1843 / 96 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Herzogs gethan hatte, der zu Madrid eingesetzten Regierun sich ange⸗ , weiß ö es so versprochen hatte, und weil sie nie ihr Wort gebro⸗ chen hat. Zu dieser Zeit war der berühmteste unserer Tribunen zur Gewalt gelangt unter Anrufung des geheiligten Namens der Constitution; aber seit⸗

en, seine Macht zu befestigen, dadurch daß

dem hat er kein Bedenken getra . ; er dit Blätter des heiligen Buches zerriß, und den öffentlichen Geist den verschiedenen von

am wenigsten liberalen Reactionen zuwendete, welche je die unserer rich erzeugten Politiken eingegeben hatten. Diese Wahrheit bedarf heutzutage keines Beweises, denn alle Akte dieser monstruösen Ne⸗ gierung sprechen lauter, als die eigennützigen Declamationen der Verräther und Apostaten, die wie immer in einem höllischen Plane vereinigt sind, um die Freiheit zu vernichten.

Saragossa, müde, zu leiden; Saragossa, befreit von den Banden, die es an eine Regierung knüpften, welche sie auf niedrige Weise durch ihre Eidbrüchig keit zerüissen hat, erhebt sich jetzt, um ihr ihre schmachvolle Treulosigkeit ins Gesicht zu werfen, und um, koste es, was es wolle, die Institutionen zu erhalten, welche die Nation in ihrer Eigenschaft als souverain sich gegeben hat. Die politische Constitution der Monarchie ist die einzige Fahne, die auf den Mauern dieser stets heroischen Stadt weht. Diese Fahne ist die der Freiheit, des Thrones, der National- Unabhängigkeit. Sie muß allen Guten, allen Lopalen, allen Braven, die geschworen haben, sich für das Glück ihres Vaterlandes, des von den Fremden so sehr verfolgten und von seinen entarteten Kindern so sehr mißhandelten zu opfern, als Vereinigungs⸗ punkt dienen.

Arragonier! Das sind die Worte, welche im ersten Augenblick ihrer Er⸗ richtung die Regierungs- Junta an euch richtet, welche von der National⸗Miliz aller Waffengattungen ernannt worden ist zur Vertheidigung der Constitution und der , der öffentlichen Ordnung während dieser neuen Periode von Hoffnungen und edlen Gedanken. Es ist die Verlheidigung der Constitution, welche die Junta auf den Weg der Insurrection getrieben hat; sie wird ihre Verpflichtungen zu erfüllen wissen. Was die öffentliche Ordnung betrifft, so giebt es kein Opfer, das zu bringen sie nicht bereit wäre, uͤm sie aufrecht zu halten. Die kleinste Abweichung, der leichteste Fehler gegen die öffentliche Ordnung (dieses Wort in seinem ausgedehn⸗ festen Sinne genommen, wie es die absoluteste Toleranz der Meinungen erheischt) werden durch die Junta mit der äußersten Strenge bestraft werden. Zur Erfüllung ihrer Mission rechnet die Junta auf, die Stärke ihrer Ernennung und auf den unbengsamen Charakter ihrer Mitglieder, die den Saragossanern hinreichend bekannt sind durch die öffentlichen Aemter, die sie bekleidet haben.

Bürger insgesammt, habt Vertrauen in dieses Vorhaben, das nicht vereitelt werden wird. Es lebe die Constitution!

Saragossa, den 18. September 1843.

(Folgen die Unterschriften der obengenannten Männer.)“

Am 18ten erließ die Junta ferner eine Erklärung, in welcher sie die Nothwendigkelt anerkennt, die Versammlung einer Central⸗ Junta zu unterstützen. Ein Dekret derselben ordnet an, daß alle öffentlichen Beamten gehalten sind, ihren Beitritt zu den von, der Junta proklamirten Grundsätzen binnen 24 Stunden zu erklären. Diejenigen, welche bis dahin dieser Formalität nicht nächgekommen sind, sollen als entlassen betrachtet werden. Ein weiteres Dekret ver⸗ fügt die Wiedereinsetzung der ain 8. August aufgelösten Munizipalität. Endlich ernennt ein viertes Dekret den Qbersten D. Jose de Cref zum General-Kommandanten der Provinz Saragossa. Im gänzlichen Widerspruche mit den Angaben der telegraphischen Meldungen, welche sagten, die Truppen seien sämmtlich dem General-Capitain treu ge⸗ blieben, melden andere Berichte, daß fünf Bataillone Infanterie und drei Escadronen Kavallerie in und um Saragossa dem Pronuncia— miento sich angeschlossen haben, während der Rest dem General⸗ Capitain Lopez Bafios folgte, der mit dem der Regierung treugeblie= benen Theil der Behörden nach la Muela, vier Leguas von der Stadt, sich begab, nachdem er vergeblich versucht hatte, von den Truppen im Castell Alsaferig Einlaß zu verlangen, um sich darin einzuschließen.

Der General Aballe hatte sich schon am 14ten auf dem Dampf⸗ ischiffe „Isabella II.“ nach Valencia eingeschifft. Zu Gerona haben hie Ueberschwemmungen furchtbare Verheerungen angerichtet. Nicht weniger als 57 Häuser stilrzten ein, da ihre Fundamente vom Wasser unterwühlt waren, und 259 Menschen sollen theils unter den Trüm⸗ mern, theils durch die Fluthen ihr Leben verloren haben.

Die Nachrichten aus den baskischen Provinzen scheinen keinen Zweifel zu lassen über den Sieg der fueristischen Kandidaten bei den Wahlen. In den Kollegien von Irun, Deva, Vergara, Mondragon und Eybar fielen alle Stimmen, etwa 1300, auf die Herren Chur⸗ ruca, de Aldomar und Lizarzaburu. In den Distrikten von Navarra weiß man noch nicht, welche Partei die Oberhand behalten wird.

Nachschrift. Auch Palencia, Granada und Sevilla sollen aufgestanden sein. Zu Sevilla wären blutige Unordnungen vorge— fallen, ein Theil der Truppen trat auf Seite des Volks, und meh⸗— rere von beiden Seiten wären auf dem Platze geblieben, ein eifriger Anhänger des Kabinets Lopez, Herr Cepero, in Stücke zerrissen und endlich die Central-⸗Junta proklamirt worden.

Griechenland.

Athen, 16. Sept. Ueber den in der Nacht vom 14ten zum 15ten hier stattgehabten Aufstand enthält der Oh s er vate, Grec folgende nähere Angaben. In der erwähnten Nacht um? Uhr kündigten Flintenschüsse die Versammlung des Volks in den verschiedenen Stadt⸗ theilen Athen's an und bald darauf setzte sich die Volksmasse in Ver⸗ bindung mit der Garnison unter dem Rufe: „Es lebe die Constitu⸗ tion!“ nach dem Palaste in Bewegung. Dort angekommen, stellte sich die ganze Garnison, Infanterie, Kavallerie und Artillerie, vor ben Fenstern des Königs auf; das Volk nahm unter dem fortwähren⸗ den Rufe: „Es lebe die Constitution!“, seinen Platz hinter den Truppen ein. Der König erschien hierauf am Fenster und versprach, die Jorderungen des Volkes und der Armee in Erwägung zu ziehen und deshalb sich mit den Ministern, dem Staatsrathe und den Re⸗ präsentanten ber fremden Mächte zu besprechen; allein der Komman⸗ dant Kalergi erklärte, daß das Ministerium nicht mehr anerkannt werde, und daß der Staatsrath bereits über das berathe, was die Umstände verlangten. Der Staatsrath beschäftigte sich in der That sogleich mit der Entwerfung der beiben untenfolgenden Aktenstücke,

von denen das erste dem Könige durch eine Deputation des Stagts⸗ raths überreicht wurde, die aus den Herren Konduriotis, G. Eynian, 1 Mavromichali dem Jüngeren, Pfyles und Anastasios Londos

Während der König sich mit der Deputation über die Vorschläge des. Staats Raths beriekh, erschienen die e nnen der . Mächte vor dem Palast, erhielten aber von dem Kommandanten die Weisung, daß der Eintritt Niemanden gestattet werden könne, indem der König sich, in Konferenz mit der Deputation des Staats-Raths befände. Zwei Stunden später verkündigten diese Deputirten, daß der König die ihm vorgelegten Vorschläge angenommen habe, worauf sich die neuen Minister sogleich nach dem Palast begaben und längere Zeit bei dem Könige verweilten. Später erschien. Se. Majestät in Begleitung der Minister und anderer Personen, auf dem Balkon und wurde mik dem Rufe: „Es lebe der constitutionelle König! es lebe die Constitution“ empfangen!

Das Ministerium hat seine Functionen sogleich angetreten. Um 3 Uhr Nachmittags kehrte die Garnison, nachdem sie, vor dem Palast vorüber desilirt, unter den Zurufungen des Volls in die Kasernen zurück, und eine Stunde später hatte die Stadt, in welcher die Ord⸗ nung nicht einen Augenblick gestört wurde, ihr gewöhnliches Ansehen wieder gewonnen.

592

Die oben erwähnte Adresse des Staats⸗-Raths an den König lautet folgendermaßen: .

„Ew. Masestät! Der Staats-Rath, welcher die Wünsche des Volles vollkommen theilt und die außerordentliche Gewalt angenommen hat, womit er zur Konsolidirung des Thrones und zum Heil der Nation durch die Macht der Umstände sich zu bekleiden gezwungen worden ist, beeilt sich, Ew. Maje⸗ stät die folgenden Maßregeln ehrfurchtsvoll mit dem Vertrauen vorzulegen, sie unverzüglich und vollständig gebilligt zu sehen.

1) Ew. Majestät werden es für gut sinden, unverzüglich ein neues Ministerium zu ernennen. Als diejenigen Personen, welche sich dazu eig⸗ nen, weil sie die Achtung und das Vertrauen des Volks besitzen, empfiehlt der Staatsrath der Genehmigung Ew. Majestät Andreas Metara zum Conscils-Präsidenten und Minister der auswärtigen Angelegenheiten; An⸗ dreas Londos zum Kriegs-Minister; Kanaris zum Marine - Minister; Rhigas Palamidis zum Minister des Innern; Mansolas zum Fingnz— Minister; Leon Melas zum Justiz-Minister; Michael Schinas zum Mi nister des öffentlichen Unterrichts und des Kultus.

2) Ew. Majestät wird zu gleicher Zeit geruhen, eine Ordonnanz zu unterzeichnen, wodurch dem neuen Ministerium anbesohlen wird, vor allen Dingen innerhalb eines Monats eine National-Versanimlung einzuberufen, welche sich über die definitive Constitution zu berathen hat, die, in Ueber⸗ einstimmung mit der Königlichen Autorität, die Aegide bilden wird, unter die künftighin der Thron und die Nation gestellt werden sollen. Da die

außerordentlichen Umstände, in denen das Land sich befindet, die Einberu⸗ fung einer National-Versammlung dringend nothwendig machen und nicht gestatten, zuvor noch erst ein neues Wahlgesetz zu entwerfen, so wird Ew. Masjestät ihrem Ministerium zu gestatten geruhen, diese National⸗Versamm⸗ lung gemäß dem Geiste und den Bestimmungen desjenigen Wahl-Gesetzes, welches vor dem Jahre 1833 gültig war, einzuberufen, und zwar mit dem einzigen Unterschiede, daß die Wahl-Versammlungen ihre Präsidenten mit Stimmen-Mehrheit erwählen.

Das nette Ministerium, mit den Vollmachten bekleidet, die nothwendig sind, um die Regierungsgewalt so auszuüben, wie es die Wichtigkeit der Umstände, die seine Ernennung herbeifüͤhrten, erheischt, wird der National⸗ Versammlung Nechenschaft über seine Handlungen ablegen.

Diese Maßregeln gehen auf das klarste aus den so lebhaft ausgespro⸗ chenen Wünschen und Bedürfnissen des griechischen Volkes hervor, deren treuen Dolmetscher bei Ew. Majestät in diesem Augenblick der Staatsrath bildet. Sie sind eine unvermeidliche Folge der gesetzlichen Forderungen, welche die unverzügliche Realisirung aller Garantieen verlangen, die, durch die früheren National-Versammlungen, durch die Handlungen der Tripel Allianz und durch den Fürsten selbst, der den Thron Griechensands annahm,

eheiligt wurden. . 6 *. sind dies endlich Maßregeln, die der Staatsrath, in Uebercinstin⸗ mung mit der Nation, nach seinem Gewissen nicht nur als . dern dals das einzige Rettungsmittel unter den gegenwärtigen Umf an . betrachtet. Gebe der Himmel, daß Ew. Majestät, überzeugt ba , n, wir so eben dargelegt haben, jene Maßregeln billigen und zur Freude, * und zur Sicherung der öffentlichen Ruhe und Oibnung die unverzügliche Ausführung derselben befehlen möge!

„Der Staatsrath beschwört Ew. ausgesprochenen Wünschen die Genehmigun (Folgen die Unterschriften.)“

Die von dem Könige auf die vorstehende Adresse ertheilte Ant⸗ wort lautet folgendermaßen:

„Wir Otto, von Gottes Gnaden König von Griechenland, haben auf die Worschlage des Stagts-Rathes beschlossen

Art. J. In dem Zeitraum von dreißig Tagen wird eine National⸗ BVersammlung einberufen, um gemeinschastlich mit Uns die Constitution des Staats zu entwerfen. Die Wahl— Versammlungen werden gemäß den Be⸗ stimmungen des letzten, vor 4833 bekannt gemachten Wahlgeseßzes stattfin⸗ den, jedoch mit dem Unterschiede, daß diese Wahl- Versammlungen ihre Präsidenten mit Stimmen⸗Mehrheit ernennen.

Art. 2. Unser Minister-Conseil wird versammelt werden, Ordonnanz zu contrasigniren und in Ausführung zu bringen. Athen, den 15. Sept. 1843. St tro.

Zu gleicher Zeit erließ der Senat folgende Proclamation:

„Der Staats-Rath hat es, nachdem er sich in außerordentlicher Sitzung an dem Ort seiner Versammlungen den 3. (15.) September um 4 Uhr des Morgens eingefunden hat, für angemessen gehalten, bei der großen Wichtig⸗ keit der eingefretenen Verhältnisse, vor Allem und ehe er sich mit anderen Arbeiten beschäftigt, im Namen des Vaterlandes einstimmig dem Volke, der Garnison und den übrigen Armee Corps für die bewundernswürdige Hal— tung, welche sie bei dieser Gelegenheit dadurch an den Tag gelegt haben, daß sie auf der einen Seite mit Patriotismus und gemäß den Interessen des Landes handelten, auf der anderen die vollkommene Ordnung, deren das Land genießt, zu erhalten wußten, den lebhastesten Dank auszusprechen.

„Der Staatsrath erklärt, was die Armee im Besonderen betrifft, daß der Antheil, welchen sie an dieser nationalen Bewegung genommen hat, durch das Gefühl der Nothwendigkeit und den Interessen der Nation vorgeschrieben war, ein Gefühl, welches ganz der Ehre, den Pflichten und den Vorschriften der National-Versammlungen entspricht. Die Armee war eingedenk, daß der Soldat einer freien Nation Bürger ist, bevor er Soldat wirs. Der Staatsrath erwartet von ihr dieselbe Haltung, denselben Geist der Ordnung für die Zukunft, bis das Schicksal des Vaterlandes, was seine gesetzlichen Institutionen betrifft, gesichert ist. Zu diesem Zwecke be⸗

Majestät ehrfurchtsvoll, den so eben g zu ertheilen und verharrt u. s. w.

um diese

siehlt der Staatsrath, daß die ganze Armee folgenden Eid .

„„Ich leiste den Eid der Treue dem Vaterlande und dem constitutionel len Throne. Ich schwöre unerschütterliche Anhäuglichkeit den constitutionel⸗ len Einrichtungen, welche durch die National ⸗Versammlung nach den am heutigen Tage angenommenen Maßregeln werden geweiht werden.“

„Der Staats⸗Rath erklärt ferner, daß der 3. (15.) September fortan Griechenland eine ruhmvolle Zukunst sichere. Er weist diesem Tage einen Platz unter den National⸗Festen an.

Athen, den 3. (15.) September 1843. , .

. (Folgen die Unterschriften.)“

Diesen Aktenstücken ist folgende Nachschrift beigefügt: „Die Mitglieder des diplomatischen Corps haben sich, nachdem sie von der revolutionairen Bewegung, welche in ihrer Nähe stattgefunden hat, benachrichtigt worden, diesen Morgen bei Tages anbruch nach dem Palais des Königs verfügt, wo sie sich an den Befehlshaber der be⸗ waffneten Macht wandten, um ihm zu erklären, daß die Person des Königs und die Unverletzlichkeit seines Palastes unter ihrer besonderen Verantwortlichkeit bleibe. ,, .

„Bald darauf erschienen die Mitglieder des diplomatischen Corps abermals in offizieller Tracht und verlangten, bei Sr. Majestät vor⸗ gelassen zu werden. Derselbe Befehlshaber der bewaffneten Macht antwortete ihnen, daß der König sich in Konferenz mit dem Staats⸗ Rathe befinde und daß der Palast den Nepräsentanten der fremden Mächte während der Dauer dieser Konferenzen nicht zugänglich sein könn. Die Mitglieder des diplomatischen Corps zogen sich hierauf zurück. Als sie aber kurz nachher erfuhren, daß der Zutritt zu dem Palais ihnen nicht länger verwehrt sei, beeilten sie sich, sich zu dem Könige und seiner Familie, zu begeben. Sie haben den, Monarchen selbst in dem Augenblick nicht verlassen, als Se. Majestät sich, um⸗ geben von dem 1 a rn, . Balkon zeigte, um von dem Zurufe des Volkes begrüßt zu werden.

; ee. Abend um 6 hr hat sich das diplomatische Corps aber⸗ mals nach dem Palais begeben, wo es über eine Stunde geblieben ist. „Die Bewegung zu Chalkis, der Hauptstadt der Insel Negroponte,

und bie von Nauplia sind vollendet.“ gandels und Börsen Nachrichten.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 28. Sept. Rieder. virkl. Sek. 523. 6976 do. 994. Kaunz-Bill.—. H h span. 17. 3906 do. 263. ass. Ausz. Zinal. —. Preuss. Präm. Sch. —. Eol. . GQesterr. 109. 49h Russ. Ilope 90.

Hamburg, 30. Sept. Bank- Aeuen 1670. Engl. Russ. 113.

Paris, 27. Seꝛt. 5b Rente u cour. 120. 70. 390 Reute fu cour o Jb Nempl. au eoupt. 107. 70. hb Span. Rente 27. Pass. 4.

Wien, 27. sept. S9) Met. 1115. 4966 1005. 396 76. Actien 1642. Aul. de 1834 145. de 16839 114.

. 6 Den 2. Oktober 1843.

Pr. Cour. Brief. Geld. Cem. 154

1014 166.

Pr. Cour. Brief. Geld.

Fonds. 2

Actien. ]

. Rel. Pots. Bisenb. 6 do. do. Prior. Obl. d Magd. Lp. Bisenb. do. 0. Prior. Obl. Brl. Anh. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Dũüss. Elb. Eisenb. lo. do. Prior. Obl. Rhein. Eisenb.

do. do. Prior. Obl. Brl. Frankf. Eisb. do. do. Prior. Ol.. Ob. Schles. Rist Br. Stet. E- Lt. A. do. do. do- Lt. B.

1033 1025

/ St. Schuld- Sch. 3 Pr. Bugl. Obl. 30. 4 Präm Sch. d. See.

Kur- u. Neumũärk. Schuldvers chr. 33 kerl. Stodt- Ohl. 3. Dauz. do. in Tb. Wes tpr. ptandbr. 3) Grossh. Pos. do. 4 do. 37 Ostpr. Pfaudbr. k? 3 Pomm. 35 Kur- u. Neum. do. 35 Schlesische do. 37

do.

do.

ö Mag deb. - IlIalber- Gold al mareo. mMatz

Friedrichbsd' or. And. Gldm. à 5 Tb. =

städter Eisenb.“

Bresl- Schweidn.-

ö Frei. Eisenb.

Angekommene Fremde.

Ober⸗Konsistorialrath Jacobi aus Gotha. Kaufleute Dubois aus Düren, Nöstellberg aus Erfurt Warmann aus Weißenfels, Huvpser aus Amsterdam. Jlud. jur. von Ra uberg aus Halle. Oekonomen Schumann aus Möglin und Fost aus Wei ßenfels. Particuliers Krömer aus Königsberg, Meyer aus Neustre⸗ litzMeyer aus Rostock, Nöstell aus Wolgast, Bertram aus Lipp— stadt, de Robiani aus Riga, Jahn und Goetz aus Neudum, As⸗ beck aus Voerde, Brunner aus Schwelm. Gutsbesitzer Lon Fer⸗ ber aus Solzow in Mecklenb. Forst - Akademiker Lon Gonzolez aus Madrid. Pharmaceut Dröge aus Hannover. Bergbaubeslissener Honigmann aus Bochum. Papier- Fabrikant Pfeiffer aus Kassel. Professor Hering aus Stettin. ö

Hotel de Prusse. Graf von 5 ardenberg, Premier Lieutenant in der Armee, aus Fürstenwalde. Graf von der Sch ulenburg, Parti culier, aus Magdeburg. Major 4. D. von H eugel aus Breslau. Frau Regiments-Arzt Kräh aus Torgau. Particulier Kräh aus Magdeburg.

Stadt London. von Lutomski aus Posen. Fabrikant Lautenschläger aus Pi. Minden. Dr. med. Teltow. Pr. med. Hoffmann aus Französisch Buchholz.

Kaiser von Rußland. Dr. med. Porta aus Mailand in Jialien. Kaufleute Moses und Philippi aus Stettin, Petry aus Dresden, Hirsch aus Güstrow, Caspar aus Stavenhagen und Reich art aus Leipzig. Gutsbesitzer Fischer aus Erfurt. Nentier Bohlmann aus Kassel.

61 de Saxe. Bergamts- Direktor Brah! aus Saarbrücken. Stadt

baumeister Köll sch und Hof-Hutfabrikant Sprung, nebst Familie, aus Braunschweig. Kaufleute Lewson aus Breslau und Hildebrandt, nebst Tochter, aus Warschau. Demoiselle Sattler aus Pforzheim.

König von Preußen. Graf zu Lynar, Kammerherr, nebst Gemah⸗ lin ünd 2 Fräuleins Töchter, aus Potsdam. Fabrikanten Walthoff, nebst Gemahlin, und Spenkler aus Magdeburg. Ober- Amtmann Wahn schaff aus Weferlingen.

Britifh Hotel. Rittergutsbesitzer Baron Long röcher und Fr. von der Goltz aus Lohme. Fräulein von Bülow aus Bützow. Graf von der Gröben, General-Lieutenant und Divisions Commandeur, aus Düsseldorf.

Hotel de Rome. nebst Familie, aus Schwerinsburg.

Hotel de St. Pet ers bo urg, Baron von Maltzahn⸗Cummerow, Kammerherr und Rittergutsbesitzer, aus Cummerow.

Hotel de Hambourg. Eiggert, Direktor der pommerschen Provinzial Zuckersiederei, aus Stettin. Justizrath Lindenau aus Schwedt.

König von Portugal.

Particulier von Claurn aus Breslau Guts besitzer Kaufmann Stein aus Königsberg i. Pr. Pritz el aus

Ritterguts-Besitzer Baron von Schimmelmann,

KMleteorologische Beobachtungen.

Ahbends 10 Uhr.

Nach einmaliger

1843. 1. Okt.

Nachmittags 2 Uhr.

Morgens

6 Uhr. Beobachtung.

333, aa par. 334,6“ Par. 334, 8 ö. Par. ¶Quellwü‚rme .

7 n. 4 11,3? R. 4 10,10 R. Fluss v rme 8, 29 R.

3 R. 5,2 n. 4 7, R. Bodenwärme 10,8“, R. ; 62 pet. 79 pet. Aus dünstung O, O24, Rh. halbheiter. trüb. Niedersehlag 0,057 Rh. Wind WNW. VW. Wärme wechsel 12,27 Wolkenzuß. .. WNW.

9,5) R. Tagesmittel: 334, 38 Par. .. 10, o R... 4 6.87 R. ..

Luftdruck .... Luftwärme.. Thaupunkt. Dunstsättiguuß Wetter regnis. VW.

7 pCt. WNW.

Königliche Schauspiele. Dienstag, 3. Okt. Marie, oder: Die Tochter des Regiments, komische Sper in 2 Abth. Musik von Donizetti. Mittwoch, 4. Okt. Der, Sohn der Wildniß. Donnerstag, 5. Okt. Die Schleichhändler. burtstag.

Hierauf: Der Ge—

Königsstädtisches Theater.

Dienstag, 3. Okt. Zum erstenmale: Lord, Krämer und Vaga bund, oder: Die Mißverständnisse, Lustspiel in 3 Aufzügen, nach dem Englischen frei bearbeitet von J. Meck. . . .

Mittwoch, 4. Okt, Italienische Opern⸗Vorstellung.) Zum ersten⸗ male wiederholt in dieser Saison: Belisario. Opera in 3 Atti.

Musica del Maestro Donizetti. . ; . Im Gesang geübte, junge Damen finden bei dem Königsstädti⸗

schen Theater als Chorsängerinnen Engagement, und können sich da⸗

bst in' den Stunden von 19 12 Uhr melden, . Die Direction des Königsstädtischen Theaters.

n

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober⸗ Hofbuchdruckerei.

Beilage

die Bexeitwilligkeit und der

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Amtlicher Theil.

Inland. Berlin. glücksfall.

Deutsche Bundesstaaten. Sachsen. Leißzig. Kriegs Uebun gen. Baden. Karlsru he. von Habersche Angelegenheit. Grh. Hessen. Bingen. Aufenthalt der Großfürstin Helene. Holstein. Kiel. Turnwesen. Freie Städte. Bremen. Dampf⸗

schifffahrt.

Frankreich. Paris. Das Journal des Debats über die Ergignisse in Griechenland. Diplomatische Konferenzen. Agitation der Befesti gungsfrage. Anlunft Meyerbeer's.“« Vermischtes.

Gꝛrostbritanien und Irland. London. Der Spectator über die Sukunft der irländischen Agitation.

Niederlande. Aus dem Haag. Ankunst des Großfürsten Michael. Beginn der Erörterung des Budgets. Abreise des Herrn Nochussen nach Brüssel. .

Belgien. Brüssel. Abreise des Königs nach dem Lager. Medaillen—

Velleihung an Kapellmeister Möser.

Spanien. Paris. Telegraphische Nachrichten aus Spanien. Briefe aus Madrid. (Gang und Resultate der Wahlen; Einmischung der Geistlichkeit bei denselben. Der Aufstand in Saragossa.) und Pa ris. (Proclamation der Junta von Saragossa; General Sanz und seine Begleiter; Stand der Dinge in den übrigen Provinzen.)

Griechenland. Schreiben aus Paris. (Weiteres über den Verlauf der Ereignisse zu Athen; Proclamationen und Dekrete; Haltung des di⸗ plomatischen Corps.)

La Plata⸗Staaten. von Montevideo.)

Brasilien. Schreiben aus Paris.

3u Bahia.) .

Eisenbahnen. Magdeburg. Bahn von Magdeburg nach Witten

berge. Bonn. Eröffnung der Bahn nach Köln. . 1

Handels- und Börsen-Nachrichten. Paris.

Berichtigung. Breslau. Verbrechen.

Schreiben aus Paris.

(Nachträgliches über den Erdsturz

Börse. Beilagse. Juland. Posen. Fortschritte der Landwirthschaft. Liegnitz. Lebensrettung. Brieg. Oderbrücke. Nachdruck in Zeitschristen. ü sseldorf. Landwirthschaftlicher Verein. —Deutsche Bundesstaaten. Bavern. München. Einschränkung Jvffentlicher Belustigungen. Bamberg. Main-Dampfschifffahrt. Württem⸗ berg. Hall. Gewerbe-Ausstellung. Besigheim. Versammlung von Land wirthen. Grh. Hessen. Starkenburg. Beschränkung der Tanzbelustigungen. Vöhl. Maßregeln zur Handhabung des Feld? schutzes. Aus dem. Großherzogthum Hessen. Kriegs Uebun⸗ Großbritanien und Irland. London. Espartero und die Citö von London. Handels- und Börsen⸗-Nachrichten Berlin und Magdeburg. Mairktpreise. Leipzig Messe ; London. Marktpreise. .

gen.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem Landgerichts-Kammer⸗ Präsidenten Commer in Aachen den Rothen Adler-Srden dritter Klasse mit der Schleife; dem ka⸗ tholischen Pfarrer, Erzpriester Adler zu Groß-⸗-Zöllnig, Kreises Oels, dem edangelischen Prediger K liche zu Rackwitz, Kreises Bomst; dem Post⸗-Agenten zu Astadt in Schweden, Hauptmann von Normann, und dem Post Kommissarius Graßmann zu Schwerin a. d. W. den Rothen Adler-Orden vierter Klasse zu verleihen; so wie

Den Kammergerichts Assessor Lehmann zum Rath beim hiesi⸗ gen Stadtgerichte zu ernennen.

Ihre Königl. Hoheiten die Prinzen Karl und Albrecht sind

nach Lüneburg abgereist.

Angekommen: Se. Excellenz der Geheime Staats-Minister Nagler, von Freienwalde. Der Erbschenk im Herzogthum Pommern, von Heiden -Linden, Dresden. Abgereist: Se. Excellenz der General-Lieutenant und Com— mandeur der Garde-Kavallerie, von Brauchitsch, nach Neu⸗Sterelitz. Se. Excellenz der General Lieutenant und Commandeur der 14ten Division, Graf von der Groeben, nach Lüneburg.

Der General-Major und Remonte-Inspektor, Stein von Ka— minski, nach Litthauen.

Der Kaiserl. russische Wirkliche Geheime Rath und Mitglied des Reichs Raths, Graf von Gurieff, nach St. Petersburg.

von

von

Uichtamtlicher Theil. Inland.

Berlin, 3. Okt. Se. Majestät der König haben Allergnädi geruht: dem Obersten Schach . ö n Iten Husaren-Regiments, dem Major Kayser und dem Seconde—⸗ Lieutenant Mirus desselben Regiments die Erlaubniß zu ertheilen Ersterem das Commandenr⸗- Kreuz erster Klasse, dem weiten das Commandeur-Kreuz 2ter Klasse und Letzterem das Rüterkreuz des don des Herzogs von Braunschweig Durchlaucht ihnen verliehenen Ordens Heinrich's des Löwen anzulegen. .

S Berlin, 2. Ott. Die Düsseldorfer Zeitu ilt i ihrer Nr. 291 eine theilweise alt Nr. 5 * 86, Augabe der gedachten Quelle übergegangene Korrespondenz-⸗Nachricht aus Paffrath vom 29. August über die Truppen-Uebungen der 15ten Diviston, in welcher die Mittheilung enthalten ist, daß durch eine BVernachlässigung die Quartiere nicht angezeigt und bedeutende Stok⸗ kungen in der Unterbringung veranlaßt worden seien. Einer von Köln aus hier eingegangenen sehr zuverlässigen Nachricht zufolge, ist jene Angabe nicht gegründet, indem eine Vernachlässigung der erw hn ten Art nicht vorgekommen, von dem Führer der Didisson vielmehr gute Erfolg, womit die bezüglichen An—

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(Stand der Belagerung

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ordnungen von Seiten der Orts-Behörden überall unterstützt worden sind, lobend und dankend anerkannt worden.

A Breslau, 1. Okt. Der Bruch eines Handlungshauses in dem uns benachbarten Brieg hat hier in den letzten Tagen eine nicht geringe Bewegung verursacht, sowohl um der Summen willen, welche in Folge desselben am hiesigen Platze Ferloren gehen, als wegen des schamlosen Betruges, der damit verbunden war. Jene Summen sind nicht unbedeutend. Das Defizit soll sich fast auf 90,090 Rthlr. be⸗ laufen. Im vollen Bewußtsein der Zahlungs- Unfähigkeit kam der eine Chef des Hauses gegen den anderen hören wir keinen Vor— wurf hierher, brachte durch den Kredit der Firma 22,000 Rthlr. auf nach einer anderen Nachricht auch noch in Ratibor 8000 Rthlr. und ergriff mit diesen die Flucht, seinem Compagnon die kurze ruchlose Anzeige zurücklassend, daß „er sich mit Gott und seinem Gewissen abgefunden ¶) habe und sein Glück anderwärts versuchen wolle.“ Die Empörung über den niederträchtigen Betrug ist allgemein; daß sich die Jolgen des Mißtrauens, welches nicht ausbleiben kann, zum Scha⸗ den mehr als eines rechtlichen Mannes fühlbar machen werden, unzweifel⸗ haft. Der Steckbrief ist erlassen, doch wahrscheinlich vergeblich, da sich der Flüchtige ohne Zweifel bereits auf dem schützenden Boden Un⸗— garns befindet. Gestern hat ein Mann in der Wohnung des Geistlichen, welche er Behufs des Sühne-Versuches betreten hatte, seine Frau mit einem Dolche schwer, wo nicht tödtlich verwundet. Sein Fluchtversuch ist verhindert worden. Nächst zwei Verbrechen habe ich Ihnen noch ein grauenerregendes Unglück zu berichten. Am 28sten vor. Mts. feierte eine etwa aus 10 Personen, von einem Säuglinge bis zu einem 83jährigen Groß- oder Urgroßvater, bestehende Familie

in Glatz ein kleines Fest in einem offenen, über einem Gartenhause

befindlichen Belvedere. Ein Knabe spielt mit Streichzündhölzchen eines fällt brennend auf den Boden und durch eine Ritze desselben, ehe es der hinzuspringende Vater mit dem Fuße verlöschen kann, in das Gartenhaus. Hier lag ein Centner Schießpulver. Eine fuicht⸗ bare Explosion zerschmettert das ganze Gebäude. Alle einzelnen Glieder der Familie sind mehr und minder verletzt und verunstaltet. Ein Knabe wurde durch die Luft geschleudert und spießte sich nie⸗ derfallend auf den spitzen Stacketen des Zaunes. Ein anderer Kuabe starb wenige Minuten nach der Explosion. Der 83jährige Greis hat die Rippen gebrochen und sieht dem Tode entgegen. Selbst der

Säugling, den die Mutter erst von sich warf, als ihre Kleider hellauf

brannten, ist furchtbar verbrannt. Die Aerzte hoffen wenigstens Ei nige der armen Verunglückten zu retten.

Ausland.

Deutsche Gundesstaaten.

4 ch sen. Leipzig, 2. Olt. (L. Z.) Nachdem der größte Hine es Königl. sächsischen Truppen-Corps schon seit der letzten Da ste des Monats August brigaden- und regimenterweise in verschie⸗ denen Cantonnements vereinigt gewesen war, rückten diese Truppen am 26. September näher zusamnien, um ein größeres Manöver aus⸗ zuführen.

. Die Armee war zu diesem Zwecke in zwei Parteien getheilt. Die westliche, geführt von dem General⸗-Major Senfft von Pilsach, hatte ihr Rendezvous bei Radeburg und bestand aus 1 Linien- In⸗ fanterieRegimente, 3 Bataillonen leichter Infanterie, 2 Reiter Re⸗ gimentern, reitenden und 1 Fußbatterie; die östliche, die schon bei Bautzen versammelt worden und den 26. September bei Königs—⸗ brüch eingetroffen war und aus 2 Linien-Infanterie⸗ und 1 Reiter⸗ Regimente, so wie aus 2 Fuß-Batterieen, bestand, befehligte der Ge⸗ neral⸗Major Freiherr von Hausen. .

, Als Idee zu dem Manöver war angenommen worden, daß eine bei Meißen über die Elbe gegangene Abtheilung die westliche Partei den Auftrag erhalten habe, die Elbübergänge von da ab⸗ wärts und namentlich eine bei Merschwitz zu schlagende Schiffbrücke zu decken, so wie die Gegend zwischen Großenhain und Königsbrück zu beobachten. Sie trifft während des Marsches unerwartet auf den Feind, welcher von Schlesien aus gegen Dresden operirt und eine Abtheilung die östliche Partei entsendet hat, um die Verbin dung zwischen sich und einem von Berlin aus zu erwartenden Corps in der Gegend von Großenhain zu suchen.

Dieser Idee gemäß trafen beide Parteien den September zwischen Königsbrück und Radeburg auf einander. Nach einem kurzen Avantgarden⸗Gefechte zog sich jedoch die westliche Partei, da sie weder die Absicht, noch, die Stärke des Feindes kannte und bei dem beengten Terrain auch nicht hoffen durfte, letztere mehr entwickelt zu sehen über die Röder zurück, ließ ihre Avantgarde längs des Ilüschens bivouakiren und schob blos ihre Feldwachen über dasselbe vor. Die östliche Partei wagte eben so wenig, ihre Angriffe zu verfolgen, son⸗ dern suchte nur die radeburger Haide zu behaupten, worin ihre Avant garde den nächsten Tag bivouakirend wartete.

Noch immer ungewiß über Stärke und Stellung des Feindes suchten am 28. September beide Theile sich erst näher zu erkennen und namentlich die östliche Partei die geschicktesten Angriffspunkte über das schwierige Defils der Röder durch Rekognoszirungen zu ermitteln. ö Am 29. September, nachdem Se. Königl. Hoheit der Prinz Johann das Kommando über die östliche und der kommandirende General-Lieutenant von Cerrini das Kommando über die westliche Partei übernommen hatte, war letztere in Begriff, ihre Stellung hinter der Röder zu verlassen, als sie von jener heftig angegriffen wurde und sich, ungeachtet eines mehrfachen Widerstandes, nach und nach im Laufe des Tages bis über die von Dresden nach Großenhain führende Straße zurückgedrängt sah.

Diese Angriffe der östlichen Partei erneuerten sich am 30. Sep⸗ tember, so daß der westlichen Partei nichts übrig blieb, als einen Elbübergang zu suchen. Zwar hatte sie diesen aufn gin bei Mersch⸗ witz beabsichtigt; da sie aber durch den Feind von dieser Richtung abgedrängt wurde, so bewerkstelligte sie ihn auf einer Pontonbrücke bei Niedermuschwitz. Das Abbrechen dieser Brücke, die zum Theil nach Biragoschem System erbaut war, hinderte den Feind am weite ren Verfolgen und endete das Manöver.

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Preußische Zeitu

Oktober

Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen Sestellung auf dieses glatt an, sür GSerlin die Expedition der Alig. Preuss. ̃ Zeitung: Friedrichsstrasse Ur. 72.

1843.

Se. Majestät der König und die

wohnten diesen Uebungen be. e, ,, ,

i. ., „Se. Königl. Hoheit der Prinz Albert n en, Lieutenant bei einem , ,, 29 6 ö . . er ee Viese große Theilnahme der Königlichen e,, de. , e. k regte alle Abtheilungen dersel⸗ e gste an und ließ die eingetre schleg i

. eter echte ? rung und die daraus entstandenen bereuen de 3 e , . Truppen leicht überwinden. wennn, m,,

Se. Majestät der König belohnte die Trup Uebung mit nachstehendem Tagesbefehl: . bezeuge den sämmtlichen Truppen Meine friedenheit über ihre Leistungen, über ihre Ausd Witterungs⸗Verhältnissen und über den regen, gen Geist, der sie beseelt.

g Off k 369 von , ,. Kommando und dem LOffizier⸗Corps aus und auf ein treffliches Unteroffizier⸗Corps und di Mannschaft über. ; 4

a . ;

„Dankbar erkenne Ich die Bestrebungen Meiner Armee zu einer

erhöhten praktischen Ausbildung.“

Baden. Karlsruhe, 29. Sept. (Fp. J.) Die von einem hiesigen Korrespondenten in der Kölner Zeitung ausgegangene Nachricht, daß Herr Moritz von Haber vom Hofgericht zu Rastatt völlig freigesprochen und somit 11 Tage unschuldig in Haft gewesen sei, ist durchaus unrichtig. Die Sache verhält sich folgendermaßen: Herr von Haber wurde am Abend des 5. September, wo die tumul⸗ tuarischen Auftritte stattfanden, verhaftet, und zwar hauptsächlich zu seiner eigenen Sicherheit. Am 15. September wurde ihm der hof⸗ gerichtliche Ausspruch verkündet, daß kein Grund vorhanden sei, ihn länger in Untersuchungshaft zu behalten: eine Freisprechung in der Sache überhaupt war das aber nicht, wie Jeder, der sich nur entfernt auf den Nechtsgang versteht, wohl einsieht. Von der Sarachgja⸗ schen Schrift soll heute die Ate Auflage ausgegeben werden. Man behauptet, Herr Moritz von Haber beabsichtige, Karlsruhe und das Land zu verlassen.

pen am Schlusse der

vorzüglichste Zu⸗ auer bei nachtheiligen fröhlichen und kräfti⸗

Grh. Hessen. * Bingen, 25. Sept. Gestern Abend ist Ihre Kaiserl. Hoheit die Frau Großfürstin Helene von Rußland mit ihren Prin⸗ zessinnen Töchtern hier eingetroffen. Dem Vernehmen nach, beabsichtigen Ihre Kaiserl. Hoheiten mehrere Wochen in unserer Stadt zu verweilen, um hier die Traubenkur zu gebrauchen, Außer den Reizen der Natur, welche die Rheinufer in unserer Nähe schmücken, sollen die hohen Reisenden auch durch die Rücksicht auf die Gebote der Etikette be⸗ stimmt worden sein, hier ihren Aufenthalt zu nehmen, da diese e nicht zuließen, daß die hohe Verlobte des Herzogs von Nassan vo der Vermählung längere Zeit in den Landen ihres zukünftigen Gemahls verweile. Durch die Anwesenheit unserer hohen Gäste wird unser Städtlein ohne Zweifel ungemein belebt werden. Der Herzog von Nassau ist bereits gestern Abend, wenige Stunden nach der Ankunft der Großfürstin, gleichfalls hier eingetroffen; ein Besuch Sr. Königl. Hoheit unseres Großherzogs ist in den nächsten Tagen zu erwarten, und wie es heißt, wird auch Se. Kaiserl. Hoheit der Großfürst Michael auf seiner Rückreise Bingen berühren.

H olst ein. Kiel, 27. Sept. (H. N. 3.) Am Geburtstage des König Herzogs hielt hier der Professor Forchhammer eine akade⸗ mische, Rede in deutscher Sprache, welche die allgemeine Aufmerksam= keit für sich gewann und gewiß noch länger forthallen, auch hoffent⸗ lich von Einfluß sein wird. Sie bezog sich auf unser öffentliches Unterrichtswesen und fordert dafür manche durchgreifende Reform. Am interessantesten erschien, was der Redner über allgemeine Ein⸗ richtung von Turn-Anstalten sagte, die er nicht allein in allen Städ⸗ ten, sondern auch auf dem Lande wollte. Nicht so sehr nimmt er aber die Wirksamkeit der Regierung dafür in Anspruch, als die des Volkes, das sich in unseren Herzogthümern noch zu wenig um das Turnwesen kümmere. Uebrigens wird hier in Kiel hoffentlich bald eine öffentliche Turn-Anstalt durch Beiträge von Bürgern und Ein⸗ wohnern der Stadt zu Stande kommen, wozu Prof. Forchhammer einst selbst ein rüstiger Turner, besonders mitwirkt.

Freie Städte. Bremen, 28. Sept. (Brem. 3.) Gester wurde die Probefahrt mit dem Dampfschiffe . ,, n. Ergebniß hat alle Erwartungen übertroffen. Die große Schwierigkeit welche der Dampfschifffahrt auf der Oberweser entgegenstand, ist üͤber⸗ wunden; mit einem Tiefgang von nur 143 Zoll verbindet der „Her⸗ mann“, bei aller Schönheit und Bequemlichkeit, Stärke und Schnel⸗ ligkeit. Seinem äußeren Ansehen nach ist das Schiff so leicht und in der That von solchem Umfange, daß es den Unternehmern unmög⸗ lich war, zu billigen Bedingungen die Versicherung für die Fahrt von der Seine nach der Weser zu bekommen. Dies veranlaßte die Er= bauer, persönlich diese letzte und mißlichste der Bedingungen durch Uebernahme des Befehls zu erfüllen. Das Wetter war ungünstig, allein die kleine Barke kämpfte unter ihrem unerschrockenen Führer muthig gegen die Wellen und kam, nachdem sie zweimal in Noth— häfen getrieben war, unversehrt vor einigen Tagen auf der Weser an. Das Schiff hatte damit die Probe seiner Stärke abgelegt; nicht we⸗ niger befriedigend siel diejenige seiner Schnelligkeit aus. Um drei Uhr gestern Rachmittag versammelte sich eine zahlreiche Gesellschaft am Bord. Um halb vier verließ es den Abfahrtsplatz und erreichte in weniger als 17 Stunde Vegesack, wo es mit Flaggen und Kano= nen begrüßt wurde. Die Rückfahrt wurde noch schneller zurückgelegt; genau gemessen von Ort zu Ort in einer Stunde und zehn Minuten, . 6 Fahrt, welche jemals auf unserem Strom vollbracht wor⸗ n ist.

Frankreich.

Paris, 28. Sept. Das Journal des 2663 heute seine Meinung über die Vorfälle in Athem ane, n es der Behutsamkest seiner Aeußerungen an, in! ; Lage es sich diesem Ereigniß gegenüber findet, als Vertheidiger der srdnung, einem so g Wort reden, und 2 möchte es au Antipathie gegen das Resultat der Bewegun