1843 / 19 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

int si ätigen, daß in 13. Jan. Es scheint sich zu bestãtigen, den . 2 i rn. der 9 , . w. ; . rraangen sind, mit deren Inhalte das leßt Kabinet der Tuilerieen ergangen 57 Un en follen Herrn Cruszot

em sriĩ st. Diese k ziemlich unzustieden it ündlich gemacht seyn, und der Französische durch Herrn Hernandez mil ö , , , i F

* 7 Sy'nnischen Geschäftsträger um deren schriftliche Minister soll den Spanischer ) in Hen ; Abfaft ersucht haben, um sie dem Kabinets-Rathe in bestimmter

fassung Henna und weiteren Beschlußnahme vorlegen zu Form zur Prüfung und Weite . Pie Dieren; Spaniens und Frankreichs über die können. Die Disserenz me,. 2 burch die Ereign sse. von Barcelona herbeigeführten Fragen ist so groß daß ihre Ausgleichung sehr schwer seyn wird. Itanhreich verlangt eine, positive Genugthuung für Herrn Les⸗ seps, und Spanien, weit entfernt, dieselbe gewähren zu wollen, nacht Anspruch auf die Abberufung des Französischen Konsuls aus i n 3 2 1 Nonfliktes widersprechender For⸗

derungen läßt sich nicht absehen. ö 3

Laut der Englischen Blätter gehen die seit längerer Zeit einge

leiteten Negociationen zwischen England und Spanien nicht auf einen Handelsvertrag, sondern auf eine gegenseitige Modification der Zoll— Tarife hinaus, so daß England also von jenen Unterhandlungen kei— nen Vortheil erwartet, den es nicht mit allen übrigen Völkern thei— len würde. Da aber der Hauptgegenstand der von England aus betriebenen Tarif⸗Veränderungen natürlich das Verbot der Baum⸗ wollenwaaren ist, an dessen Stelle ein Schutzzoll gesetzt werden soll, so dürfte jene Unterscheidung wenig dazu beitragen, die Catalonische Industrie mit jenen Negociationen zu versöhnen. Man sollte fast geneigt seyn, zu glauben, daß die Catalonischen Kattun-Fabrikanten sich selbst unrecht 2 9 a,, . . . 6. . von 25— Et. nicht hinreichend sey, um ihre Industrie in den Stand zu setzen, die Englische Konkurrenz zu ertragen. Noch son derbarer aber klingt es, wenn die Französischen Stimmen im Chore gegen die Aufhebung des Spanischen Einfuhr = Verbots der Baum⸗ wollenwaaren, wie gegen einen Verrath gegen die Spanische Nation, protestiren, und wenn sie die auf diesen Zweck hinausgehenden Bestre— bungen Englands mit allen Worten und Redensarten zu brandmarken suchen, welche gegen die unrechtmäßigsten Staatszwecke und die ge— hässigsten Usurpationen angewendet werden können.

Srossbritanien und Irland.

London, 13. Jan. Die Hof-Zeitung enthält die amt— liche Anzeige von der Mexikanischen Blokade von Campeche und Sisal und der ganzen von den Insurgenten besetzten Küstenstrecke von Nu⸗ katan. Laguna ist ausgenommen.

Man erwartet, daß in acht bis zehn Tagen das Projekt eines Handels-Traktats zwischen England und Frankreich würde veröffent licht werden, welcher angeblich dem Französischen Kabinet vorgelegt worden. Er soll die Einfuhr-Zölle auf Wein, Branntwein und Seb denzeuge bedeutend reduziren, wogegen England ähnliche Reductionen der Zoͤlle auf seine Manufakturwaaren von Frankreich verlangt. Der Globe meldet, daß schon seit einiger Zeit die Unterhandlungen zwischen England und Frankreich über einen Handels⸗Vertrag wieder angeknüpft worden, mit deren Führung Englischerseits wieder Herr Henry Bulwer, erster Secretair der Britischen Gesandtschaft in Paris, beauftragt sey. „Wir hegen jedoch“, setzt das ge— nannte Blatt hinzu, „keine sanguinische Hoffnungen hinsichtlich des Erfolges, denn in Frankreich gehört noch etwas mehr dazu, als der gute Wille der Regierung, um Dinge dieser Art zu einem glücklichen Ausgang zu bringen. Eine zahlreiche und mächtige Partei in der Deputirten⸗Kammer ist jeder freieren und großartigeren Handels— Politik feindselig; und selbst angenommen, das jetzige Ministerium in Frankreich besäße in der Kammer hinreichenden Einfluß, um die An⸗ nahme eines Handels⸗-Vertrages zu sichern, so darf man doch nicht vergessen, wie nahe die Möglichteit eines Ministerwechsels in Frank— reich liegt. Und wiewohl die Unterhandlungen beträchtlichen Fort— schritt gemacht haben, so ist doch noch sehr viel zu thun.“

Die Thron⸗Rede des Königs von Frankreich hat im Allgemeinen einen sehr günstigen Eindruck in England gemacht, die ministeriellen Organe beloben sie noch mehr als die Whigblätter, sie sind erfreut, in der Thron⸗Rede den Beweis von der Festigkeit des Ministeriums, das Frankreich und Europa Frieden und Ruhe erhalten, zu sinden.

Aus St. Thomas wird berichtet, daß eine Spanische Escadre Port-au⸗Prince blokire. e Die Nachrichten aus Kanada melden, daß Sir Charles Bagot in der Besserung sey, indeß bald nach England zurückkehren werde.

Die Marine in Indien soll um 9 Kriegsdampfschiffe vermehrt werden; gegenwärtig zählt sie deren 20, worunter 2 große Dampf— Fregatten sind.

X Lon don, 13. Jan. Die neue Vierteliahrsschrift, deren ich in meinem letzten Briefe erwähnte, entspricht zwar dem Titel Foreign and, Colonial Review nur so weit, als sie fremde Länder vorzüglich zu ihrem Gegenstande macht; verdient aber den Titel Review nicht mehr, als unsere übrigen Zeitschriften, welche denselben führen. Denn guch diese kritisiren zuweilen ein Buch, mit dessen Namen sie einen Aufsatz überschreiben; meistentheils aber ist der Name des Buches ein bloßer Vorwand zu einer Abhandlung über einen ähnlichen Gegen⸗ stand, und dann fast immer zum Vortheil irgend einer beliebten Theorie oder politischen Partei. So findet sich denn hier eine gediegene Kritik über Schiller's hörische Gedichte mit vortrefflichen Uebersetzungen, und ein paar kurze unbedeutende Anzeigen von einigen Ameritanischen Werken, Jean Paul's Leben und Tieck gesammelte Novellen nebst einem höchst einseitigen Brief über die Deutsche Literatur von einem Deutschen Korrespondenten. Sonst haben wir Abhandlungen über Savanarolga und seine Zeit; über das Alt-Deutsche Kirchenlied bis zur Zeit der Reformation; über Romagnosi's Werke; über die Türkei China und Spanien; und den schon erwähnten über den Tarif.

Die Tendenz des Ganzen soll zwar konservativ seyn, d. h., nach

der offenbaren Neigung der Redaction, Toryistisch, nämlich ein Fest⸗ halten an allem Bestehenden, und daher auch anti- puseyitisch. Aber wie denn heutzutage in diesen Dingen wenig feststeht und Prinzipien und Menschen sich nach den Umständen zu richten pflegen; jso nahm die Redaction jenen für die Handels- Freiheit durchgreifenden Artikel über den Tarif darin auf, und der Verfasser Gladstone läßt sichs gefallen, damit in dieser Zeitschrift aufzutreten, weil das Qulnt? terly Review dermalen noch unter dem Einflusse derjenigen To⸗ ries steht, welche auch in Handeslsachen keine Veränderung zulassen möchten. Auch wird in dem Aufsatze über die neuesten Reifen in ber Türfei der Graf Londonderrz, trotz seines Toryismus, hart mit⸗ genommen, wie denn überhaupt dieser Edelmann das Unglück hat, von den Zeitschriften seiner Partei immer am aͤrgsten mißhandelt zu werden. Eine Zeitschrift, welche sich ausschließlich der auswärti—= en Literatur widmete und es sich angelegen seyn lasse, die

ngländer mit deren neuesten Erscheinungen von Werth bekannt zu

machen, dann bei jeder Anzeige auf die 2. Werke desselben Schriftstellers oder anderer in dasselbe Fach einschlagende hinwiese, fehlt uns immer noch. Besonders müßte eine solche jedes Werk nach ben geistigen und sittlichen Verhältnissen der Nation, bei welcher es erschlenen, so wie den bei derselben herrschenden ästhetischen Ansichten,

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beurtheilen. Aber zu einer solchen Geistesfreiheit kann sich der im praktischen Leben zu sehr befangene Engländer nicht erheben. Könnte es auch der Kritiker, so würde es der Leser als Indifferentismus verdammen.

Alles muß hier auf den Probirstein des Nutzens gebracht wer— den, und die Frage darf nicht seyn: Sind solche Gesinnungen, solche Ansichten, solche Darstellungsformen wahr und gut, oder sind sie es auch nur in Beziehung auf die Umgebungen des Verfassers? Son⸗ dern es heißt nur immer: Was läßt sich hier unter uns damit machen? Welche von unseren Instituten, Gesetzen, Sitten, Meinungen können sie unterstützen oder untergraben? Besonders werden diese Fragen in Bezug auf Kirche und Glauben gethan, und so Alles nur bezie— hungsweise und, je nach der Partei, welcher die Zeitschrift angehört, ge⸗ priesen oder verdammt. Dennoch dienen diese Foreign Reviews doch immer dazu, oft gegen den Willen des Kritikers neue Ideen und An⸗ sichten zu verbreiten. So wird denn besonders der Deutschen Idea⸗ lität, im Gegensatz mit dem Englischen einseitigen Kleben am histo⸗ rischen Buchstaben, immer mehr Eingang verschafft und daraus die kräftigsten Waffen gegen den Puseyismus geschmiedet. Auch ist es die Deutsche Literatur, welche die Reviews und Magazines immer noch von allen auswärtigen Literaturen am meisten in Anspruch nimmt.

Eine sehr geachtete New-Norker Zeitung versichert, daß die Britische Regierung in Kanada nichts mehr von Amerikanischen Frei⸗ heitshelden zu fürchten habe; aber die Gränz- Provinzen schwärmten mit ehemaligen Britischen Unterthanen, deren unablässiges Streben dahin ginge, beide Nationen in Krieg zu verwickeln, und in dessen Schutz eine Revolution in den Britischen Provinzen zu bewirken. Unter Anderem sollten sie sich verschworen haben, den Mac Leod zur Zeit, wo er in New-Nork verhaftet war, zu ermorden; und nur die Wachsamkeit der dortigen Behörden, die ihr Komplott entdeckt, habe ein Verbrechen verhindert, welches nothwendig hätte zum Krieg führen müssen. Wenn dem so ist, so war es vermuthlich die Kenntniß davon, und die Erwartung, diesen Elenden die Materialien zu entziehen, mit welchen sie in Ka⸗ nada zu wirken gedachten, welche Sir Ch. Bagot zu dem merkwür— digen Schritt verleitet hat, die ganze Leitung der Verwaltung der Partei der Rebellion zu übertragen (4). Da es einmal Unzufriedene geben mußte, so hielt er es wohl fürs sicherste, daß nur diejenigen unzufrieden seyen, welche mit den benachbarten Republikanern keinen Berührungspunkt hatten oder je erhalten konnten. Die Sache wird natürlich vor das Parlament kommen und vielfältig besprochen werden. Es wird sich dann zeigen, was die Regierung eigentlich damit erzwek— ken wollte. Vielleicht hielt sie auch eine Verschmelzung der Franzo sen mit den Briten um so eher für möglich, wenn jene aufhörten, ver— einzelt zu seyn, und mit einem Theil von diesen zu einer Partei verbunden, nach einem gemeinschaftlichen Zwecke, dem Wohl der Provinzen strebten.

Es scheint, daß gar manche Amerikanische Abgeordnete, im Kon— gresse sowohl als im Senate, weit entfernt, sich mit dem Ashburton— schen Vertrag befriedigt zu zeigen, denselben heftig bestreiten werden. Selbst die so äußerst billige Verpflichtung der Amerikaner, daß sie, ihren eigenen Gesetzen gemäß, selbst an der Unterdrückung des Skla⸗— venhandels mitarbeiten sollten, scheint diesen Herren eine zu große Nachgiebigkeit. Auch wird der Streit über die Gränze nach dem Stillen Meere zu mehr und mehr hervorgehoben, und selbst die Re—⸗ gierung verlangt, daß man ihr gestatte, in Bezug auf denselben, mehr Kriegsschiffe in jenes Meer schicken zu dürfen. Es ist ein Glück, daß es den kriegslustigen Leuten an Geld und Kredit fehlt.

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ni ehre,

Amsterdant, 16. Jan. In der hiesigen Stadt wurden im Laufe des vorigen Jahres 1723 Paare getraut und 17 Ehen durch richterliches Erkenntniß getrennt. Die Anzahl der Geburten belief sich auf 7681, worunter 779 Uneheliche, und die der Todesfälle auf 7768, worunter 487 Todtgeborene, 248 Personen, die ein Alter von 81 bis 90 Jahren und 41 die ein Alter von 91 bis 100 Jahren erreichten.

Deutsche Bundesstaaten.

Tübingen, 109. Jan. (A. 3.) Unsere Hochschule hat, in⸗ dem sie durch Königliche Munificenz und die Verwilligungen des letz—⸗ ten Landtages an ihrer zeitherigen Dotation um 18,000 Fl. jährlich aufgebessert ist und nachdem die bisherige Normalzahl der ordentlichen Lehrstühle bedeutend sich erhöht hat, im Verfluß eines Jahres einen ganz ungewöhnlich starken Zuwachs an ordentlichen Lehrern erhalten. Während nur drei Lehrer aus dem akademischen Senate schie— den, einer durch Tod (Dr. Kern); einer durch Pensionirung (von Poppe); einer durch Beförderung (von Sigwart), hat der Senat folgenden Zuwachs erhalten: a) in der evange— lisch —theologischen Fakultät zwei Lehrer durch die Ernennung des Professors Bek von Basel und des außerordentlichen Pro⸗— fessors Landerer zum Ordinarius. b) Die katholisch-theologische Fa⸗ kultät, welche sich vor ganz kurzer Zeit vervollständigt hat, erlitt im letzten Jahre keine Veränderung. c) Eben so veränderte sich nichts am Personalstande der ordentlichen Professoren der juridischen Fa— kultät. d) Die medizinische Fakultät verstärkte sich durch die Be⸗ förderung des außerordentlichen Professors Herrmann und die Er⸗ nennung des Dr. Bruns aus Braunschweig um zwei Mit⸗ glieder im Senate. Ein drittes neues Mitglied für Anato⸗ mie und Physiologie wird eben gesucht. () Die philosophische Fakul⸗ tät erhielt die ordentlichen Professoren Fichte und Quenstädt. f) Die staatswirthschaftliche Fakultät vermehrte sich durch die Berufung des Professors Volz und die Beförderung der außerordentlichen Profes⸗ soren Schüz, Fallati und Hoffmann. Der Personalbestand des aka⸗ demischen Senats beläuft ö daher einschließlich des der juridischen Fakultät beigezählten Kanzlers auf 38 Professoren, wovon auf die evangelisch-theologische Fakultät ß, katholische 5, juridische 7, medizi⸗ nische 8, philosophische 7, staatswirthschaftliche 6 kommen.

z Einen weiteren Gegenstand, welcher des allgemeineren Interesses würdig seyn dürfte, glauben wir nicht unerwähnt lassen zu sollen: es sind die von den ordentlichen Mitgliedern der staatswirthschaftlichen Fakultät durch Privat-Vereinbarung nun im dritten Semester neu eingerichteten wissenschaftlichen Dispuͤtatorien. In der Ueberzeugung nämlich, wie sehr öffentliche wissenschaftliche Erörterungen geeignet seden, die Studien und die tüchtige Ausbildung ihrer fakultätsan⸗ gehörigen Studirenden fürs Leben zu fördern, wird alle vier Wo⸗ chen jn der Regel eine solche öffentliche Disputation abgehal⸗ ten. Ein Studirender entwirft dazu unter“ der Anleitung eines der Lehrer die Thesen, welche zuvor 'durch Lithographie vervielfältigt, nun von ihm vertheidigt werden. Nur dann, wenn die Debatten stocken oder eine dem Zwecke nicht entsprechende Richtung nehmen wollen, oder wesentliche Gesichtspunkte übergangen zu werden schei⸗ nenz mischen sich auch die Lehrer in die Debatte. Einer der letzteren präsidirt abwechselnd. Vom Beginn an erfreuen sich diese Versuche der lebhaften und dankbaren Thellnahme der Studirenden.

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Wien, 13. Jan. (Wiener 3.) Der in Wien anwesende vormalige Fürst von Serbien, Milosch Obrenovich, hat durch den Weg der Haus-, Hof- und Staats- Kanzlei auch in diesem Jahre der Nieder⸗-Oesterreichischen Landes-Regierung den Betrag von hun— dert Dukaten übergeben, damit derselbe zur Erleichterung des Schick⸗

sals der mittellosen Bewohner der Haupt- und Residenzstadt in der

gegenwärtigen rauhen Jahreszeit verwendet werde. S ch w e .

Lnzern, 11. Jan. (A. 3.) Was die inneren Verhältnisse betrifft, so erregt dermalen die Stellung Luzerns und Aargau's die meiste Aufmerksamkeit. Der Regierungs Rath von Luzern hat un term 9ten d. dem Stande Aargau förmlich notifizirt, daß er die Ue bergabe der dem Kloster Muri zustehenden Verwaltung in Sursee an den von Aargau neu erwählten Amtmann nicht vor sich gehen lasse. Ob nun Aargau die bereits angedrohten Gegenmaßregeln ergreifen werde, ist zu erwarten; in diesem Fall aber könnte es dann leicht möglich seyn, daß Luzern seine Stellung als Vorort benutzen und die Badische Sperr- Frage als Gegenmittel gebrauchen würde. Der vorörtliche Staats- Rath soll sich mit den Badisch-Aargauschen Ver hältnissen ernstlicher zu befassen gedenken, und bereits in seiner ersten Sitzung sich vorläusig damit beschäftigt haben.

8 p an i e n.

Madrid, 5. Jan. Der Regent hat mehreren Regimentern Befehl ertheilt, sich nach der Hauptstadt zu begeben. Einige Per— sonen meinen, er hege ernstliche Besorgnisse für die Zukunft; Andere dagegen behaupten, er treffe Vorsichts Maßregeln, um ohne Gefahr den Handels-Vertrag mit England unterzeichnen und mit Strenge gegen die Presse verfahren zu können.

Man versichert hier, die Provinzial Deputation von Saragossa habe jede Steuer verweigert, die nicht von der Deputirten⸗Kammer bewilligt worden sey.

O Madrid, 7. Jan. Die Cortes, die aus dem „glorreichen Pronunciamiento“ vom September 1840 hervorgegangen sind, die Cortes, in welche kein Moderirter Zutritt fand, die Cortes, denen der General Espartero die alleinige Regentschaft und die kräftigste Unter⸗ stützung bei der Unterdrückung des Aufstandes vom Oktober 1841 verdankte, die Cortes, welche der Königin Christine die Vormundschaft über ihre Töchter entrissen, um sie dem Herrn Arguälles zu erthei— len, diese Cortes sind, ohne weitere Angabe eines Beweggrundes, durch höchste Verfügung des Regenten vom Z3ten aufgelöst worden, und erst nach Ablauf der vollen von der Constitution vorgeschriebenen Frist, am 3. April, sollen die neuen zusammentreten. Die Wahlen für 241 Deputirte und 48 neu eintretende Senatoren beginnen am 27. Februar.

Aus dieser wohl nicht ganz unerwarteten Verfügung zieht Jeder mann den Schluß, daß die Minister es, in Betracht des Ausganges, welchen die Ereignisse von Barcelona nahmen, nicht wagten, den so eben aufgelösten Cortes gegenüber zu treten. Hätten sich die Rebel⸗ len vor dem bloßen Erscheinen des Regenten unterworfen, ohne die— sem die herbe Pflicht aufzulegen, die Geschütze des Monjuich gegen Schuldige und Unschuldige spielen zu lassen, so konnte der Regent von neuer Glorie umgeben, in der National-Vertretung erscheinen, und darthun, daß das ihm auferlegte Gebot, sich innerhalb des Krei ses der Gesetze zu halten, ein überflüssiges gewesen war. Jetzt aber, da er den Cortes neben der, wir wollen hoffen für immer unter— drückten Rebellion das traurige Bild einer bombardirten, außer dem Gesetz erklärten, gebrandschatzten Stadt vorhalten muß, jetzt schien es allerdings rathsamer, wie man zu sagen pflegt, sich auf den Ausspruch des Volkes selbst zu berufen.

Die Auflösung war schon im Haupt-Quartier von Sarriä be⸗ schlossen worden und sollte am Tage des Einzuges des Regenten in Madrid von diesem unterzeichnet werden. Allein kaum war der Her⸗ zog de la Vitoria in seinem Palast angelangt, als ihn das schreck— liche Uebel, an welchem er leidet, mit ungewöhnlicher Heftigkeit über fiel. Dieses besteht nicht, wie man gewöhnlich annimmt, in Stein schmerzen, sondern in Nierengries (gravelle), welches sich ablöst und dem Leidenden solche Qualen verursacht, daß selbst in seinen Vorzimmern während des Anfalles Niemand verweilen darf, weil er keine Zeugen der Aeußerungen seiner entsetzlichen Schmerzen um sich haben will. Die nächste Veranlassung, des jedesmaligen Anfalles sucht man in der Beschaffenheit des Trinkwassers, das der Regent zu sich nimmt. Das hiesige bekommt ihm sehr wohl, und wurde ihm deshalb im vorigen Winter nach den Nordprovinzen nach— geführt. Das Wasser aber, welches er jetzt auf seiner Durchreise durch die Mancha zu sich nahm, enthält kalkartige Theile, und die⸗ sem Umstande schreibt man die Heftigkeit des Anfalles zu, welchem er am 1sten unterlag. Seine Aerzte ließen ihn sogleich zur Ader, und reichten ihm dann eine starke Dosis Opium. Am 2ten kam er zu sich, allein das genommene Opium hatte seine Nerven so ange⸗ griffen, daß er erst am Zten die Feder führen konnte, um das De⸗ kret der Auflösung zu unterzeichnen. Jetzt ist er völlig hergestellt, so daß er gestern den Besuch sämmtlicher hier anwesenden Generale und Offiziere, den des in Uniform erscheinenden diplomatischen Corps, und den der meisten Offiziere der Nationalmiliz entgegennehmen konnte. An letztere hielt er, unter Vergießung vieler Thränen, lange Reden mit der sich stets wiederholenden Zusicherung, daß er sich als Privatmann auf die Güter seiner Gemahlin zurückzuziehen wünsche. „Mein Herz ist rein wie ein Diamant!“ rief der Regent aus und erklärte, daß er in der National-Miliz die festeste Stütze seiner Gewalt erblicke: die anwe⸗ senden Offiziere riefen, „es lebe der Regent! es lebe die Freiheit!“

Durch die Auflösung der Cortes hat der Regent dem Bruche, der zwischen ihm und den Progressisten vom Septemher, die ihn zur Gewalt emporhoben, eingetreten ist, das Siegel aufgedrückt. Die Moderirten reichen den Progressisten endlich die Hand, um in den bevorstehenden Wahlen gegen die Regierung aufzutreten. Die amt⸗ i ; kündet aus dieser Veranlassung, das Land befände iche Gaceta verkündet aus h, n,. sich am Rande des Abgrundes, alle Bande der gesellschaftlichen Verfassung wären aufgelöst uGd alle Wohldenkende müßten in der Befestigung der Gewalt des Regenten den letzten giothinker erblik⸗ fen. Indessen sprechen die Ayacuchos und die 1812er laut die Ueberzeuügung aus, daß sie, und mit ihuen die Regierung, bei den bevorstehenden Wahlen den Sieg dagynttagen werden.

Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten und der Unter— Staats- Secretair sind seit länger als acht Tagen so unwohl, daß sie feinen Besuch annehmen, und alle Geschfte stocken. Aus diesem Grunde scheinen auch die mit Frankreich obschwebenden Unterhandlun— en sich in die Länge zu ziehen. Der Französische Geschäftsträger geniigt diesen Mittag einen Courier nach Paris ab.

Es scheint, daß man das Ministerium nur nach und nach und theilweise andern wird. ;

Die Nachrichten aus Catalonien lauten keinesweges beruhigend.

S Paris, 13. Jan. Die Barceloneser Blätter, welche bis zum ten gehen, beschäftigen sich noch immer vorzugsweise mit der Contribution von 12 Millionen Realen. Von der dem Gewerbs⸗ und Handelsstande aufgelegten Hälfte dieser Steuer ist wenigstens ein bedeutender Theil eingegangen, von den Grund-⸗-Eigenthümern aber haben nur einige wenige die ihuen durch das Ayuntamiento abver⸗ langten 40 pCt. ihres jährlichen Einkommens bezahlt. Die Mehrzahl derselben scheint es auf eine Execution ankommen lassen zu wollen oder ankommen lassen zu müssen. Der Imparcial vom Gten sucht übrigens durch Zahlen zu beweisen, daß die 40 pCt., welche zur Deckung der den Grund-Eigenthümern zur Last fallenden 6 Millionen ausgeschrieben sind, weit über ihren Zweck hinausgehen würden. Das genannte Blatt nimmt an, daß Barcelona mit seinen Vorstädten Barceloneta und Gracia 9000 Häuser zähle, von denen jedes im Durch schnitte 5000 Realen einbringe, so daß der Häuserbesitz allein eine Ge sammt⸗Einnahme von einigen vierzig Millionen gebe, die, mit vierzig pCt. besteuert, mehr als das Dreifache der aufzubringenden sechs Millionen liefern würden. Wie dem auch sey, gewiß ist es, daß die unermeßliche Mehrzahl der Haus-Eigenthümer sich mit ihren Zah⸗ lungen im Rückstande befindet. Da der vom General ⸗Capitain gesetzte letzte Termin mit dem 5ten d. M. abgelaufen ist, so stehen jetzt die weiteren Maßregeln zu erwarten, welche die Militair-Be⸗— hörde zur Durchsetzung des Willens der Regierung für nothwendig oder statthaft halten wird. Möglich, daß es noch gelingt, durch Zwangsmittel die verlangte Summe zu erpressen, allein ein solch es Resultat wird schwerlich zum wahren Vortheile der Regierung und des Staates gereichen.

In dem Belagerungs-Zustande von Barcelona ist eine Milde rung eingetreten, insofern die Militair-Behörde endlich das Aus- und Einpassiren durch die Thore freigegeben hat. Man spricht jedoch von Maßregeln, die ergriffen seyen, um die Auswanderung der jungen Leute zu verhindern, unter denen sich eine große Lust zeigt, nach Frankreich zu flüchten, um der Conseription zu entgehen, und von Denen es heißt, daß sie in dieser Stimmung von Französischen Emissairen bestärkt werden, die ihnen überdies zur Ausführung ihres Vorhabens behülflich seyen. Als Grund dieser Art von Werbung wird die Absicht Frankreichs angegeben, die Elemente eines neuen Bürgerkrieges in Spanien auf der Gränze zusammenzuziehen und zu organisiren. Es bedarf nicht der Bemerkung, wie wenig Glauben eine solche Anschuldigung verdient. Eine der Folgen des Belage— rungs-Zustandes, welche am schwersten auf die stolzen Barceloneser drücken, ist die Nothwendigkeit, vor jeder Schildwache auf den Ruf: hajo el emhozo! den über Brust und Schulter geschlagenen Man telzipfel fallen zu lassen. Bisher sind alle Protestationen gegen diese Demüthigung vergeblich gewesen.

Der General Zurbano steht noch immer in Figueras. Die allgemeine Haussuchung nach Contrebande, die er in dieser Stadt veranstaltet, hat nur deshalb ein unter der Erwartung bleibendes Ergebniß geliefert, weil die meisten Einwohner, trotz der an ihre Hausthüren gestellten Schildwachen, Zeit und Gelegenheit fanden, ihre Vorräthe auf die Seite zu schaffen, zu verbrennen oder auf andere Weise zu vernichten. Die Stadt war nach jener gegen die ausländischen Waaren gerichteten Execution in lebhafter Angst über die Maßregeln, welche Zurbano gegen die Einwohner nehmen würde, bei denen Contrebande gefunden wurde; allein es ist bis jetzt weder eine Verhaftung vorgenommen, noch irgend eine andere Verfolgung gegen die fraglichen Personen eingeleitet.

Moldau und Wallachei.

Von der Türkischen Gränze, 14. Jan. (A. 3.) Die Wahl des neuen Hospodars für die Wallachei ist in Bucharest am lsten d. eröffnet worden; der Wahl Akt dauerte bis um 3 Uhr früh des folgenden Tages, wo nach zweimaligem fruchtlosen Abstimmen sich endlich bei dem dritten Skrutin für Bibesco die erforderliche Stimmenmehrheit ergab. Bibesco gilt für einen eifrigen Anhänger Rußlands, und seine Wahl, so mühsam sie auch zu Stande kam, war bereits vor mehreren Wochen von der Russischen Partei in der Wal lachei vorausgesagt worden.

T Konstantinopel, 28. Dez. (Oest. B.) Der mit einer außerordentlichen Sendung nach Serbien beauftragt gewesene Kai serlich Russische General, Freiherr von Lieven, ist am 23sten d. M. aus Belgrad hier eingetroffen.

A tgynten.

Alexandrien, 21. Dez. (A. 3.) Mehmed Ali ist noch in Kahira und gedenkt in einigen Tagen nach Ober-Aegypten abzuge hen. Man will eine bedeutende Abnahme seiner Geisteskräfte an ihm wahrnehmen und folgert dies aus der Wandelbarkeit in seinen Entschlüssen: kaum ist ein Befehl erlassen, folgt auch schon wieder Gegenbefehl. So wollte er vor einiger Zeit die Befestigung aufs eifrigste betreiben und zu Ende bringen; jetzt ist er von diesem Ge— danken abgekommen und hat 3000 See-Soldaten, 3000 Mann von der hier in Besatzung liegenden Garde und zwei andere Regimen— ter im Ganzen 12,006 Mann nach Kafer Mager zur Gra⸗ bung eines Kanals beordert. Diese Arbeit wird sechs Monat erfor⸗ dern und hat keinen anderen Nutzen als die Erleichterung des Trans⸗ ports der Aerndte einiger Schifliks des Vice-Königs. Dem Heere folgen 24,000 Weiber und Kinder, von denen in gegenwärtiger nasser Jahreszeit und bei dem häufigen Mangel an Nahrung ein großer Theil die Beute der Pest oder anderer Krankheiten werden dürfte. Sieht man das Treiben Mehmed Ali's, so möchte es fast scheinen, als werde er von einer unsichtbaren Hand geleitet, Alles aufzusuchen, um die Arabische Race so schnell als möglich aufzu— reiben.

Ein von dem Belgischen General-Konsul Blondel veranlaßter Etikettenstreit beschäftigt die Bevölkerung von Kahira und Alexan— drien. Mehmed Ali hatte dem Marquis Talarü, den er stets mit Auszeichnung behandelte und der sich mit Herrn Gauthier d'Arc von ihm verabschiedete, die Pfeife reichen lassen, die auch Letzterem gerade in dem Augenblicke übergeben wurde, als Herr Blondel nebst den übrigen fremden Konsuln eintrat. Herr Blondel, dem diese Ehre nicht widerfuhr, verlangte Aufklärung darüber; Mehmed Ali, in übler Laune und die Pfeife bei Seite legend, sagte ironisch, da man Herrn Blondel keine Pfeife gereicht, so rauche auch er nicht mehr und hob rasch und ärgerlich die Sitzung auf. Herr Blondel hatte berichtet, daß viele Agenten Mehmed Alis in Ober- Aegypten sich ungebührlich betrügen und die Soldaten sich mit Schießen auf die Neger belustigten. .

——— Sprien.

Ueber die Niederlage, welche (wie bereits erwähnt) die Drusen durch Reschid und Omer Pascha erlitten, ber hn 3 en f

75 Echo de l' Orient nach einem Schreiben aus Beirut vom 12. Dezember folgendes Nähere: 6.

„Anstatt der Ausgleichung, welche zwischen den Türkischen Be— hörden und den insurgirten Drusen zu erwarten stand, ist nun ein Gefecht vorgefallen. Der Chef der Letzteren, Schibli Arian, hatte nämlich Bedingungen vorschreiben wollen. Es handelte sich, um ihn zum Niederlegen der Waffen zu bewegen, um nichts Geringeres als die augenblickliche Freilassung der Drusischen Gefangenen, Wiederein— setzung des Emirs Beschir in die Stelle eines Gouverneurs des Ge⸗ birges und Entlassung Omer Pascha's, welcher einstweilen durch einen anderen Pascha wäre ersetzt worden, so wie um mehrere andere Be dingungen, welche für den einen so wie für den anderen Theil gleich entehrend gewesen wären. Kurz es mußte zum Kampfe kommen, der übrigens, trotz der von den Insurgenten innegehabten Stellungen auf dem Gebirge, zu ihrem Nachtheil aussiel. Das Gefecht begann zwischen einer 500 Mann starken Abthei⸗ lung von Drusen unter der Anführung eines Verwandten des Schibli Arian und zwischen einem Corps von Türfischen Truppen, an deren Spitze sich der Gouverneur von St. Jean d'Aere gestellt hatte. Das Handgemenge war anfänglich beiderseits mörderisch; als jedoch der mittlerweile mit Verstärkungen hinzugekommene Omer Pascha in dem lebhaftesten Augenblicke des Kampfes eine zweckmäßige Bewegung ausführte, sahen sich die Drusen gezwungen, in vollständiger Unord nung zu fliehen und sich in ein entferntes Dorf zurückzuziehen, wo ihre Chefs über die zu ergreifenden Maßregeln dermalen berath schlagen. Nach diesem Gefecht reiste Omer Pascha nach Beirut ab, wo er gestern ankam. Man versichert, daß er nach Der- el-Kamar nicht mehr zurückkehren, und daß Reschid Pascha ihn in dem Gou vernement des Libanons provisorisch ersetzen wird.“

2 bereinigte Staaten von Uord-Amerißa.

New⸗Mork, 20. Dez. Die bisherigen Verhandlungen im Kongreß der Vereinigten Staaten sind unbedeutend. Der Bericht des Schatzamts-Secretairs stellt das Defizit für das Jahr 1842 auf 575,000 Dollars, doch sind außerdem noch etwa 25. Millionen zu decken, für welche Schatzkammerscheine ausgegeben worden sind.

Am 5. Dezember sollten die Banken von New⸗Orleans, gesetz⸗ licher Bestimmung zufolge, ihre Baarzahlungen wieder aufnehmen. Acht Banken hatten die Erfüllung dieser Vorschrift antizipirt; der Rest hat erklärt, liquibiren zu wollen.

Nicht geringes Aufsehen hat eine Meuterei gemacht, welche am Bord der Brigg der Vereinigten Staaten, „Somers“, unter Leitung eines Kadetten, Namens Spencer, Sohn des Kriegs-Secretairs der Vereinigten Staaten, auf der Ueberfahrt von der Afrikanischen Küste nach New-Aork ausgebrochen, indeß nach kurzem Kampfe der treu— gebliebenen Besatzung mit den Meuterern unterdrückt worden ist. Drei der Empörer wurden sogleich aufgeknüpft. Ihr Zweck soll gewesen seyn, mit dem Schiffe gegen die Liverpooler Paketschiffe zu kreuzen und sie der am Bord befindlichen Baarschaften zu berauben.

Nach Berichten aus Campeche vom 24. November hat die Mexikanische Flotte und Landmacht am 24. November einen kombi nirten Angriff auf die Campeche umgebenden Höhen gemacht und dieselben nach einem verzweifelten Kampfe genommen. Die Nukataner sollen indeß trotz dieses von den Mexikanern errungenen Vortheils die Hoffnung um so weniger aufgeben, da es ihnen noch am Tage zuvor gelungen war, durch sechs ihrer Kanonenböte der Mexikanischen Escadre bedeutende Verluste beizubringen, und da die Desertion unter den Mexikanischen Truppen immer mehr um sich greift.

streng zu handhaben, daß nicht von Zeitz zu Zeit Fahrzeuge mit Lebensmitteln bei Nacht ihre Ladungen landen können.

Werke von Greuze in neuester Zeit ungemein beliebt und zu hohen 12 sen gesucht sind, so haben sich geschickte Leute darauf gelegt, aus der Nach⸗ ahmung seiner Bilder und Handzeichnungen einen einträglichen Erwerbs⸗ zweig zu machen. Daher fehlt es fast auf keiner hiesigen Versteigerung an Productionen von Greuze; vor einiger Zeit ging diese Greuzomanie so weit, daß selbst die gleichgültigsten Kopieen nach jenem Meister mit unver⸗ hältnißmäßigen Preisen bezahlt wurden und schwache Originale für einen mittelmäßig reichen Sammler gar nicht zu erschwingen waren. Auf der letzten Versteigerung der Sammlung des Grafen Perregaux kamen zwei artige, aber üppige, verschwommene, geschmückte Darstellungen, ein Amor und eine Psoche, vor, und beide gingen zu übertriebenen Preisen weg, der Amor zu 7509, die Psoche zu 8550 Fr., ohne die Auctions-Gebühren, die hier auf den Käufer fallen und 5 pCt. betragen.

Noch ein Wort in Betreff der Messen zu Leipzig und Frankfurt a. d. O. ;

In der Erwiederung ꝛc. Nr. 16 der Staats Zeitung wird der Verfasser der Entgegnung zꝛc. in Nr. 8 derselben Zeitung der Ein⸗ seitigkeit beschuldigt, „weil er sich ausschließlich an die Messen zu Frankfurt a. d. O. halte“. Aufmerksame Leser jenes Aufsatzes werden jedoch bemerkt haben, daß dies keinesweges ausschließlich, sondern nur vor—= züglich und zwar aus dem Grunde geschehen ist, weil dem Verfasser die Verhältnisse der Messen zu Frankfurt a4. d. D. genau bekannt waren.

Der Umstand, daß seit Errichtung des Zoll-Vereins die beiden Meß⸗ plätze Leipzig und Frankfurt a. d. O. einander nicht mehr feindlich gegen⸗ über stehen, ist keines weges übersehen worden. Aber es folgt daraus nicht, daß der eine Meßplatz zum Nachtheil des anderen durch neue Einrichtungen gehoben werden müsse. Leipzig hat der natürlichen Vorzüge schon genug und bedarf der Erweiterung seines Handels durch Beschränkung der Messen zu Frankfurt 4. d. O. nicht. Auch stehen beide Meßplätze nicht in so noth—⸗ wendiger Verbindung mit einander, daß, wenn es in Leipzig für vortheil⸗ haft erachtet werden sollte, die Neujahrs-Messe aufzuheben, deshalb auch eine von den beiden Wintermessen zu Frankfurt a. d. O. aufgegeben oder durch Zusammenziehung derselben in ihrem Werth herabgeseßt werden müßte.

Die Nachtheile und Vortheile wegen des früheren oder späteren Ein— treffens von Ostern, in Bezug auf den Meßhandel, sind übrigens in der Entgegnung, Nr. 8 dieser Zeitung, schon hinreichend erörtert ünd bedürfen hier keiner Wiederholung. Der Handelsstand sollte sich nur darüber vereinigen und dahin zu wirken suchen, daß die Messen zu Frankfurt a. d. O. nicht, wie bisher, so frühzeitig begonnen würden (am besten wohl nach dem Meßreglement von 17868 mithin drei Wochen später für jede Messe ), wonach dann einzelne Meßbesucher nicht Ursach haben würden, die Reise nach Frankfurt a. d. O. bisweilen zu bereuen.

Ueberdies sind die Mexikaner nicht im Stande, die Blokade von Campeche so

Beethoven's Denkmal.

In Bezug hierauf ist uns nachstehende Mittheilung zugekommen, welche wir des allgemeinen Interesses des Gegenstandes wegen unseren Le— sern nicht vorenthalten wollen.

„In Beziehung auf verschiedene Korrespondenz-Artikel aus Bonn, über das Verfahren des Comité zur Errichtung des Denkmals für Beethoven in Bonn finde ich mich zu nachstehenden Bemerkungen veranlaßt.

Die Korrespondenten scheinen nicht genau von der Sachlage unter— richtet, da sie Herrn Professor A. W. von Schlegel noch als Miglied des Comité's bezeichnen, obwohl derselbe schon seit Jahren ausgetreten und mithin jeder Verantwortlichkeit überhoben ist. ö

Meinen Antheil an den Geschäften des Comité's habe ich aber einzig und allein auf die musikalische Feier, die bei der Einweihung des Denk— mals beabsichtigt wird, beschränkt, für welche ich meine Miiwirkung vor⸗ behalte. In allen übrigen Beziehungen würde der Vorsitzende des Co— mité's, Herr Professor Breidenstein in Bonn, unzweifelhaft als Ver—⸗ treter zu betrachten sevnn.

Berlin, den 17. Januar 1843. k

Meteorologische Zeobachtun gen.

18 13. Morgens I7. Januar. 6 Uhr.

Abends

10 Uhr.

Nachmittags

2 Uhr.

Nach einmaliger Beobachtung.

Inland.

Elberfeld, 12. Jan. (Düss. 3.) Am vorigen Montage wurden die hiesigen Assisen fürs J. Quartal 1843 unter dem Präsi dium des Herrn Appellationsgerichts Nathes Nicolovius eröffnet. Die erste Sache, welche zur Verhandlung kam, war die Anklage ge gen 4 Individuen, welche falsche Kassen«⸗Anweisungen à6 1 Rthlr. fabrizirt und verbreitet hatten. Diese Fabrik bestand zu Immigrath bei Opladen und wurde im Januar v. J. durch den Poltzei-Eom missair Huthsteiner aus Barmen entdeckt und aufgehoben. Nach dem die Verhandlung dieser Sache drei Tage gedauert hatte, spra chen die Geschworenen das Schuldig über sämmtliche Angeklagte: einen Geometer, einen Bäcker, einen Tuchfabrikanten und einen Wirth aus, und der Assisenhof verurtheilte sie zu -= resp. jähriger Zwangs Arbeitsstrafe ꝛc.

Wissenschaft, Runst und Literatur.

Berlin. In diesen Tagen hat unser berühmter Jüngken an einem jungen Manne aus einer der geachtetsten Familien der Stadt die Opera— tion der Unterbindung der arteria carotis communis gemacht, zur Heilung einer großen Pulsader-Geschwulst am Kopfe, aus welcher bereits lebens⸗— gefährliche Blutungen eingetreten waren. Der Opexrirte soll sich den Um— ständen nach recht gut befinden.

2. Paris, 13. Jan. Der Katalog der Aguadoschen Galerie ist noch nicht erschienen, wird aber täglich erwartet. Die Versteigerung dieser berühm ten Privat Sammlung, heißt es, soll im März oder April stattfinden. Wie ich höre, sind bereits von vielen Seiten zahlreiche Bestellungen an Herrn George, Commis saire- expert des musses rovaux, der die Auction leiten wird, einge gangen, besonders für die letzthin von Forster gestochene Vierge de la maison d'Orléans, die unter den fünf Raphaels, deren sich diese Galerie rühmt, wohl das einzige Original ist. Sie gehört der Florentischen Epoche Ra phael's an und stammt aus der Galerie Orleans, die während der Revo— lution nach England gebracht und dort versteigert wurde. Herr Aguado hat wenigstens 50,000 Fr. dafür gezahlt; denn die wurden für das Bild— chen gefordert, als es vor acht Jahren bei einem hiesigen Kunsthändler zu sehen und zu kaufen war. Auch für die berühmte heilige Magdalena von Canova, die bekanntlich Herr Aguado auf der Auction der Sammlung des Grafen Sommariva erstand, sollen bereits vielfache Aufträge ein— gegangen seyn. Dem jetzigen Besitzer kostet dieses Marmorwerk 72,000 Fr. man glaubt, daß die Erben 20,000 Fr. daran verdienen werden. Desto besser für sie, denn an vielen berühmten Bildern, die alle sehr theuer und fürstlich bezahlt worden, dürften sie bedeutenden Schaden erleiden, wofern die Flagge nicht die Ware schützt.

Eben ist anch der Katalog der Gemälde und Handzeichnun⸗ gen von Greuze aus der Erbschaft der Schwester dieses Künstlers aus— gegeben worden. Derselbe enthält 136 Nummern, die am 25sten und 2bsten d. M. im Lokale der Alliance des Aris in der Rue Montmartre versteigert werden sollen. Darunter sind neun Bilder, zwei sehr weich und fleißig gemalte Portraits, eins von Talleyrand, ein anderes von Bonaparte, verschiedene Skizzen und Kartons, ein merkwürdiges Album mit leichten, mei— sterlich hingeworfenen Croquis und Modell-Adressen, von der Hand Greuze's. Liebhabern von Greuze muß diese Versteigerung sehr erwünscht seyn, insofern sie den Vorzug hat, daß die darin vorkommenden Bilder und Zeichnun⸗ gen unzweifelhaft ächt sind und von der Hand des Meisters herrühren,

was auf anderen Auctionen keinesweges der Fall. Denn da

Lustdruck . .. 331,91 Par. 338, 83 . Par. 310, 62 Par. Quellwärme 9 n. Luftwärme ... . ; * ö I. 2 06, 5“: R. Flusswärme 0, 8) R. Thaupunkt ... . 2,27 R. 1,7 R. Bodeunärme 437 nm U S3 pet. O pet. S3 pet. Ausdünstung (i, o14 Rh. wennn, bewölkt. heiter. hezogen. Niederschlag 6, oog np. ra . XO NW. XW. Wärmewechs el 2,57 1,69 Rn.

Wolkenzoug. .. J Tagesmittel: 338,12 Par... 1,0 R... 1,8 R... 79 pot. WRNw.

k Dunstsättigung

Auswärtige Börsen. Niederl. wirkl. Sch. 5215. 595 do. 102. Kanz-Bill. —. 5 95 Span. 18 8 ö 399 do. 24 3 Pass. —. Ausg. . Zinsl. —. Antwerpen, 13. Jan. Jinsl. —. Neue Anl. 183. IIambu r 8. 16. Jun. Bank- Actien 1610. Engl. Russ. 1082. London, 13. Jan. Cons. 39h 944. Bels. 102. Neue Anl. 181. Pas- sire 4. Ausg. Sch. 102. 2395 Iloll. 515. 595 101. 53 Port. 133. 395 26. EußgI. Russ. I3. Bras. 72. Chili 71. Columb. 23. Mex. 32. Peru 18. Paris, 13. Jan. 59h Rente fin our. I20. 35. 395 Kente sin cour. 79. 40. Anl. de 1841 —. 595 Neapl. au compt. 107. 20. 59h Sban. Rente . Pass. 4. Wien, 13. Jan. 55h Met. 1105. 1495 1005. 396 77. 2195 —. I19 . PBank-Actien 1617. Anl. de 1834 1415. de 1839 115

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 19. Jan. Im Schauspielhause: Camoens, dramati— sches Gedicht in 1 Akt, von F. Halm. Hierauf: Anna Lovell, Schauspiel in 4 Abth., von M. Löwenthal.

Freitag, 20. Jan. Im DOpernhause: (Dlle. Marx, vom Königl. Hof⸗Theater zu Gastrolle.) Hierauf: Der Geburtstag.

Im Schauspielhause: 1) La marquise de Senneterre, ou: Une lezon de coquetterie. 2) Lareprise de: Les premières amours, vaudeville en 1 acte, par Scribe.

Amsterdam, 14. Jan.

Die Nachtwandlerin. Dresden: Amine, als

Königsstädtisches Theater.

Donnerstag, 19. Jan. Vorstellung der Pantomimisten, Herren Gebrüder Lehmann. Luzifer und der Küper. Komische Pantomime in 1 Akt. Hierauf: Canova's Atelier, oder: Klassische Statuengrup⸗ pen auf beweglichem Piedestal. Hierin: Intermezzo. Dem folgt: Vetter Benedikt. Lustspiel in 1 Akt, von L. Angely. Zum Schluß: Pierot's Luftreise. Pantomime in 2 Aften, von C. Lehmann.

Freitag, 20. Jan. Vorstellung der Pantomimisten Herren Ge— brüder Lehmann: Der dicke Lord Plumpudding. Hierauf: Die drei Tanzmeister. Zum Schluß: Der Barbier von Pekin. Hierin: Die Japanische Messe.

Sonnabend, 21. Jan. GItalienische Opern⸗Vorstellung.) Otello, il Moro di Venezia. (Sgr. Giovanni Baptista Rubini: Otello, als Gast.)

Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen und im Balcon des ersten Ranges: 2 Rthlr. zc.

Es wird gebeten, die zu dieser Vorstellung bestellten Billets bis Donnerstag Nachmittags 3 Uhr abholen zu lassen, widrigenfalls an⸗ derweit darüber disponirt werden wird.

Zu dieser Vorstellung werden ausnahmsweise auch die Par⸗ terre und Gallerie-Billets im Billet⸗Verkaufs-Büreau, Burgstraße Nr. 7, verkauft.

Verantwortlicher Redner, r J. W. Zin keisen. Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober- Pofbuchdruqerei.