1843 / 46 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

,

iti n . öhnli Verlegen⸗ hatte, waren leine gewöhnlichen 9 f , ae ,,,, —— sie nicht gehoben wurden, den

; aren I. ö hlinen rede ernie, vorbereiten konnten. Auswärts unheilvolle Kriege

1 uAs Hie Millionen erforder ten, gestörte freundschaftliche Bezie⸗ lee Frankreich und JNiord - Amerlta, die jeden Augenblick in ban en genf gleiten auszubrechen schienen, im Innern drückende 31 und darniederliegender Handel, ein jährliches Desizit in den Staats - Finanzen von 2 Millionen Pfund, das aber Jahre schon bestanden und bis auf 1 Millionen bereits gestiegen war, und dazu endlich die Spaltungen in den Parteien, die, 8 es aus Junteresse, Parteisucht ber Ueberzeugung entgegengesetzten Doktrinen huldigen. Es war in der That ein imposantes Schauspiel, einen Mann zu sehen, der, so eben an die Spitze der Regierung berufen, im Laufe iner Session zur Beseitigung jener Schwierigkeiten, woran die jahre langen Bemühungen seiner Vorgänger gescheitert waren, durchgrei fende Maßregeln fand, und Angesichts so vieler und widersprechender IJnteressen und Vorurtheile, durch die Stärke seines Charakters und Talents unterstützt, diese Maßregeln vorschlagen, vertheidigen und ausführen konnte. Werden aber die Triumphe, welche Sir R. Peel im vorigen Jahre gefeiert, noch gegenwärtig fortdauern? garantiren die Resultate seiner Maßregeln ihm den ferneren Besitz der Herr⸗ schaft, oder geben sie der Opposition die Mittel in die Hand, seine Stellung zu gefährden? Das sind Fragen, die sich Jedem bei Eröffnung der diesjährigen Parlaments-Session, welche die Antwor ten darauf geben wird, unwillkürlich aufdringen, und es wird des⸗ halb nicht Überflüssig seyn, um das Verständniß der bevorstehenden Debatten zu erleichtern, die Stellung des Ministeriunis mit Rücksicht auf seine vorsährigen Maßregeln, gegenüber der Taktik der Fractionen des Parlaments, in ein deutliches Licht zu stellen. Wir beginnen mit der auswärtigen Politik, die, wie in der vorjährigen Session, auch diesmal nur eine untergeordnete Rolle einnehmen wird, da das Ministe⸗ rium von dieser Seite am wenigsten einen angreifbaren Punkt bietet. Der Krieg in Afghanistan ist in England niemals populair geworden, so sehr auch Lord Palmerston in seiner merkwürdigen Rede, iin Juli 1841 zu Tiverton gehalten, zu zeigen sich bemühte, daß niemals eine fremde Herrschaft gesicherter, friedlicher und, den Einge borenen willtommener gewesen wäre, als die Britische in jenem Lande. Die Strecken von Kabul bis Herat, von Peschauer bis Kandahar, sagte er damals, könne jeder Brite ohne andere Gefahr durchwandern, als mit Danksagungen und Segnungen überschüttet zu werden, Drei Mo⸗ nate später brach jener schreckliche Aufstand aus, der diese Behauptungen widerlegte und die Engländer nöthigte. Kabul zu räumen, einige Tausend Todte Und Gefangene zurücklassend. Sir Robert Peel wird deshalb wenig Mühe haben, zu beweisen, daß die erfolgte gänzliche Näumung des Landes nach vorhergegangener Wiederherstellung des alten Ruhmes der Britischen Waffen nothwendig war, und jene schwere Niederlage auf die Urheber des Krieges zurückfallen lassen. Die Ehre, den Krieg mit China durch einen vortheilhaften Frieden beendet zu haben, gehört dem gegenwärtigen Ministerium, wenn auch Lord Palmerston diese Ehre für sich in Anspruch nehmen

wollte. Der Friede wurde durch die von der jetzigen Regierung an geordnete bedentende Verstärkung der dortigen Armee und Flotte er reicht, welche die Whigs aus Mangel an Fonds unterließen.

Auch die Angelegenheiten des Srients können der OSp— position keine Veranlassung zu ernstlichen Angriffen geben, da Sir R. Peel und Sir Stratford Canning, wenn auch gezwungen, auf dem durch den Traktat vom 15. Juli von Lord Palmerston und Lord Ponsonby vorgezeichneten Wege weiter fortgehen.

Aber es giebt drei andere Fragen, die, weil sie dem Tory⸗ Kabinet eigenthümlich angehören, indem die vorigen nur zur Lösung hinterlassen waren, demselben vielleicht Verlegenheiten bereiten könnten. Es sind die Durchsuchungs-Verträge mit Frankreich, die Negociationen, welche Spanien und Frankreich fast ent⸗ zweit haben, und der von Lord Ashburton geschlossene Vertrag mit Amerika.

Es ist bekannt, daß Frankreich die Ratification des von ihm am 20. Dezember 1811 mit den anderen Hauptmächten Europa's unter⸗ zeichneten Durchsuchungs-Vertrags mit England in Folge eines Vo— tums seiner Kammer verweigert hat, ohne daß der Französische Mini⸗ ster, welcher die Unterzeichnung desselben bewirkt, sein Portefeuille abgab, wie es in solchen Fällen das diplomatische und constitutionelle Herkommen zu verlangen schien, und ohne daß darüber weder von Seiten Sir Robert Peel's oder des Englischen Kabinets, noch von Seiten Lord Palmerston's oder der Opposition ernstliche Beschwerden erhoben wurden. Ohne Zweifel hat Sir R. Peel bedauert und be dauert es noch, daß der ihm von Herrn Guizot so bereitwillig zuge⸗ standene Verttag vom 20. Dezember abgelehnt wurde, doch ließ ihm einestheils der Französische Minister, indem er verlangte, daß das Protokoll noch offen bleiben sollte, noch die Hoffnung auf eine Sinnes⸗ Aenderung des Französischen Kabinets, anderentheils war es durch⸗ aus unwahrscheinlich, daß bei einem Ausscheiden Guizot's ein Mini⸗ ster dessen Stelle einnehmen würde, der den allgemeinen politischen Verhältnissen und England selbst mehr zugesagt hätte. Das Beste war deshalb ruhig zu, erwarten, Indessen scheint die Sache jetzt dem Englischen Kabinet mehr Verlegenheiten zu bereiten, nachdem im Herbste v. J. durch den Schluß des Protokolls die be—⸗ stinimte Ablehnung des Vertrags von Seiten Frankreichs erfolgt ist, und Lord Aberdeen auf Veranlassung von Beschwerden Französischer Unterthauen über die Mißbräuche der Englischen Kreuzer die demselben durch seinen Vorgänger Lord Palmerston ertheilten Instructionen durch die k erklären ließ und sie durch andere er⸗

z hig-⸗Journale und namentlich die Morning Chro⸗

nice, das Organ des Lord? ö . ö. eo 6 . ö 3. . aukreichs nachgebe und dadurch die alte Ehre der Britischen Flagge blosstelle. Hierzu kommt endli ie alten Durs g8⸗ Ver rage zwi h it endlich noch, daß die alten Durchsuchungs= ; 8 chen Frankreich und England von 1831 und 1833 durch . ? h

die desinitive Ablehnung des Trakf 1841 i .

6 Traktats von 1841 in Gefahr gerathen

, . h , nne. Guizot selbst durch den gegenwärtig in ,, . e , n, . gegen dieselben gezwungen ben wir nicht, daß aus n ea ö betreiben. Dennoch aber glan. ernste Gefahr droht; Lord iesem dem Kabinet Sir Robert Peel's r ; ht; Lord Palmerston wird es schwer werd 3 g. Instructionen zu rechtfertigen und die Tories a lr her ö. int rechthaltung des Durchsuchungs - Nechts wie des e, . ö. ö zösischen Ministeriums, welches allein die gewünschten sr ö e Fran⸗ Beziehungen beider Länder wieder zu defestigen 3 . . r. . Meinung seyn. Das National- Interesse * 1a. .

arfeien überwiegen. Die Politik der Tories in Bezug auf Spanien ist glei

keine Politik der Partei, sondern die der Englischen Halkus ö y * e. een, Reb es dort * . Frage als die von dem Kabinet Sir N. eel's gegenwärtig ge öst wird. Was hät⸗ ten die 969 mehr thun können? was können sie sagen, na 9 Sir R. Peel und Lord Aberdeen im Parlamente die Regierung Espar⸗ tero's als die beste, weiseste und nationalste, die seit 10 Jahren in Spanien bestanden hätte, proklamirt, nachdem sie offen das Ver= sprechen gegeben haben, im Innern wie auswärts allen Widerstand ir dieselbe zu beseitigen? Dazu ist der, von den Whigs be⸗ . te Britische Gesandte in Spanien, Mr. Aston, der es so wohl

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versteht, die Interessen Englands dart dominiren zu lassen, von dem Tory -Kabinet auf seinem Posten gelassen worden,

Die dritte und wichtigste Frage, welche das Parlament beschäftigen wird, ist der Vertragé Englands mit Nord⸗ Amerika, der wenigstens für jetzt das gute Vernehmen zwischen beiden Ländern sichert. Auch hier wird es den Whigs an einem günstigen Angriffspunkte fehlen., Ver Vertrag besteht vor allem in einein Arrangement, wodurch die seit 1783 zweifelhafte Gränz-Linie zwischen den Vereinigten Staaten und den Britischen Besitzungen mit Hülfe gegenseitiger Konzessionen bestimmt ist. In Washington wie in London wird das Arrangement scharf kritisirt, aber das Ver⸗ dienst, die beklagenswerthe Ungewißheit und die daraus entstandenen

ewigen Konflikte endlich gehoben zu haben, ist unbestreitbar ein Ver dienst, das selbst von den gemäßigten Radikalen wie dem Exami ner anerkannt wird. Ueber die Stipulation in Bezug auf die Un⸗ terdrückung des Sklavenhandels sich zu beklagen, hätten die Whigs ein Recht, wenn sie während ihres langen Ministeriums ein besser es Zugeständniß erlangt hätten, aber gerade ihre Vorschläge fanden in den Vereinigten Staaten den lebhaftesten und entschlossensten Wider- stand. Es wurden damals zwischen den beiden Regierungen die hef tigsten von gegenseitiger Erbitterung diltirten Noten gewechselt, dee eher einen Krieg als solche Zugeständnisse erwarten ließen. Wird nun Lord Palmerston Vorwürfe gegen Sir Robert Peel erheben, darüber, daß dieser nicht mehr erlangt hat als er? Die Antwort Peel's dar⸗ auf, die schon so oft ihre gute Wirkung nicht verfehlt hat, wird auch hier nicht ausbleiben. Man kennt sie: „durch eure leichtfertige be schränkte Politik habt ihr überall Verlegenheiten und Schwierigkeiten für England gehäuft; eine Armee ist in Afghanistan vernichtet wor⸗ den, eine anderè hat Jahre lang in Ching gegen unerwartete Hin dernisse gekämpft, den Orient habt ihr der Anarchie preisgegeben, Frankreich zum Feinde Englands gemacht, und nun wollt ihr es jetzt schlecht finden, daß wir wenigstens von Seiten Amerika 's uns ein wenig sicher stellen. Der nothwendige Friede zwischen beiden Län dern ist heute gesichert und die beiden Völker erfreuen sich dessen.“ So viel von der auswärtigen Politik.

Von weit größerer Bedeutung für die diesjährige Parlaments⸗ Session sind die inneren Angelegenheiten Englands, und da sich über

dieselben der heftigste Kampf gZegen die Politik des Ministeriums, nicht allein von Seiten der Dpposition, sondern auch von einem Theile der Tory Partei selbst, erheben wird, so wird es nöthig seyn, bier in Kürze die Maßregeln durchzugehen, durch welche Sir R. Peel die Schwierigkeiten, welche er vorfand, zu beseitigen versuchte.

Als das Whig-Kabinet das Budget für 182 entwarf, befand es sich, wie man weiß, in einer kritischen sinanziellen Lage. In Folge der außerordentlichen Kriegsrüstungen in Syrien, China und Indien, in Folge einiger unvorsichtigen Reductionen gewisser Auflagen hatten sich schon für 1810 und 1841 bedeutende Tesizits herausgestellt und außer diesen fand sich für 1812 ein neues Defizit von 24 Millionen hinzu. Das Whig Kabinet glaubte, zur Deckung desselben mit lobens werther Kühnheit nicht zu Anleihen oder neuen Auflagen, sondern zu einer geschickten Reduction der Zölle seine Zuflucht nehmen zu müs sen, welche bisher das Korn, den Zucker und das Bauholz schützten. Dadurch, daß eine free Konkurrenz des Getraides aus der Krimm und aus Polen mit dem Englischen, des Zuckers der Antillen mit dem Cuba's und Brasiliens, des Bauholzes aus den Ostseeländern mit dem Kanada's eröffnet würde, präsentirten sich drei große Vortheile, er stens für den Konsumenten, der seine Bedürfussse zu niedrigeren Prei⸗ sen kaufen, zweitens für den Handel, der durch den Transport dieser Waaren neuen Schwung erhalten, und endlich für den Staat, der mittelst eines mäßigen Zolles seine Einnahme beträchtlich steigern könnte. Aber die durch die Aufhebung des Schutz⸗Systems bedroh⸗ ten privilegirten Industrieen verfehlten nicht, dagegen eine furchtbare Coalition zu bilden, die das Whig Kabinet stürzte, und durch die un⸗ terstützt, Sir R. Peel aus Ruder gelangte. .

Der neue Minister hatte demnach eine schwere Aufgabe zu lösen. Er mußte durch ein anderes Mittel als seine Vorgänger, und ohne die Hoffnungen seiner Freunde zu täuschen, die Finanzen ins Gleich- gewicht bringen; er mußte aber auch die nicht privilegirten Klassen schonen, bei denen die Hoffnung auf billiges Brod, Zucker und Bau holz schon viel Raum gewonnen hatte. Auf die Korngesetze waren zuerst die Blicke der Parteien gerichtet; die ministerielle Partei, Tories, Agrikulturisten sahen mit Besorgniß, die Opposition, Whigs, Industriellen mit Erwartung und, zum Kampfe gerüstet dem neuen Plan entgegen. Sogleich nach Eröffnung der Sitzung am 8. Fe bruar v. J. wurde dieser vorgelegt, und obgleich von der Tory⸗ Partei mit Kälte, von der Opposition mit ironischem Gelächter, das

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genugsam ihre Unzufriedenheit bewies, aufgenommen, ging der Plan dennoch, so wie er vorgelegt war, mit bedeutender Majorität in beiden Häusern durch. einem künftigen schlechteren, die Liberalen unterstützten ihn aus Man⸗ gel an einem besseren. Denn das neue Gesetz, wenn man es mit Aufmerksamkeit prüft (Siehe Staats Zeitung Nr. 323 d. v. J. alte und neue Zoll-Skala), kommt darauf hinaus, daß in gewöhnli⸗ chen Zeiten der Preis des Getegides nicht unten 55 bis 60 Sh. pro Quarter sinken kaun; es gewährt also der Agrikultur noch immer einen bedeutenden Schutz, känn aber zugleich in Vergleich mit dem älteren als sehr liberal gelten. Der Sieg des Ministeriums war vollständig, aber die Spaltung seiner Partei, die Trennung der Ultra⸗ Tories von den gemäßigten Tories dadurch entschiedener denn je, und die diesjährige Session wird es zeigen, ob dem Ministerium von Sei ten derer, denen er zu viel und derer, denen er zu wenig das alte Gesetz modifizirt hat, ernste Verlegenheit bereitet wird. . ;

Sir Robert Peel hatte sich somit aus einer seiner drückendsten Verlegenheiten gezogen; aber seine Korn Bill war nur ein Nothbehelf; ihm blieb noch immer die finanzielle Schwierigkeit zu beseitigen übrig, an welcher, wie man glaubte, sein Ministerium scheiternn müßte. Je⸗ doch er überwand dlese Schwierigkeit mit mehr Glück als seine Freunde und Feinde erwarteten. Ihm fehlten 2 Milliouen jährlich; er forderte 37 aus allen jährlichen Einkünften über 15) Pfd., und verminderte mit derselben Hand, den Tarif einer Nevisien von Grund aus unterwerfend, die Zölle fast aller Lebensbedürfnisse. So legte er den reichsten Klassen der Gesellschaft, die so eben durch ihn zur Gewalt gelangt waren, ein beträchtliches Opfer auf, und, gewährte den Armen eine so bedeutende Unterstützung, daß sie vorläusig nicht mehr fordern konnten.

Sicherlich ist dies eine so einfache als kühne Idee, eine Idee, deren Größe und Gewalt auf alle Geister gleich mächtig einwirken mußte; und so geschah es auch im Unterhause am 11. März v. J. als nach einer der glänzendsten Reden, die jemals gesprochen worden sind, Sir Robert Peel seinen Platz wieder einnahm. Das ganze Haus schien anfangs in den Plan des Ministers einzustimmen, alle Parteien sich zum Lobe desselben zu vereinen. Der Enthusiasmus 6 en versor sich bald und, die Opposition begann ihren Kampf, . , , Partei brachte Aimendements ein. Nichts deste⸗ 3 asch ie 2. des Ministers durch, nachdem sich die freie bie. a. . den J über 6. ö ö . von 1841 entspann. ö i, dis

Durch dies neue Gesetz der Einkommen-Steuer hofft Sir R. Peel eine Einnahme von 3775,00 Pfd. zu gewinnen, dazu durch einige

Die Tories nahmen ihn an aus Besorgniß vor

neue Steuern, wie auf Spirituoso und Stempel, 610, 9000 Pfd., und

diese ganze Summe von 4,38

JH, Mn) Pfd. auf das jährliche Desizit

mit 2,570,900 Pfd. auf den durch den neuen Tarif bewirkten Aus⸗ fall in der Einnahme einiger Zölle mit 1,200,009 Pfd. und auf

die außerordentlichen Kriegsrüstungen mit 600,000 Pfd. zu

verwenden. So

scheine nach, die Schwierigkeit gehoben. Resultat der vierteljährlichen Staats Einlünfte diesen Hoffnungen

noch nicht

entsprochen; es

hat noch

in China sindet sich, dem An⸗ Indessen hat das letzte

und Afghanistan

einen Ausfall von fast

einer Million Pfund gegen das letzte Quartal des Jahres 1841 ge—⸗

zeigt, und die Opposition beeilt sich deshalb, den Plan Sir R. Peel's als gescheitert zu schildern. Der Ausfall in der Einnahme besteht hauptsächlich in der Aceise

(717, 262 Pfd.)

Das ist gewiß zu voreilig geurtheilt.

601 P und ist darum als ein Zeichen von dem noch ge⸗ drückten Zustande des Handels zu betrachten, der aber unmöglich, ge⸗

genwärtig in einer Krisis befindlich, sich so schnell wieder hat erhe—

ben können.

Es ist deshalb, trotz des letzten Einnahme Berichts,

lein Grund zu der Annahme vorhanden, daß auf das Jahr, für welches Sir Robert Peel's Finanz Maßregeln in Anwendung kamen,

ein wirkliches Defizit zu stehen kommen wird. vor sich, wird es wohl kaum ein Mitglied wagen, die Aufhebung der

Mit solchen Details

Einkommen-Steuer in Antrag zu bringen, deren Vertheilung noch

nicht einmal vollständig bewirkt ist, trag von 600, MI) Pfd. g einer Steuer, die für d des Handelsstandes und der ist, aber die Last mus freiung davon, und auch mit Ergebung. von solchen, die von ihr am wenigsten

egeben hat.

und die erst ungefähr einen Er

Freilich seufzt das Land unter ie unsicheren und unbestimmten Einnahmen Professionisten eine besonders drückende z getragen werden; es ist keine denkbare Be⸗ jeber rechtdenkende Engländer trägt sie darum Das Geschrei gegen dieselbe fommt hauptsächlich oder gar nicht berührt wer—

den, und es erinnert üns unwillkürlich an das treffende Wort Bur⸗ ke's: „The grasshopber fils the vliole

ol its chirping,

Heuschrecke erfüllt mächtige Stier schweigend grast.“—

Wenn indessen in der diesjä nicht über die Einkommen-Steuer aus?) derselben viele Stimmen gegen wird es über die sich genau d Si R. Peel's, den T

elch with the noise Göhilè ihe stately os browses in silence.“ („Die

das ganze Feld mit ihrem Gezirp, während der

hrigen Session sich vielleicht auch tücksicht für die Nothwendigkeit

das Ministerium erheben sollten, so aran schließende vorjährige Maßregel

arif, sicherlich geschehen.

(Schluß folgt.)

pen 13 Februar 1843.

8 E.

Ian ds. 8

Ir. CM ur.

krirs. ] Geld.

Aclien.

Pr. (c 0ur.

8 nrieft. Geld. Gem.

St. Schul. - Seh. Peeuss. Eunlische Oliligat. 315. 4 Prüm. Sch. der Sechandlung. Kur- u. Naumärk. Schuld verschr. 33 Rerliner Stadt- Obligationen. 33 Dauz. do. iu Ih. Westpr. 1x uu dlir.

21 5 TO⸗ssh. Pon. . 1

0. 6. 3 Ostpr. Pfandbr. 3 Pomm. d0. 3 Kur- u. Neum. d. 3

2 *

Sehlesische do. 5

16147 104 103 162 937 101 10623 112.

1617 1031

Auswärtige

Amsterdam, 9. Febr.

Kanz-UHill. —.

Preuss. Prüm. Sch.

Aut werpen, 9. Febr. lIIamburg., 1I. Febr. London, 6. Febr. Cons. 395 9.1. Relg. —. Aust. Sch. 1043. 59h IIoll. Chili —. 59h Rente sin cour. 121. 5 5 9h Span. Rente 24. Pass. —. 19 1011. de 1839 114.

. 7 sive 35.

kugl. Russ. Bras. Par 18 S. Febr. gh Neapl. au eompt. 106. 56. Wien, S8. Febr.

199 —.

Dienstag, 14. Febr. Oper in 1 Akten, mit Ballets, Im Schauspielhause: IL. Ambitieu, du ihé4tre frangais, par Im Schauspielhause:

sentation de: en prose,

Mittwoch, 15. Fehr.

Donnerstag, 16. Febr. Elisabeth, historisches Drama in Birch Pfeiffer.

wiederholt:

Nachspiele von Charlotte

Dienstag, 14. Febr. Gebrüder Lehmann. Hierauf: gruppen auf beweglich führt durch die Herrn ir Vaudeville Posse in 1 Pierot's Luftreise.

in 1 Akt.

Phlegma. Zum Schluß: C. Lehmann.

(In Folge getroffene gen der Pankomimisten H Mittwoch, 165. Febr.

5 Oh Span. 17 9. . 395 40. 21 . . Oesterr.

NRönigsstädtisches Vorstellung der Lucifer und der Küper. Canova's Atelier, oder: Kla em Piedestal. Whittoyne und Maurice.

(Signor Rubini hat seine

Tage verschoben,

kostenfreie Einnahme 1) dem Nikolaus⸗ Bürg 3) der Kinder⸗ wahr- Anstalten best

Donnerstag, Der Alkade von Französischen von Dr. Birch.

Gesellschaftʒ

Verantwortlicher Redacteur Dr. J.

um in der h den hiesigen Armen⸗ er Hospital; 2) der Deutschen Holzvertheilungs⸗ Armen⸗Speisungs-Anstalt, und 4) den Klein⸗ immt ist.

pol. 108 Tinsl. —.« LBank- Actien 1630.

59h Met. II0. Bank-Actien 1623. Aul. de 1831 144.

Spectacle dem

. Pots, Kisenb.

do. do. Prior. Ob. Mæ. . I. pa. Eisen- do. do. Prior. OGbl. Hr. Anh. Hisenb. 0. do. Priur. OI. Hüss. I'll. Hisenls. 5 do. do. HPrior. O0bI.

H bein. Eisenb.

d. a. rior. Ohl. Kerl. Frankf. Bis. dM. 0. Prior. Ob. =

Ob.. - Schles. Eisb.-

Gold al marco.

Friedrichs d'ur.

Discouto.

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Börsen.

4.

Niederl. wirkl. Seh. 51. 59h do. 1011.

533. 595 1023.

Columb. .

Königliche Schauspiele.

Im Opernhause:

von Gluck.

Pass.

Zinsl. .

Ausg. —.

495 Russ. IIope 89.

Neue Anl. U.

Russ. 109.

Neue Anl. 183. Pas- e mr, =.

Mex. 31. Peru 18.

39h Reute siu cour. 80. 5.

n 4. y.

* 1 335 778. 2146

Iphigenia in Tauris,

and. La seconde repré-

comédie historique en 5 actes ét

Scribe.

Hierzu:

Der Arzt seiner Ehre Im Schauspielhause: Zum erstenmale 5 Akten und einem

Theater.

Pantomimisten Herren

, , Pantomime

sische Statuen⸗

Intermezzos, ausge⸗ Dem folgt: List und Akt, frei nach Patrat, von 8. Angely. Pantomime in 2 Akten, von

n Uebereinkommens werden die Vorstellun⸗ erren Gebrüder Lehmann noch fortgesetzt.)

Große Italienische Opern-Vorstellung. Abreise nach Petersburg auf einige eutigen Vorstellung mitzuwirken, da die Anstalten und

zwar

6. Febr. Zum erstenmale: Er weiß Alles, oder: Lustspiel in 4 Akten, frei nach dem

Molorido.

W. Zin keisen.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober Hofbuchdruckerei.

Preis: 2 Rthlr. für 4 RKthlr. 8 Rthlr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung.

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

Alle Post- Anstalten des In- und Auslandes nehmen Gestel- lung an, sür Berlin die Expedition der Staats- Zeitung: Criedrichsstrasse Mr. 72.

M 46.

Berlin,

Mittwoch den 1541 Februa

Inhalt.

Amtliche Nachrichten.

Rußland und Polen. Leihbanken.

Frankreich. Deputirten -K am mer. Paris. Spanische Hän— del. Afrikanische Angelegenheiten. Briefe aus Paris. (Näheres über die Händel mit Spanien. Die Zucker Frage. Ungünstiger Stand der Dinge in Afrika.) ; .

Großbritanien und Irland. Oberhaus. Lord. Brougham über das Durchsuchungs⸗Recht. Unterhaus. Vorgebliche Motion zu Gunsten der deportirten Kanadischen Rebellen. L oEndon. Königliche Erlaubniß zur Annahme eines dem Grafen von Westmoreland versiehe⸗ nen Ordens. Beabsichtigte Reise der Königin nach Irland. Die Stipulationen des Russisch-Englischen Handels⸗ Vertrages. Eindruck des Durchsuchungs-Rechts Paragraphen der Adresse der Französischen Deputirten-Kammnier, der Mißhelligkeiten zwischen Frankreich und Spanien und der kommerziellen Erklärungen Peel's an der Londoner Börse. Handels-Zustand von London. Brief aus London. (Das Parla— ment; China; Lord Ellenborough und die Indischen Angelegenheiten; Schottischer Kirchenstreit.!) J

Belgien. Brüssel, Publication der neuen Verträge.

Dentsche Bundesstaaten. Dresden. Erste und zweite Kammer. Hildesheim. Die Braut des Kronprinzen von Hannover erwartet. Karlsruhe. Erzbischof von Vicari. Weim at. Stadthaushalt

2 8 ö 2 81 6

Italien. Neapel. Die hier anwesenden Preußischen Prinzen.

Portugal. Maßregeln in Bezug auf die auswärtige Staatsschuld.

Griechenland. Schreiben aus Athen. (Die neuen Einrichtungen im Finanz-Departement; Provinzial⸗Stände; Post⸗-Verbindung; Schiffs⸗ Prozeß auf Sora.) . J

Türkei. Kon stantin opel. Neue Zeitung, Von der Türki⸗— schen Gränze. Die Differenz der Oesterreichischen Gesandtschaft und der Pforte. .

Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika. Schreiben aus New= Mork. (Ein Antrag, den Präsidenten Tyler in Anklagestand zu ver— setzen, wird von dem Kongreß verworfen; Erklärung des Präsidenten in Bezug auf das Durchsuchungs⸗Recht.)

Texas. Schreiben aus Paris. (Gesetze zur Hebung des Handels; Geldnoth; Ehescheidungs-Gesetz.) ;

La Plata⸗Staaten. Montewidesd. tinischen Bombardement.

Inland. Halle. Wilhelms-Verein.

St. Petersburg. Schifffahrt. Bauern⸗

; Besorgnisse vor einem Argen— Zustand von Buenos-Ayres. . Professor Dr. Voigtel 4. Koblenz. Friedrich-

Die Stellung des Ministeriums Peel in der diesjährigen Parlaments- Session. (Schluß.)

Beilage. Wissenschaft, Kunst und Literatur. Zur Nordi⸗ schen Alterthumskunde.

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Masestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem Land- und Stadtgerichts Rath. Hauff in Stettin den Rothen Adler-Orden dritter Klasse mit der Schleife, und dem För⸗ ster Cosboth zu Neuendorf, im Forst Revier Hammer, Regierungs⸗ Bezirks Potsdam, das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen; .

Den bisherigen Regierungs⸗-Rath von Wedell zu Erfurt zum Ober - Regierungs Rath und Dirigenten der Regierungs— Abtheilung für die Verwaltung der direkten Steuern, Domainen und Forsten bei dem Regierungs-Kollegium daselbst zu befördern;

Den Land- ünd Stadtgerichts Rath Cleinow zu Kempen zum Direltor des Land- und Stadtgerichts zu Samter; /

Den seitherigen Gymnasial- Lehrer, Professor Hr. Brettner in Breslau, zum Regierungs- und katholischen Schulrath bei der Re— gierung und dem Provinzial Schul-Kollegium in Posen; und

Den bisherigen Assessor und Stempel -Fiskal Runde zu Kö⸗ nigsberg zum Regierungs-Rath zu ernennen; so wie

Dem praktischen Arzte Dr. Kleinhans zu Düsseldorf den Charakter als Sanitäts-Rath zu verleihen.

Der Ober-Landesgerichts-Assessor Rh au zu Inowrgelaw ist zum

Justiz Kommissarius für die Untergerichte der Kreise Sensburg und Johannisburg und das Land- und Stadtgericht zu Rhein, mit An— weisung seines Wohnorts in Sensburg, so wie zum Notarius im Deparkement des Ober Landesgerichts zu Insterburg, ernannt worden.

Abgereist: Se. Durchlaucht der General-Lieutenant und Gou⸗ verneur von Luxemburg, Prinz Friedrich zu Hessen, nach Luxemburg.

Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath und Ober Präsident der Provinz Westphalen, Freiherr von Vincke, nach Münster.

Zeitungs Maächrichten.

Ausland.

Russland und Polen. St. Petersburg, 4. Febr. In Petersburg sind im Laufe

des vorigen Jahres 1165 Schiffe angekommen, darunter 52 Dampf⸗-

böte; abgegangen sind 1185 Schiffe. Es hat sich eine Dampfschifffahrts Gesellschaft auf Actien gebil

ö.

nd längs dem Finnischen Uͤfer zwischen Schlüsselburg ünd Serdobol, wo dann bei Kerholm und den Küsten von Konnvwetz und Walaam angelegt werden soll. Von Sermar aus befahren den See jetzt 80 Fahrzeuge, jährlich; die Aussicht, diese zu bugsiren und den beiden Klöstern rireg 3040 Wallfahrer im Laufe des Jahres zu bringen, begründet die Hoffnung auf Erfolg für das Unternehmen. j

noch immer die nämliche Ungewißheit.

ö = 4 1 r Dark J ö dur l 3. det, um eine Verbindung einzurichten längs dem Südufer des Ladoga⸗ n, , ,. Werren ,,,,

Sees, zwischen Schlüsselburg und Sermar am Ausflusse des Swir, zum Nachgeben zu bringen, um einen offenen und Frankreich zu verhindern. In Folge dieser Eröffnung hat Herr

Die Benutzung der seit dem Jahre 1836 bestehenden Bauern⸗ Leihbanken durch handeltreibende Bauern nimmt immer mehr zu. Die ersten Bauern-Leihbanken wurden in dem genannten Jahre mit einem Kapital von 30900 Rubeln Beo. in deu Appanage- Gütern der Gouvernements Saratow, Simbirsk, Wladimir und Wiatka errichtet. Seitdem ist deren Einrichtung noch auf fünf andere Gouvernements ausgedehnt, mit Zuschuß an Kapital bis 150,000 Rub. Silber.

r . r ei ch. Depntirten⸗Kammer. Sitzung vom 9. Febru gz. Die Deputirten versammelten sich heute in sehr geringer Anzahl, da nichts an der Tagesordnung war, als die Vorlegung eines Gesetz— Entwurfes über die Auctions-Kommissarien. Morgen und die fol genden Tage wird das Budget in den Büreaus geprüft werden. Erst am künftigen Mittwoch findet wieder eine öffentliche Sitzung statt und man glaubt, daß in derselben der Gesetz-⸗ Entwurf über die ge

heimen Ausgaben vorgelegt werden wird. .

. Paris, 9. Febr. Alle Mitglieder des Kabinets versammelten sich gestern Abend in den Tuilerieen, in Folge der Ankunft eines Cou⸗ riers aus Madrid, der, wie es heißt, die Antwort des Regenten auf das Ultimatum des Französischen Kabinettes überbracht hat. Man erfährt bis jetzt noch nichts über den Inhalt der Depeschen, und die offiziellen Blätter schweigen beharrlich über den Zustand der Spani— schen Angelegenheiten.

Die Presse äußert sich über die Afrikanischen Angelegenheiten in folgender Weise: „Man muß uns zugeben, daß wir den Anhän⸗ gern des Systems einer unbeschränkten Besetzung, welches seit meh⸗ reren Jahren in Algier vorherrscht, mit unseren Angriffen nicht lästig geworden sind. Wir hätten manches Ereigniß benützen können, um zu beweisen, daß jenes System völlig unwirksam sey; aber wir ent⸗ hielten uns dessen, weil wir wünschten, daß der Versuch ungestört gemacht würde. Wir widersetzten uns keinem der außerordentlichen

Mittel, auf die man antrug, um den beabsichtigten Zweck zu erreichen.

Die Ober- Befehlshaber wurden gewechselt, die Zahl der Truppen wurde unmäßig vermehrt, Millionen über Millionen wurden veraus⸗ gabt, die von der Kammer votirten Kredite wurden überschritten, und wir sahen allen diesen Maßregeln ruhig zu. Wir waren fest über⸗ zeugt, daß Alles, was bisher gethan worden ist, zu keinem Resultate führen würde; da aber diejenigen, die es vorschlugen oder vertheidigten, die glücklichsten Erfolge versprächen, und da sie erklärten, daß jene Mittel für den Erfolg ihrer Politik unumgänglich nothwendig wären, so geboten wir unserer Ueberzeugung Stillschweigen. Vier Jahre lang ist nun dem System der unbeschränkten Besetzung freies Feld gelassen worden; vier Jahre lang wurden unsere thätigsten, energischsten und in solcher Art von Kriegführung erfahrensten Generale nach Afrika ge⸗ sandt; vier Jahre lang, würde jenem System erlaubt, mit vollen Händen aus dem öffentlichen Schatze zu schöpfen, und was ist das Resultat? Die letzten Nachrichten aus Afrika geben die Antwort auf unsere Frage. Abd el Kader, der schon hundertmal als gänzlich vernichtet geschildert wurde, ist plötzlich wieder vor den Wällen un⸗ serer Seestädte erschienen und verbreitet Schrecken und Verwirrung in der nächsten Umgebung von Algier! Wie oft ist uns nicht von Stämmen gesprochen, die ihre Unterwerfung eingesendet hätten; ihre bloßen Namen würden 12 Seiten des Moniteur anfüllen. Jetzt hören wir nun aber, daß die Stämme, welche sich auf diese Weise unterworfen hatten, bei der Annäherung Abd el Kader's gleich hieger gegen uns auftreten. Sicherheit giebt es also für uns in Afrika nicht. Unsere angeblichen Verbündeten können jeden Augen⸗ blick die AvantGarde der Araber werden. Wir halten mit bedeu⸗

tenden Streitkräften Punkte besetzt, welche 25 oder 30 Stunden von

Algier entfernt liegen; aber die Araber passiren frei unsere Linien und dringen von Zeit zu Zeit, gerade wenn sie am wenigsten erwar—⸗ tet werden, in die Ebene von Metidschah ein. Nach solchen Resul⸗ taten muß das System der unbeschränkten Besetzung von jedem ver⸗ nünftigen Mann verurtheilt werden. Wir unsererseits glauben, über das in Afrika befolgte System nicht länger schweigen zu dürfen. Es ist Zeit, daß die Regierung und die Kammern einem Verfahren ein Ende machen, welches, trotz einer Armee von 806,00 Mann und einer jährlichen Ausgabe von 80 Millionen, doch noch nicht ein⸗ mal im Stande gewesen ist, die Umgegenden der Küstenstädte vor einem plötzlichen Angriff sicher zu stellen!“

Gestern fand in dem dritten hiesigen Bezirk die Wahl eines neuen Deputirten statt, welche folgendes Resultat ergab:

Eingeschriebene Wähler: 1864.

Zahl der Stimmenden: 1652.

Absolute Majorität:: 827. Herr Taillandier (Opp) erhielt 738 Stimmen. Herr Legentil (Min) erhielt 491 Stimmen. Herr Decan (Min) erhielt 419 Stimmen.

Da keiner der ministeriellen Kandidaten die absolute Majorität erhalten hat, so wird heute zu einer neuen Abstimmung geschritten werden. Deutsche Blätter melden, daß Herr Taillandier mit einer Majorität von 19 Stimmen zum Deputirten gewählt worden sey; uns fehlt es darüber an einer bestimmten Nachricht.

Der Contre-Admiral de la Susse, der die Französische Station in der Levante kommandirte, ist gestern in Paris eingetroffen.

Börse vom 9. Februar. Die Rente war heute während der ganze Börse gesucht, und die Course stellten sich wieder etwas besser als gestern. Man sprach noch immer von günstigen Nachrichten, die aus Madrid eingegangen wären.

O Paris, 9. Febr. In den Spanischen Angelegenheiten herrscht Was man indeß als gewiß

Kabinet der Tuilerieen die erneuerte Versicherung gegeben habe, er werde seinen ganzen Einfluß in Madrid 26 verwenden, Espartero ruch zwischen Spanien

Guizot Herrn Hernandez ersuchen lassen, seine Abreise nach Madrid zu

verschieben, während das Kabinet der Tuilerieen dem Herzog von Glücks⸗ berg die Weisung ertheilte, bis auf weitere Ordre in Madrid zu ver⸗ bleiben. Die Pariser Blätter wollen wissen, daß heute oder morgen

1

1843.

die Ankunft des Couriers, worauf Herr Guizot wartet, Alles ent⸗

scheiden werde. Besserunterrichtete hingegen versichern, die gegen-

wärtige Ungewißheit werde wenigstens noch mehrere Wochen dauern da so ĩviel Zeit erfordert werde, um daß das Kabinet von St. James mit dem von Madrid Rücksprache nehmen könne und man erfahre, ob und in wie fern man von der freundschaftlichen Vermittelung der Britischen Regierung die Ausgleichung der obschwebenden Differenzen hoffen dürfe. Morgen, als am Freitag, langt gewöhnlich der Courier aus Madrid in Paris an. Er wird uns Nachrichten vom 4ten d. M. überbringen, die somit auf die gegenwärtige Stimmung der Regierung Espartero's neues Licht werfen dürften. . ;

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meine Aengstlichkeit zu erhöhen. im Interesse der Agiotage d

e Gemüther do Die Blätter suchen zwar beiden Regierungen v

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auf dessen Entfernung von seinem

nun zeigen, ob Herr Guizot au

Aktenstücken hinreichende Ueberzeugung von

Behauptungen gegen den Konsul schöpft, um d

derung seiner bisherigen Meinung darüber zu gelangen.

anderen Seite wird die Entscheidung über die schwebende Frage wohl nicht eher gefaßt werden, als bis die aus Madrid erwartete Antwort auf die am 25 Februar dort eingetroffene Note hier angekommen seyn wird.

Die Kommission der Deputirten-Kammer für das Zuckergesetz ist nun in voller Thätigkeit, die sie auch anwenden darf, wenn sie ihrer schwierigen Aufgabe nur halbweg Genüge leisten will. Daß sse es ganz thun werde, läßt sich bei ihrer Zusammensetzung aus Männern, die von vornherein schon gegen die Unterdrückung des Rü—⸗ benzuckers eingenommen sind, kaum erwarten, obschon man glauben sollte, die unzweideutigen Manifestationen von mehr als acht Zehn⸗ heilen der Rübenzucker- Fabrikanten selbst müßten ihnen endlich die Augen über die Wahrheit und das einzige wirkliche Mittel zur Ab⸗ hülfe gegen den jetzigen unhaltbaren Zustand geöffnet haben. Eine unglaubliche Masse von Eingaben, sowohl für, als gegen den Regierungs -Vorschlag und auch für Annahme verschie⸗ dener auderer Systeme, sind der Kommission zugekommen, und die Anzahl derjenigen, welche mündlich gehört seyn wollten, ist nicht minder groß, so daß die Kommission nun auch diese ersuchen ö ihre allenfallsigen Bemerkungen ihn schriftlich zugehen zu lassen. Nun hat auch die Königliche Central -Gesellschaft für den Ackerbau des Departemens du Nord eine Eingabe an die Kammer gerichtet, die im Grunde auch auf nichts Anderes abzielt, als auf Au frechthaltung des Status quo für den Rübenzucker, während dem Kolonialzucker ein Theil seiner Last abgenommen und die jetzige Auflage auf denselben von ihrem gegenwärtigen Betrage bis auf 46 Fr. herabgesetzt wer⸗ den soll. Meiner Ansicht nach wäre dies die unglücklichste Lösung unter allen, die man treffen könnte, denn bei ihr würden die Rüben⸗ zucker-Fabrikanten und der Schatz bedeutend verlieren, ohne daß den Produzenten in den Kolonieen dadurch geholfen würde.

. Paris, . Febr. Die neuesten Ereignisse in Afrika werden

die undermeidliche Folge haben, daß das auf Algerien anzuwendende System nochmals sehr ernstlich in Frage gestellt werden wird. Wenn Abd el Kader alle Hülfsmittel der berechnenden Politik eines Euro⸗ päischen Kabinets zu Gebote ständen, so hätte er für seinen verwe⸗ genen Einfall in, die Mitte der Französischen Besitzungen keinen gün⸗ stigeren Augenblick wählen können, als den jetzigen. Gelingt es ihm, die den Franzosen der Form nach unterworfenen Araber don neuem zu einem Aufstande in Masse zu bringen und die schwachen Anfänge der Ackerbau-Ansiedelungen in der Mitidscha noch einmal zu Grunde zu richten, so ist alle Wahrscheinlichkeit vorhanden, daß Frankreich den seit 1839 befolgten Grundsatz der maßlosen Ausdehnung seiner Herrschaft in Afrika, der unaufhörlichen Kriegszüge, der Unterwer⸗ fungs-Versuche gegen entfernte Stämme, die es unfähig ist, in Ge⸗ horsam zu halten, daß es diesen Grundsatz wieder aufgeben werde. Die Franzofen werden nicht länger über die Araber herrschen, als sie die Stärkeren sind.

Nach der Versicherung, die der General Duvivier in seiner letz ten Broschüre über Algerlen giebt, würde Frankreich nicht weniger als 600,600 Mann nach Afrika schicken und dort eine lange Reihe von Jahren hindurch unterhalten müssen, wenn es dahin gelangen wollte, sich nicht blos dem Namen, sondern auch der Sache nach zum Herrn der ganzen Regentschaft zu machen und die gesammte Bevöl⸗ ferung derselben auf die Dauer im Jaume zu halten. Jene Angabe mag übertrieben scheinen, aber man darf bei ihrer Beurtheilung nicht vergessen, daß sie von einem Offizier herrührt, der zehn 5 lang mit der größten Auszeichnung in Afrika gedient hat. ewiß und durch die neuesten Ereignisse vollständig erwiesen ist es, daß en

Armeebestand von 80 0, 00 Mann, wie ihn der Genera