1843 / 60 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

mnisteriums zustehe, und daß es ihrem Ermessen anheimgestellt blei⸗ 2 . e, ——— ituirende oder ordentliche Cortes einberufen werden hrt die Junta von Saragossa 6 „Dies sind die grund⸗ Ansichten, denen die Provinz 6. bereit ist, sich auf⸗ zuopfern. Ihr Entschluß i gefaßt. Wenn Ew. Excellenz sich entschließt, der Krisis ein Ende zu machen, so wird der Segen der Völker die Beloh⸗ nung dieser denkwürdigen Handlung sein; wenn aber Ew. Excellenz, gegen den Wunsch und gegen die . Junta, das verweigert, was nicht verweigert werden darf, so werden die Aragonesen den Des po⸗ tismus, diese Schmach der Vernunft, überall, wo sie ihn finden, be⸗ kämpfen. Auf Ew. Excellenz beruht das Wohl und das Wehe. Wenn die Central-Junta zusammenberufen wird, um den öffentlichen Zustand festzustellen, so hört der Ausnahms-Zustand auf; wird sie nicht n mn, so bleibt der Abgrund offen stehen, und eine schwere Verantwortlichkeit wird diejenigen treffen, die ihn, obgleich sie die Macht dazu in Händen hatten, nicht zu schließen verstanden oder nicht schließen wollen. Saragossa, den 11. August. Der Vice Prä⸗ sident Jose San Gil y Heredia, der Secretair Francisco de Paula Osenalde.“ Man übersehe nicht, daß dies Dokument vor dem Bekannt⸗ werden der Volljährigkeits- Erklärung in Saragossa abgefaßt ist, in deren Folge die Erklärungen der Junta ohne Zweifel noch stärker ausgefallen sein würden. Aus dem Phare des Pyren ges sehen wir, daß die Junta von Saragossa mit der Audiencia der Hauptstadt von Aragonien zerfallen ist, und daß sie den Vorsitzenden und vier Bei⸗ sitzer dieses Gerichtshofes aus eigener Machtvollkommenheit abgesetzt hat. Der Präsident der Audiencia soll sogar ins Gefängniß ge— worfen sein.

In mehreren anderen Provinzial- Hauptstädten geht es bereits fast eben so wild her, wie in Barcelona und in Saragossa. So namentlich in Oviedo, der Hauptstadt von Asturien, und in Granada. In Oviedo hat die gemäßigte Partei bei einer Erneuerung der Junta in den durch Commissaire vorgenommenen Wahlen einen so entschei⸗ denden Sieg davongetragen, daß die Exaltirten darüber in Harnisch gerathen sind, und die Stadt mehrere Tage lang in einem Zustande der vollständigsten Anarchie erhalten haben. Der Aufruhr ist freilich für den Augenblick beschwichtigt, aber die Ruhe der Gemüther ist keinesweges wiederhergestellt. In Granada sind die Exaltirten und die Christinos sogar in voller Sitzung der Junta mit einander ins Handgemenge gerathen, und zwar bei Gelegenheit der Frage, ob, die Idee der Central-Junta von Granada aus zu unterstützen sei oder nicht. Drei exaltirte Mitglieder der Junta sind durch die Argumente ihrer Kollegen von der , . dem Wundarzte in die Hände geliefert worden. Rührender Beleg der Eintracht und der Versöhnung, mit der die Gegner Espartero's so laut prahlten!

Portugal.

A Lissabon, 13. Aug. Die portugiesische Regierung hat theils aus Furcht, mit der jetzigen Regierung zu Madrid in Unan⸗ nehmlichkeiten zu gerathen, theils, wie es scheint, auf den Rath des französischen Geschäftsträgers definitiv sich geweigert, Espartero seinem Range als Regent gemäß auf portugiesischem Boden zu em⸗ pfangen, und da Esparters seinerseits sich nicht dazu herabließ, als bloßer Privatmann behandelt zu werden, so blieb er an Bord des „Malabar“, von welchem er auf das von Malta und Cadix ange⸗ kommene Kriegsdampfschiff „Prometheus“ überging, auf welchem er die Ueberfahrt nach England macht. Nur 33 das Antas, der mit ihm von dein spanischen Bürgerkriege her, in welchem der Graf die portugiesische Hülfs Legion befehligte und dabei mit Espartero, dem damaligen Ober- General, in, nähere Berührung kam, so daß sich ein vertrauteres Verhältniß zwischen Beiden ge—= staltete, machte ihm an Bord des englischen Schiffes von Seiten der portugiesischen Notabilitäten Besuch. Die englischen Kriegsschiffe be⸗ zeigten ihm stets die seinem Range entsprechenden Ehrenbezeigungen, auch der englische Gesandte, Lord Howard de Walden, hatte ihm mehrere Besuche gemacht. Die französische Schiffs ⸗Division aher nahm von feiner Anwesenheit nicht die geringste Notiz. Es heißt, die spanische Regierung habe die portugiesische um Abberufung des Ritters de Lima, jetzigen portugiesischen Gesandten zu Madrid, aus dem Grunde ersucht, weil ö zu entschieden zu Gunsten des Herrn Mendizibal bei der Vertheidigung von Madrid gegen die Ge⸗ nerale Aspiroz und Narvaez Partei genommen habe. Ich werde Ihnen morgen weitere Details folgen lassen.

Griechenland.

Athen, 10. Aug. Die Regierung hat neuerdings 500,900 pern als rr, für die Anleihe an das Haus Rothschild in Paris abgesendet. Die griechischen Journale fahren fort, den Haß der Griechen gegen die Bayern anzufachen, und es ist in Nauplia zu ernstlichen Reibungen zwischen beiden gekommen.

aiti.

Paris, 23. Aug. Heute ist die Nachricht von dem Tode der Gemahlin des Ex⸗Präsidenten Boyer von Haiti eingetroffen, der am 22. Juli zu Kingston auf Jamaika erfolgte, wo der General sich noch immer befindet. Die Berichte aus Haiti selbst reichen bis zum 24. Juli. Zu jener Zeit war der General Herard von seinem Zuge zur Besichtigung des nördlichen, ehemals spanischen Antheils der Insel noch nicht zurück in Porte au Prince. Man glaubte, daß die Ein⸗ setzung einer bleibenden Regierung nicht vor dem Dezember, vielleicht erst Januar, stattfinden kann. Unter allen für die Präsi⸗ dentschaft genannten Kandidaten hat Charles Herard sicher die meiste Aussicht, gewählt zu werden. Am 27. Juli, also zwei Tage vor e nn letzten Nachrichten, war der General Voltaire, eines der fünf Mitglieder der provisorischen Regierung, mit Tode abgegangen. Von allen Seiten wurden Vorschläge und Entwürfe gemacht, um eine vollsthümliche Regierung mit liberalen Institutionen zu begründen, und wenn dabei vlele utvpistische Pne zu Tage gefördert wurden, so kam doch guch mancher gute Gedanke, der praktisch sich bewähren dürfte, zu Tage, so daß aus diesem Wettstreit der Ideen am Ende doch noch etwas Gutes für den Staat hervorgehen kann. Zu wundern ist nur, wie ein Voll in dem Kultur- Zustande wie die Haitier, das so ehen erst und so plötzlich von dem reinsten Militair-Despotismus zu einer freieren Bewegung übergegangen ist, sich so leicht darein ie. ohne daß ernstliche und heftige . als Nachwehen des rüheren Zustandes sich fühlbar machen. In manchen Distrikten ha⸗ ben seit der Revolution, iwelche Boyer stürzte, gär keing Behörden mehr bestanden, und von einer Verwaltung, von einer Aufsicht konnte daher dort keine Rede sein. Dessenungeachtet ist im Ganzen fast über⸗ all Ordnung und Ruhe aufrecht erhalten worden.

gandels- und Börsen Nachrichten.

Breslau, 26. Aug. (Schl. 3) Die Aerndte von Raps und Winterrübsen ist nun bereits in der ganzen Gegend vorüber; durch den haufigen Regen ist der Saamen in diesem Jahre sehr feucht ein gebracht

g und zähe, so daß nicht allein mehr als 10 pCt. an Quantitä

dick

bis zum Verbrauch eintrocknen werden, sondern auch die Qualität dermaßen schlecht und arm an Oel ist, daß mehrere Mühlen, die bereits zu arbeiten anfingen, wieder aufhören mußten, weil der zähe, teigartige Saa—= men sich nicht verarbeiten ließ, und sie, müßte es forsch gehen, 5 Scheffel Raps zum Centner Oel brauchen würden. Was die Production dieses Artikels im Allgemeinen betrifft, so kann man, so viel man jetzt im Durchschnitt zusammengestellt hat, nur wissen, daß für die Ausbeute in diesem Jahre höchstens à2 4 in Verhältniß zum vorigen Jahre zu rechnen ist. Denn, obwohl die Aerndte eigentlich recht gut genannt wer= den kann, so kann sich dies doch nur auf das Gesäete beziehen; beinahe die Hälfte der Felder konnte aber im vorigen Herbste wegen Mangel an Regen nicht bestellt oder mußte umgepflügt werden, so daß bekannte grö⸗ ßere Dominien, die voriges Jahr 1000, 1500 und 2000 Scheffel ein⸗ ärndteten, dieses Jahr nur cirea 400, 800 und 1100 Scheffel gewonnen. Die Sommersaat ist bei uns unbedeutend, so daß sie keinen Einfluß hat. Die Spekulanten haben daher nicht unrichtig gehandelt, wenn sie schon im Juni auf Lieferung Raps zu 90 à 92 Sgr. pro Scheffel kauften, da man hier in Schlesien weniger auf Börsenspiele und mehr auf wirkliche Erfah— rung und Thatsachen bauet; allein die Nachrichten von Stettin und Ber⸗ lin stellten die Sache anders; dort wird Oel 3 à 1 Rthlr. billiger als hier ausgeboten, wonach Raps hier ohne wirllichen Grund bis 85 32 8587 Sgr. zurückging, indem man befürchtete, daß die⸗ ses Jahr gar keine Ausfuhr stattfinden werde. Diese Befürchtung ist unseres Erachtens ganz ungegründet; denn da, wie man vermeint, auch in anderen Provinzen die Aerndte nur unter mittelmäßig, und am Ende auch, wie hier, ölarm ausfallen wird, so muß doch über kurz oder lang mancher Wispel von uns hinkommen. Bliebe alle Waare hier, so dürften wir zuletzt, wenn auch nicht Mangel, jedenfalls keinen Ueberfluß an Saa— men haben, um so' mehr, da ja selbst voriges Jahr, wo eine überaus reichliche Aerndte war und viele tausend Wispel für auswärts ge— kauft, zuletzt doch wieder (selbst vom Schiffe) sowohl in Bres⸗ lau als Oderunterwärts wieder abgeladen und zum Verbrauch in unserer Provinz verwendet wurde. Hierzu kommt noch, daß jetzt durchaus kein Bestand vom vorigen Jahre verblieben ist, wo hingegen im vorigen Jahre mehrere Tausend Centner verschiedener Oel- und Thran-Gattungen vom Jahre 1841 übrig blieben, und glauben wir nicht voreilig zu behaup= ten, daß, wenn zuletzt sich noch irgendwo Ausfuhr für Oel oder Saamen aus unferer Provinz herausstellen würde, wir den Centner Rüböl um 12 æ2Rthlr. höher bekommen müßten. Für jetzt sind zu 86 à 87 Sgr, pro Scheffel Raps in kleinen Posten mehr Nehmer als Abgeber; Rübõl 118 3 113 Rthlr. augenblicklich zu haben.

K Frankfurt a. M., 25. Aug. In den ersteren Tagen dieser Woche zeigte sich, auf die besseren Course aus Amsterdam, an unserer Börse größere Kauflust in den holländischen Fonds, wodurch dieselben hö⸗ her gingen. Man überläßt sich der Hoffnung, daß die zweite Kammer der Genkrasstaaten das zur nachhaltigen Kräftigung des Einnahme Budgets vom Finanz⸗-Minister vorgelegte Einkommensteuer-Gesetz annehmen werde, und argumentirt, daß die Vorlage, nach der Ablehnung des Konvertirungs— Gesetes, nicht gewagt worden wäre, würde das Ministerium nicht, der An- nahme sicher sein. Dieses Argument ist aber nicht logisch richtig. Die Vorlage des Einkommensteuer = Gesetzes geschah, weil man (ein besseres Mittel zur Hebung der Finanzen finden konnte, seine An— nahme ist noch ungewiß. Gestern und heute trafen auch niedri— gere Course von Amsterdam ein und die holländischen Fonds gingen natürlich auch hier zurück. Integrale, auf 525. In den letzteren Tagen waren von den bsterr. Effekten namentlich die Lotterie Anlehen wie über haupt alle Partial⸗-Loose zu besseren Coursen begehrt, blieben aber heute niedriger. Üüeberhaupt war die Börse heute allgemein etwas flau, Die spanischen Ardoins sind momentan stationair, da man nicht. weiß, was aus der speziellen Insurrection in Barcelong werden wird. Hie portugiesi schen 25 pCt. halten sich gut, eben so die Taunusbahn. Aclien, die heute 3455 Fl. blieben. Die Frequenz der Taunus-Eisenbahn ist in diesem Monat sehr stark, stärker als im August v. J. und das das Dampfboot Leopold be⸗ tröffene Unglück dürfte in nächster Zeit die Konkurrenz der Lokal Dampsschifffahrt zwischen hler und Mainz für die Taunus -Eisenbahn schwächen. Das Geld ist gestern und heute an unserer Börse weniger abondant, der Dis konto auf 3 pt. gestiegen. Auf das gestrige stürmische Wetter haben wir heute

wieder wahre Sommerhitze, und es kann das noch auf dem Felde stehende

Getraide trocken eingebracht werden. Man hatte aber vergebens erwartet, daß heute der Brodpreis abermals niedriger gehen werde. Bereits sind schon' Meßfremde in größerer Zahl eingetroffen, doch läßt es sich noch schwer sagen, wie die am 30sten d. beginnende Messe ausfallen werde.

Paris, 23. Aug. Während der ganzen Dauer der heutigen Börse waren die französischen Renten stark angeboten. Es hieß, Prim habe mit der obersten Junta sympathisirt, und diese sich mit Gewalt wieder in den Besitz ihrer ganzen früheren Autorität gesetzt. Ferner wurde behauptet, Narvaez sei mit dem Ministerium in Streit gerathen, weil dieses Herrn Olo—= zaga zum Botschafter in Paris ernannt habe, welchen Posten Narvaez, nach der Urbereinkunft der Königin Christine mit der französischen Negierung für den Grafen Toreno in Anspruch genommen habe. Auch hieß es, daß die Regierung gestern Abend auf telegraphischem Wege aus Barcelona die Nachricht erhalten habe, daß in dieser Stadt, in Folge einer Kollision Blut geflossen sei, und die Exaltados die Oberhand behalten hätten; Prim habe die Befehle der provisorischen Regierung, gegen die Junta mit Strenge zu verfahren, ohne Vollzug gelassen und man vermuthe sogar, daß er der neuen Bewegung durchaus nicht abhold sei. Es sollten Briefe aus Madrid vom hten eingelaufen sein, des Inhalts, daß Cadix, in Folge der Unbe⸗ sonnenheit einiger Avacuchos in Belagerungs-Zustand erklärt worden wäre.

Stand der Rente: 5proc. 122. 70. 3proc. 81. 20.

London, 21. Aug. Die Witterung ist fortwährend sehr schön und die Aerndte geht rasch von statten. Von Weizen hatten wir diesen Morgen eine bedeutende Zufuhr aus den benachbarten Grafschaften, größ- tentheils von neuem Gewächse. Obgleich die Qualität etwas verschieden iel, so war sie doch im Allgemeinen viel besser als die früher erhaltene und aus Effex waren selbst mehrere sehr schöne Parteien 4m Markte. Das Geschäft ging anfangs sehr träge, und um nur einigermaßen aufzuräumen, mußten die Eigner sich zu einer Erniedrigung von Ja 5 S.. für neue und von 2 a 3 SY für alte Waare gegen die Preise vom, vorigen Montage bequemen. In fremdem Weizen ging kaum das Geringste . und die wenigen Detail-Verkäufe fanden zu 2 4 3 S. niedrigeren 6 statt. Nach Weizen in Bond zeigte sich nicht die mindeste Frage. Einige lleine Posten neuer Malz-Gerste von guter Qualität fanden Nehmer zu 33 a 35 S. Mahlsorten müssen 4 a 2 S. niedriger notirt werden. Die Zu⸗ fuhr von Hafer war sehr mäßig; demungegchtet waren, bei der gain en Nachfrage, die Preise eine Kleinigkeit niedriger. Bohnen 1 2 2 S. bil⸗ tige und schwer zu begeben. Eibsen, bei gleichem Abschlag, ohne Nehmer.

22. Aug. (H. N. 3.) Die Getraidepreise variiren hier 6 werden 9 auch wahrscheinlich bis zur vollkemmenen Beendigung der Aerndte nicht seststellen, So z. B. hat, man am Freitage für neuen Roggen 55 Rbthlr. und am Sonnabend bei, starker Zufuhr nur 47 Rbthlr. bezahlt. Die Qualität ist übrigens vorzüglich Wir haben die⸗ ses Jahr eine ausgezeichnete Raps-Aerndte. Den Preis kann man zu 9 Noöͤthlr. annehmen.

Aus wärtige Börsen.

Amsterdam, 24. Aus, Rieder, wirkt!. sch bd. n 59h do. 10014. Kanx-Bill. =. 5 b Span. 18 3. 396 40. 265. Lass. 44. Austzz.i. ꝓinsl. . Präm. Sch. —. of Oesterr. 109. 196 Nan · Hope 90.3.

Antwerpen, 23. Aug. AZiusl. 5. Neue Anl. 18.

Hamburg, 26. Aug. Bank- Actien 1655. Engl. Russ. 1125.

Paris, 23. Aug. 57 Nente fin eour. 122.70. . uin cour. 81. 20. 9h Neepl. au compt. I07. 59 Span. Rente Pass. 45.

Wien. * Aug. bob Met. 1115. 496 1007. 396 7653. Bank- Acden 1631. Aul. de 1833 1d4. de 1830 1145.

Berl iner Börse. Den 28. August 1843.

Pr. Cour. Rrief. geld.

Pr. Cour.

Actien. 8 Rnriet. geld. Gem.

Fonds. 1.

ĩ 33 4 los. nel. Pots. ag 155 37 102 40. do. Prior. Obl. 104 84. Lp2. Bisenb. 168 167 do. do. Prior. Obl. 104 1017 Bc. Aub. Eisenb. 1354 do. do. Prior. ou. 4 104 Düuss. Elb. Eisenb. 5 do. do. Prior. oui. 4 Rbein. Eisenb. do. do. Prior. Obl. RrI. Frankf. EBisb. do. do. Prior. Obl. Ober- Schlesische Eisenbahn. Erl. Stet. E. Lt. A. do. do. d0. Lt. B. 2 Magdeb. - IAalber-

St. Schuld-Seb. Pr. Engl. Obl. 30. 4 Präm Sch. d. Seek. - Kur- u. Neumärk. Schuldversehr. Berl. Stadt- Obl. Danz. do. imͤn Ih. Westpr. Pfandbr. Grossh. Pos. do. do. do. Os tpr. Pfandhbr. Pomm. do. Kur- u. Neum. do. Schlesische do.

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Gold al mare. Friedrichsd'or. And. Gldin. à 5 Th. j

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Berlin -Stettiner Eisenbahn. Frequenz in der Woche vom 20. bis incl. 26. 7190 Personen.

August 1843

gerlin Frankfurter Eisenbahn. in der Woche vom 20. bis 26. Auzust 1843 sind auf der Berlin-

Frankfurter Eisenbahn 5717 Personen befördert worden.

Angekommene Fremde.

König von Portugal. Kaufleute Alf. Reinck aus Elbing, Phil. Edzardi und O. Rix aus Stettin. Bau-Conducteur Kaplick, nebst Gemahlin, aus Stettin. Frl. Schmieder, Rentiere, aus Stettin. Landraͤth von Haas nnd Stud. von Haas, aus Herzfelde i. d. Ucker— mark. Apotheker Jahn aus Neudamm. Kaufmann J. G. Medberg aus Stockholm. Kaufmann J. Bofinger aus Pforzheim. Fabrik- besitzer Goetz, nebst Gemahlin, aus Neudamm. Kaufmann Peter sen aus Stralsund. Gutsbesitzer Zernmer aus Danzig. Kaufmann Rusch aus Breslau. Particulier Benewitz aus Graudenz. Oekonom Brück⸗ mer aus Köslin. Stud. jur. von Eberlein aus Salle.

Rother Adler (Kölnischer Hof. Zimmermann, Hüttenmeister, und Frau Ober- Hüttenmeister Zimmermann, nebst Tochter. aus Rothenburg. Particuliers Wilcke und S chneider aus Düben. Assessorn Schneider aus Büren. Apotheker Au bert aus Frank— furt a. d. O. Kaufmann Meister aus Stettin.

Hotel Stadt London. Kaufmann Gollmick aus Stettin. Parti— culier Ronnberg aus Güstrow. Gutsbesitzer Tannfeldt aus Birn— baum. Aktuarius Fecht aus Posen. Amtmann Sommer aus Alten— burg. Studiosus von Sulkowski aus Breslau. Fabrik ⸗Besitzer Meißner aus Königsberg in Pr.

Hotel de l' Europe. Frau Räthin Sch aus, Particulier J. Schaus, Gesellschafterin H Wohlfrath, sämmtlich aus Weimar. Fräulein M. Wegener aus Kremmen. Particulier J. Rothe aus Kolberg.

Hotel de Saxe. Vidgen Povah, Professor an der Universität zu Cambridge, aus Cambridge. Dahrenstädt, Feldjäger im reitenden Corps, aus Neustadt- Eberswalde. Banquier Pototzki aus Breslau. Jurist Baron von Borstell aus Hamburg. Kaufleute Loreck aus Rönigsberg in Pn, Wolff aus Stettin, und Ferko aus Leipzig. Par⸗ ticulier Schaber aus Vandiemensland.

Hotel de Prufse. Major a. D. von Göcking, aus Königsberg in Pr. Gutsbesitzer A. Bennecke aus Magdeburg. Amtmann H. Brüge— mann aus Egeln.

König von Preußen. Kaufleute Maußner und Falk aus Magdeburg.

Hotel de Röme. Se. Excellenz der General-Lieutenant, Graf Bran— denburg, Commandeur des 6ten Armee-Corps, aus Breslau. Land— rath von Bismark, nebst Gemahlin, aus Naugard.

Hotel de St. Petersbourg. Oberst- Lieutenant von Auerswald, Gräsin von Eickstedt-Peterswalde und Comtesse von Eickstedt— Peterswalde, aus Stettin.

Meinhardt's Hotel. Oberst Lieutenant von Schachtmeyer, aus Wetzlar. Baron von Haudl, aus Prag. Königl. hannov. General— Konsul Claus, aus Leipzig.

Rheinischer Hof. 1a Vigne, Kaiserl. Königl. Hof⸗Bildhauer, nebst Tochter, aus Wien. Geh. Regierungsrath Hartmann, nebst Gemah— lin, aus Marienwerder. Major Metzenthin aus Frankenstein. Ober— Landeserichtsrath Sander aus Magdeburg.

Hotel du Rord. Frau Gräfin Henkel von Donnersmark, nebst Tochter, aus Grambschütz.

Metrorologische Beobachtungen.

Abends 1090 Uhr.

1843.

27. August.

Nach einmaliger Reobachtung.

Nachmittags 2 Uhr.

Morgens 6 Uhr.

Luftdruck. ... 338, 06“ Par. 338,81 par. 337, 79 Par. Quellwrärme S, 49 R.˖ Lustwärme ... 4 13,8 R. 22, 2 n. 4 16,97 R. Fluss wärme 17,57 R. Thaupunkt... w 11,07 R. 4 9, 5 R. 4 11,47 R. Bodenwärme 14,87, R. Dunstsättigung SI pet. 40 pCt. 66 pet. Ausdünstung O, o29 Rb. heiter. heiter. hezogen. Niedersehlag O.

Wind SW. SW. 8 W. Wärmewechsel 23, 7* Wolkenzuß ... J SSV. ö 4 13,1 R. Tagesmittel: 338, 35 Per... 4 17,57 R... 4 10,67 R... 62 pcι Sw.

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 29. Aug. Im Schauspielhause: Isidor und Olgg, Trauerspiel in 5 Abth., von E. Raupach. (Herr Döring, vom Kö⸗ niglichen Hof⸗Theater zu Hannover- Ossip, als vorletzte Gastrolle.)

Mittwoch, 30. Aug. Im Schauspielhause; Der Jude. Hiel⸗= auf: Der gerade Weg ist der beste. (Herr Döring, im ersten Stücke; Schewa, im zweiten Stücke: Elias Krumm, als letzte Gastrollen.)

KRönigsstädtisches Theater.

Freitag, 1. Sept. Zur Wiedereröffnung der Bühne, zum er= stenmale: Die Auferstandene. Romantisch lomisches Gemälde in 3 Abth. und einem Vorspiele, von Friedrich Adami. (Die Handlung theils nach Soulié und Anicet.) Vorspiel: Die Masken. Erste Ab⸗ theilung: Die Heimkehr. Zweite Abtheilung: Die Erscheinung. Vritte Abtheilung: Die Geäfften am Hofe. (Herr Theobald. Bur= meister, vom Stadt- Theater zu Köln, neu engagirtes Mitglied: den

Dominique, als Antrittsrolle.) . ö rr nbend, 2. Sept. Die Reise auf gemeinschaftliche Kosten.

(Herr Beckmann wird, von seiner zweimonatlichen Urlaubsreise zuriiaͤ⸗ gekehrt, hierin wieder auftreten Vorher: Nummer 777. Sonntag, 3. Sept. Der Verschwender. Ben Druck der Theater-Zettel hat von jetzt ab der Buchdrucker Herr Krause, Adlerstraße Nr. 6, übernommen.

Verantwortlicher Redachch? ß5. J. W. Z inkeisen. Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober Hofbuchdruckerei.

Beilage (

Beilag

s Hinter d ( . und . v. M. hielt der älteste der in Preußen bestehenden größeren

preßiger· Vereine zu Trjeglaff b 361 g seine gewöhnliche Johres⸗ Versainmlung, an welcher außer 5 Predigern auch 31 Kandidaten und Laien Theil nahmen. Den Vorsitz hatten abwechselnd Prediger Tertor aus Kammin und Prediger Zahn aus Kallies, das Protokoll führte Prediger Dr. Regensburg aus Schönwalde. Die Unions Angelegenheit und die Ehesache waren zu Gegenständen der Bera— thung bestimmt, letztere ward zunächst vorgenommen und füllte die beiden ersten Sitzungen, deren jede mit Vorlesung biblischer Ab⸗ schnitte, Gesang, Gebet und Ansprache begonnen und geschlossen wurde. In der dritten Sitzung ward ein allgemein befriedigen der Vortrag über die Stellung der Pastoral- Konferenz zur Kirche gehalten. In der Aten Sitzung ward die Unionsfrage erörtert, wozu zwei neuere Schriften Veranlassung gegeben. Zum Schlusse der Konferenz ward noch das Ministerlal= Reskript vom, 10. Juli in Erwägung gezogen, worüber P. Textor einen ausführlichen Vor trag hielt, in welchem die Mängel und Gebrechen, welche die Aus⸗ richtung des geistlichen Amtes erschweren, ausführlich beleuchtet wur⸗ den. Nach den Verhandlungen über das Ministerial⸗Reskript schloß P. Straube aus Werder die letzte Sitzung mit einem Alle ergrei⸗ senden Gebet.

Ausland. Deutsche Bundesstaaten.

Hannover. Hannover, 23. Aug. (Hamb. K.) Die Abreise des Königs von London, welche, englischen Blättern zufolge, schon am 17ten d. erfolgen sollte, ist noch nicht bestimmt; auch ist irrthümlich in jenen Blättern gemeldet, daß der größte Theil der Equipagen des Königs schon wieder hier angekommen sei. Vermuth— lich dürfte der Monarch der auf den 2Asten d. angesetzten Prorogation des britischen Parlaments noch beiwohnen wollen. Der General⸗ Major von Hattorf, vom Gefolge des Königs, ist bereits wieder hierher zurückgekehrt.

Gestern hatten wir in der Nähe von hier das Gottlob bei uns seltene, aber auch traurige Schauspiel einer Hinrichtung mit dem Schwerte. Der Gerichtete war seines Gewerbes ein Drechsler, Namens Borchers, aus dem eine Stunde von hier belegenen Dorfe Limmer: er hatte sich mit Leidenschaft der Wilddieberei ergeben und vor etwas länger als einem Jahre in der Nähe seines Wohnorts einen Königlichen Jäger, der ihn und zwei seiner Genossen auf ihrem Frevel ertappt hatte, mit vieler Grausamkeit getödtet.

Osnabrück, 23. Aug. (Hann. 3.) Nach einer in den hie⸗ sigen Anzeigen enthaltenen Bekanntmachung ist man der von hier aus im Dezember v. J. erlassenen Aufforderung zur Bildung eines Ver eins für entlassene Strafgefangene in fast allen Theilen des Land— drostei⸗Bezirks Osnabrück mit der bereitwilligsten Theilnahme entge— gengekommen. Es haben sich bis jetzt 1179 Personen aus allen Standen als Theilnehmer gezeichnet, von welchen 85 zu blos thä— tiger Beihülfe, 239 zu thätiger Beihülfe und zu Geldbeiträgen, und 125 blos zu Geldbeiträgen bereit sind. 342 Rthlr. 6 gGr. sind als jährliche fortlaufende und 44 Rthlr. 4 gGr. als einmalige Beiträge eingezeichnet worden. Da unter so günstigen Umständen der förm— lichen Konstituirung des Vereins nichts im Wege steht, so haben die Unternehmer zu einer am 21. September d. J. hier abzuhaltenden General-Versammlung eingeladen, um einen Vorstand des Vereins zu wählen und die vorläufig angenommenen Statuten, nach vorgängiger Revision, festzustellen. ö.

Schweden und Uorwegen.

Stockholm, 18. Aug. Hier eingegangenen Nachrichten zu— folge, hat am 11ten ein von starkem Gewitter begleitetes Hagel⸗ schauer in weniger als einer halben Stunde die Getraidefelber von 24 Dörfern und einzelnen Höfen in Upsala - Lehn verwüstet. Die Hagelstücke hatten zum Theil die Form und die Größe einer Birne von einem Zoll im Durchmesser und wogen 15 Loth. Junge Gänse wurden erschlagen und das Vieh auf den Feldern sprang mit blutigem Rücken umher, als ob es toll wäre. Die Untersuchungen haben erge— ben, daß 170 Höfe ohne Aussaat für nächstes Jahr, ohne Roggen zu Brod, ohne Gerste zu Bier und ohne Futter für das Vieh wäh⸗ rend eines ganzen Jahres sind.

Gestern Abend um 10 Uhr hat in der Nähe von Stockholm eine Kollision zwischen den Dampfböten „Scandia“ und „Neptun“ stattgefunden, wobei letzteres beschädigt wurde und einer der Heizer ins Wasser fiel und ertrank. Keines von den beiden Dampfböten war mit Laternen versehen.

Wheaton über das Durchsuͤchungs-Recht.

Enquiry into tshe validity of the british claim to a Right of Visitation and Search of Ameri- dan vessels, suspected to be engaged in ihie Asrican slave trade. 3) Elena What eerb, E.. HV. Ep. Lon- don. John Miller Henrietta street covent garden 1812.

(Schluß. Vergl. Allg. Pr. Ztg. Nr. 59.)

. „Die von dem englischen Minister Lord Castlereagh dem ameri⸗ kanischen Gesandten Mr. Rush gemachten Vorschläge bezogen sich auf die Ertheilung der Befugniß an, die Kreuzer beider Regierungen, des Sklavenhandels verdächtige Schiffe unter ihren Flaggen auf hoher See anzuhalten, zu durchsuchen, vor ein Gerichts Tribunal zur Ab⸗ urtheilung zu führen, das aus Individuen beider Nationen zusammen⸗ gesetzt wäre, und endlich den an Bord befundenen Negern die Frei⸗ heit zu geben und zu sichern. Die amerikanische Regierung verwarf 9 Vorschlag als unverträglich mit ihrer Constitution; doch brach Großbritanien die Verhandlungen deshalb nicht ab, setzte sie vielmehr ununterbrochen bis 1823 fort, modifizirte seinen Vorschlag dahin, daß die gufgebrachten Schiffe nicht vor gemischten Tribunalen, sondern vor den Gerichten ihres Landes unter Verantwortlichkeit ihres Kaperers gerichtet werden sollten, erklärte auf Antrieb Amerika's den Handel gesetzlich für Seeräuberei, damit er als ein solches Verbrechen durch Zustimmung aller Nationen nach und nach vom Völkerrechte erkannt würde, und erlangte auf diesen Grund 1824 endlich von der ameri— kanischen Regierung wirklich einen Durchsuchungs⸗Vertrag, der auch zu London unterzeichnet, aber vom Senate dieser Macht einzelner Stipulationen wegen, im Grunde aber wegen der alten Einsprüche, verworfen wurde. Herr Wheaton führt die Verhandlungen des Zeitraums von 1818 1824 zwischen dem britischen rn n geh ligt

pommern, 17. Aug. B. A. K, 3) Am 26sten

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zu üben, da sie selbst keine Gewalt besitzt, für welche sie direkt oder indirekt nicht verantwortlich wäre. Ein amerikanisches Kriegsschiff hat nicht die Befugniß, ohne den Civilrichtern dafür verantwortlich zu sein, ein solches Recht gegen ein Haudelsschiff auszuüben, und was die amerikanische Regierung ihren eigenen Schiffen nicht gestatten kann, das kann sie unmöglich Offizieren einer fremden Macht einräu⸗ men. Wird aber die Verantwortlichkeit der fremden Offiziere zur Grundlage eines solchen Vertrags gemacht, wie es die britische Re⸗ gierung zugleich mit der Mobification, daß die aufgebrachten Schiffe nur den eigenen Landesgerichten überliefert werden sollten, nach

gab, und solche Grundlage mit den nöthigen Vorkehrungen gegen Mißbräuche versehen, so sinkt das ganze Recht praktisch zu einem bloßen Scheinrecht, dessen Stipulation in einem Vertrage die unnütze Aufopferung eines großen und kostbaren Prinzips, das der Freiheit der Meere, bezeichnen aber nicht den Zweck, für Erreichung dessen es aufgegeben ist, herbeiführen würde. Bas war die Rechtsstimme des amerikanischen Volkes, die, unterstützt durch das eigennützige Geschrei der südlichen Sklaven-Staaten, der Senat 1824 durch die Verweige⸗ rung der Ratisication des damals abgeschlossenen Vertrages aus⸗ drückte.

Die britische Regierung kam indessen noch nicht sogleich zur

Erkenntniß der Unmoͤglichkeit, von den Vereinigten Staaten einen Durchsuchungs-Vertrag zu erlangen. Zwar ruhten die Verhand- lungen darüber wohl langer als ein Jahrzehnt, doch nach Abschluß der Conventionen mit Frankreich von ss3z1 und 1833 wurden sie mit desto größerem Eifer aufgenommen. Aber die amerikanische Negie⸗ rung konnte auf die neuen Anträge nichts anderes erwiedern, als was sie früher dagegen erhoben hatte: das Durchsuchungsrecht ist, ein verhaßtes Kriegsrecht und die Regierung kann dasselbe in Frieden nach der Constitution fremden Offtzieren über amerikanische Bürger nicht einräumen. Als Lord Palmerston darauf Miene machte, zu der alten gefährlichen Doktrin Sir W. Grants von 1811 zurückzukehren, drohte der mit der größten Bitterkeit geführte Prinzipienstreit der Diplomaten in einen unseligen Krieg zwischen beiden Ländern aus zugehen, und nur mit dem Sturze des Whig⸗Kabinets und der ge⸗ mäßigteren Politik der nachfolgenden Tories wurden die freundlichen Beziehungen zwischen beiden Landern wiederhergestellt. Was ist es nun, das Lord Aberdeen in dieser Frage aufstellt? Er will das, was als ein gewöhnliches Verfahren aller Seemächte gegen verdächtige Fahrzeuge anf hoher See beobachtet wird, inner⸗ halb gewisser Längengrade zur Unterdrückung des Sklavenhandels als ein förmliches Recht von Nord-Amerika England zugestanden wissen. Er verzichtet auf alles Durchsuchungsrecht, das ohne Ver— trag im Frieden nicht bestehen kann, und beansprucht für englische Kreuzer nur ein Besuchsrecht gegen Schiffe unter amerikanischer Flagge, um dieselben hong fie als amerikanische Fahrzeuge zu konstatiren; er beansprucht nicht die Einräumung der Befugniß, die amerikanischen Munizipal⸗Gesetze gegen den Sklaven Handel zu vollziehen oder die Freiheiten amerikanischer Bürger zu beschränken, sondern nur das Recht, in gewissen Zonen, wo Sklaven-Handel getrieben wird, ver⸗ dächtige Schiffe unter der Unions-Flagge anzuhalten und nach ihrem Berechtigungs-Scheine zur Führung der aufgesteckten Flagge zu fragen. Weisen sich solche Schiffe, bemerkt Lord Aberdeen ausdrück— lich, hona fide als amerikanische aus, so soll der britische Kreuzer durchaus kein Recht haben, dieselben, auch wenn sie mit Sklaven angefüllt sind, in der Fortsetzung ihrer Reise zu hindern; fehlen ihnen aber die Beweise, so können sie natürlich keinen Anspruch auf den Schutz der aufgesteckten Flagge machen, und werden nach irgend einem Vertrage, den Großbritanien mit allen bedeuten⸗ deren Mächten der Erde abgeschlossen, durchsucht und wenn schuldig befunden, mit Beschlag belegt. So beansprucht Lord Aberdeen gar nicht das Recht, amerikanische Schiffe zu besuchen, sondern nur entwe⸗ der britische Fahrzeuge oder Fahrzeuge derjenigen Mächte, welche Großbritanien ein Durchsuchungsrecht zugestanden haben, oder endlich außer dem Gesetz stehende Seeräuber, welche alle, um ihr verbreche⸗ risches, von den Staaten, denen sie angehören, verpöntes Gewerbe zu bedecken, die Zuflucht zu der Unions⸗Flagge genommen haben.

Man erkennt, wenn man diesem Antrage Lord Aberdeen's den Grundsatz des Seerechts unterlegt, daß das Meer allen Nationen ge⸗ meinschaftlich gehört und deshalb jede auf demselben gegen ihre Ver⸗ brecher nach ihren Gesetzen verfahren, d. h. so verfahren kann, daß sie die Rechte einer anderen Nation nicht verletzt wie es heißt: ie utere tuo, ut non alienum laedas man erkennt, sagen wir, daß für die Ablehnung eines auf solchen Antrag basirten Vertrags die Vereinigten Staaten keinen gültigen Rechtsgrund aufzustellen haben.

Denn sie können allein von Rechtswegen verlangen, daß ihnen die

zen; nun tragen wir aber kein Unterscheidung w

hat. Visitations⸗ Ausdruck, we

von Durchsuchung begleitet ist, ein eit

Du

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was Lord Aberdeen „rechtlose Seeräuber“ nennt? Einem solchen Erkennen müssen natürlich bestimmte Kreuzer-Instructionen und andere Vorsichtsmaßregeln vorbeugen.

Indessen wird dies Necht auch ohne Zustimmung der amerikani⸗ schen Regierung, soweit es so thunlich ist, von britischen Kreuzern ausgeübt, und auch so lange ausgeübt werden, bis jene Regierung ernstlich dagegen remonstrirt. Das ist aber bei den jetzigen sich täg= lich freundlicher gestaltenden Beziehungen beider Länder nicht zu er⸗ warten; man wird in Nord-Amerika vielmehr nachgiebiger und fängt an, von der Behauptung der Unverträglichkeit des britischen An spruchs mit seinen Rechten allmälig abzustehen. Freilich geschieht dies nicht geradezu; aber wir glauben selbst in der letzten für biese Frage wichtigen Botschaft des Präsidenten Tyler davon eine An⸗ deutung zu finden, in welcher derselbe, nachdem er noch die Unzuläs⸗ sigkeit des beanspruchten Rechts behauptet, doch zu der Erklärung gelangt, daß nach den letzten Mittheilungen der britischen Regierung dies Recht „das nur mit solchen Beschränkungen und Vorsichts Maß regeln ausgeübt würde, nicht anders betrachtet werden kann als ein in Anspruch genommenes Privilegium, welches bewilligt und zurückge= zogen werden kann, gemäß der üblichen Prinzipien der internationa- len Courtoisie.“ Das ist zwar noch keine Anerkennung des Rechts aber man dringt doch nicht auf eine Verzichtleistung des Anspruchs man läßt das Besuchsrecht de facto bestehen und beschränkt sich darauf, es de jure zu verneinen.

A.

Elektrischer Telegraph.

Das Archiv für Eisenb ahnen berichtet, daß auf der Eisenb von Aachen zur belgischen Gränze, , 6 einigen Wochen entgegensieht, sich auch, zum ersten Mal in Deutsch= land angewendet, ein elektrischer Telegraph befinde, der zum Signa⸗ lisiren zwischen dem aachener Stationsplatz und dem . am Tunnel im aachener Busch dienen soll. So weit der Apparat bis jetzt aufgestellt ist, besteht er in vier Leitungsdrähten von starkem Eisen⸗ drahte, welche von der Station aus nach dem Maschinenhause geleitet sind, und wovon je zwei eine Kette bilden, in welcher ein eleftrischer Strom wirkt. Der Apparat ist so eingerichtet, daß man mittelst des elektrischen Stromes oder durch Unterbrechung desselben sehr verschie⸗ dene Zeichen geben kann, durch deren Combination sich eine ganze Reihe von Fragen und Antworten zusammensetzen läßt. 3 ein elektri⸗ sches Signal gegeben wird, 1 man durch den elektrischen Strom eine, Art, Weckeruhr spielen, welche an beiden Endpunkten der Leitung zugleich in Thätigkeit kommt. Dies wird wieder auf eine ganz ein= fache Weise dadurch bewirlt, daß man durch den elektrischen Strom ein Eisen, welches sehr oft mit einem dünnen Leitungsdraht umwun⸗ den ist, magnetisch macht, so daß es einen Klinkhaken anzieht, welcher durch seine Bewegung am Uhrwerke den Mechanismus der Uhr in Bewegung setzt. Nachdem dieser Wecker den Signalwächter aufmerk= sam gemacht hat, erfolgt erst das eigentliche Signal, welches durch . ie mn eines 3 gerd, auf i mit sechs Buchstaben ve ien Zifferblatte gegeben wird. Die Mittheilung geschieht mit außer- ordentlicher . 4 , 33

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