1843 / 148 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

g ĩ m Aurora von Königsmark, nachdem sie den Hof hieb e er er, eine Neihe von Jahren, hindurch gewohnt hat, und welches von des hochseligen Königs Majestãt seit 18 Jah⸗ ren' einer Anstalt überwiesen ist, in der hülflose Kinder von 6 bis 15 Jahren, die aus Mangel an Erziehung und Unterricht oder wegen unglücklicher äußerer Verhältnisse sittlicher Verwahrlosung preisgege⸗ ben sein würden, erzogen, unterrichtet und zu nützlichen Mitgliedern der bürgerlichen Gesellschast gebildet werden. Fünfundstebenzig Zög⸗ linge, welche sich mit dem Vorsteher und dem Lehrer der Anstalt an einer vor dem Lokal derselben errichteten Ehrenpforte aufgestellt hat⸗ ten, sprachen ihre Freude über die Ankunft des auch für die Armen sorgenden Landesvaters in einem kindlichen Gesange aus unz zogen die theilnehmenden Blicke des Monarchen auf sich, desseñ Wohlwollen für die Anstalt sich noch vor Seiner Abreise durch ein huldvolles Gnadengeschenk von 2060 Thalern kund gab. Se. Maje⸗ stät verfügten Sich hierauf in das, auf Veranstaltung des Magistrats von Innen und Außen erleuchtete Schloß, besichtigten den Thronsaal und die Wohnzimmer der vormaligen Aebtissinnen zc. und kehrte dann nach der Stadt zurück. Se. Masjestät befahlen indessen, daß eine Königliche Tafel in Ihrem Quartiere servirt werde, an welcher Ihre Königl. Hoheiten der Prinz von Preußen und der Prinz Karl Theil nahmen, und zu der außer dem Ober-Präsidenten der Provinz, dem Landrathe des Kreises und dem Bürgermeister der Stadt, der Dom⸗ herr Freiherr Spiegel zum Desenberg und der Ober-Bürgermeister von Brünken aus Halberstadt, der Befehlshaber der hiesigen Garnison, Major von Ebra, der Kammerherr von Alvensleben, der Land- und Stadtgerichts-Direktor Meißner, der Superintendent Schmidt, der Direktor des Gymnasiums Richter, der Vorsteher der Stadtverordneten, Fabrikbesitzer Krage, der Pastor an der Schloß⸗ kirche Fricke und mehrere angesehene und notable Personen aus der Stadt und deren Nachbarschaft gezogen zu werden die Ehre hatten. Die Abreise Sr. Majestät war auf den folgenden Tag, den 18ten d. Mts,, Morgens um 8 Uhr, festgesetzt. Die letzten Augenblicke Ihres Aufenthalts in Quedlinburg widmeten Se. Majestät der Anerkennung des Verdienstes, welches wackere Männer in den Jahren 1813 bis 1815 durch ihre Theilnahme an dem Kampfe für Deutschlands Unab⸗

hängigkeit gegen den damaligen Unterdrücker Europa's sich erworben hatten. Ein hundert und fünfunddreißig dieser Männer, in ihrer bür⸗ gerlichen Kleidung, aber alle mit der Rriegsmedaille von 1813 14 bder von 1815 und zum Theil auch mit anderen kriegerischen Ehren⸗ zeichen geschmückt und sämmtlich hier in Quedlinburg wohnhaft, wa⸗ ren dem Absteigequartier des Königs gegenüber in Einer Linie auf⸗ gestellt. Se. Majestät gingen vom rechten zum linken Flügel die Fronte entlang, geruhten mehrere dieser alten Krieger huldreichst an⸗ zureden, und erfreuten dieselben auf das höchste durch das wohl⸗ wollende Andenken, welches der Monarch den von ihnen geleisteten Diensten widmete. Alsdann bestiegen Se. Majestät und die König sichen Prinzen, unter dem Jubelruf der Einwohner, Ihre Reisewagen und fuhren langsam guf den mit weißem Sande und grünen Zwei⸗ gen bestreueten Straßen durch die mit Fahnen, und Laubgewinden sestlich geschmückte Stadt zum öhringer Thore hinaus, welches eben⸗ falls mit Tannengrün verkleidet war. Der Ober-Präsident der Pro⸗ vinz begleitete Se. Majestät in Ihrem Wagen.

Breslau, 22. Nov. Der hier bestehende wohlthätige Frauen⸗ Verein macht in dem hiesigen Beobachter bekannt, daß vom 20sten d. M. an wieber, wie im vorigen Winter, ein Lokal erwärmt sein wird, in welchen diejenigen Armen Aufnahme sinden, „welche keine erwärmten Räume haben, in denen sie sich den Tag über aufhalten fönnen und ohne Branntwein und Tabackrauchen zu leben vermögen.“ Des Abends wird die Anstalt hinreichend erleuchtet sein, so daß die Arbeitliebenden ununterbrochen sich nützlich beschäftigen können. Selbst Schuhmacher, welche eine kleine Werktstatt mitbringen, werden darin aufgenommen.

Lyck, 18. Nov. (Eyck. N.) In Lötzen (im Regierungs⸗Be⸗ zirke Gumbinnen) sind bereits für den baldigst auszuführenden Fe⸗ stungsbau 39 Mann mit einem Capitain und zwei anderen Offizieren niederen Grades stationirt.

Ausland. Deutsche Bundesstaaten.

Baden. Karlsruhe, 19. Nov. Das gestrige Staats⸗ und Regierungs-Blaktt enthält eine Verordnung, durch welche

S902 zum Präsidenten der ersten Kammer der Stände⸗Versammlung für die Tauer des nächsten Landtages der Markgraf Wilhelm, zum Vice⸗ Präsidenten der Fürst von Fürstenberg, und zum zweiten Vice⸗Präsi⸗ denten der Staatsrath Wolff ernannt wird.

Eine Verordnung des Großherzogl. Ministeriuns des Innern vom Titen d. M., trifft verschiedene einschränkende Bestimmungen in Bezug auf den Branntwein -Verkauf. Nur Wirthe und solche, die zum Branntweinschank eine besondere Konzession haben, sind befugt, Branntwein unter einer halben Maß abzugeben. Die Uebertreter die— ser Vorschrift unterliegen einer Polizeistrafe und zwar im ersten Fall von 5 bis 20 Fl., und im zweiten und jedem anderen Falle von 20 bis 35 Fl. Diejenigen, welche einem noch nicht aus der Schule ent⸗ lassenen Kinde Branntwein zu trinken geben, verfallen in eine Strafe bis zu 15 Fl. Sämmtliche Behörden, welche die Vertheilung von Unterstützungen und Almosen zu besorgen haben, werden angewiesen, diejenigen Armen, welche notorisch dem Branntweintrinken ergeben sind, ünd den deshalb ergangenen Verwarnungen keine Folge leisten, bei den jeweiligen Geldvertheilungen in minderem Grade zu berück sichtigen, als andere Personen, welche sich den genannten Fehler nicht zu Schulden kommen lassen.

(S. M. u. Gr. H. Z.) Der bisherige Polizei⸗Direktor Picot hier ist in Pensionsstand versetzt worden, wie es scheint, in Folge der Auftritte in der Göler-Haberschen Streitsache.

Die Beilage der heutigen Karlsruher Zeitung bringt den Schluß des Aufsatzes über die Unruhen vom 5. September. Es wird zugestanden, daß der Polizei-Direkter, der sich bei dem ersten Ausbruche des Tumults auf dem Platze befand, eine von der Rath—

hauswache abgesandte Patrouille zurückschickte und dem Wacht-Kom⸗

mandanten durch einen Polizeidiener sagen ließ: „man solle ihm, ehe er es befehle, keine Patrouillen mehr zuschicken!“ Ueber das Ver⸗

fahren der Polizei⸗Behörde im Allgemeinen sagt die Karlsruher

Zeitung: „Das Benehmen der Polizei⸗-Behörde erscheint, obwohl ihr Vorstand während des Tumults persönlich keine Anstrengung und

keine Gefahr scheute, die Ordnung herzustellen, nicht tadelfrei. Hegte sie auch, nachdem die Verhaftung Haber's beschlossen war, keine Be—

sorguisse, und unterließ sie deshalb selbst ihre eigene gesammte Mann

schäft, von der kaum die Hälfte auf dem Platze war, vollständig bereit zu halten, so war ihr doch schon um 8, Uhr, als sich bereits eine zahlreiche Menge an dem Haberschen Hause versammelt und ein lautes, für einen Theil der hiesigen Einwohner höchst beleidigendes und bedrohliches Geschrei erhoben hatte, Veranlassung gegeben, sogleich ernster einzuschreiten und sich genügender militairischer Hülfe zu versichern. Noch dringender erschien diese Vorsorge, als der erste Steinwurf gefallen war. Hat sie auch, als die Linien der von der Nathhauswache herangekommenen Mannschaft durchbrochen waren, sich bemüht, sie zum Schutze des Hauptthors, dessen Stärke allein dem Angriff widerstand, zu sammeln, so hat sie dagegen unterlassen, was doch wohl schon bei dem ersten Erscheinen dieser Wache hätte geschehen können, nämlich an der Spitze derselben, unter Bedrohung mit dem Gebrauche des Bajonetts, eine öffentliche Aufforderung an die Menge zum Auseinandergehen auszusprechen oder die Aufruhr-Alte zu verlesen. Der moralische Effekt eines sol

chen Schritts auf die zahlreichen Zuschauer, die bei ihrem ferneren Verweilen nicht mehr zu schonen waren, würde, so wenig zahlreich die vorhandene Macht auch war, doch schwerlich ausgeblieben sein; dann würde aber ein wirkliches Einschreiten gegen die geringe Zahl der beharrlicheren und kühnen Tumultuanten sehr erleichtert worden ein. Wir vermochten diese Bemerkungen nicht zu unterdrücken, so gern wir nochmals anerkennen, daß der Vorstand der Polizei Behörde es an persönlichem Muthe nicht fehlen ließ, und nur ein zu lange geheg— tes Vertrauen alf die Friedlichkeit aller Klassen der hiesigen Einwoh—⸗ nerschaft und auf den Effekt des Kundwerdens der vollzogenen Ver⸗ haftung, so wie die allzu beharrlich festgehaltene Absicht, alle Auf⸗ sehen erregenden Maßregeln zu vermeiden, ihm eine Ueberraschung bereiteten, die ihn die vollkommene rechte Haltung nicht finden ließ. Gegen den leisesten Verdacht einer absichtlichen Versäumniß schützt ihn aber schon ein Blick auf sein ganzes Leben und auf die freundlichen Beziehungen, in denen er zu den Betheiligten stand. Auch erkennen wir endlich noch an, daß es weit leichter ist, hintenher das rechte Verfahren zu finden, als in einem Augenblicke der Ueberraschung, die leicht die gehörige Besonnenheit verlieren macht.“

Vollkbmmen gerechtfertigt wird das Benehmen der Militair⸗Be hörden. In dieser Beziehung heißt es: „Es ist kein Zweifel, daß,

wenn nur eine Stunde oder eine halbe Stunde früher militairische

Hülfe vorbereitet, nur die nahe Hauptwache mit weniger Mannschaft

verstärkt und herbeigerufen worden wäre, der Tumult in jedem seiner Stadien augenblicklich hätte unterdrückt und jeder weitere Exzeß ver⸗ hütet werden können. Die Militair-Behörde ist aber durch notorische Thatsachen gegen jeden Vorwurf gesichert. Sie hat, wie gesagt, nur auf ergehende Aufforderung der Civil-Behörde zu rüsten und zu han deln. Notorisch ist aber, daß ihr bis zum Ablauf von nahe drei Viertelstunden nach dem ersten Beginne des Tumnlts keine Art von Aufforderung zugekommen ist, und daß sie augenblicklich den ergange nen Requisitionen entsprochen hat. Daß die verlangte Hülfe nach ertheilten Befehlen früher hätte eintreffen können, ist leicht zu sagen, aber in keiner Weise eine vermeintliche Verzögerung nachzuweisen. Wäre eine solche, wie was nicht behaupten kann, auch eingetreten, so würde sie jedenfalls der anordnenden Behörde nicht zur Last fallen, da die Raschheit der Ausstellung und Bewegung eines vielgeglieder⸗ ten Ganzen zuletzt bis zu einem gewissen Maße immer von dem Grade des Eifers, der die untergeordneten Glieder beherrscht, abhän⸗ gig bleibt. Die erste Hilfe insbesondere, welche in den gerüsteten Reserve⸗-Piquets mit einiger Verstärkung aus den Nasernen entsendet wurde und allen weiteren Exzessen vorbeugte, traf so schnell ein, als es die Zurücklegung des Weges von dem Kommandantenhause bis zur Kaserne und von dieser zurück bis zum Schauplatze des Tumults und das Zeitbedürfniß von wenigen Minuten zur Ausstellung und Verstärkung des Piquets gestattete.“ ö

„Eben so wenig, wie die im Dienste aufgetretenen militairischen Befehlshaber, trifft andere Angehörige des Offizier ⸗-Corps irgend ein Vorwurf. Daß Bffiziere der karlsruher Garnison den Pöbel Aufstand geleitet, die Theilnehmer dazu angeregt und disziplinirt, ist eine schänd⸗ liche Verleumdung. Es genügte den Korrespondenten, die sie ver breiteten, zu wissen, daß Bruder und Schwager eines Mannes, gegen den man dem Sfsizier-Corps eine Erbitterung zuschrieb, durch Exzesse in ihrem Eigenthum beschädigt, ihre Frauen und Kinder durch furcht baren Tumult und schwere Gefahr geängstigt worden sind, unt öffent. lich vor ganz Deutschland die Angehörigen dieses Corps der Anstis tung und Leitung dieser Erzesse zu beschuldigen. Sie fragen nicht nach irgend einer näheren Anzeige, sie fragen nicht einmal im Allge meinen, ob und welche Offiziere sich unter dem Corps besinden, von denen man nach ihrem bekannten moralischen Charakter sich einer solchen Handlungsweise aus solchen Motiven versehen könne. Solche Frage, die man billig stellt, ehe man auf jene Weise schließt, wird zu stellen nur der so leicht vergessen, welcher gern Andere nach sich selbst beurtheilt und zu jeder Schlechtigkeit bereit ist, wozu ihm seine ge meine Gesinnung irgend ein auch noch so niedriges Motiv leiht.“

„Jene freche, auch nicht durch die geringste Anzeige unterstützte Beschuldigung (die übrigens das Corps, welchem Göler augehörte, und welchts das sogenannte Ehrengericht bildete, nicht berührt, da es am Sten Karlsruhe schon mehrere Tage verlassen hatte) bedarf keines weiteren Wortes zu ihrer Widerlegung.“

Aber daß überhaupt die Untersuchung nicht die leiseste Spur

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eines der Gewältthat vorausgegangenen Komplotts, irgend einer Art

vorgängigen Verabredung oder Aufreizung lieferte, können wir nicht unbemerkt lassen. Nicht einer der vielen Theilnehmer hat durch seine Aussagen, keine einzige der vermittelten That-Umstände hat durch ihre Beschaffenheit in jener Beziehung den leifesten Verdacht erregt. Mit einer an Gewißheit gränzenden We hrscheinlichkeit kann man behaupten, daß nur die Verhaftung von Haber's die zufällige Veranlassung zu einer plötzlich aufwallenden Aeußerung der herrschenden Aufregung gab, indem sie die Ursache der Versammlung einer großen Vollsmenge wurde, die in solcher aufgeregten Stimmung überall leichter zu Ex zessen hingerissen wird. Vom Schreien und Rufen kam es zum ersten Sleinwurf, der ungeahndet blieb, weil es der anwesenden Autorität an Hülfsmitteln zum unverzüglichen Einschreiten fehlte. Was viel leicht unstraf barer Muthwillen begonnen hatte, führte gemeine Roh— heit in rascher That sich steigernd weiter. Daß aber sebst die Kühn sten nur aus plötzlichem Entschlusse handelten, geht daraus hervor, daß die gegen das Haus Anstürmenden nicht mit Aexten bewassnet erschienen waren, sondern sie erst, herbeiholten, und diese gefährlichen Angriffe wenigstens erst im späteren Verlaufe der Exzesse gewagt wurden.“

r e n hr ri ch

r ; Paris, 19. Nov. Der Herzog und die Herzogin von Nemours werden ihre Rückreise von London nach Paris über Belgien machen. Graf Mol ist auch nach London gereist und wird, wie es heißt, dort so lange verweilen, als der Herzog von Nemours sich daselbst aufhält. Heute begiebt sich andererseits der Vicomte von Ehateaubriand nach

ö * 2 . D · .

es, was wir oben andeuten wollten, daß uns die Natur sehr nachdrücklich zum Fleiße angehalten hat: Braucht eure Hände, euren Verstand, dann lönnt ihr eurem Boden, so oft, er auch undankbar erschei— nen mag, fort und fort neue Hülfsquellen abgewinnen. Und so hat es die Natur besser mit uns gemeint, als wenn sie uns im Ueber—⸗ sluß südlicher Fruchtländer zum Muͤßiggange verleitet hätte. Wie diese Karte es deutlich verzeichnet hat, auf so verschiedenartige Weise wie sich die Oberfläche des Landes ungünstig oder freundlich verhält, auf so mannig⸗ saltige Weise werden wir dadurch angespannt zu thätiger körperlicher und geistiger Arbeit. Was ist aber dem Menschen gedeihlicher, als Arbeit? Was ist wichtiger? Alles Gold Perus ersetzte uns nicht den lebhaften Antrieb zur Arbeit, der höchsten Wohlthäterin der Menschen, welcher in unseren flachen Ebenen für uns liegt. Ist der Mensch, seinem innersten Wesen nach, doch bestimmt, eine Aufgabe zu erfüllen, nämlich durch seine angesttengte Arbeit die Kenntniß und Einsicht seines Geistes zu steigern, . edlen Eigenschaften die in dem, Geiste der dend . Müssen wir also nicht der Natur dankbar sein, die drin⸗ ann 6 trieb, das einzige Mittel, unsere hohe Sendung zu er ö, , . aber nicht gewiß, unsere Pflicht, wissenschaftlich zu sorbern and . zu dieser vielseitigen Arbeit liegen, die uns pant (der frcslich . unferen Werken. Sind aus diesem Gesichts— nicht geognbshhbl . nicht der Eines abstrakten Gelehrten ist) also Wir mnüsfen es dem uch unseres Landes nicht dringendes Bedürfniß erfasser des hier besprochenen Werkes also gewiß

Dank wissen, da lt g ö ; J mach den! giant . . und Mühe nicht gescheut, nicht

; . och ge Forschung gestrebt, nicht, wie Viele

6. n , m , zi . üls Lil sie prächtige, uns sedoch nährknde' aber mit reinem Eifer auch das weniger i g fern affe hrende Vaterland durchforscht hat?). Das Ergeb— hn . , 4 . 9. Erlenniniß desselben, es 16 die Mochte das für Wissenschaft und ern Ee n en gf . gefördert werden; wir glauben, daß der, welchet es, ., . weiter durchführen würde. Mögen die Männer der reinen Bien 4e . sultate der vorliegenden Arbeit prüfen, mögen sie aufs 6 9 . Re näher und schärfer bestimmen, aber moͤgen sie dann auch ihr n .

*) Die Karte ist daher sehr vollständig und wichti ĩ

bei Neu -Britz, wo der Buchstabe n steht, enn n i ee . troffen, welche nicht eingezeichnet ist; Wiesenmergel westlich von dem R. nen See, der in der Verlängerung des Plötzen⸗See liegt, am Naude der Jungfernheide und bei Schöneberg; Kieslager am Anfange des Kurfürsten— damm, bei Wilmersdorf, am steglitz er Fichten berge, bei Britz, bei der Wind= mühle von Dahlen. In Wilmersdorf und bel der Ziegelei am Gesund— brunnen ist die Sandgränze gegen den Lehm etwas unrichtig, und die Ge— schiebemergelstelle bei Tempelhof ist bis auf den Sand durchstochen. An

Möchten sie hierbei, wie so oft geschieht, den oben bezeichneten Gesichtspunkt des gemeinen Wohles der Menschen nicht hochmüthig, als untergeordnet betrachten. Zum Schluß bemerken wir, daß Benningsen bei Anfertigung der Karte mit einer großen Geschicklichkeit in Bezug auf die Wahl der Farben verfuhr, so daß Alles gar deutlich und veiständlich auf den ersten Anblick erkannt werden kann. Für andere Gegenden der Mark werden allerdings noch Farben für Wiesenlehm ohne Geschiebe, woraus die Nathe— nower Ziegeln, für den Lehm ohne Geschiebe voll kleiner Helix, bei Baum— gartenbrück, für den Mergel von Görzke, für die mächtigen Thonmassen bei Glindow, Petzow, Lehnin, Bramsdorf, für Alaunlager und Braunkohlen— Schichten hinzutreten. Bei genauerer Erforschung werden ferner vielleicht bis jetzt noch unbekannte Schichten gefunden werden, die eine besondere Aus⸗ zeschnung verdienen, während andererseits bei Karten im kleineren Maßstabe einige untergeordnete Lagen unberücksichtigt bleiben können.

Zum Schluß müssen wir noch die saubere Ausführung des von Herrn Delius besorgten Stichs und Farbendrucks lobend erwähnen.

Zur volksthümlichen Literatur. Aus dem Böhmerwalde von Josef Rank. Leipzig, 1843.

Bücher, welche es sich zum Geschäft machen, in einer eigenthümlichen Erscheinungsweise unsere eigene Voltsthümlichkeit darzustellen und abzu⸗ spiegeln, bieten jedem, der Dentsch fühlt und denlt, ein besonderes Interesse dar, das sich um so höher steigern muß, je mehr sich vom Ursprünglichen und Unverfälschten unseres Wesens in der Erscheinung, die vorgeführt ist, erhalten hat. Daß alte Sitte und alter Brauch in den Bergen sicherer wohnt und fester wurzelt, als in der Ebene, ist eine alte Erfahrung, und wer sein Augenmerk auf das rein Volksthümliche richtete, hat daher längst unsere Gebirge und ihre Bewohner gesucht, um dort zu finden, was der leichtere Verkehr des Flachlandes mit sich sortgerissen hatte im Laufe der Zeiten. Unsere Vollsthüinlichkeit ist aber eine so reiche und mannigfaltige und läßt so viele Unterschiede wieder in sich selbst zu, daß wir den Reichthum, der hier geboten wird, noch kaum beurtheilen können, und Jeder, der dazu beiträgt, mehr von diesen noch verborgenen Schätzen

der S. W. Ecke von Britz findet sich eine kleine Sandiusel. Thon steht un⸗ ler dem Geschiebemergel bei Blitz und Neu- Lichterfelde an, wie auf dem Pionier Extrzierplatz, Diese Kleinigkeiten, welche kaum der Erwähnung werth sind, ö, wir nur an, um̃ dadurch noch einmal recht bestimmt darauf hinzuweisen, wie genau und scharf die, Sonderung der Gebilde im Schwemmlande nach Benningsen's Vorgang möglich ist, da man bei einem bloßen Spazierritt mit Sicherheit über jedes Vorkommniß aburtheilen kann, wenn man nur erst die Hauptglieder der Formationsreihe zu sondein ver⸗ steht und ihr Lagerungs-Verhälmmiß lennt.

aufzudecken, verdient den größten Dank. Auch ist er jetzt ziemlich sicher,

ihn zu finden; denn unser gebildetes Publikum hat jetzt aufgehört, auf alten, guten Brauch stolz herabzusehen, die gerade biedere Sprache des Volkes als bäurisch zu verschmähen, und sieht, in Beschäftigung mit sol chen Gegenständen, nicht mehr ein müßiges Spielwerk. Eine Schrift von Auerbach, die dem Referenten noch nicht zu Gesicht gekommen ist, von der er aber viel Rühmenswerthes hört, soll die Sitten, die Lebensart und die Mundart der Schwarzwälder in sehr angenehmer und anschaulicher Weise vorführen. Das Buch, von dem wir hier sprechen, wendet sich nach einer anderen Seite, es beschäftigt sich mit den deutschen Bewohnern des Böh— mer waldes; der Verf., scibst aus ihnen hervorgegangen, richtet die Beobach tung auf einen Stamm an den östlichen Gränzen deutschen Namens und densscher Sprache, welcher der Aufmerksamkeit sehr werth und doch bis da hin wenig bekannt war. Nicht die gebirgige Natur des Landes allein, son= dern auch gerade die Nachbarschaft einer dem deutschen Charakter durchaus entgegengesetzten Volksthümlichteit, der stete Kampf gegen dieselbe, trug dazu bei, das Ursprüngliche in seiner Bestimmtheit und selbst in seiner Schroff— heit zu erhalten. ö.

Der Veif. schildert aber nicht die gesammte deutsche Bevöllerung des Böhmerwaldes, die sich in sich nach Charakter, Sitte und Mundart wieder mannigfach unierscheidet, sondern das Lokal, auf welchem sich seine Dar⸗ stellung bewegt, reicht nördlich bis gegen Tauß, südlich bis zum Ende des Gebiets der K. Freibauern, und wird oͤstlich durch die anwohnende czechische Bevölkerung, westlich durch den Böhmer Hochwald abgegränzt. In diesen Gebieten wohnt eine rein deutsche Bevblkerung, der Verkehr mit den Czechen ist so viel wie möglich beschränkt, Misch⸗ Ehen finden nur höchst selten stalt, und fast nie dient ein deutscher Bursche in dem Hause eines Böhmen. In näherer Verbindung stehen die Bewohner dieser Gegend mit den anstoßen⸗ ben Bayvern, denen sie sich stammoerwandt fühlen, obwohl sie durch nam fürliche und politische Gränzen von, jenen getrennt sind. Die An⸗ bauer dieser Gegend, die wohl größtentheils aus der Oberpfalz ka⸗ men, waren im Anfang steuerfrei, hatten freie Waldung und leine Frohndienste, und wenn auch die meisten dieser Vorrechte im Lause der Zeiten bedeutende Veränderungen erlitten haben, so sind doch die deut⸗ schen Bauern dort in Vergleich mit den böhmischen noch immer in einer glücklichen Lage. Früher war eine Auswanderung aus der Heimat in jenen Gegenden eine Seltenheit; jetzt geschieht es häufiger, daß die Einheimischen die Weite suchen, und nanientlich übt Wien eine eigenthümliche Anzie— hungskraft auf die Gemüther aus, Viele führt auch der Federhan— del, ein bedeutender Erwerbszweig für diese , in die weite Ferne. Interessant ist, was der Verfasser über diesen Handel, er— zählt. „Jedes Dorf zählt mehrere Federhändler. Nicht nur Männer ohne Haus und Grund, auch Besitzer bedeutender Wirthschasten betreiben diesen Handel, obwohl feit mehreren Jahren die Vortheile desselben merllich unsicherer und geringer werden. In den ersten Jahren dieses Handels konnte jeder eifrige ghrist rr auf nennenswerthe Wohlhabenheit rechnen,

England, um in London die dortige Ankunft des Herzogs von Bordeaur

2 z kn. r, Chef der nach China bestimmten Gesandtschaft, ist heute nach Brest abgegangen; die Angabe, als werde sich das Personal der Gesandtschaft zu Toulon einschiffen, war ungegründet. Admiral Roussin ist wieder hergestellt und wird demnächst nach Paris zurückkehren. . . Die Befestigungs Arbeiten in Lyon werden jetzt, wie dortige Blätter berichten, namentlich auf dem linken Rhone - Ufer, mit unge⸗ wöhnlicher Thätigkeit betrieben.

Ein neues Drama von Alexander Dumas, „Louise Bernard“, ist gestern im Theater an der Porte⸗Saint⸗-Martin aufgeführt worden; s fand großen Beifall.

X Paris, 19. Nov. Se. Königl. Hoheit der Prinz Luitpold von Bayern war nach den neuesten Nachrichten aus Marseille mit den Herren seines Gefolges aus Italien daselbst eingetroffen, wollte aber nur kurze Zeit daselbst verweilen, um unverzüglich die Reise in bas Vaterland fortzusetzen. Ebendaselbst war am 13ten auch der Marquis von Dalmatien, jetzt bekanntlich zum französischen Gesandten nach Berlin ernannt, von feiner Reise nach Italien zurück eingetrof fen. Man erwartet diesen Diplomaten demnächst hier.

Graf Molé ist auf einer Reise nach England begriffen und wird heute in Havre erwartet, von wo er sich nach etwa achttäaigem Auf enthalte nach London einschiffen wird. Graf Molé ist jetzt Besitzer des Hotels in der Rue St. Honoré, welches früher dem vorigen bel gischen Gesandten, Grafen Lehon, gehört hatte, aber von diesem nach der schlimmen Katastrophe seines Bruders, des durch seinen Prozeß und seine Verurtheilung bekannt gewordenen Notars Lehen, verkauft worden war. Graf Molé hat dasselbe eben so glänzend als geschmack— voll einrichten lassen und in der letzten Zeit bereits mehrere Soir en darin gegeben, die außerordentlich zahlreich von der ausgezeichnetsten Gesellschaft besucht waren. Man sah da die Mitglieder des diplo matischen Corps, die hier anwesenden Pairs und Deputirten in großer ahl und außerdem die hervorragendsten Personen, welche die politi sche, wissenschaftliche und künstlerische Welt von Paris in sich schließt.

Auch Herr Thiers empfängt seit seiner Rückkehr hierher zahlreiche Besuche, und vor seinem Hotel auf dem Platze St. Georges sieht man unausgesetzt Equipagen in großer Zahl halten. Die Stellung bes Herrn Thiers wird züsehens wieder wichtiger und einflußreicher. Nachdem es ihm gelungen, durch sein Verhalten, namentlich seit dem Tode des Herzogs von Orleans und in der Regentschafts⸗Frage, das volle Vertrauen des Königs wieder zu gewinnen, darf man als sicher annehmen, daß, bei der ersten ministeriellen Krise, er berufen werden wird, die Erbschaft des gegenwärtigen Kabinets zu übernehmen. Gerade dadurch, daß er sich seit geraumer Zeit in einer gewissen Zurückgezo⸗ genheit hält, hat er seine Stellung wieder bedeutend verstärkt, und wenn der günstige Moment dazu eintritt, darf man überzeugt sein, daß er dieselbe auch benutzen wird.

Von den hervorragenden Männern der Kammer sind indeß noch viele von hier abwesend. Der Führer der Opposition der Linken, Herr Odilon Barrot, befindet sich noch im Departement der Somme bei seinem Freunde, Herrn von Beaumont (de la Somme), und wird erst gegen Ende dieses Monats hier zurückerwartet. Ein anderer Chef der Linken, Herr Billault, mußte früher hierher zurückkehren, da er zu der Ausübung der Functionen als Geschworner hierher sich beru fen sah. In dieser Eigenschaft hätte er kürzlich auch in dem Preß prozesse gegen die legitimistische France sitzen müssen, wurde aber vom Ministerium nach der demselben gesetzlich zustehenden Befugniß refusirt. Man glaubt, daß gerade darin ein Hauptgrund, mitliegt, warum Herr Billault, um sich dafür an dem Minister inn zu rächen, jetzt schon Schreckschüsse gegen das Ministerium in den ihm ergebenen Organen der Presse abfeuern läßt. Er läßt ankünden, daß er bei der ersten schicklichen Gelegenheit nach Eröffnung der Session beabsichtige, Interpellationen an Herrn Guizot darüber zu richten, was er seit dem Schlusse der vorigen Session gethan habe, um die den Kammern versproöchene Abschaffung der Verträge wegen des Durchsuchungs Rechts durch Unterhandlungen zu erlangen. Ich glaube aber nicht, daß Herr Guizot dadurch sehr in Verlegenheit fommen wird, zumal gerade in der letzten Zeit alle Anzeigen dafür sprechen, daß das Ministerium auch in der bevorstehenden Session auf eine starke, kompakte Majorität wird zählen können.

Grossbritanien und Irland. London, 18. Nov. Die letzten Ereignisse in Spanien, aus

denen man von manchen Seiten die endliche Herstellung der Ruhe in

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jenem Lande folgert, zwingen die Times gewissermaßen, wie sie sagt, dieselben einer näheren Erörterung zu unterwerfen. Das der jetzigen, sich jeder Intervention enthaltenden englischen Politik günstige Tory⸗ blatt hatte eine Zeit lang die Angelegenheiten Spaniens keiner Be— sprechung gewürdigt, weil es nach dem Sturze Espartero's und wäh⸗ rend der darauf folgenden inneren Zerwürfnisse an einer möglichen Ordnung in jenem Lande gänzlich verzweifelte und sich voll Ueberdruß und Abscheu von den „Verräthereien“ abwandte, welche die oberste Gewalt in die Hände von Männern ohne persönliche Be— deutung und ohne eigentliche Parteistütze gelegt hätte. Der anscheinend günstige Ausgang dieser inneren Kämpfe Spa niens mit der enthusiastisch aufgenommenen Volljährigkeits-Erklä rung der Königin Isabella ist indeß noch nicht ganz fähig, die frühe ren Besorgnisse der Times, wie wir sie auch damals wiedergegeben haben, so weit zu beseitigen, daß sie mit Zuversicht auf die Beschwö rung der dort herrscheuden Elemente der Zwietracht durch den Ein fluß des Königlichen Namens rechnen könnte, und ihr heutiger Arti kel giebt in dieser Beziehung lesenswerthe Bemerkungen, insofern die selben nicht aus einer einseitigen Partei-Ansicht hervorgehen, sondern auf der breiten Grundlage der öffentlichen Meinung in England, zu deren Organ in den meisten Fragen innerer und auswärtiger Politik sich die Times in der letzten Zeit erhoben hat, basirt sind. Die obersten Machthaber zur Zeit der Volljährigkeits Erklärung der Köni gin charakterisirt unser Blatt zuvörderst folgendermaßen .

„In Madrid fuhren die Rathgeber des Staates fort, einen gänzlichen Mängel an Fähigkeit, zu herrschen, an den Tag zu legen, und das verächtliche Schauspiel politischer Schwäche verbarg sich un ter dem Mantel militairischer Macht. Hier und da haben ein oder wei Individuen eine geringe Superiorität über ihre geistig beschränkt reren Nebenbuhler und Kollegen gezeigt, indem sie die Zufälligkeiten der Revolution zur Vergrößerung ihrer persönlichen Macht benutzten. Aber selbst in den Cortes scheint weder eine entschiedene Einigkeit, noch eine entschlossene Opposition unter irgend einer Klasse vor Mãän nern zu sein; und man sieht leicht aus dem schwankenden Benehmen und der prunkenden Sprache der Regierung, so wie aus dem voll— ständigen Bruch der politischen Parteien, daß nicht ein Mann unter ihnen ist, der nicht mehr oder weniger unter dem Einflusse von Furcht steht. Zu solcher Zeit, ohne einen weisen Minister und ohne einen zuverlässigen General ist die Königin Isabella II. mündig erklärt und zur Ausübung der souverainen Gewalt berufen worden. Daß die Männer, welche der Zufall oder das Verbrechen der Nevolution in die erste Reihe der Staatsmänner und Vertheidiger Spaniens ge stellt hat, weder die persönliche Kraft, den Muth oder die Fähigkeit besitzen, in solcher Krisis das Land zu regieren und die aufgeregte Bevölkerung rebellischer Städte zum Gehorsam gegen die Gesetze und Krone zurückzuführen, bedarf weiter keiner Erklärung. Die letzte ver zweifelte Zuflucht des Staates war demnach zu jenem Prinzip der Monarchie, das allein so viele Jahre der Anarchie überlebt hat und das jetzt auf mehr unmittelbare Weise die Unruhen der Nation be schwören soll.“

Diese heiligen monarchischen Prinzipien geben der Times noch einen Schimmer von Hoffnung für die Zukunft Spaniens, der aber auch verschwindet, wenn andere Mächte demselben ihren Beistand ver— sagen. „Wenn die Welt,“ heißt es, „durch nichts festeres und höhe

res regiert würde als durch Männer, die, ausgestattet mit ein wenig Autorltät, zu dem großen Regierungswerke vielleicht keine besseren Eigenschaften mitbringen, als die Laster des einen, oder die Schwäche des anderen Geschlechts, dann freilich müßten wir uns in Verzweif lung abwenden von den Fictionen des Gesetzes und der Hinfälligkeit solcher Symbole der Gewalt. Aber die Prinzipe, welche durch diese Symbole nur zufällig ausgedrückt werden, sind nicht abhängig von diesen schwachen Stützen. Sie haben einen höheren Ursprung und ein höheres Ziel, und gerade dann, wenn die Ver⸗ treter solcher Prinzipe anscheinend am schwächsten sind, und der Ho

rizont am sinstersten, ist ihr Bedürfniß am fühlbarsten. In Frank

reich, wo die monarchischen Gefühle des Volls viel tiefer erschüttert worden sind, als jemals in Spanien, zeigte sich doch im vorigen Jahre, als ein unglücklicher Zufall ein Kind auf die Stufen des Thrones stellte, in merkwürdiger Weise die Sympathie der Nation. In Spanien müßte die Thronbesteigung einer so jugendlichen Prin

zessin wenigstens die eifrige Unterstützung aller der edelsten Bestand

theile des Rational-Charakters hervorrufen. Die Halbinsel ist Jahr

hunderte lang schlecht regiert worden; auswärtige Kriege und innere Mißbräuche haben das Land ruinirt, und den Verlust der Besitzungen auswärts und die Steigerung der inneren Schuld zur Folge gehabt,

aber noch steht der Thron der katholischen Könige und er ist in die⸗ sem Augenblicke die letzte Zuflucht des Landes. ; 1

„Diese Betrachtungen müssen, wir brauchen es kaum hinzuzufügen mit doppeltem Nachdruck auf diejenigen Mächte einwirken, wollche für die Aufrechterhaltung der Grundsäte monarchischer Regierung das tiefste Interesse bezeugen, aber bis jetzt nichts gethan haben, das Gewicht ihrer Gegenwart und ihres Beistandes zwischen den hron der Königin Isabella und den Gefahren zu legen, welche ihn umge⸗ ben. Der Zustand Spaniens ist keinesweges hoffnungslos, aber hoff⸗ nungslos muß er werden, wenn der neue Zeit- Abschnitt, den man von der Volljährigkeits Erklärung der Königin datiren kann, wiederum durch Aufruhr und Blutvergießen verdunkelt wird. Wenn die nordi schen Mächte ihre Anerkennung der Königin Isabella zu solcher Zeit vorenthalten, so versagen sie ihren Beistand berse nigen Sache, welche zu unterstützen sie selbst das größte Interesse haben, indem ihre eigene Macht von der Aufrechterhaltung des monarchischen Prinzips abhängig ist. Die Frage liegt nicht mehr zwischen dieser oder jener Erbfolge, sondern zwischen dem Throne überhaupt und der Revolution, und die Sprache, welche neulich in den Cortes geführt wurde, bezeichnet hinlänglich die Wichtigkeit, welche die besten Mit glieder jenes Staatskörpers mit Recht auf die unmittelbare Anerken nung der Königin von Seiten des ganzen Europa legen.“

3um Schlusse dieses Artikels findet die Times den Gesandten⸗ wechsel in Madrid für alle Parteien gleich günstig, da die Stellung des Herrn Aston bei seinem bewiesenen Eifer für die Regentschaft Espartero's unter den Feinden und Nachfolgern desselben doch zu schwierig gewesen wäre und nur Verlegenheiten verursacht hätte.

Der General. Sir James Fraser ist 85 Jahre alt gestorben. Derselbe hat bereits bei der Belagerung von Gibraltar 1780 mit Auszeichnung gedient. ;

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3 Madrid, 13. Nov. In der Sitzung vom 12ten legte

endlich die Regierung dem Kongresse den vielbesprochenen Kontraklt vor, den sie mit Herrn Salamaneg abgeschlossen hat, und vermittelst dessen dieser der Regierung 100 Millionen Realen binnen eines be stimmten Zeitrauntes auszahlt, die ausschließlich zur Anlegung von Landstraßen und öffentlichen Bauten verwendet und ihm dagegen zu gewissen Bedingungen eine Anzahl Nationalgüter eingeräumt werden sollen. Dieser Kontrakt ist hier nicht weniger heftig angefochten, als im Auslande einseitig beurtheilt worden. Es möchte daher an der Zeit sein, einen prüfenden Blick darauf zu werfen. SVffenbar besteht das von Herrn Salamanca abgeschlossene Ge⸗ schäft in einem Ankaufe von Gütern, die zum Verkauf stehen, die aber, dem Gesetze gemäß, nur dem Meistbietenden und auf dem Wege einer die Tilgung der Staatsschuld bezweckenden Zahlung veräußert werden dürfen. Diese beiden Bedingungen werden in dem Kontrakt umgangen. Die Nationalgüter werden dem Kontrahenten ohne öffentliche Versteigerung überlassen, und der Kaufpreis erhält eine andere, als die durch das Gesetz vorgeschriebene Bestimmung. Es kann, also feinem Zweifel unterliegen, daß die Regierung eine unrechtmäßige Handlung beging, indem sie den Kontrakt mit Salamanca abschloß, und dadurch über einen Gegenstand, der, wie man sich auszudrücken pflegt, den Staats-Gläubigern verpfändet ist, eigenmächtig verfügen wollte. Immerhin darf indessen nicht übersehen werden, daß dieser den Staats- Gläubigern verpfändete Gegenstand durch einen Machtspruch der Cortes seinen bisherigen Eigenthümern, der Geistlichkeit, entrissen wurde, und daß andere Cortes daher das Recht in Anspruch nehmen könnten, durch einen neuen Machtspruch das eingetretene Verhältniß zu ändern.

Sehr überflüssig dürfte es sein, hier nachweisen zu wollen, daß der Kredit eines Staates nicht auf der materiellen Hypothek, die er seinen Gläubigern darbietet, sondern auf der Sicherstellung der Zin senzahlung beruht. Welche Hypothek gewähren etwa England oder Frankreich für die Abtragung ihrer Staatsschuld? Im Jahre 1832 standen die spanischen Staatspapiere auf 80 pCt., ohne durch eine Hypothek verbürgt zu sein, und jetzt, da man den Staats-Gläubigern die Nationalgüter verpfändet hat, stehen die Papiere kaum auf 20 pCt.

Im Jahr 1836 beliefen sich die Zinsen der Staatsschuld, zufolge 8. 5 * 98 . 19 5 2X 2 222 * 0 . 2 des den Cortes vorgelegten Budgets, auf 320, 305,239 Realen. Seit⸗ dem sind (bis Ende Mai dieses Jahres) 154,997 Grundstücke, die zu 1, 998,474,694 Realen veranschlagt waren, zu 4, 933, 160, 106 Realen den Meistbietenden zugeschlagen worden, und die Zinsen der Staats⸗ schuld, anstatt sich vermindert zu haben, sind, nach dem letzten von dem Finanz-⸗Minister Calatrava den Cortes vorgelegten Budget, auf 334,R 895,674 Realen gestiegen. .

und man darf sagen, daß die meisten Wohlhabenden am Böhmerwalde ihr Glück gerade aus dicser Erwerbsquelle schöpften. Reiche Unternehmer, welche an Fer Spitze dieses Handels stehen, beziehen große Federmassen aus Ungarn, Böhmen, Mähren und Gallizien für ihre Niederlagen am Böh— merwalde. Hier verkaufen sie ihre Waare an die kleinen Händler zu 10 —= 410 Ctr., welche im Auslande durch Hausirer abgesetzt, werden. Die Waare wird nach kaufmännischem Interesse gesondert, verschieden benannt und taxirt. Anfangs durchzog man mit diesem Handels- Artikel das angrän zende Bavern, kam aber gegenwärtig nicht, nur in ganz Bavern, Tyrol, Preußen und im übrigen Deutschland hansirend herum, sondern versuchte sein Glück auch in Schweden, in den Niederlanden und in Frankreich. Man hat bedeutende Feder- Niederlagen in Franlfuit a. M., Lübeck, Bremen, Amsterdam, Köln u. s. w., selbst in Paris. Auf diese Weise konnte der vecuniaire Vortheil nicht der einzige sein; es haben diese Geschäfts⸗Wanderun—⸗ gen in jeder Hinsicht energischere Thätigkeit angeregt um den eigenen Heerd, und viel richtige Kenntniß des Auslandes unter das Volk zu Hause ge— bracht, mancher schlichteste Mann äußert recht gesunde Ansichten über das Ausland. Das Federnschleißen ist am Böhmerwalde während der Winter— Abende eine zum Mährchen Erzählen ebenso geeignete Beschäftigung ge— worden, wie das Spinnen. In neuester Zeit Lersucht man eine Unterneh— mung nach Amerika mit dem Federnhandel. Man kann nicht entscheiden, wie günstig oder ungünstig dieselbe ausfallen wird.“ Wenn so auch nicht Wenige aus ihren heimatlichen Bergen in entfernte Länder geführt werden, so kehren sie doch meist wieder in dieselben zurück, und die Anhänglichkeit an die alten Sitten und Gebräuche ist so groß, daß dieser Verkehr mit dem Auslande bis jetzt nur wenig Veiänderuͤngen in denselben hervorge— bracht zu haben scheint. ö

Der Deutsche dieser Gegend ist ein lebendiger Mensch von der lebhaf⸗ testen Phantasie, zu lauter Lebensfreude, wie zu sinsterem Aberglauben gleich n, den Augenblick ganz erfassend und genießend, in hohem Grade ,, und der Musit lebend, wie wir dies laum in ale, wn, rr f . unseres Volkes finden. Der Verf. hat diesen Cha⸗ falt n Bildern) auf n , nigen Gelegenheiten zeigt, in mannig⸗ r,, . auschaulichste geschildert, und Lurch Mittheilung n ne ,,, , , nicht leicht verständlichen Mund⸗ ichn gese dr, n er fein 8 ie musikalische Natur desselben in das hellste e , ,, seinen Schilderungen scheinen uns die auf die Hochzeits- , , . auf, die Pfingstzeit, den Kamepai, bas Kirchweihfest Vezüg= lichen und die unter der Aufschrist: „Der nächtiiche Befuch“ befonders an. ziehend, und ungern versagen wir es uns, den Lesern eine Probe derselben mitzutheilen. Die Novellen, in denen der Verfasser in einer anderen Form seinen Gegenstand zu behandeln suchte, scheinen uns ĩ . Di Erfindung ist zum Theil nur arm ĩ , .

w ,, . ir arm, und, die Vortragsweise verirrt sich von der Naivetät nicht selten zur Koketterie, der Verfasser unterbricht gar zu oft den ruhigen Faden der Erzählung und sagt dem Lefer, was er sich bei der Geschichte denken soll. Auch begreifen wir nicht recht, warum sich der Ver—

fasser so gar abschreckende Gegenstände meistens zu diesen Novellen ge— wählt hat, da der Charalter des Stammes, den er beschreiben wollte, sich im Ganzen doch mehr der Heiterkeit zuneigt, und sein eigenes Talent ihn, wie wir aus der artigen Erzählung „Falstaff II.“ abnehmen, mehr für das leichte Genre zu bestimmen scheint. Doch über solche Dinge ist schwer mit einem Schrifisteller zu rechten, verlangen muß man jedoch, daß er Einsicht genug besitzt, so widerwärtige Produkte, wie die hier unter dem Titel: „Die Geschichte meiner Schwester“ dargebotene Eizählung, nicht in das Publikum zu bringen. Auch das erste Kapitel des Buches, „Schauplatz“ überschrieben, Lätte in' anderer Gestalt gegeben werden sollen. Die Einsicht war leicht zu gewinnen, daß die Schrift, wie sie nun vorliegt, einer Einleitung entbehren konnte, die geognostische und bötanische Bemerkungen enthält, welche hier Niemand sucht, und die der Verfasser doch auch nur Anderen verdankt. Doch wir wütden Unrecht thun, wollten wir, durch diese und andere Män gel der Schrift gegen dieselbe eingenommen, die großen Verdienste derselben verkennen, und unseren Dank zurückhalten für die Belehrung und Eihei⸗ terung, welche uns durch den Verfasser zu Theil geworden ist. * *

Berlin. In der Versammlung des wisenschaftlichen Kunst- Vereins am 18ten d. M. wurden zu Mitgliedern erwählt die Herren: Henning, Rabe jun., Jentzen, Köhne, Eichler.

Prösessor Wichmann legte der Gesellschast eine von Kaulbach in München ihm verehrte Zeichnung: „Die Erschaffung des ersten Menfch enpaares“ vor. Mit Beseitigung des Mothus von der Ribbe Adam's hat der Künstler sich an die Worte der Schrift gehalten: „Und er schuf sie, ein Männlein und ein Fräulein.“ In vollkommenster Jugend⸗ schönheit steht das erste Menschenpaar mit verllärtem Angesicht, wie aus einem seligen Traume erwachend, vor Gott dem Vater, welcher segnend seine Hände über sie erhebt, eine würdige Gestalt, mit einer Stirn, welche die Verwandtschaft mit dem olompischen Zeus nicht verleugnet. Drei holde Engelsgestalten stehen an der einen, drei Teufelsgestalten an der anderen Selle. Die Engel sind als Glaube, Hoffnung, Liehe bezeich net; in den Dämonen vermutheten wir: Unglauben, Verzweif⸗ lung, Haß zu erkennen, da bemerkten wir in den Händen des einen der bösen' Geister Griffel und Schreibtafel und darauf die Worte; „Kritik des Teufels“. Der Künstler hat sich᷑ hierdurch gegen die bösen Kritiker verwahren wollen wie jener Herr, der auf seine Weinflaschen mit großen Buchstaben „Gift“ schrieb. Die Flaschen wurden dennoch ausge⸗ frunken, und so werden auch die Kritiker sich durch jenes Etikett nicht ab schrecken lassen, diese Zeichnung, wenn sie, wie wir hoffen und wünschen, der Oeffentlichkeit übergeben werden sollte, zu beurtheilen, wozu sie ein um so größeres Recht haben, als Kaulbach sich selbst als Kritiker erweist, indem er der Kritik, als einem Geschäft des Teufels, das Urtheil spricht.

Der Se- und Landschasts Maler Krause legte eine Reihe von ihm

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mit bunten Stiften ausgeführter Zeichnungen, Aussichten und Ansichten, die er auf den Hebridischen Inseln und in der Nähe von Stettin gemacht hat, vor. Herr von Quast theilte einige Hefte von: E. W. Schmidt, Bau⸗ Denkmale der römischen Periode im Mittelalter in Trier und seinen Umge⸗ bungen mit, worin sich vorzüglich schöne Mosaik-⸗Fußboden abgebildet besinden. Der Grundriß der Jagd -Villa zu Fließen, die zu den merkwürdigsten Rö— merbauten in jenen Gegenden gehört, wird in diesem Werke zuerst mitgetheilt. Dr. Alfr. Reumont, las die Fortsetzung seiner auf die italienische Kunstgeschichte und deren Literatur sich beziehenden Notizen und theilte zu⸗ vörderst einige Auszüge aus einer Abhandlung über den Purismus in der Malerei mit, die von dem Direltor der Malerschule zu Perugia, Ce sare Masini, herrührt. In diesem Aufsatze, worin der erwähnten strengeren Nichtung der Krieg erklärt und ihre Prinzipien auf die krasseste und lächer⸗ lichste Weise verdreht und übertrieben werden, findet sich der Ursprung die⸗ ser Schule in Italien folgendermaßen geschildert: „Einige junge Leute aus dem nördlichen Deutschland, welche von der Akademie zu Wien verwiesen worden waren, weil sie gegen deren Regeln sich ausgelehnt, kamen um das Jahr 1809 nach Roin; hier schworen sie den Protestantismus ab, kleideten sich karrikaturmäßig in mittelalterlichen Trachten und begannen zu predigen: „Die Malerktunst sei mit Giotto gestorben, und um sie wieder ins Leben zu rufen, müsse man zurückkehren zum alten Stol.“ Die Römer verlachten sie: aber des Lachens ungeachtet fanden sich deutsche Gelehrte, welche über die neuen Doktrinen Tiskussionen anstellten und die Mittelalterlichen in Schutz nahmen. Auch unter den Italienern standen Parteigenossen für sie auf, welche, blind gegen die großen Muster unserer Cinquecentisten, stlavische Nachahmer der ältesten Typen wurden. Angeblich einen ganz geistigen Pfad verfolgend, verbargen sie unter solcher Masle die Armuth oder Nullstät ihres Geistes n, s. w.“ Herr Masini schließt damit, daß er sagt, wer tragische Kunst studixen wolle, werde es beim Alfieri thun und nicht „beim Aeschvlus sich die Schwindsucht holen“, und der Musiker werde gewiß den Fioravanti und Pergolese stehen lassen, wo er Donizetti und Morlacchi hören könne. Das Urtheil eines der gepriesensten italienischen Maler unserer Zeit, Camuceini, stimmt mit dem obenerwähnten ziemlich überein. Nach der Bezeichnung der Werke jüngerer römischer Künstler, Po desti, Coghetti, Cap aldi, Consoni, ging Herr Reumont zur Betrach⸗ tung mehrerer, mit der Kunst in Italien sich befassender Werke über, so der Peintres primitiss des Herrn Artaud de Montor, an denen er den unkritischen Leichtsinn der Namensbezeichnungen und des ganzen Textes rügte; der Aloeschen Schrift über die dem Giotto zugeschriebenen Fresken in det Incoronata zu Reapel, gegen die er mehrere Zweifel aufstellte, and. lich des Prachtwerkes von Gafls Knight über die christ liche Architeltur von Konstantin d. Gr. bis zum XV. Jahrhundert und des J. Heftes von Isabella's verdienstlicher Arbeit: Les edificrs rireulgires et les Domes, welche auf Kosten des französischen Gouvernements erscheint.