1843 / 68 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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wetter und ausgetretene Flüsse, besonders bei Ravenna und Ferrara, das durch Dämme nur wenig geschützte Flachland fast ertränkt haben. Amtlichen Nachrichten zufolge findet eine Communication zwischen den einzelnen Villen und kleineren Ortschaften jener Gegend zum Theil gar nicht mehr statt. Bei Faenza und anderen Orten hat die Re⸗ gierung mit großem Kostenaufwand sehr ausgedehnte und weitläuftige provisorische Brückenbauten unternehmen müssen. Fast drei Viertheile sämmtlicher Landes-Ingenieure haben zur Wasserwacht nach dem Po⸗ Gebiete geschickt werden müssen.

Von den zehn Bänden, die das spicilegium Romanum Kar⸗ dinal Mai's umfassen soll, sind so eben acht in den Buchhandel ge⸗ kommen. Diese merkwürdige, aus verschiedenen hiesigen Bibliotheken gesammelte Serie inedirter Literatur ist für Historiker, Kanonisten, Philologen im engeren Sinne, besonders aber für die historische Theologie von außerordentlicher Wichtigkeit. Es genüge in letzterer Beziehung die beispielweise Bemerkung, daß fast von jedem berühmten Kirchen-Schriststeller, von Chrysostomfmus bis St. Germanus und

Photius herab, in dieser Sammlung neue Schriften zum erstenmale

bekannt werden.

Die päpstliche Akademie der schönen Künste von S. Luca hat Herrn Dr. Alfred Reumont als Zeichen der Anerkennung seines viel seitigen literarischen und artistischen Wissens das Diplom eines Ehren— Mitgliedes übersandt.

—— portugal. A Lissabon, 21. Febr. Ich beginne meinen heutigen Bericht

mit dem für die Zukunft dieses Landes jedenfalls wichtigsten Punkte

der Unterhandlungen mit England, wegen Modificationen in unserem Zoll-Tarif, wodurch den Englischen Manufaktur-, namentlich Baum— wollenwaaren, der Eingang bei uns durch eine von Britischer Seite gewünschte sehr bedeutende Herabsetzung des Eingaungs-Zolles außer ordentlich erleichtert und dagegen auch der Zulassung der Portugiesi⸗ schen Weine in Großbritaniens Häfen nicht unbedeutende Erleichte⸗ rungen zugestanden werden sollten. Es handelte sich bei dieser Frage vor Allem um die Zukunft unserer eigenen kaum im Entstehen be— griffenen Industrie, für welche der Ausgang der schwebenden Unter handlungen über Leben oder Tod entscheiden mußte. Wie sehr unsere Regierung die zahlreichen Bittschriften um Schutz für sie in Erwä— gung zog, ohne jedoch auch nur einen Augenblick die gleichfalls der Hülfe bedürftige Lage der Wein- Produzenten des Duro⸗Distrikts außer Augen zu lassen, beweist der ganze Gang, den sie bei den Un— terhandlungen eingeschlagen, die Festigkeit, womit sie den Englischen Anforderungen Widerstand geleistet, die Beharrlichleit, womit sie für die zu machenden Zugeständnisse an England auch für die Portugie sischen Interessen wirklich zureichende Erwiederung von demselben ver— langt, namentlich die den Fischern anderer Länder gewährten Vortheile auch für die Portugiesischen in Anspruch genommen hatte.

Die Antwort auf die Britischen Vorschläge darf ich als Ihren Lesern bekannt voraussetzen, und ich habe daher nur zu melden, daß sie durchaus nicht den Erwartungen des Englischen Ministeriums ent sprach, und daß man auch im voraus nichts anderes hier erwartete. Als daher heute die Nachricht sich verbreitete, Lord Howard de Wal den, der Britische Gesandte, habe von seiner Regierung durch das heute eingetroffene Englische Paketboot, das durch das stürmische Wetter abgehalten war, schon gestern Lissabon zu erreichen, endlich die erwarteten Instructionen erhalten, und dieselben lauteten auf definiti ven Abbruch der bis jetzt fortgesetzten Unterhandlungen, da man von Seiten des Englischen Kabinets die Ueberzeugung von der Vergeb— lichkeit derselben erlangt habe, so kam dies Niemanden unerwartet. Denn mit einem Vertrage, worin England nicht die gewünschten Vor— theile zugestanden würden, kann diesem natürlich nicht gedient seyn, und an eine Erlangung dieser von Seiten unserer Regierung war nach der neuesten Wendung der Dinge nicht zu denken. Wir werden also vorläufig, England gegenüber, den Sliatus quo behalten, das je— doch die Hoffnung, früher oder später zu dem gewünschten Ziele zu gelangen, keinesweges aufgeben dürfte.

Fast mehr als wir selbst ist unser Nachbarland Spanien bei die⸗ ser Lösung der Frage betheiligt, und daß, von Seiten des Spanischen Botschafters, Grafen Aquilar, aus Auftrag seiner Regierung keine Bemühnngen gespart wurden, mit Aufwand aller ihm zu Gebote stehenden Mittel dem Zustandekommen des gefürchteten Vertrages und den Englischen Bestrebungen für denselben entgegenzuarheiten; wenn dies auch, wegen der sonstigen Stellung Spaniens zu Groß britanien, nur mit der größten Behutsamkeit und so zu sagen unter der Hand geschehen durfte, scheint nach Versicherung in der Regel gut unterrichteter Männer fast außer Zweifel. In der That, wenn England es dahin gebracht hätte, seine Baumwollen-Waaren bei uns zu einem Zolle von 15 pCt. oder selbst 29 einführen zu können, so würde der Schmuggelhandel damit auf der ganzen Ausdehnung der Gränze zwischen Portugal und Spanien, wo er schon jetzt sehr bedeutend ist, zu einer solchen Größe und Ausbreitung angewachsen seyn, daß alle Anstrengungen Spaniens, sich desselben zu erwehren Hergeblich, und seine eigene Industrie allerdings mit einem sicheren Ruin bedroht ge— wesen wäre.

Die Englische Partei hier und die Engländer selbst werfen einen großen Theil der Schuld an diesem Mißglücken der Englischen Pläne auf den Herzog von Palmella, gegen den sich daher ihr ganzer Haß und Ingrimm um so stärker und heftiger gewendet hat, als man in ihm immetr einen besonderen Freund und Vertheidiger des Englischen Interesses erblicken zu müssen glaubte. Die Enttäuschung ist daher um so empfindlicher. Allein die Englische Politit ist bekanntlich in allen ihren Bestrebungen ausdauernd und beharrlich, und wenn sie darin auch manchmal einen Augenblick der Ruhe des Stillstandes eintreten zu lassen scheint, so wäre es doch gewagt, diesen Schein für Wirklichkeit zu nehmen, und wenn die direkten Mittel nicht zum Ziele führten, so stehen ihr namentlich in unserem Lande zahlreiche indirelte zu Gebote, welche sie auch in Bewe— . zu setzen sicherlich nicht verfehlen wird, zum Theil schon in Bewegung zu setzen begonnen hat. Darunter steht die Einwirkung auf die Gesinnnngen aller weinbautreibenden Provinzen außer dem Duro⸗-Distrilt, wo schon die dort ansäßigen Englischen Kaufleute das Ihrige thun werden, obenan. Man stellt denselben vor, wie ihr Interesse es absolut erfordere, daß ihrem Produlte durch die von England . Herabsetzung der Einfuhrzölle auf die Englischen Ma— nufaltur⸗ Produkte zu gewährenden Konzessionen sür die Portugiesischen Weine cin vermehrter und ausgedehnterer Absatz nach den vereinigten Königreichen eröffnet werde, wir aber dieser unnatürliche Schutz, wel—⸗ chen die Portugiesische Regierung den künstlich geschaffenen und gleich Zierpflanzen nur mühsam vegetirenden Manufakturen gewähren und erhalten zu müssen glaube, jede den Weinbau-Interessen günstige Com= bination und Uiebereintunft zwischen beiden Ländern unmöglich mache, wie also der in der Natur des Landes begründete und daher der vor⸗ züglichsten Beachtung würdige Weinbau anderen Interessen geopfert werde, deren Resultate und Früchte mehr als problematisch seyen, wie es daher die Rücksicht auf das eigene Wohl und die Pflicht der Selbst⸗ erhaltung gebiete, der Regierung über diesen verkehrten Gang Vor— stellungen zu machen. ö

Biese überall sich bemerklich machenden Insinuationen in den Provinzen, namentlich in Estremadura, verfehlen auch an vielen Orten

ihre Wirkung nicht.

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Schon sind wirklich Petitionen von mehreren Seiten an die Regierung eingekommen, welche in der sicheren Vor— ussicht auf den jetzt erfolgten Abbruch der Unterhandlungen abge— aßt und unterzeichnet worden sind; andere werden schon in den näch⸗ ten Tagen erwartet. Besonderen Effekt verspricht sich die Englische zartei von einer bereits eingereichten Bittschrift des Gemeinde-Raths von Santarem, worin derselbe auseinandersetzt, daß das Produkt der letzten Wein-Aerndte durchschnittlich nur zu dem Preise von 1200 bis zu 2400 Reis“) die Pipe abgesetzt werden konnte, und bittet, die Regierung möge doch Vorsorge treffen, daß auf eine Weise oder die andere diesem unhaltbaren Zustande der Dinge ein Ende gemacht und den Produzenten doch wenigstens ein erträglicher Preis, wobei sie be⸗ stehen könnten, gesichert werde. Der höchste Preis, den sie bisher zu erlangen vermochten, überstieg nicht 301) Reis. Durch dergleichen Vorstellungen nun hofft man doch endlich auch die Regierung selbst von ihrer bisherigen Bahn abzubringen und den Englischen Vorschlä⸗ gen geneigter zu machen.

Inzwischen hat die Deputirten-Kammer die jährliche Unterstützung von 150 Contos für die neu zu begründende Weinbau⸗Gesellschaft des Duro-Distrikts mit einer an Einstimmigkeit gränzenden Mehrheit (109 gegen 4 Stimmen) angenommen, und auch diese Maßregel ist mehr oder weniger gegen das Englische Interesse, da nach dem Be⸗

schlusse der Kammer die 150 Contos in der Art gegeben werden

sollen, daß die Regierung der Weinbau-Compagnie eine Hälfte des jetzt 12 Milreis per Pipe betragenden Zolles der Aussuhr auf Wein überläßt, und bei Erhebung dieser Abgabe der Gesellschaft eine förm— liche Kontrolle zugesteht, die den mit Weinhandel sich befassenden Englischen Kaufleuten zu Porto sehr unangenehm und beschwerlich fallen dürfte. Anfangs war vorgeschlagen gewesen, zu Herbeischaffung der zu gewährenden 150 Contos die unter dem Namen subsidio literario bekannte Steuer zu verdoppeln, die Kammer ging aber nicht darauf ein, so wie sie auch den Antrag, der Compagnie das Monopol auf Bereitung von Branntweinen und Liqueuren wieder zu verleihen, mit 59 gegen 56 Stimmen verwarf. Drei Minister hatten mit der Minorität gestimmt, aber bekanntlich schon früher erklärt, keine Ka— binets Frage daraus zu machen. Die ganze Debatte über diese Frage hatte über vierzehn Tage in Anspruch genommen. ——ᷣ—

bereinigte Staaten von Nord-Amerika.

O Neiw⸗RWork, J1. Febr. Wenn ich leider oft in dem Falle war, über den geringen Eifer eine scharfe Kritik ergehen zu lassen, welchen manche der verschuldeten Staaten der Union, so wie einzelne Finanz-Etablissements derselben in Erfüllung der ihnen obliegenden Verpflichtungen an den Tag legen, so gereicht es mir zu um so grö⸗— ßerer Befriedigung, Ihnen auch einmal von einem Beispiele des Ge— gentheils Bericht erstatten zu können. Den Anlaß dazu giebt mir die Botschaft, mit welcher der Gouverneur des Staates Louisiang die Session der Legislatur desselben eröffnet hat, und die sich durch die wirklich ehrenwerthen Gesinnungen auszeichnet, deren Ausdruck sie ist. Je seltener in der neueren Zeit die Fälle dieser Art hier zu Lande geworden sind, um so mehr verdienen sie da, wo sie vorkom men, nicht mit Stillschweigen übergangen zu werden.

Aus der Botschaft des genannten Gouverneurs ersieht man, daß die neuen Banken von New-Orleans, welche ihre Zahlungen wieder aufgenommen haben, gegenwärtig für 1,26 s, 514 Dollars an Papier⸗ geld und für 4,465,925 Dollars in klingender Münze im Umlauf ha— ben. Trotz dieser Anhäufung des Geldes aber ist die drückende Lage des Landes sowohl als des Schatzes noch immer nicht besser als zu⸗ vor. Die Ausgaben der Regierung übersteigen ihre Einnahmen, und die Schulden des Staates werden nur mit Hülfe neuer Anleihen be⸗— zahlt. Der Staat hat für zwei Banken Bürgschaft geleistet, nämlich für die Bürgerbank und für die der konsolidirten Gesellschaft, indem

er ihnen gegen entsprechende Hypothek Bons für 9,576,888 Dollars

ausstellte, die im Auslande negoziirt wurden. Beide Banken befin den sich im Zustande der Liquidation. Es ist daher zu besor— gen, daß sie dieses Jahr die Zinsen von ihren Anleihen nicht richtig bezahlen können. Der Gouverneur des Staates erklärt nun, daß, wenn diese Voraussicht wirklich sich realisiren sollte, sein Nachfolger sich an die Actionaire halten und gegen diese Schritte werde thun müssen, um nicht den Bürgern eine neue Last aufzulegen, die von den negoziirten Bons durchaus keinen Vortheil gezogen ha⸗— ben. Dieser Rath des Gouverneurs erscheint um so ehrenwerther, als Herr Roman (der Gouverneur) selbst einer der meistbetheiligten Actionaire der in Liquidation begriffenen Banken ist. Er spricht außerdem die sichere Erwartung, ja die Ueberzeugung aus, daß in jedem Falle und unter allen Umständen Louisiang seine dem Auslande gegenüber eingegangenen Verpflichtungen treulich halten und nicht das Beispiel treulosen Wortbruchs auch seinerseits geben werde.

Es wäre zu wünschen, daß auch anderwärts solche Gesinnung zu Tage treten und durch die That die Aufrichtigkeit derselben be— kräftigt werden möchte. Am Schlusse seiner Botschaft lenkt der Gouverneur die Aufmerksamkeit der Nepräsentanten auf die Voten in Betreff der Zusammenberufung einer Versammlung zu dem Zwecke der Vornahme von Modificationen an der Constitution des Staates. Die Zahl der Abstimmenden hatte im Ganzen 17,426 betragen. Von diesen hatten sich nun 13, z96 für diese Constitutlon und 4030 gegen dieselbe ausgesprochen. Heir Roman erklärt daher, daß, seiner Meinung zufolge, ein neues Skrutin über diese wichtige Frage vorgenommen werden sollte, wie es auch die Constitution des Staates Lonisiana vorschreibe.

Inland.

Berlin, 8. März. Se. Majestät der König haben Allergnä⸗ digst geruht, die Annahme: dem Hofmarschall des Prinzen von Preu⸗ ßen Königl. Hoheit, Grafen von Pückler, des Commandeur-Kreuzes Ister Klasse des Königl. Hannoverschen Guelphen-Lrdens; dem Seilermeister Gottfried Lange zu Ziesar, der Gro herzoglich Badenschen Felddienst-Auszeichnung, und dem Schmiedemeister Spaetzh der beiden, für die Theilnahme an den Feldzügen von 1809 und, in der Pyrenäischen Halbinsel gestifteten Herzoglich Braunschweigschen Ehrenzeichen, zu gestatten.

Berlin, 8. März. Die in der GesetzSammlung ent⸗— haltene Allerhöchste Bestätigungs-Urkunde für die Breslau⸗-Schweidnitz⸗ . Eisenbahn⸗Gesellschaft lautet wie folgt: .

„Wir Friedrich Wilhelm, von Gottes Gnaden, König von Preußen ꝛe. 2c.

. Wir bereits durch Unsere Ordre vom 9. Oftober 1841 zur Anlage einer Eisenbahn von Breslau nach Freiburg und einer Seitenbahn nach Schweidnitz Unsere landesherrliche Zustimmung ertheilt haben, wollen Wir die Gesellschaft, welche nach der Üns vorgelegten Verhandlung vom

) Zum näheren Verständniß dieser Zahlen erinnern e, . ein Portügiesischer Reis gleich steht 3 Pfennig, folglich ein Milr =, li 1006 Reis 1 Rihlr. 19 Sgr. 6 Pf. und ein Conto de Reis oder 1 .

Rei 5 5 Reis 1650, 2s Rthlr. beträgt. Anm erk d. ev.

16. März 18142 und dem darin vereinbarten Statute unter der Benennung „Breslau-Schweidnitz Freiburger Eisenbahn-Gesellschaft“ mit dem nach den weiteren Ermittelungen sür ausreichend erachteten Grund-Kapitale von 1.500, 009 Nthlrn. zusammengetreten ist, unter Bewilligung der Rechte einer Corporation hiermit bestätigen und das vorgedachte Statut hierdurch ge⸗ nehmigen, jedoch mit der Maßgabe: ; .

zu S8. 4. 39. des Statutes, daß die für einen Theil des Grund-Kapi—

tals in Aussicht genommene Ausfertigung von Prioritäts-Actien oder

sonstigen auf den Inhaber lautenden Papieren nur unter Unserer beson— deren Genehmigung stattfinden darf.

Vie gegenwärtige Bestätigung und Genehmigung soll in Verbindung mit der volerwähnten Ordre vom 9. Oftober 1811 nebst dem Statute durch die Gesetz-Samwmlung bekannt gemacht werden.

Gegeben Berlin, den 10. Februar 1843.

(1. 8.) Friedrich Wilhelm. v. Bodelschwingh.“ ,

Bekanntmachung. Ausstellung im Königl. Museum.

Vom Donnerstag den gten d. an wird zum Besten des hiesigen Vereins für den Kölner Dombau im Saale des Königl. Mu— seums, rechts von der Säulenhalle, eine Ausstellung von Kunst— gegenständen des Mittelalters und des 16ten und 17ten Jahrhunderts stattfinden, zu deren Besuch wir ganz ergebenst ein— laden. Der Saal ist an den Wochentagen von 10 3 Uhr, am Sonntage von 11 2 Uhr geöffnet; wegen anderweitiger Benutzung des Raumes wird diese Ausstellung nur sehr kurze Zeit dauem können.

Berlin, den 6. März 1843.

Der Vorstand des Berliner Vereins für den Kölner Domban.

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Dauer der Fahrten auf der KRerlin-Anhaltischen Eisenbahn

vom Fehruar bis incl. 3. März 1843.

Zwischen Berlin und Cöthen.

Personenzug. Güterzug. kürzeste Dauer .. . 5 Stunden Ninulen. 5 Stunden 30 Minuten. längs e ö ö . 30 =. h ö mitt le ne . 5 15 5 .

Zwischen Cöthen und Berlin: kürzeste Dauer . . . 4 Stunden 42 Minuten. 5 Stunden 52 Minuten. längste = k = 21 . 6 2 4 . mill lere . H 5 = 6 1 . Verlin Stettiner Eisenbahn. Section Berlin- Angermünde. kErequenz in der Woöche vom 26. HFebrua! his 1843 2735 Personen.

incl. 4. Mär HHeteorologische Beobachtungen.

/ Nachmittags Abends 10 Uhr.

Nach einmaliger

1813 Morgens 7. Murx. 6 Uhr. 2 Ubr.

Heubachtun.

Luftdruck . ... 310.8 1 lar. 340, 8 Har. 310, . Har. Que llvwüriue 6, 9 1 Luftwäürie ... 1 ,, 4 . 4 H, 00 R. Fluss nüßrme 0,7! Thaupunkt ... ö D n. . 1167 l. 1 (M, 9 .. IHοdeukßrme 1,0,

79 ci. 741 pet. S0 pCt. Ausdinstung 0, o 11 heiter. Niedersehlag O. XO. Würmeweclisel 4 4, 2? 20

9e n

lan ts tti Wetter libeiter. XO.

NG. . . . 9 THagesmittel: 310,s2 Tar. .. 0,8? R. ..

Auswärtige körsen.

Niederl. wirkl. Sch. 56. 59h do. 101 ö 306 (10. . Hass. K. Ausg. . Zinsl. Hreuss. Präm. Seh. . Pol. —. Oesterr. 195 Russ. IIope 905.

Antwerpen, 3. März. Finsl. Neue Aul. 18.

IILambu r 8. 6. Mürz. Nauk Aetisn 1640. ul. uss. 110.

London, 3 Mürz. (Cous. 395 95. kel. 104. Nene Anl. 20. sive 4 . Aus. Sch. 114. 23 96 II0ll. 553. 50h 1025. 50h . ö 395 Eusl. Russ. 113. Nras. 773. Chili 82. Columh. 24. Mex. 30. Peru 18.

Paris, 3. Märæ. 5 hh Raute fin cour. 122. 35, 336 tente 2. caur. 8I. 35. H Nenapl. au eompt. 107. 50. 596 y ö 26 . . 16.

Wejen, 3. März. 59 Met. 1106. Ib 102. 3975 775. 2190 19h —. Rauk - Aeticen 1630. Anl. de 1835 1423. de 1839 115.

Amsterdam, 4. Märæ. Kanz-Bill. —. 5 96 Span. 183.

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Königliche Schau spiele.

Donnerstag, 9. März. Im Schauspielhause; Magister Qua⸗ drat, Lustspiel in 1 Alt. Hierauf: Die gefährliche Tante, Lustspiel in 4 Akten, von Albini. ö

Freitag, 10). März. Im Opernhause: Hirsch: Dulcamara, als Gastrolle.) [

Zu dieser Vorstellung werden Opernhaus-Billets, mit Donnerstag bezeichnet, verkauft.

Im Schauspielhause: du diahle.

Sonnabend, de Belle⸗Isle. . . ö.

Dienstag, 14. März. Im Opernhause. Auf Allerhöchsten Be— fehl: Armide, große heroische Oper in 5 Abth., mit Ballet. Musik von Gluck. (Neu einstudirt.)

Preise der Plätze. Ranges 1 Rthlr. 19 Sgr. zc. .

Zu dieser Vorstellung bleiben die bereits gekauften, mit Freitag bezeichneten Opernhaus-Willets gültig, auch werden die dazu noch zu verkaufenden Billets mit Freitag bezeichnet seyn.

Im Schauspielhause: Französische Vorstellung.

Der Liebestrank. (Herr

Spectacle demande: Les mémojires

11. März. Im Schauspielhause: Mademoiselle

Ein Platz in den Logen des ersten

Rönigsstädtisches Theater.

Donnerstag, 9. März. Er weiß Alles, oder: Der Alkade von Molorido. Lustspiel in 4 Akten, frei nach dem Französischen, von hr. Birch. Hierauf: Das Fest der Handwerker. Vaudeville in 1 Akt, von L. Angely. QNeu einstudirt.

Freitag, 19. Mãärz. Welcher ist der Bräutigam? Hierauf: Vorstellung der Pantomimisten, Herren Gebrüder Lehmann: Harlequins Statue, oͤder: Das mechanische Standbild. Zum Schluß: Jocko, der Brasilianische Affe, oder: Die Schiffbrüchigen.

Sonnabend, 11. März. GItalienische Opern-Vorstellung.) Zum erstenmale:; La Gavua Ladra. (Die diebische Elster Opera in 2 Alti. Musica del Maestro Rossini.

Textbücher, in Italienischer und Deutscher Sprache, sind im Billet Verkaufs-Bürean und Abends an der Kasse à 5 Sgr. zu haben.

Verantwortlicher NRedacten? v. J. W. Zin keisen. Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober⸗-Hofbuchdruckerei.

Beilage

Frankreich.

MWiaearseille, 25. Febr. Ein Theil der Mannschaft der noch immer in unserem Hafen stationirten Griechischen Korvette „Amalia“ hat sich vorgestern in einen eben so ungleichen als unwürdigen Kampf mit hiesigem Pöbel verwickelt gesehen und, wie zu erwarten stand, den Kürzeren gezogen. Anlaß zu dem Streite war der Umstand, daß ein bezechter Matrose jenes Fahrzeuges von zwei seiner Kameraden aus der Kneipe nach dem Quai geschleppt wurde ein Schauspiel, worauf in anderen Seestädten, z. B. in London, keine Seele achtet, als höch⸗ stens ein Polizeimann, das aber hier, wo es glücklicherweise zu den großen Seltenheiten gehört, so unfehlbar einen Schwarm hohnnecken— der Gassenbuben anzieht wie ein Uhu die Krähen. Zu den klei⸗ neren Gamins gesellten sich diesmal größere, handfeste; die armen Hellenen wurden auf das bitterste verhöhnt, wehrten sich ihrer Haut, so gut sie konnten, und nicht ohne große Anstrengung gelang es ihnen endlich, ihre Last an Bord der „Amalia“ zu brin— gen. Damit schien das Spiel beendigt, doch es sollte erst beginnen. Man sandte nämlich kurz darauf von der Kor⸗ veite ganz zufällig eine mit 40 Mann besetzte Schaluppe, um den kommandirenden Capitain am Ufer abzuholen. Der noch immer auf dem Quai weilende wachsende Volkshaufe sah in diesem Manöver

eine Drohung. Bei Annäherung der Schaluppe fallen einige Stein⸗ würfe vom Lande aus; empört, wüthend über diesen Angriff stürzt sich die Mannschaft aufs Land, auf das Volk, das für einen Augen⸗ blick zurückweicht, sich aber bald wieder sammelt und die kleine Schaar zur Flucht nöthigt. Sie wurde von einem lebhaften Steinhagel ver⸗ folgt; mehrere der Fliehenden, von den Nachdringenden ins Meer ge— stürzt, konnten das rettende Fahrzeug nur durch Schwimmen erreichen. Viele Hellenen wurden gefährlich verletzt; einer hat trepanirt werden müssen, man zweifelt an seinem Aufkommen. Dies ist die treue Dar⸗ stellung eines höchst bedauerlichen Ereignisses, das wohl zum Theil durch Mißverständniß herbeigeführt, doch den Charakter der hiesigen niederen Volksklasse in kein besonders günstiges Licht stellt. Wir haben die mitge— theilten Data von ehrlichen Augenzeugen. Pöbel giebt es freilich in allen größeren Städten, doch nirgends, scheint uns, dürfte die Gränzlinie zwischen Pöbel und der besseren Mittelklasse schwerer zu ziehen seyn, als eben hier; denn der Pöbel bildet hier, wohlge— merlt, nicht wie in anderen Orten, gerade den ärmsten Theil der Be— völkerung; er ist gut gekleidet, er hat eine leidliche Haltung, er macht Luxus, fühlt sein Müthchen out cavaliürement, wenn sich Gelegen⸗— heit dazu bietet und, was die Hauptsache er weiß daß er hier und da einen gewissen Rückhalt findet hier und da sagen wir, wo man es kaum erwarten sollte. Das ist vielleicht bittere, doch gewiß reine Wahrheit. Man verhätschelt eine gewisse Klasse, um sich ihre Gunst zu gewinnen oder zu erhalten. Sehr betrübt. Und so wird in der Regel alles Unrecht auf die Fremden geschoben. Wie sollte das Marseiller Volk, das ein Theil der civilisirtesten Nation der Erde ist, fähig seyn, so roh gegen Fremde zu verfahren? Man müßte sehr unfranzösisch seyn, um dies für möglich zu halten. k Grossbritanien und Irland.

London, 1. März. Die Gesammtsumme des diessährigen Armee—⸗

Budgets beträgt 6, 225,ů 103 Pfd. St. Die vorgenommene Truppen⸗-Re⸗

289 ischen Staats-

duction, welche sich bekanntlich auf 57 10 M. beläuft, motivirte der Kriegs= Minister durch den wiederhergestellten Frieden mit China und durch die Beendigung der Operationen in Mittel-Asien, daß aber keine größere Reduckion stattgefunden hat, durch die Nothwendigkeit, den aus den Kolonieen zurückkehrenden Regimentern die nöthige Rastvzeit in England zu geben, und durch die größere Truppenzahl, welche die Verbrecher -Kolonieen, besonders Van Diemens Land, mit seinen 15, 000 bis 16,000 Verbrechern jetzt, im Vergleich zu früheren Zeiten, er— fordern. Die ganze Truppenmacht, mit Ausnahme der auf Kosten der Ostindischen Compagnie in Ostindien unterhaltenen Regimenter, beträgt 100,86 Mann.

Die Britische Artillerie, welche zusammen 72 Compagnieen zählt, ist für diesen Augenblick also vertheilt: In Großbritanien 22 Com- pagnieen, in Irland 8, in Jersey und Guernsey 1, in Gibraltar 5, in Malta 2, auf den Jonischen Inseln 3, nach den Jonischen Inseln zur Ablösung beordert 2, auf St. Helena 1, auf dem Kap der guten Hoffnung 1, auf Mauritius 1, auf Ceylon 2, in Westindien 4, auf dem Wege von Westindien 2, auf Jamaika 3, in Kanada 9, in Neu⸗

Schottland 2, in Neu-Braunschweig 1, auf Neufundland 1 und auf

den Bermuda 1; dazu noch in China in besonderem Dienste 1.

Der Globe berichtet, die Belgische Regierung habe die Nach— richt erhalten, daß Mexiko alle Ausfuhr-Abgaben von Mexikanischen Erzeugnissen, mit Ausnahme von Gold und Silber, aufzuheben be— schlossen habe.

Eine Deputation der Fabrikanten von Spinn-Maschinen hat der Regierung eine Petition überreicht, worin sie bitten, ihre Maschinen ausführen zu dürfen, da ihre Industrie ganz danieder liege.

Aus den Eisen⸗Bezirken von Merthyr wird geklagt, daß der Ab— satz noch immer höchst unbedeutend ist. Ohne einen mit der Russi— schen Regierung abgeschlossenen Vertrag für die Lieferung von 57,000 Tonnen Schienen (für die Eisenbahn von St. Petersburg nach Moskau) würde man nichts zu thun haben. Auch in Birming ham, so wie in den Eisenwerken der Umgegend, liegt der Ver⸗ kehr gänzlich danieder. Manche Fabrikanten werden nächstens zur gänzlichen Einstellung jeder Arbeit gezwungen seyn, und schon gehen viele Arbeiter müßig. Die Noth hat in den letzten drei Wochen stärker zugenommen, als in den vorhergegangenen drei Monaten.

Die 51 Englische Meilen lange Strecke der durch die östlichen Grafschaften führenden Eisenbahn, von Scoreditch nach Colchester, so wie eine weitere Strecke von 30 Englischen Meilen zwischen Brent⸗ wood und Colchester, wurde vorgestern dem Publikum geöffnet.

Nach amtlichen Berichten hat die Getraide-Einfuhr während des Januar blos 8932 Quarter betragen, wovon 1915 aus Britischen Besitzungen und 7017 aus fremden Ländern kamen; an Mehl wur— den in der nämlichen Zeit 27,122 Ctr. eingeführt.

.

Deutsche Bundesstaaten.

Bamberg, 1. März. Der Fränkische Merkur schreibt: „Der Bau der Bayerischen Eisenbahnen wird nun mit der größten Thätigkeit betrieben. Die Linie zwischen Nürnberg und Augsburg ist festgesetzt, urd zwar von Donauwörth über Nördlingen durch das

.

Ries, dieses schöne, reich mit Städten und Dörfern bevölkerte, höchst

fruchtbare Thalgefild, welches zwischen Bayern und Schwaben an das

Bekanntmachungen.

. Nachdem über den Nachlaß des hierselbst verstorbe⸗

selst, welcher seine Heimat verlassen und seit 1826 keine Nachricht von sich gegeben hat; so wie deren unbekannte Erben und Erbnehmer wer— den hierdurch aufgefordert, sich innerhalb 9 Monaten, spätestens aber in dem auf

Allgemeiner Anzeiger für die Preustischen Staaten.

11 Uhr,

angesetzt worden.

auf den 14. Juni 1843, Vormittags um P vor dem Herrn Ober-Landesgerichts-Assessor Fürst

Diese Gläubiger werden daher hierdurch aufgefordert,

Lechfeld sich hinzieht und bei geringeren Schwierigkeiten, namentlich Vermeidung des großen kostspieligen Viadukts über das tiefe Altmühlthal, viel stärkere Frequenz sichert. Auf der anderen Seite geht der Bahnzug von Bamberg über Kulmbach und Himmelskron nach Hof, und es wird die Steigung auf der Wasserscheide durch Lokomotive mit gekoppelten Nädern nach Amerikanischer Methode überschritten werden. Auf dem Bahnhöfe zu Nürnberg beginnt bereits der Bau einer großen Werk⸗ stätte für die Bahnwagen, welche nach den erprobtesten Systemen zweckmäßig und elegant hergerichtet werden sollen. Ein ausgezeichneter Mechaniker, der mehrere Jahre in den ersten Werkstätten Englande, Belgiens und Frankreichs gearbeitet hat, ist als Werkmeister daselbst angestellt und schon mit Ankäufen beschäftigt. Man wird alsbald eine Dampfmaschine zur Bewegung der anderen Maschinen in jener Werkstätte in Anwendung und diese selbst in volle Thätigkeit bringen. Alle Gebäude bei den Bahnhöfen werden in einfachem Styl, ohne überflüssigen Aufwand, dem Dienst entsprechend aufgeführt. Die ver⸗ schiedenen Lagerplätze für die Baumaterialien der Linie werden eben jetzt hergerichtet, die Umzäunungen, Schuppen und Wohnhäuser dabei in Akkord gegeben. Gleichzeitig geht es mit der Erwerbung des Grund-Eigenthums ohne erhebliche Schwierigkeit vorwärts, selbst in den Städten, z. B. Bamberg, wo die Bahnlinie mehrere Häuser und gute Felder der Gärtnerei trifft; es findet überall gütliche Ver⸗ ständigung statt und kommt kein gerichtliches Entwehrungs⸗Verfahren vor. Auch auf dem platten Lande nimmt dieses Geschäft günstigen Fortgang. Hat schon der gelinde Winter den arbeitenden fn manche Beschäftigung vergönnt und dadurch Theuerung und Not

nach so beschwerlichem Sommer verhindert, so wird die nächste Zeit ihnen reichlichen Verdienst bei den großen Staats-Bauten verschaffen und auf den Nahrungs- und Wohlstand vortheilhaftesten Einfluß äußern.“

Kassel, 1. März. (Kass. 3.) In der Sitzung der Stände⸗ Versammlung vom Zten d. M. theilte der Landtags⸗Kommissar eine Vervollständigung der Motive zu dem Gesetze über die religiöse Er⸗ ziehung der Kinder aus gemischten Ehen mit zur Nachweisung des nach den früheren Motiven schon als feststehend angenommenen Ver⸗ bots von Verträgen über die Erziehung der Kinder. Die Mitthei⸗ lung wurde dem Ausschuß für Kultus und Unterricht überwiesen. Bei der fortgesetzten Berathung des Gesetz- Entwurfs, die Regalität der Stein= und Braunkohlen betreffend, war in der vorhergehenden Sitzung hinsichtlich der beantragten Bestimmung, daß die Alt— hessischen Berg- Gesetze (im Allgemeinen) auf die übrigen Landes- theile für anwendbar erklärt würden, Stimmengleichheit einge⸗ treten. Der Präsident war für diese Fassung, wünschte jedoch, daß nach dem von Herrn von Buttlar gestellten Amendement statt „Berggesetze“ gesetzt werde „Bergrechte.“ Dieses wurde auch genehmigt und der ganze 8. 1 nach einer von Herrn Wippermann dorgeschlagenen Redaction angenommen. Herr Fondy berichtete über die Straßen- und Brückenbauten, die Kosten des Wasserbaues, des Landwegebau-Personals und die Kosten zu den Vorarbeiten der Füh⸗ rung der Eisenbahnen. Der Etat, welcher im Ganzen nicht von dem früheren abweicht, ward nach den Anträgen des Ausschusses gench— migt. Auch der von Herrn von Buttlar Namens des Budget-⸗Aus⸗ schusses erstattete Bericht, die bei der Finanz⸗-Verwaltung vorkommen

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den Bauten betreffend, gab zu einer Diskussion keine Veranlassung.

jährlichen, vom 1. Juli c. an validirenden resp. Zins⸗ und Dividendenscheinen, und müssen wir, da die zu— rückzuliefernden Ouittungsbogen uns als Bescheinigung über empfangene Actien dienen, ausdrücklich die Ueber⸗ reichung der ersteren, mittelst unterschriebener Specifica⸗

nen früheren Pächters und Miteigenthümers der hiesi gen Baron v. Eckardtsteinschen Steingut - Fabrik, Ba⸗ rons August Eduard von Eckardtstein, der erbschaftliche Liquidatioöons-Prozeß eröffnet worden, ist zur Liquida— tion und Verification der Forderungen Seitens der Gläubiger desselben und resp. der gedachten Steingut⸗ Fabrik rücksichtlich des Antheils des Gemeinschuldners an Letztere auf

den 13. April 1843, Vormittags 11 Uhr, vor dem Kammergerichts Assessor Pr. Gaebler im Kam— mergerichte anberaumt worden. Alle unbekannten vor— bezeichneten Gläubiger werden aufgefordert, in dem gedachten Termine in Person oder durch gesetzlsich zu sässige und legitimirte Bevollmächtigte ihre Anwyprüch anzumelden und deren Nichtigkeit gehörig nachzuweisen. Die Ausbleibenden haben zu gewärtigen, daß sie aller ihrer etwanigen Vorrechte für verlustig erklärt und mit ihren Forderungen an dasjenige werden verwiesen wer— den, was nach Befriedigung der sich meldenden Gläu— biger von der Masse etwa übrig bleiben möchte.

Namentlich werden die ihrem Aufenthalte nach un— bekannten, auf den im Hopothekenbuche des Königl. Stadtgerichts hierselbst Vol. 29 No. 1505 und Vol. 2t No. 1561 verzeichneten, zu der erwähnten Steinguts— Fabrik gehörigen Wohnhäusern nebst Zubehör einge tragenen Hopotheken-Gläubiger, als:

der Artillerie Lieutenant Heinrich Wilhelm von Thad—

den, die verwittwete Kriegs- und Domainen-Räthin

Wollanke geborene Kühze und die Inhaber oder

Rechts-Nachfolger der hiesigen Handlung Hirsch Na

than Bendix Söhne zu diesem Termine unter der obigen Verwarnung hier durch öffentlich vorgeladen.

Berlin, den 17. November 1812.

Königl. Preuß. Kammergericht.

Bekanntmachung.

Den Jnteressenten der Schlesischen Do— minial-Privat Land -⸗Feuer⸗Sozietät ma—⸗ chen wir hierdurch bekannt, daß der für den Zeitraum vom 1. Mai bis zum letzten Dezember 1842 zu ent— richtende Beitrag vom Hundert der Assecurations- Summe Eilf Silbergroschen und Einen Pfenning beträgt; und erwarten wir die pünktliche Einzahlung der Beiträge bis spätestens zum 15. März die? ses Jahres.

Breslau, am 27. Januar 1843.

Schlesische General-Landschafts-Direction.

Nachgenannte Verschollene:

1) der Tischlergesell Johann Christian Herbst aus Schwanebeck, Sohn des Johann Christoph Herbst daselbst, welcher seit 56 Jahren seine Heimat ver— lassen und sich nach Gallicien begeben hat;

2) der Schneidergesell Andreas Christoph Treite aus Gröningen, geboren am 26. Dezember 1802 da—

den 14. September k. J, Vormittags 10uhr, vor dem Herrn Ober- Landesgerichts -Alsessor Thilo an hiesiger Gerichtsstelle angesetzten Termin in Per— son oder durch einen legitimirten Bevollmächtigten oder schriftlich zu melden und von ihrem Aufenthalt oder Ansprüchen Auskunft zu geben, widrigenfalls dieselben für todt erklärt und ihr Vermögen den sich als ihren nächsten Erben legitimirenden Personen wird zugesprochen werden. Oschersleben, den 23. November 1812. Königl. Preuß. Land- und Stadtgericht.

Nothwendiger Verkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den 16. Januar 1813.

Das in der Rittergasse Nr. 3 belegene Grundstüch des Hauptmanns a. D. Roeder und der Geschwister Fuchs, gerichtlich abgeschätzt zu 6709 Thlr. 3 Sgr. 6 Pf., soll wegen Aufhebung der Gemeinschaft

am 1. September, Vormittags 11 Uhr, an der Gerxichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Ho— pothekenschein sind in der Registratur einzusehen. Die unbekannten Real-Prätendenten werden zu diesem Ter⸗ mine bei Vermeidung der Präklusion hierdurch vorge laden.

Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 8. September 1812. Der Antheil des Gastwirths Reppenhagen an dem in der Ackerstraße Nr. 1 belegenen, laut Hoöpotheken⸗ scheins den Reppenhagenschen Eheleuten zu gleichen Rechten und Theilen gehörigen, zusammen auf 11, 014 Thlr. 27 Sgr. 6 Pf. taxirten Grundstück, soll

am 2. Mai 1843, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Tare und Hypothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 19. November 1842. Der dem Kaufmann Carl Friedrich Paetow gehörige Antheil des in der Alexanderstraße an der Magazin⸗ straßen Ecke belegenen Grundstücks, gerichtlich abgeschätzt zu 7738 Thlr. 14 Sgr. 5 Pf', soli ;

am 29. August 1843, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Tare und Hö— pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Der eingetragenen Gläubiger, Kaufmann Christian Ludwig Hartwig oder dessen Erben, werden zu diesem Termin öffentlich vorgeladen.

Edikt al-CEitatio n.

In dem über das Vermögen des Kaufmanns und Kattun-Fabrikanten Rudolph Edmund Teichert hierselbst eröffneten Konkurs-Prozesse ist ein Termin zur Anmel—⸗ dung und Nachweisfung der Ansprüche aller etwanigen unbekannten Gläubiger

sich bis zum Termine schriftlich, in demselben aber per— sönlich oder durch gesetzlich zulässige Bevollmächtigte, wozu ihnen beim Mangel der Bekanntschaft die Herren Justiz-Kommissarius Müller J. und Justizrath Pfend sack vorgeschlagen werden, zu melden, ihre Forderungen nach Art und Vorzugsrecht anzugeben und die etwa vorhandenen schriftlichen Beweismittel beizubringen, demnächst aber die weitere rechtliche Einleitung der Sache zu gewärtigen, wogegen die Ausbleibenden mit ihren Ansprüchen an die Masse werden ausgeschlossen und ihnen deshalb gegen die übrigen Gläubiger ein ewiges Stillschweigen wird auferlegt werden. Breslau, den 17. Februar 1843. Königliches Stadtgericht. II. Abtheilung.

Subhastations ⸗Patent.

Die Erbpachts-Gerechtigkeit auf das im Dorfe Sagorsz, Neustädter Kreises, suh No. 27 des Hypo⸗ thekenbuchs belegene Krug⸗Grundstück nebst Louisenhoff soll am

15 ö Vormittags 10 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle sub hastirt werden.

Der Rein -Ertrag des Grundstücks von 355 Thlr. 23 Sgr. 2 Pf. gewährt nach Abzug der Baudefekte zu 5 pro Cent einen Tarwerth von 6810 Thlr. 4 Pf., und zu 4 pro Cent einen Taxwerth von 8588 Thlr. 26 Sgr. 2 Pf. Darauf haftet ein Erbpachts-Kanon von 55 Thlr. 10 Sgr., welcher, zu 4 pro Cent gerech— net, ein Kapital von 1383 Thlr. 10 Sgr. darstellt, so daß der Werth der Erbpachts-Gerechtigkeit nach der nebst Höopothekenschein in der Registratur einzusehenden Taxe zu 5 pro Cent veranschlagt 5426 Thlr. 20 Sgr. 4 Pf. = . ö beträgt.

Neustadt, den 26. November 1842.

Königl. Preuß. Landgericht.

10te Einzahlung zur Berlin-Stettiner Eisenbahn.

1. Wir ersuchen, die letzte (iote) Quote auf un— sere Actien, unter Compensation der für die früheren 90 Prozent seit 1. Dezember pr. zu fordern habenden und der durch Ausgabe eines besonderen, vom 1. Ja— nuar e. an laufenden Zinscoupons, über den ganzen Nominalbetrag gewährten Zinsen,

mit 19 Thlr. 18 Sgr. für die Voll-Actie, unter Einlieferung der Quittungsbogen vom 25. bis 31. März e.

hier an unsere Hauptkasse oder bei Herren Mendels⸗ sohn C Comp. in Berlin einzuzahlen, und verweisen wegen der Folgen verzögerter Zahlung auf die Bestim⸗= mungen des Statuts. g eleisteter Zahlung erfolgt die Uleberlieferung der Normal⸗Actien, nebst 12 halb-

tion, zum Beding machen.

2. Der Umtausch der Interims-Actten und bereits voll bezahlten Quittungsbogen gegen Normal -Actien und deren Zins- und Dividendenscheine wird im Mn⸗— nat Mai hier und in Berlin zur Stelle, ohne daß es einer Versendung hierher bedarf, erfolgen.

Das Nähere darüber werden wir noch bekannt ma— chen; inzwischen bemerken wir schon jetzt, auch mit Be⸗ ziehung auf die Actien⸗Ausgabe ad 1, da Jemand aus der Fassung des §. 10. unseres Statuts entnehmen möchte, daß jeder Einzelne für seine Quittungsbogen und Interims -Actien unter denselben Nummern, die diese führen, auch die Normal-Actien zu empfangen habe, dieses Verfahren aber Uebelstände mit sich fuhrt und insbesondere für die Actiongire unbequem und ihnen Aufenthalt verursachend seyn würde, und da es nun für Jedermann gleichgültig erscheint, welche Nummern seine Actien führen, daß wir die Actien laufend nach ihren Nummern, gegen die Interims⸗Bescheinigung, ohne Beachtung deren Nummern, ausgeben werden.

Sollte jedoch Jemand wünschen, seine Actien unter denselben Nummern, die seine Interimsscheine jetzt führen, entgegen zu nehmen, so ersuchen wir, uns davon, unter genauer Angabe der Nummern, bis spätestens den 24. März d. J. Mittheilung zu ma— chen (S. 29. des Statuts), sonst wir solchen Wün⸗ schen nicht entsprechen können.

Stettin, den 16. Februar 1843.

Direktorium der Berlin-Stettiner Eisenbahn-Gesellschast. Masche. Wartenberg. Görlitz.

Bekanntmachung.

Nach dem Beschlusse unseres Gesellschafts⸗Ausschusses ist die für das Jahr 1842 zu vertheilende Dividende, nachdem von dem Gewinne des verflossenen Betriebs⸗ Jahres eine Summe von eirca 15,000 Thlr. zur Ver— stärkung des Reserve⸗Fonds bestimmt worden, auf Sie⸗— ben Thaler per Actie festgesetzt, deren Auszahlung vom tsten k. Mis. an durch unsere Haupt-Kasse ge⸗— leistet wird.

Magdeburg, den 21. Februar 1843.

Direktorium der Magdeburg-Cöthen⸗Halle- Leipziger Eisenbahn⸗Gesellschaft. Cunv.

Den Ankauf von Actien-Dividenden-Scheinen der Magdeburg-CGöthen-Halle- Leipziger Ei- senbaln- Gesellschaft übernimmt

IJ. II. Riley, Ileiligegeist - Strasse No. 31.

Bekanntmachung. Die Berliner Land und Wasser-Transport-Versiche⸗ rungs Gesellschaft mit * ö 4 von 250,099 r. Pr. . übernimmt bie Versicherüng für alle Gefahr auf Gü- leer nnen und . en während des Land