1843 / 84 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

tigkeit der Berichte der englischen Blätter von hier aus ziehen, worin versichert wird, die große Mehrheit der Portugiesen sei damit ein⸗ verstanden, daß die Regierung alle von England verlangten Konzes⸗ sionen unbedingt zugestehe. Ein anderer Punkt, der in diesem Augenblicke die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich gezogen und große Sensation erregt hat, betrifft Don Miguel. Seit derselbe im Jahre 1831 gezwungen wor— den war, Portugal zu verlassen, hatte er kaum ein Lebenszeichen von sich gegeben; nun hat er aber von London aus ein unten folgendes Manifest erlassen, welches das Journal Restauragao, das zu den Vertheidigern des jetzigen Kabinets gehört, zuerst veröffentlichte, und mit den übrigen ministeriellen Blättern im Einklange, mit Be⸗ merkungen begleitete, welche der Opposition geradezu Mitwissenschaft und Mitschuld an dem Treiben des Prinzen vorwarfen. Hierauf antworten nun die Oppositionsblätter und besonders heftig der Pa— triote, der Restauragao, indem sie der Meinung sind, sie hätte ein derartiges Dokument gar nicht veröffentlichen sollen. Dasselbe ist jedoch, wie man sehen wird, nicht von Don Miguel selbst unterzeich— net, sondern nur in seinem Namen von D. Antonio Riveiro Saraiva; es lautet wie folgt:

„Se. Majestät, wissend, daß eine große Anzahl von Personen von ver— schiedenen Klassen und Meinungen die günstige Gelegenheit als nahe be— trachten, um eine nationale Restauration in diesem Lande zu bewerkstelligen, wünscht Ihre Königlichen Absichten in diesem Betreffe zu erkennen zu geben, und wünscht, daß man ihnen die volle Bekanntwerdung gebe, welche der gegenwärtige Zustand der Dinge erlaubt, durch Auseinandersetzung des Sy stems, des Ganges und der Grundsätze, welche sie annimmt, auf daß sie mit unveränderlicher Festigkeit in der Leitung eines eben so ehrenvollen als pa triotischen Unternehmens befolgt werden. Zu diesem Ende hat die hier ein— gesetzte Central-Direction, die mit den nöthigen Vollmachten ausgestattet ist, um die auf diese Restauration bezüglichen Angelegenheiten zu regeln, mir durch Instructionen und Beschlüsse vom 15ten und 27sten letzten Mai's und mit Beziehung auf andere vorausgehende von verschiedenen Daten befohlen, daß ich zur geeigneten Zeit und auf passende Weise dem Reiche verschiedene Punkte und Grundlagen bekannt mache, die ich bezeichnen werde, auf daß alle ehrenwerthen Patrioten, alle guten Portugiesen, die die Unab hängigkeit und wahre Freiheit der Nation lieben, in ihren Zielpunkten, Be strebungen, Bemühungen und ihre Verfahrungsweise sich auf eine zusammen— greifende und gleichförmige Weise feststellen können, wie es wesentlich zur wirksamen Durchführung eines so edlen Vorhabens nothwendig ist. ;

Se. Majestät glaubt:

1) Daß das einzige Mittel, die Nation vor ihrem gänzlichen Ruin zu retten, ist, zu bewerfstelligen, daß die soziale Einigung wiederkehre, um von neuem alle Portugiesen in eine einzige Familie und in eine einträchtige, politische Brüderschast zu vereinigen; .

2) daß die einzige Grundlage zur jetzigen Erreichung eines so erwünsch— ten Resultats gegeben ist in der Wiederherstellung der weisen, schönen und alten National⸗Verfassung, der Wiege der Monarchie, und die mit dieser emporgewachsen, entwickelt und identifizirt ist, indem sie faktisch wieder in volle Kraft gesetzt wird, wie sie es rechtlich immer war; denn das konstitu— tive Gesetz des Staats ist in Portugal keiner Verjährung, noch einer Aen derung unterworfen, außer durch die einzigen gesetzlichen Formen, durch welche allein Hand daran gelegt werden konnte;

3) daß besagte Wiederherstellung nicht sagen will, daß das Prinzip der Verbesserung und fortschreitenden Vervollkommnung zurückgewiesen werde in der Verwaltung, Negierung, in den Institutionen und Gefktzen, insofern sie mit dem sozialen Gange unseres Jahrhunderts im Einklange stehen, wohl aber, daß Alles mit Ümsicht durch das regelmäßige Organ, in den ent brechenden Formen und auf regelrechte Wesse geschehe, S. i. durch die ge— bührende Dazwischenkunft der rechtmäßigen National-Vertretung derselben Constitution gemäß, und ohne welche Bedingung dergleichen Aenderungen nicht auf eine gültige Weise vorgenommen werden können; ö

4) daß der Umstand, daß man mißbräuchlicher Weise seit mehr als einem Jahrhunderte, vor Allem aber in dem gegenwärtigen, von der wei— sen Praxis und den Regeln jener wahren Coönstitution abging, den gesetz lichen und natürlichen Organen des Staates (den Cortes, den Gerichts höfen, den Raths-Versammlungen, den Corporationen, der Magistratur u. s. w.) ihre eigenthümlichen, ihnen zukommenden und bezüglichen Attribu⸗ tionen entzog, die dann die Ministerien und unbedachtsamen Männer will— kürlicher Weise an sich rissen, die fruchtbare und hauptsächliche Quelle so großer Verwirrung und Unordnung gewesen ist, wie sie in die Regierung und die öffentliche Verwaltung eingedrungen sind, und so zu tausenderlei Mißbräuchen der Autorität Anlaß gegeben haben, wodurch Leiden für das Volk serursacht wurden, aus denen endlich die Nevolutionen hervorgingen;

5) daß die nationale Restauration deshalb vor Allem bestehen muß in einer vollständigen Zurückstellung der Ausübung ihrer Rechte, Functionen, Autorität und constitutionellen Prärogativen, an alle diese Organe, denen sie entrissen worden sind, und indem also die Fehler und Irrthümer von 1820 wieder gut gemacht werden, in welchem Jahre dies geschehen sollte, wie man versprach, aber doch nicht geschah; ein Fehler, aus welchem die Reihe von bürgerlichem Unheil hervorgegangen ist, das seitdem auf dem Königreiche gelastet hat und es auf seinen gegenwärtigen beklagenswerthen Zustand herabgebracht hat;

6) daß man daher binnen kurzem eine nationale Anstrengung machen müsse, um mit besagter Wiederherstellung dem portugiesischen Volke und dem rechtmäßigen Monarchen die freie Ausübung ihrer verschiedenen und betreffenden Rechte zurückzugeben, wie die besagte vortreffliche Constitution sie feststellt, aufzeichnet und sanctionirt, und die gewährleistet wurden 4) in den Cortes von Lamego; 2) in den darauf folgenden konstitutiven Beschlüs⸗ sen der drei Stände des Königreichs und in den Gesetzen, welche darauf Bezug haben; 3) in den sehr weisen und verehrungswürdigen alten Muni— zipalen, konsultativen, administrativen, gerichtlichen u. s. w. Institutionen, wie Alles sich in voller Praxis und Uebung sindet unter der Regierung des Herrn Dom Pedro II.;

7) daß das Banner der Restauration zugleich das der nationalen Wie— derversöhnung und des Endes der Parteien sein muß, ohne daß weitere Verfolgungen oder Ahndungen für frühere politische Meinungen oder Akte zugegeben werden soll;

8) daß bei dem beklagenswerthen Zustande, in welchen die großen Unordnungen und Veruntreuungen die Staats-Finanzen gebracht haben, nur durch ein System der strengsten Sparsamkeit und der weisesten zeitlichen Oelonomie die große Schwieigkeit unserer Lage in dieser Hinsicht bestegt und versucht werden kann, allmälig aus dem tiefen gegenwärtigen Elende heraus— zukommen; weshalb die Annahme eines solchen Sostems eine der haupt— sächlichsten Sorgen der Restauration fein und ein so heilsames Beispiel von Sr. Mnajestat beginnen muß. . panel her gf n Befriedigung habe ich die Ehre, diese sehr weisen und er e e. ale en fg. Sr. Majestät getreulich aus einander zusetzen zu der daß i unfchlban e, . Männer, indem der König das Vertrauen hegt, , 6 und die Unterstützung aller Personen finden

Zür größer . voꝛtugiesischen Gesinnungen beseelt sind. ̃ fündihung daß ich l Jung des hier Gesagten, schließe ich mit der An⸗

g/ ö meinem Besitze authentische und von der Königlichen Hand St. Majestät unterzeichnele Tolumen har, m wenn 4 . größten Entschiedenheit unn wü, . ente habe, in we hen sie mit der . Ddingebung erklärt, daß sie die schon er—

wähnte wahre nationale Constitulson? gen h ;. . genau beob machen, und stets deren sesteste Säule hn , . * , . London, 24. Juni 1843. 2

(Gez) Antonio Riveiro Saraiva.“

Das ist das im Namen des Prätendenten au Portugal, der, wie man sieht, sich darin stets den . läßt, erlassene Manifest, das in Portugal allerdings Aufsehen *. t hat, obgleich noch nicht einmal erwiesen ist, ob es auch wirklich 9. ist, was nicht Wenige noch bezweifeln. Auffallend ist schon der Um⸗ stand, daß es bereits vom 24. Juni datirt ist, dessenungeachtet aber erst jetzt zur Oeffentlichkeit gelangt. ;

Merxi ko.

* Paris, 15. Sept. Nach Berichten aus New-Orleans vom 16. August scheint es keinem Zweifel mehr unterworfen, daß Mexiko,

.

gen. nen. sen. ken. saam. saam.

Einfuhr, ‚. ö engl. 4610 76 7209 . 7626569 370 99 schott. 186 . 36h . irländ. 12 13 18729 J . ausländ. 64475 7503 ö .

Staatspapiere haben im Laufe dieser Woche etwas angezogen, weil sich vornämlich für Integrale zuweilen lebhafte Frage zeigte; es scheint nämlich wegen des tadelnden Berichts, den eine Kommission in den Sectionen der Generalstaaten über den Einkommensteuer⸗-Gesetz-Entwurf aufgenommen hat, daß dieser Entwurf bei den öffentlichen Berathungen einen schweren Stand haben wird, wenn die Regierung denselben bis dahin nicht einziehen oder wesentlich umändern möchte. * ö sehnlich, wobei Integrale, welche man zu Anfang der Woche gegen 53 4h. pCt. abließ, 533 pCt. erreichten; 5procentige wirkliche Schuld behauptete sich gut auf 1004 pCt. und ostindische auf. nen besserten sich von 93 auf 33 pCt. Die Actien der Handels-Gesell⸗ schaft sind wegen des gestrigen Abrechnungs, Termins, wobei noch viele Par⸗ ticen untergebracht werden mußten, von 1345 auf 1323 pCt. gefallen und blieben ausgeboten, wozu einige Ausdrücke in obenerwähntem Kommissions— Bericht, betreffend finanzielle Beziehungen der Regierung mit diesem Insti⸗ tute, eiwas beigetragen haben mögen., Oesterreichische ünd russische Fonds erhielten sich nahe genug auf den vorigen Stand,, nach einer geringen Preisverbesserung abermals gewichen, Ard nen von 184 auf 173 pCt. und, deren Coupons von 19 auf, 18 6Ct. Der Preis der brasilianischen Obligationen schwankte häufig zwischen 76 und 777 pCt. und blieb gestern

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wenn es eine Ausgleichung mit Texas erlangen will, dies nur dadurch erlangen kann, pan es unbedingt die Unabhängigkeit von Texas aner— kennt. Der Regierung zu Mexiko sollen offizielle Depeschen zugekom— men sein, welche über die Niederlage des gegen die Texianer geschick ten Generals Armijo in der Nähe von Santa⸗Fe keinen Zweifel lassen. Dagegen soll wenig Wahrscheinlichkeit vorhanden sein, daß Mexiko in eine Lostrennung dieser Provinz willigen wird. Aus Galveston vernimmt man, daß der Präsident Houston den Commodore Moore und den Capitain Lathrop, welche bisher an der Spitze der terianischen Marine gestanden waren, alsbald nach ihrer Rückkehr gänzlich aus dem texianischen Dienste entlassen hat, worüber einige Aufregung entstanden war, da die beiden englischen Seemänner zahl— reiche Freunde in Texas sich erworben haben, die an ihrem Schicksale nun innigen Antheil nehmen.

gJandels- und Börsen-MNachrichten.

Königsberg. 16. Sept. (Marktbericht.) Weizen 40— 60 Sgr. pro Scheffel, Roggen 36 41 Sgr., große Gerste 26 23 Sgr., kleine Gerste 25 31 Sgr., Hafer 16 - 20 Sgr., graue Erbsen 140 —– 45 Sgr. weiße Erbsen 30— 40 Sgr., das Schock Stroh 90— 120 Sge. Die Zufuhr war gering. ; ;

Breslau, 17. Sept. Mit Weizen blieb es während der verflossenen Woche ziemlich unverändert; alter weißer wurde, nach Qualität, mit 64— 70 Sgr., dergleichen neuer, der sich mitunter von recht hübscher Be schaffenheit zeigte, mit 51 58 Sgr. bezahlt, und für alten gelben bewilligte man 60 —– 64 Sgr., während dergleichen neuer, welcher noch immer in sehr geringer Waare fällt, für 46 51 Sgr. pro Scheffel bedang. Alter Roggen macht sich immer rarer, von neuem wird dagegen viel angebolen, doch we nig genommen, man zahlte 38 42 Sgr. für den Scheffel. Gerste und Hafer, in alter Waare, kommen nur noch hin und wieder bei Kleinigkeiten vor; neue Gerste 26 28 Sgr., neuer Hafer 16—19 Sgr. und neue Erb sen, die von recht schöner Qualität fallen, 37— 9 Sgr. pro Scheffel.

Winter⸗-Rapps und Winter-Rübs behaupten sich sest auf den Preisen von 87 89 Sgr. für die erstere, und 80 82 Sgr. für die letztere Frucht. Sommer⸗Rapps 890 83 Sgr., Sommer-Rübs 73 75 Sgr. pro Scheffel.

Nappskuchen 32 Sgr. gefordert. j

Mit Rüböl ist es angenehmer, Loco Waare mit 11735 Rthlr. begeben worden und für Lieferung in den nächsten beiden Monaten 113 Rthlr. Geld; raffinirtes 12 121 Rthlr. pro Centner.

In Kleesaamen geht gegenwärtig nichts von . halten feine rothe Waare auf 145 bis 15 Rthlr. und feine 20 Rthlr. pro Centner.

Was bis jetzt von neuem Schlage⸗ war nicht von besonderer Beschaffenheit, sondern . vermengt und deshalb von sehr leichtem Gewicht; man zahlte 35 für den Sack von 2 Scheffeln. . ö

Die Frage für Spiritus hat sich fast wieder ganz verloren und dies, in Gemeinschast mit neuerdings eingetroffenen bedeutenden Zuführen, den Preis auf 8 Rthlr. pro Eimer, bei 80 pCt. nach Tralles, gedrückt.

Belange um, Inhaber weiße auf

Leinsaamen an den Markt kam, viel mit fremdem Beisatz

4

1Rihlr.

St. Petersburg, 12. Sept. Börsen Bericht. Waaren⸗Umsatz seit dem letzten Börsen- Bericht: Gekauft: Von gelbem Lichttalg, 1. Sorte, 200 Fäss. zu 345 Rub. per Berk., baar in Loco. Hanföl, 5090 Fäss. zu 2 Rub. per Pud, mit 3 Rub. Handgeld, auf Lieferung pro Juni und Juli in 1844.

Paris, 15. Sept. Bei Eröffnung der heutigen Börse waren die Renten zu 81.85 und 121.18 sehr angeboten. Gegen 3 Uhr jedoch brachte ein ziemlich beträchtlicher Begehr sie wieder auf 86. 90 und 121. 20 hinauf. Es hieß, daß ein bedeutender Kapitalist seit drei Monaten fast alle seine Nenten verkauft habe, um sich bei der Anleihe im nächsten Fe bruar betheiligen zu können. Im Allgemeinen wurden wenig Geschäfte ge— macht, denn die Spekulanten fürchteten, daß die Regierung schlimme Nach richten aus Spanien erhalten habe. Man wollte wissen, daß die Junta von Barcelona sich des englischen Konsuls bemächtigt habe, daß derseibe auf ihren Befehl in das Fort von Atarazanas abgeführt und nur auf Ver⸗ wenden des französischen Konsuls, Herrn von Lesseps, wieder in Freiheit gesetzt worden sei. Die

zugeben, was die Junta zu diesem Schritt veranlaßt haben sollte.

London, 15. Sept. (Getraide Markt.) (Von Herren Kings⸗ ford C Lay.) Während der Woche ist wieder etwas Weizen aus Essex angekommen: trockene Pioben bringen die letzten Preise, solche Pöste aber, welche nicht in völlig guter Beschaffenheit kommen, sind sehr unverkäuflich und wohlfeiler. Für fremde Waare giebt es eine gute Frage zu einer Er— höhung von 1 a2 25. In London sind ca. 350,000 Qr. Weizen zu 143 verzollt. Gerste, Erbsen und Bohnen behaupten unsere Notirungen. Hafer bleibt im Weichen.

Durchschnittspreise der letzten sechs Wochen. Weizen. Gerste. Hafer. Roggen. Bohnen. Erbsen. Sh. Pee. Sh. Pee.

Endigend am Sh. Pee. Sh. Pee. Sh. Pee. Sh. Pee.

4. Augutlt⸗ . 60 9 5 2 31 4 1 M 6 6 . ö 3533 7 18. 2 5e t ,, 656319 25 w 55 1 1419 533 5 86, 5 . 21 1 J Gesammt⸗Durchschn. Pr. 57 7 537 8 260 10 34 6 32 33 38 Zoll auf fremdes Getraide .

ö . . R 19 6 9 6

Londoner Durchschnitts-Preise vom 12. September. Weizen 4113 Or. 54s 64; Geiste 345 Qr. 32524; Hafer 25,690 Qr. s 94; Noggen 50 Or. 305 24; Bohnen 147 Qr. 305 24, Erbsen 2 Or. 423 14. ö Getraide⸗Einfuhr in voriger Wo che. ö Weizen. Gerste. Malz. Hafer. Nog⸗ Boh- Erb- Wik- Lein⸗Napp—

.

2A Amsterdam, 16. Sept. Die Course der meisten holländischen

Der Umsatz war besonders gestern sehr an— 1

995 pCt., alte Syondikat-Obligatio⸗

spanische dagegen sind Ardoin⸗Obligatio⸗

flau auf 763 pCt. stehen. Einige rhei⸗ nische Eisenbahn-Actien sind diese Woche zu 8s, später zu 88! pCt. und gestern einzelne Actien der Bahn auf Haarlem und Rotterdam zu 552 pCt. vergeben; der Geldzins-Cours erhält sich auf 25 pCt.

Am Getraide- Markt ist es diese Woche etwas lebhafter geworden, da mehrere Spekulanten Partieen Weizen aus dem Markte nahmen und auch Roggen sehr begehrt war, während die Inhaber zurückhielten; die

Verbreiter dieses Gerüchts wußten indeß nicht an-

Preise haben sich hierdurch höher gestellt. Am Mittwoch zahlte man par— tieweise im Entrepot für 130pfünd. bunten polnischen Weizen 260 Fl., 130pfünd. bunten königsberger 255 Fl., 132fünd. demminer 244 Fl.: im Konsumt für 129pfünd. bunten polnischen 270 Fl., 126pfünd. Wismar-Wei⸗ zen 280 Fl., 125pfünd. rigaer 195 Fl., für 118pfünd. preußischen Roggen 165 Fl., 1226fünd, dito 178 Fl. Gestern gingen sowohl Weizen als Rog— gen 5—6 Fl. pr. Last höher, und holte im Entrepot 130pfünd. bunter pol nischer Weizen 263. 2651, 134. 136pfünd. Wismar 258. 265 FI., 132fünd. rostocker 250 Fl., 131pfünd. schlesischer 250 Fl.; im Verbrauch 120pfünd. polnischer 295 Fl., 422. 123pfünd. preußischer Roggen 183. 185 Fl., 123pfünd. pommerscher 183 Fl. Aus wüärtige körsen.

Amsterdam, 16. Sept. Niederl. virkl. Sch. 535. 55h 40. 100. kKanz-hill. —. 595 Span. 17 . 396 do. 265. Pass. —. Ausg. . Zinsl. 2 Freuss. Sek. Pol. . Oesterr. 1093. 155 Russ. Ilope 90.

HHam bh urg, 18. Sept. Bank- Actien 1670. Engl. Russ. 1123.

L 0 ndon, 15 Tebt. Cons. 39h 943. Bel. 1041. Neue Aul. 187. p, sive 45. Aus. Sch. 103. 23 9h Noll. 523. 595 101. 595 Port. —. 395 . Engl. Russ. 1143. Bras. 745. Chili 100. Columb. 2535. Mex. 35. 20. 1 Sept. 595 Reute fu eour. I2I. 20. 39h Reute ßin cour. 81. 96.

596 Neapl. au eompt. . 596 Span. Rente 2635. Pag. Peter sbu rg, 12. Sept. Lond. 3 Met. 37 . IIamhb. 34 *. Paris 407.

Wien, 15. Sept. 595 Met. 110. 490 1003. 3595 763. Bank- Actien 1647. Anl. de 1834 146. de 1839 115.

Prüm.

Angekommene Fremde. . Hotel de Saxe. Freiherr zu Puttlitz, Hauptmann im Garde-Reserve— / Infanterie-Regiment, nebst Gemahlin, aus Potsdam. Lichtenberg, Medizinal⸗Assessor, aus Danzig. Ockel, Justiz Rath und Frau Predi ger Graßmann aus Swinemünde. Handelsgärtner Cels aus Paris. kaufmann und Handelsherr Qagenbruch nebst Tochter aus Weimar. Kaufleute Jaff« aus Posen, Fer ts aus Leipzig, May, Popezynski, Speth und Smoczh ns ki aus Warschau. . . König von Portugal. S h midt, Ing. Lieut. J. Pionir-Abthe, Danzig. Ober-Anitmann Bentze aus Amt Dorben. Rentier Graf von Kwilecki aus Posen. Gutsbesitzer von Schwanenfeld gus Paulsdorf bei Graudenz. Particulier von Knobelsdorff aus Min- den. Dr. Genberg, Akademie⸗Adjunkt, aus Lund bei Schonen. Amt mann Assenbaum aus Leneschitz. Bürger Barth, Ebenhöh und Mikosch aus Lobositz. Professoren Roßmäsler, nebst Gemahlin, aus Leipzig, und Hamasgek aus Leippa. Kaufleute Karkutsch aus Köslin, Appelbaum, nebst Gemahlin, aus Bromberg, Mann aus D Bochet aus Loon, Kempke und Dolich aus Rostock,

aus

Dettelbach, Schöneberg aus Swinemünde, Moller aus Riga, Leiner aus Basel und Lau und Bayer aus Brieg.

Hotel Stadt London. Königl. Forst-Inspektor von Briesen aus Bromberg. Particuliers von Dannenberg aus Magdeburg und Riechels aus Brüssel. Dr. med. und chirurg. Bese aus Schönebeck. Kaufleute Behn aus Lüneburg, Bordewich aus Freiburg, Spiegel berg aus Bremen und Lachert aus Prenzlau.

Kaiser von Rußland. Gutsbesitzer Hoppenrath aus Stettin. Kaufleute Fürstenberg aus Tilsit, Casper aus Stavenhagen, Herz feld aus Meiro, Heinrichs aus Königsberg in Pr. und Jacobi aus Neidenburg. Particuliers von Kuvollonoff aus Moskau, von Luttriewsko aus Warschau und van der Horsten aus Amsterdam. Eigenthümer de Verain aus Straßburg. Königl. Ober-Amtmann Reichert aus Rosenthal.

Rother Adler (Kölnischer Hof). gerichts-Assessor, aus Frankfurt a. d. O. Frau Stadtmusikus und Uhrenhändler Knodel aus Stettin. Frau Gutsbesitzer aus Annenwalde. Dr. Erler aus Züllichau. Böttcher, Ober-Landes gerichts Kalkulatur⸗Assistent, aus Naumburg a. d. S. Kaufleute Hett wich, nebst Familie, aus Renvitsch, Meister, Koopf und Gadebusch aus Stettin, Groth aus Dresden und Laudon aus Frankfurt a. d. O.

Hotel de Prusse. Gutsbesitzer Bohnstedt, nebst Gemahlin, aus Zinna Dr. med. Philippi, nebst Gemahlin, aus Kassel. Kaufmann Hau— mann aus Magdeburg.

König von Preußen.“ Lang aus Solingen.

Hotel de l' Europe.

Wehrmann, Ober⸗Landes

Kaufmann Czarnecki aus Danzig. Fabrikant

Oekonom Pohle aus Halle. Particulier Kum mer aus Stettin. Post-Secretair Rösener aus Toigau.

Hotel de Ru ssie. Gutsbesitzer Baron von Hoevel und Regierungs Präsident von Wißmann aus Frankfurt 4. d. O.

Hotel du Nord. Particulier Schwartz von Mohrenstern, noebst Gemahlin, aus Wien.

Hotel de Nome. Gutsbesitzer Baron von Roenne aus Wilna. Kaiserl. russ. Wirkl. Staatsrath von Maßlow aus St. Petersburg.

Kaiserl. russ. Kammerherr und Wirkl. Staatsrath von Roemer, nebst Gemahlin, aus Wien. Baron von Berg, Kaiserl. russ. Legations-Se cretair am Königl. großbrit. Hofe, aus London. .

British Hotel. Graf von der Asseburg, Königl. Hofsägermeister, aus Meisdorf. Konsul Palander aus Karlskrong.

Hotel de St. Petersbourg. Edler von Tschoffer, Fabrik⸗-Besitzer aus Wien. Du four, Mitglied der Handels-Kammer, nebst Gemahlin, aus Lyon.

Hotel de Brandebourg. von Beville, Nitterguts Besitzer und von Beville, Particulier, aus Zützer.

Kronprinz. Freiherr von Godin, Königl. bayberischer Revier-Förster, aus Appersdorf.

In Privathäusern. Jerusalemerstr. 29 bei Doebes. Schleuse 4 bei von Marveiblaux. Französischestr. Z3 bei Krakau.

Kietrorologische Beobachtungen.

von Goertzke, Major a. D., aus Großbeuthen, Gutsbesitzer von Tettau aus Tolis Frau von Keudele aus Wildberg,

1843. Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger 19 Sept ͤ 6 Uhr. / 2 Uhr. 10 br. Beohachtung.

Luftdruck . . .. 3 10, 353“ Par. 339, 6 Par. 339, 71 Har. Kuellwärme 8,90 mn Lustwärme .,.. 4 8 R, * ,, 4 12, R. Fluss wärme 13,19 R Thaupunkt ... . 5 R. 4 . . 5, 70 R. Bodeumärme 1 R. Punntaktti s nus 75 pCt. 35 pCt. 59 pot. Aus düustunt O, 025 Rb. Wetter...... heiter. heiter. heiter Niederschlag 0. Wind. 0. 60.

0X0. Würmeweehsel . , ö 3835 *. 641 * 340, 0s Par. .. 4 12,9) R. . . 5, 0 R.. . 56 pCt. O.

Wolkenzuß. .. Tagesmittel:

Königliche Schauspiele. Donnerstag, 21. Sept. Jessonda. (Mad. Louise Köster, gebo Schlegel: Jessonda, als Gastrolle. Dlle. Marr: Amazili.) Die zu dieser Oper bereits gekausten, mit „Sonntag“ bezeichne⸗ ten Billets sind zu Donnerstag gütlig; auch werden die zu „Jessonda“ noch zu verkaufenden Billets mit „Sonntag“ bezeichnet sein.

In Potsdam: Das Glas Wasser, Lustspiel in 5 Akten.

Freitag, 22. Sept. Der Heiraths-Antrag auf Helgoland.

Hierauf: Der Soldat aus Liebe. ; Sonnabend, 23. Sept. Mademoiselle de Belle⸗-Isle, oder: verhängnißvolle Wette.

Königsstädtisches Theater.

Donnerstag, 21. Sept. Einen Jux will er sich machen. Posse mit Gesang in 4 Akten, von J. Nestroy. Musik von A. Müller.

Freitag, 22. Sept. Zum erstenmale wiederholt: Der alte Jung⸗ geselle. Posse in 2 Akten. Mit freier Benutzung einer Novelle des Paul de Kok, von R. Hahn. Vorher: Die beiden Brigadiers.

Sonnabend, 23. Sept. Italienische Opern⸗Vorstellung.) Zum erstenmale in dieser Saison: Lucia di Lammermoor. Opera in 3 Atti. Musica del Maestro Donizetti.

n 2 Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Gedruckt in der De ckerschen Geheimen Sber-Hofbuchdruckerei. Beilage

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Die

Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. für Jahr. 1 Rihlr. * Jahr.

S Üihlr. - 1 Jahr. in allen Theilen der tlonarchie ohne Preiserhöhung. Insertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Die Expedition selbst (Friedrichs-Straße Nr. 72) gemacht, dem angegebenen Datum, frei ins Haus kann nicht mit Gewißheit die Nummern erwarten,

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gesandt. Auswärtige, des la . die vor der hier eingegangenen Meldung erschienen sind.

5 s⸗ 1 j I 7 * 1 262 R 2 . ‚; ö. 3 daß Inserate, deren Aufnahme in den Allgemeinen Anzeiger dieser Zeitung gewünscht wird, in Empfang genommen werden.

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Alle Post⸗Anstalten des An- und Auslandes nehmen estellung auf dieses glatt an, sür Gerlin die Expedition der Allg. Preuss. Zeitung: Friedrichsstrasse Ur. 72.

1843.

J

Bestelluugen für Berlin werden in der as Blatt durch die Stadtpost, schon den Abend vor tzeitig bei den resp. Post-Aemtern; wer dies versäumt, des Blattes ist der Preis 27 Sgr.

, n,. an den Wochentagen von Morgens Der Preis der Insertion beträgt für den Raum

e CQKQ—äuůiK—iů— ,... Q ᷣᷣ e ᷣᷣ··—K—oůeůů e x 2.22 2.22222 2.22 2... 2 2 2422 2 . 22.2 22 222 222 2 22 22202 0 Q 22 Q ,., ö Ä : nhalt Der Kaiserl. russische Wirkliche Staatsrath, von Maßlow, bei dem Gerr De nr . =. . Kaiserl. russische Wirkliche Staatsrath, von 9 z J ze 56 . 4 ,, .

. . J . . i n Yaßlow, bei den Herrn Landes- Direktor von Waldow auf Fürstenau, anzumel⸗ Amtlicher Theil. ‚. GJ k Jᷣ VJ den, die Vöniglichen Behörden aber sich wegen dieser Gegenstände Zuland. Berlin. Hof⸗-Nachrichten. Aachen. Ankunst der Groß⸗ Abgereist: Se. Durchlaucht der Prinz Philipp von an den Ober Präsidenten der Provinz Brandenburg Herrn von k . z 0 . . 5 w 8 à Ministers . 9e. ö ö ö 1 22 J.

fürstin Anna von Rußland. Münster. Ankunft des . Croy, nach Wien. 6. Meding, zu wenden. ; *

Eichhorn. Frankfurt a. d. O. Kommunal -Landtage der Kurmar Se. Excellenz der General Lieutenant und kommandirende Ge— 5 . . ; .

ue ber nn,, Vorsichts-Maßregeln bei der Versendung von ö . ,, Wr , , Außerdem enthält das heutige Amtsblatt eine ausführliche

und der Neumark. Vorsichts⸗Maßregel neral des 2Tten Armee⸗Corps, von Wrangel, nach Ludwigslust. 0

Schießpulver. Prämien-Vertheilung für Verbesserung des Wirthschafts⸗ Betriebes auf bäuerlichen Grundstücken. Schreiben aus Breslau. (Der Bau des neuen Stadtgerichts und eines neuen Inquisitoriats; Bildung katholischer Geistlicher, die der deutschen und polnischen Sprache mächtig; Gefängnißwesen.)

Dentsche Bundesstaaten. Bavern. München. Reise des Prin— zen Luitpold. Fruchtpreise. Sachsen. Leipzig. Schulwesen. Meißen. Adresse an den Minister von Lindenau. Württemberg

Ulm. Abreise des Königs. Hannover. Hannover. Abreise des Königs. Ausmarsch der Garnison. Breusingsche Untersuchungs sache. Baden. Karlsruhe. Rückkehr des Großherzogs.

Habersche Angelegenheit. Frankreich. Paris. Abreise des Herzogs von Nemours. der Dinge in Algier. Zeitungsstoff. Vermischtes. Großbritanien und Irland. London. Bevorstehende Nückkehr der Königin aus Belgien. Die ultratorvistische Richtung der Times. Schreiben aus London. (O'Connell's Antwort auf die Thron⸗Rede; Stimmung unter den Truppen in Irland; fortdauernde Gährung in Wales; Stand der kirchlichen Zwistigkeiten in Schottland und England.) zelgien. Brüssel. Die Königin von England in Brügge und Gent. Spanien. Paris. Telegraphische Nachrichten aus Spanien. Schrei ben aus Paris. (Fortgang des Kampfes in und um Barcelona.) La Plata⸗-Staaten. Montevideo. Sieg Rivera's über die argen— tinischen Truppen. iti. Schreiben aus Paris. senbahnen. Schreiben Eisenbahn; Bahnhof.) Handels- und Börsen⸗Nachrichten. Riga. Marktpreise. Paris. Börse.

Stand

8

2.

(Schilderhebung der Neger.)

Breslau. (Niederschlesisch⸗Märkische

aus

Stettin, Magdeburg und

da Schöpfung, aufgeführt in der Garnisonkirche. für wissenschaftliche Forschungen. (Schluß.) gegen die Jesuiten.

British⸗Asso ciation

Französische Polemik

Beilage. Beitrag zu Begründung von Urtheilen über die neuesten Ver änderungen im Preußischen Münzwesen.

1 . li 1 K ö 894

mn tener ghet! . 1tezer * heil. Ihre Kaiserl. Hoheit die Groß fürstin Helene Paulowna

von Rußland und Höchstderen Kinder, die Groß fürstinnen Ma ria, Elisabeth und Katharina, Kaiserl. Hoheiten, sind von hier

nach Altenburg abgereist. .

2 Der General-Major und Kommandant von

Angekommen: Schweidnitz, Graf Henckel von Donnersmarck, aus Mecklenburg.

Der söynhf - Güarrmesster af der ss Der Hof⸗JJägermeister, Graf von der Asseburg, von Meisdorf.

e. Excellenz der General-Lieutenant und erste Kommandant

von Stettin, von Pfuel II., nach Stettin.

Der General-Major und Commandeur der 4ten Division, von Brandenstein, nach Stargard. .

Se. Durchlaucht der General⸗Major und Commandeur der 6ten Landwehr-Brigade, Fürst Wilhelm Radziwill, nach Antonin.

Der General⸗Major und Commandeur der 4ten Kavallerie Bri gade, von Hirsch feld, nach Stargard. Der General⸗Major, außerordentliche Gesandte und bevollmäch tigte Minister am Königlich württembergischen Hofe, von Rochow, nach Nennhausen.

Der Kaiserlich österreichische Wirkliche Geheime Rath, Hof- und Vice⸗-Kanzler, von Bedekovich, nach Leipzig.

Berlin, 21. sonci ein von Sr.

Sept. Majestät dem Könige gegebenes Hejeuner d sant im Freien vor der Grotte des Neptuns stattgefunden.

Heute Mittag um 12 Uhr hat zu Sans 1 1

Johann von Sachsen wird mor

3

Se. Königl. Hoheit der Prinz gen Berlin verlassen.

Aachen, 17. Sept. Aach. 3.) Ihre Kaiserl. Hoheit die Großfürstin Anna von Rußland, reisend unter dem Namen einer Gräfin von Ronau, ist nebst hohem Gefolge heute hier eingetroffen.

Münster, 18. Sept. Gestern Abend ist Se. Excellenz der Geheime Staats Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal Angelegenheiten, Herr Dr. Eichhorn, von Arnsberg hier eingetroffen.

Frankfurt a. d. O., 20. Sept. In dem heutigen Amts— blatte wird mit Bezug auf die Bekanntmachung vom 8. Dezember 1826 in Erinnerung gebracht, daß der nächste Kommunal-Landtag der Kurmark zu Berlin, und der nächste Kommunal-Landtag der Neu mark u Küstrin am 15. November d. J. eröffnet werden wird.

„Die verwaltenden Behörden der ständischen Institute, so wie der Ureise und Kommunen, haben diejenigen Gegenstände, welche sie auf dem Kommunal-Landtage zur Sprache zu bringen beabsichtigen, bei den derzeitigen Vorsitzenden, und zwar für die Kurmark bei dem Herrn Hofmarschall von Rochow auf Stülpe, und für die Neumark

dem Königl. Ministerium des Innern genehmigte Verordnung über die Vorsichts Maßregeln, die bei der V r

zu beobachten sind.

Auch macht die landwirthschaftliche Abtheilung der Königlichen

Regierung die nach den gutachtlichen Vorschlägen des hiesigen land⸗

wirthschaftlichen Central-Vereins und der denselben ertheilten Geneh⸗

migung Sr. Excellenz des Herrn Ministers des Innern, Grafen von

Arnim, stattgefundene Vertheilung des Prämien-Fonds für die in der

Verbesserung ihres Wirthschafts- Betriebes besonders ausgezeichneten

bäuerlichen Wirthe in der Provinz (für das verflossene Jahr) bekannt:

die erste Prämie von 50 Rthlr., wegen zweckmäßiger Wirthschafts⸗

Einrichtungen, namentlich durch Bau von Hackfrüchten und Futter⸗

kräutern, neben angemessenem Fruchtwechsel, Einführung von Stall—

fütterung und Vermehrung der Dünger-Production, in solchen Ge⸗

genden, wo es an dergleichen Wirthschaften noch fehlt und die Bo⸗

denverhältnisse sie erschweren, haben erhalten: der Gerichtsschulze Freund zu Daube, Kreis Krossen, und der Bauer Thieme zu Seefeld, Kreis Sternberg. Die zweite Prämie von 20 Rthlr., wegen ähn⸗ licher Verbesserungen wie die obengenannten, in Gegenden, wo dergleichen Wirthschaften bereits häusiger sind, oder wegen einzelner bedeutender, mit Fleiß und Umsicht ausgeführter Verbesserungen, haben elf, die dritte Prämie von 10 Rthlr. wegen einzelner weniger erheblicher Verbesserungen 18 ländliche Grund-Eigenthümer erhalten; außer den mit Prämien beliehenen Personen sind aber noch 20 andere der öffentlichen Anerkennung und Belobung für ausgeführte wirthschaftliche Verbesserungen werth erachtet worden.

er Versendung von Schießpulver

A Breslau, 18. Sept. Der Bau des neuen Stadtgerichts, der, wie der Bau eines neuen Inquisitoriats, längst eine fühlbare Nothwendigkeit geworden ist, hat unlängst eine kleine und kurze Polemik veranlaßt. Das Stadtgericht befindet sich in dem Rathhause, in ver wirrt durch einander laufenden, kümmerlich zusammengedrückten, ver steckten, da und dort vom Nothbehelf geschaffenen Zimmern, in denen man sich in Wahrheit nur mit einem Führer zurechtfinden kann.

Das Inquisitoriat aber fordert fortwährend Reparaturen, mit denen kaum die bedrohlichsten Uebelstände beseitigt werden kön— nen. In den beschränkten Räumen müssen die Gefangenen

zusammengedrängt werden, einzelne Gefängnisse sind ohne nachthei⸗ lige Folgen für die Gesundheit nicht zu gebrauchen, und doch sind sie unentbehrlich. Wir halten eine, Reform unseres Untersuchungs⸗ Gefängnißwesens im Allgemeinen für noch dringender, als eine Re

form unserer Straf Anstalten, welche zum größten Theile schon jetzt mit den zweckmäßigsten neuen Einrichtungen und Umge⸗

staltungen versehen worden sind. Schon um dieser Reform wil⸗ len macht sich, wo nicht aus den anderen angedeuteten Grün⸗ den, der Wunsch geltend, daß der Bau des neuen Inquisitoriats

Haydn's Schöpfung, aufgeführt in der Garnisonkirche. Wie Virgil manchmal mit Worten, so malt Haodn fast immer mit Tönen. Er, stellt sich nicht über seine Terte, sondern fügt sich ihrem

Wortlaut, diesen in Noten umschreibend und ausschmückend. Seine Töne wollen uns den Gedanken nicht vergeistigen, sondern verbildlichen. Diese

Tonbilder aber werden uns in meisterlicher Färbung so nahe genössen wir ihre Okular-Anschauung, und sie würden, wie guten Gemälde der Fall sein muß, auch ohne Tert verständlich sein. Nur ein derwahrlostes Ohr könnte aus der bloßen Instru mentation der „Schöpfung“ nicht heraushören, wie der Lichtstrom sich ergießt, wie es stürmt, blitzt, donnert, regnet, schneit, wie das Meer braust, der Bach

gerückt, als dies bei jedem

ahingleitet J die Adler sich erheben, die Lerchen zwitschern nn . girren, Nachtigallen, flöten, die Thiere der Wüste' schnauben Hürsche rennen, Nosse wiehern, Rinder und Schafe die Tristen be⸗

Borke 19 * sokto ir . 2 4 ö. . wirheln u, flo; So lange wirkliche Naturlaute iedergegeben werden sollen, ist diese Ausmalung nicht gerade schwierig bei . in aller, Einfachheit unübertrefflich schön; auch wo ein be? . hi , ,. wie das Emporsteigen der Sonne, das Wandeln des 5 , stille Nacht, geschildert wird, fügt sich der musikalische J i. h a er zur Manier muß eine solche Bildnerei werden, wenn sie 3 9. e n,, . der Natur geräth und in Tönen abkonterfeien will, 6 3 , ,. . aun duften und ihnen „Heil“ (auf dieses Wort laden h g . e, entshrießt, wie der Hain zum Schirme gewölbt bie en ga'en ,, Wald bekrönt u. s. w. Was bei Haydn in woe ger hien . . war, würde, wenn eine solche Compositions— der kindlichen und van . 66 gefunden hätte, bei minder begabten, min⸗ durchdrungenen Naturen nur . minder poertisc u n unden Wenden ln ghz, a n farblosen Kopieen der

mit dem Ohr der Seele belaus in i 'n hatte ie Natur , , cht, war in ihre Mosterien r hatte esssich zur Aufgabe gestellt, fie von den Moment ar n nn

noch mit dem Chaos ringt, den Dualismus der Liebe Dasein eines Gottes in ist ihm so glücklich

bis zu der Vollendung des Mensch 9 zu dessen errungener . 6 . , zu veranschaulichen. Die Aufgabe , ge daß noch heute, wo der reine, von all Lon ich schlackte Sratorienstol sich wieder geltend gemacht hat . , ,,. gefällt, sondern die Geister zu . 6 man ei, der Masse des sich darbietenden wahrhaft K . 9 ö , Streifende gern übersieht w Dies bewährte sich so recht am Nachmittag des? r ĩ ö . Schöpfung“ durch Herrn hir ln ü gos e e n, . unter Mitwirkung der Mitglieder seines Gesangs · Instituts und ö. enn

.

lichen von Herrn Konzertmeister Nies geleiteten Kapelle in der trotz des heiteren Tages mit Zuhörern fast ganz gefüllten Garnisonlirche zur Auf führung gebracht wurde. Wenn wit dem Ensemble alles Lob für die nicht

nur exalte, sondern auch delikate. Durchführung eines, bis in die lleinsten Einzelnheiten jedem Gebildeten wohlbekannten Kunstwerks zol len müssen, so sind wir verpflichtet, zugleich den wackeren Künst

lein und Künstlerinnen, welche die Solopartteen zu übernehmen die Ge fälligkeit hatten und dieselben mit bekannter Vollendung durchführten, un seren Dank um so mehr auszudrücken, als sie zugleich durch ihre Talente mithalfen, ein Scherflein auf dem Altar der Humanität niederzulegen: denn die Einnahme war zum Besten der sehr bedrängten Wadzeck-Anstalt bestimmt. Die lieblichste unter den Hauptpartieen, die des Gabriel, war in den Händen un— seres wackeren Gastes, der Mad. Schlegel-Köster, welche sich diesmal auch als Meisterin im Vortrag des Kantatenstols zeigte und die weiten Hallen des Gotteshauses mit ihrer biegsam⸗schönen, metallvollen, im Portament nachhalti⸗ gen und in allen Verzierungen sicheren Stimme ausfüllte. Die Glanzstellen, Mit Staunen sieht das Wunderwerk“, „Nun beut die Flur das frische Grün“, und „Auf starkem Fittige“ sang die Künstlerin mit eben so viel Würde als Innigkeit, und mit letzterer durchströmte sie besonders die im Vortrag schwierige, im Effekt hervorragendste Zeile „Und Liebe girrt das zarte Taubenpaar.“ Auch Herr Mantius (Uriel), gewiß der vorzüglichste

jetz, lebende Kantilenensänger, und Herr 3schiesche (Raphael) wirkten, sowohl in den Recitativen und Arien als auch in dem schönen Terzett der zweiten Abtheilung in Lieblichkeit und Kraft mit,

und der Vortrag der weltberühmten Tenor-Arie, „Mit Würd' und Hoheit angethan“, war ein wahrhaft vollendeter. Den letzten Theil belebten Fräul. Marr (Eva) und Herr Bötticher (Adam), namentlich durch den Vor⸗ trag des Duetts „Holde Gattin“ (eine etwas postadamitische Allocution), das sich bei den Worten „Der thauende Morgen“ zum lyrischen Höhepunkt des Oratoriums erhebt. ö

British-Association für wissenschaftliche Forschungen. Dreizehnte Versammlung. Gehalten zu Cork, den 17. August.

(Schluß. Vergl. Allg. Pr. Ztg. Nr. 79 und 82.) Section. Geologie und phosische Geographie: Vor— sitzende Herr R. Griffith und Herr Murchison.

Die wichtigste Verhandlung dieser Section bezog sich auf eine Mitthei⸗ lung des Herrn H. D. Rogers, Professors der Geologie an der Univer— sität von Pennsplvanien und des Herrn W. B. Rogers, Professors der Physik an der Universität von Virginien, „über die Erscheinung und die Lehre des Erdbebens mit einer Erläuterung derselben durch mehrere Bei—

Dritte

. / . . ac. .. ——

spiele.' Es werden zuerst die Phänomene eines Erdbebens untersucht und dazu folgende Sätze aufgestellt: 1) Erdbeben bestehen im wesentlichen in einer wellenförmigen Bewegung des ganzen festen Erdbodens; 2) diese Be⸗ wegung (Undulation) findet nicht gleichzeitig in dem ganzen Gebiete des Erdbebens statt, sondern sie ist progressiv und pflanzt sich mit sehr großer Schnelligkeit fort; 3) die Undulation erscheint zuweilen in Gestalt eines verlängerten gebogenen oder fast geraden Gürtels, in paralleler Richtung mit sich selbst fortlaufend, zuweilen in Gestalt eines weiten elliptischen oder kreisförmigen Ringes. Sodann werden die Phänomena als zwiefach be⸗ schrieben, und zwar als solche, die sich bei jedem Erdbeben zeigen, also charakteristisch sind, und solche, welche nur in einzelnen Fällen einireten. 3u den charalteristischen Erscheinungen rechnet man die wellenförmige Bewegung des Erdbodens und ein starkes vibrirendes Zittern, die Erschütterung; zu den zufälligen Erscheinungen, die aber nur bei starken Erdbeben eintreten, zählt man ein polterndes und lnarrendes Getöse, ein abwechselndes Oeffnen und Schließen paralleler Spalten, das Ausströmen von Dampf, Schwefel- dünsten und heißem Wasser aus denselben.

Diese Beobachtungen werden durch das auf der Insel Haiti im Mai 1842 stattgefundene Erdbeben bestätigt; für den zweiten Satz geben die Erdbeben von Lissabon und zwei andere aus dem vorigen Jahre die nöthi⸗ gen Beispiele. Das erste von diesen letzteren fand am 4. Januar statt und ward längs des Mississippithales von dem Militair-Posten an der Gränze im Westen dieses Flusses bis zur Küste von Georgia und vom 3 sten Grad nördlicher Breite bis Jowa, 800 Miles nach jeder Richtung hin, verspürt. Die Bewegung war guf dem ganzen Gebiete sowohl wellenförmig als vi brirend. Aus einer Vergleichung der Nachrichten von dem Stoße an 27 verschiedenen Orten erhellt, daß derselbe in einer gewissen geraden Richtung, und zwar nach NM O., von dem westlichen Rande des Alabama bis Cin einnati, eine Strecke von über 500 Miles, gleichzeitig gespürt wurde; eben so spürte man den Stoß gleichzeitig längs einer anderen, der ersten parallel laufenden Linie. Aus diesen Erscheinungen wird geschlossen, „daß das be⸗ wegte Erdreich zu einer gegebenen Zeit linlenförmig bewegt wurde, und daß das Erdbeben sich von WMW. nach OSO. in der Weise einer sich fort= wälzenden Welle fortpflanzte. Die Schnelligkeit der Bewegung des Stoßes kann man auf mehr als 30 Miles für die Minute annehmen. Das zweite oder das Guadeloupe-Erdbeben spürte man längs der im Winde liegenden Inseln, zu Demerara und Guvana, Bermuda und in den meisten Städlen 1 . der atlantischen Meeresküste in den Vereinigten Staaten, von 2 New-Nork. Es erstreckte sich in die Breite bis zum 35 und in 2 bis 238. Der sängste Diameter dieser Ellipse dehnte fich * m die Breite New-Nork aus, ungefähr 2300 geographische re ena Erschütterung be⸗ von Bermuda bis Savannah, 770 Meilen. Die staã⸗ en Gürtel, der die

. ĩ 1 n schränkte sich auf eine Nord= 2 Vela rh, Guntesoupe und

Inseln St. Vincent, St. Lucia,