1842 / 342 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

deraufnahme der Angelegenheit kann,

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auf die Enregistrements⸗, Greffe⸗, Successions- und Gebuͤhren, welche zur Erhdö wiesen werden sollen. Diese Diskussion wurde nicht beendigt.

Xt Brüssel, 3. Dez. Seit der Annahme des mit Spanlen die Belgische Leinen⸗Industrie ser gun⸗ on der

machte das Budget inister, um das vor⸗ ahr, den Aufschlag verschiedener Steuern bis zu 10 pCt, beantragt 2 Das Ministerium konnte bei diesen Antraͤgen im voraus einer großen Opposition gewaͤrtig seyn und, nach shrer ungünstigen Auf⸗ Verwerfung gethan, die⸗ . ) e als einen Ausgang abzuwarten, wie ihn die gestrige Abstimmung ergab. Unter den 77 geg wertigen De⸗ ntrag, ein Re⸗

hatte offenb icht die Zeit gehab . atte offenbar nicht die Zeit gehabt, einen besser bedachten okonomischen Plan den Kammern vorzulegen, denn sonst Aufschlags⸗ System oͤffentliche Diskussion hat Minister beherzigenswerthe ͤ das Gleichgewicht zwischen Einnahmen und Ausgaben hergesteilt werden kann. Fuaͤr die⸗ daß die Summen, welche nach dem neulich abgeschlossenen Traktate mit Holland die sogenannte t auszuzahlen hat, mehr als hin⸗ reichend sind, um das Defizit zu decken. Für die Zukunft wuͤnsch⸗

abgeschlossenen und fur stigen Traktats hat die verschiedenen Budgets be der Einnahmen, worin be liegende Desizit von 2

Deputirten⸗ Kammer die Diskusst onnen. Den Anfan anntlich der Finanz⸗

Mill. Fr. zu decken, wenigstens fur ein

nahme in sammtlichen Sectionen der Kammer, die derselben als gewiß betrachten. Es haͤtte daher besser selben zurückzunehmen,

putirten stimmten die Minister allein fuͤr den sultat, das glůcklicherweise wenige seinesgleichen zaͤhlt. nanz⸗Minister wurde er schwerlich zu diesem blos siskalischen seine Zuflucht genommen haben. Die zum mindesten den Nutzen gehabt, dem zu bezeichnen, wodurch spaͤter en ses Jahr glaubt man allgemein,

alte, große Bank an die Regierung

ten die Einen die Umwandlung der 5proc. Staats schuld in Zproc. nach dem jetzigen Fuß von 773 Fr., wodurch der Staat jaͤhrlich eine Million an Zinsen gewinnen wärde. Der Vorschlag ging von dem Geuverneur der großen Bank aus; Andere wün' schen, daß der Staat, wie es in Deutschland üblich ist, das Monopol der Feuer-⸗Assekuranzen üͤbernaͤhme, woraus Vortheil fuͤr ihn wie fuͤr die Interessenten erwachse, Andere verlangten, daß die Sparkassen ein Monopol der Regierung wurden und dadurch zugleich die Hinterleger eine Bürgschaft erhielten, die ihnen, wie die Erfahrung beweise, die Privatbanken nicht gewaͤhr⸗ ten; noch Andere drangen auf die Verminderung des Budgets für die Armee, da eine Ausgabe von 30 Millionen bei einer Gesammt⸗ Einnahme von 105 Müllionen fuͤr einen neutralen Staat zu hoch sey. Alle diese Vorschlaͤge fanden im Allgemeinen in der Kammer Beifall und konnten dem Minister wenigstens beweisen, daß noch anderweitige Quellen der Einnahme offen stehen als der Aufschlag der bestehenden Steuern. Bei Gele enheit dieser Diskussion kam auch die Zoll⸗Ver⸗ anigang mit Frankreich auf indirekte Weise zur Sprache, indem ein Deputirter aus einer der Graͤnzstaͤdte dem Ministerium den Rath ertheilte, das Monopol des Tabacks zu uͤbernehmen, da dasselbe theils eine ergiebige Quelle der Einnahmen sey, theils eine Zoll-Vereinigung mit Frankreich erleichtern konne. Allein, wenn man auch zugab, daß der Tabacks⸗-Artikel einer Erhöhung faͤhig sey, so fand doch die andere Meinung keinen Anklang in der Kammer. . Die Akten dieser Zoll⸗Angelegenheit konnen außerdem als ge⸗ schlossen angesehen werden; der Prozeß ist, wenigstens in der jehigen Instanz. fuͤr die Vertheidiger der Zoll-Vereinigung verloren, allein dadurch keinesweges beendigt. Der Termin bis zur Wie⸗ J den Umstaͤnden nach, laͤnger oder kuͤrzer seyn. Wie die Zoll-Vereinigun s6⸗Frage mit Belgien in Frankreich von ihren Vertheidigern fortwährend aus dem politischen Gesichts⸗ punkte betrachtet wird, beweist auch der lezte Wahlstreit bei Gele⸗ genheit der Wiedererwaͤhlung des General Jacqueminot. Einer der hauptsaͤchlichsten Mitbewerber des Generals erklärte bekannt- lich daß er fuͤr eine Zollvereinigung mit Belgien nur dann stim⸗ men wuͤrde, wenn sie sich als ein Mittel der politischen Vereini⸗ gung darstelle, Diese Erklaͤrung, die unter den versammelten Waͤh⸗ lern keinen Widerspruch fand und von den Journalen ohne Kom—⸗ mentar wiedergegeben ward, ist nicht ohne Wichtigkeit, da in solchen Zusammenkunften en famillẽ die wahren Gesinnungen einer Partei sich deutlicher kund geben als in den Reden der Depu⸗ tirten⸗ Kammer, wo sich immer ein gewisser parlamentarischer Ruͤckhalt offenbart. Uebrigens hat sich die Presse das Verbienst erworben, in einem zweiten Artikel alle die Opfer zu spezifiziren, welche Belgien in u anf seine politische Unabhängigkeit bringen mußte, um eine solche ereinigung irgend moͤglich zu machen. Die Kammer hat heute den Eingangs⸗Zoll auf Kaffee von 8 bis zu 10 Fr. die 109 Kilo. erhoͤht. Man verspricht sich da⸗ von eine Vergrößerung der Einnahme von 300, 00 Fr.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 29. Nov. Es ist nunmehr die wichtige admi—⸗ nistrative Mahßregel getroffen, daß mehrere Ausfertigungen, die , , ziornh dis nn, ⸗Unterschrift ersorderten, retairen der betreffe (. ( Staats⸗ Expeditionen) , ,. . , n, g der Geschichte und der

Dle Akademie der schbnen Literatur, zu Ehrenmitgliedern erwählt: den vor⸗

,, hat am 22sten

maligen Staats⸗Minister, Staagtsrath Ihre, und den Pra identen

. zu aus waͤrtigen Mitgliedern: die *r, rn Jak. rimm in Berlin, L. Engeltoft in Kopenhagen, Kar! Ritter in

Berlin und E. Wilda sn Halle.

2 2

chsischen Staͤnde⸗ Zahl wurden die und Muͤndlich⸗

lte, welche sich

schaftigte sich am gestri en der uu ber o fle . . ; 29 bie Os ach iunm d ollns in di . e Frelber

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Hypotheken⸗ ung des Gehalts der Richter ꝛc. abg e⸗

2370

Erhaltung vorhanden seyen, selbst, wenn der bau den Staats⸗ kassen nichts einbringen und sogar Zuschüsse erforderlich seyn soll⸗ ken. Groß sey bei dieser Angelegenheit die Verantwortung fuͤr die Regierung, wie für die Kammern; kaum Wenige wuͤrden bei der Beendigung des Werkes noch leben; aber auch der Spruch der Nachwelt werde Keinem gleichguͤltig seyn. Die Re ierung er⸗ klaͤrte sich mit dem 71 * von Thielau einverstanden, der gleich beim Beginnen der Berathung darauf aufmerk sam ge⸗ macht hatte, wie die Kammer gegenwartig mehr äber zie Raͤthlichkeit des Unternehmens, als daruber zu berathen habe, zu welcher Zeit dasselbe in Angriff zu nehmen und welche Mit⸗ tel dazu zu beschaffen seyen, was natürlich bei der Berathung des Budgets zur Sprache kommen wird. Bel den Abstim⸗ mungen erklaͤrte sich nun die Kammer einstimmig fuͤr folgende An⸗ ** der Deputation: 1) wie die Nothwendigkeit anerkannt werde, daß zu Erhaltung und Wiederbelebung des Freiberger Bergbaues, der einer solchen Abhäͤlfe dringend bedürftig und nachweislich werth ist, eine die dermallgen Stolln weit unterteufende Stollnlösung erfolge. 2) Daß die Ausfuͤhrung des Rothschönberger Stollnẽ nach dem mitgetheilten Plane vorzugsweise zu empfehlen sey. 3) Es wolle die Kammer unter Hinweisung auf angeregte Män⸗ gel die hohe Staats⸗Regierung ersuchen: eine zeitgemaße Umgestal⸗ tung der Saͤchsischen Berg⸗Verfassung in baldige rwaͤgung zu neh⸗ men. (Schon wahrend der Berathung die Regierung in Be⸗ zug auf diesen Punkt eröffnet, wie sie w hrend der nuͤchsten Finanz⸗ Periode denselben in Erwägung ziehen und der nächsten Stand? Versammlung einen dies fallsigen umfassenden Plan vorlegen werde. ) 4 Bei der hohen Staats- Regierung zu beantragen, daß der Stande Versammlung von Landtag zu Lan tlas über den Fortgang der Arbeit und die Verwendung der Verwilligung spezielle 3536 weisung gegeben werden moͤge. Ein stim mfg war 5) die Kam⸗ mer darin mit der Deputation einverstanden, daß einige Fragen (uͤber die vielleicht eintretende Neęthwendigkeit der spaͤteren Nach⸗ y des Meißner Stollns; uͤber die Aufbringung der Mittel zur Einbringung des Rothschoͤnberger Stollns in die Hals bruͤcke; uaͤber die Beschaffung der Mittel zur ersten Vorrichtung des Hals⸗ bruͤcker Bergbaues) fuͤglich fr jetzt noch auf sich beruhen und kuͤnftiger Beschlußnahme vorbehalten bleiben konnten.

Italien. Florenz, 28. Nov. Wittwe und die abgereist, werden.

am vergangenen Sonn⸗ a hier an und stieg im

Spanien.

Bayonne, 1. Dez. Die Sentinelle des Pyrén ses enthaͤlt Folgendes: Es ist hier die halboffizielle Nachricht einge⸗ gangen, daß Barcelona sich ohne Bedingung unterworfen habe; nur 200 Mann haben sich in eines der Forts eingeschlossen.“

Perpignan, 30. Nov. Herr Llinas ist hier angekommen.

weigert. Unsere ben: die Greise die enge Ber blterun en; Alle haben die eben Preis gegeben, bereichern wollen auf en, die Straßen der rauer zu bedecken: Leben der Burger? Soldaten des worden; e abt seiner Menschenfresser

wir ihren Herois terlaͤge

aus

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ben im Interesse einer Ehrgeiz

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delten Men

Alle in Barcelona wohnenden Fremden, die sich in diesem Augen⸗ blicke am Bord der hier befindiichen Französischen Schiffe befin⸗ den, haben Sicherhelts-Karten erhalten, so daß sie sich ans Land begeben und ihren Geschäften nachgehen können.

A Bordeauy, 2. Dez. Heute ist zuverlaͤssige Nachricht von der Capitulation Can na hierher nr, 211 Ihnen, das Datum nicht angeben zu koͤnnen, unter welchem die⸗ selbe vor sich ging, die Thatsache aber ist außer allem Zweifel; die bei dem Aufstande am meisten kompromittirten Manner haben sich durch die Flucht den Verfolgungen entzogen, welche Espartero allenfalls gegen sie haͤtte richten können.

Was aus dieser ganzen leider mit Blut eschriebenen Ge⸗ schichte hervorgeht, ist, daß die Insurgenten wie 8er handelten, die nicht das Ziel kennen, auf das sie lossteuern, sie wußten so wenig was sie thaten, als was sie wollten; es moͤchte einen be⸗ danken, sie hätten sich so tapfer geschlagen, nur um sich zu schlagen. Wenn die Catalonischen Fabrikanten dadurch die Sache ihrer In⸗ dustrie zu foͤrdern meinten, so haben sie ein sonderbares Mittel gewaͤhlt, indem die Revolutionaire die Unabhaͤngigkeit Cataloniens aussprachen. Nehmen wir einmal an, Eatalonfen wuͤrde wirklich eines Tages unabhaͤngig, ein Fall, der wohl so bald nicht eintreten wird, was waͤre die unmittelbare Folge davon? Daß es von dem ubrigen Spanien, wohin allein es seine Fabrikate absetzt, durch Zoll- und Mauthschranken abgeschieden wu rde, den Absatz seiner Erzeugnisse dahin also außerordentlich erschwert, wo nicht ganz versperrt sehen wuͤrde. Schon hieraus geht die linzulaͤssigkeit der Annahme hervor, daß auf Antrieb der Catalonischen Industriellen jene Unabhaͤngigkeits⸗ Erklaͤrung der Junta ausgesprochen wurde, da man da keit bei jenen voraussetzen mäßte, die faͤllt. Die Frage ist nun: was wird E wird er der Sti ö

daß selbst ein en Wiederhall rmochte. Un⸗

erkennen sollte. ächtigten Abdon ] die B hat auch ihr Gutes wegraͤumte, wie wenig d se auf Anhänger rechnen kann che Heerd dieser Partei in

nen hier den vollstandigen

eure N der N

Euer Mitbuͤrge vember 1842.

mit, welche Abdon Terradas

so geringen Effekt auf sie machte: Ampurdanesen “,

rechtigkeit und die Freiheit lieben, der gugenblid ist gekommen, diese

kostbaren Guͤter zu erobern, die uns die Negierung ö

2 . von 4

die Kinder,

artisane der Tyrannei bel * er

Kosten des Volks, haben kein Hauptstadt Cataloniens mit Thränen, Bluͤt und was ist fuͤr die hartherzigen nterdrücker das

is Despoten sind aus der diejenigen, welche dem Volke ertheidiger. zr, . noch die si

Triumph der fresen Männer von

siegen oder sterben im Kampfe

an seine Landsleute erließ, und die sagt er, „Catalonier, wir Alle, die wir die Ge⸗

spartero s ver⸗ baben uns das Signal gege⸗ e 2 die Reichen und die Armen, dieser großen Stadt hat zu den Waffen gegrif⸗ Alle haben ihr rschen und sich Bedenken getra⸗

und die Tyrannen, die nur

Das herolsche Volk hat triumphirt; die Stadt und ihren Forts verjagt treu gewesen sind, vermehren eßrohen van Halen und der eiche e Der re vergeblich, wenn Wenn sie von neuem un⸗ aus ihnen, aus der Freiheit, erdruͤcker, welche alle ihre ;

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Es handelt zu retten, welche bedroht ist, befreien, die sich auf unsere K herzustellen, die vertrieben

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pitze stehen elf

efesselt haͤlt, werden nur hre Bruͤder bekaͤmpfen und bertreten sehen, weil sie weil sie dem Volke angehb⸗ ft, um ein Sklave zu seyn. Euch meinem Rufe folgen zu erraͤthern Krieß den Feinden ; Jan CTatalo- kaͤmpfen bis in den ietzten Wi bis zum Tode des letzten

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pien freigegeben.

Verleumdung ist, aber die Moderirten selbst geben ihm durch den lauten Jubel, * den sie ausbrechen, die Mittel in die 56. j schwere Verantwortlichkeit, die auf ihm lastet, au z waͤlzen.

ie sogenannte constitution elle Partel, nämlich 96 3 welche vorgeben, streng an der Constitutlon zu 21 *r e, , de ,,,, , .

: ** . de n gr, . . die, de m ie ., und sogar den Thron in Frage ste hr in uhart j darauf, da die egierung ni llz

ö reden ga, söch i fehler haste Polist zum Aufruhr probozirte Stadt anwenden möge. ,,

ist en, die, ache d * a. ki Aufstellung einer neuen Con⸗

j ĩ teresse den i bsichtigten, wänschen in ihrem eigenen Inte . a , , , lamation der Barcelonaer estehen wollen, so erklaren sie die * n, Hl huren vom 19ten a , se * 64 Ende. Diese Partei scheint aber ng zu finden, wie die ver⸗ glanzende Aufnahme, die

etzt wird) fuͤr apokryph, 8 86 van Halen auszugeben. in den Provinzen durchaus keinen Ankla ungluckte Emeute von Valencia, und die

a fand, beweisen. ,,, die Lage sich durchaus zu Gunsten

ten gestaltet. Sein Verhaͤngniß scheint zu wollen, daß 9 . 33 schweres Ungewstter uber das ungluůͤckliche Land ausbreche, um ihn aus seiner Erschlaffung aufzuruͤtteln. Wenn sich jedoch nicht laäugnen laͤßt, daß der Regent bis— her e gh alle Elemente der Unordnung und der 2 in Bewegung setzte, um seine Gewalt darguf zu stuͤtzen, so mu man ihn um desto mehr vom Gluͤck beguͤnstigt nennen, indem schon der reine Instinkt der Selbsterhaltung ihn zwingt, nunmehr sich nicht nur von jenen Elementen loszusagen, sondern die der Ordnung und des Rechtes von allen Seiten an sich zu ziehen, uh mit ihnen das drohende Ungewitter, das er hervorgerufen, zu beschwoͤ⸗ ren,. Alle Umstaͤnde vereinigen sich demnach, um dem Regenten die Gelegenheit darzubleten, das fruͤher Versaͤumte nachzuholen, um wenigstens einen Theil der unermeßlichen Verantwortlichkeit, die in Betracht der Ereignisse Barcelonas auf ihm lastet, von sich ab⸗

uwaͤlzen.

i groͤßte Gefahr, die ihm droht, durfte in dem Mißbrauche bestehen, den er von dem Siege machen kann. Indem er dle Ueberwundenen das Uebermaß selnes Zornes empfinden laͤßt, wird er zugleich die Zuneigung einer verbuͤndeten Macht in erhöhtem Grade zu erwerben glauben. Ehe ich den Ausbruch der Bewegung Barcelona's noch ahnden konnte, deutete ich die Wahrscheinlich⸗ keit an, daß der beabsichtigte Englische Handels-Vertrag gewisfe Verwickelungen herbeifuüͤhren werde. Die Frage wegen der Baum⸗ wollen⸗Industrie haͤtte zwischen Spaniern und Spaniern geschlich⸗ tet werden sollen, nicht blos wie sie Catalonien, sondern wie sie dem gesammten Lande frommt. Der Regent aber ging bereitwillig auf Unterhandlungen ein, die von demselben Spanlschen Minister (Gonzalez), der sie anknuͤpfte, in Abrede gestellt wurden, dann aber durch den Reiz eines damit verbundenen Darlehns zum uͤber⸗ eilten Abschluß verlocken, und die Erschlaffung, wenn nicht den Untergang der Industrie Cataloniens fr i geen sollten.

Die Regierung erhielt gestern einen Courier aus Bayonne. Gleich darauf hielten die Minister eine Ver sammlung, welcher auch der General-Capitain von Madrid und der Intendant des Palastes, Herr de los Heros, beiwohnten. Seitdem verbreitet sich das Gerücht, daß einige Franzbsische Truppen⸗Corps sich der Spanischen Graͤnze genaͤhert hätten.

Der Regent verweilte noch am 26sten in Saragossa.

Ostindien.

Paris, 4. Dez. Das Dampfboot „Auckland“, mit welchem die schon mitgetheilten Nachrichten aus Nanking vom 16. Sep⸗ tember uͤber die Bedingung, unter welcher der Kaiser von China den Traktat mit England zu ratifiziren bereit ist, nämlich daß die Ratification der Koͤnigin von England zuerst erfolge, in Suez eingegangen und von da uͤber Malta und Marsellle hierher ge⸗ langt sind, hat auch neuere Berichte aus Afghanistan mitgebracht, deren Daten jedoch bis jetzt noch nicht bekannt sind. Es wird gemeldet, daß auch Quettah von den Britischen Truppen geraͤumt worden, so daß nun kein Englischer Soldat mehr westüch von Kabul in Afghgnistan stand. Die Truppen-Stationen, welche selt der ersten Einnahme der Afghanischen Hauptstaͤdte und Festun— gen von den Englaͤndern zu Gisni, Kelat i Gildschie, Kandahar, Killa Abdullah ünd Quettah eingerichtet waren, kosteten jaͤhrlich 600 000 Pfd. St., während der Englische Handels-Verkehr mit Afghanistan kaum auf die Haͤlfte der Summe dieser Occupations⸗ Kosten sich belief.

In der Delhi Gazette wird berichtet: „Dle Befreiung der Englischen Gefangenen ist dem Verrath Schach Mahomedis zu r ,. der von Akbar Chan mit deren Bewachung beauftragt war. Dieser Haͤuptling hat die Gefangenen fuͤr 2500 Rupien und gegen das Versprechen einer monatlichen Pension von 1000 Ru⸗ Die Unterhandlungen wurden durch die Hasa⸗

efuͤhrt, welche die i, des General Sale begleiteten. ih daß sie schnell betrieben wurden, denn Akbar Chan hatte schon ansehnliche Detaschements abgeschickt, um die Unter—

haͤndler aufzuheben. Die letzten Befehle des Afghanen⸗Haͤuptlings

pgͤauteten, 96

die Gefangenen alle nach Chulum gebracht und dfe—

jenigen von ihnen, welche den Marsch nicht aushielten, getödtet werden sollten. Als die Englischen Gefangenen im Lager eintra⸗

Aufnahme ge⸗ on erklärt sich celona. Treibt cht sie dazu an, so thut

fen, hatte man Mähe, ihrs abgemagerten und von der Sonne ö. 8 verbrannten Gesichtszuͤge zu erkennen; sie waren in ihrer Farbe

kaum von den sie geleitenden Afghanen zu unterscheiden.

VD Tanne s pahen sich uheischiz gemcht, Athar Chan icben ooder todt zu uͤberbringen.“

In Persien war ein Gesandter der Königin von . der

. mit Geschenken derselben dort eingetroffen, vom Schach sehr freund⸗

lich empfangen worden. Der Gesandte beschwerte sich uͤber den Schutz, den der Schach 3 Haͤuptlingen von Kandahar gewaͤhrt habe, weil dies mit den freundschaftsichen Ver aͤltnissen zwischen England und Persien sich nicht vereinigen lasse. Er verlangte, daß ihm die Afghanen⸗Haͤuptlinge ausgeliefert werden sollten. Schach Mahomed soll aber geantwortet haben, er werde nie in elne solche Zumuthung willigen.

—— Inland. ;

Berlin, 9. Dez. Die in dem heute erschlenenen Blatte der Geseßz Sam m lung enthaltene Ministerial⸗Erklaͤrung lautet

71

mmun 1, 2 dieses Gesetzes auch zu Gunsten der Unter⸗ 2 fe inden * n Anwendung gebracht werden, mit welchen wegen der desbasb zu beobachtenden Reziprozität Über. Linkunft, getroffen worden ist. Nachdem nunmehr die Koniglich Preußische Reglerung n. einen Seite und die beiden Kegickun en der ch⸗Reuüßischen Lande jüngerer Linie, namentlich also die sirnr ch Negierung von e und die fuͤrstliche Regierung ven Reuß⸗Lobenstein und Ebersdorf, mit Einschluß der diefen? beiden Regierungen gemeinschaft lichen Herrschaft Gera, auf der anderen . unter sich übereingekommen sind, gegenseitig ihre beiderseitigen Unterthanen in dem gesẽtzlichen Schutze der Wgaren-Bejcichnungen einander gleichzustellen und zu behandeln, so wird hierdurch Seitens des unterzeichneten Königlich Preußischen Ministeriums der auswär⸗= tigen Angelegenheiten noch besonders und ausdrücklich erklärt, daß die Bestimmungen der s. 4. 2 des erwahnten Gesetzes vom 4. Juli i840 auch zum Schutze der Unterthanen der gesammien Fuürstent hüͤmer Reuß zangerer Linie in der ganzen Preußischen Monarchie Anwen— dung finden sollen. Hieruͤber ist Koͤniglich Preußischerseits die gegenwaͤrtige Mini⸗ steriai⸗Ertlaͤrung unter Beifügung des Koͤniglichen Insiegels aus= gefertigt worden. Berlin, den 5. Oktober *

J. 8.) Preußisches Ministerium der guswaͤrtigen Angelegenheiten. Kunigl. Preußisch Frh. von Bülow.

Vorstehende Erkläͤrung wird, nachdem sie gegen eine entsprechende rn*' 85 Furstlich⸗Reuß⸗Plauischen gemeinschaftlichen Landes⸗ Regierungen zu Gera ausgetauscht worden ist, hierdurch zur öffent⸗ lichen Kenntniß gebracht.

Berlin, den 8. November 1842. .

Der Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten. Frh. von Bülow.“

Berlin, 9. Dez. Das M inisterialblatt für die ge⸗ sammte innere Verwaltung publizirt nachstehende an saͤmmtliche Königl. Regierungen ergangene Cirkular⸗Verfuͤgung Sr. Excellenz des Herrn Finanz⸗Ministers hinsichtlich der Handels⸗-Verhaͤltnisse mit dem Königreiche Polen: r

„In Ser, der Cirkulgr⸗Verfuͤgung vom 28sten v. M. (Minist. Bl. S. 350, Nr. 316 der St. Ztg.), dse Handels⸗Verhaͤltnisse mit Rußland betreffend, werden der Koͤnig!. Regierung von dem Kaiserl. Ukase, welcher nunmehr uber die Handels-Erleichterungen zwischen dem diesseitigen Staate und dem Koͤnigreiche Polen unterm 28. Au⸗— gust (8. Scptember) d. J. ergangen ist, so wie von der darauf Bezug habenden Tarif · Jah da fan, beikommend 16 Exemplare uüͤbermacht, um den Inhalt zur Kenntniß der Kaufleute und Ge⸗ werbetreibenden zu bringen, die Handel nach Polen treiben.

Auch hier ist bei Pelzwerk, Senf, bei Pferden, Leinenwagren, Fayence und Töͤpfer⸗-Arbeiten die Zoll Erleichterung von dem Nach⸗ weise des Preußischen Ursprungs abhaͤngig gemacht. Da in dem Ukase, welcher fuͤr das Kaiserreich Rußland ergangen ist, Ursprungs⸗ Zeugnisse der Bezirks⸗Behoͤrden vorgeschrieben sind, auch, wenn die Ursprungs-Zeugnisse, abweichend hiervon fuͤr das Koͤnigreich Polen, durch die Provinzial⸗Behöͤrden ausgefertigt werden sollten dies eine große Belaͤstigung für die Kaufleute und Fabrikanten mit sich fuhren wuͤrde, so wird die Bezeugung des n, . von der Behörde des Polizei⸗Bezirks diesseits fär gen uͤgend gehalten, worüber noch eine d r ag veranlaßt ist. Vorldufig jedoch hat die 1 wenn von Seiten dortiger Kaufleüte oder Fabrikanten die Aus fertl⸗ gung derartiger 3 nisse durch Sie beantragt werden sollte, Sich

n zu unterziehen. ö [,. 3. ö. reiheit der Handels- Artikel, welche über die Vreußisch⸗Poln é Graͤnze durch Polen versendet werden, von der im Artikel 8 des Ukases Erwaͤhnung geschieht, ist, so vieh hier bekannt, ohne Beschraͤnkung zugestanden, in welchem Falle es fuͤr diesen Zweck der Beibringung von Ürsprungszeugnissen nicht bedarf.

RNeyertoirs zu Herzen , * Tagen 62 8* Stücke erhalten, was jedenfalls zu den Selten⸗ heiten actes“ den Vorgaͤngen des modernen Lebens und seinen Anregungen wur⸗ zelnd, ist folgende:

dur leben hangen den Charakter hbchst bezeichnend ist bestimmt ihn, ihr zu sagen, daß er sie nicht mehr liebe. Stande, und Mad, de Brienne, welche noch erfährt, seine Liebe um des Geldes willen geopfert, reicht ler (Olivier) ihre

Wer vermdͤchte alle diese feinen Faͤden, Stoff verwebte, zu vereinzeln! Es haͤngt Gedanke an Gedanke, und wo die Vorgaͤnge sich dem alltaͤglichen Lauf des Lebens sind sie imnier in den Charakteren motivirt. daran, ob dieser und jener Zug der Handlun

Die Ausstellung der diesfaͤlligen Bescheinigungen erfolgt uͤbrigens hier ebenfgllz stempel-= und sportelfrei, sowie guch in glnsehung der⸗ selben es Absicht ist, die Formulare, mit . Polnischer lieber⸗ setzung, hier abdrucken n lassen. Wie viel Exemplare davon dort fuͤr das erste Fahr erforderlich seyn werden, ist von der Koͤniglichen Re⸗ gierung binnen 14 Tagen anzuzeigen.

Berlin, den 12. Oktober 1812.

Der Finanz⸗Minister. von Bodelschwingh.“

insichtlich der Heimatscheine aus anderen Deutschen Bun⸗ . ist nachstehende Cirkular⸗Verfuͤgung Sr. Excellenz des Herrn Ministers des Innern an das hlesige Koͤnigl. Polizei⸗Praͤ⸗ sidium und an saͤmmtlsche Königl. Regierungen ergangen:

„Das Köͤnigl. Polizei⸗Praͤsidium cerhaͤlt die unter dem 22. Au⸗ ust d. J. eingereichten Heimatscheine der hier sich gufhaltenden annoverschen Unterthanen mit dem Erdͤffnen zuruͤc, daß den In⸗ habern auf Grund derselben die Fortsetzung ihres Aufenthalts insier⸗ halb der Königlichen Staaten und insbesondere in hiesiger Residenz nicht gestattet werden kann, da saͤmmtliche Heimatscheine, mit Aus⸗ nahme eines einzigen, nach ihrem ausdruͤcklichen Inhalte nur bis dahin als guͤltig erklaͤrt werden, daß der Inhaber nicht an einem anderen Orte, als dem der Ausstellung, ein Domizil erworben aben sollte.

; Dll die an saͤmmtliche Regierungen und an das Königliche Polizei⸗Praͤsidium unterm 29. Oktober 1839 (Ann. S. IS7) erlassene Cirkular⸗Verfuͤgung sind solche, von Auslaͤndern produzirte Heimat⸗ scheine fuͤr ungültig erklaͤrt worden, in denen die Verpflichtung zur Wiederaufnahme des Inhabers nur auf so lange uͤbernommen? wor⸗ den ist, als derselbe nicht ein Angehdriger des anderen Staats, ver— moge der etwa, mit diesem abgeschlossenen Convention, geworden.

Noch weniger als Heimatscheine solcher Art, welche dem diessei⸗ tigen Stagte keine andere Gewähr darbieten, als in den beßehenden Conventisnen bereits zu finden ist, konnen die anliegenden befriedi— gen, welche sofort mit Aufschlagung eines Domizils im Inlande un ˖ wirksam werden, waͤhrend nach dem Inhalte der mit den meisten Deutschen Bundes Regierungen abgeschlossenen Vertraͤge wegen Ueber⸗ nahme laͤstiger Personen, ünd nach der Convention mit Hannover insbesondere, doch erst ein zehn Jahre lang fortgefetzter Wohnsitz oder Aufenthalt die Staats⸗Angehörigkeit begrändet.

Auf Grund der anliegenden Heimätscheine, welche, ihrer Fas⸗— sung nach, zunaͤchst keinen anderen Zweck zu haben scheinen, als das Heimatrecht der Inhaber in der betreffenden Gemeinde ihres Vater— landes bis dahin zu sichern, daß sie in einer anderen Gemeinde Heimatrechte erworben! haben, welche also nicht zur eststellung der Staats⸗, sondern der Orts⸗Angehdrigkeit ausgestellt sind, hatte das Koͤnigl. Polizei⸗Praͤsidium ihnen den hiesigen Aufenthalt zeither nicht gestatten sollen. Den Inhabern ist daher zur Beibringun genügender Heimatscheine eine ang emessene Frist zu gestatten, na deren fruchtlosem Ablauf dieselben zur Ruͤckkehr in ihre Heimat anzuhalten sind.

Berlin, den 20. Oktober 1842.

Der Minister des Innern. Graf von Arnim.

An das Königl. Polizei⸗Praͤsidium hierselbst und Abschrift an saͤmmtliche Königl. Regierungen zur Nachachtung.“

Wissenschaft, Kunst und Literatur. Königliche Schauspiele. Franzbsisches Theater. Es scheint, als habe die Direction der

folgendermaßen: S. A des in gt, Preußischen Gesetzes vom 4. Juli ga

„Gema dem 18410 betreffend den Schu der Waaren Vene chnungen, sollen die Be⸗

sich die allgemeinen Klagen uber die zu große

Franzbsischen Schau spiele

enommen; denn wir haben im Laufe vo

ehöͤrt. Seribe s: „Le mariage d'argent, Comedie en cin] die zweite dieser Neuigkeiten. Die Idee des Stuͤckes, in

Ein junger Mann, de Poligni, liebt ein Maͤdchen, das einem

Anderen ihre Hand reichen muß. üm sie ferner zu sehen, verschafft er sich, indem er den Schein des Reichthums annimmt, alle Salens und gewöhnt sich der Art an das Leben in der Welt, daß, auch nachdem die von ihm Geliebte (Mad. de Brienne) reich verlassen, er nicht in seine Zuruͤckgejogenheit wieder zuräckjutehren vermag, Sein Vermbgen nimmt bedeutend ab, und ein Freund (Bor⸗ . Banguier) raͤth ihm, sich der Speeulation ich die dazu geneigt; da kehrt Mad. de Brienne nach Paris zuruͤck und bie⸗ tet ihm ihre nunmehr freie Hand an.

er will an der Hand der Geliebten ein bescheidenes Loos deni Reich⸗ thum vorziehen; doch schon hat Dorbeval Speculationen für ihn ein⸗ geleitet, die

rath oder einen decken, indem er den Rest seines Vermbgens opfert, aber er fühlt nicht den Muth, um der Liebe willen für sein ganzes ferneres Sorgen und Muͤhe

Einlaß in 2

rank⸗

zu vertrauen, um Mittel durch eine reiche Heirath zu verschaffen. Poligni ist

Die Liebe uůberwiegt in Poligni,

ihn Kelegt in die . versetzen, die reiche Hei⸗

ankerott zu waͤhlen. och kann er das Verlorene

ben zu ertragen. Auch der Gedänke, die Geliebte da⸗ ungluͤcklich zu machen ein Gedanke, der für den am Wohl⸗

Die reiche Heirath kommt zu daß Poligni

einem jungen Kuͤnst⸗ and.

Dies ist ungefaͤhr das Skelett des Stuͤckes, nicht sein Inhalt. N mit wẽlchen Scribe seinen

entfremden, Wenig liegt übrigens in etwas die Willkuͤr des Dichters erkennen laͤßt, denn die Vortxrefflichkeit dieses Drama's beruht darin, daß der Verf tief in die truͤben Wahrheiten des mo⸗ dernen Lebens gegriffen und die Herrschaft des Geldes dem Gemuͤths⸗ leben gegenuͤber mit lebhaften Farben geschildert. Die letzten Akte sind von ergreifender Dramatik und der Charakter des a. ein vollkommen lebendiger. Aber freilich gerade er darf nicht zu einer Rolle erniedrigt werden; denn auf der Darstellung dieses einen Charakters ruht die ganze Wirkung. Herr Gu ery ist der Tiefe desselben nicht gewachsen, er fuͤhlt, begreift diese Gemůuͤthskaͤmpfe nicht, sonst haͤfte er uns nicht eine so trockene Darstellung geben können. In wessen Gemüth sich solche Kaͤmpfe regen können, der muß schon geistige Tiefe besitzen, und diese, im Kampf mit dem Hang zur Welt, wie ö ist, wollen wir erblicken. Die kalte Gemessenheit, mit welcher Poligni um die Hand des reichen Maͤdchens anhaͤlt, und unter, welcher er unsaͤgliche Schmerzen verbirgt, artete hier in steife Feierlichkeit aus. Die tief erregte Reflexion, welche ihn zu dem Ent— schluß bringt, die eigene Liebe verrathen, fyrach Herr Gu sry zum Publikum, statt daß er sie in tiefster Innerlichkeit mit sich selbst zu sprechen hat. Nirgend brach ein Ton wahrhaften Gefühls hervor, nichts war unwillkürlich in dieser Darstellung, Alles pedantisch. Der gluͤhenden Gemüthstiefe, verbunden mit der feinen Haltung des Welt⸗ mannes, dem Stolz endlich des sich seiner geistigen Kraft bewußten Kaͤmpfers gegen das eigene Gefuͤhl ist nur Herr Saint⸗-Aubin ge⸗ wachsen, ünd dem Stuͤcke ist ein Unrecht geschehen dadurch, daß er nicht diese Rolle erhalten. ;

Naͤchst Poligni ist Mad. de Brienne der am meisten in die Dra⸗ matik tretende Charakter. Mad. Del vil haͤtte ihn ebenfalls tiefer guffassen können, aber sie gab uns wenigstens in einfachen Zuͤgen die Andeutungen der sie bestürmenden Affekte. Den Moment, als sie er⸗ faͤhrt, daß Poligni sie dennoch liebt und um des Reichthums aufge⸗ geben, diese Erschuͤtterung ihres Gemuͤths brachte sie sogar mit er⸗ greifender Wahrheit zum Leben. Wir duͤrfen daher hoffen, daß neben dem Anziehenden ihrer Erscheinung ung guch der Fortschritt ihres Talents erfreuen wird. Mit inniger Waͤrme und wahrem Gefühl gab Herr Pscheng den Maler Olivier; auch Herr Del vil (Dorhe⸗ val) und Dlle. Clozel chermance) genügten. Weniger Olle. Destr ce, welche die Idee des Dichters, in der Frau des reichen Ban⸗ quiers eine Andeutung von den truben Folgen einer Geld heirath zu geben, in dem Grundton ihrer Darstellung anschaulicher hervorhil⸗ den muͤßte. O

Zur Broschüren⸗Literatur in der Sache des Oberlehrers Witt.

Unter dem Titel: „Ist die Suspension des Oberlehrers Witt zu , rechtlich begründet?“ ist von „einem Rheinifchen Juristen“, Leipzig 1842 eine Broschuͤre erschienen, die diefen vielbe⸗ sprochenen Gegenstand im Zusammenhange mit den Oppositions⸗ Bewegungen der Königsberger Zeitung auffaßt und in einer Weise beurtheilt, die jedenfalls dazu dienen wird, das Publikum auf einen unparteiischen Standpunkt zu stellen. Veranlassung zu dieser Schrift scheint dem Rheinischen Juristen ein vor kurzem in Köoͤnigs⸗ berg erschienenes juristisches Gutachten über dieselbe Frage gegeden zu a, Es ist merkwuͤrdig genug und kann fuͤr einen Beitrag zur Charakteristik unserer Zeit gelten, daß zwei Juristen, von denen der Eine der dstlichsten, Per Andere der westlichsten Provin; des Reichs angehört, einen Fall zum Gegenstande dfentlicher Erörterung machen, der auf dem Gebiete der Bisziplinar-Aufsicht der Verwal' tungs⸗Behoͤrden nicht einmal zu den außerordentlichen Erscheinun⸗ gen gehort, an und fuͤr sich aber nur ein lokales Interesse darbietet.

Noch weiter liegen die Gesichtspunkte beider Juristen aus ein⸗ ander. Der Ostpreußische erblickt in der Maßregel gegen den Ober⸗ lebrer Witt eine gefährliche Hemmung des freien und' ächt patrioti⸗ schen Geistes, der Rheinische ein nothwendiges Einschreiten gegen verkehrtes politisches Treiben; der Eine fucht das , , . der Verwaltungs-Behörde als hart, willkärlich und gefetzwidr g, der An⸗ dere als ni ned , nothgedrungen und fast zu milde darzustellen.

Auf welcher Seite das bessere Urtheil liegt, wird der Unbefan⸗ gene wenn er beide Broschüuͤren nach einander lieset, leicht finden. Da das Gutachten des Hstpreußischen Juristen durch vielfache An⸗ zeigen sowohl als darch lobende und tadelnde Kritiken bereits bekannt genug geworden ist, so wird hier eine kurze Inhalts⸗Anzeige der entgegengesetzten Schrift genuͤgen.

Sie beginnt mit einer Hinweisung auf die Leichtglaͤubigkeit, mit welcher von den Zeitblaͤttern entstellte Thatsachen aus dem Bereiche der Stgats⸗Verwaltung, oder unguͤnstige Üürtheile uͤber Persoͤnlichkei⸗ ten, wie bewahrt sie auch seyn mogen, ohne naͤhere Prufung aufge⸗ nommen und weiter verbreitet werben. Der Verfaffer meint hier nicht das bekannte Lebens⸗Element unserer meisten Zeltungen, jene alt⸗ hergebrachten credulitas inanis, quae ipso tempore vanescit, sondern die ebenfalls nicht neue Empfaͤn . fuͤr Unwahrheiten zur Ver⸗ unglimpfung der Verwaltungs⸗Behoͤrden. Diese halt der Verfasser fuͤr ein e , Hinderniß gesunder und erfprießlicher Entwickelung unserer öffentlichen Lebens⸗Yrdnungen, sobald es polltischen Sophisten in Verbindung mit theyretischen Enthusiasten gestattet wird, ste in it⸗ telst der Tag espresse für ihre Ten denzen zu bearbeiten.

Es ist indessen nicht zu n ,, daß die Königsberger Zeitung einen Maßstab fuͤr die Zuüßnde der Stadt und Gegend von Koͤnigs⸗ berg in der Augemeinhelt abgeben kann, wie der Rhein ische Jurist anzunehmen scheint. .

In der Sache selbst nimmt die Broschuͤre den Gang, den ihr Verfasser wahrscheinlich selbst gegangen ist, um sich fein ürtheil zu bilden. Von der Ansicht ausgehend, daß es bei Beurtheilung des Verfahrens gegen den Oberlehrer Witt fuͤr den 1 Menschen⸗ verstand hauptsaͤchlich auf den Inhalt und die Richtung der von ihm

leichmaͤßigkeit ihres

redigirten Zeitung ankonime eine Methode, die den Rheinischen ar r. Sr n g n faͤhrt er, wie in einem Geschwornengerichte,