1843 / 62 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

u überdi im internationalen Verkehr gültigen Her— Staates , j, p daß also Frankreich durchaus kei= de nen Gründ zur Rache hat. Käme es aber wirklich zu men . Erklärung gegen Marokfo, was freilich nichts weniger * . einlich ist, fo mußte man dieselbe, von einem unparteiischen , aus, nothwendigerweise für ein öffentliches Unglück an Then. Die Geschichte der Eroberung von Algier würde sich in jenem e Zweifel wiederholen, die öffentliche Meinung würde die Regierung auch diesmal zwingen, den mit dem „kostbarsten Blute“ Frankreichs erkauften Boden zu behaupten, und binnen weniger Jahre würde Frankreich dahin fommen, statt 80090 Soldaten ein Heer von zweimal 80, 00 Mann in Afrika unterhalten zu müssen. Wenn die Französische Nation unversöhnliche, tödtliche Feinde hat, so können

ihr diese nichts Schlimmeres wünschen, als die Verfolgung jener auf

die Eroberung von Maroklo gerichteten „patriotischen“ Tendenzen.

Aber nicht genug, daß die Patrioten jenes Schlages zum Kriege gegen Maroffo reizen, sie verlangen zu gleicher Zeit die Eroberung von Madagaskar, auf dessen Besitz, wie man weiß, Frankreich von jeher eine Art Anspruch gemacht hat, der sich auf keinen besseren Titel stützt, als zwei oder drei elend gescheiterte Cole Ver suche. Die Regierung von Madagaskar hat laut Insel Bourbon Maßregeln getroffen, um eines Theils Auswanderung ihrer Unterthanen zu verhindern, und um anderen Theils den namentlich von Französischen Schiffen in großem Um fange getriebenen Schleichhandel zu erschweren. Diese Verfügungen will die Vergrößerungssucht als Grund oder als Vorwand, oder auch nur als eine Gelegenheit zu einem militairischen Handstreich gegen das Reich der Hovas benutzt wissen. In den Augen die— ser Kriegslustigen bedarf es hier einer Kriegs- Erklärung na⸗ türlich eben so wenig als einer Rechtfertigung des vorge—

schlagenen Angriffs, denn die Madagassen stehen bekanntlich kraft ihrer farbigen Haut außerhalb alles Völkerrechts, und überdies mo— tivirt sich ein gegen sie gerichtetes kriegerisches Unternehmen von selbst durch die bekannte civilisirende Mission Frankreichs. Man weiß, daß alle etwa vorzubringende Einwürfe nur von den systematischen Gegnern Frankreichs und von den Neidern seines Ruhmes ausgehen können, und daß sie eben deshalb gar einer Widerlegung weder be— dürfen, noch verdienen.

Grossbritanien und Irland.

Unterhaus. Sitzung vom 23. Februgr. Auf eine an den Minister des Innern, Sir J. Graham, gerichtete Frage über den Schobtischen Kirchenstreit gab dieser die Erklärung ab, daß im

egenwärtigen Augenblick, wo die Angelegenheit vor dem Gerichtshose , jede neue Maßregel unpassend seyn würde; indeß scheinen die Minister von der Aufrechthaltung des gegenwärtigen Patronat-Ge— setzes nicht ablassen zu wollen. Eine lange Debatte, in welcher je doch nur die alten bekannten Beschwerden über das bestehende Ar—

men⸗Gesetz von den Gegnern desselben wiederholt und von Konser— vativen sowohl wie Liberalen als übertrieben dargestellt wurden, veran- laßte ein Antrag des Herrn Walter, Eigenthümers der Times, welcher mehrere Abänderungen in jenem Gesetz in Vorschlag brachte und im Ganzen den Charakter desselben in der Weise verändert wissen wollte, daß es mehr mit dem „Ehristenthum, einer vernünftigen Po litik und der alten Landesverfassung“ übereinstimmend gemacht würde. Er nahm zwar selbst vier von seinen Vorschlägen wieder zurück, aber auch dann noch wurde sein Antrag, den die Minister bekämpfen, mit 126 Stimmen gegen 58 verworfen.

Unterhaus. Sitzung vom 24. Februar. Als die Ta⸗ es- Ordnung verlesen war, wonach das Haus in einen Subsidien

Ausschuß übergehen sollte, erhob sich Herr Hume, um den Zustand der Einnahmen und Ausgaben im Allgemeinen zur Sprache zu bringen.

„Die Ausgaben“, sagte der Nedner, „sind zwar, nach den Veranschla— gungen für dieses Jahr, geringer als für das vorige, aber sie kommen doch denen des Jahres 1841 gleich. Da nun ein Defizit in den Einnah— men vorhanden ist, so sollten die Minister, dächte ich, ehe sie das Haus zur Bewilligung der Veranschlagungen auffordern, sich darüber aussprechen, wie sie jenes Defizit decken wollen. Es steht uns die Aussicht bevor, daß ein Volk, dessen Hülfsquellen fast ganz versiegt sind, mit immer höheren Steuern belastet werde. Geld ist eine völlig verlegene Waare geworden; gute Wechsel werden zu 16 pCt. diskontirt, und kein Kaufmann will seine Kapi⸗ ialien in einem Geschäst anlegen, weil es ganz ungewiß ist, ob irgend ein Handels⸗ Artikel Absatz findet. Ich muß mich daher dem größen Total- Bestand unserer Militair- und Marine-Etats widersetzen. Jetzt, da Kanada in Frieden ist, könnte die Zahl der dort stehenden Truppen sehr reduzirt werden, und auch in den für Sprien bestimmten Streitkräften kann eine Reduction vorgenom⸗ men werden. Auf welchen Grad die allgemeine Noth gestiegen ist, das zeigt die aus den Zoll- und Aceise- Berichten sich ergebende Abnahme der Tonsumtion und die Zunahme der Verbrechen. Bei einem solchen Zustande des Landes ist es mir unbegreiflich, wie die Minister dabei beharren kön= nen, das 3 beizubehalten, welches den Preis des wichtigsten Lebens= mittels erhöht. Jene verleumdete Körperschaft, der Bund gegen die Korn— gesetze, hat sich erboten, unter der Bedingung der Aufhebung dieser Gesetze, auf allen Schutz zu Gunsten der Fabriken zu verzichten. Dann würde der Handel wieder aufblühen, die Renten und der Arbeitslohn steigen.“ ;

Aehnlich sprach sich Herr Williams aus, der eine vorherige Prüfung aller Veranschlagungen durch eine Kommission für nöthig hielt, ehe das Haus zur Bewilligung derselben schreite. Sir R. Peel machte hiergegen bemerklich, daß solche Kommissionen sich keinesweges immer sehr ökonomisch zeigten, ja daß sie oft weniger haushälterisch mit den öffentlichen Geldern umgegangen seyen, als die verantwort⸗— lichen Minister der Krone. . .

Es ist unmöglich“. fuhr der Minister fort, „die Ausgabe eines gro— ßen Landes stets nach seinen wirklichen Einnahmen abzumessen. Die Eu— ropäischen Verhältnisse erheischen oft gerade dann die größten Anstrengun— gen, wenn die Revenüen sich im ungünstigsten Zustande befinden. Ich bin volllommen von der Nothwendigkeit durchdrungen, möglichst viel Erspar— nisse zu machen, aber so schnell' läßt sich dies nicht immer bewerlstelligen, wie manche Ee. Mitglieder zu glauben scheinen. Die Er⸗ ledigung der. Differenzen in China wird zu einer Reduction füh— ren, aber nicht zu einer augenblicklichen, denn die Entfernung ist zu groß, und es dürfte nicht rathsam seyn, wenn' es mit einem Staat wie China zu thun hat, unsere ganze Streimacht dort ausßulösen und Alles der Redlich keit und Großmuth, der Gegenpartei anhékmzustellen. Dasselbe gilt von Syrien; eine Neductien wird auch im Mittellünbischen Meere thunfich seyn, penn wie auch die un n; sich aufregen mögen, ich bin fest überzeugt, a, zwischen dem Englischen und dem i e en Voll gegenseitige Ach⸗ tur 68 ünd gegenseitigs Wohlwollen besteht; indeß einige Frist muüß man ns noch geßatien, vor Ende dieses Jahres werden die Rbuctionen sich noch nicht ausführen lassen

Nach einigen weiteren Diskussionen ging das Haus in den Sub

üen⸗Ausschuß über und bewilligte noch an diesem Abend den Haupt ; neulich bereits mitgetheilten Marine Budgets, nämlich

1. der . 1, 259,697 Pfd. für die Besoldung von 39, 000 Seeleunnen.

London, 25. Febr. Ihre Majestät die Königin hat am Mittwoch Abend ein glänzendes Bankett zu Ehren des Fürsten von n und Taxis gegeben, zu dem auch mehrere Mitglieder des di⸗ fle e Corps eingeladen waren. Lorb e verworfen wurde, wird als Beweis des wachsenden Ver⸗ fragend zur Politik Sir R. Peel's angesehen, weil sie größer aus⸗

ajoritfät, mit welcher am vorigen Freitage der Antrag des

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gefallen ist, als diejenige war, welche ihn vor dem Bekanntwerden einer jetzt in Kraft getretenen Finanz- und Handelspläne unterstützte, und weil sie sich ungeachtet der Vereinigung zwischen den Whigs und den verbündeten Widersachern der Korngesetze und ungeachtet des Widerstandes, den der Premier-Minister auch von Seiten der Ultra— Tories sindet, ergeben hat. Aus der Analysis der Abstimmung geht hervor, daß das Uebergewicht der Nepräsentanten aus den Graf schaften vornehmlich den Ministern diesen Sieg verschafft hat, denn die Stimmen der Repräsentanten der Englischen Städte und Flecken sind sich auf beiden Seiten beinahe gleich.

Aus den Parlaments Debatten über das Dank-Votum für Lord Ellenborough und die Britische Armee, welche aus Afghanistan zu— rückgekehrt ist, so wie aus den dem Parlamente vorgelegten Papie ren geht hervor, daß Lord Ellenborough in der That anfangs dem General Pollock in Dschellalabad und dem General Nott in Kanda—⸗ har den Befehl zum unverweilten Rückzug ertheilt hatte, und zwar, wie Lord J. Nussell hervorhob, zu vier verschiedenen Malen, nämlich am 19. April, am 10. Mai, am 15. Mai und am J. Juni 1842, indeß nahm derselbe später diesen Befehl auf eigenen Antrieb, wie Herr E. Baring, Unter-Staatssecretair der Ostindischen Kontrolle, erklärte, nicht auf besendere Ordre der Britischen Regierung, wieder zurück und stellte es dem General Nott anheim, ob er es für ausführbar halte, über Kabul zu marschiren, um dort die Ehre der Britischen Waffen wieder herzustellen und die Gefangenen zu befreien. Aber es ergiebt sich nicht minder, daß Lord Auckland ebenfalls die möglichst schnelle Zurüchiehung der Britischen Armee aus Afghanistan beabsich tigt hatte, weil es sowohl an Lebens- wie an Transportmitteln fehlte und auch die Aushebung neuer Mannschaften zur Verstärkung der Truppen sehr schwierig wurde. Uebrigens aber hatte der Letztere vor seinem Abgang noch alles Mögliche gethan, um den Rückzug der noch in Afghanistan befindlichen Truppen zu erleichtern und die zur Unter stützung derselben bestimmten Streitkräfte schon zum größten Theile in Bewegung gesetzt. Endlich warfen die Debatten großen Zweifel auf die von den Ostindischen. Blättern vorgebrachten Behauptungen von Grausamkeiten und unnöthigen Gewaltthätigkeiten, welche sich das Britische Heer nach der Erstürmung von Istalif und auf dem Rückzuge von Kabul, so wie in Kabul selbst, erlaubt haben sollte. Gegen diese Vorwürfe machte Sir Henry Hardinge bemerk— lich, daß die Erzählung von den angeblichen Grausamkeiten, die in Istalif vorgefallen seyn sollten, vorläusig nur auf den Berichten der Ostindischen Zeitungen beruhe, welche sich auch früher schon als we⸗ nig glaubwürdig bewiesen. Was die Jerstörung von Gisni betrifft, so erklärte er sie, so wie die Zerstörung der Stadt Istalif selbst, für eine natürliche Folge der Kriegs-Operationen; die Zertrümmerung des Bazars von Kabul endlich wollte er nicht entschuldigen, wohl aber die der angränzenden Moschee, in welcher ein Theil der den Englischen Truppen abgenommenen Beute als Sieges Trophäen aufgestellt ge wesen, und vor deren Thür man den verstümmelten Leichnam Sir W. Mac Naghten's aufgestellt gehabt habe, damit ein Jeder aus dem Volke ihn anspeien und andere schmähliche Mißhandlungen an der Leiche habe verüben können. Man dürfe übrigens nicht verges sen, daß, nach den Begriffen der Afghanen selbst, General Pollock als Sieger nur seines Rechtes sich bedient haben würde, wenn er nicht an dem Eigenthum allein, sondern auch an den Personen seine Rache ausgeübt hätte. Daß aber gegen die Bewohner von Kabul die größte Schonung bewiesen worden sey, darin stimmten alle Be richte überein.

Von Daniel O'Connell ist ein erster Band Denkwürdigkeiten über Irland erschienen, in denen der Agitator es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Art und Weise, wie England seine Herrschaft über Irland erreicht und ausgeübt hat, historisch darzustellen.

Die Bevölkerung von London hat zu Ende vorigen Jahres 1,875,193 Einwohner (878,767 männlichen und 996,726 weiblichen Geschlechts) auf einer Oberfläche von 70 Englischen Quadrat-Meilen betragen. .

Herr Vernon Smith hat seinen Antrag in Bezug auf, die be kannte Proclamation Lord Ellenborough's bis zum 9. März ver— schoben. . . Am Liverpooler Baumwollen Markte hat es sich mit den Prei⸗ sen gebessert, sie waren bis Pee. höher als vorige Woche.

F London, 24. Febr. Die gestrigen Debatten im Unter⸗ hause über das Armenwesen waren wieder von einer, schmerzhaften Art. Um seinen Privathaß gegen Chadwick, dem thätigen Secretair der Armen-Kommission, zu befriedigen, ist es seit 19 Jahren Walter's unablässiges Bemühen, die neue Einrichtung verhaßt zu machen. Hierzu benutzt er sein großes Eigenthumsrecht an der Times, hier= für hat er sich's Tausende kosten lassen, um einen Sitz im Parlamente zu erlangen, und, wie man behauptet, noch viel mehr, um Nachrichten und Dokümente in die Hände zu bekommen, welche ihm hierbei dienen können. Seinen gestrigen Angriff gründete er auch auf ein Doku—= ment, welches, wie es sich ergeben, von einem damaligen Agenten der Re⸗ gierung vor 10 Jahren dem Kabinet als ein Vorschlag vorgelegt, von die⸗ sem aber verworfen worden. Man hatte nur 20 Exemplare davon gedruckt, und der Mann, welcher unter dem Siegel der Verschwiegenheit eines da⸗ von erhalten hatte, mußte es bei seinem Absterben unter seinen Papieren hinterlassen haben, wodurch es Walter in die Hände siel. Nach dem⸗ selben sollte die Unterstützung den Armen außerhalb der Armenhäuser allmälig so vermindert werden, daß dieselben hätten verhungern müs⸗ sen. Da aber in diesem Augenblicke, d. h. 10 Jahre, nach Einfüh⸗ rung des neuen Gesetzes fünf Sechstel der Armen noch in ihren, Woh- nungen unterstützt werden und die Nation jährlich über 4 Millionen Pfund an Armensteuern bezahlt, so ist wohl offenbar, daß ö. Gesetz nicht, wie Walter behauptet, auf jenen Vorschlag gegrün et worden ist. Auch mußte er, un in seinen Vorschlägen nicht allein zu stehen, die Beschuldigungen, die er hierüber die Kühnheit gehabt hatte bem Hause als Befchllisse zu dessen Annahme vorzulegen, zurück= 66 seine Reden, so wie die Ferrand's und einiger Anderen, die sich durch ihre Opposition gegen die neue Einrichtung bei den unteren Klassen beliebt zu machen suchen, werden ihre nachtheilige Wirkung bei denselben nicht verfehlen, und die Unzufriedenheit unter ihnen so entflammen, daß sie wieder leicht die Beute der Demagogen werden dürften, die sie gegen irgend etwas Bestehendes gaufzureizen suchen. Stimmten doch am Ende noch 58 Personen mit ihm für einen Beschluß, worin er das Parlament aufforderte, das Gesetz nach christlichen Grundsätzen zurück zu verändern. I

Weit entfernt, sic zu wundern, daß es unter unseren arbeiten den Klassen manchmal zu Aufständen kömmt, muß man sich nur wun⸗ dern, daß sie im Ganzen so ruhig sind und sich gegen bie Gesetze 1 gehorsam zeigen. Die Whigs, nennen die Tories, die Tories die Whigs Feinde des Volks. Die League behauptet, die Gutsherren raublen den Armen ihr tägliches Brodt; Organe der Gutsherren .

chern, die Fabrikherren . Blutsauger, welche nur 4g . . wollten, um ihre Arbeiter noch .f. in den Staub an iran en. Ein Duncombe bezeichnet das Verfahren eines . als 5 litisch partelisch und seine Urtheilssprüche, gegen die i 6 und grausam. Hier nun wirb von Leuten, die sich die 9 ter reunde des Volkes nennen, die Grund⸗Maßregel, welche das iß⸗

verhältniß zwischen Reichthum und Armuth einigermaßen auszugleichen

bestimmt ist, als grausam und unmenschlich geschildert, und diese Maß— regel, welche zwar von den Whigs ausgegangen, hatte den Bischof von London mit, zum Urheber und wird von dem jetzigen Kabinet und den ausgezeichnetsten Konservativen nicht nur vertheidigt, sondern als eine vortreffliche Verbesserung gepriesen.

Was sollen nun die unteren Klassen bei ihrer großen Unwissen heit von den Regierenden denken, und wie sollen sie nicht bereit seyn, sedem Vorschlage Gehör zu geben, welcher darauf berechnet ist, die Gewalt der Kirche den höheren und selbst dem Einfluß der mittleren Stände zu entziehen? In diesem Geiste Gielleicht auch waren die paar hundert Personen, die sich dabei thätig zeigten, hierzu gedungen) stürmte wieder ein Chartistenhaufe am Dienstag Abend in eine große Reitschule in dem hiesigen Kirchspiele Marylebone und verhinderte eine dorthin berufene Versammlung von Gegnern des Korngesetzes, ihr Geschäft zu betreiben. Sogenannte konservative Journale freuen sich nun täglich dieser Un terbrechung, als sey etwas Großes für die Erhaltung guter Zucht und Regierung geschehen; und doch war es nichts Anderes als eine Darstellung jenes gewaltthätigen Geistes der Willkür, welcher sich in den Vereinigten Staaten so thätig zeigt und heute die Unvernunft und morgen die Vernunft mit brutalem Lärm und der Macht roher Fäuste zum Schweigen bringt. Die Mittelklassen lassen sich darum doch nicht einschüchtern. Sie sind in England viel zu ausgebreitet und mächtig, um sich von Niederen oder Hohen danieder halten zu lassen. Was auch die Ursache seyn mag, so war die Versammlung, welche die League am folgenden Abend in dem Gasthofe zur Krone und Anker hielt, die größte, welche seit 10 Jahren in London statt— gefunden hatte. ö. 2 g we . Vor ein paar Tagen ist in einer Irländischen Zeitung ein Brief von Bischof Mant erschienen, worin derselbe dem Puseyismus als einem modifizirten Papismus den Krieg erklärt. Dies ist um so be deutender, da dieser Prälat bisher für einen Chorführer der Hoch kirche gegolten hat. Die Puseyiten selbst indessen halten sich sehr still, wirken aber darum nicht weniger eifrig an der Verbreitung ihrer Ansichten durch Schrift und Predigt fort. Echt. Jesuitisch scheinen sie es eben für . zu halten, kein Geräusch zu ma chen und die Gegner sich austoben zu lassen. ö

Von der Schottischen Kirche war gestern Abend in beiden Häu sern die Rede, und die Minister erklärten sich geneigt, derselben das bestrittene Recht, die Prediger und Aeltesten der Nebenkirchen mit an den Kirchen Versammlungen oder Synoden Theil nehmen zu lassen, durch ein besonderes Gesetz, wenn es nothwendig werden sollte, zu unterstützen. Da sie aber in der Hauptsache nicht nachzugeben mei nen, so wird diese freundliche Annäherung von dieser Seite nichts sonderliches zur Beilegung des Zwistes mit dem Staate beitragen. Mr. Candlish, welcher bereits in einer der hiesigen Schottischen Kir: chen eine große Versammlung über diesen Gegenstand angesagt, scheint für ziemlich gewiß anzunehmen, daß nächsten Mai 609) Geistliche die Staatskirche verlassen würden.

Deutsche Bundesstaaten.

München, 25. Febr. (Bayer. Bl.) In der heutigen Siz zung der Kammer der Abgeordneten kam der Gesetz Entwurf wegen Erbauung eines neuen der Civilliste einzuverleibenden Palastes hier zur Berathung. Der Ausschuß schlug der Kammer nach dem Gutachten seines Referenten folgende Fassung vor. „Art. 1. Es soll lin der Ei villiste des Königs einzuverleibender Palast in der Haupt und g fs denzstadt München erbaut und zur Bestreitung der Bau 9 . tungskosten ein für allemal eine Aversional Summe von Einer Mil lion' Gulden aus den Erübrigungen der Vorjahre bestimmt werden. Art. 2. Dem Könige steht, zu, diesen Palast nach seinem Ermessen einem Mitgliede des Königlichen Hauses zur Wohnung anzwuweisen. Art. 3. Gegenwärtiges Gesetz soll als ein ergänzender Bestand theil des Staats-Grundgesetzes vom 1. Juli 1831, die Feststellung einer permanenten Civil Liste betreffend, betrachtet werden und mit demselben gleiche Wirksamkeit haben.“ Nach Eröffnung der allgemei nen Debatte nahm der zweite Präsident der Kammer das Wort, um den Antrag zu stellen, es wolle, nachdem man allgemein die, Motive kenne, welche den Ausschuß bei seiner Modifizirung des ursprünglichen Antrags geleitet hätten und die nichts anderes bezielten, als . Ge⸗ sinnung der ganzen Nation, den Gefühlen der Treue und Anhäng lichkeit des Volkes an das Königliche Haus eine Stimme zu derleihen, ohne weitere Debatte zur Abstimmung geschritten werden. Ties ge schah und der Namens-Aufruf ergab, daß der Gesetz Entwurf in der vom Ausschusse vorgeschlagenen Fassung von 1091 in der Kammern an wesenden Mitgliedern einstimmig angenommen wurde.

Stuttgart, 23. Febr. (A. 3.) Heute ist die Entscheidung des Königl. Stadtgerichts dahier in einer der wichtigsten Rechtssachen eröffnet worden. Es ist in diesen Blättern schon öfter von der all⸗ gemeinen Renten-Anstalt in Stuttgart und von dem Streite, die Rede gewesen, in welchen dieselbe mit einem großen Jheil ihrer Actionaire gerathen ist. Bald nach der Gründung der Anstalt, im Jahre 1833 wurden Zweifel gegen die von derselben ausgegebene Wahrscheinlichkeitsberechnung erhoben, und es entspann . darüber, der in Broschüren ünd Tagesblättern mit steigender hei nahme des Publikums fast bis auf die neueste Zeit fortgeführt toörden. sst. Während dieser Erörterungen vereinigten sich über zweihundert Actio naire und faßten den Beschluß, die Sache vor den Richter zu brin gen und die eingelegten Actien zurückzufordern. Bei der Hartnaig⸗ keit, mit welcher' die Direktoren der Anstalt in dem entbrannten Zei⸗ tungsstreit bei der Richtigkeit ihrer Wahrscheinlichkeitsberechnung be⸗ harrten, gab es natürlich auch kein anderes Mittel, wenn die Kämp enden sich nicht mit der Zeit erschöpfen und ohne praktischen Erfolg den Direktoren der Renten-Anstalt das Feld überlassen sollten. Die h zufriedenen Actionaire stellten einen Anwalt auf, und . zunächst im Namen eines Einzelnen derselben eine . 3 Stadtgericht in Stuttgart ein, in welcher er die . . . Jurückgabe der eingelegten Actien sammt Zinsen belangte un seine Forderung auf den Dolus gründete / den diese . dem mit dem Kläger abgeschlossenen Vertrag begangen ha ö Der Richter hat die Klage für begründet erkannt und hene sein Er⸗ fenntniß gefällt, das wörtlich also lautet: In der Rechtssache des Pharmackuten Johann Georg Fiderer von Stuttgart, Kläger , die Direktoren der allgemeinen Renten- Anstalt Wilhelm v. Nemöhl, Rechnungs- Rath Härlin, jetzt dessen Erben, und W. E. v. Reinöhl, sämmtlich in Stuttgart, Beklagte Schadens- Ersatz betreffend, erkennt bas Königliche Stabtgericht fuͤr die Residenzstadt Stuttgart— daß die Beklagten schuldig seyen, dem Kläger, den Betrag seiner zehn Actien bei der allgemeinen Renten⸗Anstalt mit 560 Fl. nebst 5 pCt. Zinsen vom J. Januar 1838 an binnen 30 Tagen zu bezahlen und immt. liche Prozeßkosten zu ersetzen, auch die Gerichtssporteln im Betrag von 13 Fl. 560 Kr. allein zu tragen. .. Alle drei Beklagte sind übrigens für die dem Kläger zuerkannte Summe solidarisch tenent.

(Eeipz. 3.) Die besondere Berathung Petition der jüdischen Gemeinde zu Es wurde auf

Dres den, 27. Febr. über die einzelnen Punkte der t Dresden wurde heute von der II. Kammer fortgesetzt.

Audienz nothwendig. Obwohl Graf Almobovar nichf der besten Ge⸗ sundheit sich erfreut, so liegt er dennoch i nn .

Vista. D eine Ausflucht, um die Kommentare

dete Nachricht, daß Espartero eine Renten⸗Inscription von Ich Fr.

Antrag des Abgeordneten Sachße gleich zur Berathung des fünften Punktes übergegangen, wobei die dritte Deputation der Kammer empfahl: „es möge dieselbe im Verein mit der hohen J. Kammer die hohe Staats Regierung ersuchen, daß den jüdischen Meistern unter Berücksichtigung der Junft- und Innungsrechte noch auf diesem Landtage auf gesetzlichem Wege der Handel mit anderen, als den von ihnen selbst gefertigten Waaren in gleicher Maße wie den christlichen Meistern, gestattet werde.“ Nach längerer Debatte wurde beim Na— mens- Aufruf dieser Antrag von 38 gegen 271 Stimmen abgelehnt. Man kam nun zum dritten Punkte zurück, bei welchem die Deputation beantragt hatte: „es möge die Kammer im Verein mit der J. die hohe Staats Regierung ersuchen, nach den gesetzlichen Bestimmungen die Zahl der jüdischen Meister im Verhältniß der jüdischen zur christ lichen Bevölkerung im Allgemeinen zwar beizubehalten, eine Reparti tion der Meisterzahl auf die einzelnen Innungen aber fernerhin so schlechterdings nicht obwalten zu lassen.“ Dieser Antrag ward durch 39 gegen 19 Stimmen angenommen. Viertens hatten die Pe tenten auf die Aufhebung des Verbots angetragen, welches im §. 7 des Gesetzes vom Jahre 1838 den jüdischen Meistern untersagt, christliche Lehrlinge zu halten. Die dritte Deputation hatte diesen Antrag nicht bevorwortet, und die Kammer trat gegen 10 Stimmen dieser Ansicht der Deputation bei. Die Fortsetzung der Berathung ward auf morgen vertagt.

Hannover, 27. Febr. (Hannov. 3.) Am Freitage, den 21. Februar, hat in der Englischen Kapelle Sr. Majestät des Nönigs die Trauung Ihrer Königlichen Hoheiten des Kronprinzen und der NKronprinzessin nach dem Ritus der Englischen Kirche, in Gegenwart Sr. Majestät des Königs, Ihrer. Durchlauchten des Herzogs und der Herzogin von Sachsen - Altenburg, und der anderen durchlauchtigen Personen, die noch hier anwesend waren, so wie der Gesandtschaft Ihrer Britischen Majestät am hiesigen Hofe, des Ministers Mr. Bligh und des Gesandtschafts Serretairs Mr. Edgeumbe, der Staats-Mi nister und der angesehensten Englischen Familien, die dermalen hier ihren Aufenthalt haben, feierlich stattgefunden. Die Trauungs Hand lung wurde durch den Rev. R. W. Jelf, Doktor der Theologie und Canonicus der Christus Kirche zu Oxford, unter Assistenz des Rev. G. Hulme, Haus Kaplans Sr. Majestät des Nönigs, vollzogen. Der Staats- und Kabinets-Minister Freiherr von Schele macht Folgendes bekannt: ̃

„Se. Königl. Masestät haben mit besonderem Wohlgefallen die in dem ganzen Lande dargelegten Beweise der innigen und aufrichtigen Theilnahme treuer Unterthanen an der höchst erfreulichen Feier der Vermählung Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen mit der Durchlauchtigsten Kronprinze in wahrgenommen. Ist zwar von Sr. Majestät niemals. bezweifelt worden, baß auch bei diesem für das Königliche Haus wie für die gesammten Un terthanen gleich beglückenden und segensreichen Ereignisse die so oft bewährte (rene und Anhänglichleit der Hannoveraner an ihr angestammtes Herrscher haus auf unzweideutige Weise werde bethätigt werden, so haben doch die vielen, insbesondere bei dem Empfange der Durchlauchtigsten Kronprinzessin argelegten Zeichen ungeheuchelter Unterthanenliebe sowohl in dem König⸗ ichen Vaterherzen, als auch bei den hohen Neuvermählten vie freudigsten Gefühle und die wärmste Anerkennung erweckt, welches auf Allerhöchsten Befehl ich hiermit zur öffentlichen Kenntniß bringe.“

Mannheim, 24. Febr. (Karlsr. 3.) Gestern Abend jwischen sechs und sieben Uhr wurde in der festlich beleuchteten Groß— herzoglichen Schloßkirche hier durch den Großherzoglichen Hofprediger Deimling die feierliche Trauung Ihrer Hoheit der Prinzessin Marie Amalie Elisabeth Karoline von Baden, Tochter Ihrer Königlichen Ho heit der verwittweten Großherzogin Stephanie, mit dem Herrn Mar quis von Douglas und Clydesdale, Sohn Seiner Gnaden des Her— zogs Alexander von Hamilton, Brandon und Chatelherault, nach dem evangelisch protestantischen Ritus vollzogen. .

Gegenwärtig waren Ihre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin, so wie die verwittwete Großherzogin Stephanie von Baden, Se. Königl. Hoheit der Großherzog von Hessen Se. Hoheit der Erbgroßherzog und Ihre Königl. Hoheit dfe Erbgroß herzogin von Hessen, Ihre Hoheiten der Prinz Emil und der Prinz Karl von Hessen, der Herzog Bernhard und die Herzogin von Sachsen Weimar, Se. Durchlaucht der Erbprinz und Ihre Hoheit die Erbprinzessin von Hohenzollern-Sigmaringen, Ihre Durchlaucht die Fürstin von Hohen lohe-Bartenstein, der Herzog und die Herzogin von Hamilton und andere ausgezeichnete Fremde und Einheimische, der Staats- Minister des Großherzoglichen Hauses, der Hofstaat und das Gefolge der höchsten und hohen Herrschaften, die Civil und Militair- Autoritäten der Stadt u. s. w. Unmittelbar darauf wurde die Trauung auch nach dem Anglikanischen Ritus in dem Appartement des im Großherzog lichen Schlosse wohnenden Königl. Großbritanischen Geschäftsträgers am Großherzoglichen Hofe, Herrn Wellesley, durch den Reverend Mr. Graham in alleiniger Gegenwart der obengenannten höchsten Herrschaften vorgenommen.

8h ani en.

A Paris, 21. Febr. Wir erhalten mit der heutigen Post aus Spanien die Gaceta von Madrid vom 18ten l. M., worin die offizielle Anzeige der Pacht- Erneuerung der reichhaltigen Quccksilber Bergwerke von Almaden zu lesen ist. Die Pacht Versteigernng wird den 28sten k. M. in Madrib vor sich gehen. Die Bergwerke werden auf vier Jahre, vom 20. September 1843 bis zum 20. September 1847, in Pacht gegeben, unter der Bedingung, daß der Pacht Ersteher während zehn Monaten nach einander, monatlich die Summe von 50 Millionen Realen der Re gierung vorzuschießen haben wird. Die Zurückzahlung dieser Anleihe von Seiten der Regierung wird in jährlichen Raten Son 12, 300,060 Realen zu bewirken seyn. Einem allgemein verbreiteten Gerüchte zufolge, sind die Gebrüder Rothschild willens, unter jeder Bedingung die ihnen gegenwärtig in Pacht überlassenen Bergwerke von Almaden fortan zu behalten, da der Betrieb derfelben einen unermeßlichen Ge⸗ winn abwirft, der in den letzten Jahren auf mehrere Millionen ge stiegen seyn soll. ;

Die Anwesenheit des Prinzen Jerome, Sohn des Grafen Mon— fort und Neffen des Königs von Württemberg, in Madrid giebt den Spanischen Blättern Stoff zu den lächerlichsten Vermuthungen. Einige derselben erblicken in ihm einen neuen Bewerber um die Hand der Königin Isabella von Spanien, und erheben darüber einen so gewaltigen Lärm, daß Espartero es nicht wagt, den Prinzen zu empfangen. Man liest in einem Schreiben aus Mabrid' daß der Prinz Jerome stark gewünscht hätte, dem Spanischen Regenten vor= gestellt zu werden, daß man aber vor der Hand ihm antworten ließ die Unpäßlichkeit des Grafen Almodovar mache das Verschieben dieser

Geschäften ob, und begiebt sich häufig nach dem Palais de =. Die Antwort, die man dem Prinzen 2 gab, .

t 12. der Journale über d s des Prinzen bei Espartero zu vermeiden. en Besuch

Die von der Augsburger Allgemeinen Zeitung gemel—

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sehen, wie die Vertheidiger des Regenten diese Thatsache, im Ver gleich zu der großen Gelduoth der Regierung, erklären und recht fertigen werden.

Moldau und wallachei.— Bucharest, 10. Febr. (Wiener 3.) Die Lesung des Groß

bestätigt wird, hat am Sten d. M. stattgefunden. Commissair, Sawfet Efendi,

Der Pforten

wie unter Vorritt einer Kavallerie Abtheilung, Staats Secretair abgeholt, und in das des Fürsten Bibesco eingeführt, wo bereits die der provisorischen Regierung und die Würdenträger waren. Der Türlische Commissair überreichte dem nebst den Insignien seiner neuen Würde das Großherrliche Berat welches der hier angestellte orientalische Dolmetsch zuerst in Türkische

verlas, Hierauf hielt der Hospobar eine furze Anrede an Sawfe Efendi, worin er die feierlichsten Versicherungen aussprach, sich bes in

3u bestreben, das Glück und die Wohlfahrt der Wallachei nach Kräf ten zu befördern.

wieder in seine Wohnung zurückbegleitet.

/ Der Türkische Commissair beabsichtigt, am 12ten d. M.

Rückreise über Rustschuk nach Konstantinopel anzutreten.

Dem Metropoliten ist vor einiger Zeit durch den Tärkischen Commissair ein Wesirial-Schreiben und durch den Kaiserlich Nussischen General Konsul eine Depesche des Grafen Nesselrobe zugekommen,

worin ihm insbesonbere, so wie der General Versammlung, die Zu friedenheit der hohen Höfe mit ihrem während der Wahl, Verhänb lungen beobachteten Benehmen bezeugt wird.

. Bucharest, 10. Febr. (O. B.) Nachstehendes ist ber voll— ständige Inhalt des am Sten d. übergebenen Großherrlichen Berats, gegeben in der Hälfte des Monats Silhidsche 1258 (30. Januar 1843): .

„Nachdem Golt der Allmächtige und Allerhöchste durch seine allerbar— mende Nechte meine erhabenste Kaiserliche Person vor allen anderen ge— rechten Monarchen auf eine höhere Stufe des Ruhmes gestellt, und meine Agiserliche, Schwelle durch kie wachsende Zunahme der glänzenden und ruhmwünbigen Ersolge meiner Kaiserlichen Handlungen zum heiligen Zu— sluchtsorte für Alle, Niedrige und Hohe, und für alle insgesammt, welche der Hülfe bedürftig sind, angewiesen hat, diesemnach habe' ich es in schul— diger Dankharkeit für diese göttlichen Wohlthaten als einen meiner Macht wohlgefälligen Gebrauch angesehen, das Rechte zu thun, indem ich würdige Fürsten zur Veiwaltung und Leitung der Lolal-Ängelsegenheiten ber zu mei— nem Reiche gehörigen Länder einsetze, damit alle meinem Kaiserthume mit Unterwürfigkeit und Gehorsam ergebenen Unterthanen von leinerlei Art Unrecht beschädigt, und unter dem Schatten meiner reichen Gnade, aller Wohlthaten ihrer persönlichen sowohl als der öffentlichen Sicherheit und Ruhe theilhaftig werden mögen.

„Da nun zur Kenntniß meiner Kaiserlichen Pforte gelangt ist, daß der, mein hohes Kaiserliches Diplom in Händen habende Georg Bibes to (des- sen erhabener Rang ewig sey) ein glörreiches Muster und Vorbild des christlichen Volles, berühmt wegen seiner Welsheit und Talente, und allbe lannt seiner Treue und Gerechtigkeit wegen, für die gute Verwaltung des Landes Sorge tragen und mit aller Gelchrigleit, Gehorsam und Treue, alles dasjensge in Ausführung bringen werde, was erforderlich seyn wird, um meine Kaiserliche Willensmeinung und Zufriedenheit zu erfüllen, und da er überdies reich an der zur Regierung erforderlichen Kraft und Würde ist, so hat sich die Fülle meiner Kaiserlichen Gnade ihm zugewendet, und ist

derselbe nach dem erhabenen Sinne meines unterm 15. des Monats 7 sul⸗ kabe des 125tzsten Jahres erslossenen Allerhöchsten Kaiserlichen Befehles, mit der, für ihn segensreichen Würde eines Fürsten ber Wallachei beehrt und darin anerkannt worden.

„Tiesem zufolge ergeht mein gegenwärtiges Kaiserliches Diplom und befehle ich hiermit, daß einerseits der genannte G eo rg Bibesko, die Zügel der Regierung an sich nehmend, das Land beschirme und wohl be

sorge, und während er die Unterthanen beschützt, alle Kraft und Wachsam— leit darauf verwende, die Angelegenheiten des Landes mit der erforderlichen Treue und Gerechtigkeit zu verwalten und zu sichern. die Bojaren und übrigen Beamten und Unterthanen der Waachllei, den Obengenannten als den ihnen vorgesetzten Fürsten anerkennend sich in allen vorkommenden, seine Regierung .

an denselben zu wenden, seinen Ausspruch mit Gehorsam anzuhören, und

leine, die gute Verwaltung des Landes bezweckenden Anordnungen, ohne

zweifelhaftes Zögern auszuführen, vo

Widerrede und Widersetzlich keit zu hüten haben. Ueberdies hat der mehr— erwähnte dauernd und unerschütterlich regierende Fürst auf den Grund fei ner gehorsamen Unterwürfigkeit und Treue über die befannt zu geben noth— wendigen Ortscreignisse zu berichten und die Kenntniß derselben zu den Stufen meines Kaiserlichen Thrones gelangen zu lassen, und sich in guten

Handlungen und wohlgefälligen Dienstleistungen hervorzuthun.

„Und soll es Niemand wagen, dem Vorstehenden entgegenstrebend oder

hinderlich zu erscheinen. j

„Dies zu Jedermanns Wissenschaft.“

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Konstantin opel, 7. Febr. (A. 3. Gestern haben die Re— präsentanten der Mächte wieder bei Stratford Canning sich versam— melt, um über die Angelegenheiten des Libanon zu berathen. in der ersten Zusammenkunft von den Repräsentanten beschlossenen Vorstellungen gegen das Verfahren der Pforte in Syrier sind aller—⸗ dings gemacht worden, dies geschah jedoch mit so vieler Rücksicht für das Ansehen der Letzteren, daß man den früher beabsichtigten ener gischen Protestationen mit Vermeidung jeder schriftlichen Erklärung ziemlich bescheidene Bemerkungen vorzog und diese durch die respek⸗ tiven Dragomans dem Ministerium des Aeußeren zukommen ließ. Einige wollen in dieser Ruhe die Bestimmtheit irgend eines von den Mächten zu Gunsten der Maroniten gefaßten Beschlusses erblicken, allein

Türken ausrichten, bis zu einem gewissen Punkte wenigstens mit dem Scheine der Entrüstung sich waffnen müsse. Eine andere Unzukömm lichkeit entdeckten die Repräsentanten bei Vergleichung der Erwiede⸗ rungen, welche Sarim Efendi auf die Vorstellungen der Dragomans ertheilte. Mit Erstaunen sah man, daß, während Sarim dem Einen eine baldige Lösung aller noch bestehenden Schwierigkeiten zu allsei⸗ tiger Zufriedenheit verspricht, er dem Anderen eine Menge Hindernisse, die sich dem Willen der Europäischen Mächte entgegenstellen, auf⸗

für die Drusen als äußerst zweifelhaft darstellt, dem dritten (wenn ich nicht irre, dem TDragoman einer Deutschen Macht) unverho— len erklärt, was die Pforte in Syrien gethan, sey ihrem

die Provinz Dschibail von jeher zum Ressort des Paschaliks von Tripolis gehört, ja sie habe einen Bestandtheil des letzteren ausge⸗ macht; nur dem alten Emir Beschir sey auf dem Weg einer groß⸗ müthigen Konzession die Verwaltung derselben überlassen worden; das Recht des Emirs in dieser Hinsicht sey inzwischen alle Jahre erneuert

in unserem Finanz-Departement nehmen ließ, ist ganz richtig. Man

worden durch einen eigenen Ferman, es sey daher immer nur ein wi—

Rechte und dem Herkommen vollkommen angemessen, namentlich habe

spricht davon in allen unseren politischen Kreisen, und ist begierig zu

herrlichen Berats, wodurch der neugewählte Hospodar der Wallachei

wurde in seiner Wohnung mit dem vierspännigen Wagen des neuen Hospodars und dessen Livre, so durch den eigenthümliche Palais Mitglieder versammelt Hospodar

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Sprache, und dann der Staats- Secretair in Wallachischer Uebersetzung

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ihn gesetzten Vertrauens der hohen Höfe würdig zu machen, und sich Sawfet Efendi wurde sobann auf dieselbe Weise

seine

Andererseits haben betreffenden Angelegenheiten, unverweilt

indem sie sich mit allem Eifer vor aller

/ P / York bis zum 21.

AKleinlichsten unterliegen.

derrufliches gewesen, und die Pforte habe sich der Befugniß, das Mandat des Emirs für erloschen zu erklären, nie begeben. Am mei- sten mußten die letzten Erklärungen des Ministers das Erstaunen Bourqueney's erregen, dessen Dolmetsch von Sarim durch die artiagste und mit den schönsten Versprechungen angefüllte Antwort beglllck worden war.

Die aus der Ehe Halil Pascha's und der Schwester des Sul⸗ tans in der letzten Zeit entsprossene Prinzessin ist nach altem Brauch erdrosselt worden. Sultan Mahmud, der unvergeßliche Vater des setzt regierenden Großherrn, hatte in seiner echt menschlichen Gesin⸗ nung die Beobachtung dieses verabscheuungswürdigen Brauchs, der alle Cognaten der Osmaniden dem Tode weihte, mit gerechtem Ab= schen verschmäht. Die Schwester des Sultans, Salihah-Sultana, ist nun (wie bereits erwähnt) vorgestern verschieden an Folgen des Wo⸗— chenbettes, des Grams und Schreckens, indem vor ihren Augen das neugeborene Kind erdrosselt wurde. n

——

Beirut, 1. Febr. Der protestantische Bischof von Jerusalem war vor einigen Tagen hier angekommen und hatte mehrere Konferen— zeu mit bem Britischen und dem Preußischen Konsul. Heute schiffte sich der Bischof auf dem Englischen Kriegs- Dampfboot „Hefate“ ein, welches ihn nach Jaffa bringt.

* hereinigte Staaten von Uord -Ameriia.

r Paris, 25. Febr. Durch das gestern in Havre einge— troffene Pafetboot „Louis Philippe“ hat man Nachrichten aus New⸗= Jannar erhalten, die also feine eigentlichen Neuigkeiten bringen, welche nicht schon auf dem Wege über England belannt wären. Jedoch entnimmt man daraus Details, welche zu besserer Erklärung der bort nur summarisch gemeldeten Thatsachen dienen. So sagt unter Anderem ein Schreiben aus Washington vom

21. Januar: „Man hat sich in der letzen Woche mit der Oregon⸗

rage im Senate beschäftigt, im Repräsentantenhause dagegen mit der Abschaffung des Bankerott Gesetzes. ;

Die erstere Frage ist noch in der Diskussion begriffen, die Abschaffung des Bankerott-Gesetzes aber wurde in dem Repräsentantenhause mit großer Majorität be⸗ schlossen. Die endliche Entscheidung darüber liegt jetzt in den Händen des Senats, wo ohne Zweifel die legislative Taktik hinreichend stark seyn wird, um die Annahme desselben Votums zu verzögern, aber nicht, um sie ganz zu verhindern. Der große Zweck derje⸗ nigen, welche das Gesetz aufrecht erhalten möchten, wird nun dahin gehen, dessen Existenz möglichst zu verlängern, etwa bis zu den letzten Tagen der Session, um die Vortheile, die ihnen aus dem Gesetze erwachsen, so viel als ihnen nur immer möglich seyn wird, auszudehnen. Da die Zurücknahme des Gesetzes aber doch so gut als gewiß ist, so wird damit die letzte der großen Maßregeln der Whigs vollends zu Grabe getragen. Das Projekt zur Errichtung einer National-Bank, welches der beinahe allgemeine Wunsch dieser Partei war, ist mehreremale gescheitert; das Gesetz, betreffend die Vertheilung der Staats Ländereien an die verschiedenen Staaten, obgleich von allen nach einander solgenden Dynastieen der Meinung unterstützt, siel kurch; die Beschränkung des Präsidenten-Amtes auf ein einziges bestimmtes Ziel von Jahren ist gleichfalls nicht durch— gegangen. Nur der Tarif, den beiden Parteien gleichmäßig des⸗ avouirten, vermochte zu Stande zu kommen. Unsere Politik ist ein sonderbares Ding, nichts läßt sich mit Bestimmtheit vorausberechnen, in Bezug auf die Männer, bie den Ton angeben, so wenig als in Betreff der Dinge. Die ungeschicktesten Maßregeln finden manchmal beinahe gar kein Hemmniß, wirklich großen Maßregeln aber ergeht es gleich den wirklich bedeutenden Männern, sie müssen dem Winzigsten, dem Die Oregon-Frage schreitet langsam vor⸗ an. Im Senate hat eine lichtvolle Diekussion darüber stattgefunden, die noch nicht zu Ende ist. Sie dreht sich um einen Hauptpunkt

*

nämlich sich zu vergewissern, ob England wirklich zu einer förmlichen

Besitznahme des Oregon -Gebiets geschritten ist oder nicht, wie der Ge⸗ setz Entwurf will, daß wir dazu schreiten sollen, durch Hinausgabe des Bodens als volles Eigenthum an seine Unterthanen. Noch ist nicht bewiesen, daß England dies gethan hat; aber so viel ist konsta—⸗ tirt, daß es so geschickt zu Werke gegangen ist, daß wir bereits fast vollständig aus einem Gebiete vertrieben sind, auf welches es gerade eben so viele Rechte hat, als auf China.“

Die Haupt⸗Werkzeuge der Elemente, aus denen die künftige Präsidentschaft hervorgehen soll, sind von allen Seiten bereits in

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Bewegung und im Werke. Während Herr Henry Clay versönlich

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nach Louisiang gegangen ist, um dort die Stimmung in seinem In⸗ teresse zu sondiren und nöthigenfalls zu bearbeiten, haben die Freunde des Herrn Buchanan diesen Letzteren als den fünften oder sechsten Kandidaten von Pennsylvanien proklamirt. Endlich hat ein Freund des Herrn Calhoun zu Washington einen Aufruf an die Demokraten gegen die Art und Weise der Bildung der sogenannten Conventionen

erlassen, welche beauftragt sind, unter den verschiedenen Kandidaten

eine Auswahl zu treffen. Der Verfasser der betreffenden Flugschrift stellt diese Conventionen geradezu als Gaukelspiel dar, wodurch man den Volkswillen irre leite und hintergehe. Augenscheinlich geht daraus

der Beweis hervor, daß Herr Calhoun Besorgnisse hegt, von Herrn

Die van Buren überlistet zu werden, der in der Kunst, die Karten zu sei⸗

nen Gunsten zu mischen, seine Proben abgelegt hat. Die Legislatur von Süt-Carolina hat dem Kongresse durch

Herrn John Campbell die Resolutionen übergeben lassen, durch welche

sie gegen

e den jetzigen Tarif, der die Kompromiß-Alte derletze, protestirt.

Die Legislatur erklärt, daß sie die Revision desselben er—

warte und, wenn ihre gerechten Erwartungen getäuscht werden sollten,

die Maßregeln nehmen würde, die ihr nothwendig und geeignet

dünkten, uin die Fehler und das Unrecht der Föderalgewalt wieder

man sollte nicht vergessen, daß man, will man anders etwas bei den

gut zu machen und die Rechte ihrer Constituenten zu sichern und zu schützzen. Dieses drohende Requisitorium wurde dem Comité der

Mittel und Wege zur Prüfung und Berichterstattung überwiesen

verliehenen Antheils an einer Kolleftiwstimme, setz⸗ SGeseßes der Yrovinzialstante

und der Druck desselben angeordnet.

Inland.

Berlin, 2. März. Die Gesetz⸗Sammlung vpublizirt nach⸗

zühlt und das Resultat der thätigen Verwendungen der Europäer stehende Allerhöchste Kabinets⸗ Ordre:

Dem Vorbehalte in dem Gesetze wegen Anordnung der Provinzial= stände für das Königreich Preußen vom 1. Juli 1823 gemaß, sind die den Burggrafen und Grafen zu Dehna gehörigen Besizungen Lauck, Reicherte- walde, Schlobitten und Schlodien mit den Lehngütern Carwinden für die Dauer ihrer Eigenschaft als Geschlechta-Fideikommi-Besitzu der Gra⸗ sen zu Dohna aus Veranlassung der Huldigung zu Koni am 19. September 1849 zur vereinigten Grafschaft Dohna erhoben

sichts der damit in Verbindung stehenden ständischen Beverrecht

Grafen zu Dohna, so wie des, dem Besißer der

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