1843 / 79 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

einen Kranz von auserlesenen Scenen aus den verschiedenen Opern bes Grafen, in welchen im Allgemeinen der edlere Italienische Styl dieser Gattung vorherrscht und in den nur wenigen Proben, die hier dargeboten werden konnten, mit entschiedenem Talente und richtigem Erfassen der dramatischen Momente durchgeführt ist. Die Compo⸗ sstion wurde, unter der Leitung des Musik-Direktors der Italienischen Oper, Signor Quattrini, durch das schöne Talent der Signora Assandri und der bereits genannten Mitglieder der Italienischen Oper sehr gelungen wiedergegeben. Die Stücke selbst waren in ihrer Rei⸗ henfolge: Ein Duett aus dem Drama LREroe di Lancastro“ ; eine Arie aus der Oper „La Fedra'; Suartett und Schluß Chor aus der Oper „Il Torcneo“; Romanze aus derselben Oper; Romanze und Duett und endlich Polaccg aus der ko⸗ mischen Oper „Lo scompiglio theatrale“ Den ungetheiltesten Beifall schien die herrliche Arie aus der Oper „la kedra“: „Gara un . un fu la vitac, gesungen von Signora Zoja, und die Ro⸗ manze aus der Oper „il Forno“: „Bel raggio di lung, vorge— tragen von Signor Gärdoni, zu finden, beide mit Harfen-Begleitung, deren herrliche Wirkung durch das meisterhafte Spiel des gegenwär tig hier anwesenden so ausgezeichneten Harfenisten, Herrn Parish Alvars, noch vorzüglich gehoͤben wurde. Jedenfalls gehörte dieses in seiner Art so eigenthümliche, so wohl angeordnete und von so ausgezeichneten Talenten unterstützte Fest zu den interessantesten mu sikalischen Genüssen, welche dieser Winter gebracht hat. Die Al⸗ lerhöchsten und Höchsten Herrschaften, welche zu wiederholten malen Ihren Beifall zu erkennen gaben, entfernten sich erst nach Beendi⸗ gung des Konzerts, nach 12 Uhr.

Berlin, 18. März. Der Königl. Schauspieler Karl Seydel⸗ mann ist gestern früh nach einer langen Krankheit mit Tode abge gangen. Mit ihm verliert die Deutsche Bühne und insbesondere das hiesige Königl. Theater einen der ausgezeichnetsten Künstler der Gegenwart.

wissenschaft, Kunst und Ziteratur.

Zur Kunst-Archäologie.

Berlin, 12. März. Die von den Herren Gerhard und Panofka ver— anlaßte archäologische Gesellschaft hielt am 9ten d. M. abermals eine Sitzung, welche in mehrfacher Hinsicht ein lebhaftes Interesse gewährte.

Herr Gerhard lenkte zu Anfang die Aufmerksamkeit der Gesellschaf auf ein archäblogisches Monatsblatt, welches in Art und Umfang der zu Rom und Neapel erscheinenden Bulletins, aber mit dem Vorzug bei gegebener Abbildungen, nächstens im hiesigen Reimerschen Verlag erscheinen wird. In den ersten Stücken dieser Zeitschrift werden unter Anderem eut⸗ halten seyn: 1) der von Herrn Panofka auf Trophonios gedeutete schöne Marmorkopf, vormals im Besitz des Fürsten Talleyrand; 2) die von H. Kiepert neu genommene und erläuterte Zeichnung des sogenannten Sesostris Monuments bei Karabel, zwischen Smyrna und Sardes; 3) das von Herrn Franz aus Hamilton s Reisewerk nachgewiesene und zur Her stellung des Lateinischen Textes erfolgreich benutzte Fragment einer Griechi⸗ schen Heron des Marmor Ancyranum; ) die neuerdings ins Britische Museum versetzten, auf den Harpbinenrauh der Töchter des Pandareos be— züglichen und von Herrn Panofka erläuterten Reliefs des sogenannten . von Panthos. ,

In Betreff des gedachten Felsen-Reliefs von Karabél bleibt es un widerseglich, daß es das von Herodot 11, 106 ausführlich beschriebene sevz aber auch, daß die daselbst auf Sesostris gedeutete Figur ihrer Noheit zufolge keinem Aegyptischen Künstler angehöre, ferner daß die daneben be sindliche (von Herrn Kiepert und auch von Professor Welcker bezeugte) Hieroglyphen-Cartouche als Aegyptische Schrift nicht zu betrachten sey, hat bei genauerer Prüfung mehr und mehr sich herausgestellt, und wurde über= dies durch die Bemerkungen bestätigt, die Herr Gerhard aus einem neulich an ihn gerichteten Brief des Herrn Nosellin,i zu Pisa mittheilte. Man kann verfucht seyn, Herodot's Deutung des Reliefs auf Sesostris durch den Nothbehelf festzuhalten, als habe das Heer Aegyptischer Sieger, das Herodot bis Klein-A1sien vorgedrungen glaubt, für seine Siegeszeichen barbgrischer Hand sich bedient, statt der ihm sonst reichlich zu Gebote stehenden Aegop— tischen Künstler; aber auch diesem Ausweg steht der Umstand entgegen, daß der vermeintliche Sesostris in derselben Tracht erscheint, die Herr Kiepert

memoriam ercellerem, potestafem duHem nihilo ampliorenm Habs rem, quam conlegde miss.

Jertinm decimun' consulatu siuiscepto Sendtus euiester orde po— pulusque Romanus universus His apipelliudit ulm vulrine idque in vestibule dedium mearum ilnscribendum , Censuit et in curid et in foro Augusto stub quadrigis, duas milii . S. C. Ppositus sunt. Jeribsi hace, cui dnnum agebuun zeptuageusiiiumm sem.

Summa pecuniae, quam dedit in erdnriuiimi tινl 9οpulo Komm dl

ineissis militibus Sestertium cicisns qudter mälliens cent. mill. uit. Opera secit nova, aedem Marlis, Jois Iondntiis e are nii, Liprcul, IM οllinis, Divi Juli, Quirini, Minerva, Jundnis Hie Sind, IJocis ELihenrdioris, Larum, deum Penatium, Juventiulis, Ma- is deum, Porticutu ad Circum, Curiam cum Chialeiclico, sorumm;

Ius us lum, btsilicd vs Juliam, theatrum M. Marcelli, Dorfaus imn PDaululsio, nemmius Caesarum.

D, . ae el m P 6 Va re * L la /m- el in! duo, Iidul rum Eonmpbel- 410 M„CιινVL, (aM ιυ— ö Lucdos edtilit com ilusũes ulis impeusis, hestiictuiuimi ceñiMliũò-

LDondalt codonits Ilulldles

nit im. „am,, naunmuchium, mund gladiatorum. l roοπ Osdlis lanrrac motu aiiicis Séndtorihbusque, quorum census explevit, ingenteim eim pes umi.

Die wörtliche Uebersetzung dieses wichligen Dokuments lautet, wie folgt: „In meinem sechsten und siebenten Konsulat, nachdem ich die Bürger

kriege gänzlich beseitigt, habe ich die nach dem Wunsch aller meiner Mitbürger

mir übergebene Staäts-Verwaltung aus meinen Händen in die Macht des Senates und des Römischen Volkes übertragen, für welches Verdienst ich den Beinamen Augustüs erhalten habe. Bei dieser Gelegenheit wurden die Pfosten meiner Wohnung mit Lorbeerkränzen geschmückt, darüber und vor meiner Thüre eine Bürgerkrone aufgehängt, und beim Eingang in die Curia Julia ein goldener Schild mit einer Inschrist als Zeugniß meiner reinen Und milden Gesinnung, meiner Gerechtigkeit und Frömmigleit, vom Senat und dem Volke aufgestellt, weil ich seit Menschengedenken durch Ansehen mich vor Allen auszeichnete und dennoch keine größere Macht in Anspruch nähme, als meine Kollegen hatten.“

„Im dreizehnten Konsulat haben der Senat, die Ritterschaft und das ganze Römische Volt mich Vater des Vaterlandes genannt und be⸗ schlossen, daß dieses in dem Vorhof meiner Wohnung, in der Curia und auf dem Forum Augustum unter dem Viergespann, welches mir in Folge eines Senats-Beschlusses gesetzt worden war, aufgezeichnet werde.“

„Dieses habe ich geschrieben in meinem 7Jösten Lebensjahre.“

„„Die Summe des Geldes, welches er an das Aerarium, Volk und an entlassene Soldaten verausgabt hat, Millionen Sesterzien. Neue Gebäude, welche er errichtete, sind der Tem pel des Mars, des Jupiter tonuns und feretrius, des Pan, des Apollo, des göttlichen Julius, des Quirinus, der Minerva, der Juno Regina, des Jupiter Liberator, der Laren, der Penaten, der Juventus, der Mater Deum, Fie Säulenhalle am Circus, die Euria mit dem Chaleidieum, das Forum Augustum, die Basilieg Julia, das Theater des M. Marcellus, die Säu lenhallen auf dem Palatium, der Park der Cäsaren. Restaurirt hat er das Kapitolium, zweiundachtzig Tempel, das Theater des Pompejus, die Mar cische Wasserleitung, die Flaminische Straße. Auf eigene Kosten hat er viele Schauspiele geben lassen, Thierjagden, Schiffsgefechte, Gladiatoren⸗ spiele. An Geschenken hat er den Kolonieen von Italien und den Pro⸗ vinzialstädten, welche durch Erdbeben oder Feuersbrunst gelitten hatten, so wie seinen Freunden und einzelnen Senatoren, deren Census er erhöhte, unermeßliche Summen gegeben.““

Augustus ist in deniselben Jahre noch gestorben, in welchem er das Verzeichniß seiner Thaten schrieb, 4. u. c. T7 oder 14 nach Christi. Er hatte dasselbe nebst zwei anderen Voluminis seinem Testamente beigelegt. Von diesen zwei Voluminis enthielt eines seinen Willen in Rücksicht auf

sein Leichenbegängniß, das andere ein breviarium totins imperii, worin Augustus den Bestand der sämmtlichen Armeen und Finanzen verzeichnet hatte. Der Zusatz des gedachten Verzeichnisses, welcher beginnt mit Summa pecuniae, quam dedit (die Summe des Geldes, welches er 2.) und ein Resumé aus der ganzen Schrift bildet, ist natürlich bei Gelegenheit der ersten Veröffentlichung durch die obengenannten Erztafeln hinzugefügt wor

s den;

an das

Ter Epitomätor' wollte in möglichster Kürze das Hauptsächlichste aus der großartigen Thätigkeit des Kaisers zusammenstellen, die Glanzpunkte der Kaiserlichen Munifieenz. Die Wiedererhaltung dieses Zusatzes ist von nicht geringem Interesse. Wir lernen daraus mit Gewifheit, daß Augustus außer den unermeßlichen Summen, welche er auf Bauten, Volksspiele, auf Unterstützung der Kolonieen und der durch Erdbeben oder Feuer verunglück— ten Städte, endlich zur Erhöhung des Census seiner Freunde und Sena toren verwendete, blos zur Hebung des Aerariums, zur Unterstützung des Vosltes und für Pension der entlässeuen Soldaten die Summe von 2400 Millionen Sesterzlen, d. h.,, von 127,200,000 Rthlr. Pr. Cour. veraus— gabt hat!

8. Bie Wichtigkeit der Hamiltonschen Entdeckung wird sich in der von

aus den durch Terier bekannten Felsen-Reliefs des inneren Asiens nachweist. Was die Bemühungen betrifft, welche Herr Franz dem Augusteischen Marmor Ancyranum zugewandt hat, so bemerken wir hier vorläufig nur Folgendes: . Kaiser Augustus hatte bekanntlich ein von ihm selbst verfaßtes Verzeich: niß seiner Thaten hinterlassen, welches nach seinen Bestimmungen auf zwei Erztafeln eingegraben und vor das Mausoleum zu Nom aufgestellt werden sollte. (Sueton. Vit. Aus. xtr.) Dieses Verzeichniß wärt auf immer untergegangen, wenn nicht die niaßlose Huldigung, welche dem Kaiser in Klein Asicn zu Theil wurde, eine Abschrift davon gerettet hätte, Dort wurden ihm Tempel erbaut (Auguste, Dessert) und hier das Verzeich⸗ niß des Kaisers eingegraben. Tie einzige Abschrift ist in dem Vestibulunn eines verfallenen Augustus- Tempels in Ancyra in Galatien bereits 1554 aufgefunden worden und seitdem unter dem Namen Monuinentum ncht. rann bekannt. (Chishull. Antiq. Asiat. p. 165 34.) Die Wichtigkeit dieser Denkschrift wird durch den Umstand eihöht, daß die alten Geschicht⸗ schreiber, deren Werke auf uns . sind, in der Regel sie selbst nur bem Namen nach gekannt zu haben scheinen. Um so beklagenswerther ist es, daß das überlieferte Verzeichniß so viele Lücken hat, welche durch die gewonnenen Kopieen nicht ausgefüllt werden können. Von neuen Kopieen hat man keine Hülfe für Wiederherstellung des Textes zu hoffen, da die Seitenwände des Vestibulum, auf denen sich die sechs Kolumnen der In— schrift befinden, seit i700 noch größere Zerstörungen ersahren haben. Der⸗ gleichen Lateinische Dokumente wurden äber in Klein-Asien regelmäßig mit der Griechischen Üebersetzung versehen. Zwei Fragmente einer solchen Ueber setzung des Mon. ‚neyr,. hat bereits Pococke aufgefunden. Ein etwas grö ßeres Stück der Griechischen Uebersetzung, welches Theile aus dem Anfang und der Mitte des Lateinischen Textes enthält, ist von Arundell in Apol lonia in Pisidien aufgefunden worden, worüber im Monats Bericht der Ku— nigl. Akademie der Wissenschaften, Juni 1839, Nachricht gegeben worden ist. Dlese Fragmente waren jedoch zu geringfügig, als daß sie die Dunkelhei⸗ ten des Lateinischen Textes bedeutend aufzuhellen im Stande gewesen wä⸗ ren. Erst neuerlich hat W. J. Hamilton (iescarchi in As. uin. I. 1 A420 f. T. II. n. 102) in Ancyra ein großes Stück der Griechischen Uebersetzung zu Tage gefördert, indem er eine Mauer niederriß, welche eine längere Jüschrift auf der äußeren Mauer der Zelle des Augusteum ver— deckle. Er fand acht Kolumnen, jede zu 24 Zeilen. Von diesen sind die fünf letzten fast vollständig erhalten und geben den Schluß des Mon. Aneyr. in ununterbrochenem Zusammenhang. Die drei ersten Kolumnen sind verstümmelt und größtentheils noch durch einen Vorbau bedeckt, Zwischen der zweiten und dritten fehlen zwei Kolumnen, welche ebenfalls noch ver— mauert zu seyn scheinen. Alle diese 19 Kolumnen umtfassen die drei letz ten Tafeln, also die ganze zweite Hälfte Tes, Mon. Auczr,, Und so ist man in den Stand gesetzt, den größten Theil dieser zweiten Hälfte vollstän— dig wieder heizuse gn, Um zu zeigen, welche Gestalt das Mon. Aneyr. durch diese Entdeckung gewinnen wird, theilen wir hier einstweilen den Schluß desselben Crab. VI. s. 64d. mit den durch die Griechische Ueber⸗ setzung gegebenen Ergänzungen mit, welche durch Kursivschrift bezeichnet sind: In consulatu sexto et septimo, „ostudiim hedlu cizilid 0Gνmia extin- xeram, Per consensum univers orum Ine G rMñ ciinm rempublicam „iht radiidim ex mea potestate in Senatus Hoßhulisuι Roumi

Herrn Franz vorbereiteten neuen Ausgabe des Monumentum vnc yranum näher herausstellen.“)

Ferner theilte Herr Panofka eine höchst interessante Erklärung des Harpfien-Monumentes zu anthus mit, über dessen vier Seiten wir kurz Folgendes bemerken: ,

Auf der Ostseite im Mittelfelde befindet sich Jeus mit einer Wachtel und Gangmed mit einem Hahn als Liebesgeschenk, im Seitenfelde links die sondern Prokris, die Wurfspieß und

beiden Horen, im Seitenselde rechts nicht Artemis Morgen-Jägerin, mit den Liebesgeschenken des Minos, Jagdhund. Auf der Südseite bittet Aphrodite mit der Taube den thronenden Zeus Teleios um eine glückliche Ehe sür die Töchter des Pandareos: Äpfel und ovale Frucht in seinen Händen scheint Aphrodite als Symbole der Ehe zu empfangen. Auf jedem der beiden Seitenfelver raubt indeß eine Harphie eine noch mädchenhafte Tochter des Pandareos, mit ihr in den Armen davonfliegend. ö Auf der Westseite sitzen in den heiden Seitenfeldern Demeter und Kora oder Damia und Auxesia auf stattlichen Thronen einander gegenüber, Erstere eine Schale ausgießend, in der erhobenen Linken hielt sie Achren oder Mohnstengel, Letztere eine Blume und eine ovale Frucht haltend: zu dieser schreiten die brei Horen, um sie abzuholen in das Reich des Pluton. Tie lalbsängende Kuh auf dem Pilaster sombolisirt das Verhältniß der Demeter und Kora zu einander. Tie Rordseit'' zeigt in der Mitte den Pluton sitzend, dent Krieger Sarpedon, der, als Gründer der Kretischen Kolonie in Panthus genannt und in einem eigenen Tempel, Sarpedonion, daselbst verehrt ward, einen Helm reichend. Dieser Helm, den Hades auch dem Perseus lieh, ist, ein Symbol der Finsterniß, so wie auch die Sau neben demselben wegen ihrer grauen oder schwarzen Farbe mit Finsterniß, Unterwelt und Erdgottheiten zusammenhängt. Die beiden Seitenfelder zeigen gleich denen der Südsrite Harpoien mit Töchtern des Pandareos im Arm auf Drachen; rechts sitzt tine fünfte Tochter staunend und verlassen am Boden, etwa, Aedon, die, in eine Nachtigal, Philomele, verwandelt, die Botin des Frühlings wird. Endlich vindizirte Herr Dr. Curtius, welcher mehrere Jahre in Athen verlebte, in einem Vortrage den Theseustempel daselbst seinen von Alters her ererbten Namen, im Gegensatze gegen Professor Noß; welcher in ihm einen Tempel des Ares erkennen will Auͤßer der durch aus zutreffenden Dertlichkeit, welche nur der ersteren Bestimmung günstig seyn könne, suchte r' diefes namentlich aus den noch vorhandenen Neliefs zu beweisen. In den Metopen, so weit solche mit Skulpturen geschmückt sind, so wie in der Centaurenfchlacht über dem Posticum seven nach alter Sage Theseus und Heraeles gemeinlam verherrlicht worden, während in den Kämpfen der Reliefs über der Vorzelle nur der erstere, Heros, zu erkennen sey. Inter= essant war es hierbei, zu erfahren, daß der aus sechs Marmortafeln von se fünf Figuren gebildete Fries nur die zweite von Süden gerechnet enthält deren viet durch die Verwechselung zweier Platten, der vierten

*) Wir glauben die Freunde des llassischen Alterthums bei dieser Ge— legenheit darauf aufmerksam machen zu müssen, daß fast gleichzeitig mit

arbitrium transtuli; quo pro merito meo Senats me uhpellucuCs AIugustum, et laureis postes aedinm menrum viZnmmit osiHd corond civica super eds atque unle ianuam meam, et qua est ddisus in uricm Juliam, posthae d SendHus gizibusque milis wer inscnis „ömem erte virtutis, clementide, iuslibiCse, piSldHis est posiius

Herrn Franz ein junger talentvoller Französischer Philolog, Herr Egger, (Prosesseur suppläant à la Faculté des lettres de Paris et maitre de consérences à . normale) eine Wiederherstellung der Fragmente des Monnmentum Ancyranum versucht hat. Sie findet sich in dem von ihm vor kurzem herausgegebenen Werke unter dem Titel: »-afni 3rrmonis

clypeus aureus, quod ductoritule unus omntlum post iominum

vetustioris reliquine selectae.“ Anmerk. der Redact.

esecit Capitodiuim, lamm que deu

incendioque consumpiis dl das von Herrn Panofka so eben herausgegebene erste Hest einer Sammlung

beläuft sich auf 2400

und fünften, im Stuartschen Werke, eine verkehrte, die ganze Darstellung

verwirrende Anordnung erhalten hat.

wieder her, so ist die Vertheilung der Gruppen höchst regelmäßig:

Stellt man die ursprüngliche Anordnung

Zu je⸗

der Seite isolirte Kämpfer, darauf folgend je drei und drei sitzende Götter Figuren und zwischen ihnen auf den beiden mittleren Platten der Haupt⸗

kampf, so daß nun die Figur des Theseus,

ausgezeichnet, die mittlere Stelle des ganzen Neliefs einnimmt.

durch einen langen Mantel

Die Kämpfe

selbst bezog Herr Curtius nach dem Vorgange von Dr. Ulrichs auf die Bestegung des Eurvstheus und die Wiedereinsetzung der Herakliden durch

Theseus in ihre väterlichen Rechte. In den Götter Nechten die den Angivern zugethanenen Poseidon Linken dagegen die Beistände des Theseus und der und Athena.

Figuren erkannte er zur

, Hera und Anes, zur

Herakliden: Zeus, Hebe

Für die im Vergleich mit den Perikleischen Werken älterer

Zeit des Kimon sey außer dem allgemeinen Stole der Umstand sehr be— zeichnend, daß, während der ganze Tempel aus pentelischem Marmor errich— tet ist, Lie Reliefs dagegen aus parischem gearbeitet sind, indem man in sener früheren Periode Athenischer Kunst den pentelischen Marmor für

Bildwerke anzuwenden noch nicht gewagt habe.

Unter den zur Ansicht mitgetheilten Abbildungen erwähnen wir blos

„Bilder Griechischen Lebens“ die als rei geführte Auswahl der vorzüglichsten Darstellungen chen mythologischen Auswahl sich anschließt, die in

ͤhhaltige und wohl aus— antiker Sitte der ähnli⸗ O. Müller's „Denk⸗

mälFern alter Kunst“ leider unvollendet geblieben ist. 3

Meteorologische Beobachtungen.

Nachmittags Uhr.

Abends 10 Uhr.

Morgens

1543 6 Ubr. 2

17. Mär.

Nach einmalier Ite obachtung.

*. 7 337,

Lust druck.... Lustwärume ... LThaupunkt, .

Hunstsäüttigung

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Win l Wolkenzag ... Lagesmittel: 333,91 Par... w

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Aus dünstung (, 011 Rh.

Niederschlag O.

Würme wechsel . , 4 1,0” R.

75 pCi. NW.

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ben 18. Mürz 1843.

Hr. Cour.

Fonds. . cl. Geld.

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Pr. Cour.

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1045 Erl. Pots. Bisenhli.

do. do. Prir. ObI.

St. Seh uld- Sch. Preuss. Euglisehe Oblizzat. 30. Prüm. Sch. der, Sechandlun.

kKur- u. Neumürk.

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Schuld verschr. ö 102 102 Stadt- 35 10635 103

Berliner

Obligationen. . Rhein. Eisenb. Dauz. do. in Th. 48 Westpe. Pfundbr. 3 103 102 G Tssh. Pos. do. 4 106 /

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Schlesische do. 32 Disconto.

Md. Lp. Kisenl-. do. do. Prior. Obi. 2 rl. Anh. kisenb. do. do. Prior. Ol. hüss. Elb. Kisenb. do. do. Prior. ObI.

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Thlr. zu 30 Sgr. Brief. Geld.

Amesterdam 2 (160. . 300 Me. 300 Me.

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Loudon

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Sonntag, 19. März. Oper in 5 Akten, mit Ballet.

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verhängnißvolle n Dumas, von F. von Holbein.

des Alexander

ecclesia, oder: Geliebten. e

Sonntag, 19. März, Eulenspiegel, Schabernack. ) J. hren , Musik von A. Müller.

Borgia.

Sonntag, der Guitarristin . M. A. Russo und Krüger, gern. Numerirte Billets der Musikhandlung von

Nina Morra, und einigen

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Kur

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Pass.

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50h Spaun. Rente 28. Pass. —. Petersburg, 10. Mürz. Lond. 3 Met. 37 55. ; do. 500 RFI. 842. do. 200 RI. 283.

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Preußische Staats-Zeitung.

Alle Post- Anstalten des In- und Auslandes nehmen Gestel- lung an, für Gerlin die Expedition der Staats - Zeitung: Friedrichsstrasse Nr. 72.

M 79.

Berlin, Montag den 206en März

.

1843.

Die vierteljährliche Pränumeration der S Zei ü . C i

. n Staats-Jeitung beträgt 2 Rthlr. Preuß. E

9 1e, e,. in r Cour. für das Inland. B ö J ;

ee 4 Nr. 72) gemacht, . jeder innerhalb der Ringmauer der Stadt wohnende Pränumerant 5 2. a n n , ,, ,,,

dann 9 Sheer re, e,. frei ins Haus gesandt. Auswärtige, des In- oder Auslandes, bewirken ihre Bestellungen rechtzeitig bei den res post, schon den Abend vor nicht mit Gewißheit die Nummern erwarten, die vor der hier eingegangenen Meldung erschienen sind. 1 resp. Post Aemtern; wer dies versaumt,

Für einzelne Nummern des Blattes ist der Preis 2

Sgr.

Inhalt.

Amtliche Nachrichten.

Landtags-Angelegenheiten. Provinz Preußen. Berathungen über die Ergänzungs-Vorschriften wegen Wählbarkeit zu Landraths⸗ Aemtern, so wie über die Allerhöchsten Propositionen, das Subhastations⸗ und das Executions-Verfahren betreffend.

Frankreich. Deputirten- Kammer. Paris. Vermischtes. Briefe aus Paris. (Die Proposition wegen Verminderung der Beam⸗ n in der Deputirten⸗Kammer; Don Carlos; Lauheit der Kammer bei Berathung spezieller Gesetze. Das Kabinet und die Opposition in der Frage der Beamten; der Türkische Botschafter.)

Großbritanien und Irland. London. Parlaments-Verhandlun= gen. Die Bischöfe und das Ministerium. Ueber das Verdikt zu Gunsten Macnaughten's. Schluß des Chartisten-Prozesses und Grund⸗ züge der Volks-Charte. Annahme einer Repeal-Resolution in Dublin. Ankunft von Schiffen und Geld von China. Vermischtes. Korngesetz-Debatten. Schreiben aus London. (Blicke auf Indien und China; die, Korn-Frage.)

Belgien. Schreiben aus Brüssel. (Die Entscheidung der Zucker⸗Frage durch die Nepräsentanten⸗ Kammer und ihre wahrscheinlichen Folgen; Eisenbahn-Verbindung mit der Deutschen Gränze.)

Deutsche Bundesstaaten. München. Biplomatisches Corps. Hannover. Eisenbahn-Direction. Stuttgart. Schluß des Kom— missions Berichtes über die Kriminal-Prozeß⸗-Ordnung. Wiesbaden. Stände ⸗Versammlung.

Desterreich. Wien. Aerztliche Bülletins.

Portugal. Lissabon. Konflikt mit dem Römischen Hose über die

Ernennung der Bischöfe. Duro-Compagnie. .

Griechenland. Brief aus Athen., (Toöd des Theodor Kololotronis; llrichs / Untersuchungen über die Attischen Häfen.)

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. Ne w- No rt. Bericht des Repräsentantenhaus-Comité's über die Oregon⸗Bill. Vermischtes.˖

Brasilien. Rio Janeiro. Anfertigung von Einfuhr-Tabellen mit Hinsicht auf Tarif⸗Aenderungen. Ministerwechsel. Defizit. Ver⸗ mischtes. Maranhao. Eifersucht zwischen den Englischen und Fran- zösischen Interessen. Schomburgh's Rückkehr nach Demerara.

La Plata⸗Staaten. B uenos⸗Ayres. Uebermuth des Volks in Folge des Sieges über Nivera. Erklärung des Englischen Gesandten.

Ostindien. Bom bay. Lord Ellenborough's Konferenzen und Aufenthalt.

China. Sin capore. Gereizte Stimmung zwischen Chinesen und Eng—

n,. . rücksichtsloses Benehmen der Englischen Kaufleute. Un— erhandlungen von S ; seichs mi Regi Tahiti . Seiten Frankreichs mit der Regierung von Tahiti.

Wissenschaft, Kunst und Literatur. Königliche Schau spiele. Rückblick auf die im vorigen Jahre aufgeführten neuen und neu ein— stu dirten Dramen und Lustspiele.

Amtliche Uachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem evangelischen Pfarrer Wülfingh in Hamm den Rothen Adler-Orden vierter Klasse zu verleihen; Den Justizrath Krah zum Ober-Bürgermeister der Stadt Königsberg in Pr.; und Den Bürgermeister Bertram zu Halle zum Ober-Bürger—⸗ meister daselbst zu ernennen. . Se. Hoheit der Herzog Eugen Erdmann von Württem⸗— berg ist von Breslau hier eingetroffen.

Heute wird das 10te Stück der Gesetz⸗Sammlung ausgegeben, welches enthält: unter . ; Nr. 2336. Die Verordnung wegen einiger Ergänzungen und Abän⸗ derungen des Feuer-Sozietäts-Reglements für die Pro⸗ vinz Westphalen vom 5. Januar 1836 D. d. den 10. Februar 1843.

2337. Das Privilegium wegen Emission auf den Inhaber lautender Obligationen über eine Anleihe der Berlin⸗ Stettiner⸗Eisenbahn⸗-Gesellschaft zum Betrage von 500 9000 Nthlr.; vom 13 ejcl. m. und

2338. die Allerhöchste Kabinets Ordre vom 14 ej, betreffend den Tarif zur Erhebung des Brückgeldes an der Lippe⸗ Brücke am Flahm bei Wesel.

Berlin, den 20. März 1843. Debits-Comtoir der Gesetz-⸗Sammlung.

Landtags - Angelegenheiten.

6. Provinz Preußen. tönigsberg, 12. März. In der zweiten Plenar-Si un kam die Allerhöchste Proposition, betreffend die Verordnung . gänzung der Vorschriften über die Wählbarkeit zu Landraths⸗ emtern, zur Berathun „welche zum Zweck hat, bei den Land⸗ raths⸗Wahlen der Berücksichtigung solcher Gutsbesitzer, deren Interesse mit dem ihrer Kreise auf eine dauernde Weise verbunden ist, eine ver⸗ stärkte Gewähr zu verleihen und den Uebelständen abzuhelfen, welche aus einer Ungehung der eigentlichen Absicht der gesetzlichen Vorschrif-= ten sich ergeben. Es begann die Erörterung mit der Frage, ob das Bedürfniß einer solchen Verordnung, welches nach Inhalt ber mitge⸗ theilten Motive in der Rhein⸗Provinz zur Sprache gebracht ist, all⸗

wurde einerseits bejaht, weil nach der bestehenden Gesetzgebung und nach alt hergebrachter Ordnung den Ständen das Recht beiwohne, aus ihrer Mitte den Landrath zu wählen und dasselbe illusorisch werde, sobald es umgangen werde könne. Maßregeln hiergegen seyen um so mehr Bedürfniß, als es allerdings wünschenswerth wäre, daß der Landrath längere Zeit als Grundbesitzer im Kreise gelebt habe, von den Bewohnern desselben gekannt und mit deren Verhãltnisfen ver⸗ traut sey. Nur ein, mit dem praktischen Betriebe des Landbaues, heannter Kreisvorstand könne den dienstlichen Anforderungen in allen Beziehungen genügen, die Bedürfnisse der Grundbesitzer erkennen und deren Vertrauen erwerben. Daß auch in hiesiger Provinz durch Scheinkäufe oder bedingte Käufe von Rittergütern vorübergehender Grundbesitz erworben und darauf eine Landrathswahl gegründet wäre, n j n. gestellt werden. Sonach stelle sich das Bedürf⸗ einer solchen Verordnung heraus ffe dasselb hee. (; ien. g heraus und man hoffe dasselbe dadurch Hierauf wurde entgegnet, daß einzelne Fälle dieser Art noch kei⸗ nesweges das Bedürfniß einer allgemeinen dae l ber ihabe, um so weniger als man annehmen könne, daß diese Fälle nur da einge⸗ kreten wären, wo es an Rittergutsbesitzern gefehlt habe, welche ein Landraths-Amt zu übernehmen geeignet oder geneigt gewesen. Im entgegengesetzten Falle könne man mit Sicherheit annehmen, daß die Wahl jederzeit und zunächst auf Gutsbesitzer fallen werde, welche längere Zeit im Kreise gelebt und sich des Vertrauens der Wähler würdig gezeigt haben. Wo dies aber nicht möglich sey, und sich der Blick der Wähler auf andere Personen richten ze dürfe im Allge⸗ meinen nicht bezweifelt werden, daß Letztere mit dem Vertrauen der Stände beehrt und durch die Königlichen Behörden geprüft, sehr ge⸗ eignete Landräthe seyn würden. Mehrere Fälle dieser Art wären allgemein, bekannt, Der nothwendige Erwerb eines nach der Allerhöchsten Kabinets Ordre, vom 23. März 1839 nicht mehr aufzugebenden Grundbesitzes gewähre vollständige Bürg⸗ schaft, daß der Landrath, die ständischen und landwirthschaft⸗ lichen Interessen des Kreises nicht verkennen werde, und man könne sich auf keine Weise davon überzeugen, daß durch Ankäufe lurz vor der Wahl und selbst durch bedingungsweise Käufe vom Geiste der bestehenden Verfassung abgewichen werde. Scheinkäufen aber sey durch die erwähnte Allerhöchste Kabinets-Ordre bereits ge⸗ nügend vorgebeugt. Wenn hiernach das Bedürfniß der Verordnung nicht anerkannt werde, so glaube man noch weniger, daß dieselbe den beabsichtigten Zweck erreichen könne. Es gäbe so viele Mittel und

Wege, Scheinfäufe und, Käufe mit Bedingungen zu negociiren, daß in dieser Beziehung allen Eventualitäten schwer vorzubeugen sey. Ferner fand man, daß bei einer noch größeren Beschränkung der Wählbarkeit häufiger als bisher das Devolutionsrecht der Königlichen Behörde geltend gemacht werden würde, welches bekanntlich eintrete sobald ein Kreis nicht geeignete Kandidaten vorzuschlagen wisse. 66 werde hierin eine Beschränkung der bisherigen ständischen. Befugnisse erblickt, welche sehr empfindlich werden könnte, da in wenigen Kreisen 34. ,, k seyn möchten, welche seit längerer Zeit im Besitz, und eben so geeignet als geneigt se ürden, ei

, zu h g ; 6 e n nn, In Folge der von den angeführten Gründen ausgehenden De— P batte beschloß der Landtag, mit 88 Stimmen 4 ; 8eme, Sr. Majestät den König mit der Bitte anzugehen, die bisherigen Verordnungen in Betreff der Landraths-Wahlen auch ferner unver⸗ ändert bestehen zu lassen.

Demnächst kam die Allerhöchste Proposition, betreffend die zum Zwecke einer Auseinanderse zung eingeleiteten Su bhasta tionen zur Berathung. Die wohlthätige Absicht derselben, welche dahin geht, daß die zu, dem benannten Zwecke eingeleiteten Subhastationen den Miteigenthümern gegenüber zwar die Folgen einer nothwendigen Sub— hastation haben sollen daß jedoch die Rechte der eingetragenen Gläu⸗ biger, der Pächter, Miether ꝛc, dadurch nicht alterirt werden dürften, wurde allgemein anerkannt. Die Versammlung erklärte einstimmig daß der vorliegende Gesetz⸗- Entwurf einem vielfach bemerklich gewor⸗ denen Uebelstande abhelfen werde. Dasselbe Ergebniß hatte die Be—⸗ rathung über die Allerhöchste Proposition wegen Belassung des Bett⸗ werks für den Schuldner und seine nächsten Angehörigen bei allen Arten von a , , ,, und wurde einstimmig beschlossen, auf die Emanirung beider Gesetz Entwürfe in der, der wohlthätigen Absicht Sr. Königl. Majestät völlig entsprechenden vorliegenden e. anzutragen. Ferner wurde eine Petition berathen, in welcher der Umstand näher ausgeführt war, daß in vielen Fällen ein gesetzlicher Zwang obwalte Eigenthum den vom Staate bestellten Beamten anzuvertrauen, daß daffelbe mitunter durch Veruntreuung und Fahrlässigkeit Letzterer ver= loren gehe, und in solchen Fällen den Beschädigten ein Regreß-⸗Anspruch nur an die Beamten zustehe, bei der Vermögenslage diefer in der Re= gel aber illusorisch sey. Die hieraus für den Betheiligten entstehende Gefahr sey um so größer, wein aus ökonomischen Rücksichten die Pen⸗ sionirung ünfähiger, alterschwacher und sonst bee ff Beamten hinausgeschoben werde, und es erscheine dadurch der Antrag gerechtfer⸗ ligt, daß in solchen Fällen, welche besonders häufig bei Deposttal⸗ Beamten, Lootsen Ac. eintreten, der Schadenersatz vom Staate geleistet und ein gültiger Regreß⸗Anspruch an diesen gesetzlich anerkannt wer⸗ den möge. Es wurde in der Versammlung r re daß die

indem namentlich bei dem durch Lootsen 2c. verursachten Schaden der r uff eines schuldbaren Versehens, so wie der . . e herbeigeführten Beschädigung in der Regel schwer . sey. Dagegen wurde der Antrag in Betreff der Beamten der Depositorien und aͤhnlicher Anstalten, zu deren Benutzung eine zwangsweise Ver⸗ pflichtung stattfinde, unterstützrt. Es wurde zwar bemerklich gemacht, daß dem Publikum bei der Sicherstellung in Depositorien nicht aller

Einfluß entzogen sey, indem der Deponent die Befugniß und Ver⸗

Garantie des Staates in solcher . erkannt werden dürfe,

gemein und namentlich in hiesiger Provinz stattfinde. Diese Frage

pflichtung habe, zur Sicherstellung seines Eigenthums Vorschläge zu

machen, und erst, wenn dies binnen sechs Wochen nicht gesche n , die en das betreffende, Gericht bestimme. Indessen erklärte 9 ige, sammlung einstimmig dafür, bei Sr. Majestät darauf anzutragen, daß in den erwähnten Fällen der Regreß-Anspruch an den Staat ver⸗ stattet werde.

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Zeitungs -MUNachrichten.

Auslan d.

Frankreich.

; Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 14. März. Zu Anfang der heutigen Sitzung verlas Herr Duvergier von Hau⸗ ranne den durch die Büreaus gegangenen Vors 6 in Bezug auf die Abschaffung des geheimen Skrut niums, und erklärte, daß er den selben am künftigen Montag entwickeln werde. Ein Gleiches geschah von Herrn von Sa de, in, Betreff seines Vorschlages wegen der In⸗ kompatibilitäten. Der übrige Theil der Sitzung ward mit Berathung

Man wünsche sehr, sein Verlangen zu erfüllen,

des Gesetz⸗Entwurfs über die Form der Notariats⸗Akte ausgefüllt. Herr von Lascases stattete außerdem noch, im Namen der Kom⸗ mission, Bericht ab, über den Gesetz- Entwurf, durch welchen ein Kre⸗ dit von 2,509,000 Fr. für Guadeloupe verlangt wird. Er trug ein⸗ fach auf die Annahme desselben an. Die Kammer wollte sogleich zur Abstimmung schreiten, aber der Präsident bemerkte, daß das Re⸗ glement ihn zwinge, das Votum wenigstens bis morgen zu verschieben.

Paris, 14. März. An der Spitze der Subscriptions⸗Liste Guadeloupe, welche in den heutigen * an , 6 gil i König mit 20,000 Fr., die Königin und Madame Adelaide, jede mit 10900 Fr.; der Herzog von Montpensier mit 1000 Fr. und die Prin⸗ ffn n nnn n. , mit 1000 Fr.

eber den Vorschlag des Herrn von Sade äu

Journal des Débats in . Weise: Tr wl gk welcher der Kammer schon viermal, unter verschiedenen Formen durch die Herren Gaugier, Remilly, Mauguin und Ganneron, vorgelegt wurde, ist bis jetzt noch niemals von einem Resultate begleitet ge— wesen, Die beiden letzten Male wurde derselbe sogar von der Kammer nicht in Ueberlegung genommen. Herr Guizot und die übrigen Mi- nister haben gestern in ihren respeltiven Büreaus erklärt, baß das Ministerium entschlossen shr den Vorschlag zu bekämpfen; mittlerweile haben sie sich darauf beschränlt, ihr Bedauern darüber auszudrücken ö en eln die f n sich endlich ernstlich mit ihren egislativen Arbeiten beschäftigen wollte, die alt ü ĩ solche . erneuert erer nuin . ö

Die France behauptet, daß Don Carlos seit seiner ü Bourges schon zu dreien verschiedenen Malen ö. n ,, Philipp geschrieben habe, um Pässe ins Ausland zu erlangen, un daß man ihm, statt aller Antwort, immer mündlich habe sagen lassen:

möglich. aber es sey nicht

Herr Thiers hat, wie die hiesigen Blätter meld Könige von Bayern den St. Hubertus⸗Orden n, a. gbrscꝰ . 1 6 . Course waren an der heutigen se, ge von Gewinn⸗Realisationen, ü ĩ Rente ging von 82. 35 auf 82 10 i. ,,

** Paris, 14. März. Die Opposition sucht i tirten· Kammer so viel möglich . . 4 gen. Zum siebentenmale macht sie einen Antrag, der den Zweck hat, die Unvereinbarkeit gewisser öffentlicher Functionen mit dem Nandal als Deputirter darzuthun. Diesmal hat Herr von Sade die Initia⸗ tive ergriffen. Der Antrag ist im Grunde derselbe, wie der des Herrn Ganneron im vorigen Jahre; es handelt sich ganz offen darum eine gewisse Anzahl von Beamten aus der Kammer auszuschlie en oder solche Bedingungen aufzustellen, daß diese Beamten keine 6 hätten, einen Sitz in der Kammer einzunehmen. Herr Guizot, welcher es sich in seinem Büreau vorbehielt, die Motive seiner Oppositlon gegen den Antrag vor der Kammer zu entwickeln, dürfte in dieser Beziehung sich etwas im Widerspruche mit sich selbst befinden. Als er nämlich im Jahre 1838 mit den Herren von Reémusat und Du⸗ vergier von Hauranne die Revue frangaise xredigirte, unterstützte der Letztere die Frage 4 der Inkomptabilitäten mit vieler Wärme und wurde von Herrn Guizot nicht desavouirt. Der Antrag des Herrn von Sade ist offenbar ein Angriff, für den allein die Linke die ganze Verantwortlichkeit zu übernehmen hat. Was wird nun Herr von Lamartine thun, der gegen e r einer von den Chefs der Linken ist und sich mehrmals auf das Energischste gegen die Ausschließung der Beamten aus der Kammer n, ,. hat? Er kann unmög⸗ lich eine Ansicht aufgeben, die von einiger Wichtigkeit seyn muß, da die Frage, n 3 sie betrifft, zum siebentenmale vor die Kammer ge= bracht wird. Es wird schwierig für den ausgezeichneten Redner seyn, nicht das Wort zu nehmen und sich nicht abermals über einen Antrag auszusprechen, der in jedem Jahre mit derselben Beharrlichkeit ge= macht wird. (S. den nachfolgenden Brief; . Der Marquis von Larochejacquelin ist bei seiner beabsichtigten (und bekanntlich von der Kammer verworfenen) Interpellation wegen der . enhaltung des Don Carlos kaum von sieben oder g legitimi . Depütirten unterstüßt worden, obgl deren 25 n der Kammer sind. Es scheint übrigens, daß man über das sal des Don Carlos nichts festseßen will, Git drei die dringenden Reclamatlonen des Neap oli anis=

Erfolg geblieben und ber Infant wird beffer