1843 / 18 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

dem verflossenen Jahre 9929 Rthlr. 11 Sgr. Pf., die Ausgabe aber 9997 Rthlr. 23 Sgr. 10 Pf. Ihre Majestäten der König und die Königin von Preußen haben Ihre huldreiche Theilnahme an die

sen Anstalten schon auf vielfache Weise bewiesen und beabsichtigen eine ähnliche große Diakonissen-Anstalt zur Bildung evangelischer Pflegerinnen für die östlichen Provinzen in Berlin zu errichten. Se. Majestät der König hat 11,300 Rthlr. zum Bau eines neuen Hauses für die Zwecke der hiesigen Anstalt als zinsfreies Darlehen Allergnä

digst bewilligt. Die Anstalt genießt für Briefe unter Kreuzband, Geldsendungen und Pakete bis 10 Pfd. unter der Rubrik: „Ange

legenheiten der rheinisch = westphälischen Diakonissen⸗-Anstalt“ und der Adresse des Pfarrers Fliedner Porto- Freiheit im Umfange der preu

ßischen Monarchie.

Königsberg, 11. Juli. Die hiesige Allgemeine Zeitung enthält folgendes Schreiben aus Berlin vom 27. Juni. Die in einem Korrespondenz Artikel aus Berlin in Nr. 170 der Aachener Zei tung enthaltene Erzählung von der auf Verdacht des Betruges er folgten Verhaftung eines hiesigen Bürgers und Gewerbetreibenden, der nach vier Wochen als unschuldig freigelassen worden, stimmt, ge nauer Nachforschung zufolge, mit der Wahrheit nicht überein. Der einzige hier vorgekommene Fall, auf welchen dieselbe sich nach den in jenem Artikel angeführten Einzelnheiten möglicherweise beziehen könnte, verhält sich durchaus anders, als dort angegeben worden. Wegen Betrügerei in Bezug auf gewisse Wechsel ist allerdings auf Veran lassung des hiesigen Kriminalgerichts, jedoch erst, nachdem die den Verdacht des Betrugs begründeten Indizien konstatirt worden, ein hiesiger Einwohner verhaftet worden. Die Haft desselben ist so lange fortgesetzt worden, als die Lage der Untersuchung dies erforderlich machte. Die Entlassung ist aber dann nicht deshalb, weil er un schuldig befunden worden, sondern nur vorläufig und bis zu dem zu erwartenden Erkenntnisse erfolgt, wie dies in vielen Untersuchungen vorkommt und vorkommen muß.

Ausland. Deutsche Bundesstaaten.

Württemberg. Stuttgart, 12. Juli. Der Fruchtpreis zettel, den der heutige Schwäbische Merkur gab, zeigte noch Aufschlag in allen Fruchtgattungen und auf allen Fruchtmärkten. Es waren dies die Preise, wie sie sich in Folge des langen Regenwetters bis in die erste Woche des Juli hinein gesteigert hatten, während schon damals die Witterung einer günstigeren Charakter angenommen hatte. Das fortwährend gute Wetter hat nun auch bei uns, wie in anderen Ländern, günstig auf die Fruchtpreise eingewirkt, und wir hoffen, der nächste Fruchtpreiszettel werde bedeutenden allgemeinen Fruchtabschlag bringen. Unser gestriger Fruchtmarkt hier war sehr von Verkäufern besucht, welche sich alle noch ihrer Vorräthe zu hohen Preisen entledigen wollen. Neben Frucht aus Bavern war auch württembergische von der Alb zc. auf dem Markte. Dagegen fehlten seit beinahe einem Jahre zum erstenmale die Fruchtkäufer aus dem Badischen: ein Zeichen, daß die zufuhren den Rhein herauf nach und nach das Bedürfniß in der Pfalz, in der Gegend von Pforzheim re. decken. Dennoch wurde viele Brodfrucht verkauft, ohne Zweifel, weil die Bäcker hier und auf dem Lande sehr geringe Vorräthe haben und also kaufen müssen. Die Preise sämmtlicher Brodfrüchte gingen mehr oder minder bedeutend herab.

B aden. D war heute festlich geschmückt, Blumengewinde und Fahnen an allen, Häusern, dabei das regsamste Treiben der Menge, von frith bis spät. Einer Ehrenpforte gleich prangte das Thor. Es zeichneten sich durch besonders sinnreiche Verzierungen die Wohnungen des Advokaten Kräuter, Geh. Raths Chelius, Kaufmanns Grösser und der „badische Hof“ aus. Diese Anstalten galten dem Empfange der durchlauchtig⸗ sten Prinzen Ludwig und Friedrich, welche heut Abend 8 Uhr in einem schön gezierten Wagen auf der Eisenbahn mit S. K. H. dem Großherzoge hier anlangten. Die Bürgergarde zu Fuß stand am Bahnhofe und empfing die verehrten Gäste mit klingendem Spiele, und die reitende Bürgergarde wartete an der Chaussee und begleitete den Wagen in die Stadt, wo die Fürsten unter dem Jubel des Volkes, und von Böllerschüssen von der Anhöhe begrüßt, einzogen. Die großherzog— lichen Prinzen werden das schon begonnene Semester Privatvor lesungen hören, im nächsten jedoch den öffentlichen Kollegien bei⸗ wohnen.

(Schwäb. M.) Die mit Würt

Karlsruhe, 11. Juli. 98 ö Verhältnisse betreffen dem Verneh

temberg vereinbarten Gränz

Heidelberg, 12. Juli. M. J.) Die ganze Stadt

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men nach die Kondominat- Orte Widdern und Edelfingen, und die in einigen Gränz Gemeinden streitigen Markungs— und Hoheits- Gränzen.

Die Theuerung fängt an zu weichen: nach heutiger Polizei Bekanntmachung soll der zweipfündige Laib Brod von 16 auf 8 Kr. herabgesetzt sein; auch werden schon häufig nent Nartoffeln seil ge boten, welche dieses Jahr überhaupt einen außerordentlich reichen Er trag zu liefern versprechen.

Freiburg, 10. Juli. (Oberrhein. 3.) Bei den steigen den Fruchtpreisen in der jüngsten Zeit wurde wiederholt in öffentli chen Blättern die Bemerkung gemacht, daß die Theuerung, welche an manchen Orten wirklich recht drückend wurde, keinesweges eine Folge des Mangels an den verschiedenen Fruchtgattungen sei, sondern viel mehr ihren Grund in der Furcht einer geringen Aerndte habe. Daß diese Meinung in der That die richtige war, davon haben die letzten Tage den augenscheinlichen Beweis geliefert. Denn kaum hat die eingetretene günstige Witterung die Hoffnung auf eine gesegnete Aerndte wieder belebt, kaum haben die wenigen heißen Tage der vorigen Woche die Reife der Früchte sichtbar gefördert, so zeigt sich fast überall auf den Märkten kein Mangel mehr, und allenthalben ist ein merkliches Fallen der Fruchtpreise eingetreten. So war zum Bei spiel am letzten Sonnabend der hiesige Fruchtmarkt so ungewöhnlich überführt, daß eine größere Masse an Früchten seit Jahren hier nicht aufgestellt, weshalb auch, trotz der raschen und starken Aufkäufe,

gleichwohl die Preise sämmtlicher Fruchtgattungen ansehnlich ge wichen sind.

Sachsen-Weimar-⸗⸗Eisenach. Ilmenau, Mitte Juli. (Weim. 3.) Der hiesige Stadt- Rath hat durch Eröffnung eines Getraide⸗Magazins, durch Straßenbauten und durch Backen von Brod aus Kern- und Gerstenmehl zur Linderung des Nothstandes, so weit es in seinen Kräften stand, zweckmäßig gewirkt.

/ Lübeck, 5. Juli. (A. 3.) Der im benachbarten Mecklenburg zur Ausführung kommende Plan, Elbe und Warnow mittelst eines Kanals zu verbinden, kann uns insofern erwünscht sein, als er eine Annäherung zwischen dem dänischen und lübeckischen Deputirten in der Elbeschifffahrts Kommission zu Dresden bewirken muß, ein Wunsch unserer Staats-Behörden, der bisher noch zu den frommen gehörte. Es liegt jetzt nicht minder im Interesse des Herzogthums Lauenburg als in dem unsrigen, daß die über Rektisfizirung und Correction des Stecknitz Kanals gepflogenen Verhandlungen baldigst zu einem befrie— digenden Resultate geführt, und jene zu Gunsten der lauenburger Schif fer und zum empfindlichsten Nachtheil unserer Stecknitz-Fahrer seither bestandenen Beschränkungen unserer Kanalböte, namentlich ihre Aus schließung von der Elbe, aufgehoben werden. Eine ernstliche Konkurrenz hat der Stecknitz-Kanal wohl kaum von einer Wasserverbindung zwischen Elbe und Warnow zu befürchtenz je kürzer die Strecke ist, auf welcher die

züglicher ist sie; wie viel weiter auf Binnengewässern von Hamburg nach Rostock als von Hamburg nach Lübeck ist, zeigt ein Blich auf die Landkarte. Man erinnert sich dabei an Napoleon's riesenhaftes Projekt, einen Kanal von Dassow (einem 3 Meilen von hier entsern ten mecklenburgischen Städtchen an einem mit der Trave zusammen fließenden See) in ziemlich gerader Linie bis Lüneburg zu graben, der breit und tief genug sein sollte, um die größten vinienschiffe zu tra— gen, und so mit der Zeit die Ostsee als geschlossenes Meer auf im mer der Französischen Flagge zinsbar zu machen. Bekanntlich war Jahren das zu einer Eisenbahn von Hamburg nach Lübeck erforderliche Actien Napital zusammengebracht, konnte indeß nicht benutzt werden, da die dänische Regierung, obwohl sich das Londoner Kabinet für die Hansestädte verwendet hatte, aus Rücksicht für das mit Lübeck rivalisirende Kiel der Ausführung des Projekts seine Erlaubniß verweigerte, so daß dasselbe vorläufig auf gegeben werden mußte. Seit nun der Bau einer Eisenbahn von Hamburg nach Berlin auf dem rechten Ufer der Elbe desinitiv be

vor mehreren

nicht mehr zum Trinken tauglich sind, von allen Zöllen befreit wer den sollen. Die Kommission hatte sich zu Gunsten dieses Gesetz entwurfs ausgesprochen. Sodann zog die Kammer sich in ihre Büreaus zurück, um den Gesetzentwurf über das Einnahme Budget für den Dienst von 1811 zu prüfen und nöthigenfalls eine Kom mission zu näherer Untersuchung dieses Entwurfs zu ernennen. Nach ener halbstündigen Unterbrechung begann die Sitzung wieder. Die Büreaus hatten selbst die Kommission zur Prüfung des Einnahme Budgets ernannt und dieselbe aus folgenden Mitgliedern zusammen gesetzt: Baron Davillier, Graf Beugnot, Graf Chaltet, Graf von Mürat, Graf von Ham, Graf von Lariboisitre und Vicomte von Abancourt. Hierauf erstattete der Herzog von Albufera, der Präsident Boullet, der Graf von Beaumont, der Baron von Delort und Herr Romiguizre, der Reihe nach, Berichte, in denen vorgeschlagen wurde, daß die Kammer verschiedene Gesetz Entwürfe in Betreff außerordentlicher Auflagen und Anleihen, die von den Departements des Ain, der Seine, der Arrisge, der oberen Garonne, des Jura, der Seine und der Vendee, so wie von den Städten Amiens, Angouleme, Castres, Dole, Havre, Mans, Turcoing und Vannes votirt worden, ohne Weiteres genehmigen möge. Der Mar— quis von Audiffret legte hiernächst den Bericht der Kommission, die mit Prü

fung des Gesetz⸗-Entwurfes über das Ausgabe-Budget für den Dienst von 1811 beauftragt worden, auf die Tafel nieder. Eben so überreichte der Fürst von Eckmühl einen Bericht über den Gesetz- Entwurf in Betreff des Wie

deraufbaues des Central Gefängnisses zu Beaulieu. Alle diese Be

richte wurden zum Druck und zur Vertheilung verordnet. Einen Ge

setz- Entwurf über die Einsetzung eines Friedensgerichts zu la Guillo

tiüre im Rhone Departement genehmigte die Kammer mit 90 gegen 6 Stimmen. Ebenfalls ohne Diskussion votirte die Kammer mehrere Gesetz Entwürfe in Bezug auf verschiedene Veränderungen in den Territorial⸗Abgränzungen der Departements des Calvados, der Eure, der Loire, der oberen Loire, der Lozére, des Norden, des Ober Rhein, der Seine und Oise und der Vogesen. Die Erörterung des Aus=— gabe⸗Budgets wurde auf nächsten Montag angesetzt. Der letzte Gesetz Entwurf, der noch an der Tages-Srdnung war, betraf die Eröffnung eines Kredits von 200,000 Fr. für die 13e Jahresfeier der Julitage von 1830. Herr Dubouchage erklärte zwar, daß er sich der Bewilligung dieser Forderung nicht widersetzen wolle, fand es aber doch seltsam, daß man die Departements zu Unterstützungen bei

steuern lasse, die allein unter die Armen der Hauptstadt vertheilt wer

den sollten, so daß es auch billig wäre, den ganzen Kredit nur von der Stadt Paris tragen zu lassen. Der Minister des Innern

Seeschiffe der Vermittelung der Fluß-Fahrzeuge bedürfen, um so vor-

schlossen, ist auch jenes alte Projekt, Lübeck und Hamburg durch einen Schienenweg zu verbinden, hier wieder aufgetaucht; und man sieht sehr gespannt der Entscheidung aus Kopenhagen entgegen, ob die Berlin -Hamburger Eisenbahn, wie von Preußen gewünscht wird, über Büchen oder, wie Lauenburg erwartet, über diese Stadt geführt wer- den soll, um alsdann bei der dänischen Regierung die geeigneten Schritte zu thun, die Einwilligung zu einer Eisenbahn von Lübeck über Ratzeburg und Mölln zum Anschluß an die Berlin-Hamburger Bahn zu erhalten.

k Pairs-Kammer. Sitzung vom 12. Juli. Graf Darn

überreichte den Bericht der Kommission, welche damit beauftragt war, den Gesetzentwurf zu prüfen, durch den die Spirituosen, welche

erwiederte, daß, obgleich eine traurige Erinnerung (an den Tod des Herzogs von Orleans) in diesem Jahre noch die gewöhnlichen Feste hindere, doch die Leichenfeierlichkeiten zum Gedächtniß der Gefallenen nicht unterbleiben würden, und daß die Vertheilung von Almosen nur eine Ergänzung dieser Trauerfeier sein solle. Die drei Artikel des vorliegenden Gesetz Entwurfs wurden hierauf einer nach dem anderen votirt und schließlich das ganze Gesetz mit 77 gegen 19 Stimmen angenommen.

Paris, 12. Juli. Der Herzog und die Herzogin von Nemours werden Nenilly nicht eher verlassen, bis die ganze Königliche Familie versammelt ist, was nicht vor Ende dieses Monats der Fall sein dürfte. Nach den großen Manövern werden Ihre Königlichen Ho heiten noch mehrere Orte in der Bretagne besuchen und gegen Ende Augusts zu Brest eintreffen.

Admiral Roussin soll am Sonnabend den unwiderruflichen Ent schluß kund gegeben haben, sich von seinem Ministerposten zurückzu ziehen, und man hätte, wie es heißt, nur so viel über ihn vermocht, daß er sein Portefeuille noch so lange behalten wolle, bis die Er nennung seines Nachfolgers erfolgt wäre.

Das Journal des Däbats enthält ein Schreiben aus dem Hafen Atarsa in Neu- Seeland vom 22. Februar, worin gemeldet wird, daß die französische Korvette „Allier“ am 22. Januar von dort abgesegelt war, um nach Frankreich zurückzukehren; sie sollte bei Otaheiti, den Marquesas- Inseln und Lima anhalten. Der englische Kolonialgon verneur Shortland war am 2. Februar nach Akarsa gekommen und hatte kraft des proklamirten Souverainetätsrechts der Krone England über Neu-Seeland und die dazu gehörigen Inseln die britische Flagge auch auf dem von französischen Kolonisten okkupirten Landstrich auf gepflanzt. Herr Berart, Commandeur der Korvette „Rhein“ prote stirte gegen diese Besitzergreifung. Shortland benachrichtigte die Kolonisten von den englischerseits getroffenen Einrichtungen in Be— zug auf den Wallsischfang in der Nähe der Küste von Reu-Seeland und die Abgaben von den Einfuhr Artikeln, worauf die Kolonisten sich gegen diese Anordnungen verwahrten und von dem Vorgefallenen Bericht nach Paris erstatteten.

Auf dem Hofe der Werlstatt eines Maschinenbauers in der Rue du Faubourg St. Antoine sieht man seit einigen Tagen eine Lokö

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wie keine vor ihr. Seitdem hat freilich eine solche Erweiterung in den musikalischen Mitteln stattgefunden, daß die einfache Instrumentation jener Zeit oft dürftig erscheint, wenn sie nicht von so tiefer Empfindung inspirirt und in so großem Stol gehalten ist, wie bei Gluck; aber obgleich Sacchini diesen Meister des lyrischen Drama's nicht erreicht, so kömmt er ihm doch in einzelnen Particen seiner Musih sehr nahe, und diese haben denn auch bei der Wiederbelebung des „Oedip“ auf dem Pariser Opern-Theater ihre Wirkung nicht verfehlt, während von manchen Stücken, besonders von der Mehrzahl der Arien, auch die wärmsten Freunde der älteren Musik einräumen müssen, daß sie den Zuschnitt einer Modeform tragen und unserem Geschmack nicht mehr zusagen können. Die interessan teste Analose der Oper hat Hektor Berlioz im Journal des Daäbats gegeben. Als die wirkungsreichsten und großartigsten Musikstücke derselben bezeichnet er die Einleitungs-Scene zu dem bekannten Duo zwischen Oedip und Antigone, die Chöre und vorzüglich das Trio des dritten Akts zwi schen Oedir, Antigone und Polvnices, welches an Eihabenheit und Wahr heit des mannigfäch bewegten, leidenschaftlichen Ausdrucks dem Bedeutend sten sich anschließt, was in der dramatischen Musik produzirt wolden. Ein interesantes Fatium für die Musiker aller Länder ist die kürzlich hier erfolgte wiltung eines ‚„Musiltünstler- Vereins zur Unterstützung hülfe kedürstige⸗ Miusiter ' Ter vorzüglich durch die Bemühungen der Herren Tanlor, Nieysibeer, Lißt, Halesy, Schlesinger, Thalberg, Äuber, Martinez de la Nosa, Berlioz und Anderer ins Leben gerufen wurde und sich bereits sehr reger Theilnahme eisteut, Lißt sandte von Peteréburg aus als Bei— trag 1009 Fr., eben so Mieyeibeer von Berlin eine ansehnliche Summe ein, und es ist zu erwarten, daß die ausländischen Künstler überhaupt, da sie gleiche Berechtigung zur Unterstützung wie die franzosischen haben sollen, sich nach Kräften bei diesem wohlthätigen Verein betheiligen werden. Die Sta⸗ tuten desselben sind nach Wien, Berlin, Petersburg, London und nach an . Hauptstädten an namhaste Handlungen zur Vertheilung übersandt orden.

Brüssel. Das in deutschen Blättern verbreitete Gerücht vom Tode des Violinisten Pprum e wird im Monitenr belge vom 13. zuss für ungegründet erklärt; nach der Angabe dieses Blattes hat sich das BVesinden des ausgezeichneten jungen Virtuosen vielmehr in der letzten Zeit gebessert.

Nostock. An den Tagen des 14., 15, 17. und 18. Juli findet hier das vierte norddentsche Musiffest statt. Die beiden geistlichen Konzerte, am ersten und dritten Tage, werden von dem Königlich hannoverschen Hof— Kapellmeister Marschner, das erste weltliche Konzert, am zweiten Tage, von dem Musil Direktor Weber aus Rostock, das zweite, am vierten Tage, vom

Großherzoglich oldenburgischen Hof-Kavellmeister Pott dirigirt. Im ersten geistlichen Konzert werden Mendelssohn's Symphonie-Kantate „Lobgesang“ und 42ster Psalm nebst einigen kleineren Piecen von anderen Kirchen

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Komponisten, im zweiten das Oratorium „Judas Maccabäus“ von Händel, in den beiden weltlichen Konzerten aber Somphonieen, Ouvertüren, Konzerte für einzelne Instrumente mit Orchester-Begleitung, Arien und Duetten ausgeführt. In den beiden Kirchen-Konzerten besteht der Sänger-Chor aus 310, das Or chester aus 150 Personen. Die bei den verschiedenen Aufführungen, geist lichen wie weltlichen, vorkommenden Solo- Particen im Gesang haben die Damen Marschner aus Hannover, Schlegel aus Schwerin, Schloß aus Leipzig und Hahn aus Neu-Strelitz, die Herren Dettmer aus Dresden, Wolff aus Halberstadt, Kiel aus Schwerin, Ischiesche aus Berlin und Wi demann aus Hannover übernommen. Die Soli der Instrumental-Konzerte werden von den Herren Freibier aus Schwerin, Kotte und Kummer aus Dresden, Pott aus Oldenburg, Schmitbach und Heinemeyer aus Han- nover, Riefstahl aus Frankfurt a. M., Willmers aus Kopenhagen und Zimmermann aus Berlin vorgetragen. Die geistlichen Nonzerte finden in der St. Marien -Kirche, die weltlichen im Schauspiel hause, Nachmittags von 5 Uhr an, statt. Zu den ersteren werden je zwei, zu den letzteren je eine mehrstündige Probe abgehalten. Von sechs der Mitwirkenden kommen eigene Compositionen zur Aufführung, die zum Theil ganz neu, zum Theil dem musitalischen Publikum bereits bekannt sind. Dahin gehören zwei Ouvertüren, komponirt und dirigirt von Marsch ner, ein großes Violin Konzert, komponirt und vorgetragen von Pott, eine große Fantasie für Violoncell, desgleichen von Kummer, ein Flöten⸗Con— certino mit Variationen, desgleichen von Heinemeyer, und eine Fantasie für Fagott, desgleichen von Schmitbach.

Prag. Unser Theater war in den letzten Monaten voller Leben. Eist erfreute man sich an den mannigfachen Charakter-Daistellungen des Heirn Rott vom Königlichen Theater zu Berlin, der einige Wochen hier mit großem Beifall gaästirte, dann an dem Gastspiel der Mad. Peroni⸗ Glaßbrenner, die uns von Hannover aus besuchte und ebensalls den leb— haftesten Applaus erhielt. Nun aber sollte uns auch noch der Genuß zu Theil werden, die berühmte Schwester der noch berühmteren Malibran hier zu hören. Pauline Viardot-Garcia, jetzt Primadonna der italie— nischen Opei in Paris und während der letzten italienischen Opern-Saison in Wien auch für diese als Hauptzierde gewonnen, trat auf ihrer Durchreise von Wien nach Berlin hier ein paarmal als Rosine im „Barbier von Sevilla“ im hiesigen Theater auf und feierte einen hier selten erlebten Triumph. In der Scene am Klavier wollte das da capo kein Ende finden, und die gefällige Künstlerin trug jedesmal einige eingelegte Gesangsstücke vor. Es

war eben so wohl die geistige Lebendigkeit, welche den Ausdruck ihres Gesanges erfüllt, wie die hohe Vollendung der Form desselben, was so hinreißend wirkte, daß man nie genug davon hören konnte. Der Andrang nach Billets war außerordentlich, und man sprach überall nur von der ausgezeichneten Fremden. In Wien, wo Mad. Viardot⸗-Gareig nicht geringeren Enthusiasmus erregt hatte, mußte „der Barbier von Sevilla“ im Lauf der italienischen Opern- Saison, von Anfang April bis Ende Juni, funfzehnmal gegeben werden. Nächst der Rosine wurde die Sonnambuls der Mad. Viardot am meisten bewundert, und diese Oper erlebte daher auch mehrere Wiederholungen; außerdem trat die Sängerin dort in Opern von Donizetti und Ricci auf. Unter den in der Unterrichts Scene im „Bar bier“ von ihr eingelegten Liedern und Romanzen hatten Dessauer's . das „Rataplan“, von Mad. Malibran komponirt, der Gantraandista von Garcia, dem Vater der beiden Sängerinnen, a8 Nadadores , la kiance und einige andere, die in dem Schle⸗ singerschen „Album Garcia“ zu finden sind, so wie einige eigene Com positionen der Mad. Viardot, den meisten Beifall. Daß die Gesangs-Vir tuosin zugleich ein bedeutendes Compositions-Talent und überhaupt eine sehr vielseitige artistische Bildung besitzt, übt auf ihre Leistungen als Sängerin und Darstellerin den vortheilhaftesten Einfluß aus und giebt ihnen ein in je— der Hinsicht durchgeistigtes Gepräge. Ein in Paris bei Troupenas erschie nenes Album von Liedern ihrer Composition ist in Deutschland noch wenig bekannt, verdient aber, daß unsere Musilfreunde sich damit vertraut machen. Sie werden unter anderen trefflichen Gesängen zu ihrer Ucberraschung darin auch drei in deutscher Sprache finden, auf die deutschen Worte komponirt, unter diesen zwei Uhlandsche Gedichte, „der Knabe vom Berge“ und „die Kapelle“. Die Kompoö— nistin, eine geborene Spanierin, die nur vor fünf Jahren einmal wenige Wochen in Deutschland gereist ist, versteht und spricht das Deutsche doch so ausgezeich« net, wie man es bei Individuen der romanischen Vollestämme gewiß selten sinden möchte. (Mad. Viardot⸗Garcia ist vor einigen Tagen in Berlin eingetroffen, wird aber leider nur kurze Zeit hier verweilen. Man hofft indeß, daß uns wenigstens einmal der Genuß zu Theil werden wird, sie setzt als vollendete dramatische Sängerin zu hören, nachdem wir früher schon, im Jahre 18358, als sie das Theater noch nicht betreten hatte, ihre außerordentliche Virtubsität und ihren feurigen Vortrag als Konzertsängerin lennen gelernt, in einer Zeit, wo die, Künstlerin diese Laufbahn eben erst begann, da sie bis dahin dem Piano sich hatte widmen wollen, auf welchem sie auch bereits eine sehr eminente Fertigteit besaß. Vielleicht wird dieselbe, wie verlautet, wenigstens in einzelnen Scenen aus dem „Barbier“ und dem „Othello“ hier aufzutreten Gelegenheit finden.)

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notive, welche, wie eine kleine Brigg, mit Masten, Segeln und llaggen ausgestattet ist. Es soll damit ein Versuch gemacht werden, es sich als prakftisch erweisen werde, die Treibkraft des Windes nit der des Dampfes auf Eisenbahnen zu verbinden. Sollte das Eiperiment gelingen, so würde sehr viel Brennmaterial erspart verden.

Börse. ie Effekten hielten sich heute ziemlich gut; die proc. ente wurde 121. 60, die 3proc. S0. 30 notirt; spanische aktive Schuld 26 à 27 ohne Umsatz, weil von Frankfurt keine Aufträge ingegangen waren.

Di X

m Paris, 12. Juli. Die Gerüchte über eine bevorstehende Kabinets Modification tauchen abermals auf. Es fehlt nicht an Leu ten, die denselben Glauben schenken, weil es gewiß scheint, daß nach dem Schlusse der Sitzung der Admiral Roussin sich aus dem Kabinet zurückziehen wird. Uebrigens ist es allgemein bekannt, daß keine po— litischen Gründe, sondern reine Gesundheits-Rücksichten die Veran lassung zum bevorstehenden Rücktritt des Admiral Roussin geben. Man hat als den Nachfolger desselben den Grafen Salvandy genannt. Es wäre nicht das erstemal, daß ein Mann, der gar nicht zur Ma— rine gehört, das Portefeuille des Seewesens erhalten hätte. Der Baron Charles Dupin wurde vor einigen Jahren zum See-⸗Minister erwählt, obwohl er nie in seinem Leben auf einem Kriegsschiffe ge dient hat. Aber als Sections-Chef im Departement des Seewesens besitzt er ausgedehnte Kenntnisse in der Marine, deren Graf Sal— vandy vollkommen entbehrt. Die Kandidatur des Grafen Salvandy zum See-Minister hat aber auch keinen ernstlichen Grund, sondern es ist höchstens davon die Rede gewesen, Herrn Salvandy, wenn eine Modification des Kabinets eintreten sollte, vorzüglich zu berücksichtigen. Eine Modification des Ministeriums liegt indessen gegenwärtig weder in dem Willen des Königs, noch in dem Wunsche des Herrn Guizot. Die Deputirten- Kammer, von der allein eine Minister-Krisis ausge hen konnte, ist de sacto geschlossen und mit ihr die Gefahr, welche die Existenz des Kabinets bedrohte, verschwunden. Di

Die Kammer hat sich in einer solchen Verwirrung aller politischen Nüancen getrennt, daß das Kabinet selbst sehr verlegen wäre, anzugeben, aus welchen Elementen die ministerielle Majorität eigentlich jetzt besteht. Bis zur nächsten Session können Ereignisse eintreten, welche die Stellung der einen oder der anderen Partei in der Kammer genauer bestimmen) werden, um das Kabinet in die Lage zu setzen, die wahren Elemente kennen zu lernen, wodurch es seine Kräfte verjüngen und verstärken könnte. Wenn aber nicht außerordentliche Begebenheiten eintreten, wird das bestehende Ministerium sich vor der nächsten Session, mit Aus nahme des Admirals Roussin, als dessen muthmaßlichen Nachfolger man den Vice Admiral Le Roy betrachtet, in seinen wesentlichen Be standtheilen nicht ändern.

Die Revue de Paris, die unter der gemischten Inspiration des Grafen Molé und des Herrn Thiers geschrieben wird, will wissen, kaß der Marschall Soult mit der Idee umgehe, von seinem Schloß St. Amand aus, dem König seine Entlassung als Präsident des Mi nister-Rathes einzusenden, in welchem Falle dann Herr Guizot die Präsidentschaft des Conscils übernehmen würde. Die Angabe der Revue de Paris gleicht der moutarde apres 1e diner. Wahr ist es, daß der Kriegs Minister sich zurückziehen wollte, als die Deputir / ten-Kammer Miene machte, die von der Budget-Kommission vorge⸗ schlagene Reduction von 14,900 Mann anzunehmen, und daß Herr Guizot, den Entschluß seines Kollegen nicht theilend, im Kabinet als Prä sident geblieben wäre. Die Verwerfung der fraglichen Reduction ließ die Sachen beim Alten, und der Marschall hat keinen Grund mehr, um seine Demission einzureichen. Obwohl hoch bejahrt, ist seine Gesundheit rüstig. Von den eigentlichen politischen Streitfragen hat sich der Marschall immer so viel als möglich ferngehalten, wenn man nur nicht in seine Militair⸗-Verwaltung eingreift, läßt er seine übrigen Nollegen in ihren respektiven Departements schalten und walten, wie sie es am besten verstehen. Die ganze Königliche Familie hat heute um 2 Uhr Nachmittag das Lustschloß Neuilly verlassen, um sich nach der Familiengrüft von Dreux zu begeben. Vor der Abreise des Königs wurde noch ein langer Minister Rath abgehalten, bei welchem Se. Majestät den Vorsitz führte. Die Königliche Familie wird Freitag zur Tafel in Nenilly zurückerwartet, wird aber bis zum nächsten Sonntag gar keine Besuche annehmen. Es ist dafür gesorgt worden, daß der König während seiner Abwesenheit dreimal, des Tages einen summa⸗ rischen Bericht alles dessen, was von Wichtigkeit in den einzelnen /

Ministerien vorfällt, erhält. Außerordentlich wichtige telegraphische Depeschen sollen sogleich dem König mitgetheilt werden. . .

Der Ausflug des Hofes nach Eu wird erst nach dem Schlusse der Session der Pairs Kammer stattfinden, um welche Zeit der Herzog von Nemours seine Inspections-Reise in die Pro vinzen anzutreten gedenkt. Dann werden auch die Minister sich einige Erholung gönnen. Herr Guizot wird während der Einberufung der Conseils - gänreaus auf seinem Schlosse Val, Nicher unweit Caen ein paar Wochen verleben. Der Handels Minister, der serst von einer schweren Krankheit genesen, wird ins Bad reisen, Herr Teste eine Inspections-Reise unternehmen. So lange die spanischen Angelegen heilen nicht eine entschiedene Haltung gewinnen, will Marschall Soult die Hauptstadt nicht verlassen. Man besürchtet noch immer in Paris, daß Espartero, unter dem Vorwande, die Cortes in Cadir einzuberu fen, die Königin Isabella aus Madrid nach Cadir führe, um sie als ein Instrument seiner eigenen persönlichen Sicherheit gegen die In surrection zu gebrauchen. In einem solchen Falle würde das Kabinet der Tuilericen sogleich den Vice⸗Admiral Mackau mit der Flotte nach Cadir beordern. Alle Vorkehrungen zu einer solchen Sec-⸗Expedition sind bereits getroffen, und die Flotte des mittelländischen Meeres, die in Toulon segelfertig liegt, ist mit Kriegs Munition und Lebensmit⸗ teln auf mehrere Monate versehen worden.

Grossbritanien und Irland.

Oberhaus. Sitzung vom 11. Juli. Die Ausschuß Verhandlungen über die schottische Kirchen-Bill des Lord Aberdeen wurde heute fortgesetzt und die Bill bis zur 6ten Klausel genehmigt. Lord Aberdeen hatte zuvor angezeigt, daß er bereit sei, das von Lord Brougham angekündigte Amendement anzunehmen, welches, wenn auch nur theilweise, der Bill den Charakter eines deklamatori schen Gesetzes geben wird. Lord Campbell, der dagegen protestirte, weil das Amendement nicht auf den Charakter der ganzen Bill wir ken könne, konnte indeß mit seiner Ansicht nicht durchdringen.

Unterhaus. Sitzung vom 10. Juli. Unter den ver— schiedenen Fragen, die zu Anfang der heutigen Sitzung, ehe das Haus zur Tages-Ordnung überging, an die Minister gerichtet wurden, ist die des Herrn Turner hervorzuheben, der unter dem Eindruck des allgemeinen Unwillens über das kürzlich zwischen dem Oberst Faweett und Lieutenant Munroe vorgefallene Duell die Frage stellte, ob die Regierung in der nächsten Sitzung nicht eine Bill gegen Duelle ein⸗ bringen würde, worauf Sir Robert Peel indeß erklärte, daß er auf die Frage nicht vorbereitet sei und sie auch einer reiflichen Ueberle= gung bedürfe. An der Tages- Ordnung war sodann die vertagte De batte über die irländischen Zustände in Folge des Antrags des Herrn O'Brien. Es nahm zuerst Capit ain Bernal das Wort, um für

phezeite. Mit dem genannten Blatte stimmte sogar die streng

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den Antrag und unter Wiederholung der schon von den früheren beklagenswerthes Resultat, welches aber auf das schlagendste beweist, Rebnern erörterten Beschwerden Irlands gegen die Regierung zu wie illusorisch die genannte Convention für das hiesige Land gewesen sprechen. Der Redner machte besonders bemerklich, wie die jetzge ist. Die Einfuhr der deutschen Weine und Seidenwaaren hat . Regierung, als sie noch Opposition war, zu einer Untersuchung seit dem August vorigen Jahres für den einen und den anderen der irländischen Zustände stets bereit war, um dem damaligen Mini- Artikel nur um 100,000 Fr. vermehrt, eine Erhöhung, die kaum sterium Verlegenheiten zu bereiten, jetzt aber nach drei Jahren sich nennenswerth ist und wahrlich kein Anlaß zu einer Sprache hätte einer solchen Untersuchung widersetze. Wie die Regierung übrigens werden sollen, wie man sie in der französischen Kammer geführt hat. gegen Irland gesinnt sei, erkannte Herr Berga aus den Gesinnun- Man hört in der franzbsischen Presse, so wie auch in der Kammer, gen ihrer höheren Beamten; Ler General- Prokurator für Irland, immer von den Prätentionen der Unersättlichkeit, der Undankbarkeit Bel⸗ Herr Jackson, sei der eifrigste Orangist, ebenso der Kronanwalt Herr giens und seiner Regierung reden und vergißt gänzlich, mit welcher Nach⸗ Smith; der Präsident der Handelskammer (Herr Gladstone) habe giebigkeit es seinen sehr gemäßigten Zoll- Tarif an der französischen Gränze 1810 gegen die Geldbewilligung für das Seminar in Maynooth ge- aufrecht erhält in der steten bisher immer fehlgeschlagenen Hoffnung, stimmt, endlich Sir James Graham die Endschaft aller weiteren daß endlich die Versprechungen in Erfüllung gehen, die man in Paris Konzessionen erklärt, obgleich Irland nicht im Besitz dessen sei, was macht, und wodurch man eigentlich nur die Schritte die nach ande⸗ die Unionsakte versprochen; dazu habe er noch Grund, zu glauben, ren Seiten hin gethan werden könnten, zu vereiteln. sucht. Allein daß der Premier-Minister mit den Gesinnungen seiner Kollegen über- wir glauben, daß die Sachen bald eine andere Gestalt erhalten dürften einstimme. Die Regierung ziehe den Bürgerkrieg dem Nachgeben und daß, wenn nicht bald ein anderer Zustand vortritt, die Kammern vor; sie wäre ohnmächtig Gutes, aber entschlossen Böses zu thun. ihre nächste Session nicht schließen werden, ohne auf mehrere franzö⸗ Zur Wiederherstellung der Ruhe in Irland wollte Herr Bernal sische Einfuhr-Artikel den Tarif bedeutend erhöht zu haben. Die Stadt Verviers, berühmt durch ihre Tuchfabriken, schmeichelt sich so⸗

das Amt des Lord Lieutenants abgeschafft, das Seminar in Maynooth mit den protestantischen Universitäten gleichgestellt und die katholische gar, daß der König bei der feierlichen Eröffnung der Eisenbahn am enen Zeuge als eine pro⸗

Geistlichkeit dotirt und anerkannt sehen; man möge die Ursachen der 17ten d. M. die Zoll-Erhöhung auf die woll Unzufriedenheit beseitigen und man würde Ruhe haben. visorische Ordonnanz⸗Maßregel ankündigen werde. Es würde dies ein . Die folgenden Reden, mit Ausnahme der des General-Anwalts sehr entschiedener Schritt sein und beweisen, daß die Regierung nach für Irland, Herr Smith, und des Lord Howick, enthielten keine der Seite Frankreichs hin alle Hoffnung aufgegeben hätte. ;

neuen haltbaren Argumente zur Unterstützung der Beschwerden Ji In letzter Zeit sind die mit Preußen und dem Zoll-Verein ange⸗ lands oder zur Vertheidigung der Regierungs-Politik. Die letztere knüpften Unterhandlungen mit größerer Thätigkeit betrieben worden übernahm Sir Howard Douglas, dessen Rede insofern bemer- und man scheint die Hoffnung zu nähren, daß in einigen Monaten sich

London, 12. Juli. Lord Aberdeen's Nachgiebigkeit, seine schöttische Kirchen Bill durch die Annahme des Amendements Lord Brougham's zu modifiziren, hat wahrscheinlich zu dem Gerüchte Ver anlassung gegeben, daß der Minister die ganze Bill zurücknehmen und dies zum Grunde seines gänzlichen Austritts aus dem Ministerium machen werde. Das Gerücht wurde besonders von der Morning

für statthaft erklärte, als bis die Agitation sich gelegt habe. „Ich wird sich die Regierung in der Unmöglichkeit befinden, die Vergünsti⸗ als die Agitation fortdauert“, sagte der Redner und beantragte die Vereins ein Aequivalent darbieten kann. Wir sehen mit Freu⸗ Regierung, ebenso Capitain Rous, ein Tory, zum großen Aergerniß in Frankreich geschieht, Befürchtungen über die belgische Konkurrenz Kirche, und wollten gleichmäßigere Vertheilung des Kirchenguts. il An eidig Handel, dessen Wichtigkeit man für Belgien hervorhebt, wird hier in seiner darauf die vom Ministerium vorgenommenen Ernennungen in der Justiz dners He e seine selben genommen hat. Allein damit kann sich Belgien nicht begnü⸗— den, machte indeß keinen Eindruck auf das Haus. weil bei den verschiedenen Ansichten der Vertheidiger desselben über dukten gemachten Vergünstigungen in den Augen des Landes und vor Die effektvollste und auch beste Rede der heutigen Sitzung war deren glücklichen Ausgange wir entgegensehen. auch nur das früher Gesagte, sondern wegen ihres lebhaften Kon- unter dem veränderten Titel: 1' Ind épendance belge und hat Die liberale Meinung ist dadurch offenbar verstärkt worden. Der Irland aufforderten, hier zwar auch die Befolgung einer kräftigen, Id ; . ) ö Beamten und Staatsdiener ist immer sehr bedeutend gewesen und Bevölkerung gegenübergestellt wurde. . l rung der anhängigen Fragen unterschiebt. Kirche herbeigeführt, und eine Regulirung dieser Verhältnisse durch Die Debatte wurde heute, wie schon gemeldet, wiederum vertagt; P erpignan, 106. Juli. 3urbano ist mit dem größten Theil Fraga eingeschlagen. nares, Guadalajara und Alcalä de Henares haben sich pronunzirt. h ; . ment Lusitania nach Alcalä de Henares ausgezogen. General Concha Chronicle einem ihrer letzten leitenden Spaltung in dem Ministerium wegen Irlands damit in Verbin Sevilla aufbrechen sollte. General van Halen, am 2. Juli nach

kenswerth ist, als sie zwar anerkannte, daß für Irland etwas gethan ein für den Anfang nicht unbefriedigendes Resultat herausstellen wird erde üsse ae, . Berit 6, , . . 94 K , . i, w,, . . f . C. C. e ö. werden miüsse, aber eine Berücksichtigung der Beschwerden nicht eher Mögen diese Erwartungen recht bald in Erfüllung gehen. Jedenfalls würde selbst einer gegründeten Beschwerde nicht abhelfen, so lange gungen für die deutschen Weine und Seidenwaaren bestehen zu lassen, z n ö der Neb nd wenn sie nicht im November den Kammern von Seiten des Zoll— Annahme eines solchen Grundsatzes. Indeß fand dieser Antrag nicht einen einzigen Unterstützer. Herr Stuagrt sprach darauf gegen die den, daß im Allgemeinen die deutsche Presse sich den näheren e n ld n,, ? n lai ,,, ĩ. ĩ er , , 1 . zu toßen Jer Handels⸗-Verbindungen mit Belgien geneigt zeigt, und nicht, wie es seiner Partei. Mit ihm stimmte der folgende Redner, Herr Som noöville, ein Liberaler; Beide erörterten die falsche Stellung der ausstreut. Jedoch wird diese Handels-Frage zu haufig unter einem e. sigere des 5 zu einseitigen Gesichtspunkt angesehen und dargestellt. Der Transit Der General-Anwalt für Irland, Herr Smith, vertheidigte t z n J vollen Bedeutung erkannt, so wie man noch in dem letzten Jahre Verwaltung gegen die Beschuldigung des Orangismus von Seiten mehrere wichtige Maßregeln zur Erleichterung der Erweiterung des⸗ des ersten Redners Herrn Bernal; seine Rede währte mehrere Stun ; Das Resultat gen. Es muß auch für den einen oder anderen seiner wichtigen In⸗ r olko n 32 8 823 ‚. . 7 ö a 55 so/ ** derselben war eine Zurückweisung des Antrags des Herrn O'Brien, dustriezweige einige Konzession erhalten, um seine den deutschen Pro⸗ die Mittel zur Abstellung der Beschwerden ein Eomité des Hauses zu den Kammern rechtfertigen zu können. Um Konzessionen dieser Art keinem Schluß kommen würde. drehen sich auch, wie wir glauben, die gegenwärtigen Verhandlungen, die folgende des Lord Howick, nicht wegen neuer Argumente für U Das frühere Regierungs-Journal, 1 Ind „pendant, welches die Haltbarkeit der irländischen Beschwerden, denn sie wiederholte als solches aufgehoben wurde, erscheint bekanntlich seit dem 1. Juli . trastes mit der Rede des Sir Howard Douglas, dessen starren Grund- sich in seinem Programme als gemäßigtes liberales Blatt angekündigt. sätzen, welche die Regierung zu unbedingten Zwangs-Maßregeln gegen Die lik i. ) l n. . aft Einfluß des früheren Ind Eépendant in den höheren Kreisen der durchgreifenden Politik, aber vorzüglich der anomale Zustand des Staa 1 . Landes mit seinen reichen Naturgaben, seiner treuherzigen, gutmüthigen wird es auch in seiner veränderten Gestalt bleiben, wenn nicht ein Dieser anomale Zustand sei Partei oder Personen-Interesse sich einer ruhigen sachlichen Erörte⸗ durch die bekannten Verhältnisse der Pacht, das Armengesetz und die egislative Maßregeln und Konzessionen in kirchlicher Hinsicht würden 58 w enen Zustand bessern. Paris, 12. Juli. Telegraphische Depeschen aus Spanien. man hofft sie morgen zu beenden und auch noch den Premier-Minister seiner Diviston von Lerida abgegangen; er läßt nur ein Bataillon im sprechen zu hören. Schloß und ein anderes in der Stadt zurück; er hat die Straße nach Bavonne, 109. Juli. Madrid war ruhig am Sten. Der Re⸗ gent war noch am 6ten mit seinen Truppen zu Albacete. Manza— Ein Bataillon und eine Eskadron der madrider Miliz, angeführt von dem General-Capitain, sind am 7. Juli mit 40 Reitern vom Regi⸗ aufgegriffen, die in h ist am 3. Juli zu Malaga angekommen. Er ist zum Ober⸗Befehls⸗ . . . h Gun 3 . . 3 h Artikel zugleich unwahrscheinliche Nachrichten von einer großen haber der Truppen ernannt worden, mit welchen er am 4ten nach dung brachtö und die baldige Auflösung des ganzen Kabinets pro- Cordova gekommen, hatte diese Stadt am 4ten wieder verlassen. Caceres und Olivenza haben sich pronunzirt.

toryistische Britania überein und bestärkte dadurch noch mehr jenes Gerücht. Dagegen zeigt nun der ministerielle Standard an, daß er ermächtigt sei, aufs Bestimmteste zu erklären, es bestehe über keine Frage, am allerwenigsten über die irländische die aller mindeste Meinungsverschiedenheit im Kabinet.

Der General- Postmeister, Lord Lowther, berichtet auch die Times, soll seit einiger Zeit Conventionen mit den Post-Behörden Belgiens, Hollands, Preußens, Oesterreichs, Sachsens, Norwegens, Däne marks und Rußlands wegen Beförderung von Briefen und Zeitun gen nach und von England und nach den genannten Ländern auf dieselben Bedingungen, wie der kürzliche Post-Vertrag mit Frank reich eingeleitet haben. Die desfallsigen Unterhandlungen sollen be reits einem befriedigenden Abschluß nahe sein.

Das Wichtigste in den vorstehenden telegraphischen Depeschen ist wohl die Nachricht, daß Alcalé de Henares und Guadalajara sich pronunzirt haben, indem durch die geringe Entfernung dieser beiden Städte von Madrid (Alcaldé etwa 6, Guadalajara 9 Meilen) die Insurrection bis vor die Thore der Hauptstadt gerückt ist, und da beide an der großen Straße nach Saragossa liegen, so dürfte dies Ereigniß von großem Einflusse auf die ferneren Operationen des Ge⸗ nerals Narvaez sein.

Eine andere Nachricht von Wichtigkeit ist der Marsch des Ge⸗ nerals van Halen. Während es allgemein hieß, er habe die Absicht, zu dem Corps des Regenten zu stoßen, bricht er plötzlich von Jaen auf und marschirt am 2ten nach Cordova, das er am 4ten wieder verläßt. Er hat sich dadurch nicht nur weiter von Espartero ent⸗ fernt, sondern befindet sich auch dem General Concha gegenüber, der wie die Depeschen berichten, von der Junta von Valencia nach Ma⸗ laga gesandt und zum kommandirenden General der insurgirten Trup⸗

pen im südlichen Spanien ernannt worden ist. Die telegraphische

Man hat sich so- Depesche sagt nicht, wohin sich van Halen gewendet hat.

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F Brüssel, 12. Juli. Die belgische Regierung ist in der französischen Kammer der Undankbarkeit angeklagt worden wegen der Prorogation der Maßregel, wodurch die deutschen Weine und Sei denwaaren den französischen gleichgestellt werden.

gar erlaubt, dieses Betragen der belgischen Regierung etwas leichtsin— Zurbano ist von Lerida nach Fraga aufgebrochen und hat nur nig zu nennen. Man weiß aber nicht, worüber man sich mehr ver ein Bataillon im Schlosse und ein anderes in der Stadt zurückgelassen. wundern soll, über die wenig geziemende Sprache, die man einer Sein Zie

ist offenbar Saragossa und er scheint es somit ganz auf⸗

befreundeten auswärtigen Regierung gegenüber führt, oder über die gegeben zu haben, irgend etwas in Catalonien zu unternehmen.

Unkunde, welche dabei hinsichtlich der französisch-belgischen Handels Di Verhältnisse an den Tag gekommen ist. Das wahre Regierungs en Interesse hätte vielleicht gefordert, daß man, anstatt die Präventionen und Guisona en échelon aufgestellt. Serrano war eifrig beschäftigt, gegen Belgien zu nähren und die falschen Kommentare, denen die die Armee zu organisiren. angegebene Maßregel in der französischen, Presse unterlegen, gleichsam taillone der National-Garde mobilisirt werden, die übrigen National- von der Tribüne herab zu sanctioniren, die öffentliche Meinung auf. Gardisten aber, die sich freiwillig der Armee angeschlossen haben, geklärt, und bei dem unmerkbaren Nachtheile, der für Frankreich aus in ihre Heimat zurückkehren. Er hat eine mobile Kolonne gebildet, jener Maßnahme entstanden ist, auch auf das Ungenügende des Ver die nach Valencia abgehen soll, um nöthigenfalls eine Diversion im trages vom Juli 1812 hingewiesen hätte, der weit entfernt, die Ein- Rücken des Regenten zu machen. fuhr des belgischen Leinens und Garns zu heben, oder nur im Statu Die Central Junta von Barcelona hat ein Dekret erlassen, wo⸗ Jud zu erhalten, ein fortwährendes Sinken derselben zur Folge hat. durch die Hafen- Abgaben, welche Herr Mendizabal bei seiner Ernen⸗ Die Jahlen der Handels-Statistik sprechen hier hinreichend. nung zum Finanz Minister wiederherstellte, aufgehoben werden. Das Frankreich hat im Jahre 1811 an Seidenwaaren für 317,00 Fr., Fort Monjuich hält sich noch immer, und der Kommandant desselben an Wein für 5,671,000 Fr. eingeführt, im Jahre 18412 für 5,050, 600 hat erklärt, er werde dasselbe weder der obersten Junta von Barce⸗ Fr. (Seidenwaaren) und für 1,550,000 Fr. (Wein); die Gesammt= lona, noch dem General Seoane, sondern demjenigen übergeben, der Einfuhr für diese beiden Artikel ist also bis auf eine geringe Diffe⸗ aus dem gegenwärtigen Kampfe als Sieger hervorgehe. renz dieselbe geblieben. Dagegen hat sich die Leinen-Einfuhr Belgiens Das in Saragossa erscheinende Eco del Aragon meldet, daß Seoane am 5. Juli Lerida mit drei Bataillonen und 2

seit dem Vertrage vom Juli um 13 Millionen Franken vermindert. Gewiß ein für Belgien, und besonders für die volkreichen flandrischen dronen verlassen habe, um sich nach Saragossa zu begeben

Provinzen, die sich haupsächlich von der Leinen-Industrie nähren, sehr Insurrection in Calatagud und Daroen zu un