1843 / 67 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

und seid überzeugt, daß euer Mitbürger und politischer Chef mehr für euer Glück als für das seinige lebt. 8

Ungeachtet der beruhigenden Versicherungen, welche in dieser amtlichen Bekanntmachung enthalten sind, und ungeachtet eines wirk⸗ lich eingetretenen Stillstandes in dem Gewoge der mit einander fämpfenden Leidenschaften, ist der Zustand von Barcelona fortwäh⸗ rend höchst bedenklich. Die Partei, welche die Einberufung der Cen—⸗ tral⸗Junta verlangt, ist noch keinesweges zum Schweigen gebracht, sondern sie arbeitet ununterbrochen daran, ihren Willen geltend zu machen. So sagt die demokratische Union vom 2sten:

„Heute sind der Kommandant und mehrere andere Offiziere des dritten Freibataillons der Provinz Barcelong in der Stadt angekommen. Sie sind feste Stützen der Central-⸗Junta. Muth und Beharllichkeit, Barceloneser, und der Sieg ist unser. Die Freibataillone sind für die Central⸗ Junta, das Volk ist für die Cenkral- Junta, die National-Garde ist für die Central Junta. Es lebe alfso die Central - Junta, und nieder mit den Tyrannen! Die freien und tapferen Catalonier, die wak⸗= keren Barceloneser, National- Gardisten und Freiwillige haben geschworen, für die Vertheidigung der Central-Junta zu leben und zu sterben. Wehe dem Verwegenen, der uns reizt! Wehe dem Tropfe, wie adelig er auch sei, adelig von Geburt oder Emporkömmling (Anspielung auf den neuge— schaffenen Grafen von Neus) der versucht, unseren Enthusiasmns zu däm— pfen! Der Tod wird die rasche Strafe seiner Frechheit sein.“

Diese Sprache drückt ohne Zweifel die Stimmung eines großen und vielleicht des rührigsten Theiles der Catalonier aus. Wenig besser steht es mit der Verfassung der öffentlichen Meinung in Anda⸗ lusten, wo gleichfalls Unzufriedenheit mit der neuen Ordnung der Dinge, und Erbitterung gegen die gegenwärtige Regierung bei der Mehrzahl der noch unlängst enthusiästischen Anhänger derselben die Oberhand gewinnen. Ein vom 11. August aus Malaga datirtes Schreiben drückt sich hierüber folgendermaßen aus.

„Spanien hat dies Ziel seiner Anstrengungen erreicht. Espartero ist in der Verbannung und Herr Lopez steht an der Spitze der Regierung, und das ganze Land sollte demnach im höchsten Jubel sein. Aber dem ist nicht fo, und die Triumph-Gesänge haben schon aufgehört. Auf die Di— thoramben, welche die Blätter des südlichen Spaniens 8 Tage lang an— stimmten, sind Rathschläge, Bedenklichkeiten und Tadel gefolgt. Nur in Sevilla ist es noch nicht bis dahin gekommen, und zwar aus einem sehr natürlichen Grunde. Sevilla ist nöch immer mit der goldenen Krone be⸗ schästigt, welche ihm die Königin Isabella geschickt hat. Aber in den übri⸗ gen andalusischen Städten empfindet man eine, lebhafte Eifersucht über die Auszeichnung, welche die öffentliche Dankbarkeit der dritten Stadt des Kö—= nigreichs zu Theil werden läßt. Am lautesten beklagt sich Granada, und nicht ohne einigen Grund. Granada hat Espartero weder den ersten Streich versetzt, wie Malaga am 23. Mai, noch den letzten, wie Sevilla im Juli; aber Granada ist es gleichwohl, das der Macht der Apacuchos die Wunde beigebracht, an welche) sich dieselbe zu Tode geblutet hat. Darum sagt denn auch el Grita de Granada vom vorigen Sonntage: „Können die Städte welche durch Soldaten und durch Mauern vertheidigt wurden, sich auf gleiche Linie mit Granada stellen, das den Apacuchos, ohne Soldaten und ohne andere Mauern, als die Leiber seiner Kinder, die Spitze geboten? Vierzehn Tage lang waren wir der Wuth, der bis dahin ihrem Chef treu— Fe, Truppen ausgesetzt, und wir hielten Stand, obgleich unsere Ge⸗ fahr jeden Tag mit dem Schweigen und mit der Unbeweglichkeit des übrigen Spaniens stieg. Wenn eine spanische Stadt Grangda den Ruhm streitig machen kann, zuerst den Nuf der Rettung ausgestoßen zu haben, so kann ihm doch keine die Palme der Ausdauer streitig machen. Es schmerzt

über euere Sicherheit wachen,

uns, fügt das genannte Blatt mit Bitterkeit hinzu, daß Granada vernach— lässigt wird, wie eine verschmähte Geliebte. Für Granada giebt es keine goldene Kronen, für Granada giebt es keine Königliche Erinnerungen, für Granada giebt es keine ehrenden Beiworte (erst später hat Granada das Prädikat la heroica erhalten, das es jetzt mit Madrid und Saragossa iheilt), keine Homnen und keine amtlichen Reden.“

Die Junta von Malaga hat sich endlich dazu verstanden, dem Befehle des Ministeriums gemäß auseinanderzugehen. Die letzte Handlung ihrer kläglichen Verwaltung war der Verkauf des in den Magazinen der Zoll⸗Verwaltung vorhandenen Salz⸗Vorraths zu dem Presse von 20 Realen für die Fanega, während der tarifmäßige Salz⸗ preis sich auf 18 Realen beläuft. Das vorräthige Salz wurde in kurzer Zeit vergriffen, und die Junta, welche vorher in den äußersten Mißkredit gefallen war, gewann durch diese Maßregel wieder einige Volksgunst.

Portugal.

A Lissabon, 29. Aug. Die portugiesische Regierung hat die neue Regierung zu Madrid noch nicht anerkannt, und es scheint, daß es dem englischen Einflusse gelungen ist, wenigstens in dieser Hinsicht sein Gewicht geltend zu machen. Neue Depeschen sind an den Ritter von Lima näch Madrid abgegangen, welche ihm vorschrei⸗ ben, sich genau nach dem Benehmen des britischen Ministers Herrn Aston zu richten. Uebrigens heißt es, dieser werde bald Madrid verlassen, um die Urlaubsreise nach England anzutreten, welche er schon kurz vor Ausbruch der spanischen Insurrection im letzten Mai beabsichtigt, und wozu er bereits die Ermächtigung von seiner Regie= rung erlangt hatte, als die eingetretene Krise dieselbe unmöglich machte. Während seiner Abwesenheit würde der erste Gesandtschafts⸗ Secretair der britischen Botschaft die laufenden Geschäßste derselben versehen.

e, den Peripetien, welche das Verweilen Espartero's auf dem „Malabar“ vor der portugiesischen Hauptstadt veranlaßt hat, gehört auch, daß der Kriegsminister, Herzog von Terceira, ohne die Meinung seiner übrigen Kollegen darüber zu hören, lediglich den Eingebungen seines Charakters als alter Militair folgend, einen seiner Adjutanten an den spanischen Exregenten abschickte, und ihm jeden Dienst an⸗ bieten ließ, den er ihm, ohne seiner ofsiziellen Stellung zu nahe zu treten, zu leisten vermöge. Mehrere der anderen Minister, welche während des ganzen durch Espartero's Anwesenheit veranlaßten In⸗ zidenzfalles eine große Aengstlichkeit an den Tag legten, fanden diesen Schrit; des Herzogs von Terceira komßromittirend, und konnten sich nicht enthalten, in der nächsten Versammlung des Ka⸗

binetsrathes Bemerkungen darüber zu machen, die von Seiten des Herzogs Erwiederung fanden, ohne daß sedoch ein ernstliches Zer— würfniß daraus entstanden wäre.

Die Gewißheit, daß die Sendung des Herzogs von Palmella Unterhandlungen wegen Modification der Tarife nun doch zum Ge— genstande hat, mag zwar in den Weinbau⸗-Distrikten mehr oder min⸗ der in sißen Eindruck gemacht haben, allein hier und überall, wo . . ö ne, r Bestrebungen, den Manufafturen seine Aufmerk⸗ samkeit zuzuwenden begonnen hat, um in dieser Beziehung das Land

mit der Zeit von dem Auslande zu vi e gk. —ͤ gute Aufnahme gefunden zu 61. tmanzspiren, scheint die elbe keine

Eisenbahnen.

Elberfeld, 1. Sept. Unsere Zeitungen enthielten in di Tagen eine Vckanstmachung des ,,,,

Comité“, wonach dasselbe in Folge der mit dem Staate stattgefun⸗ denen Unterhandlungen nunmehr die Actien- Zeichnung für die auf vier Millionen und zweihunderttausend Thaler veranschlagte Eisen⸗ bahn⸗ Anlage von Elberfeld und Barmen längs Schwelm, Hagen und Witten bis in die Gegend von Dortmund eröffnet, nachdem be⸗ reits in Berlin bis zu 2 Millionen Thaler Actien⸗Zeichnungen zuge⸗ lassen sind. Die obige Actien⸗Zeichnung erfolgt unter der Voraus⸗ setzung, daß der Staat sich bis zur Hoͤhe von 25 pCt. des erfor⸗

432 derlichen Kapitals betheilige und rücksichtlich dieser e en, den übrigen Actionairs dergestalt nachstehe, daß er ihnen einen bevorzug⸗ ten Zinsen⸗-Genuß von jährlich 4 pCt. lasse, demnächst aber von der gemeinsamen Dividenden-Vertheilung selber nur 37 pCt. in Anspruch nehme. Das noch fehlende Kapital zur Erbauung der Bahn und zum Betrieb des Geschäfts soll durch Aktien, jede zu 100 Rthlr., auf die Träger lautend, beschafft werden. Sobald vom Staate, die Zusicherung der Konzession und die Anerkennung der gesellschaftlichen Vereinigung ausgesprochen sein wird, ist der erste Sicherheits-Ein⸗ schuß von 10 pCt. auf die Aufforderung des Comité's an die Ge⸗ sellschaft zu zahlen. Die Stadt Elberfeld wird der Sitz des Unter⸗ nehmens und der Administration sein.

London, 25. Aug. Der Bau einer „Nordbritischen“ Eisen⸗ bahn ist im Werke, welche von Edinburg nach Berwick führen soll. In einer am 22. stattgefundenen General Versammlung der Ae⸗ tionaire der Edinburg⸗-Glasgower Eisenbahn sollte über das vielfach angefochtene Fortbestehen der Bahnbefahrung am Sonntage entschie⸗ den werden. Auf der Eisenbahn zwischen London und Birmingham sieht man seit einiger Zeit einen Wagen, der sich durch die Bequem— lichkeit auszeichnet, welche er dem Reisenden gewährt. Er enthält eine Restauration und ein Damenzimmer. Die Reisenden können darin während der Fahrt essen, Kaffee oder Thee trinken und rau⸗ chen, und auf diese Weise ohne die geringste Langeweile oder Ermis= dung große Strecken zurücklegen. Für die Damen ausschließlich ist ein Boudbir eingerichtet, in welchem schwellende Divans stehen, wo auf Tischchen die neüesten Romane und Journale liegen, wo sie also schlafen oder wachen können. Der Wagen ist sehr lang und ziemlich hoch, aber so fest gebaut und ruht auf so starken Federn und Rädern, daß von Gefahr in ihm gar nicht die Rede sein kann.

Berlin -Stettiner Eisenbahn.

* 27.

Frequenz in der Vwoche vom August bis incl. 2. Scptembher

7053 Personen. Im Monat August sind besördert worden: 1) vom 1. bis incl. 15. Aug. auf der Strecke Berlin- 11,723 Personen, vom 16. bis incl. 31. Aug. auf der ganzen Strecke Be ln diene, 16,185 ö Summa. .... 28, 208 Personen, . . wofür eingenommen wurden resp 1299 Rihlr. 25 Sgr. 6 PI. a 16875 6 S, , , 22,079 Ctr. 49 Pfd. Güter (der Lransport von Frachtgüätern iat aul der Strecke Stettin Angermünde nur ausnahmsweise in einzelnen Fällen stattgefunden und be ginnt regelmässig erst mit dem 16. Sep- tember), wosür zich die Einnalime belief

2)

Summa. .... 27,607 Rihlr. 1

gerlin - Frankfurter Eisenbahn.

In der Woche vom 27. August bis 2. September 1843 sind auf der Berlin-Frankfurter Eisenbahn 5I16 Personen befrdert worden.

L ——

Handels- und Börsen - Nachrichten.

St. Petersburg, 21. Aug. (B. H.) Hanföl erhält sich steif; 1000 Pud wurden fur sůch zu 9 R. 65 Kop. gekaust, jetzt wird auf 916 R.

gehalten. ; 6 Mit Pottasche war es stiller, gestern wurden 160 Fässer Kasan zu 74 R. gekauft, wozu noch anzukommen. Für Strohasche ist 68 R. bewil⸗ ligt, da von Juli⸗Waare noch Einiges fehlt. Strehasche dürfte, wenn ge⸗ gen Ende d. M. stärkere Zufuhr ankommt, heruntergehen. ö Talg flauer; vorgestem wurden 600 F. gew, 1ma gelber Licht- zu 11235 und 112 R. gekauft, worauf noch gehalten wird, guter ukrainer auf 114 R., doch ging nichts darin um. Sibir. gelber Licht- ist dagegen zu 111 2 11 R. erlassen. Seifentalg zu 107 und 108 R. nach Qual. zu

haben. Weißer Lichttalg zu 121 R. angeboten.

Paris, 30. Aug. Die Börse eröffnete heute mit einer Börse zum Rückschritt, welcher in Folge des dem Könige drohenden Ereignisses statt= fand (siehe Paris), indessen gingen, als man erfuhr. daß der Vorfall ohne Folgen geblieben sei, die Notirungen wieder in die Höhe.

Stand der Rente proc. 122. 90. Zproc.: 81. 40.

London. Die Gazette enthält eine Erklärung, welche das Privi⸗ legium mit Neu⸗-Seeland Handel zu treiben, unter gewissen Bedingungen

auf französische Schiffe und auf die Schiffe anderer Nationen ausdehnt.

11 in aer Den 4. Septem ber 1843.

8 E.

B e

Pr. Cour.

Fr. Cour. Brief. Gelid. Gem.

nriet. Geld.

Aclien.

Fonds.

rl. Pots. Eisenb. do. o. Prior. Obl. Md. Lp. Eiseub. do. do. Prior. Obl. Brl. Aub. Eisenb. do. lo. Prior. ou. 4 Düss. Elb. Eisenb. do. do. Prior. Obl. 4 Rhein. Eisenb. 5 do. do. Prior. Obl. 1 Br. Eranlef. Eisb. 5 do. 0. Prior. Obl. 4 Ober- Schlesische Eiseubabn. 4 Nrl. Stet. E. Li. A. 4 do. do. do. Lt. B. 13 1a y. c ci. IIalber-

1 . st‚dter Eisenb. 4

1033 1023

St. Schuld-Seh. Pr. Engl. ObI. 30. Prüm Sch. d. Seeh. Kur- u. Neumüärkt. Schuldvers ehr. Berl. Stadt- Obl. Danz. 0. iͤn Ih. Westpr. Pfandbr. Grossh. Pos. da. do. do. Ostpr. Pfandbr. Pomm. do. Kur- u. Neum. do. Schlesische do.

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106 1012 103 102 1023 1012

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Gold al marco. Friedrichsd'or.

Aud. Gldm. à 5 Th. Dis conto.

ͤ

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 31. Aus. Piederl. wirkl. Seb. 523. aun Kill. =. H 9b Span. 183. 396 d0. 2335. Lass. —, Ausz. Preuss. Prüm. Sch. Pol. . Gesterr- 1093. 496 Russ.

Antwerpen, 30. Aug. Iinsl. 5. Neue Anl. 18. .

Hamburg, 2. Sept. Bank- Actien 1665. Engl. Russ. 112.

Paris, 36. Aug. B)b Rente fin eur. 122. 90. 396 Rente in cour. 8I. 40. db Respl. aa Compt. I07. 5b Span. Rente 28. Pass. —.

ien, 30. Aug. 9b Met. 11145. 496 1007. 396 76. Bank- Aeüen 1630. Anl. 4 1834 145. de 1830 1143.

596 do. 1001. Zzinsl. —.

Hope 903.

Angekommene Fremde.

Hotel de St. Petersburg. Baron von Hertefeld, Ritterschafts⸗ Rath und Risterguts-Besitzer, aus Liebenberg. Freiherr von Wolf⸗ Metternich, Gutsbesitzer, aus Münster. Kleb s, Präsident der Gem neral⸗Kommission, nebst Gemahlin, aus Posen. Edler von Tschoffe, Fabrikbesitzer, aus Wien. Dr. Hofmann, Prof. d. Theol., nebst Ge⸗ mahlin, aus Rostock. Mad. ster, Großh. mecklenburgische Hof ⸗Opern⸗ Sängerin, Nentier Köster, Particulier Schlegell und Frl. Stein hardt, Gesellschafterin, aus Schwerin.

Hotel de Pruffe. von Bredow, Nittmeister und Rittergutsbesitzen, nebst Familie, aus Briesen. Frau Rittergutsbesitzer von Bredow, nebst Tochter, aus Landin. Geheimer Ober- Finanzrath von Redtel aus Frankfurt a. O.

König von Preußen. Wirthschasts-Inspeltor Rengert aus Henners⸗ dorf. Haupt-Schuldirektor Blapesky aus Prag. Kaufleute Koh aus Königsberg und Förstermann aus Nordhausen. Buchdruckeres⸗ besitzer Föge, nebst Gemahlin, aus Libau in Kurland. Heydweille, Offizier und Gutsbesitzer, aus Charlottenburg im Grh. Baden.

König von Preußen. Bahn-Inspektor Dierschlag aus Erhnn. Kaufmann Petschow nebst Tochter aus Uckermünde. Particulier Pracht aus Lommotsch.

König von Portugal. Justizrath von Ucker mann nebst Gemahlin aus Breslau. Fabrikbesitzer P. H. Drewsen, Kaufmann Levin jun. und Zoolog Dr. Kröger aus Kopenhagen. Land-Nentmeister E. G. . Martini aus Danzig. Ober-Berggerichts-Assessor Flott well nebst Gemahlin aus Broniberg. Kaufmann Finger aus Valle. Gerichts Direftor Böck aus Hagen. Kaufmann J Freund und Proviser A. Wo do aus Moskau. Forstmeister Lehmann aus Boitzenburg in der Uckermark. Kaufleute F. C. Weber aus Glücksbrunn bei Meinin⸗ gen, Hamburger aus Iserlohn, Hunziker aus Paris. Particulier Sprenger aus London. Kaufmann Coultus und Fräulein Coultus aus Nork. .

Kaiser von R ußland. Ober-Amtmann Stellwaag aus Weißen— brunn. Amtsrath Walewsky und Rittergutsbesitzer Losinsky aus Posen. Dr. Grundmann, praktischer Arzt, aus Bamberg. Kauflenle Kohlberg aus Frankfurt 4. M.,, Schneege aus Nürnberg, Münt— laff aus Aachen, und de Martjens aus Lyon. . .

Stadt London. Gutsbesitzer von Jaworski aus Posen. Ober=—

Amtmann und Gutsbesitzer Schwartz aus Neuenburg a. d. Weichsel.

Ober-Lehrer Fulda aus Weißenfels. Dr. med. Balzer aus Halle

a. d. S. Fabrikanten Waerther aus Sprottau und Marthin aus

Hirschberg. Particulier Striebel aus Breslau.

Hotel de Sape. Regierungs-Secretair Peschell und Frau Landgerichs⸗

Räthin Küttner aus Posen. Kaufleute E. Aren aus Stetin,

A. Schlesinger aus Bradford und L. Meyer aus Krefeld. Fräulein

E. Hepple aus Altong. ö

Hotel de l'Europe. Gutsbesitzer von Wahl aus Esthland (Lievland).

Particulier Holtzhausen aus Breslau. Kaufmann Raper aus Freien—⸗

walde a. d. O. ; .

Rother Adler. Wörmann, Major und Commandeur des Kottbusser

Garde⸗-Landwehr⸗Regmts., Frhr. zu Putlitz, Adjutant desselben, nebst

Frau, und Fricke, Bataillons⸗-Arzt, aus Kottbus. Freitag, Ziegelei=

besitzer, aus Rädel bei Lehnin. de Bette und Bayle— Ingenieure

au Corps Royal des Mines, aus Paris. Kaufniann Sörnitz aus

Leipzig. Madaͤm Strauß nebst Tochter aus Hamburg.

Hotel de Brandebourg. Siegmann, Major im Kriegs⸗Ministe⸗

rium, aus Dresden. Gräf zu Eulenburg-Prassen, Königl. Kam⸗

merherr und Landrath, nebst Gemahlin, aus Prassen.

Britiss Hotel. Graf Ein siedel aus Potsdam.

und Eomtessen de Pfeil aus Schlesien.

Hotel de Rome. Gutsbesitzer von Puslows ki nebst Gemahlin, aus Warschau. Gutsbesitzer W. von Puslowski aus Wilna.

Rheinißcher Hof. Geheimer Rath von Ziegeler aus Sonderkhan— sen. Schwedes, Kurfürstl. hessischer Ober⸗Bergwerks⸗Direktor, ws Kassel. Geh. Medizinal-Raih Bernd aus Greifswald. Landrath von Münchhausen aus Weißensee. Baron und Baronin von Korff und Comtesse von Koskull aus Telsen.

Hotel de Hambourg. Justizrath Lindener aus Schwedt.

Goldner Adler. Ingenieur-Capitain Stepanoff aus St. Petersburg,

Landhaus. Geh. Regierungs- Rath von Krosigk und Sohn aus Bernburg. Breithaupt, Major a. D., aus Havelberg. Professor Schmidt aus Bonn.

Gräfin Magnus

Metrorologische Beobachtungen.

Nach einmaliger Beobachtung.

1843. 3. Sept.

Morgens

Nachmittags . Aheuds 6 Upr. /

2 Ubr. 10 Uhr.

Quellwärme 8, 19 R. Flusswärme 14,9 R. Bodenwärme 14,1 . R. Ausdinstung O, 021, Rb. Niederschlag O, ogs Rb. Wärmeweehsel 17,7“

4 12,19 R.

4 pCt. WN.

Luftdruck:. ... 339, 02 Par. 339, 8“ par. 337, 16 par. 8.57 R. 4 16,2 k. 13,0 R. 4 6,20 R. 4 S, 19 H. 11,15 R. 83 pCt. 53 pCt. 86 pCt. heiter. beiter. Regen. Wind NW. NVW. NW. Wolken zug... K NW.

LTagesmittel: 3 9, o Par. .. 12,67 R... 4 8, 80 R. ..

Luftwärme .. Thaupunkt ... Dunstsâttigung

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 5. Sept. Das Glas Wasser., Lustspiel in 5 Abth., aus dem Französischen des Scribe, von A. Cosmar. (Dlle. Bertha Stich, vom Stadt-Theater zu Hamburg: Königin Anna, als SGa⸗ strolle Hierauf: La Gitana, spanischer Nationaltanz, ausgeführt hon Dosia Lola Montez, erste Solotänzerin des Königl. Theaters zu Sevilla, und Herrn Gasparini. .

Mittwoch, 6. Sept. Don Juan. (Mad. Louise Köster, geb. Schlegel, vom Großherzogl. Hof-Theater zu Schwerin: Donna Anna, als Gastrolle.)

Käönigsstädtisches Theater. Dienstag, 5. Sept. Der Vater der Debütantin. Posse in 1 Akten, von B. A. Heirmann. Vorher: Das war ich! Lustspiel in 1 Akt, von Hut. (Hr. Linden, vom Stadttheater zu Leipzig: den

Knecht, als Gastrolle.) ; 9 . Von Sieben die Häßlichste. (Dlle. Gra⸗

Mittwoch, 6. Sept. 6. fenberg, von Theater in der Josephstadt zu Wien: Ernestine, als

Gastrolle.)

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober Hosbuchdruckerei.

(.

ange, bis sich die ) NRevisson vereinigt.

Beilage zur Allgeme

433

1

Dienstag den 5len Sept.

M 67.

Inland.

Striegan, 26. Aug. (Schl. 3.) Auch bei uns hat sich ein Verein der Krieger aus den Jahren 1813, 14 und 15 gebildet. Er wurde am 7. Juni 1811, als am Todestage des hochseligen Königs Majestãt Friedrich Wilhelm III. gestiftet. Die Statuten des Ver⸗ eins, welche aus 20 Paragraphen bestehen, erstrecken sich zunächst über vie Aufnahme der Krieger und ihre, Verpflichtungen, über die Bei⸗ zu den vorkommenden Arbeiten, über die Verwaltung der über die Wahl der Vorsteher des Vereins, über die monat— lichen Vereine, so wie über das jährliche Hauptfest, über die Bestim— mungen der Fonds bei dem Aussterben der Mitglieder, endlich über das feierliche Begräbniß eines verstorbenen Mitgliedes. Da nach den Statuten das jährliche Fest an einem Sonntage vor oder nach dem 25. August stattfinden soll, so wurde in diesem Jahre wegen beson⸗ derer Verhältnisse der 20. August zur Feier festgesetzt, und diese Feier fand zur unvergeßlichen Erinnerung aller Betheiligten statt. Schon am Vorabende dieses Festes waren wir Zeuge einer schönen, rühren⸗ den Feierlichkeit, welche dem auf dem hiesigen ehemaligen katholischen Kirchhofe ruhenden russischen General Felir von Paradowski veran staltet wurde. Derselbe starb in der Schlacht an der Katzbach den Heldentod, und vor seinem Tode äußerte er den Wunsch, daß man ihn, falls er bleiben sollte, nach Striegau bringen und ihn daselbst be—⸗ erdigen möchte; was denn auch geschah.

träge Kasse,

Ausland. Deutsche Bundesstaaten.

Bayern. München, 23. Aug. Eandb.) Aus allen Thei⸗ len unseres Vaterlandes gehen die erfreulichsten Berichte über die diesjährige, so überaus gesegnete Aerndte ein. Jede Feldfrucht ist mehr als sonst gerathen, und selbst der Wein verspricht das Beste. Wollen auch Spekulanten die Meinung verbreiten, als sei das Korn von minder guter Qualität, so straft sie doch die Sache selbst Lügen, da gerade das Korn sich beim Verbacken als sehr gut erweist. Die Kartoffeln sind sehr schmackhaft und gedeihen in Menge, so daß die Preise schon jetzt sehr niedrig stehen. .

Sachsen. Dresden, im Aug. (8. 3.) Schon die Ver⸗ fassungs- Urkunde, welche in ihrem 39. Paragraph die Bestim— mung enthält, daß auch die Gegenstände der direkten Besteuerung nach möglichst richtigem Verhältnisse zur Mitleidenheit gezogen, und

die bisher bestandenen Realbefreiungen gegen angemessene Entschädi⸗

gung aufgehoben werden sollen, legte, der Regierung und den Ständen die Pflicht auf, in beiderlei Beziehung Fürsorge zu treffen. 7 Die hohe Wichtigkeit und Dringlichkeit dieser Angelegenheit er— kennend, wurde sie auf dem ersten constitutionellen Landtage zum Ge⸗ genstande ernster Erwägung gemacht, und der Ausführung halber Beschluß gefaßt. Wohl kam dabei in Frage, ob nicht die schon Jahr— hunderte bestandenen verschiedenen Grundsteuern, die man eben we— gen ihres Alters als eine auf den Grundstücken haftende bleibende Rente, und die anerkannte Ungleichheit derselben in Folge der Besitz⸗ zrꝗ n . ir saeaglickeè 3 ö 6. 23 ö 9 Veränderungen für ausgeglichen betrachten könne, beizubehalten sein

möchten, zumal wiederholte, aber immer vergebliche, sehr kostspielige

Verfucht, die große Schwierigkeit einer allgemeinen Landes Ver— messung und Abschätzung, als der unentbehrlichen Grundlage einer neuen gleichmäßigen Steuer, nicht verkennen ließen. Allein die wichtige Betrachtung, daß für die Unveränderlichkeit der jetzi— gen verschiedenartigen Grundsteuern zu keiner Zeit eine Zusiche⸗ fung gegeben worden; daß ferner die neue Grundsteuer alle Landes theile gleichmäßig treffen müsse, während die Ober-Lausitz, die Schön burgischen Rezeßherrschaften und die Herrschaft Wildenfels, wollte man auch mehrere andere Ausnahmen unberücksichtigt lassen, ganz verschiedenartige Aufbringungsfüße hätten; und daß die Ylangel And Ungleichheiten des alten Systems für den Fall der Beibehaltung desselben auf das bedeutende steuerfreie Grund-Eigenthum, welches beinahe, des ganzen Landes ausmachte, auch auf die letzteren mit übergetragen werden müßten; konnte die Regierung und Stände selbst abgesehen von anderen nicht unerheblichen Bedenken nicht zweifelhaft machen, daß eine allgemeine neue Grundsteuer um so gewisser Platz ergreifen müsse, als auch die Verwirklichung der Ver⸗ fassungs- Urkunde auf keinem anderen Wege zu erreichen stand. Die Stände vereinigten sich daher am Landtage 1843 44 über ge⸗ wisse allgemeine Grundsätze hinsichtlich der Vermessung und Boni— tirung, so wie über die Entschädigung der Realbefreiten, welche die Regierung mit Vorbehalt der näheren Prüfung ihrer Ausführbarkeit genehmigte, und, bei der von den Ständen gewünschten beschleunigten Ausführung, dazu sofort das Geeignete einleitete, so daß schon im Jahre 1835 der Anfang damit gemacht und der letzten Stände⸗Ver— sanmlung bald nach ihrem Zusammentritt die Vollendung dieser Ar— beiten angezeigt werden konnte.

. Ohne Zweifel war nun in mehrfacher Beziehung einer der wich— tigsten Berathungs⸗Gegenstände auf dem letzten Landtage der Gesetz⸗ Entwurf zur Einführung eines neuen Grundsteuer-Systems welcher mittelst Allerhöchsten Dekrets vom 22. Dezember 1812 an die Stande Versammlung gelangt, und in beiden Kammern mit der fast einzigen wesentlichen Veränderung, nämlich dem Wegfalle der bisher liblich gewesenen sogenannten Steuer-Begnadigungen, gegen eine Stimme angenommen worden ist.

e, ,. , n,, . welches nächstens durch das 9 1 nn, att zin Publication gelangen wird, wird ö hach em durch Abschätzung ermittelten Reinertrage aufgelegt, Auf jeden Thaler desselben kommen drei Steuereinheiten jede der letzteren ist folglich zu 10 Ngr. angenommen, und es werden don jeder Steuereinheit während der Jahre 1841 und 1845 neun k Dabei ist. die Hoffnung nicht ausgeschlossen, daß noch, vor dem Schlusse dieser Periode die Zahl der Pfennige insofern es die Finanz- Verhältuisse gestatten, in Einderständ— nißh der Regierung und Stände, um? Etwas vermindert wer— den kann. Die Bezahlung der Steuer geschieht in vier Terminen,

6 f. am 1. Februar, 1. Mai, J. August und 1. November. Alle e. , . dom Grundeigenthume zur Staats⸗ ken ter ee fal 7 en, n. die Personalsteuer der Grund⸗ , n, weg. eibende Befreiungen von Grundsteuern

166 veder verliehen, noch sonst erworb d . zeitwei

Sire, eenefe l fh. 4 i fe en werden. Nur zeitweise

die gaht ele fen 1 m. mständen zugestanden werden.

. einzelnes Grundstück (Parzelle) im Kataster

e er nn, . nicht aber die der Pfennige, bleibt un⸗

. , , dann, wenn üg der Kulturzustand oder die

! ndert verbessert oder chlechter wird, und zwar so

Regierung mit den Ständen über eine allgemeine

* *

1

Das neue Grundsteuer-System hatte die Auf .

Uebelständen der bisherigen n, , nn, . J 6 sollte es für manche sehr wichtige organische Staatg e nn ich? ö. und zwar, nach den Gesetzvorlagen, namentlich über H' . wesen, Dismembrationen und Militairleistungen, als * w benutzt werden, und es mußte daher nothwendig das , m. Interesse erregen. Man hat auch dem großen und ö Werke die Anerkennung nicht versagen mögen, daß es, dem aus= drücklichen Wunsche der früheren Stände gemäß, in möglichster Schnelligkeit, und nach den von ihnen beschlossenen Grundsätzen ausgeführt worden ist, obschon wesentliche Hindernisse, und zwar gleich Anfangs der Mangel an brauchbaren Geodäten, störend 'ent gegentraten. Es haben ferner beide Kammern ihr Vertrauen zu der Ausführung selbst und zu der Richtigkeit der Abschätzung dadurch be⸗ thätigt, daß sie die neue Grundsteuer in ihren Einheiten für stabil erklärt, und Anträgen auf Verstattung weiterer Reclamationsfristen als bei der öffentlichen Auslegung sämmtlicher Flurbücher und Ge— bäude⸗Abschätzungs⸗ Verzeichnisse bereits Statt gefunden, keine Folge gegeben, sondern die jetzigen Kataster-Ansätze, so weit nicht Rech nungsfehler, Schreibefehler oder Irrthümer in der Vermessung bis zu

zwischen Regierung und Ständen beruhenden späteren General-Revi? sion beibehalten wissen wollen.

Sind nun dessenungeachtet von mehreren Seiten Klagen über zu hohe Abschätzung und Prägravation laut geworden, so ist dies zwar

um deswillen zu bedauern, weil jene Klagen den gemachten Erfah gen erwarteter Erleichterung, von unrichtigen Ansichten und falschen Voraussetzungen hervorgerufen werden. r

gleiche und verhältnißmäßige Vertheilung der Lasten des Grund— besitzes,

zwischen bisherigen und künftigen Steuer- Beiträgen alle Grundbesitze, namentlich dem städtischen, seit dem Jahre 1834 ge— währten zeitweiligen Abgaben-Erlasse in Anschlag gebracht werden müssen; 3) daß die Landes- Abschätzung nur eine möglichst annä— hernde Richtigkeit durch genaue Anwendung allgemeiner Grundsätze

lernen, ihre Anwendung zu überwachen und zu rechter Zeit zu re klamiren; so wird man zu der beruhigenden Ueberzengung gelangen daß die meisten der bis jetzt gehörten Klagen über Prägravnklon durch das neue Grundsteuersystem in irrigen Ansichten, falschen Vor

wollte man solche Klagen berücksichtigen, man entweder das alte halten, oder das neue Grundsteuersystem in seinen Grundvesten 8 . h T' f ü 5 7

erschüttern, seine Vortheile wieder aufheben müßte. richtig und beruhigend ist übrigens die, auch in den ständischen Kam mern verlautbarte Aeußerung, daß jede neue Abgabe für lästig

verschwinden, wenn man sich daran gewöhnt.

. Württemberg. Stuttgart, 28. Aug. Zu dem Berichte in Nr. 63. der A. Pr. Z. über die Versammlung des Vereins der Rechtsanwälte wird noch nachträglich bemerkt, daß der in, dieser Versammlung auf Beschränkung der Titulaturen gerich tete Antrag dahin ging: „Die Versammlung wolle beschließen, in den Briefen, welche wir (die Rechtsanwälte) uns gegenseitig schreiben, das „Wohlgeboren“ sowohl in der Aufschrift, als Anrede wegzu lassen und nur zu setzen: „Herrn Rechtskonsulenten (Prokurator)

N. N. in * auch unsere Kollegen von diesem Beschluß durch die

öffentlichen Blätter zu benachrichtigen.“ Dieser Antrag wurde ein

stimmig zum Beschluß erhoben.

Grh. Hessen. Worns, 27. Aug. (Mainz. 3.) Gestern Abend nach szUhr brachten hiesige Bürger unserem Bürgermeister, Herrn Friedrich enz, einen Fackelzug, und zwei Deputationen ans der Mitte der Festgeber überreichten dem Gefeierten einen silbernen Ehren- Pokal und eine Dank-Adresse. Der Pokal, vom hiesigen Gold-Arbeiter Langenbach geschmackvoll ausgeführt, enthält in zwei Feldern die Inschriften:

„Von Herz und Seele dem geweiht, der recht gethan und Nichts

gescheut“ und: „Dem Bürgermeister Friedrich Renz die Bürger von Worms.“ Herr Renz bemerkte, er habe, da er nur seine Schul digkeit gethan, so große Ehre nicht erwartet; auch würde es ihm niemals gelungen sein, Ersprießliches für die Gemeinde zu wirken, hätte er sich nicht der wohlwollendsten und bereitwilligsten Unterstützung der höheren und höchsten Verwaltungs- Behörden zu erfreuen gehabt, hätte ihm nicht die Mithülfe des Gemeinde⸗-Vorstandes stets kräftig zur Seite gestanden; dies hiermit öffentlich anzuerkennen, gereiche ihm zu großer Freude. H

Anh alt-Bernburg. Bernburg, 28. Aug. (D. A. 3.) Als es entschieden war, daß die Eisenbahn Linie zwischen Magdeburg und Leipzig Bernburg nicht berühren sollte, glaubte man, der Verlust den unser Herzogthum zu erleiden habe, würde unermeßlich sein⸗ Diese Befürchtung hat sich nicht bestätigt. So ergiebt sich z. B aus den Tabellen der Brücken⸗-Einnahmen, daß der Verkehr in Bern burg, von dem man glaubte, daß er sich sehr vermindern würde, nur sehr unbedeutend gelitten hat. Dabei entwickelt sich der Handeĩ und die Manufaktur auf eine erfreuliche Weise, so daß der öffentliche Wohlstand in den letzten Jahren, statt sich zu verringern, vielmehr zugenommen hat. Unser Getraide- Handel namentlich hat in neue⸗ ster Zeit außerordentlich an Bedeutung gewonnen. Es ist nichts Ungewöhnliches, in unserem Städtchen Hunderte von Getraide Wagen aufgefahren zu sehen, deren Ladung dann auf der Saale verschifft wird. Leider ist für die Anlandung und Aufla= dung bis jetzt wenig geschehen; indessen sucht jetzt die Regierung diesem Uebelstande durch Anlegung eines kleinen Hafens einigermaßen abzuhelfen. Ueberhaupt läßt sich nicht verkennen, daß der Konferenz Rath, in dessen Händen das Wohl unseres Landes liegt, den sich regenden Unternehmungstrieb der Privatpersonen begünstigt und dem Lande durch Anlegung' von Fabriken und anderen nützlichen Bauten neue Erwerbsquellen zu geben sucht. Namentlich ist man darauf be⸗ dacht, in Bernburg solché Anlagen zu machen, welche diesem freund⸗ lichen Städtchen auch für den Fall, daß späterhin einmal der Sitz der Regierung von hier verlegt werden sollte, immer noch einige Bedeutung sichern können. Vor Allem ist hier der An—= lage eines Eisenhammers zu gedenken, der nur englisches Eisen für, den Eisen-Ertrag des Harzes genügt der Eisenhammer bei Mägdesprung verarbeiten wird. Man verspricht sich von diesem neuen Werke großen Gewinn und berechnet, selbst wenn man einen Eingangszoll von 8 Gr. für den Centner annimmt, einen

inen Preußischen Zeitung.

Ertrag von 29 pCt. Viel wichtiger aber ist, daß gegen 300 Arbeiter dabei Beschäftigung finden werden. Der Bergbau selbst wird durch die Ausdehnung, welche man den Stollen bei Harzgerode seit einigen Jahren giebt, in unserem Lande einen großen Aufschwung bekommen. Wie es heißt, soll sich Leopold von Buch geäußert haben, daß die neuen Gruben die ergiebigsten des ganzen Harzes zu werden versprä⸗ chen. In Bernburg selbst wird außer einer Menge von anderen neuen k Bauten noch eine sehr große Mühle nach amerikanischem Muster auf Kosten der Regierung angelegt, die gleichfalls eine Menge em,, Hände beschäftigen wird. Ueberall werden bei diesen nern e, . die Erfahrungen anderer, größerer Staaten . ö und den Bedürfnissen unseres Ländchens ange⸗ , . denn überhaupt seit einigen Jahren die gesammte 6 , mn nach. einem zweckmäßigen System umgestaltet on, gr, . wirklicher Fortschritt und eine große Erleichterung im 9 6. Geschäfts gange ist es zu betrachten, Saß die einzelnen Ver⸗ waltungszweige, wie das Forst=, Berg⸗ und Bauwesen, die bisher

fast in allen Einen A änder 2 an . ; cz; 3 Einen Ausländer zu berufen, der an einen kräftigeren Geschäftsgang

; 86. * ö. . gewö s S h . . k 323 bei Einführung eines neuen Steuer-Systems eine gewöhnliche, bei gewöhnt ist. So im Berg- Forst- und Bauwesen wie in einigen

jeder Veränderung im Abgabenwesen eintretende Erscheinung, jedoch

rungen zufolge, fast lediglich von getäuschten unbegründeten Hoffnun⸗ h 8 d m * P ? X . at das Schulwesen d 8 frü . 51 . Sch das früher gränzenlos vernachlässigt war, mehr . k P * 1

, ö. Bedürfnissen der Zeit umgestaltet. Wie es scheint, haben ö. ö. 1h ze züali euische Cinr! h

Erwägt man 1) daß der Zweck des neuen Grundsteuer-Systems, 4 ; voꝛziiglich preußische Einrichtungen vorgeschwebt. Indessen

so Hiel hier auch schon geschehen ist, so mag er doch wohl fühlen,

daß in dieser Beziehung noch viel zu thun übrig bleibt; insbesondere

ohne Herabsetzung zu hoher und Erhö .. . hne, Herabsetzuyg zu hoher und Erhöhung zu niedriger muß der niedere Unterkicht noch auf einem anderen Fuß organisirt

Steuer-Beiträge nicht erreicht werden konnte; 2) daß bei Vergleichung werden

dem

auf das ganze Land erlangen konnte; ) daß allen Grundbesitzern ausreichende Gelegenheit gegeben war, diese Grundsätze kennen zu

Grundsteuersystem mit seinen Mängeln und Prägravationen beibe⸗

Vollkommen

angesehen wird, eben weil sie neu ist, daß aber die Klagen allmälig

er das S80ste Jahr erreicht hätte. hatte er auch eingereicht.

Janz abgerissen dastanden, der Kammer untergeordnet sind. Da sich

in einem kleinen Staate, wo man überall den persönlichen Rücksich=

1. . ö . ten und Verbi ne rosen Gin,, einem gewissen Grade vorhanden sind, bis zu einer auf Vereinbarung erbindungen einen zu großen Einfluß einräumt, nur allzu⸗

. gewisser Schlendrian einschleicht, der nur durch energische Maßregeln gehoben werden kann, so hat sich die höchste Behörde neuorganisirten Fächern genöthigt gesehen, wenigstens

anderen Zweigen der Verwaltung.

Große Nera 7 i n s⸗ ö. , im Schulwesen vorgenommen worden. Der Superintendent hr. Walther, der von Posen hierher berufen ist,

3 Freilich mag es hier wohl zum Theil an den nbthigen . gebrechen: denn, wie man versichert, genügen die bisherigen Anstalten so wenig, daß eine große Anzahl Kinder in Bernburg in

den bestehenden Volksschulen, deren Anzahl gering ist, kein Unter⸗ kommen finden.

) 7 2.

Aus Holstein wurde in unseren Prediger

Aug. (D. A. 3 Seit einigen Jahren Konventen die Frage berathen, ob die

Einführung eines neuen Gesangbuchs, einer neuen Agende und die

Verbesserung des Landes- Katechismus zweckmäßig sei. Die ortho⸗ doxen Prediger waren entschieden dafür. Die Sache gelangte dann

; auch an die höchste Behör ie eswig- holstein⸗ igis aussetzungen oder Uebertreibuugen ihren Grund haben, und daß, auch an die höchste Behörde, die schleswig- holstein-lauenburgische oder

deutsche Kanzlei. Wie wir vernehmen, ist der Antrag in Betreff eines neuen Gesangbuchs und einer neuen Agende, an welchem ein Freund religiöser Freiheit, der verstorbene General⸗Superintendent Adler, den größten Antheil gehabt hat, abgelehnt worden, dagegen ist mittelst Re⸗ solution vom 16. August der Pastor Hasselmann in' Altenkrempe, der

über die Mängel des Katechismus geschrieben, beauftragt worden,

einen Entwurf zu einem verbesserten Landes⸗-Katechismus auszuarbei⸗ len, der dann durch eine zu bestellende Kommission einer ferneren Prüfung unterzogen werden soll. Der Graf von Blücher⸗-Altona

. wird von seinem Posten als Ober-Präsident in Altona nicht abtreten (Schw. M.) l

also noch nicht in den Ruhestand zurückkehren. Er hatte früher ge—⸗ äußert, daß er sich der öffentlichen Geschäfte begeben würde, wenn . . Gesuch um seine Demission e Auf die Anfrage des Königs in Föhr, ob es Ernst sei, da der Graf noch ii! en er, . ö nach: mit der Zeit. Er hat sich als ein Mann von Energie in kri— tischen Momenten der früheren Zeit bewiesen. ;

Freie Städte. Frankfurt a. M., 27. Aug. (N. G.) Die dies⸗ jährige Kurzeit in den uns benachbarten Taunus= und Rhein-Bädern

neigt sich ihrem Schlusse zu, und es läßt sich somit bereits eine

Ueberschau derselben aufstellen. Der Besuch dieser Bäder war, wie seit langen Jahren, so auch in der jetzigen Saison, zu Wiesbaden die stärkste. Die jüngste Kurliste giebt die Zahl der Gäste auf etwa 10.090 an, wovon noch mehr als S0) gegenwärtig waren. Indessen sind darunter die Wintergäste mitbegriffen, indem die Liste Son An— fang Novembers v. J. an fortgeführt wird. Steht nun vorgedachter Zahlbelauf hinter dem vorjährigen um ein Namhaftes zurück irren wir nicht, um etwa 2009, so befremden uns die Klagen der Haus⸗

besitzer und Gewerbsleute, den Spielbank-Pächter mit inbegriffen,

nicht. Für den Spielbank-Pächter hat überdies sein Gewerbsgenosse

zu Homburg eine sehr verderbliche Konkurrenz eröffnet, indem dieser,

um die Kunden anzulocken, 33 bis 59 pCt. an dem ihm n Spielregel zukommenden Benefiz hat hn n zen lassen. ne, wind vorzugsweise zu gesundheitlichen Zwecken besucht; sein diesjäh⸗ riger Besuch, der Ende Augusts zu 3600, Individuen angegeben wird, mag daher wohl dem vorjährigen gleichkommen, da die phy⸗

sischen Leiden der Menschheit nur in langen Zeiträumen, sei es im

Guten oder im Schlimmen, wesentliche Wandlungen erfahren. Homburg dagegen hat in den wenigen Jahren seinẽs Bestehens nicht weniger als Gesundheits- denn als Lurusbad einen fast befrenidlichen Auf⸗ schwung genommen. Man kann dem Spielbank-Pächter nachrühmen daß er den von ihm vertragsmäßig übernommenen Verpflichtungen, zur, Aufnahme dieses neuen Kurorts innerhalb seiner Sphäre nach Kräften mitzuwirken, gewissenhaft nachgekommen ist. Der von ihm erbaute Kursaal, dessen der Tanz- und Tonkunst vornehmlich gewid⸗ mete Räume allererst in der vorletzten Woche ihrer Bestimmung übergeben werden konnten, darf in der inneren Ausstattung, wenn schon nicht dem äußeren Umfange nach, dem Kursaal Wiesbadens gleichgestellt werden. Auch, übersteigt nicht nur die Zahl der dies— jährigen Badegäste 2200 die etwa I0h0 betragende des vorigen Jah⸗ res bedeutend, sondern Homburg ist auch noch ein Hauptsammesplatz der vergnügungslustigen Frankfurter geworden, die an schönen Tagen zu Tausenden hinausströmen. Dem Gewerbsbetrieb des Herrn Blanc dies ist der Name des Spielbank-Pächters erwächst nun zwar aus diesen Besuchen wenig Vortheil, da die Frankfurter durchgehends kein solches Glücksspiel, es sei denn an der Börse, treiben. Dagegen aber überwog der Kern der eigentlichen Badegesellschaft an Reichthum und Rang in diesem Jahre bei weitem den in den anderen Taunus⸗ Bädern; unter denselben aber waren für Herrn Blanc besonders Russen, Franzosen und Eugländer die interessanteren Gäste. Zudem genießt er, ausnahmsweise von allen gleichartigen Gewerbsleuten in deutschen Bädern, des Vorzugs, seinen Gewerbsbetrieb auch wäh⸗ rend der Wintermonate fortsetzen zu dürfen, und diese sollen Jen. ihn nicht die unergiebigsten im Jahre sein. Von Langenschwalbach zu bemerken, daß es bei einer Zahl von etwa 2000 adegasten a gehört hat, der vorzugsweise Erholungsort der Kapitalisten und. Oe schäftsleute Frankfurts zu sein. Ihre Stelle wird che smweise n Engländer ersetzt. Von ben 1168 Kurgqästen, die in diesem rn den' nen aufkonmenden Kur-Srt Soden befüchten, waren die meisten