1843 / 136 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

is i d Frankfurt über Darm⸗ Eisenbahn zwischen Heidelberg und e n, . sel der Vortheil, diesem Trakte zu folgen, noch viel a . indem man alsdann gegen den direften Weg bei dem Umwege

er n r: 1c, nicht weniger als 9 Stunden an Jeit und an den Ko⸗ sten in noch größerem Verhältniß erspart, so das alsdann noch bei einem Umwege von 30 Wegstunden per Eilwagen die Benutzung der Eisenbahn noch weit vortheilhafter sein werde, als die gerade Nichtung; mit anderen Worten: das Publikum werde vorziehen, einen Weg von eiwa 20 Post meilen auf der Eisenbahn zurückzulegen, und um dieses zu erreichen, einen Umweg von 15 Postmeilen im Eilwagen nicht ansehen, als diese 20 Postmeilen in gerader Nichtung auf der Eilpost u machen, weil die erstere Neiseart ihm gegen die letztere noch immer Geld und Zeit- Ersparniß verspricht. = . - .

Der Herr Berichterstatter fährt fort: „Dieses Faktum führt den prak tischen Beweis, daß ein Land, welches mit der Anlage von Eisenbahnen zurückbleibt, recht füglich durch ein anderes, welches mit der Herstellung soscher Bahnen voranschreitet, vom Verkehre abgeschnitten und umgangen werden kann, wenn auch selbst der Umweg, womit diese Umgehung statt⸗ sindet, ein gegen die gerade Nichtung sehr bedeutender sein sollte. Es erscheint demnach auch die von den Herrn Antragstellern in ihrer Begründung aus gedrückte Besorgniß, daß bei längerem Aufschube der Ausführung von Ei— senbahnen Seitens Kurhessens Gefahr drohe, daß unser Vaterland von dem Personen⸗ und Handelsverkehre, den ihm seine natürliche Lage zuweist, ausgefchlossen und durch die Eisenbahnen anderer Staaten umgangen wer= den könne, keinesweges als eine blos eingebildete. Namentlich steht zu be⸗— fürchten, daß die jetzt lebhaft in Angriff genommene Bahn von Leipzig über Altenburg, Hof nach Bamberg, bis nach Würzburg, wo keine großen natürlichen Schwierigkeiten vorhanden, ausgedehnt werden möchte, von wo aus, selbst wenn der vorliegende Spessart nicht wohl zu beseitigende Hindernisse für E senbahnen bieten sollte, und deshalb die Strecke von Würzburg nach Frankfurt nur mit Eil— vagen zurückgelegt werden könnte, doch Frankfurt schnell genug zu er reichen feht, um, besonders wenn man binnen wenigen Stunden ven Leipzig auf der Eisenbahn nach Würzburg befördert würde, diesem Course den Vorzug gegen den von Leipzig über Eisenach und Fulda nach Frank— furt zu geben, auf welchem keine Eisenbahn den Verkehr beschleunigte. Nicht minderer Nachtheil steht unserem Vaterlande bevor, wenn die von der Koniglich prenßischen Regierung bereits konzessionirte, sogenannte ost rheinische Bahn, von Köln nach wöeußisch Minden, verwirklicht sein wird, wodurch die in den letzten Tagen eröffnete Bahn von Ostende nach Köln mit der st bis nach Hannover vollendeten, von dort nach preußisch Minden aber auch schon in Arbeit genommenen, Bahn von Berlin nach preuß. Minden, verbunden werden soll. Man wird nach Beendigung dieser Bahnen dann in 8 Stunden per Dampfschiff von Mainz nach Köln (Neuß) fahren, dert die ostrheinische Bahn besteigen und möittelst diefer binnen 18 Stunden von Mainz nach Hannover gelangen

)

während setzt zu Zurücklegung der direkten Strecke von Mainz nach Han⸗ nover über Marburg und Kasfel fast 18 Stunden erfordert werden. Durch die Vollendung jener Bahn von Halle (Berlin) nach Koln wird auch Hessen der fehr bedeutende Verkehr abgeschnitten werden, welcher zwischen Leipzig, dem ersten Emporium des Joll-⸗Verbandes, und Elberfeld mit seinen Anneren, der Hauptwerkstätte desselben, sich bewegt und unser Vaterland auf der Strecke von Witzenhausen bis Niederlistingen berührt und belebt, und bleibt diefe Straßenstrecke ohne Eisenbahnen, so kann sie natürlich nicht mit jener nörd. lichen Eisenbahn von Köln (Elberfeld) über Hannover nach Halle (Leipzig) lonkurriren und muß daher nothwendig veröden und verarmen. Bei diesem zur Umgehung Kurhessens begonnenen, mit jedem Tage seiner Vollendung näher rückenden Eisenbahnneße dürfte es als unabweisbare Plsilicht erscher

nen, zeitig den Nachtheilen und Verlusten zu begegnen, welche jene Um

strickung und Unterbindung der unser Vaterland durchziehenden und beleben⸗ den Veikehrs Arterien ungusbleiblich und zum Nuine des Ganzen in ihrem Gefolge führen wird. Denn die Rückwirkung auf den Ackerbau würde gewiß nicht ausbleiben, da derselbe mit dem Verkehr (Dandel und Gewerbe) zu innig verflochten ist, um nicht bei einem Siechen des einen, einen unbehaglichen Zustand des anderen nach sich zu ziehen. Ist kein Verkehr sicher und dauer

haft begründet, der nicht auf

durch den letzteren dem Gewerbs- und Handelsmanne die zu einer schwung⸗ haften Production unentbehrliche billige Subsistenz beschafft zu werden ver— mag, so ist auf der anderen Seite doch auch nicht zu verkennen, daß der Ackerbau nur da einen rechten Aufschwung zu nehmen befähigt ist, wo die dwirthschaftlichen Produkte an eine zahlreiche einheimische und gewerb

Bevölkerung einen sicheren, von keinen Konjunkturen, oden dem Wollen

zabhangigen, Absatz finden. Daß bloßer Ackerbau nicht genügt, um nd eigt Polen, welches sein aus obener und gekräftigter Acker e und seinen sonstigen na

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einem gleichzeitigen verhälmißmäßigen laud⸗ wirthschaftlichen Betriebe basirt und damit innig verflochten ist, weil nur

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nothwendig die Juletztkommenden unter den lästigsten Bedingungen das damit

zum Bau erforderliche Geld anleihen müssen. In beider Hinsicht dürfte vielleicht schon ein zu langer Ausschub stattgefunden haben, und es möchte Hessen, wenn es im vorigen Herbste den richtigen Moment ergriffen, und den Eifer, der damals unfere Nachbarn für die Veiwirllichung der Eisen bahnen beseelte, klug benutzt hätte, zur Aussührung seiner Eisenbahnlinien sicher vortheilhaftere Bedingungen erstrebt haben, als dicjenigen, die ihm gegenwärtig dazu in Aussicht stehen. Immer noch ist es dazu aber nicht zu spät, doch schleunigster Vorschritt um so unabweisbarer geboten, als jeder weitere Aufschub immer mehr die Bereitwilligkeit der Nachbarn zum Anschluß an nusere Eisenbahnlinien mindert und zugleich die Opfer erhöht, die die Ausführung derselben dem Lande auferlegt. Ihr Ausschuß vermag daher auch nur mit voller Ueberzeugung den Antrag der Deputirten der Stadt Kassel zu unterstützen, und hofft, daß die hohe Staatsregierung zu einer entsprechenden Ausfunft, insbesondere über Nichtung, Zeit des Beginns und der muthmaßlichen Vollendung der Bahn, als Privat oder Staatsbau, über die Größe der Kosten und Beschaffung der Mittel, über die Mittel zur Verzinsung und Tilgung eines etwanigen Anlehns, über die Verwal tung der Bahnen und des auf deren Bau zu verwendenden Kapitals, ge— neigt sein wird.“

Anhalt-Deßau. Deszan, 11. Nov. Das heutige Wochen blatt entbält eine Anzeige des Stadtrathes, wonach in Folge eines Befehles Sr. Durchlaucht des Herzoges die von dem Senate der freien Stadt Hamburg empfangene Urkunde der Danksagung für die den Abgebrannten Hamburgs geleisteten Unterstützungen zu gewissen Stunden auf dem Stadthause öffentlich ausgestellt werden soll.

Freie Städte. Hamburg, 8. Nov. (H. C.) Kaum sind 18 Monate verflossen seit dem großen Brande, der im Herzen unserer alten Stadt fast den vierten Theil derselben in Asche legte, und immer mehr verschwinden schon die traurigen Spuren dieser grausenhaften Natastrophe. Durch gemeinsames Wirken und that kräftiges Handeln unserer Bürger ist während dieses kurzen Zeit raumes schon so unendlich viel geschehen, daß wir uns mit erheben

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dem Vorgefühl der Hoffnung hingeben zu dürfen glauben, den größ ten Theil der weiten Brandstätte nach Verlauf einer eben so kurzen Frist mit einem prachtvollen, den Anforderungen der Jetztzeit ent sprechenden Quartiere bebauet zu sehen. Das herbe Mißgeschick, welches Hamburg im Mai des vorigen Jahres betroffen, hat überall im teuren deutschen Vaterlande, überall im fernen und fernsten Aus— lande die wärmste Sympathie erweckt; wir glauben daher annehmen zu dürfen, daß eine Vorführung und Veranschaulichung dessen, was bis jetzt zur Wiedererstehung des abgebrannten Stadttheils geschehen, von Interesse sein werde.

Nach einem, den Umständen nach möglichst genauen, jedoch jeden falls nur ungefähren Ueberschlage mögen Ende Oktobers im Ganzen wohl an Fh) stattliche Gebäude theils fertig, theils bald vollendet, theils im Emporsteigen begriffen, theils in Angriff genommen sein. Etwa 116 Häuser waren schon bewohnt, 173 bald bewohnbar, 57 unter Dach, 58 im Emporsteigen begriffen, und über 10 im Grunde angefangen, uneingerechnet die Hinterhäuser und Speicher. Alle diese Zahlen können jedoch, wie gesagt, nur als approrimativ angesehen wer den, da wenige Tage hinreichen, um hier ein emporsteigendes Ge⸗ bäude unter Dach zu bringen, dort einen Neubau zu beginnen.

Der bei weitem größten Zahl nach ist beim Neubau dem mo dernen Geschmacke gehuldigt worden; die meisten Häuser sind vier Stock hoch und mit flächen Dächern versehen. Manche sind in edlem Style und in schönem Verhältnisse, einige in barockem Geschmacke erbaut; Wohnlichkeit und Gerxäumigkeit scheinen, so viel wir haben bemerken können, hier und, da manchmal auf Rosten des guten Geschmackes, vor allen Dingen vorherrschende Bedingung gewesen zu sein. Durch die neue Constructionsweise der fast durchgängig vierstöckigen, großen Häuser wird gewissermaßen eine theilweise Umwälzung des bisherigen inneren Lebens in Hamburg herbeigeführt werden, indem für das abgesonderte Wohnen einzel ner Familien in eigenen Häusern das etagenweise Zusammenwohnen derselben, gleichwie in anderen großen Städten, in dem neuen Quar⸗ tiere Platz greifen wird. Wir wünschen indessen, daß in den noch zu bebauenden Theilen der Brandstätte an die Exrichtung kleinerer Wohnungen werden möge, damit es uns nicht so ergehe, wie es jetzt in Kopenhagen der Fall ist, wo der Mangel an solchen Woh nungen so groß sein soll, daß man sich an die Direction des Armen wesens gewendet, um Leuten aus den niederen Ständen Unterkommen

zu verschaffen. Oesterreichische Monarchie.

Presburg, 6. Nov. (Preßb. Ztg.) Se. Majestät der Kaiser hat nachstehendes Reskript in Betreff t Sprache, welcher Reichstag bei seinen Berathungen und zorträgen zu bedie erlassen: F i s. w. Nachdem Uns von Seiten der iroati— en unterbreitet wurde: wie, was aus den Akten des ge— chstags erhellt, die Deputirten der Nebenländer durch den n der Ständetafel nur ungarisch gesprochen werden dürfe, age gekommen sind, daß sie, obschon in den Reichs-Siz⸗ die Pflichten ihrer Sendung dennoch nicht erfüllen und rwähnten Tafel, dem ihnen zukommenden

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1

schwe *

Gegenstand,

zusammenhängenden n ĩ erwähnten Deputirten

Betreff der

haben Wir auch aus der neuesten Uns urisdictionen unterbreiteten Supplication, daß in der anomalen, ille—⸗ Wie aber die mit Un—

lätzteren Verhandlungen bei derselben Tasel, als von Seiten der obgedachten J nämlich die erwähnten Deputirten sich noch immer galen Lage besinden, wider alle Erwartung ersehen. serer Königlichen Einwilligung gebrachten Gesetz Antilel von Unserem Stre ben für die Blüthe und Verbreitung der ungarischen Sprache klares Zeug= niß ablegen, so sind Wir dagegen innigst überzeugt, man lönne zu diesem zege gelangen, als wenn am Geiste des Gesetz-⸗ und in der Verbreitung der ungari— und Wir gestehen offen, daß

Ziele auf keinem anderen Nrtikels 7: 1792 jederzeit festgehalten, schen Sprache aller Zwang vermieden wird, was davon abweicht, durchaus fern von Uns sei. Sprache im Sinne des Artikel 7: 1790 Stoff zu einem erletzung der constitutionellen so ermahnen Wir gemäß der Sorge, die Uns Ansehen Euer Liebden und Euch zu überwachen, und wollen, daß einstweilen, durch cin Gesetz anders verfügt wird, das Grund-Prinzip der Landes zen Usus festgehalten und gesorgt werde, den, oder unganischer Sprache zu äußern it bestehen zu lassen und sich jeder gew Die Wir ꝛc. nc. Graf Mailäth, Ladislaus

Frage der Berathungs Gesetze giebt, ein solches aber ohne V nicht präokkupirt werden kann, obliegt, ernstlich mit Unserem Königlichen Getreue, jene Ordnung

in Beobachtung des herlömmlich Gebrauch, seine Meinung in lateinischer für jene Ablegaten unbehinde Einschränlung desselben zu enthalten. Ferdinandus, Szögynvyi.“ ra nnr i en

Nov. Gestern kam der König nach den Tuilerieen Gesandten und anderen poli— worauf Se. Majestãät wieder nach St. von Nevers hat der König den

Paris, 7. und ertheilte hier mehreren Ministern, tischen Personen Audienz, Clond zurückkehrte. Orden der Ehren-Legion verliehen.

Ein Privat-Brief aus der Herzog von Aum— epeschen, auf dem er in Rom dem ben, würde der Prinz direkt nach Ankona gel nach Konstantine einschiffen.

Der Moniteur algerien vom 30. Oktober meldet nun Herzogs von Aumale zum Kommandanten der Pro Die betreffende Verordnung ist vom 18. Oktober

Dem Bischof

M. meldet, daß aris ihm zugegan—

Livorno vom 28sten v. ale, in Folge neuerer aus P die Reise nach Neapel verzichtet habe. heiligen Vater ein Schreiben Ludwig Philipp's zen und sich dort

Ernennung des vinz Konstantine.

Nach dem Armoricain von Brest war bort am 2ten d. ege der Befehl eingetroffen, das den Herzog und die Herzogin von Nemours nach einem der Häfen des Kanals zu im Generalstabe und Infanterie- Regimenter

telegraphischem W ampfboot „Ar⸗ chimede“, welches England bringen soll, sofort nach

Der Admiral Easy sollte sich mit seine Detaschement Grenadiere der Marine lrchimedes“ einschiffen und in Dünkirchen auf den Ihre Königl. Ho London zubringen

an Bord des Herzog und die Herzogin von Nemvurs warten. beiten werden in Woolwich landen, zehn Tage in und sich von da nach Ostende begeben. Aus den Rhone-Gegenden wird von großen eine Wiederholung der Katastrophe von durchbrochen und eine Anzahl

Ueberschwemmungen Man befürchtet Bereits waren viele Brücken umgerissen Der französische Botschafter am Hofe von von St. Aulaire, ist im Begriff, auf seinen Posten nach London zurückzufehren, um dort den Herzog und die Herzogin von Nemours zu empfangen.

Der türkische Botschafter, Nafi Efendi, hat dem öffentlichen Audienz im Auftrage seines Gebieters, des Sultans Abdul Medjid, das Bildniß desselben übergeben.

Herr Horace Vernet ist von seiner Reise nach Algier wieder i Paris angekommen.

St. James, Graf

Könige in einer

X Paris, 7. Nov. In wenig über sechs Wochen werden die Kammern wieder eröffnet, und wie dies jedes Jahr um die gleiche Zeit geschah, so hat man auch jetzt Gerüchte in Umlauf gesetzt, die n den Blättern natürlich ihren Wiederhall gesunden haben, als ob Ninisterium seiner Auflösung entgegengehe und, vielleicht schon vor Beginn der Session, jedenfalls aber gleich in den ersten Tagen nach Eroͤffnung derselben einem anderen werde ss Partei-Presse, welche dergleichen aus der Luf estimmtheit zu sagen keinen Anstand nimmt, begreift elbst dadurch schadet. hen, woran sie selbst nicht glaubt. den der größte Theil der Op— Das Ministerium Guizot steht

Platz machen müssen. t gegriffene Dinge mit einer gewissen B nicht, wie sehr sie sich s etwas glauben mac Theil erklärt sich auch der Verfall, in positionsblätter immer mehr kommt. noch aufrecht und fest, wie schon ein oberflächlicher Blick auf die Stel⸗ lung desselben in seinen verschiedenen B Um den Fall des Kabinets herbeizuführen, bedarf es anderer That sachen und Gründe, als die sind, mit denen sich bisher die Opposi⸗ Und noch ein vorzüglich wichtiger at das Ministerium etwa das Wer dies bejahend beantworten daß er mit dem wahren Stande der Dinge Ich glaube, versichein zu können, daß das Monarchen in höherem Grade

Sie will das Land Daraus zum

eziehungen zur Genüge darthut.

tions-Presse herumgetragen hat. Punkt ist hierbei wohl zu beachten: h Vertrauen des Königs wollte, bewiese dadurch, gänzlich unbekannt ist. Ministerium nie das Vertrauen des

in den interessanten, n Gigour, die ausgezeich den effekiwollen Maler

glauben, ihr den Charakter einer lei 1.

lernbaren Kunst lassen zu müssen oder in der Ausbildung ihrer technisch BVontheile nicht weer gehen zu önnen, kutz es „cab zichts zur Herbei— sührung und Beschleun gung eines nenen Forschüun s, wogegen ch gerade bie, so sic durch die Lithographie berühmt und belickt gert ach am meisten emmten. . Nichts von tiefgreifender eden smeng erschlen im Gebiete der Tühographie, deren Anwendung sich beinahe ausschließlich auf wichtige Ge⸗ 6 . 1 Jewandteste Ausführung feinen ab— onderlichen Reiz; ermochte. nid nelsante Sid 1er heraus, als die Geburt pen s r . . pm Originglbilbe seines Bruders Eugtne im Lurembonr 3 fahr . Lewe und Tiger von Eugene Dela eroir n. s. w.; 53 nnn, . waren nicht im Stande, der Lithographie abermals einen bender nde * puls zu geben, den sie von Herrn von Lemüd, erhalten sollte in vorztiglichen Lithographen war es vorbehalten, seine Kunst auf die höchste

Sliiife der Vollenbung zu bringen und darin eine bis jetzt unerreichte und wohl schwer zu übertreffende Meisterschaft zu zeigen. Der Anlauf zu neuem

sen Arbeiten, die jenen unruhigen, nch sjen Drang offenbaren, der zu rastlosem Streben und Suchen hintreibt. Jän sucht, der findet, sagt ein christlicher Spruch; jeder echte, urkräftige Ge= danke sindéet die Zorm, in der er sich ausdrückt, die sich gleichsam fest auflegt auf das Bilt, welches in der Tiefe des Gemüths ruht und sie bedeckt, und

Fortschritt verlündigt sich schon in seinen er

* 1

seinen Arbeiten einen ma hr nach dem N Dand nicht mehr umzubiegen oder zu zerfließen, sondern läßt einen schar⸗ Strich darauf zurück, und ganz verwundert betrachtet man den die sichere und scharfe Angabe der Formen, den feinen Ausdruck und die Durchgeführte Modellirung der Köpfe, die Ausführung der Gewän⸗ ker und Stoffe, die treffliche Haltung glückliche Abstufung der verschiedenen Pläne durch eine genaue Beobachtung In den Werten des Herm von Lemüd nähert sich die ebt einzelne wunderbare Farbenwir⸗ annehmen darf, hiermit sei das

in n ni

Eisen gesch

allgemeinen Effett, tung und feinen C oder Marlige, das

wieder von sich, w der Zeichner auch ausbietet, seine vollenden, so kann er doch nie des Genusses sich erfreuen, seine Zeichnung in eben der Hal⸗ Kraft, Reinheit und Feinheit, wie er sie schuf, auf Papier übertragen zu sehen; die zarten, durchsichtigen Nüancen, die Licht und Luft angeben, gehen beim Druck entweder gan; verloren oder erschtinen in anderer, un, vollkommenerer Gestalt; die Mezzatinten weiden unsichibar, das Hellbunkel

kommt unrein und verfehlt durch den Mangel transparenter Klarheit seine Wirkung; es kommt immer noch etwas Tüchtiges zum Vorschein, allein die nheiten und Zartheiten werden nicht mit abgedruckt. dert allerdings ein geübtes Kenner Auge, um die Herrn von Lemüd nach ihrem vollen Werthe zu würdigen; aber nicht schwer, zu erkennen, welches bedentende technis der Kunstler in der Ausführung seiner Werke an den Tag legt noch leichter zu erkennen, ist das energische, tiefe und w ches sich in seinen Leistungen lundgie Beschauer wirkt, wie gewisse Persönlichkeiten, sprechlich angezogen fuͤhlt, klar gemacht.

größten Fei Arbeiten des

che Können und Wissen

Gefühl, wel⸗ her Kraft auf den man sich unaus⸗ und Gehalt sstisch und passend zu ergreifendem Ausdruck. auf den Kirschbaum klet— sie die schmackhaften Früchte wegraß— ärgern und fürchten mit den Krallen zu Leibe will,

Wie fein gegeben ist die Wein Herz und Zunge ge— der nüchternen Muthes sich die un— Welch geistvolles, die der Kaffee in stilles Brüten Seelenschmerz, jede Gemüthspein ver— keiten und Drangsale sichte seines Eingeker= sSHoffmann

bi und mit magnetise von denen m

ehe man sich ihren vollen Werih

e weiß er charakter on wahrem, Gartendiebe

Jedes seiner Motiv behandeln, und jede seiner Figuren ist Mit welcher bangen Hast die kleinen tern, und mit welcher Nasch Wie die nichtsnutzigen der grimmigen Eule, sie iht die Jungen arglos lallende Nedsel und die schlaue

Walt streuner sich

aus dem Neste nehmen! igleit dessen,

Ironie dessen, Augenblicke der Trunkenheit zu! Lchen in den beiden Figuren,

und Nachdenken versenkt hat! steht der Künstler wiederzugeb unverdienter Gefangenschaft sind auf dem blassen lerten zu lesen, und in den sinsteren, sch spiegelt sich der Wiederschein phantastischer, erkennt nicht gleich den kleinen Vagabunden 1 scharf und keck in die Welt blickenden Auge, nen Aeltern davongelaufen und mit einer Krästiges Gefühl und ents ersten Ärbeiten des Herrn von Le auch die darin sich aussprechende Auffassung,

utze macht!

en; alle Widerwänti

wermüthigen Zügen seine unheimlicher Träumereien. Wer nit dem feinen Lächeln, dem er aus Drang zur Kunst sei— er umherzieht?

Bande Zigeun ereits in diesen

chiedene Charalteristit zeigen sich b müd; aber so lebendig und eigen

so nimmt sie doch in den

besessen hat, als gerade e ö 6 auch von dieser Seite sei⸗ ner Existenz durchaus 1. ö 1 Genf uicht it ge die Universität

Der Krieg eines Theils ite zeistlichkeit gegen die niversita dauert ununterbrochen fort. Ein nicht unbeachtenswerther Umstand 6. ist (wohl, daß so mancher der hohen Prälaten, die jetzt in die * e früher mit einer gewissen Dstentation außerordent⸗ fach berale Grunbsätze zur Schau. trug, und daß man namentlich den Bischof von Langres in dieser Beziehung neunt, der seine Erhe—⸗ bung zur bischöflichen Würde vor guglich der Protection der Familie Periier zu danken haben soll. Man glaubt allgemein, daß das Bei⸗ spiel der Prälaten, die bereits öffentlich ihre Stimme erhoben haben, auch noch andere nachziehen, werde, Aber wie der Angriff an In tensität zunimmt, so organisirt sich mehr und mehr auch die Ver theidigung, und in dieser Beziehung zeigt die große Mehr⸗ zahl Yder Organe, der Presse einen zichtigeren Takt, eine bessere Erkenntniß ihrer Stellung und Aufgabe, und eine größere Iinparteilichkeit, als man sonst an ihr zu sehen gewohnt ist. Nie⸗ mand wird der französischen Negierung vorwerfen können, daß sie durch ihr Verhalten, der Geistlichkeit gegenüber, derselben gegründe ten Anlaß zu Klagen gegeben habe. Im Gegentheil ist der Regie rung nicht selten der Vorwurf gemacht worden, daß sie eine allzu große Nachgiebigkeit gegen den Klerus und dessen Uebergriffe oder bie gemachten Versuche dazu beweise. Wenn dessenungeachtet der An— griff auf die Regierung nun von Seiten eines Theils der Geistlich feit ausgeht, so war es natürlich, daß die öffentliche Meinung auf Seiten der Regierung stehen mußte. Und dies ist, die eigentlichen Fanatiker ausgenommen, deren Zahl aber glücklicherweise in Frank reich nicht so groß ist, um mit Kraft und Aussicht auf Erfolg etwas unternehmen zu können, auch wirklich der Fall. Jeder mann sieht, daß es sich hier nicht um die wahren Interessen der Religion handelt, sondern nur um Befriedigung von Leidenschaften, die eigentlich mit der Religion sehr wenig zu thun haben. Wenn die Universstät wirklich so vergiftete Lehren in Umlauf setzte, als die Männer des Univers jeden Tag vorgeben, wenn wirklich die Reli gion ernstlich dadurch bedroht wäre, so ist das Mittel, das z. B. der Erzbischof von Bonald von Lyon gegen das behauptete Uebel vor— schlägt, mindestens gesagt, ein sonderbares; er droht, die Aumo niers aus den Colleges zurückzuziehen. Man sollte glauben, wenn die Universitäts Professoren wirklich unmoralische und gottlose Lehren vortrügen, so wäre es Sache und Pflicht der Geistlichkeit, die schlimmen Wirkungen derselben nur um so eifriger und ausdauernder zu befämpfen, und grade den Aumoniers käme es zu, in den Colleges hierfür zu wirken: man sollte glauben, die Zahl der Aumoniers müßte eher verdoppelt als gedroht werden, sie gänzlich zurückzuziehen. Bemerkenswerth ist auch, daß einige Prä laten, die früher gleichfalls eine Art Nothruf anstimmen zu müssen glaubten, bei dem gegenwärtigen Anlasse sich schweigend verhalten. In dieser Beziehung ist insbesondere der Erzbischof von Toulouse zu erwähnen.

. Betreff der Haltung der Regierung diesen maßlosen und unbilligen Anfeindungen gegenüber, spricht man von einem Rund schreiben, welches dieser Tage erst vom Könige selbst an die sämmt— lichen Erzbischöfe und Bischöfe ergangen sein soll. Es soll in ge⸗ messener aber auch in bestimmter Form erklären, daß die Regierung zwar stets bemüht gewesen, dem Klerus eine freie ungehinderte Be wegung innerhalb der durch das Gesetz ihm vorgezeichneten Schran⸗ ken zu sichern, und seinem Wirken zur Förderung der Religion und ihrer Interessen, die mit denen des Staates aufs Innigste verknüpft seien, überall Schutz und Beistand zu leisten, daß sie andererseits aber auch eutschlossen sei, gegen Uebergriffe, die man sich von Seiten eines Theils des Klerus in das Gebiet des Staates erlaube, und gegen. maßlose Angriffe auf eine Institution, welcher Frankreich so viel zu danken habe, die größte Festigkeit zu zeigen und daß es gewiß nicht im Interesse des Klerus liegen fönne, die Regierung zu entschiedenen Maßregeln zu nöthigen, die sie ergreifen müßte, wenn man nicht von Seiten des betreffenden Theils der Geistlichkeit zu der ihr vor allem anstehenden Mäßigung zurück kehre. Die hohen Prälaten der Kirche werden daher aufgefordert, sowohl selbst die nachtheiligen Folgen zu erwägen, welche aus einer längeren Fortdauer des gegenwärtigen gereizten Zustandes hervorge hen müßten. Zu gleicher Zeit sollen sie mit allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln und mit ihrem ganzen Einflusse dahin wirken, daß auch der ihnen untergebene Klerus dem von ihnen zu gebenden Bei spiele gemäß sich beuehme u. s. w. Es ist sehr zu wünschen, daß dieser Schritt der Regierung die gewünschte Wirkung hervorbringen möge.

Srossbritanien und Irland.

London, J. Nov. In der Morning Post, dem ultra toryistischen Journale, findet sich heute eine Erwiederung auf die neuliche halboffizielle Erklärung des Standard über den Besuch des Herzogs von Bordeaux, welche „ein Royalist“ gezeichnet ist und in ziemlich starken Ausdrücken sich als ein Protest gegen jenen „sonder baren Artikel“ ankündigt. Der Schreiber dieser Erwiederung findet die Sprache des Standard nicht im Einklange mit einem konser⸗ vativen, das monarchische Prinzip vertretenden Blatte, das an Rö⸗ nigthum und Aristokratie hängt, und sieht sich getäuscht in seinem bisherigen Glauben an diese vorgeblichen Eigenschaften des ministe

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riellen Journals. Indeß begreift er nicht, welchen Zweck dasselbe dabei haben konnte, „die schmählichste Beleidigung gegen einen Prin— zen öffentlich auszusprechen, den unbestreitbaren Erben einer lan— gen Reihe von Königen, den Abkömmling von Fürsten, welche in früheren Tagen während der großen Krisis revolutionairer oder Kaiser⸗ licher Usurpation stets in England als Prinzen und Könige in einer Weise aufgenommen worden sind, wie sie sich für einen monarchischen Staat schickte. Während der Katastrophen neuerer Zeit“, heißt es weiter, „hat England häufig jenen Souverainen, welche den sozialen Stürmen weichen mußten, ein Asyl gewährt, und dies wird diesem Lande, trotz seiner jetzt geänderten Politik, in den Augen der Nachwelt eine unleugbare moralische Größe beilegen. Ich will nicht auf die Fragen der nationalen Interessen näher eingehen, durch welche die englischen und französischen Regierungen gegenwärtig ver

bunden sind; das sind Sachen, in welchen jeder Staat, so wie jedes Individuum unabhängig handelt und urtheilt. Aber daß ein Jour

nal, welches eine monarchische und gleichsam offizielle Maske annimmt, unter unvernünftigen Voraussetzungen mit affektirter Mißachtung einen jungen Prinzen von Königlichem Geblüt einen „jungen Edelmann“ nennt, ist der Führer der konservativen Partei eben so wenig würdig wie der Staatsmänner, welche gegenwärtig die Regierung in Händen haben und die für solchen Schimpf nicht verantwortlich gemacht wer

den können. Es ist klar, daß der Besuch des Monseigneur, Her

zogs von Bordeaux, in England dieselben Gründe hat, welche den

felben veranlaßten, durch Deutschland und Italien zu reisen. Es ist die Pflicht eines Prinzen, durch persönliche Beobachtung sich davon zu unterrichten, was für seine Stellung erforderlich ist. Es ist eine natürliche Folge, daß sein Rang und seine persönlichen Eigenschaf ten eine große Senfation hervorrufen, und der Standard hätte, ehe er der Diatribe seine Spalten öffnete, sich erin nern sellen, in welcher Gesellschaft des englischen Adels das Er scheinen des Monseigneur so große Sensation erregt.“ Nachdem im weiteren Verlauf des Schreibens die vom Standard gehegten Be sorgnisse als grundlos widerlegt werden, da weder Mitglieder der englischen Aristokratie, noch die französischen Royalisten so unklug han dein werden, die Zukunft des Prinzen durch „wahnsinnige Versuche“ zu kompromittiren, „welche, ihrer Meinung nach, der Gang der Er eignisse und eine Umwandlung der öffentlichen Meinung früher oder später doch herbeiführen zu müssen schienen“, schließt der roya listische Korrespondent seinen Protest gegen den Artikel des Stan⸗ dard mit einer aus der bewiesenen Theilnahme in England gefol gerten Erklärung, daß der Herzog von Bordeaur vor Europa den Beweis gegeben habe, wie Königliches Blut niemals entarte und die bestandenen Prüfungen denselben nur um so mehr befähigen, zi

dergeburt seiner Nation zu bewirken.

Der Standard antwortet heute sogleich jenem Schreiben des Royalisten in der Morning Po st. Wir geben folgende Auszüge aus dieser Antwort: „Der Schreiber, welcher sich‚„ein Royalist“ nennt, zeigt sogleich zu Anfang seines Schreibens eine große Unkunde der Gruntsätze bez Standard und der konservativen Partei überhaupt. Der Stan dard war das erste Journal im britischen Reiche, welches seine un maßgebliche Billigung mit der Revolution von 1830 aussprach. Wir warteten nicht auf die Anerkennung der neuen Ordnung von Seiten unserer Regierung, sondern wir freuten uns alsobald, daß das fran⸗ zösische Volk das Beispiel unserer Vorfahren von 1685 nachgeahmt hatte. Es ist seitdem kein Jahr verstrichen, in welchem wir nicht Frankreich zu den Folgen jener Revolution Glück gewünscht haben, welche dem Lande die beste Verfassung, deren es sich jemals erfreute, welche demselben den besten und weisesten König gegeben hat, der jemals den dortigen Thron einnahm. Wir sind monaͤrchisch, wir hängen mit Ueberzeugung an der monarchsschen Regierungsform, wie sie in England und Frankreich besteht, wir erinnern uns mit Dankbarkeit jener Reihe von Für— sten, welche wir durch unsere Revolution erhalten haben, und hängen darum auch mit loyalen Gesinnungen an den lebenden Repräsentanten derselben, aber eben aus diesem Grunde, weil wir einer Revolutions Dynastie anhängen, ist es unpassend, uns die Annahme eines jus livinum, solcher (wie es in dem Briefe des Royalisten heißt) „droits liierarchiques, cCOnsacräs pan le tenis el erpetius Dan. la nais- ance“ zuzuschreiben.“ Der Standard widerlegt hierauf die An sichten, welche der Royalist von konservativen Prinzipien hat. Dieselben beständen nicht darin, sich jeder Aenderung des alten Be stehenden zu widersetzen, sondern nur darin, keine unnöthigen Aende— rungen vorzunehmen. Die englischen Konservativen geben die durch Länge der Zeit und des Gebrauchs erwiesene Zweckmäßigkeit beste⸗ hender Einrichtungen zu, aber sie wissen nichts von einer Heiligung eines wirklichen oder waͤhrscheinlichen Mißbrauchs durch das Recht der Verjäh rung. 156 Jahre guter Regierung in England, 13 Jahre guter Regierung in Frankreich heiligen in den Augen der englischen Konservativen die Constitution beider Länder mehr, als 1600 Jahre schlechter und wankelmüthiger Herischaft in irgend einem Theile der Welt eine Verfassung zu heiligen vermögen. Die englischen Konservativen sind die Schüler Locke's und Somer's und der anderen großen Männer,

welche sich zu dem ruhmwürdigen Werke von 1688 verbanden., Vie—

jenigen, welche die Revolution von 16838 noch „einen sündige und rebellischen Akt“ nennen, seien phantastische Narren. den Besuch des Herzogs von Bordeaux betrifft“, fährt

ministerielle Blatt weiter fort „so ist es ganz in der Ordnung, der junge Gentleman mit aller möglichen Zuvorkommenheit aufge⸗

nommen werde. Er ist Mitglied einer der ältesten Familien Eu⸗ ropas, obschon nicht von einer älteren und in früheren Zeiten be⸗ rühmteren als es manche titellosen englischen Gentlemen sind. Wegen seiner hohen Abkunft aber ist der Herzog von Bordeaux zu denselben Ehren berechtigt, welche man den Abkömmlingen der Colonnas und Capponis, sFamilien noch ein wenig älter und einst weit berühmter als die Bourbons, zollen würde. Diese Ehren werden durch das selbst verschuldete Unglück der Familie nicht verkürzt. Hier ist indeß eine Linie zu ziehen. Die Courtoisie muß einem Gefühle der Pflicht nach⸗ stehen, und wenn die Pflicht als in die Augen fallend gezeigt werden kann, so hört die Unterlassung höflicher Formen, die sonst bereitwil⸗ lig beobachtet werden würden, auf, ein Verstoß gegen die Courtoisie zu sein. Im Allgemeinen wird erwartet, daß nian einen Gast nach seinem Wagen leuchtet, aber ein vernünftiger Mann wird es nicht unhöflich finden, daß es nicht geschieht, wenn er weiß, daß das Licht einen großen Vorrath von Pulver und brennbaren Stoffen in einem benachbarten Hause in Brand stecken könnte. Es ist der ganz gleiche Fall mit dem Herzoge von Bordeaur. Das Volk von England mu gegen den Prinzen weniger höflich sein, als es selbst wünscht, weil es den Beweis in Händen hat, daß seine Höflichkeit übel gedeutet werden und künftig einmal Blut kosten könnte.“ Einige Ausfälle ge⸗ gen die legitimistische Partei in Frankreich beschließen diesen Artikel des Standard. . .

London, 7. Nov. Ihre Königlichen Hoheiten der Herzog und die Herzogin von Nemours werden am Donnerstage (9ten) in Windsor von Paris erwartet. An demselben Tage wird zur Feier des Geburtefestes des Prinzen von Wales ein großes Bankett dort stattsinden. 9

Se. Königl. Hoheit der Prinz Alexander der Niederlande hat vorgestern nach einem Aufenthalte von drei Monaten England ver⸗ lassen und sich nach Rotterdam eingeschifft, um nach dem Haag zurückzukehren. ö

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3 Madrid, 1. Nov. Das gestern erwähnte Privat⸗Votum des Herrn Campuzano lautet in seinem Antrage folgendermaßen:

„Die allgemeinen Cortes legen Ihrer Majestät der Königin Isa⸗ bella II. die Anwendung und Ausübung der Königlichen Gewalt bei, unter dem Beistande eines Regierungs-Rathes (consejo de gobierno), der an dem Tage, an welchem das Grundgesetz sie als volljährig an⸗ erkennt, aufhören wird. Dieser Regierungs-Rath wird aus drei wirk⸗ lichen Mitgliedern und zwei Supplenten bestehen, die durch die Cor⸗ tes zugleich mit der Volljährigkeits Erklärung werden ernannt werden. Die Befugnisse dieses Nathes werden sich darauf beschränken, der Kö⸗ nigin ihr Gutachten (volg) schriftlich in allen Fällen zu ertheilen, in denen sie von den Befugnissen, welche die Constitution kraft ihres 17sten Artikels dem Könige beilegt.“

Der Heraldo, das Haupt-Organ der alten moderirten Partei, will in diefem beantragten Regierungs-Rath die Einsetzung einer drei- fachen Regentschaft erblicken. Jenes Blatt scheint zu vergessen, daß Ferdinand VII. selbst, kraft seines Testaments, der Königin⸗-Regentin einen Regentschafts-Rath an die Seite setzte, den sie bei allen wichti⸗ gen und dringenden Fällen zu Rathe ziehen sollte, und kein besonne⸗ ner Mann wird wohl in Abrede stellen, daß die junge Königin durch die bloße Förmlichkeit der Volljährigkeits-Erklärung nicht zugleich mit derjenigen Erfahrung und Geistesreife ausgerüstet werde, die zum Selbstregieren erforderlich sind. Wie kann schon jetzt die junge Kö⸗ nigin einen geeigneten Eutschluß fassen, falls in Folge einer zwischen den Cortes und den Ministern eingetretenen Spaltung zur Wahl zwischen einer Auflösung der Ersteren oder Entlassung der Letzteren geschritten werden muß? Allgemein wird hier die Nothwendigkeit anerkannt, daß der Königin eine berathende Behörde an die Seite gestellt werden muß, die wenigstens für diesen Fall ihren Ausspruch zu ertheilen habe. Nur frägt es sich, durch wen diese Behörde er⸗ nannt werden soll. Der Königin vermöge einer bloßen Erklärung der Cortes, so wie die provisorische Regierung es verlangt, die Ausübung aller Regierungsrechte beizulegen, ist eine Handlung, zu der der Buch⸗ stabe der Constitution die Cortes keinesweges ermächtigt. Man be⸗ denke indessen, daß die Constitution auf keiner anderen geschichtlichen Grundlage als der einer Soldaten-Meuterei beruht, daß eben diese Constitutlon fast in allen ihren Punkten durch die Progressisten selbst verletzt worden ist, daß diese im Namen der Constitutionen ein von den Cortes votirtes und durch die Krone sanctionirtes Gesetz auf dem Wege der Empörung umstießen, daß die Cortes unter Espartero's Regentschaft der Königin Christine, mi enbarer Verletzung des Ar⸗ tikel 60 der Constitution, die Vormu ft über ihre Tochter ent⸗ zogen, und daß seit dem Aufstande 1840 nur eine faktische Regierung bestand. Eine sol—c : ame Lage hatte zur

Parteie man sie Moderirte oder Exaltirte, Avacuchos oder Coalition nennen, beständig konspirirten und ihre Geguer als Usurpatoren betrachten. Gegen einen solchen ge⸗ waltthätlgen Zustand kann sich die gegenwärtige Regierung nicht an⸗ ders schützen, als wenn sie offen eingesteht, daß sie den Buchstaben der Constitution aufopfere, um den Geist und Zweck derselben zu retten. Ihre Feinde geben ihr selbst das Recht dazu, indem sie, unter dem Vorwande der Aufrechthaltung der Constitu⸗ tion, einen National- Konvent aufzustellen streben, den Niemand

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nächstfolgenden Werken einen ungleich höheren Schwung und versteigt sich ,,, Wunderbar ist in seinem M eister Wolfram der k musilalischen Begeisterung und der höchsten Virtuosen n,. . nfühst ünstlerherz sen göttliches Sehnen in zmisden Alt i e slestin sanften Melodicen aushaucht und in himmlische Harmonicen

erließ, die wie Heiligenscheine alle Zuhörer umstrahlen und mit beseli . . auf die Gemüther wirken. Gleich charakteristisch ausgedrückt Hin! , dazu, in seiner Helene Adelsfreit, die schwärmerische ,, er enthusiastischen weiblichen Seele, die in wilden Harfenklängen merz ausbrgust und sich in Verzweiflungs-Aktkorden Luft macht, Ven een n gf Mächte die uh rer nachdenklich und traurig stimmen. beiden zulcz A1 4 und tiefflichste Chayakterist it vereinigen sich in den . , Blättern mit der vollendetsten Behandlung und ge— . n nn nnch bewundert man daran die nde e ee er enn li glücklichsten Zusammenwirkens artistischer

gies. glaun Kunst⸗Notiz.

. aub ⸗. . * . . . 1 * '

er sie auf 2 ren, g mn Dante's einen Dienst zu erweisen, indem simile aufmerlsam macht heilen mit musterhafter Treue durchgeführtes Fac— Fischer, von rin! . e. der rühmlich belannte Lithograph, Herr Dichters nach dem gehen „Giotto in den jüngeren Jahren des großen Das von Vasari erwähnte in Fresco ausgeführten Portrait gezeichnet hat. lastes des Pobesta, welihet / stn Florenz in der Kapelle des vormaligen Pa ginal war lange Zeit in zum Stadtgefängniß dient, besindliche Ori-

. änzli ö ö einigen Jahren unter , 6 ,

eich nnn ißung zum Vorschein gelommen. Eine ,, . irn der Meodellirung sehr 3 wiedergebende Ref. nach Berlin ,, drenz als Lithographie erschienen und vom gebsent. Dieses⸗ 56 59 worden ist, hat dem Herrn Fischer zum Vorbilde Dante s, well ortrait unterscheidet sich von den befannlen Portrafts

. hen sämmtlich die Todtenmaste zum Grunde liegt, befonders

dadurch, daß hier noch nicht die Zähne fehlen, ursprüngliche und sehr charalteristische Form sinnigen und edlen Profilkopf, welchen die ir gefürcht haben, mehr den Verfasser der vita nugva, während jene anderen Portraits uns durchaus den strengen, von Leidenschaften in seiner ganzen Das Bildniß ist bei 6 schen )1 Dr.

Joseph Gung'l.

Das von Herrn Musik-Direktor Gung'l am 9. wohlthätigen Zwecke zum Besten des Nikolaus-Bürger-Hespvitals gegebene Konzert bietet uns Gelegenheit, einige Worte uber diesen tüchti—= gen jungen Mann zu sagen, der seit einiger Zeit mit seiner achtzehn Mit glieder zählenden Kapelle die Bewohner Berlins durch Konzerte in wiener Ait erfreut, in welchen außer seinen eigenen und eines Strauß's, Lanner's :e. Compositionen auch Musikstücke klassischer Meister mit Präcision, Kraft und Eleganz exekutirt werden.

Herr Joseph Gung'l ist ein Landsmann Franz Lißt's in Pesth geboren, erhielt auch daselbst seine erste musikalische Ausbildung und diente sodaun mehrere Jahre, ohne die Musit zu seinem Hauptstudium zu machen, in einem österrcichischen Artillerie Regiment. Erst im Jahre 1834 wurde er Musil-Direktor im ien K. K. österreichischen Artillerie Negiment in Gratz und sing an, durch seine Walzer Compositionen die Aufmerksamleit des Publikums zu erregen. Im vergangenen Frühjahr verließ er diese Stellung, um mit einer Lon ihm organisirsen Kapelle eine NReise durch Süddeutschland zu machen. Ob Berlin sein Hauptziel gewesen, wollen wir nicht bestimmt be— haupten; der ihm bis jetzt gewordene Beifall und günstige Erfolg lassen jedoch vermuthen, daß Herr Gung'l sich bier länger aufhalten dürste, als an anderen Orten bisher geschehen, welche Voraussetzung durch den jetzt immer

November zu einem

noch steigenden Geschmack an Konzerten der Art, wie sie Herr Gung'l giebt, motivirt wird. (

Wir haben in Herrn Joseph Gung'l einen gemüthlichen Komponisten, einen umsichtsvollen Dirigenten und einen wackeren Geiger kennen gelernt. Sämmtliche unter seiner Leitung vorgetragene Piecen erfreuten sich der größten Präzision und gaben den Beweis, wie mit wenigen Mitteln viel geleistet werden könne. Den meisten Beifall erbielt die von Herrn Gung'l fomponirte Piece, „Klänge aus der Heimat Oberländler“, die ein ori- ginelles Arrangement für zwei Violinen mit Quartett-⸗Begleitung das äanwesende Publikum so erfreute, daß sie, dem einstimmigen Dacapo⸗Ruf zufolge, wiederholt werden mußte. Es liegt jedem Theile dieses Musitstücks eine einfache, liebliche, zum Herzen sprechende Melodie zum Grunde die Phantasie versetzt uns unwillkürlich in die Mitte des biederen Bergvolkes und (s wird uns erklärlich, wie bei solchen Klängen der Raturmensch vom Heimweh ergriffen werden kann. Nächstdem arndteten die RKeminiscences musicales von Gung'l den meisten Beifall. Lobend ist nech zu erwähnen. daß die Blech- Instrumente nie die Wirkung der Saiten Instrumente im Horte verdecken, ein Fehler, der bei anderen derartigen Musikchören nur zu oft bemerkt wird. So viel wir beachten konnten, sind sammtliche In= trumente in den Händen tüchtiger Musiker, und ist, näc st den beiden ersten Violinisten Ind des Cellisten, vorBugsweise der Oboen-Blaser zu erwabnen, der durch seinen schönen, vollen Ton und anmutbigen, zarten Vortrag sich ganz besonders bemerlbar machtt. Obgleich das Musit Cber des Derr Gang'l nach einem noch nicht zabrigen Jusammenspielen schon Vorzügliches leistet, so liegt es doch in der Natur der Sache, daß dit Teinsnungen deñ ek ben bei einem fortdauernden Zusammenweilen denen der Strauß chen und Lannerschen Kapelle gewiß nichts nachgeben werden, cine Belas ckung. die durch den Fleiß des Dirigenten und den guten Willen der Nimm irkenden sicher in Erfüllung gebracht wird. Dem Berncbmen nach dirt der On 8 von jetzt ab wöchtnilich einmal im Dotel de Nu ssie ame . geben; wir wünschen von Herzen, daß der deste Erfelg dieses ordaden frönen möge.

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