partei, zur Unterdruͤckung des in den Nord⸗ Provinzen begonnenen Aufruhrs sich; ver⸗ einigten. In Barcelona that man anders; da trat eine Junta, die sich Junta der Wachsamkeit nannte, Constitution, Gesetz und Reglerungs⸗Autoritaͤt mit Fuͤßen, erhob von den geachtetsten Buͤr⸗ ern Contributionen, und sperrte die Opfer ihrer Habsucht und Erpressungen, um des Erfolgs sicherer i seyn, in die Citadelle ein. Aber alle diese Gewaltsamkeiten und El enmaͤchtigkeiten, die Zer⸗ stͤrung eines Theils der Citadelle, des chußwalles von Barce⸗ long und seines Reichthums, seines Handens, seiner Industrie, blieben ungestraft, rief der General in gerechter Ent tees aus, und nahm keinen Anstand, das vorige Ministerium. obgieich unter den Mitgliedern desselben mehrere seiner intimen Freunde sich be⸗ finden, auf das Haͤrteste wegen dieses Verfahrens anzuklagen.
en sich in ihre Kasernen zuruck. Hierauf wurde die Stadt auf
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O Madrid, 24. Nov. Gestern Abend erschien noch spaͤt eine außerordentliche Zeitung mit Berichten des Genera's van Halen vom 19ten, aus denen wir ersehen, daß es ihm gelungen war, den Monjuich hinlaͤnglich mit Lebensmitteln zu versehen und die Besatzung zu verstaͤrken. Der General zog einige Truppen an sich und richtete von San Feliü aus Prociamationen an die Landbewohner, um sie abzuhalten, den Befehlen der revolutionairen Junta von Barcelona zu gehorchen. Diese hatte sich damals foͤrmlich in Aufstand gegen den Regenten versetzt, wie aus einer Proclamation hervorgeht, die sie am 19ten erließ und die in der oben erwaͤhnten außerordentlichen Zeitung abgedruckt ist. „Die Vereinigung aller Liberalen: nieder mit Espartero und sei⸗ ner Regierung; konstituirende Cortes; fuͤr den Fall einer Re— gentschaft, eine mehrfache; die eventuelle Vermaͤhlung der Königin Isabella II. mit einem Spanier; der einheimischen Industrie werde ihr Recht und Schutz.“ Dies ist die von der Junta aufgepflanzte Fahne. Sie fordert alle Spanier auf, sich zu ihr zu .
Der Regent soll heute in Saragossa eintreffen. ußer dem Kriegs-Minister begleitet ihn auch der General Linage. Der Ge⸗ neral Seoane wird ihm folgen, um an die Spitze des Generalsta⸗ bes der Armee von Catalonien zu treten, und der General In⸗ fante wird ihn hier einstweilen als General-Capitain von Neu— Castilien ersetzen. Die General-Capitaine von Andalusien und Granada hahen Befehl erhalten, alle Truppen, die sie entbehren koͤnnen, auf hier zu schicken. Von Cadix sollen die dienstfähigen Krlegsschiffe nach Barcelona unter Segel gehen.
Mehrere Deputirte der Opposition hatten beabsichtigt, in der Sitzung des Kongresses vom z2sten folgenden Antrag vorzulegen: „Wenn die Umstaͤnde einer Nation so kritisch und verhangnißboll sind wie die, unter denen Spanien sich jetzt befindet, so bedarf man einer verständigen, umsichtigen und parlamentarischen Regie⸗ rung, und da wir überzeugt sind, daß das bestehende Kabinet diese Eigenschaften nicht im gehörigen Grade besitzt, so bitten wir den Kongreß, er moge erklaren, daß das Minisferium das Vertrauen der Nation, welches zur glücklichen Beseitigung der gegenwaͤrtigen Umstaͤnde erforderlich ist, nicht besitzt. Palast des Kongresses, den 22. November 1842. Alvaro Gil Sanz. Antonio de Collantes. Graf de las Navas. Joaquin Maria Lopez. Manuel Garcia Uzal. Joaquin Basols. Pedro Mata. Jose Maria Nocedal.“
Unterdessen haben sich die Mitglieder der Coalition im Hause des Vice⸗Praͤsidenten des Kongresses, Herrn Domenech, versam⸗ melt und den Beschluß gefaßt, fuͤr jetzt kein Manifest an die Na⸗ tion zu richten, dagegen aber einen permanenten ,. einzu⸗ sezen, der aͤber die Schritte der Regierung zu wachen habe. Man hat das Geruͤcht ausgesprengt, . die Regierung einen Gewalt⸗ streich gegen die Preßfreihelt zu unternehmen beabsichtige, und naturlich erheben die Oppositionsblaäͤtter dagegen ihre Stimme. Das Eco del Comercio beginnt heute seine Nummer mit fol— gender Erklrung: „Es gehen Geruͤchte umher, daß das Ministe— rium, in dessen Verblendung und antiparlamentarischem Ursprunge die Quelle aller Leiden des Landes liegt, einen Gewaltstreich gegen die Presse beabsichtige. Die oͤffentlichen Schriftsteller stuͤtzen sich auf eine constitutionelle Garantie. .. . Wir glauben nicht, daß die Kuͤhnheit der Mandarinen so weit gehe. . . Geschaͤhe es, so werden wir dem nicht gehorchen, welchem wir, zufolge des Gesetzes, Widerstand entgegensetzen muͤssen. .. Nur der Gewalt werden wir weichen und zugleich alle Mittel in Bewegung setzen, die unsere Vaterlandsliebe und das Wohl des Volkes, fal das wir uns aufzuopfern bereit sind, uns angeben.“ .. .. Die Ga⸗ eta beschwert sich dagegen heute sehr uͤber den Widerstand, wel⸗ chen die Regierung unter so kritischen Umstaͤnden von Seiten der Deputirten und der pexiodischen Presse . erdulden habe und er⸗ klärt, die Minister warden allen Angrkffen nichts als ein kluges Stillschweigen entgegensetzen.
Dem Catalonlschen Deputirten und Obersten (außer Dienst) Prim, der sich von hier nach Catalonien begeben wollte, haben die Behoͤrden den Paß verweigert. Er richtet deshalb heute einen außerst heftigen Ariikel an die offentlichen Blaͤtter. „Vorposten der Freiheit · .* es darin, ..... „bekaͤmpft ohne Unterlaß jene Manner der Gewalt, die den Untergang der Nation bewirken, die
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die Unabhängigkeit der Vertreter der Nation mit Fuͤßen treten“ u. s a — Herr Prim soll heimlich abgereist seyn.
Serbien.
Semlin, 21. Nov. (A. 3.) Die zwei von Michael Obre⸗ novich im September nach Konstantinopel beorderten Abgesandten Popovich und Nikolitsch kehrten vorgestern zurück. Die Nachrichten, die sie dem Fuͤrsten von der Tuͤrkischen Hauptstad? brachten, schei⸗ nen ihm den leßten Hoffnungsschimmer auf feine Restitution be⸗ nommen zu haben. Gleich nach der ersten Unterredung, die er mit ihnen gepflogen, ließ er eine wegen ihrer Prophezesungsgabe bekannte Zigeunerin zu sich berufen, um sie uber seine Zukunft zu befragen. — In Belgrad wartet man mit Spannung auf die Ankunft des Russischen Generals von Lieven, von dessen Abreise von Wien man bereits Nachricht hatte.
Briefe aus Bukarest vom 6. November melden die Ankunft des bei der Pforte angestellten Agenten der Wallachei, Herrn Aristarchi. Man wollte wissen, die Wahl des neuen Hospodars sollte auf einen entfernteren Termin verschoben werden. Der be⸗ kannte, eventuell als Nachfolger Ghika's bezeichnete Georg Phi⸗ lsppesco hatte in Bukarest eine Art von diplomatischem Diner Teen. bei dem auch der Großherrliche Kommissar Sawfet⸗
fendi erschien. Türkei.
Konstantinopel, 16. Nov. (Oest. Beob.) Die Schiffe der Großherrlichen Flotte, welche im Laufe dieses Sommers im Boeporus vor Anker lagen, sind nunmehr in das hiesige Arsenal eingelaufen, um daselbst zu uͤberwintern. Der Koͤnigl. Sardinische Minister-Resident bei der Ottoma— nischen Pforte, Marchese Pareto, hatte am 12ten d. M. die Ehre, dem Sultan seine Beglaubigungs⸗Schreiben zu uͤberreichen. An demselben Tage ist das nach einem hier neuen Systeme erbaute Amerikanische Dampfboot „Bangor !⸗ in dieser Stadt hier eingetroffen. Der Gouverneur von Kandien, Mustapha Pascha, welcher sich einige Zelt lang in Konstantinopel aufgehalten hatte, ist bereits in der zweiten Hälfte des Monats Ramazan am Bord einer Tuͤrki— schen Fregatte auf seinen Posten zuruͤckgekehrt.
Da die letzten aus Syrien eingelaüfenen Sanitaͤts-Berichte befriedigend lauteten, so ist die Quarantaine fuͤr die dortigen Pro⸗ venienzen auf zehn Tage herabgesetzt worden.
Zur Handels⸗Statistik der Vereinigten Staaten im Jahre 1840 und 1841.
(Vergl. St. Ztg. Nr. 329.)
* Paris, 30. Nov. Am Schlusse des letzten Artikels uͤber die Handelsbewegung von 1849 und 1841 wurde gezeigt, daß die Bilanz gegen Großbritanien aber zu Gunsten Frankreschs ausge⸗ fallen war. Die folgende Uebersicht, welche alle Laͤnder begrefft, mit denen die Vereinigten Staaten fuͤr mehr als eine Million Geschaͤfte, sey es durch Kauf oder Verkauf, gemacht haben, wird zugleich diejenigen anzeigen, mit denen sie die betraͤchtlichsten, die besten und die schlechtesten Geschäfte gemacht haben.
; Mehr der Mehr der Einfuhren. Ausfuhren. . n,, . Dollars. Dollars. Dollars. Dollars.
Großbritanien .. 46,62, 8Ii5 49 552, 73 — 2, SS9, 458
44436, 823 17 7,123 — 3287306 25,933,817 21,766,755 2.167, 087 — 263 537 68 820 * — 215 188 1,510 6gß 11535 830 896, 876 11.567 627 5,3738 082 5, 827915 210 073
3, 38, s80 1, 28, 507 6 62, 653 3 517, 273 27835 386 3 S5, 3853 1.2060 5165 7.784, 572 J. esd, G5 / 2636, 629 1248 337 25171443 1.025, 29 179 1,719 2,119, 9564 4,560 6. —
371, 85 1.823. 887 2012. 0064 762, 507 1, S3, 684 1, 155 557 16385, 022 235614. 922
1,612, 5s 661,ů946 1, 1602, 9588
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418, 606 1,341, 756 — 83, 150
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Die Ergebnisse dieser Uebersicht sind sehr bemerkenswerth; von den 21 darin begriffenen Landern haben 14 den Vereinigten Staaten mehr verkauft, als sie von denselben gekauft haben, und die aus dieser Ungleichheit der kommerziellen Austausche zu Gun⸗ sten dieser Lander resultirende Bilanz beläuft sich im Ganzen auf 234175739 Dollars; den 7 anderen Laͤndern aber gegenuͤber stellt sich die Bilanz zu Gunsten der Vereinigten Staaten heraus mit 16,7 11,893 Dollars. Das Handels⸗Inkerdikt, womit die Franzoͤ⸗ sischen Kolonieen von ihrem Mutterlande belegt sind, zeigt sich in seinen nachtheiligen Folgen fuͤr dieselben aus dieser Uebersicht in seiner ganzen Große. Diese Kolonieen, die schon feit mehreren Jahren nicht wissen, was sie mit ihren Erzeugnissen anfangen sol⸗ len, konnten sich auch keine Absabwege nach den Vereinigten Staa⸗ ten eroͤffnen, an die sie nur fur die unbedeutende Summe von 253,532 Dollars verkauft haben. Ihre Einkäufe in den Vereinig⸗ ten Stagten waren zwar auch nicht sehr beträchtlich, doch betrugen sie fast das Doppelte ihrer Verkaufe an dieselben, und sie sind daher in einem Verluste von 215, 188 Doll. Um so bemerkenswerther ist dieses Ergebniß zusammengehalten mit dem des Handels der Spanischen Kolonieen mit den Vereinigten Staaten, der auf den⸗ selben ackerhaulichen Huͤlfsquellen beruht. Unter allen Ländern, die in den Amerikanischen Handels-Statistiken aufgeführt wer— den, weisen Spanien und seine uͤberseeischen Kolonieen un— bestreitbar die gůnstigste Bilanz fuͤr sich aus. Die Gesammt⸗ heit ihrer Ein- uünd Ausfuhren belief sich auf 8 495712 Dollars, und diese Ziffer der Austausche zerfällt in 16,316,303 Dolsars an Spanischen Waaren, welche die Vereinigten Staaten erhielten, und in nur 7, 181, 109 Dollars an Amerikanischen Waaren, die nach Spanien und seinen Besitzungen kamen, was eine Bilanz von K s34.94 Dollars zu Gunsten dieser ergiebt. Dieses soö guͤn⸗ stige Resultat kommt elnzig daher, daß Cuba und dle anderen Spanischen Antillen volle 36 haben, die Vereinigten Staaten mit Zucker und Kaffee zu versehen, ohne daß ihnen die Franzoͤsi⸗ schen Kolonieen auf diesem reschen Markte Konkurrenz machen
Italien, Oesterreich (Triest)
am vortheilhaftesten den Handel mit den Vereinigten Staaten betrieben haben. seln nachgewiesen wurde, gilt auch für Brasillen, Venezuela, Mexiko, Ying Sitt welche sammtlich fuͤr ungefaͤhr zwei Drittheile mehr an die
ben. Unter allen Laͤndern Europa's hat verhäͤltnißmaäßlg Rußland die gůnstige Bilanz fuͤr sich erlangt. ein enormes Defizit aufzuweisen; seine Einkäufe betrugen beinahe L1zmal so viel als seine Verkaufe. trieben einen bedeutenden Verkehr mit den Vereinigten Staaten, essen Resultat aber gerade das entgegengesetzte von dem war, welches die Spanischen Kolonieen erzielten; in der Masse der Austausche, die sich auf 17,160, 9527 Dollars belief, Amerikanischen Produkte mit nahe an drei Viertheilen, die Pro⸗ dukte der Britischen Besitzungen aber nur mit wenig mehr als einem Viertheil.
Denn was hier in Betreff der Spanischen In⸗
ereinigten Staaten verkauft als von ihnen gekauft ha⸗
Belgien im Gegentheil hat Die Englischen Kolonieen be⸗
zahlen die
Zur Vervollständigung dieser Notizen uͤber die allgemeinen
Resultate der Handels-Bewegung der Union im Jahre 1840-41 st noch hinzuzufuͤgen, 127 946,177 Dollar fur 6 olg, 31 Dollars zollfrel zugelassen wurden, waͤhrend fuͤr 34,616,643 Dollars die Zoͤlle ad vValorem und fur 273315, 804 Dollars spezifische Zoͤlle bezahlt werden muß⸗ ten. Vergleicht man die beiden letzteren Ziffern zusammengenom⸗ men mit der ersten, so ersieht man, daß die Quantität der zoll⸗
daß von der Ziffer der Einfuhren von
freien Waaren jene der mit Zoͤllen belegten um 4.093, 285 Dollars uͤberschritten hat. 1840 — 41 hat nun das liberale Handels-System der Vereinigten Staaten ein Ende genommen, mit dem 1. Oktober 1841 ist das Geseß vom 11. September in Kraft getreten, welches nur das Vorspiel war zu der Strenge des Tarifs von 1812, wodurch die Mehrzahl der bis dahin mit gar keinem oder nur mit geringem Zoll belegten Artikel, solchem unterworfen wurden, wie namentlich die Seidenwaaren, worunter die Franzbsischen und namentlich auch die Deutschen Fabriken dieses Industriezweiges jetzt leiden muͤssen. Man kann also mit ziemlicher Eine;
naͤchste offizielle Statistik fuͤr das Jahr 1841 42 kein Mehr der zollfrei eingefuͤhrten Waaren gegen die verzollten aufzuweisen ha⸗ ben wird. Der Franzoͤsische Handel, der von dem fruheren güͤn⸗ stigeren Zustande den meisten Vortheil zog, wird am haͤrtesten' da⸗ durch betroffen. Gesammtmasse von 24, 187.444 Dollars aus Frankreich oder Fran⸗ zoͤsischen Besitzungen eingefuͤhrten Waaren fuͤr 1657773741 Dollars zollfrei eingegangen, w
Mit dem letzten Tage des Fiskal-Jahres
eit voraussagen, daß die
Denn im Jahre 1840 —= 41 waren unter einer
aͤhrend nur fuͤr 7,409,703, glso fuͤr weniger als ein Drittheil, die Zoͤlle bezahlt wurden. Waͤhrend also von der Gesammtzahl aller Einfuhren uberhaupt etwa die Halfte zoll— frei einging, war dies mit uͤber zwei Drittheilen der Franzoͤsischen der Fall. Die Folgen des neuen strengen. Systems auf den Han⸗ dels-Verkehr zwischen Frankreich und den Vereinigten Staaten, der bisher in bestaͤndigem Steigen begriffen gewesen war, können nicht ausbleiben.
Es bleibt nun noch uͤbrig zu zeigen, wie sich die Transporte der Einfuhren und Ausfuhren auf die Schifffahrt der verschiede— nen Laͤnder vertheilte; in dieser Beziehung find die Vereinigten Staaten in uͤberwiegendem Vortheile. Wenn sie auf der einen Seite mehr kaufen als verkaufen und also dadurch in Schaden kommen, so wissen sie dagegen die Transporte so sehr an sich zu ziehen, daß der Gewinn, der daraus ihrer Schifffahrt erwaͤchst, das aus der Ungleichheit der Handels-Austausche resultirende De⸗ fizit wieder aus fuͤllt.
Im Jahre 1840 — 41 hat der Tonnen-Gehalt der fuͤr den Amerikanischen Handel verwendeten Schiffe 4739, 358 Tonnen be— tragen, wovon 3,266,065 Tonnen auf Amerikanische und 1,473, 293 Tonnen auf auslaͤndische Schiffe kommen; so, daß nicht ganz 69 pCt., der Transporte der Amerikanischen Handels⸗ Marine, etwas uͤber 31 pCt. den vereinigten Handels-⸗Marinen aller äbri! gen Lander zukommen. Bei dieser Berechnung ist aber nur der Umfang oder das Gewicht der Waaren in Anschlag gebracht. Von 127,946,177 Dollars Einfuhren sind 113, 731, 877 oder 87 pCt. auf Amerikanischen Schiffen, und nur 14,724,300 oder
13 pCt. auf auslaͤndischen Schiffen angekommen. Die Ausfuhren
geschahen, bel einer Gesammtziffer von 121, 85,803 Dollars, für Il,-80 8638 oder 79 pCt. auf Amerikanischen Schiffen, und nur fuͤr 27,043,165 auf auslaͤndischen. Einfuhren und Ausfuhren zusammengenommen hat die Handels-Marine der Vereinigten Staaten also 89 pCt. der Transporte an sich gezogen und denen aller ubrigen Lander nur 290 pCt. uͤbrig gelaffen. Unter diesem Gesichtspunkte ist das Resultat der Schifffahrt noch guͤnsti⸗ ger fuͤr sie, als wenn man blos den Tonnengehalt in Anschlag bringt; denn dort betrug das Verhaͤltniß nuͤr 69 pCt., Zum Handels-Verkehr zwischen Frankreich und den Vereinigten Staaten wurden 335,614 Tonnen verwendet, wovon 297,351 oder S7 pTt. auf Amerikanischen, und also nur 13 pCt. oder 38,263 Tonnen auf Schiffen anderer Laͤnder. Wie viele darunter Franzoͤsische ewesen, giebt die offizielle Statistik nicht an, so wenig als etwas uber den Werth der Waaren. Indem die Vereinigten Staaten so gewissermaßen die Schiff⸗ fahrt fuͤr sich monopolissrten, haben sie, wie oben gesagt, das durch die Ungleichheit der Einfuhren und Aussuhren entstandene Defiz it wieder ausgefuͤllt. Die offizielle Statistik schlaͤgt dasselbe nur auf stwas uͤber 6 Millionen an, während wir es fruͤher auf etwas uͤber 10 Millionen schaͤtzten, indem wir eine besondere Berechnung fuͤr den Geld⸗Verkehr aufstellten. Schlaͤgt man nun die Kosten der Schifffahrt durchschnittlich auf 5 pCt. des Werthes der Waa— ren an, so erhaͤlt man folgende Resuttate: da die Masse der Ein— fuhren und Ausfuhren zufammen nahe an 250 Millionen Dolsars betrug, so beliefen sich die Transport-Kosten zu 5 pEt. auf 12,500 000 Dollars, wovon 10 Millionen der Amerikanischen Handels-⸗Marine und 2,500, 000 Dollars der Marine aller anderen Lander bezahlt wurden, was also eine Bilanz von 7,500, 9000 zu Gunsten der ersteren ergiebt. die das aus der Ungleichheit der Handels⸗Austausche resulti⸗ rende Defizit von 10 Millionen beinahe deckt. Oben wurde auch gesagt, daß der Französisch⸗Amerikanische Handel eine Bilanz von 2, 167, 057 zu Gunsten Frankrelchs ergeben habe. Bringt man aber die Schifffahrt dazu in Anschlag, so reduzirt sich diese Bilanz bedeu⸗ tend. Denn da die Masse der Handels-Austausche auf etwa 50 Millionen sich belief, so haben die Verschiffun s⸗Kosten, zu 5 pCt. gerechnet, 25 Millionen betragen, wovon den Vereinigten Staaten S7 pCt. oder 2, 145000 Dollars zu gute kamen, w hrend Frank⸗ reich und die anderen Laͤnder, deren Schiffe beim Franzobsisch⸗ Amerikanischen Handel sich betheiligten, nur 13 pCt. oder 325, 000 Dollars erhielten. Die Bilanz zu Gunsten der ersteren stellt sich also zu 1,8200090 Dollars heraus, und die Ungleichheit der Aus— tausche wird also zum Theil durch die ungleiche Vertheilung des Gewinns von der Schifffahrt ausgeglichen, so daß für die Ver— e ria nur noch ein reelles Defizit von 317 057 Dollars rig bleibt.
Das allgemeine Resultat des Handelsjahres 1840 und 1841
war demnach fuͤr die Bereinigten Staaten, obgleich hinter dem
Sesetze verletzen, wenn es ihnen ansteht, das Heiligste, das, was wir mit so vielem Blut erworben haben, die persbnliche Freiheit,
koͤnnen. Ueberhaupt ist bemerkenswerth, daß es gerade die Ko⸗ lonialwaaren erzeugenden Laͤnder sind, welche im Jahre 1810 = 11
vorigen Jahre zuruͤckstehend, doch nicht unguͤnstig far sie. Die Masse der Austausche hatte gegen jenes um 10 Millionen zuge⸗