1843 / 59 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

. . .

Barcelona jetzt in Catalonien allein da. Prim ist gestern von hier dorthin abgegangen (und bereits daselbst angekommen, s. oben die

telegraphischen Nachrichten).

Diesen Morgen wurde in der Kapelle des Königlichen Palastes ein feierliches Tedeum abgesungen, um dem Höchsten für die glückliche Entwickelung der Lage des Landes zu danken. Der Patriarch von Die Königin Viele Granden und die mei⸗

Indien hielt zuvor das Hochamt in pontisicalius. befand sich unter einem Thronhimmel. sten Mitglieder des diplomatischen Corps waren 3.

Uebermorgen werden die Königin und die Infantin Schwester sich auf acht Tage nach la Granja begeben. Der Herzog von Bay—⸗

len und Herr Olozaga werden sie begleiten. X Paris, 22. Aug.

d, m me er,

we.

läßt, denn er erscheint vielmehr als die Manifestation einer ohnmäch— tigen Rachsucht, als daß er eine wirkliche Strafe für Espartero und seine mit ihm in die Verbannung gegangenen Anhänger wäre. Der Drang der Umstände kann in schwierigen Zeiten viele und große poli⸗ tische Unregelmäßigkeiten entschuldigen, aber in dem gegenwärtigen Falle fehlt es sogar an eineni Vorwande für die Verletzung der Ver fassung, deren sich die madrider Regierung weniger egen Espartero als gegen den Staat und die spanische Nation schuldig gemacht hat. Was übrigens die Protestation betrifft, durch welche die fragliche Handlung der Kabinets-Justiz veranlaßt ist, so muß man sich wun⸗ dern, daß, da sie gleichzeitig mit dem Manifeste vom 30sten v. M. abgefaßt sein soll, bis jetzt noch gar keine Rede von denselben gewe— sen ist. Hält man mit diesem Umstande die gestern nach dem Phare des Pyrénées auf der Rhede von Bayonne gemachte Aeußerung Espartero s zusammen: „daß er außer jenem Manifeste kein Dokument veröffentlicht habe, so könnte man geneigt sein, an der Aechtheit der fraglichen Protestation zu zweifeln, wiewohl die Idee an sich durchaus nichts Unwahrscheinliches hat, da ja Espartero bekanntermaßen fortwährend als der rechtmäßige Regent von Spanien werden r Obgleich sich die portugiesische Regierung geweigert, ihn in dieser Eigenschaft zu empfangen, so lesen wir doch in dem Diario do Governo vom gten, daß er, als er am Tage zuvor in Belem ans Land gestiegen, um Verwandte seiner Frau zu besuchen, nicht nur durch die englischen, sondern auch durch die portu⸗ giesischen Schiffe im Tajo mit Kanonenschüssen begrüßt worden ist, ein wenigstens scheinbarer Widerspruch, dessen Lösung wir von dem Eintreffen weiterer Nachrichten erwarken müssen. Was die Herzogin de la Vitoria hetrifft, so ist sie, mit Umgehung von Paris, am 19ken

angesehen werden will.

in Haver angekommen.

Die telegraphischen Nachrichten aus Barcelona rechtfertigen nur zu sehr die Besorgnisse, welche wir in den letzten Tagen in Be= zug auf den Zustand dieser Stadt ausgesprochen haben. Die Haupt— stadt von Catalonien ist in diesem Augenblicke in drei feindliche Lager und in eine Art neutralen Gebietes getheilt. Auf dem Fort Atara— zanas weht die Fahne des demokratischen Aufruhrs, in der Citadelle hält der Inhaber der gesetzlichen Gewalt, der General Arbuthnot, Wacht und in dem Schlosse Monjuich ist fortwährend der Oberst Echalecu Meister, der trotz seiner am 13ten erfolgten Unterwerfungs=

Erklärung in den gegenwärtigen Umständen doch wieder in seine selbst

ständige und erwartende Rolle zurückgetreten zu sein scheint. Die Stadt selbst und ein großer Theil ihrer National⸗Garde beharrt bis

jetzt in einer gewissen Neutralität. Diese neuen Wirren sind offen bar lediglich durch die Volljährigkeits- Erklärung der Königin Isabella, deren nothwendige Folgen die demokratische Partei in Barcelona vor⸗— aussieht, hervorgerufen werden. Gleich nach dem Eintreffen der feier— lichen Staatshandlung vom Sten d. M. zeigten sich die Vorboten einer ge⸗ waltsamen Opposition in dem Volke von Barcelona, und machte die Junta Miene, wieder in den Besitz ihrer erst wenige Tage zuvor niedergelegten Regierungs-Gewalt treten zu wollen. Die Bestrebungen der Junta und der thätigen Partei, aus der sie hervorgegangen, fan— den sofort Vorschub und Unterstützung, theils bei den auf Befehl des Generals Arbuthnot entwaffneten Freiwilligen, theils bei den vielen hundert Arbeitern, welche bei der Schleifung der Festungswerke von Barcelona Beschäftigung und hohen Tagelohn gefunden hatten, und denen man leicht begreiflich machte, daß ihr Erwerb bald ein Ende nehmen werde, wenn die madrider Regierung mit ihren gegenwärtigen Tendenzen freies Feld in Barcelona gewinne, so erklärt es sich denn, daß die Junta, auch wenn sie wirklich, wie der Telegraph behauptet, bei der National-Garde keine Unterstützung, sondern nur Widerstand gefunden hat, sich gewaltsam ihrer kaum aufgegebenen Stellung wie— der bemächtigen und den General Arbuthnot mit seinen 2000 Mann Linientruppen die Korrespondenzen aus Barcelona schlagen die ganze Besatzung sogar nur auf 8 900 Mann an Rreotz bieten konnte.

Darf man aber ernstlich fragen, wie die demokratische Partei in Barcelona in der Volljährigkeits Erklärung der Königin Isabella einen Grund zu einer abermaligen Schilderhebung habe finden können? Diese Partei hat über ihrem fanatischen Hasse gegen Espartero und die Ayacuchos ihre ältere Feindschaft gegen die Königin Christine und deren Anhang nicht vergessen, und sie ist nicht der Meinung, daß der Sturz und die Vertreibüng des Herzogs de la Vitoria unter der Be— dingung der Zurückberufung und Wiedereinsetzung der Wittwe Ferdi— nand's ll, in ihre frühere Gewalt erfolgt sei. Daß aber die Voll— sährigkeits-Erklärung und der Regierungs- Antritt der jungen Isabella die Staatsgewalt der Sache nach nothwendigerweise wieder in die Hände der Königin Mutter liefern muß, dariiber kann sich Niemand . der nicht absichtlich die Augen zumacht. Daher handelt die Partei n n die September⸗-Revolution von 1810 ausgegan⸗ gen , folgerichtig, wenn sie sich der Vollziehung der Mi⸗ . ö in vom Sten d. M. aus allen Kräften widersetzt.

Es ist bereits gestern erwähnt, daß auch die Junta des nicht unwichtigen Lerida sich vor ihrer Auflösung noch in demselben Sinne

egen die Beschleunigung des Regierungs. Antlitts ber Königin 'er— lärt hat. Heute können wir hinzuf en, b nig c. nie Rantfestati zufügen, daß auch in Sara⸗

, . fta on gegen Jene? Ibee stattgefunden hat ünd zwar in Form einer starken und nachdrücklichen Prot t. ö welche sehr zahlreiche Unterschriften gefunden. Vieng e f (n Bewegung wird natürlich auch in Saragoffa hie ben rl 1 bleiben, und man kann mit Gewißheit darauf rechnen 1 ., den Hauptstädten von Aragonien und Catalonien aus auf u, . Theil von Spanien übergehen zu sehen. Ob ein unter cher gen flüssen erwählter kon sich bereitwillig sinden lassen werde, die

i Das Dekret der madrider Regierung, durch welches Espartero und die Mitunterzeichner seiner Protestation ihrer Ehren, Aemter und Würden für verlustig erklärt werden, steht mit . , . der De ff von 1837, 233 allen der an der

nischen Bürgern den Besitz jener moralischen Besitzthilmer so lange lange Unterredung, worauf die Junta neuerdin as gewährleistet, bis ihnen dieselben durch ein richterliches Urtheil abge- Kabinet Lopez auflehnte, . . Maluquer . . sprochen werden. Dieser neue Gewaltstreich des Ministeriums Lopez station, die aus dem Büreau des pariser National hervorgegangen ist um so unbegreiflicher, da er offenbar ein durchaus zweckloser ist n ch ben und sich nicht der mindeste positive Nutzen durch denselben erreichen

u sehr billigen Preisen Kauflust; man bewilligte zuletzt 20 Mk. 8 i ß nils n e jetzt wird dazu angebolen. Mit Lein⸗-Oel ist es

Ministerial⸗ Erklärung vom 8. August zu bestätigen, mag billig be= zweifelt werden.

In Cadir machen sich die fortdauernden Sympathien für Espar⸗ tero in tumultuarischen Auftritten Luft, bei denen enthusiastische Aus= rufe zu Ehren des Regenten mit Verwünschungen und mueras gegen die Gemäßigten und die Christinos abwechseln. Der General

stiller, und würden a, Beo. pro 100 Pfd. zu effe hen Hanf⸗Oel sind zu 21 Mf. Beo. verkauft, und russisches, wovon schon eini⸗ ges angekommen, kann man zu 20 Mk. 12 Sch. haben.

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Concha ist durch unaufhöriiche Todesdrohungen veranlaßt worden, Die übrigen Fonds blieben heute underändert, doch waren Integrale und

Cadir zu verlassen.

Fabrikanten ihre Gesetze aufzudringen.

ingeben will.

stehen.

zu sein scheint, veröffentlichte.

Madrid zu bewahren.

Befehlshaber von Monjuich, für sich zu gewinnen.

Projekte. tapferer Soldat. erklärte in Allem und Jedem neutral bleiben zu wollen.

Unterstützung hoffen.

einiger ehrgeizigen Demagogen abzugeben.

Waffen steht.

2

länger noch herumzuschlagen. National-Miliz verlassen, raffte die Junta die Unzufriedenen, deren es überall giebt, auf, und bildete das sogenannte Bataillon der Freiwil ligen. Es sind dies meistentheils brodlose Arbeiter, welche darüber zürnen, daß das Kabinet Lopez die Abtragung der Festungswerke, ihre bisherige Erwerbsquelle, einstellen ließ. Man braucht nur denselben auf irgend eine Art die Existenz zu sichern, um sie zur Ruhe und Ordnung zurückkehren zu lassen. Während die Junta nur über ein Bataillon Freiwilliger verfügen kann, besitzt Ge⸗ neral Arburthnot 20060 Mann gut disziplinirter Truppen und das Fort von Monjuich befindet sich in der Gewalt der Regierung, also hat Letztere mehr als hinreichende Mittel, um die Junta zu Paaren zu treiben, wenn diese sich zu neuen Erzessen verleiten lassen wollte. Der sprechendste Beweis, daß die Junta ihre eigene Ohnmacht eins sieht und auf dem Punkte steht, sich zu unterwerfen, ist ihr Rückzug nach dem Arsenal von Atarazanas. Alle, welche mit der Lage von Barcelona vertraut sind, müssen hierin den Vorboten einer baldigen Capitulation erblicken, da das Arsenal unter den Kanonen des Fort Monjuich steht und bei der geringsten Regung der Junta beschossen werden kann. Zu hoffen ist übrigens, daß die Gegenwart des Brigadiers Prim, des Deputirten von Barcelona, der auf seine Landsleute sehr großen Einfluß ausübt, hinreichen wird, um die Ruhe in jener Provinz herzustellen, ohne weitere Strenge gegen die Junta anzuwenden.

Das Journal la Patrie hat vorgestern wissen wollen, die Re gierung habe auf telegraphischem Wege die Nachricht erhalten, Espar⸗ tero sei plötzlich auf französischem Boden ans Land gestiegen. Nichts Aehnliches hat der Telegraph gemeldet, sondern auf dem gewöhn— lichen Wege erfuhren wir nur, daß die Gemahlin Espartero, von ihrer Nichte begleitet, vorgestern Abends (20sten) in Havre angekommen ist, von wo sie nach London einen Eilboten abschickte, um sich zu erkun— digen, ob Espartero daselbst schon angekommen sei. Ihre Absicht geht dahin, dann unverzüglich ihren Gatten einzuholen.

Handels- und Börsen-Uachrichten.

Altona, 25. Aug. (A. M.) In Flensburg währt der Wechsel— Ordnung-Filalbank-Kampf fort und die Vorfechter, Advokat Rönnenkamp und Agent Jensen, haben wieder Schrift und Gegenschrift gewechselt. Ersterer scheint, wie Manche, den Nutzen einer Diskonto⸗-Bank für unser Land überhaupt sehr zu bezweifeln, während er einer allgemeinen Wechsel-Ord— nung nach wie vor das Wort redet, dagegen aber die Einführung einer solchen für Flensburg allein für ein Unglück ansieht. Es wird den ersten flensburger Petenten aus dem Handels-Verein und dem eigentlichen Kauf— mannsstande zum Vorwurf gemacht, daß sie sich als Vertreter der Stadt oder der Kommune geirrt und den gesetzlichen Vermittler solcher Pe— titionen, die Stände umgangen haben; in dieser Beziehung wird auch die Erklärung des Königs an die 10 Städte-Deputationen, daß er künftig nur solche Deputationen von Städten annehmen würde, die mit einer gehöri— gen Vollmacht von Rath und Deputirten versehen wären, gewürdigt und nur bedauert, daß diese Vorschrift nicht schon früher bei den ersten Petitionen aus Flensburg und Rendsburg zur Anwendung gekommen 2c. In diesem Parteikampf über Bank und Wechsel werden nicht nur Bürger, sondern auch Bauern, ja sogar Matrosen wenigstens in den Berichten darüber

mit hinein gezogen, und man streitet sich über die Bedeutung der beiden Hochs; wobei allerdings nicht verkannt werden darf, daß die Frage mit allgemeineren Interessen zusammenhängt.

Hamburg, 24. Aug. (H. N. 3.) Obgleich die letzten englischen

Berichte mit Weizen sehr flau waren, so zeigte sich doch an unserem Markte zu den niedrigeren Preisen für Weizen in Loco etwas mehr Frage und man bewilligte in den letzten Tagen für die besten schweren Sorten selbst 3 a 4 Nthlr. mehr, doch war der Umsatz nicht bedeutend. Ab Auswärts wenig Kauflust, für 130pfündige Waare ab Dänemark bewilligte man 87 Rthlr. Beo. Roggen flau und geringer Absatz zu cirea 5 Rthlr. niedrigeren Preisen. Gerste und Hafer unverändert, doch nichts von Bedeutung darin umgegangen. Bohnen Von Raßpsaat sind in Loco einige kleine Partieen zu den gekauft. Ab Auswärts ist noch immer wenig angestellt.

Erbsen und Bohnen einige Thaler , rüheren Preisen

Hamburg, 24. Aug. (H. W. N.), Für Rüb⸗Oel zeigt 6 7 für

on einigem nt noch unter 193 Mk.

e v kuiren sein. Die Vorräthe von belgischem

Frankfurt g. M. 24. Aug. Gestern und heute zeigte sich an

: Valencia wird durch eine Coalition der Seiden⸗ weber in Aufregung erhalten, welcher es zuletzt gelungen ist, den

* Paris, 22. Aug. Man muß die telegraphischen D 36 ** 2 sager ö 3 * uhen in Barcelona veröffentlichte, mit Vorsicht lesen, ; n dag. ahre Sachlage * und nicht i reiche Aerndte schüinen den Muth der Käufer wieder einigermaßen zu l . Das Ganze scheint sich auf eine Hand voll Radikaler zu beschränken, welche, durch die französischen Revolutionaire aufge⸗ wiegelt, sich abmühen, der neuen Regierung von Madrid zu wider Gewiß ist es, daß die Junta von Barcelona bereits das

So sehr auch die Ir sich bemü hete, der Munizipalität von 1 . . ö. . ihre eigene Seite herüber zu locken, so beharrte die Munizlpalitãt fest bei ihrem Entschlusse, die versprochene Treue der Regierung von Ja, eine Deputation der Munizipalität und anderer Notablen der Stadt begab sich zum General Arbuthnot, nach der Citadelle. um demselben zu erklären, daß er nẽthigenfalis auf ihre eifrige Mitwirkung rechnen könnte, um die Junta im Stich ʒu lassen. Letztere versuchte dann, den Obersten Echalecu, den gewesenen . Sie wußte, wi sehr Oberst Echalecu im Grunde seines Herzens der . tung der Dinge in Spanien entgegen ist, und baute darauf ihre

Aber Oberst Echaleecn ist ein eben so ehrlicher Mann, als Er verwarf die lockendsten Anträge der Junta und

Von der National- Miliz darf die Junta am wenigsten eine Unterstützu Die National-Miliz, wie überall, besteht aus Familienvätern, welche zwar bereit sind, für ihre Unabhängigkeit zu kämpfen, aber desto weniger sich dazu verstehen dürften, die Werkzeuge erg. Es sind bereits drei Mo⸗ nate verflossen, seit die National-Miliz von Barcelona unter den Dabei sind Handel und Gewerbe liegen geblieben, darum denken die Familienväter, es sei an der Zeit, ihre Priwat-Interessen ein wenig zu pflegen, anstatt zu eigennützigen Zwecken der Junta sich Von der Munizipalität und von der

Taunusbahn-Actien flauer. Das Geld zog heute etwas an.

nen, erfreut sich einer sortwährend steigenden Theilnahme. Die Verläufer ha

sich dies mal in noch größerer Anzahl eingefunden, als früher; es sind de P über 400 (im vorigen Jahre befanden sich 321 Verkäufer mit 13,000 Sti hier), so daß neben dem Verkaufs- Lokale im neuen Schulhause noch,? Buden aufgeschlagen worden sind. Die erfreulichen Aussichten auf 28

ben, und wir wollen hoffen, daß sich eine, dem großen Quantum der fel. gebotenen Waaren entsprechende Anzahl einfinde. An Wolle waren vm. ges Jahr etwas über 600 Centner am Marlt, heute gegen 800 Cemner und es zeigt sich hierzu Kauflust. Wie sich die Preise gestalten weren läßt sich noch nicht mit Bestimmtheit angeben: man spricht von 56 Il. b

. . . als . Garnier ⸗Pagẽs, Deputir- der guten deutschen und von 66 Fl. bei der Bastardwolle. er der äußersten Linken, in Bar j er e 386 gar 2 Herrn . a. k ankam. Er hatte Paris, 22. Aug. In den französischen sowohl, wie in allen anderen i Spi ber 2 - aden von Barcelona, Renten, wurde an der hentigen Börse nicht das geringste Geschäft gemacht pitze der spanischen Republikaner steht, eine Stand der Rente: 575. 122.70. 3955. 81. 26. 21

Die Eisenbahn⸗Actien von Havre, Nouen und Orleans sind fortwäh— rend im Steigen begriffen und werden sehr gesucht; es werden in diese drei Effelten jetzt viele Geschäfte gemacht.

Auswärtige kör Ss en.

f Am ster dam 23. Aug. Niederl. wirkl. Seh. 53 1 59h do. 100. Kaur-Hill. —. 596 Span. 18 38 ö 395 do. 26 . Pass. —. Ausg. —. Zinel. . Hreuss. Pram. Sch. Fol. . Oesterr. 10943. 495 Russ. Iope 90 ä.

IIa mh urg, 25. Aug. Bank- Actien 1660. Engl. Nuss. 1123.

London, 22 Aug. Cons. 395 945. Hel. 104 5. Neue Anl. 183. . sive 1. Ausg. Seh. 105. 1585 1IIoll. 532. 595 101 . 595 Port. —. hh . Eugl. Russ. II6. Rras. 73. Chili 98. Columb. 25. Mex. 37. Peru 26.

Paris, 22. Aug. 595 Rente ßu cour. 122. 70. 395 Rente sin our. S1. 26 595 Neapl. au eompt. 106. 90. 59h Span. Reute . Pass. 43. ö

Wien, 22. Aug. S3, ürt. 113. 445 100. 3 7635. E.. Actien 1634. Aul. de 183. 1433. de 1839 1143.

Angekommene Fremde. Hotel de Prusse. Oberst-Lieutenant a. D. und Rittergulsbesitzer Gn von Hardenberg von Neu-Hardenberg. Frau Rittergutsbesitze n Neumann aus Gerbstädt. Beamter Hallier, nebst Gemahlin, aus Hamburg. Subreltor Deinhardt aus Wittenberg. Königl. Landrath

Graf von Zedlitz-Trützschler aus Freienwalde.

König von Portugal. Frau Baronesse von Benda, Rentiere, und Fräulein von Kalau, Gesellschafterin, aus Hohenfinow. Kauflent— Neißner aus Breslau, Koch aus Stettin, Hillmer aus Bremen Doebernitz aus Erfurt, und Mellin aus Frankfurt 4. M. Guts— besitzer Schumann aus Laudorf. Rittergutsbesitzer von Berg aus Stralsund. Dr. med. Beil aus Gr. Glogau. Apotheker Beil, nebst Gemahlin und Töchtern, aus Frankfurt a4. O.

Hotel de Sare. Baron Clott von Juergensburg, Poofessor der Kaiserl. russischen Akademie der Künste zu St. Petersburg, aus St. Pe ters burg. Landschafts-Rendant Hilde aus Stargardt. Gutsbestzen Heisler aus Breslau. Rathsherr und Kaufmann Boas aus Lanz berg a. d. W. Kaufmann Plaht aus Leipzig. Gutsbesitzer Schmidt aus Halberstadt. Particulier Preper, nebst Gemahlin, aus Vyasan.

Stadt London. Particulier J. Engelmann, Referendarius A. Engel— mann und Studiosus E. Engelmann aus Danzig. Kaufmann Spika aus Stettin. Gutsbesitzer von Géörzonski aus Pesen. Güter⸗Verwalter Messerschmidt aus Bojanowo bei Psen.

Hotel de l'Europe. Graf Westarp, Oberst Lieutenant und Comman deur des 6ten Husaren Regiments, aus Neustadt in Ober-Schlesien. Particulier Köhler aus Eisleben. Kaufmann Eylert aus Steltin. Rentier Trampe aus Posen.

König von Preußen. Kaufmann Hoffmann aus Koburg. Oekonom Jagor und Inspeltor Twardowski aus Möglin. ;

Hotel de St. Petersbourg. Freiherr von Ketelhodt, Vice Kanz ler, Steuer-Direltor und Kammerherr, aus Rudolstadt. Baron von Eickstedt, Gutsbesitzer, nebst Gemahlin, aus Dorotheenwalde. 96n Rachmanoff, Kollegien-Secretair, und von Arschetieff, Parnenlier, aus St. Petersburg. von Lamburg, Rittmeister und Ritter, nebst Gemahlin und Tochter, aus Gothenburg. Kaufmann Holldorf, nebst Gemahlin, aus Stettin. Banquier Gilbart und Particulier Wilson, aus London.

Meinhardt's Hotel. Ihre Durchlaucht die Frau Fürstin Golitztu und Fürstin Marie Golitzon aus Petersburg.

British Hotel. Graf von Herrman son, Königl. schwed. Kammerhen, aus Stockholm.

Hotel du Nord. General von Rochow, Gesandter am königl. württem bergischen Hofe, nebst Familie, aus Stuttgart. Landrath von Heoö den-Leistenow aus Demmin.

Hotel de Rome. Kammerherr von Kunheim aus Juditten.

Hotel de Russie. Ober-Gerichts⸗Advokat Lempfert, nebst Gemahlin, aus Altona.

Kaiser von Rußland. Gutsbesitzer von Schulz, nebst Gemahlin, aus Neustadt a. d. D. Nittergutsbesitzer von Echt aus Prag. Im— stizrath Brose aus Treptow a4. d. Tollense. .

Rheinischer Hof. Nittmeister von Ja sinski aus Witerkowia. Pro— fessor Guerike aus Halle. Professor Martini aus Turin.

Hotel de Brandebourg. Oberst- Lieutenant von Plenitz und Alt meister von Mangold aus Dresden., . .

In Privathäusern. Graf von Lüttich au, Rittergutsbesitzer, aus Posen, Behrenstr. Ja. Geh, Regierungs- und Baurgth Mellin aus Magdeburg, Markgrafenstr. 49 bei Hahn. Herr von Schöning, nebst Gemahlin, aus Neustadt a. d. Dosse, Behrenstr. 69 bei von Müffling.

Professon Matthies aus Greifswald, Kurstr. 39 bei Bopp. Königliche Schauspiele.

Montag, 28. Aug. Im Schauspielhause: Der Verräther, Lust spiel in 1 Akt, von Fr. von Holbein. Hierauf, zum erstenmale Die schöne Müllerin, Lustspiel in 1 Akt, von Melesville und Duveymier, übersetzt von L. Schneider. Dann: El Sevillianne, spanischer M tionaltanz, ausgeführt von Dona Lola Montez, erste Tänzerin des Königlichen Theaters zu Sevilla. Und: Zwei Genre-Bilder, in englischer und deutscher Sprache, von L. Schneider. Ausgeführt in Dialog, Gesang und Tanz von Dlle. Grünbaum, Dlle. Polin und Herrn Schneider. Musik von dem Hof-Komponisten H. Schmidt. I) Ein schottischer Clanshäuptling und sein Sohn, 1715. 2) Der Kurmärker und die Pikarde, 1815.

Dienstag, 29. Aug. Im Schauspielhause: (Herr Döring: Ossip, als vorletzte Gastrolle.)

Nönigsstädtisches Theater.

Freitag, 1. Sept. Zur Wiedereröffnung der Bühne, zum en stenmale: Die Auferstandene. Romauntisch komisches Gemäldt it 3 Abth. und einem Vorspiele, von Friedrich Adami. (Die Handlung theils nach Soulis und Anicet, Vorspiel: Die Masken. Erste Ab theilung: Die Heimkehr. Zweite Abtheilung: Die Erscheinmmi. Dritte Abtheilung: Die Geäfften am Hofe. (Herr Theobald Bur⸗ meister, vom Stadt-Theater zu Köln, neu engagirtes Mitglied: de Dominique, als Antrittsrolle.) Sonnabend, 2. Sept. Die Reise auf gemeinschaftliche Kosse. (Herr Beckmann wird, von seiner zweimonatlichen Urlaubsreise zuriick⸗ gekehrt, hierin wieder auftreten. Vorher: Nummer 777. Sonntag, 3. Sept. Der Verschwender.

Der BilletVerkauf beginnt von Montag, den 28. August, an. Den Druck der Theater⸗Zettel hat von jetzt ab der Buchdrucker Herr Krause, Adlerstraße Nr. 6, übernommen.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

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Isidor und Olgn.

* * der Börse lebhafie Nachfrage in bsierreichischen Loosen zu höheren Coursen.

Gedruckt in der De ckerschen Geheimen Ober- Hofbuchdruckerei. edru er sch h Relage

Stuttgart, 22. Aug. (Sch. M.) Unsere Tuchmesse, welche heute begen.

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ö Inland.

Schlesisch e Zeitung enthält Fol

* D.

Neusalz, im August. ẽe . gestrigen Blatte mitgetheilten gendes zur Ergänzung der i. ) ; ; Nachricht aus Neusalz: n. 1713 zur Stadt erhoben, weil sich sowohl gegründet, in, Fleiß und Bemühung in der Schiff dessen Einnehmen besonders hervorgethan. Der frühere Flecken fohrk und Schifbännr ö er Ort Son 97 Privathäusern, ohne Neusalz war ein kleiner obs n, , ,. , , n , n, , ) 5 Fü, Stadt Neusalz wurde mit wahrhaft Königlicher Mu Sandbestz; n a Sie erhielt ein Stadtwappen, alle Rechte an nineen gu egestat n Amtsgebäude den jetzigen großen Gast . . die sogenannten Sandberge, die Grund pe. Ken Tiescr neuen, städtischen Possessionen, ein Bauholz= rem, dahin, daß sämmtliches zum Bau jedes neuen Hau ses erforderliche Holz aus dem Nöniglichen Forst n, ,. Bezahlung geliefert werde, so, wie sämmitliches, den eren e. . besitzern benöthigte Brennholz, welches nach dem Nez ß ve m * ö 1821 auf 50) Klaftern und 12 Riege stãmme , . . nter solchen günstigen Auspizien fanden sich n , 2 dustrielle Ansiedler des In⸗ und Auslandes ein. Der Kern 1 1 wurde 1 Jahr nach Behöhung des Ileckens Neusalz zur Stadt urch bie Niederlassung der evaugelischen Brüder Gemeinde gebildet, . Mitglieder, 309 an der Zahl, ein Viertel, der damaligen anzen Ein wohnerschaft bildeten. Die 3 schlesischen Kriege und ,, . um die Zeit des bayerischen Erbfolge grieges waren die lirsachen, daß die Bevölkerung der Stadt Neusalz im Jahre 18 erst 1667 Ser len betrug, die aber ungeachtet der mannigfachen rangsale in den Jahren 1806 bis 1815, nach der letzten Zählung am Schluß des vorigen Jahres auf 3045 Seelen gestiegen ind. Die i g der Bevölkerung, um 83 pCt. in 42 Jahren, liefert den besten 7 weis für den Flor des Ortes. Jetzt zählt die Stadt Neusal; 220 Privathäuser, 3 Kirchen, 3 Schulhäuser, Rathhaus und niehrere andere öffentliche und Fabrik Gebäude. Sie betzt ferner den Kern des Rittergutes Alt- Neusalz, von welchem ein Theil parzellirt wor⸗ den, den köstlichen Schatz aber in der tüchtigen Gesinnung, in der schönen Eintracht, in dem großen Fleiße und in der industriellen Thä tigkeit ihrer Bewohner.“

Aus Westphalen, im Aug. (4. 3.) Die mitunter, gleich einem Vorwurfe, hingestreuten Bemerkungen, daß die Gedächtnißfeier der tausendjährigen Selbstständigkeit Deutschlands ohne bleibende Spur vorübergleiten werde, scheint bei uns, wenn gleich etwas spät, ihre Widerlegung finden zu wollen. Man geht nämlich damit um, auf dem höchsten Punkte zwischen Rhein und Weser, dem irea 3000 Fuß hohen Astenberge, ein großartiges Denkmal zu errichten. Von diesem Punkte aus sieht man zugleich das Siebengebirge, bei Bonn und die Wesergebirge; und man könnte in gewisser Beziehung den Astenberg die Mutter aller sich westlich in den Rhein und östlich in die Weser ergießenden Flüsse des nördlichen Deutschlands nennen, welches durch ihn nach Norden und Süden geschieden wird.

Köln, 23. Aug. (Köln. 3.) In der heutigen konstituiren den General-Versammlung für die Unternehmung der Eisenbahn-An⸗— lage von Köln nach der Landesgränze bei Minden ist das Statut der Gesellschaft, welche die Firma: „Ostrheinische Eisenbahn-Gesellschaft“ angenommen hat, berathen, angenommen und notariell vollzogen wor den. Zugleich hat die Versammlung eine provisorische Direction von acht Mitgliedern erwählt, bestehend aus den Herren: Land-Rentmei ster Fischer, Georg Heuser, M. Höltexhoff, W. Joest, D. Oppen heim, Appellationsgerichts Rath Philippi, Th. Rautenstrauch und Stadtrath von Wittgenstein.

Ausland. Deutsche Bundesstaaten.

Bayern. Bamberg, 20. Aug. (Fr. M.) Der Verwal tungs- Rath der Main-Damspfschifffahrt war vor einigen Tagen zu Würzburg versammelt, um mehrere Erweiterungen und Vervollstän⸗ digungen des Dienstes mit der Direction zu bewirken. Es wurde unter Anderem beschlossen, unverweilt anderwärts noch mehrere Dampf⸗ schiffe in Bestellung zu geben, um im nächsten Jahre den, Dienst auch auf dem Ober- und Mittel-Main noch zweckmäßiger einrichten zu können, besonders da jetzt gegründetste Hoffnung besteht, daß die Schwie rigkeiten, welche der Entfernung des Mainwehrs nebst Mühle bei Kitzingen bisher von der Stadtgemeinde allda noch entgegengestellt wurden, sich als⸗ bald beseitigen. Für die lebhafteste Fortsetzung der Main, Correction sind die günstigsten Aussichten gegeben, und vorzüglich bethätigt die Königl. bayerische Regierung unausgesetzt die lebhafteste Theilnahme für diese, so wie für die Segel- und Dampfschifffahrt. In den Monaten März mit Juni wurden auf den vier Schiffen der Gesellschaft zwi⸗ schen Würzburg und Mainz in 112 Reisen 26,962 Personen und 6739 Ctr. Güter, im Juli auf 5 Böten 11,915 Personen und 26283 Ctr. Güter, also in den fünf Monaten im Ganzen 38,877 Per⸗ sonen und 9367 Ctr. Güter befördert, nicht inbegriffen die Zahlen des „Maximilian“ auf dem Ober-Main.

Sachsen. Budissin, im August. (Leipz. 3.) Am Tten d. M. verler unsere Stadt einen gleich hochgeachteten und hochver⸗ dienten Greis, M. Karl Gottfried Siebelis (geb. zu Naumburg a. d. S., 19. Ottober 1776), gewesenen Rektor des hiesigen Gymnasiums und Ritter des Königl. sächsischen Civil Verdienst Ordens. Der höchst ehrenwerthe Charakter, die langjährige gedeihliche Amts⸗Wirksamkeit, die literarische Thätigkeit, der rastlose Berufseifer und die hohen Verdienste dieses Veteranen ist unter den sächsischen Philologen und Schulmännern längst so anerkannt, daß es einer Apologie derselben um so weniger bedarf, als ihm, dem so Anspruchslosen, damit auch nach dem Tode nichts gedient sein würde.

Württemberg. Heilbroun, 19. Aug. (Schw. M Im Walde bei Mainhardt, Ober-Amts Weinsberg, mußte vor kurzem der sogenaunte Palmbaum, eine Tanne, welche am Fuße ihres Stammes 5. Schuh und auf eine Länge von 120 Schuh noch 2 Schuh im Durchmesser hat, gefällt werden. Diese Tanne sollte bereits vor hundert Jahren gehauen werden, was jedoch auf besondere Verwendung eines damals lebenden Försters Palm unterblieb, weshalb die Tanne seither der Palmbaum genannt wurde. Sie zeichnete sich nicht allein durch ihre Größe, sondern auch durch ihre Schönheit aus und würde wahr— scheinlich noch lange gestanden haben, wäre sie nicht durch einen Baumfrevler am Fuße einige Schuh geschält worden, wodurch sie abzusterben drohte. Zu Herausschaffung derselben aus dem Walbe nach Mainhardt sollen allein 2 32 Ochsen und noch mehrere

ch der Große hat diesen Srt nicht

Berichte von der

Billevaleix.

387

Dietrich um

Frankreich.

m Paris, 21. Aug. Ich sprach in einem meiner letzten bevorstehenden Sendung des Herrn Adolph Barroöt nach Haiti. Um die Natur dieser Sendung zu verstehen, ist erforderlich, die Königliche Ordonnanz vom 17. April 1825 ins Ge⸗ dächtniß zurückzurufen, welche lautet: .

„Karl von Gottes Gnaden König von Frankreich ꝛc. ꝛc. Von dem Wunsche beseelt, die Interessen des französischen Handels sicher zu stellen und zu gleicher Zeit die Verluste der ehemaligen Pflanzer von St. Domingo wieder zu ersetzen, so wie dem prekären Stand der Einwohner jener Insel ein Ende zu machen, haben wir befohlen und befehlen hiermit:

Art. 1. Die Häfen des französischen Antheils der Insel St. Domingo sollen dem Handel aller Nationen geöffnet werden. Die zu entrichtenden Schifffahrtsgelder sollen sowohl bei der Einfuhr, als bei der Ausfuhr in jenen Häfen für alle fremden Flaggen gleich mäßig erhoben werden, mit Ausnahme der französischen Flagge, zu deren Gunsten die erwähnten Hafengelder um die Hälfte reduzirt werden sollen.

Art. II. Die gegenwärtigen Einwohner des französischen An

theils der Insel St. Domingo werden in die General-Depositen- und Consignations-Kasse von Frankreich, in fünf gleichmäßigen Raten, wovon die erste am 31. Dezember 1825 beginnen wird, Jahr für Jahr die Summe von 150 Millionen Franken niederlegen, welche be stinimt ist, die gewesenen Pflanzer, die Ansprüche auf Entschädigung haben, schadlos zu halten. Art. III. Unter solchen Bedingungen ertheilen Wir mittelst gegenwärtiger Ordonnanz den Einwohnern des französischen Antheils der Insel von St. Domingo, die freie und volle Unabhängigkeit ihrer Regierung.“ .

Baron Mackau, gegenwärtig Minister der Marine und damals Fregatten-Capitain, wurde von der Regierung beauftragt, die An— nahme der angeführten Königlichen Srdonnanz von Seiten der Re⸗ gierung von Haiti zu erwirken. Nach längeren Unterhandlungen un— kerwarf sich die Regierung von Haiti den ihr von Frankreich vorge⸗ schriebenen Bedingungen, erhielt jedoch das Versprechen, daß das Kabinet der Tuilerieen in Betreff der Zahlungsfristen es nicht zu streng nehmen wollte. Gleichwohl sah sich Frankreich gezwungen, im Jahre 1838 die Regierung von Haiti an die Bezahlung der rück ständigen Forderungen so ernsthaft zu mahnen, daß ein Vertrag ge—

schlossen wurde, worin die Zahlungsfristen abermals festgesetzt wur—⸗

den, um jede fernere Zögerung zu vermeiden. Die Bevollmächtigten

zum Abschluß dieses Vertrages waren von Seiten Frankreichs: Baron

Lascases und der Linienschiffs Capitain Boudin; von Seiten des Prä— sidenten von Haiti: der Brigade-General Inginac, die Senatoren Fréämont Labbée, Ardouin und der Chef des General-Sekretariats Der Vertrag, welchen sie in Port au Prince am 12. Februar 1838 unterzeichneten, lautet wie folgt:

„Um die Streitigkeiten zu heben, welche in Betreff der Bezah— lung der Summen, die die Republik von Haiti der französischen Negierung, in Folge der im Jahre 1825 bedungenen Entschädigung, schuldet, entstanden sind, haben Se. Majestät der König der Franzo sen und der Präsident der Republik von Haiti einen besonderen Ver trag zu schließen für gut erachtet. n ,

Die Bevollmächtigten u. s. w. sind daher dahin übereingekommen:

Art. J. Die Summe, welche die Republik von Haiti zur vollständigen Abtragung ihrer Schuld noch zu entrichten hat, bleibt auf 60 Millionen Fr. festgesetzt. Diese Summe wird folgenderweise bezahlt werden:

1838 1842 jedes Jahr. ...... 1,500, 000 Fr. 1843 1847 5 J 1,600, 00 » 1 848 = 1852 ) . 1,7 l (I 60 7) 1853 1857 5 J 1,8004001 » 1858 1862 5 J 2, 400,100 » 1863 1867 5 5 3,000, 000 *

Die angeführten Summen werden innerhalb der sechs ersten Monate jedes Jahres ausbezahlt werden. Die Ausbezahlung wird in Paris in französischer Münze der Depositen— und Consignations-Kasse ge⸗ macht werden.“

In Folge dieses Vertrages, welcher mittelst Königlicher Ordonnanz vom 20. Mai 1838 in Paris ratifizirt wurde, zahlte die Republik von Haiti während der ersten fünf Jahre regelmäßig ihre Schulden⸗Raten. Nur in diesem Jahre ließ sie beinahe schon acht Monate vorbeigehen, ohne einen Heller zu entrichten, während sie nach dem angeführten Vertrage verpflichtet wäre, Ende Juni die volle Summe von 1,600,000 Fr. in die französische Staats- Kasse abzuliefern. Es ist dabei zu befürchten, daß die neue Regierung von Haiti daraus nicht eine Gewohnheit mache. Sie schuldet dem Kabinet der Tuilerieen noch 523 Millionen Franken, eine Summe, deren Eintreibung Frank⸗ reich sehr am Herzen liegen muß.

Laut des von der General-Depositen-Kasse kürzlichst veröffent⸗ lichten Ausweises der von der Regierung von Haiti im Ganzen bisher geleisteten Zahlungen betragen dieselben 105,ñ722, 089 Fr., wovon bereits 191,739,569 Fr. unter die gewesenen Pflanzer von St. Do⸗ mingo vertheilt worden sind. Die Gesammtzahl solcher Entschädigungs Forderungen beliefen sich bisher auf 17, 593, wovon 16,178 befriedigt wurden und 1117 noch zu erledigen sind. Von den erhaltenen Gel⸗ dern aus Haiti liegen noch 3, 2,519 Fr. in der Staats-Kasse zur Verfügung. Sehr viele der gewesenen Pflanzer sind entweder gestorben oder haben keine Erben hinterlassen. Ihre Entschädigungsquote wird daher dem Fiskus anheimfallen. Bei dem gegenwärtigen Stande unserer Finanzen liegt es der Regierung sehr daran, die rückständigen 52 Millionen, wovon beiläufig die Hälfte dem Staatsschatze zu gute kommen wird, einzufördern. Varauf bezieht sich die außerordentliche Mission des Herrn Adolph Barrot nach Haiti. Zwei Kriegsschiffe werden ihn dahin begleiten, um seinem Auftreten in Port au Prince mehr Nachdruck zu geben.

Wheaton über das Durchsuchungs-⸗Recht. knquiry into ihe, validity ofthe british claim to a kight ot. Visitation and Seargeh of Ameri- can vessels, suspecte( to he engaged in ihe African

slave trade. By Hd ennnr da hent cen, H.. H.. M. Lon- don. John Miller Ilenrietha street covent garden 1842.

Die letzte Botschaft des Präsidenten der Vereinigten Staaten an das Repräsentantenhaus vor Auflösung des Kongresses, mitgetheilt in der Staas-Ztg. Nr. M vom 8. April d. J,, enthielt zur Bekräf⸗ tigung ihres Hauptzwecks, die zwischen Nord-Amerika und Großbri⸗ tanien schwebende Frage des Durchsuchungs⸗Rechts zur Unterdrückung

eine Andeutung der Rechtsgründe, welche die amerikanische Regierung

urch⸗

Darstellung eine der höchsten Rechts Autoritäten der Vereinigten Staaten zum Grunde legen wollen.

Die oben bezeichnete Schrift des Herrn Wheaton, des als Rechts⸗ gelehrten wie als Diplomat gleich ausgezeichneten geistvollen Verfas⸗ sers der „Elemente des Völkerrechts“ hat den großen Vorzug vor allen anderen über das Durchsuchungs-Recht erschienenen Pamphlets, daß sie mit leidenschaftsloser Ruhe, jedem Parteihasse fremd, allein vom wissenschaftlichen Standpunkte aus die Unhaltbarkeit der briti⸗ schen Ansprüche auf unwandelbare Rechtsgrundsätze zurückzuführen sucht, und uns in ihrer offenen unbefangenen Darstellungsweise als der beste Kommentar zu der erwähnten Botschaft des Präsidenten Tyler wie überhaupt in dieser Frage zur Politik der amerikanischen Regierung dienen kaun, die nur zu sehr durch die Leidenschaftlichkeit der dortigen extremen Parteien wie in den bitteren Erwiederungen der englischen Presse verunstaltet wurde. Wir sprechen indeß damit noch keinesweges eine Billigung dieser Politik aus, weil wir beklagen müssen, daß die von derselben diktirten Maßregeln zur gänzlichen Un⸗ terdrückung eines seeräuberischen die Menschheit schändenden Handels nicht ausreichen, aber wir sind den Vereinigten Staaten Gerechtigkeit schuldig, und müssen der glänzenden Rechtfertigung derselben durch Herrn Wheaton vor der Anschuldigung, als förderten sie jenen ver⸗ brecherischen Handel, beitretend, die Nothwendigkeit ihrer auf einer Rechtsgrundlage, der Constitution, basirenden Politik in der Frage des Durchsüchungs Rechts anerkennen. Man kann deshalb wohl behaup— ten, daß die Vereinigten Staaten, so lange sie ihre Verfassung sich erhalten, niemals einer fremden Macht ein Durchsuchungs⸗Recht ein räumen werden und können, und daß ihre Regierung, als sie 1824 geneigt war, mit Großbritanien einen solchen Vertrag einzugehen, sich einer Inkonfequenz schuldig machte, die der Senat durch Verweige⸗ rung der Ratification desselben wieder ausglich. Ob aber das von Lord Aberdeen substituirte gegenseitige Besuchsrecht der Schiffe gleich unvereinbarlich mit den Jnstitutionen der Unionsstaaten ist, möchten wir bezweifeln; wir enthalten uns jedoch einer, ausführlichen Recht⸗ fertigung dieses Zweifels gegenüber einer Autorität, wie die des Herrn Wheaton, dessen lichtvolle streng logische Argumentation Durchsuchungs⸗ Recht und Besuchsrecht als identisch herausstellt, und beschränken uns nur auf die Erklärung, daß die Prämissen, auf welchen Herr Wheaton seine Argumente basirt, erst durch die Praxis als gültig konstatirt werden müssen, ehe seine Schlußfolgerungen für Jedermann überzeugende Kraft gewinnen können. Der Leser soll sich indeß ein selbstständiges Urtheil bilden, indem wir die Ansprüche Großbritaniens und die Ein⸗ sprüche des Herrn Wheaton dagegen mit ihren Rechtsgründen einander gegenüberstellen. Die Vorurtheile zuerst zu beseitigen, welche man hier und da noch gegen die Regierung der Vereinigten Staaten hegt, als wäre sie selbst dem Fortbestehen des Sklavenhandels nicht abge⸗ neigt und versäume deshalb energische Maßregeln zur Unterdrückung desselben (wie dies Herr Wheaton gleichsam als Einleitung zu seiner Schrift thut, indem er durch einfache Andeutung der historischen Mo⸗ mente alle derlei Beschuldigungen schlagend widerlegt), halten wir nicht für nöthig; denn es giebt gewiß bei uns nur Wenige, welche das aufrichtige Bestreben jener Regierung hierin in Zweifel stellen; auch haben wir schon einmal diesen Gegenstand in diesen Blättern behandelt. Wenden wir uns deshalb gleich zur Rechtsgrundlage des Mittels, wodurch Sklavenhandel unterdrückt werden soll, dem Durch⸗ suchungs⸗Recht.

Das Recht, fremde Schiffe auf hoher See anzuhalten und zu durchsuchen, ist seiner Natur nach ein Kriegsrecht, ausgeübt von Krieg führenden Parteien gegen neutrale Fahrzeuge, um die feindlichen Güter auf solchen Schiffen zu konfisziren und durch Unterdrückung des feind⸗ lichen Handels der Gegenpartei die Mittel zum Kriege zu entziehen. Es ist zwar auch als ein solches nicht durch das allgemeine Völker⸗ recht anerkannt, vielmehr in dem Utrechter Friedensschluß und anderen Verträgen als damit unvereinbar erklärt, aber doch in der Praxis bis jetzt immer in Anwendung gebracht, und nach der Auflösung der bewaffneten Neutralitäts⸗Bündnisse in dem Riesen⸗Zweikampfe Eng⸗ lands mit Napoleon gleichsam als ein Gewohnheitsrecht des Krieges legalisirt. Vergebens haben damals dagegen die Vereinigten Staaten, die als neutrale Macht am meisten darunter litten, protestirt; sie er= hoben selbst darum 1812 einen blutigen Krieg gegen England, konn⸗ ten aber doch nicht auf dem genter Friedensschlusse die Anerkennung ihrer Forderung, daß dies Kriegsrecht für immer verschwinden sollte, erlangen.

Dies Anhalten und Durchsuchen der Schiffe diente den Eng⸗ ländern während des Krieges zugleich zur Unterdrückung des 1807 britischen Unterthanen verbotenen Sklavenhandels, die von da ab ihr verpöntes Gewerbe unter fremden Flaggen zu verbergen gesucht hatten. Als nun nach wiederhergestelltem europäischen Frieden jenes Kriegs— recht gegen Neutrale aufhören mußte und man weit und breit briti schen und anderen verbotenen Sklavenhandel besonders unter Flaggen von Mächten betrieben sah, welche ihn durch ihre resp. Landesgesetze noch nicht verboten hatten, suchte Großbritanien diese nicht allein zur Abschaffung des Negerhandels zu bewegen, sondern auch zur gänz= lichen Unterdrückung desselben dem neuen Prinzip Geltung zu ver⸗ schaffen, das Durchsuchungs⸗-Recht gegen Schiffe befreundeter Mächte auch in Friedenszeiten in Anwendung zu bringen, jedoch nur als ein durch vertragsmäßige Uebereinkunft und g densf e g el bedingtes Recht. Zur Anerkennung dieses Prinzips aber bewegte England nur die drei damals unter fin Einfluß stehenden Mh Spanien, Holland und Schweden, welche solche Durchsuchungs- Verträge ein⸗ gingen; die übrigen europäischen Mächte lehnten auf den Kongressen zu Wien, Aachen und Verona solche ö entschieden ab und haben erst später, Frankreich 1831 und 1833, Rußland, O File 1841, diesen Vorschlägen Gehör gegeben.

Was aber die Staaten Europa's mit ihren einbar hielten, das entbehrte einer gleichen Grund 2 der r,, n ,,

n ĩ einem e verfehltes Mittel zu O din, ler e

daß nur durch ein e mit gegenseitig zugestanbenem