1843 / 97 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

600

1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf, auch 1 Rthlr.; kleine Gerste 1 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf;

Sone 1 eine Ge eregnet hat, und die Mieten vor der Bedachune zes. heils dur ie Hafer 26 Sgr. 3 Pf, auch 21 Sgr. 3 Pf.; Erbsen 1 Rihlr. s2 gr. 6 pf, gereg ete r der Bedachung größtentheils durch die

heftigen Regengüsse durchnäßt worden sind, im Verein mit dem verhältniß— mäßig kleinen Quantum von fremdem Weizen, welches zum Konsumo ein klarirt wurde (nämlich 314, 100 Or. zu 11 Sh. in allen Häfen, mit Aus nahme von London, wo bis zum 22sten d. M. 365, 069 Or. versteuert sind), veranlassen die Müller, sich ihre Vorräthe von fremdem Weizen zu erhalten, und geben dem Handel im Allgemeinen einen großen Grad von

Festigkeit, wodurch wahrscheinlich während des nächsten Monats eine Er

höhung von einigen Shillingen im Werth von verzolltem Weizen erzeugt werden wird. ; , 1 . Die heutige Zufuhr von englischem Weizen war ziemlich gut, un Sept. Höchster und niedrigster Getraide-Marft— Beschaffenheit gessiln sgen, . J .

nach Außen hin geachtet und auf dem Wege je— der Wohlfahrt wäre, zu welcher es seine Lage, sein Klima und der Charakter seines Volkes berechtigt. Ich habe es hundertmal gesagt, und mit Vergnügen wiederhole ich es hier noch einmal, daß ich die öffentliche und bürgerliche Freiheit in meinem Vaterlande sichern und be⸗ festigen, den constitutionellen Thron Isabella's II. unangetastet bewahren, in ihre Hände die Gewalt, mit welcher ich bekleidet war, nach dem Buch' staben des Gesetzes legen und dann mich in den Privaistand zurückziehen wollte, um wieder ein schlichter Bürger zu werden; das waren immer meine Wunsche, das war mein Entschluß. Ein übles Geschick hat die Erfüllung meiner Absichten vereitelt und mich aus dem Vaterlande getrieben. Aber inmitten meines Unglücks ist es ein großer Trost, eine so edelmüthige Auf⸗

Innern ruhig,

Allgemeine

reußische Zeitung.

Das Abonnement beträgt: 2 Rtihlr. für Nahr. 4 KHihlr. * Jahr. 8 Rthlr. - 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. Insertions-Gebühr sür den Raum einer Zeile des Allg.

ind die Anzeigers 2 Sgr. 5 8 1.

auch 1 Rthlr. 11 Sgr.

Zu Wasser: Weizen 2 Rthlr. 10 Sgr., auch 2 Rthlr. 6 Sar 3 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 21 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rthlr. 18 Sgr. 2 p53 Noße Gerste 1 Rthlr. 5 Sgr.; kleine Gerste 1 Rthlr.; Erbsen? (schlechte Sorte) 1 Rthlr. 11 Sgr. 3 Pf. . 56

Sonnabend, den 30. September 1843. Das Schock Stroh 7 Rihlr. 25 Sgr., auch 5 Rthlr. 15 Sgr. Der

Centner Heu 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 25 Sgr.

Alle Post-Anstalten des An- und Auslandes nehmen Zestellung auf dirses glatt an, sür Berlin die Expedition der Allg. Preuss. Zeitung: TFriedrichsstrasse Ur. 72.

Magdeburg, 30.

nahme auf diesem, dem klassischen Boden constitutioneller Freiheit zu finden, von wo aus ich die heißesten Wünsche für das Glück meines Vaterlandes sende. Wo immer mich mein Schicksal hinführen wird, mals die mir von dem britischen Volke und besonders von der Citv von London bezeugte Theilnahme vergessen, auf deren Wohlfahrt ich einen Toast

auszubringen mir jetzt erlaube.“

Mit großem Enthusiasmus wurde dieser Toast aufgenommen, der sich noch steigerte, als Herr Ward die Wiedereinsetzung Espar⸗ tero's in die Regentschaft für die einzige Sicherstellung der constitu⸗ i Die ehrenwerthen Aldermen, vom Weine und den Reden begeistert, thaten, als ob sie über das Der Ausdruck ihrer Ge— sinnungen indeß verdient doch eine Beachtung, da diese die Ansichten nicht blos der City von London, sondern des ganzen englischen Han Im Gefolge Espartero's,

tionellen Freiheit in Spanien hielt.

Schicksal Europa's zu entscheiden hätten.

dels und Industriestandes bezeichnen. dem gleichfalls ein Toast gebracht wurde, befanden

van Halen, die Obersten Gurrea, Horain, General Lacerta u. a. General Nogueras, welchem die grausame Execution der Mutter Cabrera's Schuld gegeben wird, war nicht unter den Gästen.

Parlamentsglieder, meistens Whigs, hatten an

Theil. Von den Ministern wollte Lord Stanley, der allein hler an— wesend ist, bei der Festlichkeit erscheinen, doch war er daran durch

Krankheit gehindert.

Handels- und BGörsen Machrichten. Getraide.

Marktpreise vom Berlin, den 2. Oltober 1843.

Zu Lande: Weizen 2 Rthlr.,, auch 1 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf.; Rog⸗ Pf.; große Gersten,

gen 1 Rthlr. 115 Sgr. 9 Pf., auch 1 Nthlr. 12 Sgr. 6

Bekanntmachungen.

6331 a ä o .

Es werden hiermit auf den Antrag ihrer Erben und

Kuratoren folgende Verschollene:

1) der Zimmergeselle Andreas Ehm und

2) der Schneidergeselle Johann Ehm, beide von hier, welche vor mehr als 30 Jahren in die Fremde gegangen und deren Vermögen zu sammen 32 Thlr. 2 Sgr. 2 Pf. beträgt,

der Johann Steinhoefel von hier, welcher seit dem Jahre 1812 spurlos verschwunden ist und dessen Vermögen 88 Thlr. 8 Sgr. 2 Pf. beträgt, der Hutmachergeselle Friedrich Wilhelm Martim— stein von hier, welcher im Jahre 1802 in die Fremde gegangen, im Anfange des Jahres 1832 sich aus Ploen im Holsteinschen wegbegeben und eine Zeit lang zu Emden sich aufgehalten haben sell und dessen Vermögen 157 Thlr. 18 Sgr. 2 Pf beträgt,

5) die Cornelia Ronnenberg, welche sich seit dem Jahre 1825 von ihrem Wohnorte Terranova weg⸗ begeben, deren Vermögen 4 Thlr. 22 Sgr. 1 Pf. beträgt,

6) der Ehristoph Ehrlich von hier, welcher im Alter von etwa 20 Jahren als Matrose zur See ge— gangen, sich 16 Jahre in Ostindien aufgehalten und an seinen Vater zuletzt im Jahre 1816 von Liverpool aus geschrieben, dessen Vermögen 16 Thlr. 4 Sgr. 7 Pf. beträgt,

7) die unverehelichte Anna Maria Strebe von hier, welche im Jahre 1794 hier gedient hat, seitdem aber verschollen ist, deren Vermögen 4 Thlr. 6 Sgr. 3 Pf. beträgt,

s) der Michael Klingenberg aus Roback, welcher im Jahre 1819 von dort nach Rußland wanderte und seit dem 28. November 1820 von seinem Leben und Aufenthalt nicht Nachricht gegeben, dessen Vermögen 29 Thlr. 7 Sgr. beträgt,

9) die Wittwe Anna Dorothea Schott, welche im Jahre 1807 bei dem Einsassen Mosterbarth in Schwarzdamm gedient hat und deren Aufenthalt seit dem Jahre 1822 nicht hat ermittelt werden können, deren Vermögen in 20 Thlr. 17 Sgr. 7 Pf. besteht,

10) der Johann Jacob John alias Jonas von hier, welcher im Jahre 1792 als Füsilier im Brielschen Regiment zu Konitz in Garnison stand, seit der Zeit aber von seinem Leben und Aufenthalt nicht Nachricht gegeben hat und dessen Vermögen 5 Thlr. 17 Sgr. 6 Pf. beträgt, eventualiter deren unbe— kannte Erben;

desgleichen die unbekannten Erben:

11) des hierselbst am 25. März 1841 verstorbenen Arbeitsmannes Gottlieb Ackermann, dessen Nach— laß 1 Thlr. 114 Sgr. 11 Pf. beträgt,

12) der am 19. Oktober 1841 zu Tolkemitt verstorbe— nen Wittwe Ernestine Wallach geborenen Stang⸗ wald, deren Nachlaß 120 Thlr. beträgt,

13) der am 10. November 1835 zu Samoczon ver— storbenen, von hier gebürtigen Johanne Justine Claasen, deren Nachlaß 257 Thlr. 12 Sgr. 3 Pf. beträgt,

14) der am 24. September 1813 hierselbst verstorbe— nen unverehelichten Anna Elisab eri

isabeth Doering,

15) der am 160. Oktober 1813 hierselbst verstorbenen unverehelichten Maria Doering alias Liedtke

hiermit öffentlich aufgefordert, sich ungesäumt und spä⸗

testens in dem auf den 16. Jan ugr 1844 24

mittag s 11 Uhr, vor dem Herrn Land- und Stadt-

gerichtsrath v. Ossowski im hiesigen Gerichts - Lokale anstehenden Termine schriftlich oder versonlich zu mel— den und weitere Anweisung, im Ausbleibungsfalle aber zu gewärtigen, daß die sub 4 bis incl. 190 genannten erf en für todt erklärt und deren Vermögen, so wie ad 11 bis incl. 15 der vorhandene Nachläß den sich legitimirenden Erben, und in deren Ermangelung der hiesigen Kämmerei, mit Präklusion der unbekannten

Erben, zugesprochen werden soll.

Elbing, den 17. März 1843.

Königl. Land- und Stadtgericht.

preis pro Wispel.

ich werde nie Roggen: 10 36 *

Leipzig, 29. Sept.

und auch preußisches Fabrikat, kauft bleiben.

den meisten Varietäten.

sich der General

Viele

dem Festmahle Einige Detail⸗Verkäufer überboten

Weizen: 47 43 Rthlr.

(M. 3 Tuch ist fast alles verkauft, der Handel geht fort im Großen. als der Bedarf erfordert, ist in baumwollenen Geweben, besonders sächsisches sches zur Messe gebracht und muß daher unver— l Im Ganzen haben die englischen Fabrikate in dieser Messe weniger und die französischen mehr Absatz. neue Einkäufer aus dem Süden; aus Polen und Nufland neue Verkäufer, aber keine Einkäufer. J schon hierher gekommen ist, so vermehrt sich doch der Absatz diesmal in Starker Absatz . gu und der sicheren Erwartung eines hier weilende Italiener haben keine Besorgniß carbonarischen Tumulte in Mittel / Italien. In wenig, in Damast dagegen mehr umgesetzt d in dieser Messe, daß der Verkehr mit Ita begriffen ist, der Absatz nach Amerila aber scheint sich noch nichl wieder heben 23 a 26 Sh. (Eu Destillir⸗ 25 25 Sh., holländischer

discher und russischer

und königsberger 30 a: Eh. (i, Sch, 65 . amerikanisches und Kanada-, süßes 2

28 Sh.

zu wollen, da die gemachten Erfahrungen vom Kreditgeben abschrecken. ind sich in Anpreisungen ihrer Waaren, und 235 „Ausverkauf“ und „wirklichem Ausver kauf“ nicht mehr Glauben geschenkt wird, so zeigt der Eine in öffentlichen Blättern an, er müsse billigst ausverkausen, . Amerika geerbt habe und dies übernehmen müsse, während der Andere we

da den gewöhnlichen Anzeigen von

Gerste: 28 26 Rihlr. arme,,

Das zur Messe gebrachte fehlerfreie Weit mehr,

Noch immer kommen täglich X dagegen wohl So viel russisches Pelzwerk auch 2 e 50 1 56 Sh., ist eine Folge guter Aerndte bleibenden Weltfriedens, denn alle wegen der Folgen einiger Deutschen Linnen ist Koch etzt, worden. Bemerkenswerth ist (u

Italien und der Schweiz im

weil er ein großes Landgut in 35

gen erlittenen Brand- Unglücks seinen noch kleinen Vorrath auszuverkaufen do. saures 222

westlich⸗

London, 25. Seßt. (B. H.) Getraide-Markt.

unserer letzten Aerndte sich unter einem durchschnittlichen stellen wird, ist / noch die Frage. Der Umstand aber, daß es in den südlichen, mittleren und mittleren Grafschaften während der Aerndte mehr oder weniger

. r ö

re , m.

Allgemeine Berlin-Hamburger *6r'M Eisenbahn.

Nach Anleitung §. 10. des Statuts 3 der Berlin-Hamburger Eisenbahn⸗Ge⸗ sellschaft wird hierdurch bekannt gemacht, daß der Termin zur Einzahlung der ersten Zehn pro Cent mit Zwanzig Thaler preuß. Courant pro Actie auf die Zeit =

5 2

zwischen den 15. und 30. No⸗

1 8 TR vember d. J. festgestellt worden ist und das Nähere daräber, 14 Tage vorher, ferner veröffentlicht werden wird. Berlin und Hamburg, 18. September 1843. Der Ausschuß der Berlin⸗Hamburger Eisenbahn— Gesellschaft. A. Abendroth, Dr., Vorsitzender.

Passagierfahrt zwischen PGostsdam u. Hamburg.

Dampfb. „Falke“. ) Freitag d. 6. Okto ber e. Abfahrt Vorm. 9 Uhr. Anker, Taubenstraße Nr. 10.

264 h]

. n * Literarische Anzeigen. 17031 File donna l zielen Vom 1. Oktober an debitire ich ein belletrisches Wo— chenblatt: ; w . Der Morgenstern, herausgegeben von C. Herloßsohn.

Es wird sich durch Raschheit der Mittheilungen, Le bendigkeit der Darstellung, Neichthum des Stoffes, durch Witz und Humor auszeichnen. Der vierteljährliche Preis ist nur 77 Sgr., und so übertrifft der „Morgen stern“ an Wohlfeilheit alle bestehenden belletristischen Blätter, ohne ihnen an Reichhaltigkeit und Original Artikeln nachzustehen. Politische Tagesgeschichte ist aus geschlossen, aber nicht die des sozlalen Lebens. Der Ton der anständigen Freimüthigkeit soll durchweg vor— herrschen.

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lungen an, in Berlin die Enslinsche Buch— handlung G. Ralley, Breitestr. 23.

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j 6 nur einen Abonnementschein zum Leihen 12 6 oder 3 Monat, aulserdem noch die Berechtigung, für den gezalilten Betrag, also 12, 6 oder 3 Thlr., Musikalien in nenen Exemplaren nach eigener un ums chränkter Aus walil, entweder sofort, oder im Laue des Abonne—

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(16761 Verlag von G. W. F. Müller in Berlin. Schulz, J. H. (Oberl.), Grundriß der Zoo— logie und Botanik. Zum Gebrauche in Gom— nasien, Seminarien und höheren Schulanstalten. 2te verm. Aufl. gr. 8. (155 Bog.) 1843. 3 Thlr. Ueber den nächsten Zweck des Buches spricht sich der Herr Verfasser in der Vorrede dahin aus, das Nach— schreiben des Vortrages von Seiten der Schüler über— flüssig zu machen, und denselben so eine lebendige Theil— nahme am Unterricht, frei von geisttödtendem Mecha— nismus, möglich zu machen. Das Einheimische ist na⸗ türlich mehr als das Ausländische berücksichtigt, so daß das Buch zugleich ein Hülfsmittel ist, eigene Samm= lungen von Pflanzen und Thieren mit Leichtigkeit zu ordnen. Da die deutschen Benennungen mannigfach schwanken, sind durchweg auch die lateinischen hinzuge⸗ fügt. Die in dem Buche besolgten Sosteme sind für die Zoologie das Cuviersche, jedoch mit vielen Abwei⸗ chungen in den Unterabtheilungen, damit das Buch zu= gleich ein bequemer Wegweiser durch das berliner zoo—

pro Or. mehr, als vor acht

rohen stettiner Weizens zu 42 Sh.

kommt etwas mehr Gerste an den Marlt, driger. Ebenfalls haben Erbsen und Bohnen 1 Sh. pro Or geben. Hafer findet besseren Absatz zu eher etwas höheren In weißem, so wie rothem Kleesaamen geht wenig um; von letzterer soll wenig geärndtet sein.

Getraide⸗-Preise. Weizen, englischer 46 a 60 Sh. , danziger, nigsberger, spanischer und weißer toskanischer 50 4 57 Sh., do. feiner wei— ßer und ausgewählter 57a 62 Sh. rostocker, pommerscher, rheinischer, ham burger und dänischer 50 a 54 Sh. , do. frischer l

do. weißer zen Meere 47 a52 Sh. magna, Romanilla und Donau 47254 Sh. fremde grüne 36 a 44 Sh., do. graue 26413 32236 Sh. (unter Schloß 20 a 26 Sh. ), do. Futter⸗ 26 a 28 Sl Sch. 20 a 26 Sh. ).

Steigen sche 20232 Sh., fremde 20 2 30 Sh.,

8

als es bisher der Fall gewesen ist. Da

Müller größere Kauflust zeigten, brachten die trockenen Proben 1 a 2. Sh. Tagen. Für Frankreich wurde eine Ladung

pro Qr. in Bond genommen.

und die Preise sind 1

Preisen.

57 a 63 Sh., schlesischer lersburg und vom Schwa

2 1 * 9 53 a 60 Sh., Odessa, Pe 1 WBarletta N

Barletta, Ro

rother toskanischer, Civita Vecchia, Erbsen, englische 21 226 Sh. Sh., do. weiße und 1tter

Roggen, englischer 28 a 36 Sh. do. große 20 a 25 S Gerste, Malz 25a 31 Sh., Mahl

Hafer, englischer 152 änischer, sc we

Sh. ).

Sch. I 1a 15 * Sch.

O0 Sh. (u.

25 a 28 Sh.)

Oelkuchen ꝛzc. Leinsaamen, Odessa, pr. Rappsaamen p. Last 26 1 30 Pd. esaamen,

Kanariensaamen p. Leinkuchen,

ü 2

logische Museum sein könne; für die B

türliche Methode Jussieu's, so jedoch den Unterschied deutlich zu machen, d stem dargelegt wird. Angehängt sind zwei vollständige Name Zoologie und Botanik. jaben in der Enslin schen in, Breitestr. 23, in derselben Handlung in Küͤstrin und in Ferd. Müller“ ; in Pommern.

/

Buchhandlung 11 * . 1 1 S8 Buchhandlung in

ö. e ——

; 12411 e Syulsvert auf C EUIIdDdL Let. Eine bedeutende, vollständig

gut arrondirte herrschaftliche Allodial-Besitzung i n

2 J.

zusammenhän

rf He ö

Gegend, 1 Meile von dei ussee, baaren Gefällen,

Forsten, soll Familien wegen in oder auch die einzelnen selbstständigen Rittergüter den festen Preisen von 65, 50⸗—, 402, 30- u Thlr. verkauft werden. Neelle Selbstkäufer, welche das Eine oder das Andere reflektiren, wollen ihr Adresse unter P' 9g gefäll. frankirt an das Königl. Comtoir nach Berlin gelangen lassen, woselbs

sitzer Anfangs Oktober é. eintrifft und sofort das here mittheilen wird.

irt elsigen? Intelli 611

Verkauf oder Vererbpachtung von Lan 263 6] gütern.

Es sollen entweder im Ganzen, einzeln oder in liebigen kleineren Parzellen, als sogenannte Bauerng rungen u. s. w., nach Wunsch der Interessenten ver kauft oder vererbpachtet werden:

Drei jetzt zusammengehörende Rittergüter von Circa S500 Morgen Aecker, Wiesen und Garten incl. 2600 Morgen gut bestandener Waldung, im Regierungsbe— zirk Marienwerder, zwischen Culm, Thorn, Blomberg und Graudenz, am rechten Ufer resp. 13 und * Meile von der Weichsel, ganz frei von Ueberschwemmung ge legen, durchgängig den schönsten Weizenboden enthal tend, mit einer ganz neu errichteten Brennerei zum täg— lichen Betriebe von 5 Wispel Erdtoffeln, Ziegelei, Kalkbruch und Torfstich, seit langer Zeit in nachhaltig hoher Kultur stehend, mit einem lebenden Inventario von circa 50900 Schafen, 170 Stück Nindvieh, 65 Pferden u. s. w., nebst hinlänglichen und in gutem Stande befindlichen Wirthschafts-Gebäuden versehen. Die Veräußerungs⸗Bedingungen sind so mäßig und

annehmbar gestellt, daß sowohl den Spekulanten als den weniger Bemittelten dadurch eine Gelegenheit zum Erwerbe sehr einträglicher Grundstücke geboten wird, und ist das Nähere darüber mündlich oder durch porto⸗ freie Briefe zu erfragen bei

L. Schwickart in Berlin, Linienstr. Nr. 151M.

17021 Meinen verehrlichen Herren Abnehmein erlaube ich mir hiermit ergebenst anzuzeigen, daß ich die dahier

unter der zitma A. Oppenheimer Sohr C Co. besielene Weinhandlung vn heute an als alleiniger Eigenthümer fortführe, und daß Herr J. Bach von Oberingel— heim gänzlich aus derselben ausgetreten und nicht

mehr berechtigt ist, auf meinen Namen und auf meine Firma Incassé und Aufträge Ac. aufzunehmen. Mein Circulair von heute wird uns. Herren Abnehmern das Nähere mittheilen.

Mainz, den 1. Sept. 1843. J. Oppenheimer, unter der Firma:

A. Oppenheimer Sohn C Co.

orte

zohnen, engli

. ägyptische

Berlin, nee;

.

81 J 2 eil. ö

ö, 9 tin. Besuch der Zollvereins Bevollmächtigten, 36 .

feldorf. Versammlung des zheinischen landwirthschafllichen Ver eins. Verein der Aerzte. Merseburg. Brüderschafts- Ordnung der hallischen Salzwirker. . .

Deutsche Bundesstaaten. Bavern. München. Hofnachrichten. Hannover. Hannover. Stille in der Stadt. Rückkehr des Kron⸗

i Lüneburg. Bewegung in der Stadt und im Lager. Kriegs⸗Uebungen. Knrhessen. Kassel. Ende der Kriegs Uebun gen. Baden. Karlsruhe. Reise des Großherzogs. Der von Gölersche Zweikampf 3

Nusßland und Polen. St. Petersburg. Kaiserliches Manifest und Tagesbefehl in Betreff des neugeborenen Großfürsten.

Frankreich. Paris. Aufenthalt des Herzogs und der Herzogin von Nemours in Loon. Minister-Beschluß in Bezug auf die Pyrenäen Gränze. Vermischtes.

Großbritanien und Irland. London. delsfreiheit und das Peelsche Ministerium. mittelländischen Meere.

Niederlande. Schreiben aus Mastricht. (Noch ein Wort über den Rücktritt des Finanz⸗Ministers; neue angebliche Finanzpläne; die Modi sication des Gerichtswesens.)

Spanien. Paris. Telegraphische Nachrichten aus Spanien. Briefe aus Madrid. (Blutige Händel bei den Wahlen in Valladolid und Zamora; die Bewegung in Saragossa; Espartero fordert angeblich zur Bildung einer Central-Junta auf und sendet Geld nach Barcelona; Ver— mischtes. und Paris. (Zwei Deputirte aus Barcclona kommen nach Madrid, um sich mit der Regierung zu berathen; Barcelona; das Pro nuncigmiento von Reus; Puicerda erklärt sich gegen die Central-Junta; das Pronuncigmiento von Saragossa; Vermischtes.)

Portugal. Schreiben aus Lissa bon. (Zurbano und die übrigen spa nischen Emigranten.) Griechenland. Athen.

eignisse.

Eisenbahnen. Stettin. Stettin Stargarder Bahn. Weimar. Thüringisch-sächsische Bahn. London. Schule für Lokomotiven-Füh . Brüssel. Eröffnung der Bahn nach dem Rhein.

Handels- und Börsen-Nachrichten. Berlin, K önigsberg, Stettin; Breslau und Magdeburg. Getraide-Verfehr. St. Petersburg. Talg. Riga. Leinsamen. Paris. Börse.

prinzen.

Die Agitationen für Han— Englische Seemacht im

Das Negierungsblatt über die neuesten Er

Königsstädtisches Theater. (Italienische Oper: Belisario; Debüt der Sgra. Nanzi.) Ein neues Lustspiel von Meck. Ausstellung des Kunst

* Neri Vereins.

Beilage. Inland. Liegnitz. Ufer⸗, Ward und Hegungs⸗Ordnung. Bonn. Aufblühen der Stadt. Erfurt. Fall eines Meteorsteins. Deutsche Bundesstaaten. Bavern. Nürnberg. Luftschifffahrt.

Württemberg. Tübingen. Merkwündger Rechtsfall. Aus dem

Hannoverschen. Finanz-Operationen. Baden. Karlsruhe.

Uhland. Grh. Hessen. Darm stadt. Gewerbebetrieb. Aus

dem Mecklenburgischen. Kriminalfall. Italien. Rom und

Bologng. Die aufrührerischen Banden. Turkei. Konstanti⸗

nopel. Manifest über die neue Organisirung der Armee. Die Ver—

handlungen über den Libanon nur von England und Frankreich fortge setzt. Vermischtes. Aegypten. Alexandrien. Rückkehr Artim

Bey's. Plan zur Anlegung einer Eisenbahn von Kahira nach Suez.

Vermischtes.

2 8 5 ö . 9 * 24 ( . Amtlicher Theil. Sans souci, den 3. Oktober. Seine Majestät der König sind nach Lüneburg gereist. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem Kaufmann und Spiegel- Fabrikanten Ludwig Albert Adolph Martini das Prädikat eines Hof-Lieferanten zu verleihen. Se. Königl. Hoheit der Prinz von Preußen, und Se. Königl. Hoheit der P⸗rinz Friedrich der Niederlande nach Lüneburg abgereist. Abgereist: Der Fürst Felix Lichnowsky, nach Frankfurt Oder. Se. Excellenz der General-Lieutenant und kommandirende Ge

5 ten

den

neral des 6ten Armee- Corps, Graf von Brandenburg, nach Breslau.

Der Kaiserl. russische Wirkliche Geheime Rath und Mitglied des Reichs Raths, Fürst Drucki- Lu becki, nach St. Petersburg.

Der Hof-Jägermeister, Graf von der Asseb ung, nach Meisdorf.

Stettin, 30. Sept. (B. N. d. D.) Anfangs dieser Woche hatte Stettin das Vergnügen, die Zoll-Konferenz- Mitglieder in sei nen Mauern zu sehen. Sie waren auf der Eisenbahn mit dem Morgenzuge von Berlin angekommen und kehrten mit dem Nachmit tagszuge dahin zurück. Die dazwischenliegende Zeit von 5 bis 5 Stunden wurde von ihnen zum Theil benutzt, um den Hafen, die Packhofs Gebäude und andere öffentliche Anstalten für den Handel unseres Orts zu besichtigen, der als Seeplatz noch immer der wich— tigste des Zoll-Vereins ist und anscheinend es fürs erste auch wohl bleiben wird.

Düsseldorf, 29. Sept. (D. 3.) Die heute Vormittags in den festlich und höchst sinnreich geschmückten Räumen des hiesigen Königlichen Gymnasiums stattgefundene General-Versammlung des rheinischen landwirthschaftlichen Vereins war ein schönes und erhe— bendes Fest, da aus allen Gegenden der Rheinprovinz Mitglieder des Vereins zur Begehung desselben hier eingetroffen waren und die damit verbundene Ausstellung landwirthschaftlicher Produkte und Ge— räthe glänzender und reichhaltiger geworden, als man erwarten konnte. Auch vom Seidenbau waren mannigfache Proben eingesandt worden, die hinlänglich darthun, daß die Versuche, die in dieser Beziehung in der Rheinprovinz gemacht wurden, als ganz befriedigend zu be— trachten sind, und zu der Hoffnung berechtigen, daß dieser Zweig des landwirthschaftlichen Gewerbfleißes durch zweckmäßige Anordnun gen gehoben und gewinngebende Ergebnisse herbeiführen könne.

Die Vorträge begannen gegen 10 Uhr in der Aula, wo— der Direktor der IV. Lokal-Abtheilung, Herr Graf von der Recke⸗Vol merstein J. aus Düsselthal, für den wegen Unwohlseins abwesenden Vereins-Präsidenten, Herrn Freiherrn Sun Carnap, das Präsidium übernommen hatte. Auf Veranlassung des Herrn Grafen von der Recke trug der General-Secretair, Herr von Noorden, die Uebersicht der Wirksamkeit des Vereins seit der letzten General-Versammlung vor, die manche schöne Ergebnisse hervorhob. Sodann folgten Be—= sprechungen über die Geschäftsführung, Rechnungs- Ablage 3c. Auch nahm Herr Direktor von Fellenberg das Wort, um Bericht zu erstat⸗ ten über die Beschlüsse der Kommission für die künftige Einrichtung der General-Versammlung; der desfalls gestellte Vorschlag wurde vor— läufig auf ein Jahr angenommen. Hierauf schritt man zu den Vor trägen, von denen mehrere die gespannteste Aufmerksamkeit aller An— wesenden in Anspruch nahmen. Schließlich wurde über den nächst⸗ jährigen Versammlungs-Ort abgestimmt. Es waren zwei Orte, Kleve und Bonn, in Vorschlag gebracht, und entschied die Stimmen-Mehr⸗ heit für Bonn.

Düsseldorf, J. Okt. Gestern versammelte sich hier eine große Anzahl von Aerzten aus der Umgegend, um die Bildung eines Ver— eins der Aerzte des Regierungs-Bezirks, welche bereits vor mehreren Monaten in Vorschlag gebracht war, näher zu besprechen. Man kam überein, daß der Verein jährlich zweimal, im Mai und im September, zu Düsseldorf zusammenkommen solle. Es wurde ein Ausschuß von 5 Mitgliedern zur Entwerfung der Statuten gewählt, welche in der nächsten Vereinigung vorgelegt und berathen werden sollen.

Merseburg, 30. Sept. Das Königl. niedersächsisch⸗thüring sche Ober-Berg⸗-Amt zu Halle bringt in ünserem heutigen Amts blatte, einem Reskripte des Herrn Finanz⸗Ministers Excellenz vom September d. J. zufolge, die den Salzwirkern bei der landesherr

lichen und pfännerschaftlichen Saline daselbst von Sr. Majestät dem

Oktober

Könige ertheilte

1843.

Könige e und Allerhöchsteigenhändig vollzogene neue Brüder⸗ schafts-Ordnung vom 25. August d. J. zür öffentlichen Kenntniß.

Ausland. Deutsche Bundesstaaten.

* (

Bayern. München, 29. Sept. (A. 3.) Ihre Majestät die Kaiserin Mutter von Oesterreich kam diesen Vormittag in Gesell⸗ schaft Ihrer Königl. Hoheit der Herzogin von Leuchtenberg und de⸗ ren Tochter, der Herzogin von Braganza Majestät, in unsere Stadt, besah, mehrere Kunstbauten, Institute und Sammlungen (unter ande⸗ ren die der Brüder Boisserse) und kehrte gegen Ahend wieder nach Ismaning zurück. In den jüngsten Tagen haben Se. Majestät der König den Architekten Hetsch in Kopenhagen, den Bildhauer Pampaloni in Florenz und den Bau-Direktor Hübsch in Karlsruhe zu Ehren -Mitgliedern der Akademie der bildenden Künste ernannt.

Ein heute erschienenes Regierungsblatt bringt zwei Be⸗ kanntmachungen, die erste: „die praktische Prüfung für den Staats⸗ baudienst im Jahre 18163“, die andere: „die Einrichtung des Lotto⸗ wesens“ betreffend.

Hannover. * Hannover, 29. Sept. Unsere Stadt ist seit der Abreise des Königs nach dem Lager wie ausgestorben. Wir wußten zwar ohnedies, daß in unserer weder durch Gewerbfleiß noch großen Handelsverkehr belebten Stadt alles Leben vom Hofe aus⸗ geht; so augenfällig, wie in diesen letzten Tagen, ist es uns aber noch bei keiner früheren Gelegenheit geworden. Sehr natürlich ist es unter diesen Umständen, daß alle Blicke nach dem bevorzugten Lüneburg gerichtet sind, und daß man in allen öffentlichen irn schaften von nichts Anderem sprechen hört, als von dem lüneburger Lager. Die Berichte, welche die Zeitungen von der Theuerung und der Ueberfüllung aller Wohnungen gebracht haben, sollen nach der Aussage von Männern, die wenigstens genau unterrichtet sein können, sehr übertrieben sein. Die Preise mit Ausnahme der Wohnungs⸗ Miethen sind in Lüneburg selbst wenig erhöht, und wer keine allzu hohen Ansprüche macht, kann noch Wohnungen in Menge haben. Der Kronprinz nebst seiner Gemahlin wird übrigens in den nächsten Tagen von Altenburg zurückerwartet, und mit ihm wird, wie wir hoffen, wenigstens einige Bewegung in unsere verödete Mauern zu⸗ rückkehren, zumal da im Schlosse zu Herrenhausen für die ersten Tage des nächsten Monats hohe Besuche angekündigt sind.

Lüneburg, 29. Sept. (Hamb. Korresp.) In unsere sonst nicht sehr lebhafte Stadt ist ein Leben gekommen, seit der Hof mit seinem Glanze hier ist, daß man vor lauter Sehenswürdigkeiten kaum zu sich selbst kommen kann. Am meisten aber ist dieses rege Leben auf dem Marktplatze, wo das Königl. Schloß ist und auch sehr viele fürstliche Personen wohnen, zu bemerken. Das Fahren mit glänzenden Equipagen nimmt kein Ende, weil die Fürsten Besuche empfangen und machen. Der König sieht täglich eine große Menge Fremde bei sich zur Tafel. Die Großherzoge von Oldenburg und Mecklenburg und der Herzog von Braunschweig haben sämmtlich ihr Küchen- Personal bei sich und geben täglich Feste. Der kommandi— rende General von Halkett und der Landgraf Wilhelm zu Hessen halten täglich Tafel von 40 Gedecken. Außerdem ist hier noch ein Fest-Comitèé ernannt, das in einem hiesigen großen Saale auf Kosten des Königs täglich an 150 Personen bewirthet. Die ein- für alle— mal Geladenen sind die fremden Offiziere, die sich hier aufhalten, um den hiesigen Manövern mit beizuwohnen.

Am Montag war große Cour bei den Allerhöchsten Herrschaften. Glänzende Uniformen fast aller civilistrten Staaten wogten auf den Straßen. Besonderes Aufsehen machten die neuen Uniformen der Preu— ßen, mit Pickelhauben, erinnernd an eine schöne poetische Vorzeit Deutschlands. Dienstag saß der König, trotz seines Alters und eines kleinen Unwohlseins, das ihn an diesem Tage befallen hatte, rüstig zu Pferde und machte das ganze bedeutend anstrengende Corps-⸗Ma— növer mit. Man bewunderte die schöne kräftige Haltung der Truppen und das schöne übereinstimmende Wirken der Corps aus den verschiedenen Ländern. Der Herzog von Braun

ne men,

Königsstädtisches Theater.

Italienische Oper. Belisario. Debüt der Sgra. Ranzi.

Als dritte italienische Oper in dieser Saison hörten wir am 2. Okto—⸗ ber „Belisario“, von D onizetti, 1835 für den Karneval von Venedig tomponirt und als sein damaliges „Meisterstück“ seitdem auf alle Bühnen sibWergegangen. In der That hat Donizetti sich in keinem anderen seiner sprischen Diamen, bis auf diese Stunde noch, so rein zu erhalten gewußt 3 so 4uf ein edleres Gefühl hinzuwirken gesucht, als im Velisar. Namentlich enthalt der zweite Alt Nummern von Äntensiver Schönheit; für , der Vater⸗ und Kindesliebe ist dort ein wahrhaft rührender Accent, getroffen, und das Duett zwischen dem geblendeten Feldherrn und einer Tachter in der Bergschlucht, die' Sonne inmitten cincs melodischen Sie nne stunmers, wirt herzerhebend. Hier haben wir in Tönen die schönste vin . ,,. in die Gegenwart gerückt. Selbst Solche, die an absolutes, . usitgenre nun einmal keinen Gefallen sinden, weil dadurch lein dulften doch urn nul ein höchst bedingtes Schönheits- Gesetz erfüllt wird, ,, Ter Stelle I degli oechi che perdei, iu mi sei pin Strahl“) ihre . bist du meinem Heizen, als des Auges heller schen Generalissimm unt schlie ze. Das Kampfduett zwischen dem oströmi⸗ ben Nerv fühlt, ein n n ahi ist zwar, wenn man der Gestaltung auf tanern, reißt äber . hllang des berühmten Männerduos in den Puri⸗ Abtonung fort. In 9 ö dieses, durch die muhhige und ritterliche Donizetti auch Talent zur Dec uwdision Belisar 8 Cerstes Finale) verräth 5 6 686 amation des Hochtragischen. Das Centrum seines . die Wollust des Schmerzes“ in feinen Zuhörern zu er regen, ist das Terzett im dritten Alt zwischen Alamir Irene und Belisar der dann, wie Cid, noch im Sterben eine Schla nn ö .

Der Vorstellung gebührt wiederum alles Lob. S inora Ersilia Ranzi, welche als Antonina debütirte, erwarb sich . 6 n Beifall durch den feurigen glänzenden Vortrag, womit sie ihre ne in 6 Hinsicht die ee ge der Oper, durchzuführen und das Ganek gu 16 wußte. Ihre Stimme wirkt weniger durch Kraft und don nan durch eine ganz eigenthümliche Schärse, die aber keinesweges einen unangenehmen

Eindruck macht. Wenn auch nicht frei von Manier wozu wir beson— ders das fast, fortwährende Beben der Töne rechnen ist sie doch eine gute Sängerin zu nennen und als Bravoursängerin ganz an ihrer Stelle, was sich vielleicht noch mehr in anderen Rollen herausstellen wird, wo sie nicht so viele Scollas zu vermeiden haben wird, wie als Antonina, und die Rachearie (, O desio della vendetta,“ „Ja nur Rache sei mein Stre— ben“) durch und durch auf gewaltige Stimmmittel berechnet, und die Scene an der Bahre des gestorbenen Gatten („Egli e spento, e del perdang“ „Ha, entflohn, entflohn sein Leben“) mit Schwierigkeiten ver= knüpft ist, die ganz zu bewältigen manchen Sängerinnen nicht gegeben sein möchte. Das Spiel der für Charakterrollen auch durch ihr Aeußeres geeigneten Künstlerin war edel und hielt sich bis zum Schluß hin, wo Belisar ohne einen Segen für das Weib, das ihn verrathen, hinüber geht und dieses die Eumeniden heranrauschen hört, auf dem Kothurn. Sie wurde mehrmal gerufen. Ihr Erfolg scheint gesichert.

Die Signora Giovannina Peccorini, als dritte erste Sängerin en gagirt, hatten wir, da sie die bedeutende Partie der Irene sang, diesmal näher kennen zu lernen Anlaß. Eine anmuthige Erscheinung; weiche, sanfte, gemüthliche Züge, die des Ausdrucks erhöhter Leidenschaft nicht fähig zu sein scheinen. Sie ist im Besitz einer lieblichen, reinen Stimme, von nicht starkem, aber sehr angenehmen AÄlange; dabei trägt sie recht graziös vor, so daß man ihr, bei der stillen Sittigkeit ihres Wesens, gern Beifall zollt. Dieser blieb auch nicht aus, und wenn nach dem ersten Aft und am Schluß der Oper Alle gerufen wurden, so hat sie ihren Antheil an dieser Ehre ver—= dient. Größere Innigleit und Seelenwärme in Gesang und Spiel zu ent wickeln, 2. die Aufgabe zu sein, deren Lösung sich die junge Künstlerin tellen muß.

; Belisar ist und bleibt eine der dankbarsten Glanzpartieen für Barv⸗ tonisten. Das Höchste, was in dieser Richtung kunstgemäß zu bieten ist, erreicht wohl Schober in Wien, dessen gewaltige Stimme der Kraft des Nordens den Schmelz des Südens in wunderbarer Harmonie eint. Auch Sgr. Capit ini leistete als solcher recht sehr Erfreuliches, zeigte, daß er seine Fülle auch zu mäßigen wisse, und trug durchweg das einige zum Gelingen des Ganzen bei. Der heroische Vortrag des ersten Duetts (A6

dur) und die Gefühls-Entwickelung im Terzett des dritten Akts erwarben ihm die Acclamationen der Versammlung.

Herr Stella als Alamiro sammelte neue Lorbeern. Ein reineres Tönegold, als aus der Brust dieses Sängers ans Licht gefördert wird, legte Apoll nicht oft in die Kehlen Solcher, die er zu seinen Priestern berufen. Möge er damit nur nicht allzu verschwenderisch umgehen, möge er, um eine alltägliche Phrase zu gebrauchen, des Guten nicht allzu viel thun wollen! Vortrefflich, ja meisterhaft trug er im zweiten Akt gleich nach der Introduc⸗ tion in c-moll das Larghetto in ascdur Takt „X si iremendo annunzio“ und das darauf folgende, in den Uebergängen für jede andere Stimme be—= denkliche Allegro vivace * Takt „Trema Bisanzio“ vor. Er wurde für diese berühmte Nummer durch sofortigen Hervorruf belohnt. Ueberhaupt er- kennt das Publikum seine Leistungen an, und von Vorstellung zu Vorstellung steigt er in der Gunst desselben. Wir können der Direction für diese Acqui⸗ sition nur Dank wissen und wünschen, jeder Musiffreund möge sich ja bald den Genuß verschaffen, diesen ausgezeichneten Künstler, der allein schon zum Besuch der italienischen Oper anzureizen im Stande wäre, zu hören.

Dem Kaiser Justinian (durch Herrn Bien vertreten) ist keine beson⸗= dere Rolle angewiesen, beinahe wie im Schenk schen Trauerspiel, dessen Gange Salvator Cammerano Schritt vor Schritt gefolgt ist. Auch dieses sein Libretto verunstaltet sein Vorbild und ist nicht weniger leblos, als beinahe alle übrigen neueren, im reifrocknen Styl Alfieri's verfaßten lvrischen Tragödien der Italiener. Die 1 ward, wenn wir uns recht entsinnen, von Hähnel, dem Bruder der ängerin, verfaßt.

. Die übrigen Rollen sind von keiner Bedeutung. Die Chöre, römischer, dort in scythischer Färbung, waren gut gehalten. ; wurde durch den Kapellnieister Herrn Buzzola (den als Komponisten kennen lernen werden, da er zu einer

feier unseres Allergnädigsten Königs zur .

—— Fe 4 vom . s.

at) recht sicher geleitet. Uebrigens ver n, , der i,, en,, earbeitet ist, das ebenwohl un . 1 23 2 Opera zerĩa- er oica paßt, wie sehr ; die