1843 / 125 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

f. iedri zu verbinden, und we⸗ nahe und fernere, hoch und niedrig gelegene z

lle dies . in den L derjenigen ast Haupttheile dieser Abfindungen in den Lagen der r. 2 =/ welche bisher den Kern der Wirthschaft

Grundstii

r so wird ein Haupt⸗Augenmerk darauf gerichtet werden, den

Wiesenbesitzern einen möglichst entsprechenden Theil ihrer Enge. gungen in Wiesenwachs anzuweisen; dem, welcher nur ein Einziges Grundstück besitzt, möglichst ein zusammenhängendes von nämlicher Kulturart und Lage wiederzugeben; bestandene Forstgründe ihren Be— sitzern zu erhalten; in Theile der Feldmark, die vorzugsweise BVeschã⸗ digungen durch Fluthen n Honigthau u. ᷓ. w. ausgesetzt sein möchten, feinen, der nicht bisher seine sämmtlichen Ländereien darin besaß, mit seinen ganzen Abfindungen zu lagern, obgleich die Gefahr solcher Be⸗ schädigüngen bei der Werthschätzung der Grundstücke in Betracht kommt. ö . ö.

Jeder Theilnehmer wird mit seinen Wünschen und Anträgen auch rücksichtlich der Planlagen gehört und darf vertrauen, daß seine wirth⸗ schaftlichen Verhältnisse, und Bedürfnisse die sorgfältigste Erwägung und die möglichste Berücksichtigung finden werden.

Der allen Theilnehmern hiernächst vorzulegende Separations Plan entwickelt die Grundsätze, auf welchen die Vorschläge der Spe⸗ zial-⸗Kommission beruhen.

Es ist zu erwarten, daß, wie in anderen Gegenden so auch hier, nach ausgeführter neuer Eintheilung der Feldmarken viele Theilneh mer, wenigstens bei dem nächsten Neubau, auf die Haupttheile ihrer neuen Grundstücke ausbauen und dadurch ihre Vortheile aus der Spezial-Separation vermehren, der Gefahr der Feuersbrünste in den engzusammengebauten Dörfern sich entziehen, sich größere nähere Gärten und zweckmäßigere Düngstätten verschaffen, die erforderliche Anzahl von Zugpferden noch vermindern oder diese ganz oder theil weise durch Ochsen und Kühe ersetzen und das Futter der Gespanne im Felde sich ersparen werden. Auch hierauf wird bei dem Entwurf der Separations-Pläne Rücksicht genommen.“

Ausland. Deutsche Bundesstaaten.

Bayern. Bamberg, 29. Okt. (JF. M.) Gestern lief nach⸗ stehendes Allergnädigstes Handschreiben Sr. Majestät des Königs ein:

„Mein Herr Domprobst Freiherr von Lerchenfeld! Ich habe Ihr Schreiben vom 19ten d. M. empfangen, die Anzeige von dem Ableben Ihres geliebten Bruders, des Staats-Ministers und Meines Gesandten am Bundestage, Freiherrn von Lerchenfeld, enthaltend. Ich verliere an dem Veräwigten nicht nur einen Meiner getreuesten Diener, so wie durch lange Erfahrungen geprüften ausgezeichneten Staatsmann, sondern auch einen Mir persönlich mit Wärme anhäng lichen. Mit der aufrichtigen Theilnahme an Ihrer persönlichen Trauer über diesen herben Verlust verbinde Ich die Versicherung des ganzen Wohlwollens, mit welchem Ich bin

Ihr wohlgewogener König Ludwig. München, den 25. Oktober 1843.“

Aus Franken, im Okt. (K. 3.) Seit meinem letzten Be⸗ richte sind die Getraide⸗Preise an unseren Schrannen nicht nnbedeu— tend in die Höhe gegangen. Dieses anhaltende Steigen bei der diesjährigen gesegneten Aerndte erklärt sich einestheils aus dem Mangel aller alten Vorräthe, anderentheils aus der starken Ausfuhr. Das unterfränkische Getraide wird gegenwärtig nicht allein nach dem Rhein, sondern auch stromaufwärts und mittelst des Kanals bis Nürnberg verführt, daher der hohe Stand der würzburger Schranue, Indeß ist ein Rückgang zu erwarten, wenn mit Beendigung der Feldarbeiten und dem Herannahen des hier Land üblichen Zins-Zahlungs-Termins (Martini) die Zuführen vom Lande reichlicher werden. In Alt-⸗Bayern stehen die Preise noch höher als bei uns, was um so auffallender erscheint, als dort auch die vorjährige Aerndte zu den besseren gehörte. Die öffentliche Stimme bezeichnet häufig den Wucher als die Ursache der Theurung. Unter diesen Verhältnissen sollen die münchener Bier— brauer den Beschluß gefaßt haben, ihren Bedarf an Gerste aus Ungarn zu beziehen. Wie groß dieser ist, geht schon daraus hervor, daß ein einziger der dortigen Brauer an 190,000 Fl., viele nicht unter 20,00 Fl. für Malz⸗Aufschlag jährlich an den Staat entrichten.

Württemberg. Stuttgart, 25. Okt. (S. M.) Mit An—

fang Augusts d. J. hat die hiesige Kinder⸗Heilanstalt das erste Jahr ihres Bestehens zurückgelegt. Sie wurde den 9. August 1842 er—

öffnet, und die Zahl der von da an bis zum letzten Juli 1843 in die Anstalt aufgenommenen kranken Kinder beträgt 54, 36 Knaben und 18 Mädchen, in einem Alter von 2 bis zu 16 Jahren. Von diesen wurden als geheilt oder gebessert entlassen 41, als unheilbar 2, starben 3, und blieben am 1. August 1843 in Verpflegung 8. Neununddreißig gehörten Stuttgart, die übrigen fünsßehn anderen inländischen Gemeinden an. Gegen vollen 3. (8 Il. monatlich) wurden aufgenommen 21, gegen mehr oder weniger ermäßigten Er⸗ satz 10, unentgeltlich 23; letztere waren sämmtlich Stadtangehörige. Die Einnahmsquellen bildeten die in Folge öffentlichen Aufrufs ein gegangenen freiwilligen Beiträge, so wie die auf den Vorschlag des Comité's zur Erbauung eines Leichenhauses, nachdem die Ausführung desselben unterblieben, von den resp. Kontribuenten auf die Kinder⸗ Heilanstalt übermachten Leichenhaus- Beiträge; ferner der Erlös aus einer zu Gunsten der Anstalt ausgeführten Lotterie, und endlich die Kostgelder der gegen vollen oder ermäßigten Ersatz aufgenommenen Kinder. Die Gesammtsumme der Einnahmen betrug 6933 Fl. 18 Kr., die der Ausgaben 2095 Fl. 53 Kr. (wovon 656 Fl. auf die Kosten der ersten Einrichtung des Hauses kamen). Der Ueberschuß

der Einnahmen über die Ausgaben erlaubte, einen Kapital⸗Fonds

von 1800 Fl. anzulegen.

Stuttgart, 29. Okt. Der Ausschuß des Vereins der Buch händler zu Stuttgart macht heute im Schwäbischen Merkur die Namen der Mitglieder bekannt, aus denen das durch freie Wahl gebildete buchhändlerische Schiedsgericht für 1813 11 zusammen gesetzt ist.

Baden. Karlsruhe, 26. Okt. (S. M.) Unter ziemlich ungün stigen Umständen eröffnet sich nunmehr auch bei uns die Weinlese. Nach⸗ dem es in letzter Woche einige Tage empfindlich kalt gewesen, herrscht seitdem Regen und Wind. In Aussicht auf die geringe Qualität fängt der alte Wein wieder etwas im Preis zu steigen an. In den übrigen Produkten herrscht die seitherige Theuerung fort, Dem Ver nehmen nach werden die Stände längstens auf Ende November ein— berufen werden. Ueber die Neckar-Mainbahn dauern die Verhand lungen für die badische Strecke noch fort; vielleicht werden von Mannheim und Heidelberg aus Zweig⸗-Bahnen, Die sich gegen die Gränze hin vereinigen, gebildet werden. Der verstorbene Geh. Hofrath, Gartendirektor Zeyher zu Schwetzingen hat dieser Stadt-Gemeinde eine Schenkung von 17,492 Fl. 35 Kr. behufs der Exrichtung einer Kleinkinder-Bewahr-Anstalt und einer Gewerbschule gemacht. Diese wohlthätige Stiftung hat die Staats-Genehmigung erhalten.

Koöonstanz, 24. Okt. (Seebl.) Der in der Nacht vom 18ten auf den 19ten d. M. eingetretene Frost, dem noch eine stärkere Kälte vom 19ten auf den 20sten folgte, hat die Frucht des Weinstocks so sehr angegriffen, daß ein weiteres Wachsthum unmöglich erscheint, weshalb die Weinlese seit gestern allgemein begonnen hat, aber nach Menge und Beschaffenheit schlimmer ausfallen wird, als dies seit Mannsgedenken der Fall war.

Kurhessen. Kassel, 29. Okt. (K. A. 3.) In der vor gesttigen Sitzung der Stände -Versammlung berichtete Herr von Baumbach der 3te ferner über das Gesetz zur Verhütung der Forst frevel, welches hierauf revidirt und in geheimer Abstimmung mit 25 gegen 16 Stimmen angenommen wurde. (Nach S. 1. sind alle die⸗ jenigen, welche Holz, mit Ausnahme des Leseholzes oder Lohrinde, außerhalb des Wohnortes transportiren, gehalten, den rechtmäßigen Erwerb, und in dem Falle, wenn sie das aus Staatswaldungen ge⸗ gen die im 5. 4 des Gesetzes vom 24. Juni 1840 bestimmte Taxe bezogene Holz ganz oder theilweise veräußern, daß sie dasselbe ent weder erspart oder durch andere rechtmäßig erworbene Brennstoffe er— setzt haben, gehörig nachzuweisen durch eine gemeinschaftlich mit, dem Ortsvorstande von dem administrirenden Staats- oder Privatförster oder dem Wald-Eigenthümer unentgeldlich auszustellende Bescheini⸗ gung, welche jedoch bei Transporten aus öffentlich en Magazinen nur vom Magazins-Eigenthümer oder Verwalter ausgestellt zu sein braucht. Nach §. 2 genügt bei Abfuhr des Holzes und der Lohrinde aus dem Walde in den Wohnort des Eigenthümers der vom Förster oder der Gemeinde- Behörde, oder dem Wald-Eigenthümer ertheilte Nummernzettel. Der §. 3 bestimmt, daß hinsichtlich des Holzes und der Lohrinde, welche aus dem Auslande eingeführt worden, die von einer auswärtigen Behörde oder dem Orts Vorstande der auf dem Wege von der Gränzé zuerst berührten inländischen Gemeinde, oder dem Erheber der ersten Wegegeld⸗ oder Zollstätte ausgestellte Be scheinigung, daß der Transport aus dem Auslande gekommen sei, ge⸗ nüge. Nach §. 4 müssen die Bescheinigungen dem AufsichtsPersonal

auf Verlangen vorgezeigt werden, deren Mangel neben einer von den Forststrafgerichten zu erkennenden Strafe von 1 bis 5 Thalern die Confiscation des transportirten Holzes oder der Lohrinde nach sich zieht, vorbehaltlich der Ansprüche des rechtmäßigen Eigenthümers und der wegen eines etwa begangenen Forstfrevels eintretenden besonderen Strafe. Wird die Bescheinigung binnen 8 Tagen nachgebracht, so bewendet es bei einer Ordnungsstrafe von 5 bis 15 Sgr. und dem Ersatz der etwaigen Kosten.)

Großherzogthum Hessen. Aus Darmstadt, 27. Okt. (L. 3.) Auf die in Kurzem in Alzey beginnenden Assisen des gegen— wärtigen Quartals ist man ungemein gespannt, da die Angelegenheit des Muttermörders Peter Fuhrmann aus Büdesheim, schon vor den letzten Assisen in Mainz verhandelt, wegen hier vorgekommener Kom— petenz-Ueberschreitungen des Gerichtshofes, in Alzey zur neuen Be⸗ handlung kommen wird. Dieser Kriminalfall, der schon an und für sich außerordentlich schwierig und interessant ist, sieht sich durch den Spruch des Cassations Hofes, der die mainzer Verhandlungen umwarf, eine jetzt noch um Vieles erhöhte Theilnahme zugewendet. Das Ministerium hat vor mehreren Monaten eine Weisung an die Buch⸗ händler im Großherzogthum erlassen, worin bestimmt wird, welches Format diejenigen Schriften haben sollen, welche nach dem Bundes⸗ Gesetz bei Uebersteigung von zwanzig Druckbogen censurfrei sind. Dem Vernehmen nach haben die hiesigen Buchhändler diese Verfü gung, als die Gränzen der administrativen Gewalt überschreitend, angefochten.

Oesterreichische Monarchie.

7 Teplitz, 22. Okt. Ein kürzlich an die Vorsteher der grö ßeren Dominien in hiesiger Gegend gelangtes Cirkular der böhmischen Landes-Regierung macht auf den in Anregung gekommenen Umstand aufmerksam, daß, auch abgesehen von dem vorjährigen Nothstande, bei dem Bauernstande eine bedeutende Einschuldung der Besitzungen, so daß deren reeller Werth fast ganz erschöpft ist, zu bemerken sei, und die Verarmung des Landmannes immer mehr überhand nehme. Selbst in der vertröstenden Hoffnung, daß dies nicht so ganz allge⸗ mein der Fall sein dürfte, so sei der Gegenstand doch immerhin von solcher Wichtigkeit, daß derselbe einer näheren Aufmerksamkeit unter zogen werden müsse. Die Kreishauptleute wurden daher aufgefordert, die verläßlichsten Ober-Beamten an verschiedenen Punkten Les Kreises hierüber zur Berathung zu ziehen, die Grund-Ursachen dieses Uebels möglichst genau zu erforschen und die geeigneten Abhülfsmittel noch im Laufe dieses Jahres in Antrag zu bringen.

Üussland und Polen.

St. Petersburg, 26. Okt. Durch einen Tagesbefehl vom 22sten d. M. hat Se. Majestät eine große Anzahl von Beförderun gen unter dem höheren Militair vorgenommen; es besinden sich darun ter über 30 Ernennungen zu Generalen der Infanterie, der Kavalle⸗ rie, der Artillerie und des Geniewesens.

Der beim Kriegs -Minister für besondere Aufträge angestellte Oberst Danilewsky ist zum General- Konsul in Serbien ernannt worden.

. .

Paris, 27. Okt. Der Herzog von Aumale soll damit beauf tragt sein, auf seiner Reise durch das Königreich beider Sicilien sich auch nach Palermo zu begeben, um dort der Ausgrabung der irdischen Ueberreste seines Oheims, des Grafen von Beaujolais, und ihrer Einschiffung auf einem französischen Fahrzeuge beizuwohnen. Es soll nächstens ein Schiff von Toulon nach Palermo abgehen, um dort

den Sarg des Bruders Ludwig Philipp's in Empfang zu nehmen.

Herr Guizot hatte in Folge energischer Reclamationen des Herrn Cunin-Gridaine eine Note an die belgische Regierung erlassen, worin er gegen die Einfuhr von englischem Leinengarn über Belgien prote stirt. Dem Vernehmen nach hat nun das belgische Ministerium ge antwortet, daß diese Art der Einführung nie von der Regierung gebilligt worden sei, und daß man sehr strenge Befehle nach dei Gränze abgesendet habe, um zu verhüten, daß dergleichen Betrüge reien in Zukunft sich wieder erneuern könnten. ö .

Obgleich Herr Thiers hat verbreiten lassen, seine Rückkehr nach Paris stehe mit der Politik in gar keiner Beziehung, so will man doch behaupten, die Besorgniß, daß Marschall Soult plötzlich sich von seinem Ministerposten zurückziehen möchte, habe ihn nach der Hauptstadt zurückgeführt; in dieser Meinung findet man sich dadurch bestärkt, daß er seit seinem Eintreffen hierselbst den Marschall Soult, mit dem er sich jetzt sehr gut zu stehen scheint, bereits zwei- bis drei mal besucht hat.

arten nun einen festen Anhaltspunkt zu haben, bedarf es der Gabe, das eigenthümliche innere Wesen jener einzelnen darunter erfassen zu können: denn dadurch ist der Faden gefunden, welcher in dem anscheinenden Sprach— Labyrinth sicher schützt. Daß der Herausgeber diese Gabe besitzt, hat er durch die That bewiesen. Dem anerkennenden Urtheile, welches Professor Grimm, gewiß der kompetenteste Richter in dieser Angelegenheit, uͤber das von Firmenich bisher Gelieferte bekanntlich fällte, stimmen wir bei, können jedoch nicht umhin, auf einen Mangel des Werkes hinzudeuten, obgleich wir wohl einsehen, daß die Beseitigung desselben, der Natur oder Sache nach, schwerlich je gelingen wird und am allerwenigsten in der Macht eines einzelnen Gelehrten steht.

Wie viele Sorgfalt nämlich auch angewandt worden ist, die mundart⸗ lichen Laute genau zu bezeichnen, so ist es doch im Grunde unmöglich, dies so zu treffen, daß jeder Deutsche befähigt werde, die Worte genau auszu Prechen, wie sie in den betreffenden Gegenden ausgesprochen werden. Wir führten bereits an, daß jene Laute durch das Organ bedingt sind, und zwar in . Maße, daß sie selbst dann nicht nachgemacht werden könnten, wenn vorgesprochen, würden. Ein Stamm-Oesterreicher oder Schweizer i ö nicht im Stande sein, die westphälische Mundart hervorzu⸗

ürlich ist es demnach auch unmöglich, Tonzeichen für diese

verschiedenen Laute 4 unn ; r di j zu erfinden. Die S 5. auch noch verwilner 6. en. Die Sache würde dadurch vielleicht

Wie sehr s. ö 2 6 tes in, zu wünschen wäre, wenn eine alle Mundarten

die erstaunlich ib ung aufgefunden würde, so wird doch Jeder, der e, a, w. . h b gf i e der verschiedenat ligen Laute, namentlich sliegt. Zugleich wum e Te l nend dieser Wunsch der Möglichkeit voraus— Ende wohl gar dahin gelangil l Ihr dewäagte lusgae srin, ba mgh an

arten gar nicht mehr ier neren e n ite Gegenden ihre Mund⸗

Die Hauptordnung des Fi ö . allein auch in ef! a a nf chen Werkes ist die geographische;

; ; aaren sich die Mund s ĩ ,,, geschlossen, oberdemnjch Mar. i ie r fich en Mundarten ein⸗ ,

eißen es waren, welche sich in jener Gegend a auern aus

. ud ansiedelnd niederließ Es beginnt mit den nordfriesischen Inseln So .

würdigsten Vertretern der nero ig en . . den in diesen Mundarten am xreinsten erhalten hat. Dann geht es . Proben mittheilend, auf die ostfriesischen über. Von den G nn fe. werden Proben in den holländischen und flamändischen Mundarten . chen. Sodann kommen eigentlich die niederfächsischen Mundarten an die Reihe Im Ganzen sind bis jetzt 62 Mundarten aufgenommen. Schon nach Prü- sung dieser laͤßt sich mit Bestimmthest aussprechen, kein? Sprache halte,

was Laut- und Wort -Neichthum betrisst, die Probe mit dem germanischen Sprach stamme aus.

Als Probe der Mundart der Uckermark wollen wir die nachfolgende Volks-Romanze einweben ein wahrhaft kostbares Gedicht, worauf jeder Brandenburger stolz sein muß:

„Du drögst!) de ganze Mahrk.“ Ehn Ukamarler will ick sin, De Sat“) is trü un stahrk, Ehn Ukamarker drohg ehs ganz De Brannenborger Mahrk. Dat steit ock in de Weltgeschicht Vand' Ukamahrk allehn: „De Fürscht wurd hia up Händ'n droagt.“ Dat bliwt uns Earensteen. Ehs ?) har'n de Psés)mma'n so in'n Gluhp é) Sich Prenzlow togelegt; Doa kamm de jahste *) Friederich Uht' Zollersche Geschlecht Ganz hehmlich heä van Angermünn Bie Nacht un Neäbel 'ran, Doa steäk'n se up'n Steanbarg *) Em hoch en Stéarn an. Dit was dat trüe Tecken?) em: „Nu komm, wi passen up!“ Doch was doa bie de Woatapohrt?) Veal Sump de üka “) 'rup, Un Brera!“) un Faschienen blos, De deehnten nu as Steg; . Mien Landskind huckt'n Mahrgroaf up, Un wehs em so d'n Weg. Ehs wull he sinlen met de Last Vand' Rüstung goar to stahrk Déa scäd' de Mahrgrsaf: „stoah jo fast,ů“) Du drögst de ganze Mahrk!“ Dit gaw em werra n?) frischen Muth He weit!“) jo, wat he drögt; Un ball ging't los, dat trüe Volk

Dat fund sich glieck to recht:

„Hia! *) Brannenborg! hia Brannenborg! Wi holl'n 't met de Mahrk!““

De Pommer ging doarup adchehs,

Un wi sind trü und stahrk.

Das Publikum darf sich überzeugt halten, daß das Buch von ähnlichen interessanten LZiedern, Legenden, Sagen u. s. w. eine wahre Fundgrube ist, und in dieser Rücksicht und wegen der Stoff⸗-Mannichfaltigkeit auch als ein schönes Volksbuch warm empfohlen zu werden verdient. u.

Kunst⸗Notizen.

Berlin, 1. Nov. Einem uns aus Paris zugegangenen Privatschrei— ben eninehmen wir Folgendes:

„Die berühmte spanische Sängerin, Donna Monte Negra, welche bei Anwesenheit der Königin von England in Frankreich in den auf Schloß Eu stattgefundenen Hof-Konzerten mitgewirkt hat, und alle Anwesenden zu einem solchen Enthusigsmus hinriß, daß einige Kunstkenner ihren Gesang noch weit über den der Malibran setzen wollen, ist seitdem für Mailand und Wien en= gagirt worden, wird aber vor ihrer Abreise nach Italien erst noch einen Ausflug nach Berlin machen. Da schon so viele Künstler von europäischem Rufe, zu letzt unser Rubini, auf der dortigen Königstädtischen Bühne gastirt haben, so würde letztere gewiß in ihrem eigtnen und im Interesse des Publikums han— deln, wenn sie jene Sängerin (welche, beilciusig gesagt, einer sehr hochge— stellten, aus ihrem Vatérlande veririebenen Familie angehört) zu einem Gastspiele bewegen wollte. Gewiß werden ihre Leistungen in Berlin die nämliche Sensalion erregen wie hier in Paris.“

Die Konzert-Saison belebt sich. Zu den bereits öffentlich angekün—⸗ digten Konzerien wird ein anderes kommen, veranstaltet von Mad. Nonzi— Debegnis. Diese Sängerin, welche ihre theatralische Laufbahn auf den ersten Bühnen Italiens (z. B. S. Carlo, Scala u. s. w.) mit Glück ver— folgte und für welche Donizetti und Mercadante einen großen Theil ihrer Opern geschrieben haben, befindet sich, auf der Reise hach Nußland be— griffen, gegenwärtig hier, und wir hoffen und wünschen, daß sie durch ihre Leistungen den ihr vorangehenden Ruf rechtfertigen möge.

), trägst. ) Art. “) einst. ) im Augenblick. ) erste. ) Stern berg; eine etwas hochgelegene Straße wird seildem so genannt. ) Jeichen. ) Wasserpforte. „) Uker, ein Fluß. 16) Bretter. “) fest. 2) wieder. 1) , , hier.

C

Herr Boyer, ehemaliger Präsident von Haiti, hält sich fortdauernd in Paris auf, und es heißt, daß er seine Reise nach Italien erst im nächsten Frühjahre antreten werde, da er das Ende der Unterhand⸗ lungen ab varken wolle, welche die französische Regierung mit der neuen prahisorischen Regierung von Haiti auge n ft hat. . .

Es ist gestern von dem Marine⸗ Minister der Befehl ertheilt worden, die Ausrüstung des Schiffes zu beschleunigen, welches die franzbsische Gesandtschaft nach China an ihre Bestimmung bringen soli. Dieses Schiff soll, wenn nicht Wind und Wetter widerwärtig sind, noch vor dem 10. November unter Segel gehen.

Man bemerkt in dem Hotel der Straße Courcelles noch nicht die geringste Vorbereitung, die auf eine nahe bevorstehende Abreise der Königin Marie Christine nach Madrid schließen ließe. Wahr. scheinlich wird die Entscheidung der Cortes über die Regentschaft Espartero's nicht vor einem Monat bekannt werden. Man sagt übrigens, daß in Bezug auf den Plan einer Vermählung der Königin Isabella mit dem Prinzen von Asturien beschlossen sei; es solle weder dir Königin Regentin, noch Don Carlos je nach Spanien zurückkeh⸗ ren dürfen, die madrider Regierung habe ihnen aber eine so beden⸗ tende Pension auszuzahlen, daß sie im Auslande ihrem Range ge mäß leben könnten. . . , , .

Die Pariser National⸗Garde zählt gegenwärtig, mit Ausschluß der Kavallerie, nur 58,536 Mann. Nach dem Jahre 1830 belief sich die Zahl der eingezeichneten National-⸗Gardisten auf 120,000 Mann.

Dem Almanac royal zufolge, giebt es in der Deputirten Kammer nur 158 Mitglieder, die keinen Orden haben; 306 Depu— tirte sind also mit Orden dekorirt.

X Paris, 27. Okt. Seit langer Zeit schon hatte sich das Bedürfniß eines Gesetzes fühlbar gemacht, wodurch auf eine definitive Weise die Ar beit der Kinder in den Fabriken geregelt würde. Die Klagen über den bis herigen Zustand der Dinge in dieser Beziehung waren allgemein ge wesen, und hatten in allen Organen der Presse ohne Unterschied der politischen Farbe der einzelnen. Blätter den lebhaftesten Wiederhall gefunden. Es hatte mit Recht die allgemeinste Theilnahme aller Freunde der Humanität erregt, daß habgierige und gewinnsüchtige Menschen zu dem Ziele einen größeren Profit aus der Benutzung und man kann wohl sagen Ausbeutung der armen Kinder in den Manufakturen zu ziehen, durchaus nicht vor dem Gedanken zurück schreckten, selbst die Gesundheit der Kinder, über welche die größte Sorgfalt zu üben Pflicht und Menschlichkeit von ihnen gefordert hätte, aufs Ernstlichste zu gefährden; bei vielen dieser unglücklichen Wesen mußte so die Lebensquelle gerade in dem Augenblicke ver siechen, wo die Entwickelung ihrer geistigen und körperlichen Kraft manchmal so große Aufmerksamkeit und Sorgfalt bedarf.

Das im wahren Geiste der Humanität abgefaßte Gesetz, dessen Zweckmäßigkeit allgemeine Anerkennung fand, wurde den Kammern von der Regierung vorgelegt, von ihnen votirt, und hätte von dem Augenblicke an, wo es in Kraft trat, den strengsten Vollzug in den Etablissements finden sollen, für welche es berechnet war. Aber was erfolgte in der Mehrzahl der Werkstätten? Man fand, daß der Ge⸗ setzgeber eine allzu große Sorgfalt für die armen Wesen bewiesen hatte, für welche sich Riemand in der Welt, sehr oft nicht eiumal ihre eigenen Aeltern interessiren. Man wußte tausenderlei Mittel ausfindig zu machen, um der Anwendung dieses heilsamen und Janz auf die Grundsätze von Recht und Billigkeit sich stützenden Gesetzes auszuweichen, sie zu umgehen, und die Speculation trat ein in einer Angelegenheit, wo das Leben der vor der Zeit unter, dem Joche einer undankbaren und anstrengenden Arbeit gebeugten Kinder häusig auf dem Spiele stand. ; .

Tie Klagen über diese Lage der Dinge, wurden endlich so stark und allgemein, daß sie auch dem Handels-Minister zu Qhren gelang ten, der nun in einem vor wenigen Tagen an alle Präfekten der sämmtlichen Departements gerichteten Rundschreiben dieselben aufge fordert hat, im Zusammenwirken mit allen ihnen untergeordneten Behörden eine aufmerksame Ueberwachung darüber zu üben, daß das Gesetz seinen vollen ungeschmälerten Vollzug erhalte und so die gute Absicht, welche die Erlassung desselben veranlaßt hatte, erreicht werde. Die ehrenwerthen Gesinnungen, welche das Rundschreiben des Han— dels Ministers, Herrn Cunin Gridaine, der selbst Fabrikant und Kauf mann, genau mit den Sachverhältnissen vertraut ist, ausspricht, haben daher ungetheilten und unbedingten Beifall bei allen denen gefunden, die nicht selbst bei dergleichen ruchlosen Speculationen auf Gesundheit und Leben der Kinder betheiligt sind, und zur Ehre der Fabrikanten selbst sei es gesagt, auch unter ihnen haben sich nicht Wenige gefun den, welche nicht blos das Erscheinen des Gesetzes freudig begrüßt, zu dessen getreuen Vollzug willig und gern die Hand gereicht und daher auch die neueste Mahnung des Handels Ministers mit Befrie digung gesehen haben. .

Die Regierung hatte Inspektoren ernannt, deren Aufgabe war, darüber zu wachen, daß die Kinder nicht zu einer allzu langen und ihre Kräfte übersteigenden Arbeit angehalten würden. Allein nicht überall scheint man in der Wahl der Personen für dieses wichtige Amt glücklich gewesen zu sein. Entweder sind dieselben nicht hinrei⸗ chend von der Heiligkeit und Bedeutung ihrer wichtigen Aufgabe durchdrungen, oder sie waren auf allzu fest eingewurzelte und daher nur mit großer Schwierigkeit auszurottende Mißbräuche gestoßen und wagten daher nicht, das Uebel an seiner Wurzel anzugreifen. Es ist eben so sehr zu wünschen als zu hoffen, daß nun das Rundschreiben des Herrn Cunin-Gridaine einem solchen Zustande der Dinge werksame und durchgreifende Abhülfe bringen werde. In einer Angelegenheit, die in so hohem Grade das allgemeine Interesse berührt, darf es keine Ausnahmen von der Regel geben, und das Gesetz muß gegen . für alle mit gleicher Strenge und Genauigkeit seine Anwendung sinden.

A Paris, 27. Okt. Die constitutionelle Gewissenhaftigkeit des Ministeriums soll bei der Frage von dem Zeitpunkte der Eröff— nung der Kammern den Ausschlag gegeben haben. Man versichert, daß die National-Repräsentation, laut dem Buchstaben der Charte, welche dieselbe „alle Jahr“ einberufen wissen will, noch vor Ablauf des Dezember zusammentreten wird, obgleich eine vielfache Erfahrung bewiesen hat, daß die letzten Tage des alten und die ersten Tage des neuen Jahres für die parlamentarischen Geschäfte immer völlig ver— loren gehen.

Der angebliche oder wirkliche Entschluß der Regierung, die vollständige Ausführung der Eisenbahn nach der belgischen Gränze auf Staatskosten zu beantragen, findet, wie sich dies denn auch nicht anders erwarten ließ, den heftigsten Widerspruch bei dem Theile der Presse, welcher früher den mit dem Hause Rothschild abgeschlossenen Kontrakt über die Vollendung und die Ausbeutung der fraglichen Bahn unter seinen weniger als zweideutigen Schutz nahm. Die Regierung will den „Associationsgeist vollends entmulhigen, die Regierung will den Auf⸗ schwung der Privat-Industrie auf ewige Zeiten lähmen, die Regierung will die Beendigung jener wichtigen Bahn, bei der gewöhnlichen Lang⸗ samkeit aller Staatsbauten, auf den Nimmertag verschieben, die Re⸗ gierung begeht eine schreiende Inkonsequenz, indem sie jetzt für sich verlangt. was sie noch unlängst einer Actien-Gesellschaft überlassen wollte, die Regierung will sich durch die Uebernahme jener großen Unternehmung neue Mittel der Wahlbestechung verschaffen: so lauten

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die Beschuldigungen und Klagen, welche heute ein ganzer Chor „frei⸗ sinniger“ Blatter erhebt. Dieses ganze Spiel ist freilich betrübend und niederschlagend, aber im höchsten Grade interessant und lehrreich.

Zu dem Erzbischof von Lyon gesellt sich jetzt auch der Bischof von Ehalons mit der Behauptung, daß die Kirche das Recht und die Pflicht hat, ihre Diener aus den Schul⸗Anstalten abzuberufen, in welchen eine unkatholische Philosophie gelehrt wird. Man sieht vor⸗ aus, daß noch andere Bischöfe dieser Erklärung beistimmen werden, und man spricht sogar von der Vorbereitung einer im Namen der ge⸗ sammten französischen Kirche zu vollziehenden Demonstration in die⸗ sem Sinne.

Srossbritanien und Irland.

London, 27. Okt. Ihre Majestät die Königin besuchte ge⸗ stern die verschiedenen Gebäude und Anstalten der Universität Cam⸗ bridge und wohnte in dem Senats⸗-Gebäude dem feierlichen Akte der Doktor-Kreirung ihres Gemahls, des Prinzen Albrecht, bei. Die Königin begab sich Vormittags, begleitet von dem Prinzen, welcher Feldmarschalls Uniform mit dem Band und Stern des Hosenband Ordens trug, und gefolgt von ihrem Hofstaate, unter Eskorte einer Abtheilung der „schottischen Grauen“, von Trinity College nach dem Senats -Gebäude, wo der laute Jubel der versammelten Universitäts Mitglieder und Anderer, welche Billets zu der Feierlich keit erhalten hatten, das Königliche Paar begrüßte. Nach— dem Ihre Masestät und der Prinz in der festlich geschmück ten Halle die auf einer Platform für sie errichteten Thron sessel eingenommen hatten, ging die Promotion unter den üblichen Formen vor sich. Prinz Albrecht wurde von dem Senior Bedell in die Mitte der Platform geführt, und ihm hier am Schlusse einer lateinischen Lobrede, welche der dem Prinzen zur Linken stehende „öffentliche Redner“ Herr Crick hielt, der purpurne Doktor Mantel angelegt, so wie von dem Vice Kanzler der Un terthanen - Eid als Doktor der Rechte abgenommen. Nach dieser Ceremonie erhielt auf Königlichen Befehl der Vorsteher des Sidney Susser Collüge den Grad eines Doctors der Gottes⸗ gelahrtheit, durch einen Professor Regius der theologischen Fakultät, und die dabei üblichen ceremoniellen Formen fesselten die besondere Aufmerksamkeit Ihrer Majestät. Dem Kandidaten wird nämlich von dem Professor zuerst eine geschlossene Bibel in die Hand gegeben, womit die Verleihung der göttlichen Geheimnisse, welche in dem heiligen Buche enthalten sind, angedeutet werden soll. Sodann öffnet der Professor diese Bibel, um anzuzeigen, daß diese Geheimnisse dem Volke aufgedeckt und erklärt werden sollen. Der Kandidat erhält hierauf einen Ring als das Zeichen der Vereinigung, und endlich der Kuß der Bruderschaft. Nach Be⸗ endigung dieser Förmlichkeiten verließ Ihre Majestät unter dem Ruft „Vivat Regina die Senats- Halle, besuchte das geologische Museum, die Bibliothek und das Kings College. Auch das weitläuftige über vier Höfe sich ausdehnende prächtige St. Johns College, das von der Mutter Heinrich's VII., der Gräsin von Richmond und Derby, ge— gründet ist, so wie das Christ's College beehrte die Königin mit ihrem Besuche. Nach Trinity College zurückgekehrt, traten die hohen Herr schaften um 4 Uhr die Rückreise nach London an, doch wird die Kö⸗

nigin vor Sonnabend hier nicht erwartet, da sie in Schloß Wimpole, zehn Meilen von Cambridge, wo sie am Donnerstag Abend anlangte, so lange verweilen will.

Se. Kaiserliche Hohtit der Großfürst Michael ist von seiner Reise aus Schottland wieder zurückgekehrt, und in Mivarts Hotel abgestie gen.

So eben eingegangene Nachrichten aus Kanada bringen die Rede, mit welcher am 29. September der General-Gouverneur, Sir Charles Metcalfe, in Kingston die dortigen Kammern, nämlich den gesetzgebenden Rath und das Versammlungshaus, eröffnet hat. Es ist dies die dritte Session des ersten kanadischen Parlaments. Die Rede des General- Gouverneurs macht die Vertreter der Provinz auf manche noch zu beseitigende Mängel derselben aufmerksam, na mentlich auf die Herstellung besserer Communicationsmittel, um den Produkten leichtere Abzugswege zu verschaffen; sie drückt indeß die Hoffnung aus, daß diese Mängel durch die vom Mutterlande unter vortheilhaften Bedingungen gewährte Anleihe baldigst gehoben sein werden. Den Ausfall in der Einnahme würde die für die Provinz äußerst wohlthätige Akte des Reichs Parlaments, nach welcher die Weizen-Einfuhr in die Vereinigten Staaten erleichtert werde, auf heben. Den Kammern wird noch besonders die Verbesserung der Gerichts-Verfassung in Unter-Kanada, das Gefängnißwesen und die Irren⸗Anstalten empfohlen.

Bei Eröffnung der Versammlung der freien schottischen Kirche am 18. Oktober zeigte Dr. Chalmers an, daß auf ihre Adresse an die Königin eine Antwort des Ministers des Innern eingetroffen sei. Es heißt darin: „Ich bin nicht Willens, unnöthigerweise die neuliche Lossagung eines Theiles der Geistlichen von der schottischen Hochkirche zu besprechen; die Versicherung ihrer fortwährenden Loyalität aber ist von der Königin huldreich aufgenommen worden, und sie verläßt sich gern auf die Namens der Geistlichen und Aeltesten einer christlichen Kirche von Ihnen abgegebene Erklärung, daß Sie in Ihrem Gehor sam gegen die Civilgewalt treu beharren werden, und daß Sie diese Pflicht als durch die göttlichen Vorschriften geboten und als für den Frieden und die Wohlfahrt der Nation unerläßlich anerkennen.“ In ihrer Sitzung am Alsten beschäftigte sich die Versammlung unter dem Vorsitze des Marquis von Breadalbane mit den Finanz⸗-Angele genheiten der Kirche, und das Unterhaus⸗Mitglied, Herr For Maule, verlas eine an die Brüder der freien Kirche und überhaupt an ganz Schottland gerichtete Adresse, worin sehr eindringlich auf die bisher von den Geistlichen gebrachten Opfer und auf die Nothwendigkeit hingewiesen wird, bedeutende Subseriptionen für den Kirchen Fonds zu Stande zu bringen. Die Adresse wurde genehmigt und beschlossen, sie sofort durch Abdrücke überall im Lande zu verbreiten.

nieder lande.

Aus dem Haag, 27. Okt. (Amst. Handelsblad.) Die erste Kammer hat in der heutigen Sitzung den ihr von der zweiten Kammer übersandten Adreß - Entwurf zur Beantwortung der Thron⸗ Rede angenommen. Eine aus Mitgliedern beider Kammern bestehende Kommisston wird die Adresse morgen dem Könige überreichen.

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Bern, 26. Okt. (F. J) Der Regierungs-Rath unseres Kantons theilt sämmtlichen Ständen ein unterm 2ssten d. erlassenes Schreiben an den Vorort Luzern mit, dessen Inhalt gegen den un— term 20sten d. M. von dem Großen Rath des Standes Luzern mit einer an Einstimmigkeit gränzenden Mehrheit gefaßten Beschluß ge⸗ richtet ist. Es wird darin der hohen vorörtlichen Behörde die un⸗ umwundene Erklärung abgegeben, „daß der Stand Bern, so viel an ihm, nicht zugeben werde, daß die Schweiz einigen Uebelgesinnten zum Spielball diene, sondern daß er jeder Gefährdung der bundes⸗ gemäßen Existenz der schweizerischen Eidgenossenschaft und jedem Tren⸗ nungs- Versuche mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln entge⸗ gentreten werde.“

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Turin, 19. Oft. (A. 3.) Fürst Schwarzenberg, außerordent⸗ licher Gesandter des Kaisers von Oesterreich an unserem Hofe, wurde gestern von unserem Könige in besonderer Audienz empfangen, um Sr. Majestät das Antwort -Schreiben seines Monarchen auf die im Namen des Prinzen Eugen von Savoyen-Carignan durch den Gra⸗ fen Sambuy am 27sten v. M. in] Wien erfolgte Werbung um die Hand der Erzherzogin Marie Karoline, Tochter des Vice⸗Königs des Lombardisch-Venetianischen Königreichs, zu überreichen. Die Ver= mählung wird im Laufe des nächsten Frühjahrs in Turin gefeiert 12 Die Aeltern der erlauchten Braut werden dieselbe hierher zegleiten.

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** Paris, 27. Olt. Heute erhalten wir zwar neue Nach⸗ richten aus Saragossa, dieselben sagen aber nur, daß in der Haupt⸗ stadt von Aragonien bis zum 21sten Alles beim Alten geblieben ist. Der General Concha hat die Beschießung von Saragossa noch immer nicht anfangen lassen, so daß man fast glauben möchte, es sei ihm gar nicht Ernst mit seinen Drohungen gewesen. Da die Lebensmittel in Saragossa anfangen, selten zu werden, so hat die belagerte Stadt sich eines Theiles ihrer überflüssigen Bevölkerung entledigt, ohne daß der Auswanderung derselben vom General Concha ein Hinderniß wäre in den Weg gelegt worden.

Die neuesten Nachrichten aus Barcelona sind durch ein spanisches Dampfschiff überbracht, das auf seiner Fahrt von Cadix nach Mar⸗ seille am 22sten bei dem Vorgebirge del Moro vor Anker ging und einige Stunden im Angesicht der Stadt verweilte. Das Feuer der Batterieen wurde in diesem Augenblicke mit großer Lebhaftigkeit un⸗ terhalten. Die auf dem Landwege eingetroffenen Nachrichten vom 20sten melden ebenfalls, daß die Feindseligkeiten an jenem Tage un⸗ unterbrochen fortgedauert haben. Gleichwohl rechnet der General Sanz allem Anschein nach gar nicht darauf, sich der Stadt bemäch⸗ tigen zu können, ehe er bedeutende Verstärkungen erhalten hat, die er nur vom Corps des Generals Prim erwarten darf. Fast alle Meinungen, welche über den Stand der Dinge von Barcelona ge⸗ äußert werden, gehen dahin, daß der Ausgang der Belagerung der Hauptstadt von Catalonlen von dem Ausgange der Belagerung von Gerona abhängt. Bis jetzt fehlt es den Barcelonesern weder an Lebensmitteln, noch an Kriegsbedarf; sie haben vielmehr wenigstens von dem letzteren sehr, ansehnliche Vor⸗ räthe, und ihr hartnäckiger Entschluß, sich bis auf das Aeu⸗ ßerste zu vertheidigen, ist, wie es scheint, noch nicht im mindesten ge⸗ schwächt. Die Waarenlager der geflüchteten Kaufleute werden, nach Maßgabe der öffentlichen Bedürfnisse, erbrochen und benutzt. Etwas fabelhaft klingt es, wenn man sagt, daß die Insurgenten die Maga⸗ zine mit Kanönenschüssen sprengen, um glauben zu machen, daß das Feuer der Belagerer für die Plünderung derselben verantwortlich sei. Bei der Lage der Insurgenten von Bareelona kann es schwerlich mehr auf die Rettung eines solchen Scheines ankommen. Obgleich die fremden Konsuln sämmtlich die Stadt verlassen haben, so sind doch auf den Häusern derselben noch immer die verschiedenen National⸗ Flaggen aufgesteckt, vermuthlich nur, um sie der Schonung der Bat— terieen des Generals Sanz zu empfehlen. Ein von dem, bekanntlich mit den Waffen in der Hand gefangenen Secretair der Junta, Montana y Romä, gemachter Versuch, die Besatzung der Citadelle von seinem Gefängnisse aus durch eine Proclamation zur Empörung zu bringen, ist entdeckt worden, noch ehe er völlig zur Ausführung gekommen. .

Es bestätigt sich, daß der General Prim den Geronesen am 18ten einen Waffenstillstund auf 6 Tage bewilligt hat, während dessen es ihnen freistehen sollte, sich durch Boten von dem wahren Zustande der Dinge in Barcelona vorausgesetzt, daß der General Sanz ihren Abgeordneten den Eintritt in die Stadt erlauben wolle und in Figueras zu überzeugen. Die nach der letztgenannten Stadt abge⸗ schickten Offiziere, unter denen sich der Oberst Ortega befindet, sind am 19ten in Figueras angekommen, von wo aus sie die benachbarte Landschaft durchstreifen wollten, um sich der daselbst herrschenden Stimmung zu vergewissern. In Figueras befinden sich auch der be— kanntlich von seinen Truppen verlassene Martell und Don Abdon Terradas. Der General Prim, welcher sein Hauptquartier am 22sten in Sarriâ bei Gerona hatte, soll mit Ungeduld den Ablauf des Waffenstillstandes erwarten, und zu einem neuen nachdrücklichen An⸗ griffe auf Gerona gerüstet und entschlossen sein, wenn sich die Stadt in Folge der eingezogenen Nachrichten aus Barcelona und Figueras noch nicht ergeben will. Dem Gerüchte, wonach schon am 20sten eine Capitulation abgeschlossen worden, oder doch dem Abschlusse nahe gewesen, fehlt es an Glaubwürdigkeit.

Griechenland.

Athen, 13. Okt. (Griech. Beob.) Der Minister des In⸗ nern hat an die Gouverneure der Provinzen folgendes Umlauf⸗ schreiben erlassen: „Wir lenken Ihre Aufmerksamkeit auf unser Cir⸗ kular, worin Ihnen, Herr Gouverneur, anempfohlen wird, sich jeder Einwirkung auf die Wahlen gänzlich zu enthalten. Sie müssen sich darauf beschränken, die Vorschriften des Gesetzes streng beobachten zu lassen, nichts versäumen, was geeignet ist, die Gemüther zu versöh⸗ nen und sie zur Mäßigung in der Ausübung ihrer kostbaren Rechte zu ermahnen. Ihre Klugheit muß die Ursachen der Aufregung bei stürmischen Debatten, die sich ereignen könnten, vorhersehen, um sie durch Besonnenheit und Loyalität verhindern zu können. Versäumen Sie nichts, damit die Wahlen in den durch die Ordonnanzen vor geschriebenen Fristen beendigt werden; bewilligen Sie keinen Verzug ohne Ermächtigung. Die Regierung beachtet aufmerksam die Be⸗ mühungen der Herren Gouverneure.“

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xX Paris, 26. Okt. Reisende, die erst kürzlich aus Persien zurückgekommen sind, entwerfen eine klägliche Schilderung von dem setzigen Zustande dieses Landes. Die Finanzen desselben sind im er⸗ bärmlichsten Zustande, die Armee ist nichts als ein zusammengeraffter Haufe von Taugenichtsen und schlechtem Gesindel aller Art, die man in Lumpen gehüllt einhergehen sieht, ohne Disziplin, und absolut un⸗ fähig, einem etwaigen Angriffe von außen den geringsten Widerstand entgegenzusetzen. Einige türkische Regimenter mit Artillerie konnten das ganze Königreich ohne Hinderniß durchziehen. Indeß dauern die Konferenzen zu Erzerum zwischen den türkischen und persischen Be—⸗ vollmächtigten fort, und scheinen sich in endlose Länge ziehen zu wol⸗ len, in Folge der immer neuen Schwierigkeiten, welche der persische Bevollmächtigte hervorzubringen weiß, und denen man Intriguen von außen her als wahre Veranlassung unterstellen will. Der Schach selbst zeigt sich mehr oder weniger kenn e, aber die Lage seines Schatzes und des ganzen Landes hindert ihn, diesem seinem Gelüste Befriedigung zu geben. Er hat auch die günstige Gelegenheit nen Krieg gegen die Türkei zu unternehmen, die sich nach dem Dlutbate von Krbeliah bot, web urch die tiefste, Enthsung um werben unter dem ganzen persischen Volke erregt worden wan un . 2 übergehen lassen. Die religiösen Ideen der Perser gen, hhrer blutize Verfahren des Pascha von Bagdad in dem Geg