1843 / 118 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

tes; zu wünschen sey es nicht, daß die Staats Regierung in die 8 wa g nh ger h ner, hereinbringe, die in der Bundes Gesezzgebung nicht enthalten sind. Es sey sehr zu wünschen, daß die Regierung von dem ihr nie streitig zu machenden Rechte, weiter zu gehen, als die Bundes⸗Gesetzgebung, keinen Gebrauch mache. Wenn man der bisher gesetzlich nicht bestandenen in Sachsen unerhörten Nachcensur das Wort reden wolle, so glaube er, werde der Nachtheil davon ein so großer seyn, daß es besser sey, das ganze Gesetz bleibe in dem alten Zustande.“

Nostitz und Jänckendorf: „Zuvörderst habe er auf die Aeuße⸗

rung des Herrn Vice-Präsidenten, die sich auf Nachcensur bezog, zu bemerken, daß hier von Nachcensur nicht die Rede sey; denn es handle Die Frist von 24 Stunden habe

sich hier um censurfreie Schriften. feinen anderen Zweck, als es solle den Behörden Zeit ge⸗ geben werden, Kenntniß von einer censurfreien Schrift zu nehmen, um, da nöthig, noch zeitig genug der Verbreitung derselben entgegenzutreken. Die Regierung habe die

ob, den Mißbrauch der Presse zu verhindern. Finde nun keine Censur nach dem Abdruck gegen eine gemeingefährliche Schrift einzuschreiten.

Uebrigens sey diese Bestimmung keinesweges deshalb aufgenommen worden, weil sie auch in Preußen bestehe, sondern weil nach der

r enz der Regierung ohne sie eine wirksame Beaufsichtigung

der Presse unmöglich sey. Man habe demnächst über die Höhe der Strafe sich geäußert. Die Regierung gehe freilich davon aus, daß die Strafen hoch seyn müssen, üm wirksam zu seyn. Uebrigens seyen dergleichen hohe Strafen gar nicht etwas so Ungewöhnliches in unserer

Gesetzgebung.“

Stuttgart, 21. April. Diesen Nachmittag ist der Prinz Peter von Oldenburg mit Familie, zum Besuche Ihrer Königlichen Majestäten hier eingetroffen und in dem Königlichen Residenzschlosse abgestiegen.

. 1.

O Madrid, 15. April. Die Feiertage der helligen Woche haben eine Unterbrechung der Sitzungen der Cortes herbeigeführt. Um desto häufiger fanden jedoch während dieser Zeit die Versamm⸗ lungen der Minister statt, denen der Regent selbst einige Male bei wohnte. Die Minister erheben von ihrer Seite Einspruͤch gegen die Behauptung, daß die Regierung in Folge der durch den Kongreß be schlossenen Verwerfung der Wahlen von Badajoz eine Niederlage er litten hätte. Da wir, sagen sie, bereits vor die fem Ereignisse unsere Entlassung erbeten hatten, so können uns die Folgen der Abstim—⸗ nung keinesweges berühren. Unterdessen scheinen doch diese Minister sich mit dem Regenten darüber verständigt zu haben, daß die Haupt Elemente, aus denen das abgehende Kabinet zusammengesetzt war, auch dem neu zu bildenden zur Grundlage dienen sollen. Man ver— sichert nämlich, der bisherige Marine-Minister Capaz, ein thätiger und sich des vollsten Vertrauens des Regenten erfreuender Mann, sey dazu bestimmt, an die Spitze des neuen Kabinets zu treten, in welchem auch der Finanz-Minister Calatrava, der durch den Einfluß eines frem⸗ den Diplomaten unterstützt wird, seinen bisherigen Platz beibehalten werde. Die übrigen Mitglieder des neuen Ministeriums müßten frei= lich, falls die Regierung sich die Stimmenmehrheit des Kongresses sichern will, der Majorität desselben, also der Eoalition angehören.

Die Schwierigkeit besteht demnach in der entschiedenen Abneigung, welche alle dieser Coalition angehörenden Personen zeigen, sich einen Ka binet anzuschließen, in welchem auch nur ein einziger der so laut verur theilten Ayacuchos verbliebe. Der Negent hofft, diesen Widerstand besei tigen zu können, indem er mehreren der entschiedensten Gegner der Regie rung persönlich zuredet, einige Nachgiebigkeit zu zeigen und sich mit seinen vertrauten Rathgebern auszusöhnen. Jene erblicken aber in der Weigerung des Regenten, ein ausschließlich aus Mitgliedern der Con tion bestehendes Ministerium zu bilden, die Absicht, die Anhänger der Opposition unter sich zu entzweien, um dann die schwankende Hal tung der Cortes und den zwischen beiden Kammern eintretenden Wi— derspruch zum Vorwande zu nehmen, um jene abermals aufzulösen. Eine baldige Verständigung des Regenten mit den hervorragendsten Mitgliedern des Kongresses und zu diesen darf man die, mit denen er bisher unterhandelte, nicht mit Recht zählen wäre sehr zu wünschen, wenn es dem Lande anders daran gelegen seyn muß, daß der Uebergang der höchsten Gewalt in die zarten Hände der Königin, ohne neue Erschütterungen herbeizuführen, stattfinde.

Aller Augen sind auf jenen Zeitpunkt gerichtet, und je nachdem die verschiedenen Parteien die Gestaltung der Zukunft zum Gegenstand ihrer Berechnung machen, wünschen diese eine Beschlennigung, jene eine Verzögerung des Eintretens des verhängnißvollen Augenblickes. Die geheimen Rathgeber des Regenten, die Personen, die so eben durch eine Abstimmung des Kongresses als Verfälscher der Wahlen dargestellt wurden, suchen den Herzog de la Vitoria unverholen zu überreden, die Abstimmung wäre gegen ihn persönlich gerichtet, und die Coalition werde einen Schritt weiter thun: ihn der Regentschaft entsetzen, um sie dem Infanten Don Francisco zu übertragen. Diese Zuflüsterungen scheinen ihre Wirkung nicht ganz zu verfehlen. Der Regent soll sich beunruhigt zeigen, und jene vertrauten Rathgebenr be nutzen diese Stimmung, unt gewisse Maßregeln vorzubereites, denen er, besser unterrichtet, schwerlich seine Zustinmmung geben dürfte. Geheime Agenten bereisen das südliche Frankreich, um die ausgewanderten Spa nischen Karlisten mit Geld zu unterstützen, und sie zu überreden, einen Einbruch über die Gränze Cataloniens zu unternehmen. So melden wenigstens von dort her eingehende Briefe. Die Gegner des Re— Jenten behaupten, die Spanische Regierung selbst habe jene Agenten

abgeschickt, um den Narlisten eine Falle zu legen und eine neue Ver wickelung der Lage herbeizuführen, die als Vorwand aufgestellt wer

den solle, um die Nothwendigkeit einer Verlängerung der Regentschaft /

h n be T arhh tn, Zu gleichem Behufe sollen dieselben?vertran en »athgeber ihren Freunden in den Provinzen den Wink gegeben

haben, Adressen von allen Seiten einzuschicken, in denen der Wunsch,

Espartero möchte die Regentsch 8 . . ; 9 Jentschaft noch auf eine Reihe von Jahren bei—

bed gsen auszudrücken wäre, Gerüchte dieser gie wenig begrün⸗ et sie seyn mögen, halten das Land' in beständiger Unruhe und ver— hindern Regierung wie Cortes, sich ihrem Berufe, die Lage der Na tion durch weise Gesetze und seste Voll s ; ; ernsthaft zu widmen. .

Vereinigte Staaten von ord- Amerika.

O New⸗Mork, 1. April. Ich habe ber its mi hen n= deutungen auf das Schreiben hingewiesen, in wor chli e, i, dem General Cass den Empfang seiner Protestation in Betreff des Durchsuchungs Rechtes anzeigte. Das Dokument ist von solchem In-

teresse, daß ich Ihnen dasselbe vollständig mittheilen zu müssen glaube.

Es lautet: Par is, 26. Mai 1842. Herr General! Ich hatte seiner Zeit das Schreiben empfangen, mit welchem Sie unter dem 13. Februar mich beehrt hatten in Betreff des am 20. Dezember unterzeichneten Vertrags zwischen den Bevollmächtigten von Jrantreich, Oestemejch, Großbritanien, Preußen und Rußland, zu dem

Dem entgegnete der Staats Minister

Pflicht, dieses zu thun; denn nach 8. 35 der Verfassungs Urkunde liege ihr

ehung derselben zu verbessern,

516

Zwecke, zu einer wirlsameren Unterdrückung des Sklavenhandels zu gelan⸗ gen. Indem Sie mir den Wunsch ausdrückten, daß die Regierung des Königs diesen Vertrag nicht ratisiziren möge, sagten Sie mir, daß Sie

Ihrer Negierung Rechenschast über einen Schritt ablegen würden, den Sie

ohne Ermächtigung, unter ihrer Verantwortlichteit thun zu müssen glaub— ten; und daß, so bald Ihnen von dessen Gutheißung oder Des avonirung Nachricht zugekommen seyn würde, Sie sich beeilen würden, mir davon Kenntniß zu geben. Ich habe so eben mit Ihrem Schreiben vom 3ten

d. M. die Abschrift desjenigen empfangen, welches Herr Webster an Sie

gerichtet hat, um Ihnen die vom Präsidenten Ihrer Depesche vom 13. Fe bruar ertheilte Rutheißung zu melden; und da diese Depesche hierdurch einen offiziellen Charafter erhalten hat, dessen sie bisher entbehrt hatte, so glaube ich nicht länger eine Antwon verschieben zu dürfen, die früher mir zu frühzeitig geschienen hätte.

Sie drücken mir die Besorgniß aus, mein Herr, daß der Vertrag vom 20. Dezember von Seiten der Fontrahirenden Parteien eine Verbindlichkeit feststellen möchte, ein neues internationales Prinzip zu schaffen, welches dem durch seine Stipulationen geregelten Besuchsrechte, die Schiffe selbst derje⸗ nigen Mächte unterwerfen würde, die keinen Theil daran genommen hätten. Da der Alt, um den es sich handelt, von der Regierung des Königs nicht ratisizirt worden ist, und folglich in diesem Augenblicke, was Frankreich an

irgend eine Erläuterung einzugehen. Aber die zwischen Frankreich und den Vereinigten Staaten bestehenden freundschaftlichen Verhältnisse machen is mir zun Pflicht, durch offene und vollständige Austlärungen jedem Mißver ständnisse entgegen zu fommen; und überdi?s haben wir bestäindig in dieser Angelegenheit zu gerade und logale Absichten gehegt, als daß wir nicht mit Eifer die Gelegenheit ergreifen sollten, sie ans Tageslicht zu bringen. Es kommt mir nicht zu, den Werth de Folgerungen zu erörtern, die Sie in Betreff der besonderen Absichten des Londoner Kabinets, aus ge wissen Stellen der von Lord Palmeiston und von Lord Aberdeen an Herrn Stevenson geschriebenen Depeschen ziehen; aber ich trage kein Bedenken, Wu sagen, welches der Gedanle der egierung des Königs über die wichtige Frage ist, die Sie anregen. Der Vertrag vom 20. Dezember 1841, wel⸗ ches auch in Zukunft sein Schicksal seyn mag, ist auf kein anderes Prin zip gegründet, als die Conventionen von 1831 und 1833. Die Stipula tionen dieser Conventionen legten nur Frankreich und England Verbind lichkeiten auf: der Vertiag vonn 20. Dezember dehnt sie auf Oesterreich, Preußen und Rußland aus, mit Vornahme einiger mehr oder minder wich tigen Aenderungen daran, die aber an feiner Natur nichts ändern. Um daraus die sehr außerordentliche Absicht ableiten zu können, den anderen Staaten die Verbindlichkeit aufzuerlegen, sich demselben zu unterwerfen, müßte diese Absicht, welche die Akte vom 20. Dezember ü kriner Weise andeutet, aus den früheren Conventionen hervorgehen. Niemals haben wir dieselben so verstanden, nie so verstehen können. Ich trage um so weniger Bedenken, mein Herr, hier die förmliche und meiner Ansicht zufolge überjlüssige Versicherung niederzulegen, daß die Ne⸗ gierung des Königs ihrerseits volles Vertrauen in den so oft von der Fö—= deral Negierung verkündeten Entschluß setzt, mit den aufrichtigsten Bemü

hungen zur definitiven Abschaffung des Stlavenhandels beizutragen. Die

Depesche des Herrn Webster, mit deren Mittheilung Sie mich beehren. ist von der Art, dieses Vertrauen noch zu erhöhen. Sie scheint in der That anzudeuten, daß das Kabinet von Washington die Möglichkeit absieht, mit den Staaten, welche dem gegenseitigen Besuchsrechte fur die Unterdrückung des Slklavenhandels sich angeschlossen haben, Uebereinkünste abzuschließen, die geeignet sind, den Zweck, den sie sich vorgesetzt haben, zu erreichen. Wir würden um so mehr Werth auf diese Mitwirkung legen, als sie nicht allein die gänzliche Vernichtung des Sklavenhandels beschleunigen, sondern zu gleicher Zeit auch zur Folge haben würde, alle Regierungen in eine identische Lage in Betreff der zu seiner Unterdrückung angenommenen Maßregeln zu versetzen und so den Seerechten und der Handels Thätigkeit aller Völler Bürgschaften der Sicherheit zu geben, welche nur schwer zu erreichen wären in Mitte der Verwickelungen“ und Anläffe zu Kollisionen, die nothwendigerweise aus dem Gegensatze oder der Verschiedenheit der Sosteme hervorgingen. Wie dem übrigens auch seon mag, sollte auch diese Loffnung getäuscht werden, sollten die Vereinigten Staaten in ihrer Isoli nung beharren, so haben wir doch die Ueberzeugung, daß sie es als, eine geheiligte Pflicht betrachten werden, zu verhindern, daß diese Isolirung uicht einer schnachvollen Speculation allzu zahlreiche Aussichten auf Unge straftheit verschaffe. . Genehmigen Sie, Herr General, die Versicherung der hohen Achtung, mit welcher ich die Ehre habe zu seyn Ihr ergebenster Diener . ö Guizot.

Der unbefangene Leser mag aus der Form und dem Inhalte

des vorstehenden Dokuments nun selbst urtheilen, ob ich nicht Recht hatte, als ich dasselbe als ein Muster diplomatischer Geschicklichkeit und Feinheit bezeichnete. Die darin

ist auf's Beste verhüllt durch die vollkommene Courtoisie der Form und man sieht, daß Herr Guizot wie Herr Webster die Protestation des Herrn Cass anstoßend genug gegen die Regel fanden, um nicht eher Anzeige von deren Empfang zu machen, als bis er vernahm, daß sie nicht blos ein individueller Alt mehr sey. Man sieht ferner daraus, daß das Französische Kabinet wünschte und hoffte, die Vereinigten

3

Staaten in das durch die Verträge von 1831. ulld 1833. aufgestellte

System des Zusammenwirkens eintreten zu sehen, und daß es ihre Iso—

Ein solcher Gedanke von Seiten des Ministeriums Soult-Guizot ist erklär⸗ lich, da er vollkommen mit der Ueberzeugung übereinstimmt, welche es bei der ganzen Diskussion der Frage des Durchsuchungsrechtes geleitet hat. Unverkennbar ersieht man daraus die Redlichkeit und Aufrichtig⸗ keit dieser Ueberzeugung. Die Konsequenz in den Grundsätzen und den Handlungen eines

. ö. ä. 2. 2 . Mor doppelt ehrende Erwähnung verdient, wo sie sich findet. Aber um so bizarrer muß es erscheinen, daß die von den Vereinigten Staaten

Isolirung, gerade diejenige ist, welche den Beifall der öffentlichen Meinung in Frankreich erhalten hat, diejenige, welche das, parlamen tarische Votum erzeugt hat, das vom Kabinet Soult-Guizot als ein Nationalmandat angenommen wurde, für dessen Vollzug es förmliche Verpflichtung übernommen hat.

0

8 i i.

Das Postdampfschiff „Medway“, welches die neueste West indische Post, aus St. Thomas, vom 26. März, nach England gebracht hat, überbringt von dort auch die Nachricht, daß die Nevo lution auf Haiti zur Krisis gelangt und der Präsident Boyer genö= thigt worden ist, mit 33 seiner Anhänger seine Zuflucht am Bord des Britischen Rriegsschiffes „Seylla“ zu suchen, auf, welchem er am 19. März in Port Royal auf Jamaila angekommen ist. Als Haupt der Opposition gegen den Ex- Präsidenten wird jetzt der Senator Dumeille bezeichnet, den Boyer fünfmal mit dem Bajonnet aus der Legislatur hatte vertreiben lassen, der aber jedesnial vom Volke wieder zum Repräsentanten gewählt worden war. Um ferneren Bewaltmaßregeln auszuweichen, hatte sich Dumeille, endlich nach Cayes begeben und das dort stationirte Artillerie Negiment für sich zu gewinnen gewußt. In wenigen Tagen fand er sich an der Spitze von (0600 Mann. Um indeß zu zeigen, daß er nicht von persönlichem Ehrgeize geleitet werde, machte er dem Herrn BVeau⸗ gillard, in welchem man ziemlich allgemein den Nachfolger Boyer's

u erblicken sich gewöhnt hatte, den Vorschlag, die Präsidentur für nue; zu . n bis zur desinitiven Erklärung der Legislatur

über die Frage, das Amt provisorisch zu übernehmen. Beaugillard erklärte sich nicht bestimmt über bieses Anerbieten' und schien tempo⸗ risiren zu wollen; man glaubt aber, daß er, nach dem Abgange Boyer's, fein Bedenken mehr getragen haben werde, die Präsidentur

Thaupunkt ...

vor dem Abdruck statt, so müsse die Regierung die Jüglichkeit haben, belangt, nicht existirt, so könnte ich nich enthalten, in diesem Betreff auf

( 6tpr. IYfundhr.

1Iunmm.. do.

Sehle sische da.

sich aussprechende scharfe Kritit 3 Abth., von Th. Körner. 3) Arie von Mercadante, gesungen von Dlle— Brexendorf.

lirung als eine grundsätzlich und faktisch bedauerliche Thatsache betrachtete. Herrn C. Bärmann.

8 . 4 Sig i or Stagtsmannes ist eine Sache, die in der P neuesten Zeit in manchen Ländern so selten geworden ist, daß sie

zu übernehmen. Einige sind der Ansicht, daß der Versuch gemacht werden wird, den vormals Spanischen Theil der Insel von dein vor mals Französischen wieder zu trennen. Boyer soll 900, 000 Dollars mit nach Janiaika gebracht haben.

Meteorologische Beobachtungen.

Nachmittags

Abends 2 Uhr.

10 Uhr.

Morenus Nach eiunmaliger

1813 / 6 Uhr.

26. April. Ii oliacktuns.

Lust.lruck .... 336, 5 Har. 337,9 mar. 36,93 har. uell w ibkruie 4 21 n. 4 g, 0 . O, 12 R. 4 2, 10 R. 4 43 pCt. O pet. heiter. liriter.

Lu st u äürme .. Fluss wärnie“

Hans tsaltiuns 7 pet. Welter heiter. Wind 0. Würme me clisel- 106,20 ; 0 Wolkenzuß ... XO. , Tagesmittel: 337,Ss Lr... 5,17 R... 4 1, 39 R. . G3 Sc. No.

Nie ders chlas 0. NC. XO.

. 6 i mn DPD en 27. April 1843.

K 626m. 8 1 Rrief. Cæœlld. . 139 102

151

. ir. Cour. Gun.

Ian. 3 . rief. eld.

lirl. Huis. Hiseul. 5 1146 103 do. 0. HY. ObI. 4

M.. I.pæ. Lis ub. -

O. J. Ir. Q I. 1

in . Auh. Eisenl..

d . 0. Prior. Ob.

St. Sehulil- Seh. 3! 101 Preuss. Luglische l.ligat. 306. 1 rin. Sch. der Sec handlung. 913 Kur- u. Nœeumüärle. Schul vers chr. 3 llerliner Stadt- (I. Iigutionen. aux. d. iͤn ij. Westpr. IIsan dl.r. 3 103

1033

PHDäiiss. HIl'. Hisenls. 102 101 da. .. ri. O bhI. 4 Hi hein. Kisenh'. 103 do. do. TPridr. (l.. . 18 Herl. Frankf. Kis. 5 640ä40. Prior. 0bI. do. 4 10635 1061 Oh. - Schles. Ris. ? 102 rl. Stet. E. Lt. A. . 1033 K 1063 ö 163. 103 102 .

= *. 2 Crosskh. Has.

do. 0.

Gold al marco. - Friedrichsd'ut. And. idm. à 5 Th. PHiscouto.

Kur- u. Neum, do.

Er. Dr.

Ir eck Se l- Co uns. Tbulr. zu 30 Str.

,,, . 250 kl. Kur II. 2 Mt. Mk. lun M. 2 M.. LSI. 3 Mt. tr. 2 m.. , m. , n. 100 Tulr. 2 Mt.

100 ur. 3 Tu

2 Mt. , 2 Mt.

k 100 Sun. 3 Woch.

4. IIaml urg

lo.

L.eikzi imn Cauraut in 14 Thul. Fuss..

Aus würtige Börsen.

A im ster d ́w11. 23. April. Niederl. wirkl. Sch. 563. ; 596 Span. 193.

Ani werpen, 22. April. Zins. —. Neue Anl. 193.

IIa mbu m8, 25. April. Lauk- Actien 1665. Eugl. Uuss. 111.

E aris, 22. April. 555 Rente fin cour. 121. 5. hh leute sin Cour. 82. 95. 596 Neœnpl. au eompt. 107. 80. 595 Spaun. Kente 31. Pass. 53.

Wien, 22. April. 59565 Met. i095. 455 19001. 356 77. 2196 ẽĩ5H5— Kauk- Actien 1632. Anl. de 1834 I41. 4. 1839 1127.

Königliche Schauspiele. Freitag, 28. April. Im Schauspielhause: Tony, Drama in (Dlle. Fleischmann, vom Königl. Hof Theater zu München: Tony, als Gastrolle.) Hierauf: I) Arie von Mozart, gesungen von Dile. Brexendorf. 2) Fanliaisie orientale, für die Klarinette, lomponirt und vorgetragen von dem Königl. Baye rischen Kammer-Musikus und ersten Klarinettisten Herrn C. Bärmann. 4) Va riationen und Rondo für Klarinette, lomponirt und vorgetragen von ; Zum Schluß: Pas de deus.“

In Potsdam: Ma4(lemoiselle de Belle-Iösle, drame en J actes cl en brose du 1ihädtre frangais, bar Mr. Alexandre Dumas.

Sonnabend, 29. April. Im Opernhause: Auf Allerhöchsten Befehl: Die Hugenotten. (Mad. Schröder-Deyrient: Valentine, als vorletzte Gastrolle und tritt dann in dieser Oper nicht mehr auf.)

Anfang der Oper halb 6 Uhr.

Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen des ersten Ran

; J . , . , n, 5. ges: I Rthlr. 10 Sgr. 26. Jepredigte und vom Französischen Ministerium bedauerte Doktrin der

Im Schauspielhause: 1) Le (api amoureux. 2) La seconde représentation de: Un roman intime, ou: Les lettres din mari, comédie nouvelle en 1 acte. 3) La bramièerg représenltalion de: Les circonstances altänuantes, vaudeville nouyvean n l acte, par Mr. Mèles ville. . e ;

Sonntag, 30. April. Im Opernhause: Der Liebestrank. (Herr Pfister, vom Kaiserl. Hof-Theater zu Wien: Nemorino, als Gastrolle.)

Hierauf: Der Geburtstag

Im Schauspielhause: Pagenstreiche.

NUönigsstädtisches Theater. Freitag, 235. April. . (Italienische Opern-Vorstellung, Norma. Opern in Alti. Musica del Maestr Bellini. (Signor Zucconi ist krank.) Go geln, 29. April. Herr Rochus Pumpernickel. Sonntag, 30. April. Pagenstreiche.

Oeffentliche Aufführungen.

Freitag, 28. April, Abends 7 Uhr, im Englischen Hause: Mu⸗ sikalisch Soiree, gegeben von Marchese Prospero Manara aus Parma, Schüler Paganini s, worin die elffährige Pianistin Therese Elb gus Dresden, Flle. Brerendorf und die Herten A. Schubert und A. Schulz mitwirken werden. Billets à 1 Rthlr. sind in der Schlesingerschen Musithandlung und an der Rasse zu haben.

m Verantwortlicher Nedacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hosbuchdruckerei.

Preis: 2 Uthlr. sür Jahr. 1 Rthlr. Jahr. 8 Rihlr. 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung.

Inhalt.

Amtliche Nachrichten.

Frankreich. Paris. Mauguin's Vorschlag in Betreff der Versälschung der Weine. Zustand von Algerien. de n, und die Linke. Brief us Paris. (Rauguin's Vorschläge in Betreff der Wein -Versälschung; Entscheidung in der Sache der Piotestanten zu Senneville; Mißliche Aussichten auf die Wein ⸗Aerndte.)

Großbritanien und Irland. London. Biographische Mittheilun— gen über den Herzog von Susser. Abfürzung der Quarantaine in Malta. Baumwollen Aerndte! ju den Vereinigten Staaten. Erd— beben auf St. Eustache und St. Martin.

Dentsche Bundesstaaten. Schreiben aus Dresden. lungen der ersten Kammer iiber die Erweiterung der bürgerlichen Rechte der Juden.) Leipzig. Spezielle Berathung über den Preßgesetz⸗ Entwurf. (Fortsetzung) Hannover. Hof Trauer. Graf von? Hah= denberg zum Gesandten in Berlin ernannt. Schreiben aus Schleiz. (Feier des 25jährigen Negierungs-Jubiläums des Fürsten. Schreiben aus Frankfurt a4. M. (Eisenbahn von Bieberich nach Koblenz.)

Desterreich. Pesth. Erzesse in mehreren Komitaten.

Spanien. Briefe aus Madrid. (Zu errichtende Denkmale; Campu zauo an die Republikaner) und Paris. (Zur Bevöllerungs⸗ Statistik Spaniens.) ö

Serbien. Stimmung des Landes Jegen den neuen Fürsten.

Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika. Schreiben aus New⸗ Nor̃t. (Tyler und seine Partei in der Präsidentschafts Frage; der Streit zwischen Webster und Cass über den Ashburtonschen Vertrag; beabsich= tigte, Colonisation eines Theiles des Oregon Gebietes.) ; .

La Plata⸗Stgaten. Buenos 2 . Gesandtschast von Paraguay.

Verhaftung eines Engländers,— Vorgänge in Montevidehn!!“

Inland. Ber lin. Justiz⸗ Ministerias⸗ Verfügung, die Behandlung der Bagatell⸗Prozesse betreffend. Gesinde⸗ Belohnung - Fonds. j

Kw

Distorische Bemerkungen über die Bildung und die Stellung der Privat- Conseils der Krone in Spanien, England und Frankreich.

Beilage. Großbritanien und Irland. London. Versamm— lungen und Beschlüsse für und gegen den ministeriellen Unterrichtsplan. Vermischtes Belgien. Schreiben aus Brüssel. (Kardinal For= ati; die Eisenbahn von Paris nach der Belgischen Gränze) Schweiz. Locarno. Vereitelter Invasions - Versuch im Kanton Trsün. Umfang der Badischen Industrie. Wissenschaft, Kun t und Literatur. Italienische Oper. Erste Aufführung des „Don Juan“. St. Petersbung. Neue Erfindung.

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Den bisherigen Land- und Stadtgerichts Rath H ering in Dan !

h.

zig zum Rath beim Ober-Landesgerichte in Stettin und

Den Kreis-Physikus Dr. Ebermaier zum Regierungs- und

Medizinal-Rath bei der Regierung zu Düsseldorf zu ernennen.

Der Königliche Hof legt Morgen am 29. April die Trauer auf vierzehn Tage flir Se. Königl. Hoheit den He rzog von Sussey an. Berlin, den 28. April 1843. In Abwesenheit des Ober Ceremonienmeisters von Arnim, Oberschenk.

Der bisherige Privat⸗Dozent an der hiesigen Universität, Dr. Richard Marchand, ist zum außerordentlichen Professor in der philosophischen Fakultät der Universität zu Halle ernannt; und

Der Ober-Landesgerichts-Assessor Bufchmann der ihm über⸗ tragenen Stelle als Justiz-Kommissar bei dem Land- und Stadt‘ gericht zu Magdeburg und Notar in dem Departement des Ober Landesgerichts daselbst auf seinen Antrag wieder entbunden und in diese Stelle der Justiz Kommissar und Notar Ju ugwirth zu Wanz— leben versetzt worden.

Augekommen: Der Königl. Hannoversche außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister, Graf von Hardenberg, von Hannover.

Zeitungs Nachrichten.

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

(Verhand⸗

keiner der

dieses Resultat zu erreichen,

Ausland.

Frankreich. Paris, 23. April. Durch Königl. Ordonnanz vom ig. April

(g 363 5. * hat, wohl zunächst aus Veranlassung der Vermählung der Prinzessin n, , eine große Anzahl von Beförderungen und ke n lg im Ehren- Legion Orden stattgefunden. Der General Lieutenqgu, Graf Bailly de Monthion, ist zum Großkreuz dieses Ordens ernann: worden. .

Der Voischlag des Herrn Mauguin, in Bezug auf die Ver⸗ fälschung der Weine und Branntweine, ist gestern von der Kammer ohne weitere Debatte in Ueberlegung genommen worden und wird nun den Büreaus zur Prüfung vorgelegt und später einer ausführ⸗ lichen Erörterung unterwor

hält über den Die Si

f

zu treiben, Algier aus

Alle Post- Anstalten des In-= und Auslandes nehmen Ses lel- lung an, sür Gerlin die Expedition der Slaals - Zeitung: Friedrichsstrasse Ur. 72.

Berlin, Sonnabend den 2glen April

kann diese Meinung sich nach Frankreich verpflanzen und daselbst Täuschungen hervorrufen, deren erste verderbliche Folge die Reduction der Armee seyn würde. Es scheint daher nützlich, von Zeit zu Zeit die Kolonial⸗ Bevölkerung, welche zu beschäftigt ist, um sich selbst nach der wahrhaften Lage der Tinge zu erkundigen, über dieselbe aufzuklären. Sie möge daher wissen, daß die Sicherheit, deren sie sich erfreut, der beständ;

gen Wirksamkeit der Armee zu verdanken ist, und daß jene Wirksan:⸗ keit während der letztverslossenen Wintermonate noch verdoppelt wer

den mußte. Um die Angriffe Abd el Kaber's zurückzuweisen und die Insurrectionen zu unterdrücken, die er neuerdings hervorgerufen hatte, mußten fast alle unsere Truppen in allen Provinzen trotz Schnee, Re

gen und Ueberschwemmungen fast beständig im Felde seyn. Unsere Erfolge sind groß gewesen. Das vor Algier, Oran und Mostaganem unterworfene Gebiet ist sehr ausgedehnt. Auf jenem Gebiete ist die Sicherheit vollstũn⸗ dig und die Stämme, welche dasselbe bewohnen, schließen sich täglich enger An uns an. Unser Feind ist . geschwächt; er hat vier Fünftel der

Stämme verloren, welche ihm tributpflichtig waren und seine Armee

rekrutirten; dennoch hat er nirgends auf den Kampf verzichtet, und ausgezeichneten Chefs, die er unter den bedeutendsten Männern des Landes auszuwählen wußte, ist von ihm abgefallen. Wir sind daher noch überall zu kämpfen, zu erhalten und zu schützen genöthigt, und dies wird so lange dauern, bis wir unserem gewandten und beharrlichen Feinde seine letzten Hülfsquellen geraubt haben. Um muß unsere Armer fortwährend eine außerordentliche Thätigkeit entwickeln. Sie wid keine große Schlachten, aber um so mehr Gefechte zu liefern haben; sie wird vielleicht weniger Blut, aber nicht weniger Schweiß als bisher vergießen. Nur um diesen Preis kann man“ das Arabische Volk zähmen, und nur, indem man es zähmt, kann man mit Europäern einen Theil seines Gebietes kolonisiren und sich daselbst einer Sicherheit erfreuen, die, um fruchtbringend zu werden, der Zukunft muß ohne Besorgniß ins Auge schauen können. Wenn die Armee diese mihsame Aufgabe erfüllt hat, dann wird sie der Co lonisation den größten aller Dienste geleistet haben, und dann wird sie ihr andere, weniger glänzende, aber unendlich nützlichere leisten können. Sie wird alsdann Dörfer bauen und den Boden fruchtbar machen. Die Soldaten werden thätig Theil nehmen an der Eoloni— sation; aber bis jetzt kaun sie nur durch einen gutgeführten Krieg für dieselbe wirken.“ ö

Der Bruch des Herrn Thiers mit der Linken ist so vollständig, daß der ehemalige Conseil Präsident nicht im geringsten Verkehr mehr mit Herrn Odilön Barrot steht. Es heißt, dem Herrn Thiers sey die Zusage gegeben worden, daß er bei der ersten ministeriellen Krisis ein Portefeuille erhalten werde, wofern er die konservative Partei bei den Fragen von den Handels? Verträgen und den Eisenbahnen unterstütze.

Gestern fand im Odeon-Theater die erste Vorstellung der seit Monaten so viel besprochenen „Lucrezia“ statt, deren Verfasser ein

junger, zum erstenmale auftretender Dichter, Ramens Ponsard, ist.

Der Zudrang zu dieser Vorstellung war so ungeheuer, daß die Ver waltung für mehr als 30 006 Fr. Billets abweisen mußte. Demzu⸗ folge bildete sich vor dem Theater ein solcher Andrang, daß derselbe zuletzt in eine Art von Emente ausartete und die bewaffnete Macht herbeigerufen werden mußte, um die Gruppen zu zerstreuen. Was

den Erfolg des Stückes selbst betrifft, so scheint derselbe nun freilich den so sehr hochgespannten Erwartungen

6. t. nicht ganz entsprochen zu haben. Indeß war der Erfolg immer ein großartiger, und man steht nicht an, die Sprache Ponsard's mit der Corneille') und Racine's zu vergleichen.

Bis zum 18. April Abends belief sich die Total- Summe der Subscription für Guadeloupe auf 1,239, 87 Fr.

Ft Paris, 23. April. Der gestern von Herrn Maugnin ent⸗ wickelte doppelte Antrag ist von dem Ministerium eben sowohl, als von der Kammer so günstig aufgenommen worden, daß man versucht seyn könnte, sich der angenehmen Hoffnung hinzugeben, daß nachdrückliche legislative Maßregeln im Sinne jener Vorschläge nicht lange auf sich warten lassen werden. Wer indessen den Gang der parlamentarischen Geschäfte während der letzten Jahre beobachtet hat, der wird sich nicht leicht zu solchen voreiligen Gedanken verführen lassen, sondern seine Erwartungen klüglich auf drei, vier, fünf Jahre vertagen. Das Uebel ist groß, die Abhülfe dringend nothwendig, das Heilmittel von aller Welt gekannt und anerkannt, aber in diesem Allen liegt kein zureichender Grund, daß nun auch wirklich frisch die Hand ans Werk gelegt und die von so vielen wich? tigen Interessen geforderte Veränderung der Gesetzgebung rasch und glücklich vollzogen werde. Paris wird vielmehr nach wie vor 500 Millionen Hectolitres gefärbtes Wasser unter dem Na⸗ men von Wein trinken, die sogenannten Marchand de vin, eine wahre Giftmischerzunft, werden sich nach wie vor bei ihrem Gewerbe bereichern, die öffentliche Gesundheit wird nach wie vor durch die schändlichsten Verfälschungen des täglichen Getränks der ganzen Na? tion untergraben werden, und die Weinbauer werden ihr Produft nach wie vor von den wichtigsten einheimischen Märkten durch eine gesetz= widrige Konkurrenz verdrängt sehen. Und warum? Weil man, um dem llebel wirksam beizukommen, an die Bundeslade des siskalischen Interesses rühren müßte. So lange der in Paris getrunkene Wein liber 200 pCt. seines Werthes an Staats- und Munizipalsteuer zu zahlen hat, so lange wird natütlich der Verfälschung ein ausgebreitetes und einträgliches Gewerbe bleiben. Wie aber dem Fiskus und der städtischen Kasse zumuthen, daß sie auf einen namhaften Theil jener 206 pCt. vel! zichten! Ein solches Verlangen wäre so ausschweifend, ra es gar nicht der Mühe werth ist, die vor der Hand unübersteiglichen Hin⸗ dernisse nachzuweisen, auf welche dasselbe stoßen müßte, wenn irgend Jemand es wagte, dasselbe in Form eines Gesetz Vorschlages zu formuliren. Herr Mauguin ist nicht so ti! gewesen. Gleichwohl weiß oder fühlt Jedermann, daß ohne eine Herabsetzung der Steuern und städtischen Zölle auf den Wein, die Mauguinschen? Antraͤge we⸗ nig oder gar keinen Werth haben, und darum werden sie au wohl vor der Hand auf sich beruhen bleiben.

Der oberste Gerichtshof hat das Cassations⸗Gesuch in der Sache der Protestanten von Senneville zurüdggewiesen, und der Verfreter derselben, der Prediger Roussel, wegen unbegründete Berufung von

1843.

Strafe verurtheilt. Damit ist denn also gerichtlich entschieden und sestgestellt, daß die angebliche Freiheit des Kultus in Frankreich, we⸗ nigstens für die ren nicht im vollen Sinne des Wortes gilt,

indem ein einfaches polizeiliches Verbot, mit oder ohne Vorwand, hin⸗ reicht, um ihnen die Ausübung des Gottesdienstes unmöglich zu machen, und um jeder ihrer Gemeinden den Charakter einer unerlaubten Ver bindung zu geben. Unter der Herrschaft des Edikts von Nantes wa⸗ ren die Protestanten nur verpflichtet, der bürgerlichen Behörde eine einfache Anzeige von der Bildung neuer Gememden und der Errich⸗ tung neuer Kirchen zu machen, unter der Herrschaft der Charte von 1836, welche das Wort Kultus Freiheit sanctionirt, bedarf es für sie einer polizeilichen Erlaubniß, die nach bloßem Gutdünken ertheilt oder verweigert werden kann.

Unter den Französischen Protestanten wird dadurch ohne Zweifel eine schwere Unzufriedenheit mit den gesetzlichen Verhältnissen ihrer Kirche hervorgerufen werden. Sie haben sich seit 1830 an ben Ge— danken der wirklichen Rechtsgleichheit unter den verschiedenen von dem Gesktze anerkannten Konfessionen so sehr gewöhnt, daß sie sich unmög⸗ lich dabei beruhigen können und werden, daß die Justiz sie jetzt that⸗ sächlich davon überführt hat, daß jene Ansicht eine Täuschung war. Jedenfalls ist jetzt die- kirchliche Sicherheit der Protestanten etwas

*

gestört, ihre Eifersucht ist durch häufige und ernstliche Beeinträchtigung

angeregt, und es wird Zeit und Beweise von redlichem Willen koͤsten, um sie wieder zu beruhigen und ihnen ihr altes Vertrauen zurückzu=

geben.

Zu den Verwüstungen, welche der in der Mitte dieses Monats eingetretene Froöst in den Baumgärten und Wein⸗ bergen des miträglichen Frankreich angerichtet hat, kommt jetzt auch noch eine neue Ueberschwemmung der Saone, welche die Hoff nung auf eine reiche Heuärndte von den fetten Wiesen auf beiden Ufern dieses Flusses zu Grunde gerichtet hat. Auch in der unmittel⸗ baren Nachbarschaft von Paris ist der Wein zum großen Theile er⸗ froren, und es scheint, daß ihm gerade das helle aber kalte Wetter, das am Charfreitage von, vielen Tausenden der in den Elysäischen Feldern versammelten Spaziergänger wie eine Wohlthat des Himniels gepriesen wurde, am verderblichsten gewesen ist. Die Weinhändler, deren Speculationen seit Jahren Gefahr laufen, im Ueberflusse zu ersticken, reiben sich bei der Aussicht auf ein Mißjahr die Hände. Wie mag aber wohl den armen Winzern zu Muthe seyn, welche keine alten Jahrgänge im Keller haben, denen Niemand einen Vorschuß auf die Aerndte des nächsten Jahres macht, und deren einzige Hülfs⸗ quelle in solchen Fällen gewöhnlich der Verkauf des Grundstücks ist,

dem Ausspruche des Königlichen Gerichtshofes zu Versailles, zu 150 Fr.

das sie nährte?

Srosshritanien und Irland.

London, 22. April. Die heutigen Blätter enthalten aus— führlichere Schilderungen aus dem Leben des Herzogs von Susser, dieses so allgemein, auch von seinen politischen Gegnern, verehrten Königlichen Prinzen. Während feine Brüder im Land- oder See⸗ dienste auferzogen wurden, erhielt er eine mehr wissenschaftliche Bil⸗ dung, besonders auf der Hochschule von Göttingen. Nachbem er seine Studien dort beendigt hatte, wurde bestimmt, daß er sich nach Nom begeben sollte, welche Stadt damals, als die r neil Re⸗ volntion ihren höchsten Gipfel erreicht hatte, im Jahre 1792, einen der Haupt- Versammlungsorte für die Engländer auf dem Festlande von Europa bildete. Dort wurde en mit der Jamilie des Schottischen Grafen Dunmore bekannt, und sowohl die Talente wie der Charakter und bie Schönheit einer der Töchter dieses Lords, der Laby Au usta Murray, nahmen ihn so für dieselbe ein, daß er ein Ehe dn mit ihr ein= ging. Er achtete dabei nicht auf ein Hausgesetz üben die Vermäh⸗ lungen in der Königlichen Familie von England, welches einen solchen Schritt unbedingt der Genehmigung des Königs unterwarf. Kaum war daher seine Verbindung bekannt geworden, als die Englische Re⸗ gierung sich in die Sache mischte; die Ehe wurde von den geistlichen Gerichten in „England für nichtig erklärt. Dessenungeachtet blieb ber Herzog dabei, seine Ehe als vollkommen gültig anzusehen, behielt die Lady Augusta als seine rechtmäßige Gemahlln bei, erklärte ihre Kinder für völlig legitim und legte gegen die erichtliche Ent⸗ scheidung eine feierliche Verwahrung ein. In def Zeit trat der junge Prinz in das Oberhaus und vertheidigte dort die Maßnahmen von For und Sheridan, so wie später diejenigen anderer Whigs. Gemäßigt, aber freimüthig tadelte ler hanf die Ansichten des Kö— nigs und der Minister. Bie Parlaments⸗ eform, die Emancipation der Katholiken, die Verminderung der Staats⸗Ausgaben und die Handelsfreiheit fanden an ihm einen warmen Vertheidiger. Er sprach fließend, besaß sehr gründliche Kenntnisse von den öffentlichen Ange⸗ legenheiten, und erlangte sowohl im Oberhause, wie im Volke, nicht unbedeutenden Einfluß. Dessenungeachtet war das Parlament nicht die Hauptbühne seiner Thätigkeit. Mehr als vierzig Jahre hindurch hat der Herzog von Sussex sich besonders der Beförderung alles desjenigen, was Zur Veredlung der Menschheit dient, der Unterstützung aller wohlthätigen Anstalten und der Ausbrei⸗ tung des Gebiets der Aufklärung und der Wahrheit gewidmet. Wie, sowohl öffentlich als im Stillen, der Herzog sich der Sache der Wittwen und Waisen, der leidenden Menschheit überhaupt, ohne Un terschied der Nation und des Glaubens, angenommen hat, wird nicht leicht aus der Erinnerung vertilgt werden. Im Jahre 1816 wurde er Präsident der Societät der Künste und später der Königlichen Societät, und bei den jährlichen Preis⸗Vertheilungen zeichneten sich seine Reden zur Erweckung des Kunstsinnes und zur Aufmunterung der Künstler stets besonders aus. Er gab noch bis vor kurzem das leb? hafteste werkthätige Interesse für die Vilh⸗ dieser Institute kund, oh⸗ gleich seine Geldmittel im Verhältniß zu seinem hohen Jdiange unbedeutend waren, und er, wie Lord Brougham im ahre 1825 im Parlament be⸗ zeugte, außer seiner Apanage nicht einen Heller aus den Staats . bezog, überdies aber zur gebührenden , seiner Gemahlin 13,ů 06 Pfd. jährlich beizusteuern hatte. Bei Gelegenheit des Prezesses gegen die Königin Karoline trat er mit Ernst gen deren Gemahl, den Köni Georg IV., in die Schranken unt seinen Ansichten in dieser Sache unwanbelbar treu. renden Königin stand er öfters mit seinem Rath zur Seite., um wird behauptet, der Herzog von Kent habe surz e,, ner Gemahlin anempfohlen, daß sse und die R