1843 / 130 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

gemessen 63. Die ganze Verhandlung über die Serbische Frage jwischen Herrn von Butenieff und der Pforte war seit dem Eintreffen des Petersburger Ultimatums blos mündlich geführt worden, und der Russische Botschafter äußerte bei dieser Gelegenheit den Wunsch, eine chriftliche Mittheilung über die neuen, Serbien betreffenden Be— ef der Pforte zu erhalten. Diesem Wunsch kam nun die Pforte mit großer Bereitwilligkeit nach, und gestern, den 18., ward an den Botschafter eine offizielle Note erlassen, worin die gemachten Konzes— sionen genau und artifkulirt aufgeführt sind.

Ta Plata -Staaten.

Buenos-Ahyres, 15. Febr. Nach einem Gefecht zwischen den Truppen der Argentinischen und der Orientalischen Republik, wel ches vier Stunden von Montevideo vorgefallen, soll Oribe eine Con vention mit der Provinzial⸗-Junta von Montevideo abgeschlossen ha ben, der zufolge ihm der Einzug in die Stadt gestattet werden sollte, gegen das Versprechen, keine Partei zu molestiren. Die Unitarier sollen Erlaubniß erhalten, nach Hause zurückzukehren und ihr konsis zirtes Eigenthum mitzunehmen. Oberst Paez soll mit seinem ganzen Corps zu Paysander aufgehoben worden seyn. Es waren die einzi gen Truppen, mit welchen die von Buenos Ayres angegriffen wer den konnten. Mann zu Colonna.

Ribera hat in Montevideo mehrere Veränderungen unter den Regierungs⸗Beamten vorgenommen und alle bedeutende Männer, Ge

neral Paz nicht ausgenommen, weggeschafft, so daß dieser Letztere,

statt Anführer des den ist.

Rosas hat wieder in seiner Adresse an die Vertreter der Repu blik Buenos Aares zu verstehen gegeben, daß er von den Regierungs geschäften nichts mehr wissen wolle. Da die Argentinische Republik ein Defizit von 25 Millionen Dollars hat, so wird sie wohl gens thigt seyn, Papiergeld auszugeben. Im „Hafen von Buenos -Auyres liegen 22 Englische, 13 Nord Amerikanische, 8 Französische und 11 Sardinische Fahrzeuge.

Reserve- Corps, Distrilts Auf seher gewor

Inland.

Düsseldorf, 5. Mai. Gestern Abend traf Se. Durchlaucht der regierende Herzog von Anhalt-Bernburg unter dem Namen eines Grafen von Mielingen hier ein und stieg im Palais des Prinzen Friedrich Königl. Hoheit ab, wo Hochderselbe einige Zeit zum Be suche verweilen wird.

Auf der Düsseldorf-Elberfelder Eisenbahn sind vom 21. bis 36.

April 7202 Personen gefahren mit einer Einnahme von 2444 Rthlr. 16 Sgr., mithin in dem ganzen Monat April 29,761 Personen mit einer Einnahme von 6697 Rthlr. 18 Sgr. 6 Pf.

Düsseldorf, 5. Mai. (Düss. 3.) Heute hat wieder ein vorbereitender Landtags -Ausschuß seine Sitzungen begonnen, er hat sich mit einer Kommunal-Ordnung zu beschäftigen. Der allgemesne Wunsch, der sich in so vielen Bittschriften au den König ausgesprochen hat, ist also erhört, r . unsere Provinz dieser Wohlthat theilhaftig wird.

Zur Erläuterung der Englisch⸗Preußischen Zoll-Verhandlungen im Jahre 1842. (Mit Beziehung auf Artikel des Standard n. der Augsb. Allg. Ztg.)

Der Englische Standard enthält über die, von Seiten des Großbritanischen Ministeriums dem Parlament gemachten Eröffnun gen, in Betreff der Verhältnisse Großbritaniens zum Zoll-Verein, einen, auszugsweise in mehrere Deutsche Blätter (unter anderen Augsburger Allgemeinen Zeitung Nr. 100) übergegangenen Artikel, welcher einer Erläuterung bedarf, um nicht Mißdeutungen über das Verfahren der Preußischen Regierung beim jüngsten Zoll Kongresse in Stuttgart aufkommen zu lassen.

Es ist richtig, daß schon vor Eröffnung der Stuttgarter Ver handlungen Lord Aberdeen, veranlaßt durch die ständigen Artikel in mehreren Deutschen Zeitungen, welche auf Erhöhung der Zölle von Twist, Eisen ze. drangen, sich an das Preußische Ministerium der aus wärtigen Angelegenheiten wandte, um die Bedenklichkeiten einer solchen Maßregel in einem Augenblicke, wo eben erst England mit dem Beispiele einer Zoll⸗-Ermäßigung für mehrere Kontinental-Artikel vorangegangen sey, darzustellen. Allerding, wurde seitens des Englischen Ministers bemerkt sey die im Werke begriffene Aenderung des kommerziellen Systems Englands das Resultat eigener Ueberzeugung von dem Nutzen solcher Aenderung und einer gesunden Handelspolitik; aber die Großbritanische Regierung erkenne keinerlei Verbindlichkeit an, ja es werde kaum in der Macht dieser Regierung stehen, denjenigen Ländern den Genuß der aus der Aenderung erwachsenden Vortheile zu gestatten, welche die letzteren nicht in entsprechender Weise zu erwiedern gemeint seyen.

Die AÄAntwort des Preußischen Ministeriums hierauf lautete da hin, daß derselbe Grundsatz, welcher die Großbritanische Regierung bei den dort getroffenen Aenderungen geleitet habe das wohler wogene nntress des eigenen Landes auch für unsere Regierung der allein leitende bleiben müsse; da auch Preußen und die mit ihm zu einem gleichen Zoll und Handels- Systeme verbundenen Länber . von anderen Ländern geltend zu machende Verpflichtung an erkennen, weder die dermalen bestehenden Zollsätze nicht zu erhöhen, noch n . diese letzteren zu ermäßigen. Allerdings aber rechne , Interesse des eigenen Landes auch die a, m . eines freundlichen Verständnisses mit anderen , . vo 6 . mit Großbritanien um so mehr, als sich chte o fung knüpfe, daß die Großbritanische Regierung in den zur Zeit nur begonnenen Nen isherigen, für Ver⸗ *. n erungen des bisherigen, für den Ver kehr der Kontinental - Länd 6 2 . .

; er nachtheiligen Zoll⸗Systems fortschreiten werde. In dieser Ueberzengung a Phan sisde Min st- rium nicht Anstanb, zu cedfss 88 so nehme das Preußische Ministe—⸗ end sa let orm Ri hlicht. en, . unsere Regiernng von der Noth— einer Aenderung der bisherigen Zollsätze auf Eisen und Baumwollengarn, in der Großbritanischer Seits be ürchteten Nichtung, sich zür Jeit nicht lor , ö ö e erhalb bei dem bevorstehenden Zoll , , . nden 3 ugresse eine wesentliche Aen—

derung der dermaligen Zollsätze nicht beantragen noch ihr zusti weib, e a, bee eren ge e he cho srn

Unterbessen war, immer noch vor Eröffn ,, .

. / ung des Stuttgarter

Kongresses, die Nachricht von der Seitens der Preußisfchen Re⸗ ierung selb s den Regierungen der Joll·Veresns Gad vor ö shhe n rhöhung des Jollsatzß⸗ für zebruckte ober brocht ter ene. hen aus Baumwolle, oder üs Wolle und Baumwolle gemischt“ nn 30 auf 39 Rthlr. pro Centner, dem Vernehmen nach von' Frank! furt a. M. aus, nach England gemeldet worden. Der Preußische Gesandte, hierüber von Seiten Sir Robert Peel's befragt, erwie⸗

* 9;

Von Seiten der Republik Buenos-Ayres standen 2000

bemerkt

und es darf nicht bezweifelt werden, daß auch

572 Veränderung nichts bekannt sey, und als binnen kurzem sich die Nachricht dennoch bestätigte, gab dies dem Englischen Ministerium Anlaß, sich über den Mangel an Zuverlässigkeit der früheren Erklärungen mit eini— ger Empfindlichkeit zu äußern und die Zurücknahme der bean tragten Zoll- Erhöhung dringendst zu befürworten. In ersterer Be—⸗ ziehung wurde hierauf erwiedert, daß die früheren Erklärungen Preußens sich nur auf die allgemeinere Richtung des Zoll Systems und auf die Zollsätze für Haupt-Artikel bezogen hätten, hiermit aber habe wie überall keine Verbindlichkeit für den Fall einer gewonne nen anderen Ueberzeugung so auch für den Augenblick nicht die Unveränderlichkeit jedes einzelnen Tarifsatzes ausgesprochen werden sollen; die Zoll- Erhöhung für bedruckte Kammgarn? Waaren durch Gleichstellung derselben mit dem Tarifsatze der Baumwollen?Wagren sey nöthig befunden worden, weil diese Waaren mehr und mehr an die Stelle der baumwollenen träten, ihnen im spezifischen Gewichte sich näherten und im Preise noch in etwas höher ständen, da her denn die inländische Industrie mit voller Folge Richtig keit hinsichts dieser erst neuerdings hervorgetretenen Konkum— renz einen gleichen Schutz wie bei den baumwollenen Wag ren durch Gfleichstellung der Tarifsätze erwarten dürfe. Berichtigungen solcher Art wurde hinzugefügt ließen sich, wo der Zoll, ad valorem normirt sey, sehr leicht durch höhere Notirung der offiziellen Werthsätze (ossicial value) für die höher' zu belastende Waare durchführen, wozu in England ein Geheimer Raths Befehl genüge, während es, bei unserem lediglich nach Gewichtsfätzen nor mirten Zoll-Systeme, hierzu allerdings einer mehr in die Augen fal⸗ lenden Aenderung des Tarifs bedürfe. Immerhin aber sey die hier fragliche Aenderung von so untergeordneter Bedeutung und falle so ganz in die Klasse der mehr technischen Detail Berichtigungen, daß selbst das Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten darliber von Seiten der betheiligten inneren Centralstellen besondere Nachricht nicht erhalten habe, daher denn nur aus diesem Grunde deren ausdrückliche Erwähnung in den früheren, dem Gesandten am Londoner Hofe er theilten Instructionen unterblieben sey. Was aber wurde schlleßlich den auf Zurücknahme des bereits bei der Zoll Konferenz gestellten Antrags gerichteten Regierung selbst im Interesse

derte, daß ihm von solcher

Stimmen sich für viel wesentlichere Aenderungen im Tarif erhoben hätten, um so dringender erforderlich.

Der Erfolg der hiernach abgegebenen Erklärung sprach sich in dem wiederholten und dringenden Wunsche des Englischen Ministe riums aus, den Tarissatz für die Kammgarnwaaren wenigstens vor

läufig unverändert zu lassen, woran die Hoffnung geknüpft wurde,

daß dann noch im Laufe der Parlaments-Sitzung einige Zoll-Erleich— terungen für vereinsländische Fabrikate und für die Deutschen Weine

sich würden durchbringen lassen. Diese Eröffnungen waren jedenfalls

daß deren Inhalt den anderen Vereinsstaaten konnte. Der Preußische Kommissar beim Zoll Kongreß wurde daher beauftragt, dem Kongresse hier über Mittheilung zu machen, mit der Erklärung, daß die Preußische Regierung es lediglich dem Ermessen der anderen Re gierungen überlasse, ob auf den Grund solcher Hoffnungen die beab sichtete Zoll- Erhöhung noch auf ein Jahr ausgesetzt bleiben solle, mit

zu wichtig, als vorenthalten werden

dem gleich jetzt zu vereinbarenden Vorbehalte jedoch, daß bei uner

füllt bleibender Erwartung der Tarif nach Jahresfrist, also ohne den Ablauf der dreijährigen Tarifs Periode abzuwarten, erhöhet werden solle; daß aber, wenn die anderen Staaten Bedenken fänden, diesen Ausweg einzuschlagen, die Preußische Regierung durchaus nicht gemeint sey, von ihrem frü— heren Vorschlage zurückzustehen und durch ihren Wider— spruch die Tarif⸗Erhöhung zu verhindern.

Der endliche Verlauf der Sache ergiebt sich aus dem publizir— ten Zoll-Tarife für die Jahre 1843 bis 18145, wonach der Zoll für die oftgedachten Fabrikate, vom 1. Januar 1843 an, von 30 auf 60 Rthlr. pro Centner erhöhet worden ist.

Wissenschaft, Kunst und Zitexatur.

Jena. Der Professor Dr. Koch, welchem die Wissenschast schon sehr viele werthvolle Aufschlüsse und Beobachtungen über interessante Gegenden Asiens verdankt, wird in der nächsten Zeit, gemeinschaftlich mit Herrn

Dr. Rose, eine Expedition, welche auf Kosten Sr. Majestät des Königs te nach . g 1 Rthlr rn. Er wird seine Untersuchungen von Trebisond aus beginnen,

von Preußen ausgestattet wird, wieder eine Reise nach dem Kaukasus un ternehmen. i auf dem Hochlande von Erzerum die dont entspringenden Flüsse, den west lichen Euphrat, den Arares und Xschorock an ihren Quellen aufsuchen und sie in dem ersten Verlause verfolgen. Von da gedenkt sich die Erpedition bis zu dem Einflusse des Arpatschai und dann nach dem zweiten Hochlande Armeniens, und weiter bis zu den Ruinen von Ani zu wenden. Sie wird ferner besonders ihre Aufmerksamkeit auf das wichtige Quergebirge richten, das einzige, welches ununterbro chen die Verbindung zwischen dem Kautasus und dem Armenischen Taurus herstellt. Forschungen über das Volk der Meschier, der Suanen und Alanen werden besondere Aufgaben der Unternehmung seyn, so wie die Lösung der Frage, ob einmal eine über den ganzen Kaukasus gehende Mauer wirklich bestanden habe, ähnlich der Chinesischen. Ueber den Kamm des Gebirges wird der Professor Koch seine Richtung nach dem Tatarischen Tschersessien und den Ouellen des Kuban nehmen, einen Versuch zur Er steigung des Elbrus wagen und die zahlreichen Denkmäler in den Gauen der Karatschai und Balkaren untersuchen, so wie anthropologische Forschun⸗ gen über verschiedene Völterschasten anstellen. In aller Hinsicht verspricht diese Neise, welche bis jetzt nur durch eine Krankheit des Professors Dr. Koch verzögert worden ist, eine neue ergiebige Ausbeute für die Wis senschaften, und es ist zu wünschen, daß der unermüdliche (Gelehrte die vielen, damit verbundenen Schwierigkeiten und Gefahren eben so glücklich überwinden möge, wie die seiner letzten Unternehmung. (Weim. Ztg.)

Berlin- Frankfurter Eisenbahn. In der Wioche vom 30. April bis 6. Mai 1843 sind auf der Berlin- 'ranklurter Eisenbahin 4093 Bersonen belördert worden. Im Monat April 1813 betrug die Frequenz: 1) 17,502 Personen und 25 Equipagen, wolür eingenommen wurden 13,428 Ri, Ir. 2) Passagiergep‚ck-Lebersrachts .. . ..... 314 3) 107 Cir. 34 Pfd. Kilsracht 62 4) 11,91ß Gus. 73 Pfd. Güterfracht ... 2, 123 5) Vich- Transport 463

16,382 Rihlr.

Summa... ..

Die Einnahme betrug von der Erüöffnung

der Bahn am 23. Oktober 1842 bis 31. März 1843

Summa der Einnalime bis den 31. April

, J 136,774 Rihlr.

120,392

Berlin- Potsdamer Eisenbahn.

In der Woche vom 2ten bis incl. den 8. Mai é. Berlin-Potsdamer Eisenbahn 9813 Personen gesahren.

Im Monat April e. Juhren auf der Berlin- Potsdamer Eisenbalin 6,06 Hersonen und betrug die Einnalims 12,244 Eihlr. 6 Sr,

sind auf der

Hileteorologische Geobachtungen.

1843. S. Mai.

Abeuds 10 Uhr.

Morgens Nachmittags 6 Uhr. Z bur.

Nach einmaliger Beohachtun.

333, 97“ ben. 4 6,0 mn. 1,0 R. 62 pi. tril ,. NGO.

(E uellwürme 7,17 R. HIuss wärme 7, 90 H. Iz deu wärme , . R.

1,90 n. Aus düustuns „, O19 Rh,

Thaupunkt . 57 pt.

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Wetter trül⸗. Niedersehlag O0.

Wind NO. VWüärmemechs el . 8, 97

Wolkenzus ... NGO. 1 3,07 R. Taßesmittel: 34, o9 Per. .. 5,9” R. .. * 0,67 R. .. 64 pCt. No.

e 1 Len 9. Mai 1843.

Ir. Dur- nein. GIM. Cem.

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Gold al mars. Friedrich-”. And. G 1din. d 5 Th.

Discount.

Pr. Cοur. Thlr. zu 30 Sgr.

Gold.

J /- Brief.

Amsterdam 25 Rur do. 250 kl. 2 Mt. JI K 300 Mie. Kurs , 5960 2 Mt. 1181. 3 Me. 300 Hun. 2 Mt. 150 kl. 2 Mt. 150 1. 2 Mt. 100 Tusr. 2 Mt. 4 8 Tage 100 Tule. 53 I100 v. 2 Mt. 100 sn, l. 8 Woch.

I. ond on

leipzi in Courant im 14 ThI. Fuss. .

HFrauk furt a. M.

IM tersburs

Ans wärti ge Röüörsen. Niederl. wirk!l. Sch., 561. 39h do. 3235. Pass. —. Ausg. . Piusl.“- HFreuss. Prüm. Sch. Hol. Oesterr. 1077. 150 Runs. IIope 90. Ant v erpen, 5. Mai. Tinsl. Nene Aul. 203. ö. Haris . 4. Mai. 59h Rent« sin our. 120. 50. 305 Rente fin eur. 82. 15. yo, Nœupl. au eumpt. 108. 45. 5 Mp Span, Rente 309. bass. 5. Wien, 4. Mi. S5, Mei, 1055. 4, 1065. 3x, 77. 2145 1965 —. Nauk Aetien 1618. Aul. 4. 183. 140. 46 1839 11zJ35.

Amsterdam, 6. Mai. 55h do. 1001.

Kanz Hill. 5 95 Span. 214 J

. Llönigliche Schau spiele.

Mittwoch, 10. Mai. Am Bußtage. Im Opernhause: Die vier Jahreszeiten, Oratorium von J. Haydn.“ Ausgeführt von den Königl, Sängern Herren Mantius, Ischiesche, den Königl. Sängerin—⸗ nen Alles. Marx und Hofkuntz, den Königl. Sängern und Sängerin nen Herren, Heinrich, Fischer, Mickler und Mad. Möser, so wie von den sämmtlichen Mitgliedern der Königl. Kapelle, der Königl. Musik⸗ schulen und dem gesammten Chor-Personale des Königl. Theaters,

unter Direction des Königl. Kapellmeisters Herrn C. W. Henning.

. Die Einnahme ist zum Besten einer Unterstützungs⸗Kasse tini-⸗Jonds) für hülföbedürftige Theater-Mitglieder bestimmt. Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen bes ersten Ran⸗

( Spon⸗

Donnerstag, 11. Mai. Im Schanspielhause: Der beste Ton. Mad,. Haizinger, vom Großherzogl. Hof Theater zu Karlsruhe: Leopoldine von Strehlen, als erste Gastrolle.) Hierauf: Das Tage— buch. (Dlle. Adolsine Neumann: Lucie, als Gastrolle.)

Freitag, 12. Mai. Im Opernhause: Don Juan. (Frau von Hasselt⸗-Barth, K. K. Kammersängerin und erste Sängerin vom Hof— Theater zu Wien: Donna Anna, Herr Pfister: Don Octavio, als Gastrollen. Dlle. Marx: Donna Elvira.)

Im Schauspielhause: La iroisiemée représentation de Made moiselle de Belle-lsle.

Königsstädtisches Theater. Mittwoch, 10. Mai. Kein Schauspiel. Donnerstag, 11. Mai. Italienische Opern-Vorstellung.) Giovanni. (Don Juan, mit Original-Recitativen.) Freitag, 12. Mai. Muttersegen, oder: Die neue Fanchon. (Fräulein von Tresselt: Marie, als Gastrolle.)

Don

Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 8. Mai 1843.

Zu Lande: Weizen 2 Rthlr, auch 1 Nthlr. 27 Sgr. 6 Pf.; Noggen 2 RNthlr, auch 1 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf.; große Gerste 1 Rihlr. 13 Sgr. 9 Pf.; Hafer 14 Rthlr. 14 Sgr., auch 4 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf.

Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Nthlr. „Sgr. 6 Pf, auch 2 Rihlr. und 1 Nthlr. 26 Sgr. 2 Pfz Noggen 2Nthlr., auch 1 Rthlr. 28 Sgr. 9 Pf. ; große Gerste 4 Rihlr. 13 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rthlr. 13 Sgr. 2 Pf.; fleine Gerste 1 Nthlr, 19 Sgr.; Hafer 1 Rthlr. 19 Sgr., auch 1 Rihlr. 8 Sgr. 9 Pf.; Erbsen 1 Rihlr. 22 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 30 Sgr. (schlechte Sorte)

Sonnabend, den 6. Mai 1843.

Das Schock Stroh 11 Rihlr., auch 9 Rthlr. 15 Sgr. Der Centner

Heu 1 Rthlr. 10 Sgr., auch 1 Rihlr. 2 Sgr. 6 Pf.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Decken schen Geheimen Ober- Hosbuchdruckerei.

·

Preis: 2 Kihlr. für I Jahr. 4 Rihlr. . Jahr. 8 Rthlr. 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung.

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

Alle Post- Anstalten des n- und Auslandes nehmen Gestel- lung an, für Gerlin die Expedition der Staats - Zeitung: Triedrichsstrasse Ur. 72.

M 130.

Inhalt.

Amtliche Nachrichten.

Fraukreich. Paris. Die Besetzung von Sind durch die Engländer. Schritte des Pariser Buchhandels gegen den Nachdruck. Vidocq. Brief aus Paris. (Lherbette's Interpellation wegen einer Antwort des Königs; Abreise der Prinzessin Clementine; die Todten-Kapelle zum An— denken an den Herzog von Orleans; Sommer -Aufenthalt der Königl. Familie; Napoleon's Todestag; Ponsard und Lamartine.) ;

Großbritanien und Irland. Unterhaus. Wontwechsel über ein Dank Votum für Sir H. Pottinger. Peel's Erklärung über die Haft des Don Carlos und den Quadrupel-Traktat. London. Bestattung des Herzogs von Susser. Besitznahme von Sind. O'Connell's Agitation. Anstalten zur Verbreitung des Christenthumz. Brunel's Besinden. Feuersbrünste. Schreiben aus London. (Cobden, die Gutsherren und die fortdauernde Anti ⸗Corn- Law - Agitation; das Gesetz über Ehescheidung; der Hirtenbrief des Bischofs von London zu Gunsten eines Missions-Bisthums in China; Besetzung von Sind.)

Belgien. Brüssel. Rückkehr des Königs und der Königin aus, Pa⸗ is. Neue Unfälle auf der Eisenbahn. Lüttich. Schreiben aus Brüssel. (Das Unglück auf der Eisenbahn; Verminderung des Ertrags der indirekten Steuern; die Tarif-Verhandlungen und Belgiens Handels Sostem; die Wahlen.) ;

Schweden und Norwegen. Stockholm. ernannt. Mäßigkeits- Verein.

Dentsche Bundesstaaten. München. Abgeordneten Kammer. Fortgesetzte Verhandlungen über die Presse. Schreiben aus Leipzig. (Die Leipziger Bank und ihr Gesuch bei den Ständen um Emission llei⸗ ö Banknoten.) Hamburg. Beschluß der Erbgesessenen Bürger⸗ chaft. ;

Portugal. Schreiben aus Lissabon. (Weiteres über die gegenwärti⸗ gen Stimmungen, Wünsche und Hoffnungen der bei den Tarif Verhand lungen mit England interessirten Parteien; Vorlegung der darauf bezüg- lichen Papiere in der Kammer.) J J

Inland. Düsseldorf. Ankunft Koblenz. Veteranen Verein.

Neuer Kriegs-Minister

des Erzbischofs von Geissel.

Der neue Postvertrag zwischen Frankreich und England.

Beidlage. Wahrscheinliche Resultate des Französischen Zucker -Gesetzes nach dem Entwurfe der Kommission der Deputirten Kammer. Nach- trägliches über die jüngste Revolution in Haiti.

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben Allergnäbigst geruht:

Dem Geheimen Finanz-Rath Offelsmeyer den Rothen Adler— Orden dritter Klasse mit der Schleife zu verleihen;

Den seitherigen Regierungs-Assessor von Wegnern in Königs berg zum Landrath des Kreises Lyck, im Regierungs-Bezirk Gum innen, zu ernennen; und . . . Registrator und Registratur-Vorsteher Mätzke bei der zweiten Abtheilung des Ministeriums des Königlichen Hauses den Charakter als Registratur— Rath zu verleihen.

Der bisherige Land- und Stadtgerichts Rath Kwadynski zu

k . Justiz⸗ Kommissarius bei dem Land- und Stadt⸗ gerichte zu Gnesen und zugleich zum Notar, im Departement des Bber- Landesgerichts zu Bromberg, mit Anweisung seines Wohnsitzes in Gnesen und mit Gestattung der Führung des Justizraths Titels, gegen Ablegung seines bisherigen Titels, bestellt: . Der Notariats Kandidat Ferdinand Dahmen zum Not ht für den Friedensgerichts⸗ Bezirk Lützerath, im Landgerichts Bezirle Koblenz, mit Anweisung seines Wohnsitzes in Lützerath vom 1. Juni .J. ab, ernannt; und . ; 39 bisherige Ober Landesgerichts Assesson Marenski zu In⸗ sterburg zum Justiz Kommissarius bei den Untergerichten zu Jönigs⸗ berg in Pr. und zum Notarius im Departement des Ober-Landes⸗ gerschts daselbst bestellt worden.

Die Ziehung der Aten Klasse S7ster Königl. Klassen Lotterie wird den 17. Mai d. J., Morgens 7 Uhr, im Ziehungs-Saal des Lotterie Hauses ihren Anfang nehmen.

Berlin, den 11. Mai 1843. .

Königl. General-Lotterie⸗-Direction.

Abgereist: Der Fürst zu Lynar, nach Drehna.

Zeitungs -Nachrichten.

Ausland.

Frankreich. aris, 5. Mai. Heute beginnen age Deputirten⸗ Kammer ie Verhandlungen über die Wahl-Untersuchung.

2 n . den Telegraphen gemeldete Besitznahme von Sind durch die Engländer sagt das Journal des, Däbats: Diese Nachricht bestätigt blos, was die letzte Post angekündigt hatte.

Fortan bildet Sind einen Theil des Britischen Reichs, und man muß, abgesehen von den Vortheilen, welche den eingeborenen Völkern dar⸗ aus eiwachsen, daß sie der Raubgier der muselmännischen Fürsten entzogen sind, dem echt liberalen Geiste Gerechtigkeit widerfahren lassen . die Abschaffung der Sklaverei in der neuen Eroberung besiehit und zu gleicher Zeit den Indus für die Flaggen aller Natio- nen öffnet. Dieses ist die beste Antwort, welche England auf das laute Heshrc gegen seine Politik und auf die ehauptungen Jener eben kann, , ihm Schuld geben, daß seine Bemühungen zur

blbschaffung der Sklaverei und seine Unterhandlungen zur Erlangung

Berlin, Donnerstag den 11e Mai

neuer Handels⸗Verträge, der Wahrheit nach, blos von einem straf— baren Ehrgeize eingegeben würden.“

Der, Minister der auswärtigen Angelegenheiten hat in einer Pri⸗— vat-Audienz die vereinigten Koömmissiönen des Pariser Buchhandels und der Gesellschaften der Literaten empfangen. Der Zweck der Audienz war die üleberreichung einer Note über die Mittel, dem Nachdruck ein Ende zu machen. Die gemischte Kommission verlangt

in dieser Note die gänzlich! und förmliche Anerkennung des Eigen⸗ thums-Nechtes aller in Frankreich publizirten Werke des Auslandes. Diese Maßregel würde unverzüglich einen Kontrakt mit England, Preußen, Dänemark, Piemont, Sardinien und allen den Staaten her⸗ beiführen, welche in ihren Gesetzbüchern das Prinzip der Gegenseitig leit aufgestellt haben. Der Minister hat geantwortet: er unkerhandle in diesem Augenblick mit Sardinien wegen eines Vertrages, der jenen Grundsatz feststellen werde. . .

Vor dem Zuchtpolizeigerichte begannen vorgestern die Verhand—

/ lungen des gegen Vidocq anhängig gemachten Prozesses. Dieser ͤ

2

vormalige Chef der Sicherheits Polizei (durch seine Memoiren hin länglich bekannt) ist jetzt 69 Jahr alt und steht an der Spitze eines Instituts, dessen Aufgabe es ist, gestohlenes Gut herbeizuschaffen, Betrüger zu entlarven und dem Publikum alle mögliche Nachweisun? gen zu geben, Aufträge aller Art auszurichten. Vidocgq ist gegen wärtig angeklagt, einen gewissen Champlair eigenmächtig verhaftet, in seiner Wohnung eingesperrt und zur Unterzeichnung mehrerer Papiere gezwungen zu haben. Die Zeugen Verhöre geben selltsame Aufschlüsse über das innere Getriebe des Pariser Lebens und können Herrn“ Sue Stoff zu einem neuen Kapitel seiner Mystüres de baris geben. Unter den Entlastungs Zeugen war der Eiste: Herr Doktor Koöreff, der sich zu Gunsten Vidocg's in folgender Weise vernehmen ließ: „Ich habe Herrn Vidocg drei oder viermal um Kleinigkeiten befragt, die für mich von Werth waren, und kann . Eifer und seine Un— eigennützigkeit nur loben. In einer stürmischen Nacht war mir mein Papagey abhänden gekommen, an dem ich sehr hänge; ich wendete mich an Herrn Vidocg, und er hat mir denselben wieder verschafft.“ Die Verhandlungen haben bereits zwei Tage gedauert; morgen wird das Urtheil gefällt werden.

Börse vom 5. Mai. An der heutigen Börse war der Umsatz in Französischen Renten sehr lebhaft; die anfangs höheren Course konnten sich jedoch nicht behaupten. Die Haitischen Fonds hoben sich auf 575 in Folge des Gerüchts, daß das Haus Rothschild sich erbo⸗ ten habe, gegen Uebertragung des Monopols gewisser Erzeugnisse Haiti's die Rückzahlung der Entschädigungsgelder und der Anleihe garantiren und leiten zu wollen.

O Paris, 5. Mai. Man beschäftigte sich gestern Abends in den ministeriellen Salons sehr viel mit dem Vorfall, welchen Herr Lherbette in der gestrigen Sitzung der Deputirten-Kammer hervorrief. Seit der Juli-Revolution war es das erstemal, daß ein Deputirter den König persönlich angriff und behauptete, Ludwig Philipp habe an seinem Namensfeste verfassungswidrig die Politik in feine Antworts= Rede an den Präsidenten der Kammer verflochten, da es der Krone nicht zustehe, anders als unter Verantwortlichkeit der Minister über politische Angelegenheiten sich zu äußern. Ungeachtet es Herrn Guizot gelang, Herrn Lherbette das Wort nehmen zu lassen, so sindet man doch allgemein, daß die ministeriellen Bänke bei dieser Gelegenheit nicht den gewohnten dynastischen Eifer bewährt hätten, um die An—« griffe des Herrn Lherbette als inconstitutionell zurückzuweisen. Es wurde heute in dem Konferenz- Saal der Deputirten Kammer ver— sichert, Herr Guizot sey diesen Morgen um halb elf Uhr nach den Tuilerieen berufen worden, wo er mit dem Könige eine zweistündige Konferenz gehabt habe.

Der Tag der Abreise der Prinzessin Clementine mit ihrem Gatten ist noch nicht festgesetzt. Es waren mehrere Lustpartieen nach Fon⸗ tainebleau und Compiégne von Seiten des Hofes beabsichtigt, aber die Königin soll, da der Jahrestag des Todes des Herzogs von Or— leans herannaht und sie sich mit den Anstalten zur Einweihung der Todten-Kapelle, wo der unglückliche Kronprinz den Geist aufgab, be—⸗ schäftigt, Zerstreuungen dieser Art nicht wünschen. Sie möchte die Prinzessin Clementine, die nie von ihrer Seite zu weichen pflegte und deren Gesellschaft ihr zum wahren Bedürfniß geworben ist, so lange als möglich in ihrer Nähe behalten, weshalb die Abreise der Neuver— mählten, die auf morgen festgesetzt war, auf weitere acht Tage hinaus— geschoben worden ist.

Die Einweihung der oben erwähnten Todten⸗ Kapelle wird am 13. Juli stattfinden, die ganze Königliche Familie, mit Ausnahme des Prinzen von Joinville und der Prinzessin Clementine, werden der Trauer Ceremonie beiwohnen, welche durch den Erzbischof von Paris, in Ge— genwart des Päpstlichen Nuntius, vollzogen werden soll. Mit Aus⸗ nahme des engeren Hofstaates, der Minister und der Präsidenten beider Kammern, wird Niemand , werden, da ohnehin der Raum nicht eine größere Zahl von Personen fassen könnte. Die Ka⸗ pelle ist beinahe vollendet, man arbeitet noch an den architektonischen Verzierungen ünd an dem Altar, welcher auf der nämlichen Stätte sich erheben wird, wo der verstorbene Herzog von Orleans den en aufgab. Die Königin hat eine besondere Stistung errichtet, auf daß, vom Tage der Einweihung der Kapelle an, jeden Morgen eine Todten— messe darin abgehalten werde, wie dies in der Chapelle eypiaigire zu Ehren Ludwig's XVI. seit der Restauration bis zum heutigen Tage

eschieht.

. E Königliche Familie wird übermorgen nach Neuilly ziehen und dort bis nach den Julitagen verbleiben, worauf sie auf zwei Monate das Schloß Eu unweit Bieppe zu bewohnen beabsichtigt. Von einer Reise des Königs nach Pau ist keine Rede. Der Herzog von Ne⸗ mours allein wird nach der Aufhebung des Lustlagers von Lyon einen Ausflug nach den süblichen Provinzen unternehmen, und der Herzog von Montpensier im Monat August nach dem Departement de la Gironde sich begeben, um dem Inaugurations-Feste der Statue . IV. beizuwohnen.

an begegnet heute in den Straßen der Hauptstabt i r Militairs in lfm aus der Kaiserzeit, welche nach der Vendome⸗ Säule pilgern, um das Andenken an den i , (5. Mai) Na⸗ oleon's zu feiern. Am Mittag wurden in den zwölf n n. eien von Paris Todtenmessen für die Ruhe des Kaisers gelesen,

Krieger.

Herr von Lamartine vor zwei

1843.

Die Riesen-Statue Napoleon's im großen Ho P lidenhauses, wurde heute mit De , n, 2 . des Wortes, bedeckt. Es ist bekannt, daß die Invaliden, welche unter dem Kaiser dienten, in ihrem besonderen Garten (jedem Invaliden wird bei seinem Eintritt in das Invalidenhaus ein kleiner Garten zu⸗ getheilt) eine Nische haben, wo Napoleon wie deren Schutzgott von ihnen verehrt wird. Alle diese Nischen sind heute mit Blumen und Immergrün-Kränzen ausgeschmückt, und ohne eben der Bonapartistischen ö anzugehören, . sich kaum eines wehmüthigen . erwehren, wenn man diese feste Anhänglichkeit an einen gestürzt Welteroberer erblickt. 3. . Der so glänzend auftretende junge Dichter Ponsarb, welcher mit Herrn von Lamartine schon früher in genauen Verhältnissen stand, soll diesen ersucht haben, ihn ferner mit 6 Rathe zu leiten und zu unterstützen. Herr von Lamartine soll ihm gerathen haben, sich mehr der romantischen Dramatik nach dem Vorbilbe von Shakespeare, Göthe und Schiller zu nähern, ohne in die Excentrizitäten der Ultra⸗ Romantiker zu verfallen. Toussaint-Louverture, ein Drama, welches . Jahren vollendete, und das aus politi— schen Rücksichten vielleicht nur erst nach seinem Tode zur Aufführung kommen wird, soll zur Haupt-Aufgabe haben, den Ring zwischen der alten klassischen und neu-romantischen Schule zu bilden. Herr von Lamartine ist besonders ein hoher Bewunderer Schiller's als Drama⸗ tiker und Göthe's als Lyriker.

Grossbritanien und Irland.

Unterhaus. Sitzung vom 2. Mai. Lord John Rus⸗ sell hatte am Tage vorher angezeigt, daß, wenn Herr Hume den Antrag auf ein Dank-Votum zu Gunsten Lord Ashburton's stelle, er seinerseits ein Dank⸗Votum für Sir Henry Pottinger beantragen werde, dem bisher kein Dank für seine Dienste in China votirt wor—⸗ den, weil die Minister die Beantragung eines solchen Votums für Civildienste als beispiellos erklärt hatten. Nach der erwähnten Ab⸗ stimmung über Hume's Antrag, dem sich die Minister mit großer Wärme anschlossen, fragte nun Lord John Russell bei Sir Robert Peel an, ob derselbe jetzt noch etwas gegen ein Dank-Votum für Sir Henry Pottinger einzuwenden habe, nachdem der Dank für Lord Ashburton von ihm und seinen Kollegen so liberaus eifrig unterstützt worden sey, erhielt aber von dem P remier⸗Minister zur Antwort, daß er sich einem solchen Antrage auf das entschiedenste widersetzen werde, einestheils, weil Sir Henry Pottinger nicht, wie Lord Ashburton, vielfache Schmähnngen zu erdulden gehabt habe, und anderen Theils, weil die Ratification des Traktats mit China noch nicht eingelaufen sey. Die Gültigkeit des letzteren Grundes erkannte Lord John Russell au und setzte daher seinen Antrag auf vierzehn Tage aus; äußerte aber zugleich die Hoffnung, es werde sich mittlerweile Jemand finden, der sich über Sir Henry Pottinger tüchtig in Schmähungen ergehe, damit es demselben nicht an der von dem Premier- Minister für noͤthig erachteten Qualffication fehle, wenn dei Dank für ihn beantragt würde. Sir Robert Peel erwiederte, daß die Schmähungen wenigstens nicht von der ministeriellen Seite des Hauses ,. würden. ;

üunterhaus. Sitzung vom 3. Mai. Nachdem wieder sehr viele Petitionen gegen die auf den Volks- Unterricht bezüglichen r ragraphen der Fabrik-Bill eingebracht waren, richtete Herr P. Borth⸗ wick eine Frage an den Premier⸗-Minister über das Schicsal des Don Carlos. Er erbat sich nämlich, da er nicht einsehen könne, weshalb Don Carlos in Frankreich anders behandelt werben solle, als die Kö—= nigin Christine, von Sir Robert Peel Auskunft darüber, ob die Bri⸗ tische Regierung die Absicht habe, sich für die Freigebung des Don Carlos oder doch wenigstens für Milderung der Haft desselben zu ver= wenden. Sir R. Peel erwiederte: „Ich habe die Frage des ehren⸗ werthen Herrn schon vor drei Wochen beantwortet. Die Britische Regierung wünscht keinesweges die enge Haft des Don Carlos, aber unter allen Umständen glaube ich doch nicht, daß demselben unein— geschränkte Freiheit verstattet werden dürfe, weil dadurch Spaniens Frieden gefährdet werden könnte. Ich sollte indeß meinen, daß, wenn eine sichere Bürgschaft dafür zu erlangen wäre, daß un⸗ eingeschränkte Freiheit nicht irgendwie mit Gefahr für die Ruhe Spa⸗ niens gemißbraucht werden solle, die Französische Regierung gegen eine dergestalt bedingte Freilassung nichts einzuwenden haben würde, aber ich muß dabei bleiben, daß Don Carlos unter den jetzigen Um— ständen nicht ohne Beschränkung und Bedingung e e f werden darf.“ Hierauf fragte noch Lord J. Manners, ob durch den Um— stand, daß Don Miguel und Don Carlos den Boden Portugals und Spaniens verlassen haben, der Ate Artikel des Quadrupel-Traktats als aufgehoben zu betrachten sey. Dies wollte Sir R. Peel ohne vorherige Anzeige einer derartigen Frage nicht beantworten, sagte jedoch, daß es jedenfalls nicht seine Sache seyn würde, dafür einzu⸗ stehen, welche Auslegung andere Mächte jenem Artikel geben dürften.

London, 5. Mai. Gestern hat die Beerdigung des Herzogs von Sussex stattgefunden. Der große Zudrang des Volks zu dem leinegweges durch besondere Pracht ausgezeichneken Leichenbegängnisse, ) wie der Umstand, daß fast alle Läden und Buden in der Cit) ge⸗ chlossen waren und die Geschäfte ruhten, gab Zeugniß von der all⸗ gemeinen Theilnahme, welche der Tob des Herzogs unter dem Volke erregt hat. Schon um 6 Uhr Morgens strömten Tausende, meist 66 gekleidet, nach Kensington, um zur rechten Zeit zugegen zu eyn, wenn der Zug sich von dem Palaste nach dem Kirchhofe in Bewegung seßen würde. Die Kirchenglocken läuteten, auf den Schif⸗ fen in der Themse waren die Flaggen zum Zeichen der Trauer auf halber Masthöhe aufgezogen, und ein Theil der öffentlichen Vergnü⸗ ungsorte und Kunst-Ausstellungen war geschlossen. Nn Kensington . wurde kein Laden geöffnet, die meisten Häuser waren mit äusern errichteten Sitze und

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welchen zahlreiche Andächtige beiwohnten, freilich meistens ergraute

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