1843 / 148 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Die Verschleuderung der Güter der Geistlichkeit ist eines der unvergänglichen Denkmäler, die Mendizabal seiner Bern alt nrg ge et hat. In weiter Jerne mag dem Inhaber n Staats Papiere ker Ankauf von Nationalgütern anlockend erscheinen, und Theoretiker mögen sich dem Wahne hingeben, daß, vermöge der Theilung der großen Grundstücke und der erleichterten Zahlungsart, eine nützliche Atlasse fleinerer Land -⸗Eigenthümer geschaffen werde. Die Erfahrung lehrt den Augenzeugen gerade das Gegentheil. Die Grund⸗ sticke werden auf dem Wege der Versteigerung durch Speku⸗ lanten ohne Vermögen zu übertriebenen Preisen angekauft. Der erste Zahlungs Termin wird allenfalls eingehalten. Wenn nun auch das Grundstück, zumal wenn es ein praedium rusticum ist, etwas ab— wirft, so liegen doch so bedeutende Abgaben darauf, daß der Käufer sich beim zweiten oder dritten Termin für zahlungsunfähig erklärt, nachdem er vielleicht das Grundstück ruinirt hat. Sollten vollends die spanischen Staatspapiere in Folge der theilweisen Tilgung der Schuld oder anderer Umstände ihren früheren Stand wieder erreichen, so würden die unbemittelten Käufer von Nationalgütern diese um jeden Preis loszuschlagen suchen, indem sie die Papiere, die zur Ab— tragung der späteren Termine erforderlich sind, ihres hohen Preises wegen, nicht würden ankaufen können. Daher suchen auch alle hiesi⸗ gen Kapitalisten, die auf Ankäufe von Nationalgütern spekuliren, den Stand der Staatspapiere stets herabzudrücken, so daß gerade ver— möge des den Staats⸗Gläubigern gestellten Unterpfandes diese zu Schaden gekommen.

Das spanische Landvolk, anstatt Eigenthum zu erwerben, richtet sich zu Grunde, und wird die Beute einiger Spekulanten, die durch den jedesma⸗ ligen Finanz⸗Minister gerade begünstigt werden, und mit den Staats⸗ papieren ein Monopol treiben. Die Grundstücke aber werden größ⸗ tentheils auf das Nachlässigste verwaltet, solide Ankäufer durch Asso⸗ ciationen von Schwindlern, die bei der Versteigerung die Preise auf eine übertriebene Höhe treiben, zurückgedrängk, und die Folge ist, daß die Grundstücke von einer Hand in die andere gehen, ohne daß man wüßte, wer der rechte Eigenthümer ist.

Die Lage der Staats⸗-Gläubiger dürfte also in Folge des Sa— lamancaschen Kontraktes eben nicht verschlimmert werden, wenn nur auf der anderen Seite das von ihm zu zahlende Geld die Verwen— dung erhielte, welche festgesetzt ist, und aus der sich unermeßliche Vortheile für Ackerbau und Handel ergeben würden. Es entsteht daher die Frage, ob die Verhältnisse und der Charakter des Unter— nehmers hinreichende Bürgschaft für die Ausführung gewähren.

Herr Salamanca kam als junger Mann von natürlichen Anlagen und großem Unternehmungsgeiste vor zehn Jahren nach Madrid, uͤnd schlug dem reichen Bankier Remisa, einem Eatalonier, vor, Theil an einem Geschäfte zu nehmen, das großen Gewinn abwerfen würde, zu dem aber Remisa 40,000 Piaster vorschießen sollte. Als dieser den Vor— schuß ablehnte, begnügte sich Salamanca damit, daß Remisa unter der Hand erkläre, er habe jenem in der That die angegebene Summe vorgestreckt. Dies verschaffte Salamanca Kredit, das Unternehmen gelang, er zahlte Remisa einen Theil des Gewinnes, und dieser schoß Summen zu größeren Geschästen vor. Nach der Revolution von la Granja knüpfte Salamanca Verbindungen mit der Regierung, an, und schloß mit ihr für Rechnung seines jetzigen Schwagers, des Herrn Heredia in Malaga, eines der ersten Kapitalisten Spaniens,

den Kontrakt ab, kraft dessen dieser die bewaffnete Bewachung der spanischen Küsten gegen Schleichhandel übernahm; ein Kontrakt, dessen Aufhebung die englische Diplomatie um jeden Preis herbeizuführen suchte. Unter der Regentschaft Esparters's pachtete Salamanck in Verbindung mit Remisa das Salj;⸗Monopol gegen Aufopferung be⸗ deutender Summen, die in die Taschen der damaligen Mi— nister flossen. Diese schlossen aus Erkenntlichkeit einen Kon— trakt mit ihm ab, kraft dessen er die Zinszahlung eines Semesters der 3proc. Coupons übernahm. Dieser Kontrakt wurde bekanntlich, auf Salamanca's Verlangen, von dem damaligen Regenten selbst unterzeichnet, worauf die Minister eine dem Kontrahenten vorzüglich günstige, den ganzen Kontrakt umgestaltende Klausel zwischen den letzten Artikel desselben und die Unterschrift des Regenten einschal⸗ teten, eine Handlung, die mit ihren Sturz herbesführte. Man erinnert sich des Benehmens des Herrn Salamanca bei Gelegen heit der letzten Versteigerung des Quecksilber⸗Monopols. Nachdem

er den Preis auf eine unerhörte Höhe getrieben hatte und ihm das Geschäft zugeschlagen worden war, trat er es dem Rothschildschen Als

Agenten gegen eine Entschädigung von 100,009 Piastern ab. nun der Aufstand gegen Espartero ausbrach, wurden überall die Sa. linen und Salzvorräthe vom Volke in Beschlag genommen, und dadurch Herr Salamanca außer Stand gesetzt, die ihm gegen die Regierung obliegenden Verpflichtungen zu erfüllen. Mendi⸗ zabal, der in Salamanca wohl nicht mit Ünrecht einen Gegner Espartero's erblickte, nahm jene augenblickliche Verlegenheit zum Vor— wand, um ihn mit Aufhebung des Kontraktes zu bedrohen, worauf denn Salamanca kein Geld geschont haben soll, um der Contre— Revolution einen günstigen Ausgang zuzusichern. Nach allen diesen Vorfällen behauptet nun Herr Salamanca, daß die Forderungen, welche er an die Regierung hat, bei weitem den Umfang derjenigen übersteige, welche diese an ihn richtet. So viel scheint gewiß zu sein, daß bei einer eintretenden Liquidation beide Theile auf nicht zu über—⸗ wältigende Schwierigkeiten stoßen werden, und als das beste Mittel die Staats Kasse und die seinige vor Verlusten zu retten, hat Sala— mancg nun den Kontrakt von 1400 Millionen aufgestellt. Die Soli— dität dieses Geschäftes wird sich nach diesen Ankecedenzien wohl be⸗ urtheilen lassen. Für die Spanier selbst ist übrigens die ganze An⸗ gelegenheit nichts als Parteisache. Dies erhellt am deutlichsten aus dem Umstande, daß die Esparteristen diesen Kontrakt als eine Rechts= widrigkeit verdammen, weil er dem Herrn Salamanca zugeschlagen wurde, und ihn dagegen für eine dem Lande erwiesene Wohlthat er— 1 . einer der Ihrigen, Cordero, der dem Staate noch ; üillionen für angekaufte Nationalgüter schuldet, ihn mit höchst

un . Modificationen für sich in Anspruch nahm. sagt , nun Herr Salammaneg, dem Kontrakt insofern ent⸗ ung u ste lle 6 freistellte, ihn zur öffentlichen Versteige⸗ 6 lh und sich nur die Erstattung der von ihm berelts an

ie General-Direction des, Wegebaues geleisteten Vorschüs bbehi

,,, eisteten Vorschüsse vorbehielt. uftündigung eingewilligt, ben Kontrakt

zur Versteige . J . ö zu stellen beschlossen und bie Sache so eben den

In der heutigen Sitzung des Sen n n ö Senat ö . daß die provisorische ö ö. n g . lte. . d nen, Caballero, dankte sich unterworfen hätten u pen 6 6 er g nl

genblick bereits in Barcel n in diesem Au=

e einstimmig beschlossen, sich um das Vaterland

ö gegen ammelt. gung von Fa chen Palast. Auf e , ließ die Offizi Die Königin bewirthet wurden. wo sie glänzend

S9

Der von Espartero zum General- Capitain der

7. Juni im Hafen von Manila, wo er am 12ten ans Vand stieg. Der Especta dor erscheint seit gestern wieder, ohne sich w seines mehrtägigen Stillschweigens zu rechtfertigen. Für diesen Abend hat die Generale, Senatoren, Deputirte, zur Tafel einladen lassen.

** Paris, 19. Nov. Obgleich der

celonag sich an jenem

man muß sogar zweifeln, daß sie ihrem Ende nahe sei. rungs-Partei will nämlich den Barcelonesern um keinen Capitulation zugestanden wissen, um so weniger, als die vortheilhaf— ten Bedingungen, welche der General Prim den Insurgenten in Gerona bewilligt hat, mit den Zeichen des lebhaftesten Mißfallens von der herrschenden Meinung aufgenommen sind. Läßt man sich mit den Barcelonesern auf einen Vergleich ein, heißt es, so ist mit der Unterwerfung der Stadt nichts gewonnen, denn es' werden in jenem Falle keine drei Monate vergehen, ehe sie sich von neuem em— pört, wie denn die barceloneser Llufrührer schon jetzt durch die Stra ßen singen: g

Die Regie—⸗

; Ara capitularem . J antes de tres meses hi tornarem!

„Jetzt kapituliren wir, und binnen drei Monaten fangen wir wieder an.“ Ueberdies wird im Namen der öffentlichen Gerechtigkeit ver langt, daß die Regierung an den Anstiftern und Haupt-Théilnehmern Tes Aufruhrs ein Exempel statuire. Der General ⸗Capitain schein freiwillig oder von dem Strome fortgerissen, auf diese Ansichten ein? gegangen zu sein; wenigstens wird von ihm versichert, daß er erklärt habe, „er werde sich mit den Dieben und Mördern“ von? Barcelona auf keinen Vergleich einlassen.“ Man begreift leicht, daß bei solchen Gesinnungen des Generals Sanz wenig lussicht vorhanben ist, daß die vom ersten Alkalden von Barcelona eingeleiteten linterhanblungen zu einem Ergebnisse führen, denn die Barceloneser sind noch bei weitem nicht in der Lage, sich auf Gnade und Ungnade ergeben zu müssen. Was die Lebensmittel anbetrifft, so sind Brod und“ gesalzener Fisch in hinreichender Menge vorhanden; dagegen ist aber das Fleisch sehr selten geworden, und man hat angefangen, Pferdefleisch zu essen. An der Verstärkung der Festungswerke wird ununter— brochen gearbeitet, obgleich das Schloß Monjuich und die Eitadelle diese Arbeiten von Zeit zu Zeit durch das Feuer ihrer Batterieen zu stören suchen. Die Artillerie der Barceloneser schweigt seit dem 24sten v. M. fast gänzlich. Die ursprüngliche Truppenmacht des General-Capitains von Catalonien war bis zum 12ten um II Ba

taillone vermehrt worden. Weitere Verstärkungen wurden von dem Corps des Generals Prim und von Saragossa aus erwartet. Die ausgewanderten Barceloneser finden es unter solchen Umständen, in ihrer ziemlich natürlichen Ungeduld, unbegreiflich, daß der General Sanz noch immer mit einein Sturme auf die' Stadt zögere. Die Lage eines großen Theils jener Ausgewanderten ist höchst beklagens— werth. In den benachbarten Dörfern in Hütten und unter Zelten gelagert, fangen sie an, von der rauhen Jahreszeit um so empfindli—

cher zu leiden, als es ihnen auch der Mehrzahl nach an Mitteln fehlt, sich eine angemessene und hinreichende Nahrung zu verschaffen. Un— ter ihnen befindet sich eine bedeutende Anzahl französischer Handwer— ker und Fabrik⸗Arbeiter, welche Anfangs freilich eine Zuflucht auf den französischen Schiffen gesucht und gefunden haben, die aber durch See⸗ krankheit oder andere Umstände gezwungen worden sind, sich wieder ans Land setzen zu lassen. Diese Leute haben ihr Unterkommen zum Theil mit Frau und Kind, in Barceloneta gesucht, wo sie ohne den Beistand der französischen Behörden buchstäblich vor Hunger und Elend umkommen würden. Außer anderen Ülnterstützungen erhält ein Jeder von ihnen täglich eine Ration Lebensmittel.

Griechenland.

O München, 19. Nov. Ober Lieutenant Baron von Gump⸗ penberg, dessen Abreise als außerordentlicher Courier nach Athen ich

vor etwa vier Wochen gemeldet habe, ist gestern von dort wieder hier eingetroffen.

; So viel verlautet, sind die von ihm mitgebrachten Depeschen abermals erfreulichsten Inhalts in Beziehung auf das Be— finden Ihrer Majestäten des Königs Otto und seiner Gemahlin, und melden auch sonst nichts Außerordentliches. Die Ruhe war in der Hauptstadt, mündlichen Aeußerungen nach, welche in Umlauf ge kommen sind, in keiner Weise gestört worden und die Vorbereitun gen zur Eröffnung der National-Versammlung nehmen ihren ungestörten Fortgang. Tasselbe erhellet aus einem Privatbrief, der gleichzeitig eingetroffen ist, und in welchem diesen Angaben noch kur) zugefügt wird, daß eine namhafte Anzahl von Gewählten aus allen Theilen des Königreichs bereits in Athen angekommen waren, fast ohne Aus⸗ nahme im Geleite ihrer Familien ünd nächsten Angehörigen. Von der Konsequenz der dermaligen Machthaber in der Verfolgung und Unterdrückung ihrer Widersacher würde ein Gerücht zeugen, welches hier allgemein verbreitet ist, vorausgesetzt, daß es sich bestätigte. Nach demselben wäre nämlich unser unfreiwilliger Gast, General⸗ Major Gannäos Kolokotronis, bis zu diesem Augenblick ohne alle und jede Nachricht von den Seinigen, obschon ihnen seine Absicht, nicht nach Neapel sondern nach Munchen zu gehen, von ihm selbst noch im Augenblicke des Scheidens mitgetheilt und das Nähere über seine Pläne, nach seiner Ankunft in Triest geschrieben worden ist. Demnach schiene es, als würden die Angehörigen der Verbannten mit der größten Aufmerksamkeit überwacht, um jede Communication unter denselben unmöglich zu machen. Von derselben Strenge gegen die Emigrirten zeugt als ein weiterer Beweis, baß Kalergis und Metaras sich noch nicht mit der Auswanderung des Ex⸗Ministers Ehristides nach Syra begnügt, sondern ihn genöthigt haben, sich ebenfalls ins Ausland zu begeben.

Der erwähnte Brief, dessen Inhalt aus guter Quelle geschöpft zu sein scheint, schließt mit einer Hindeutung auf die Möglichkeit, daß die neue Constitution der Form und dem Wesen nach der belgischen nachgebildet werde, und daß das Widerstreben gegen das Zwei⸗Kam— mer-System in der National-Versammlung kaum 'in so unbesiegbares sein dürfte, als man annehmen zu müssen geglaubt hat. In der er⸗ sten Kammer müßten nur, so liest man, nicht bloß die Mitglieder des gegenwärtigen Staats- Rathes, sonstige hohe Beamte, die Universi⸗ täts-Professoren u. s. w. zu finden sein, sondern vorzugsweise auch die Repräsentanten des Grundbesitzes, und zwar alle, oder doch die Üüber= wiegende Mehrzahl, nicht durch den König gewählt, sondern durch Wähler, die aus der Mitte des Volkes hervorgehen. Ueber den Zu? stand der Provinzen erfährt man nichts, als daß das Ministerium der Bewalts-Anmaßung des Palikaren-Häuptlings Krisiottis auf Negro— ponte einen Anschein von Gesetzmäßigkeit zu geben gezwungen war, um ihn der Regierung gegenüber nicht gar zu selbstständig erscheinen zu lassen. Ob Krisioltis, indem er bei seiner Selbst - Erhebung das BVanner Koletti's vorgusgetragen, diefem einen guten Dienst erwiesen, muß freilich sehr dahingestellt bleiben.

Philippinen er⸗ nannte General Alcalé kam an Bord der Fregatte „Esperanza“ am

wegen Königin 200 Personen, Minister, Minister des Innern in der Senats- Sitzung vom 13ten erklärte, daß er nach den letzten De⸗ peschen des Generals Sanz alle Ursache habe, zu glauben, daß Bar— . Tage bereits in der Gewalt der Regierungs— Truppen befinde, so ist die Krisis doch noch immer nicht beendigt, ja

Preis eine

Handels- und Görsen - Nachrichten.

1 o

MW 148.

895

Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.

—— o

Sonnabend den 23sten Nov.

Den 21. Uovember 1843.

Fonds. 8 Pr. Cour. 'r. Cour.

A cClien. *

kriet. Geld. Gem.

S nriet. ] Gela.

Brl. Pots. Eisenb. 2 do. d0. Prior. Obl.« Mę4d. Lpæ. Eisenb. e do. do. Erior. Ob. . Schuldverschr. Brl. Anh. Eisen. kerl. Stadt- Obl. . do. Erior. Ohl. n,, , , Wesipr. Pfaudbr.: do. c. Erior. Obi. . Grossh. Pos. do.“ Rhein. Hiaenb. do. do. Prior. Ob. Rrl. Erankf. Eisb. do. do. Prior. ObI. Ob. - Schles. Eis. do. Li. B. v. eingex. JB. St. E. Lt. A u. B Mag deb. - Ilalber- stũdter Eisenb. 4

St. Schuld- Sch. Hr. Eugl. Obl. 30. Präm Sch d. Seeh.

do. 0. Ostpr. Pfandhr.

Pomm. do.

Kur- u. Neum. do. 3

Schlesische do.

Gold al marco. Friedrichsdror. And. G 1dm. à 35 Ib.

* Bresl- Schweidn. - Nisconto.

110

Freil /. Eisenb. 4

Auswärtige Börsen.

Amster d am, 20. Nov. Niederl. wirkl. Scüh. 537. 59h o. 99 ; 39h do. 323. Kass. 53. Ausg. zinsl. 5. Oesterr. 1083. 195 Russ. Ilope 90 . Nor. Baunk-Actien 1700 G. Russ. Bank- Actien 1675. Anl. de 1167.

80 80 Preuss

öh Span. 21 . Fr. Soh— Tol.

Hamburg, 22.

W 1011 19. Nov.

En. 112 B

1839

Angekommene Fremde. Hotel de Saxe. Kaiserl. russ. Oberst Nitter von Baggohufwudt aus St. Petersburg. Mad. Bulcke und Dlles. Meder und Aocke aus Danzig. Kaufleute Frisch aus Cette und Sim mel aus Gera. Particulier Sington aus Breslau. Produltenhändler Eidlitz aus Prag. Landwirth Meyer aus Danzig. ö Kaiser von Rußland. Particuliere Mad. Lom bart aus Paris. In genieur Franzman aus Leipzig, Kaufleute Grube aus Magdeburg und Wander aus Tilsit. Gutsbesitzer von Grauert und Oekonem von Grauert aus Dresden. . Hotel de Prusse. Oberst a. D. von Wolcki, Frau Rittmeister von Schultz und Fräulein von Ca rger aus Braunschweig. Rittergutsbesitzer Burgsdonff aus Frankfurt a. d. O. Gutsbesitzer von Schmeling aus Magdeburg. Oekonom Moll aus Kalbe.

Stadt London. Baron von Bodden, NRittergutsbesitzer auf Passor in der Ukermark. Frau Rittergutsbesitzerin von Ärnim auf Klokow in

der Altmark. Wollfarth, Seconde- Lieutenant im 28sten Infanterie

NRegiment, aus Kalbe. Borgner, Gutsbesitzer auf Neumühl in Pommern, Kaufmann Friedemer, nebst Familie, und Dlle. Neu mann, Lehrerin, sämmtlich aus Danzig.

Rheinischer Hof. von Uthmann, Lieutenant in der Garde-Pionier Abtheilung, aus Koblend. von Hiddessem, Lieutenant 4. D., aus Warburg. Stiftsrath Schubring aus Deßau. Particulier Püschel

aus Magdeburg. Förster Oehlmann aus Breslau. Kaufm. Bur mester aus Stockholm. König von Portugal. Nittergutsbesitzer von Rochow aus Goljow und Referendarius von Rochow aus Potsdam. Nittergutsbesitzer K. und N. von Otoctie aus Chwalibogowo. Kaufleute Coith aus Leipzig, Siebe aus Stettin, Tutertien und Krayns aus Petersburg. Nathsherr Kulcke aus Koitbus. Apotheker Höpffner aus Danzig. Particulier Hausler aus Frankfurt a. M. Rother Adler. (Kölnischer Hof.) Apotheker und Senator Schar tow, nebst Gemahlin, aus Krivitz. Kaufleute Mauerhof aus Iserlohn und Heimbach aus Düren. . Hotel de Brandebour g. Kaufleute Langem ak, nebst Gemahlin, aus Bergen und Fischhofer aus Hamburg. Mad. Krüger aus Neu— Strelitz,. von Forell, Lieutenant im 16ten Infanterie Regiment, aus

Köln. Ober Amtmann Fisch er aus Badingen.

Hotel de l'Europe. Gutsbesitzerin Bro wons ford aus Borzyewo bei Posen. Rittergutsbesitzer Slaski aus Masowien in Polen.

König von Preußen. Kaufmann Hammacher aus Lennep. British Hotel. Rittergutsbesitzer Baron von Kröcher aus Lohme. WCosten ob le, Direktor der leipzig magdeb. Eisenbahn, aus Magdebuig. Hotel de R u ssi e. Ober- Amtmann Kram er, nebst Gemahlin, aus Egeln. Kronprinz. Nittergutsbesitzer von Winterfeld aus Trampe. [

Meinhardt's Hotel. Etatsrath Francke, nebst Gemahlin, aus Dresden.

Meteorologische Beobachtungen. Morgens Nachmittags J

6 Uhr. 2 Uhr.

Abends 10 Uur.

Nach einmaliger

1843.

72 h ( 23. Nov. Beohachtun.

36 3,94 Har. 333,06 bar. uellwürme 6,99 1. 3 R. 4 6,8? R. Flusswärme 4,19 R. 2,5) R. Bodenwüärme . . 72 pCt. Aus diinstung 9,0 !ᷣ Rh Niederschlag 0,049 Rh. Wärme wechsel * 8, 9) 4 6,5 R.

3,37 R.. 76 pCt. Sw

Luftdruck . ... 32

. Thaupunkt .. , 3,6 . 3, J. *

79 pc.

Regen.

74 pCt. trüp. Wind . Wolkenzug ... 8VW. Tagesmnittel: 333, 67“ Par.. 4 6,5 n...

HPDunstsättigun regni.

S VW.

Lust wärme ... /

Uänigliche Schauspiele.

Sonnabend, 25. Nod. Der Sohn der Wildniß, romantisches Drama in 5 Abth., von F. Halm.

Sonntag, 26. Nov. Norma.

Zu dieser Vorstellung werden Billets verkauft, welche mit Don— nerstag bezeichnet sind.

Wegen Unpäßlichkeit des Herrn Bader kann die Oper: Fernand Cortez, nicht stattfinden, und wird daher ersucht, die dazu bereits ge kauften Billets gegen Billets zu Norma, unter Rückempfang des ge zahlten höheren Betrags umtanschen oder nach Rückgabe jener Billets den gesammten Betrag zurücknehmen zu lassen.

Im Konzertsaale: Torquato Tasso. .

Preise der Plätze: Ein Sperrsitz auf der Tribüne im Saale 1Rthlr. Parguet 20 Sgr. Balkon 20 Sgr. Steh-Balkon 15 Sgr. Parterre 15 Sgr.

Montag, 27. Nov. Medea.

Anfang der Vorstellung halb 7 Uhr.

Rönigsstädtisches Theater.

Sonnabend, 25. Nov. (Italienische Opern-Vorstellnng) Jamßpa, ossia: La Spesa di Marmo. Opera in 3 Atti. Yiusica dei Maestro Herold.

Zu dieser Vorstellung Billets gültig.

Sonntag, 26. Nov. Muttersegen, oder: Die neue Fanchon. Dazu: Vorstellung der gymnastischen Künstler aus London, in 3 Ab— theilungen.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober- Hofbuchdruckerei. Beilage

sind die mit „Mittwoch“ bezeichneten

Ausland.

Deutsche Bundesstaaten.

Bavern. Regensburg, 17. Nov. (R. 3.) Die Grun bauten u der Befreiungshalle auf dem Michelsberge bei Kelheim sind im Laufe I se, Jahres rasch vorgeschritten, obwohl man wegen der mit verwit ir e Hestein bedeckten Oberfläche des Berges den Gꝛund stellen weise sehr tief legen mußte. Das Gebäude wird eine Rotunde, von einer Kuppel überwölbt. Letztere wird sich nahe zu der Höhe unserer Dom-Thürme emporschwingen und ihre Sprengweite wird 100 Fuß betragen. Die Angabe dieser kolossalen Verhãltnisse reicht hin, um sich den dereinstigen großartigen Anblick des Baues vergegenwärtigen zu können. Den Plan zu der Befreiungshalle entwarf belanntlich der Direktor der Akademie der bildenden Künste, Herr Hon Gärtner, die technische Leitung besorgt der Architekt Herr A. Mühe.

Württemberg. Stuttgart, 18. Nov. (S. M.) Lißt ist fortwährend hier der Gegenstand allgemeiner Alufmerlsamkeit, Dieben den Konzerten, die er hier gab, hat er auch bereits die Wünsche der Musikfreunde in Tübingen, Heilbronn und, Ludwigsburg erfüllt, unt diesen Städten Gelegenheit gegeben, seiner Kunst sich zu freuen. Heute spielt er in Hechingen. Wie wir erfahren, wird Herr Lißt den vielen an ihn ergangenen Wünschen willfahren und auch in Stuttgart noch ein Konzert geben, und zwar zu wohlthätigen Zwecken.

Holstein. Altona, 21. Nov. (A. M.). Mit Bezug auf mehrere Schreiben im Rendsburger W och enbl., worin Aus stellungen an einer Ansprache der Prediger Rendsburgs zu Gunsten des Gustav Adolph⸗Vereins gemacht worden, haben die n n Prediger, um Mißverständnissen vorzubeugen, eine kurze Nachricht über die Richtung und den Zweck dieses Vereins mitgetheilt, an deren Schluß hinsichtlich der Aeußerung in einem dieser Schreiben, daß man von den Gemeinden nur Geld haben, sie weiter aber ja nicht an dem Verein Theil nehmen lassen will“, bemerkt wird: „Wir he— dauern, daß der verehrliche Herr Korrespondent nicht, etwas Ge duld gehabt hat. Denn gerade das, was er vorschlägt, liegt in unserem Plan. Wir haben gleich von vorn herein es im Sinne gehabt, erst Beiträge, zu sammeln, und dann, zufolge des in bieser Hinsicht erlassenen Circulairs, einen Verein zu stisten, an welchem Alle, nicht bloß Geistliche, sondern auch Andere, je mehr je lieber, Theil nehmen könnten, damit diese Sache recht eine Volkssache werde. Auf unsere Ansprache sind bereits ansehn liche Beitrage bes ung in. gegangen, wofür wir den edlen Gebern hierdurch den ver bind is p sten Dank abstatten, und wir schmeicheln uns mit der Hoffnung, daß auf dem Circulair, welches in diesen Tagen in. Umlauf geseßzt wird, noch eine beträchtliche Anzahl von christlich gesinnten Bewohnern unserer Stadt und Umgegend sich zu Beiträgen zeichnen werden, um für den schönen Zweck mitzuwirken.“

Oesterreichische Monarchie.

O Wien, 17. Nov. Von den Hof⸗Behörden ist eine Vor⸗ kehrung als nothwendig erkannt worden, um endlich auch in unserem Staate eine zweckmäßige Herstellung der Verbindungswege zu be wirken. Den Provinzial Regierungen ist daher der Auftrag er⸗ theilt worden, nachzuweisen, welche gesetzliche Vorschriften dermal über die Erhaltung, Verbesserung und den Neubau irtlichen, nicht anari scher Straßen bestehen und dabei gleichzeitig das ; , geben, ob diese Vorschriften dem Zwecke , n n, . b . welche Vorkehrungen noch für nothwendig gehalten ö en, ö. die nicht ärarischen Verbindungswege fortan in gutem Stande zu erhalten, Bei den Anträgen auf neue gesetzliche Vorschriften, sollen diese jedoch so gestellt werden, daß es den Beitragspflichtigen =, neh. muß, ihre Leistung zur Herstellung und Erhaltung der Bizinalstraßen auch in natura zu erfüllen, weil besonders die Auch ( n wn andere zahlreiche obrigkeitliche Abgaben ohnehin so sehr gedrückte 1 des Landmannes es kaum mehr möglich macht, denselben mit Geld Beitr in Anspruch zu nehmen. ö ö auf das Recht des Fiskus, erblose Ver lassenschaf ten sogleich einzuziehen, wenn die Vorladungafrist der Erben gerstri⸗ chen, ist von der obersten Finanz-Behörde die gengueste und schnellste Geltendmachung dieses Rechtes mit großem Nachdrucke aufzetragen worden, unter Hindeutung auf den. Umstand, daß die fortwährend steigenden Staatsbedürfnisse eine sorgfältige Benutzung auch aller Nebenzuflüsse dringend nothwendig machen. Jusbesondere, wurden die Kreis- Aemter angewiesen, bei Untersuchung der Dominien und der Behörden zur Ordnung der Erb-Angelegenheiten auf diesen Gegen⸗ stand mit vorzüglicher Wachsamkeit aufmerksam zu sein. .

Eine unserer wichtigsten Wohlthätigkeits Anstalten, das im Jahre 1745 gegründete Kranken⸗Institut für die hiesigen Handlungs-Com⸗ mis, im Jahre 1795 durch eine Pensions Anstalt erweitert, hat eine neue Reorganisation erhalten, welche hoffen läßt, daß die Wirksamkeit des Instituts mehr als bisher dem Zwecke entsprechen und dadurch auch größere Theilnahme erlangen werde.

Dänemark. Kopenhagen, 18. Nov. (A. M.)

28

Ermächtigung, abgeschlossenen Convention, welche vom 1844 an in Kraft tritt, ist es bestimmt, daß es den betreffenden Kor

respondirenden, sowohl in Dänemark und den Herzogthümern, als in Schweden, freistehen soll, von der gedachten Zeit an Briefe von dem einen zum anderen dieser Reiche, entweder durchaus unfrankirt, oder ganz bis zu den Bestimmungsorten frankirt, abzusenden, oder auch, wie bisher, nur bis zu den respektiven Gränz⸗-Post-Comtoiren Hel⸗

singborg und Helsingör zu bezahlen.

Ein Mitglied der skandinavischen Naturforscher-Gesellschaft hat i im vorigen Jahre eine Summe von 109 Dukaten als Preis für die

beste und vollständigste „Darstellung der allgemeinen Therapie“ aus gesetzt, „die mit Rücksicht auf die Methoden, die in den letzten 5

Jahren mit einander abgewechselt haben, in einer kurzen Zusammen⸗ stellung auch die Ansichten aufnehmen soll, welche sich, begründet auf Zeit, bei der Behandlung jeder Krankheits⸗

die Theorieen der letzten klasse Geltung verschafft haben.“ i 4. St. Gallen, 17. Nov. Das Hauptgeschäft der Großraths

Sitzung von 16. November war dir Abön ahmt? des Gesandtschafts= ; ; der erste Gesandte, Regierungs rath Fels. Der Bericht verbreitete sich vornehmlich über das in de Eine Dis⸗ kussion, die von halb ein Uhr bis halb acht Uhr Abends dauerte, zeigt zur Genüge, daß nicht Jedermann mit der desfallsigen Amts Dieselbe wurde bei der Abstim—

Berichtes. Ueblichermaßen verlas ihn

gargauer Kloster-Angelegenheit eingehaltene Verfahren.

führung einverstanden gewesen sei. Di mung zwar einhellig genehmigt hinsichtlich aller übrigen Traktanden

men für Gutheißung, 53 dagegen für Mißbilligung der gesandtschaft⸗ lichen Amtsführung und Stimmgebung, als einer instructionswidrigen, aus.

60 dagegen.

Vermittelst einer zwi⸗

schen dem dänischen und schwedischen Postwesen, nach Allerhöchster 1. Jannar

Sodann votirten 68 Stimmen noch Dank und Anerkennung, Dies das längst vorgesehene Ergebniß eines wieder in mancher Hinstcht belehrenden Tages. Die Diskussion ist ruhig ver⸗ laufen; nur einmal störte die zahlreiche Zuhörerschaft durch Zwischen rufe; der unterbrochene Redner war eben einer derjenigen, der gewohnt ist, der Wahrheit ohne Umschweif und Menschenfurcht Zeugniß zu

geben: Präsident Nickenmann.

,, .

Von der türkischen Gränze, 8. Nov. In Belgrad wird der neue russische Konsul täglich erwartet. Einige glauben, jedoch wie es scheint ohne Grund, daß Herr von Lieven nach dessen Ankunft seine Rückreise nach St. Petersburg antreten würde. .

Der Präsident des serbischen Minister-Conseils, Herr Simitsch soll, seit der Ernennung seines Bruders zum Minister des Aeußern, gesonnen sein, seine Stelle niederzulegen, damit es nicht das Ansehen gewinne, daß die Simitsch eine zu große Macht in ihrer Familie zu erlangen streben.

Kanad

New⸗Mmork, 25. Okt. In der kanadischen Politik ist ein ganz unerwartetes Ereigniß eingetreten, welches die ganze Frucht der versöhnenden Politik zu gefährden droht, welche die beiden letzten Agenten der englischen Regierung eingeschlagen hatten, und wodurch vielleicht die Ruhe und die Prosperität dieses Landes selbst in Frage gestellt werden könnte. Ich habe schon neulich bemerkt, daß der voll ziehende Rath, in diesem Punkte Wünsche der Majorität des Landes theilend, mit Ausnahme eines einzigen seiner Mitglieder, wel= ches darauf zurücktrat, einmüthig sich dahin aus gesprochen hatte, daß der Sitz der Regierung von Kingston nach Montreal übertragen werde. Ich hatte damals auch bemerkt, daß in Folge dieser ministeriellen Entscheidung der Gouverneur dem gesetzgebenden Rathe eine Depesche des Lords Stanley vorgelegt hatte, wodurch die definitive Lösung dieser Frage dem kanadischen Parlamente überlassen wurde, dessen Wünsche von der Regierung des Mutterlandes in Betracht genommen werden sollten, sofern sie von dem Votum der zu ihrem Vollzuge Man glaubte bereits allgemein

dil

nöthigen Summen begleitet wären.

das Problem zu Gunsten von Montreal gelöst, denn der vollziehende Rath von Kanada besaß eine unbestreitbare Majorität in dem kana— dischen Parlamente. Diese Hoffnung ist nun durch ganz unvorherge— sehene Umstände vereitelt worden. ;

Am 13. Oktober hatte ein Theil der Repräsentanten von Nie

der-Kanada ihre Posten verlassen, sei es um Besorgung persönlicher Angelegenheiten willen, oder in Folge einer Gleichgültigkeit oder Nachlässigkeit, die gleich wenig zu entschuldigen sind; da sah sich denn die Partei der Ober-Kanadier in überwiegender Stärke, und beschloß die Anregung dieser schwierigen Frage des Regierungssitzes, welche die Kapital Angelegenheit der Session geworden ist. Vergeblich er hoben die Mitglieder des Kabinets und die Repräsentanten von Nie⸗ der-Kanada ihre Stimme gegen die Verhandlung dieser Frage gerade in dem Augenblicke der Abwesenheit so vieler Mitglieder, vergeblich ereiferten fie sich gegen ein solches System des Weghaschens, einer Abstimmung, jeder Aufschub wurde verweigert, und eine Majorität von 11 Stimmen gegen 6 votirte Resolutionen, in welchen Ihrer britischen Majestät dorgestellt wurde: 1) daß bei der Zustimmung zu der Vereinigung von Ober und Nieder- Kanada die erstere dieser Provinzen mächtig durch die, zu versichtlich gehegte Hoffnung geleitet wurde, daß die in dieser wichtigen Frage entscheidenden go⸗ sitischen Gründe einen entscheidenden Einfluß auf die Wahl des Re⸗ gierungssitzes gehabt hatten; 2) daß obgleich von Zeit zu Zeit viele Einwilrfe gegen die Lokalität von Kingston vorgebracht worden seien, doch noch kein öffentliches oder Privat-Interesse hinreichend stark für irgend einen anderen Platz gesprochen habe, um zu Gunsten desselben die Majorität des Volkes der Provinz zu vereinigen; 3) daß keine Entscheidung in dieser Beziehung eben so viel Achtung gebiete und Bürgschaften der Unparteilichkeit biete, als diejenige, welche von der Krone selbst ausfließen würde; 4) daß demzufolge der gesetzgebende Rath Ihre Majestät bitte, selbst ihre Prärogative für die Wahl eines in den alten Gränzen der Provinz Ober-Kanada gelegenen Platzes auszuüben. Dieser parlamentarische Sieg der Partei der Tories ist nicht blos von Bedeutung wegen der Resultate, die er herbeiführen kann, son dern auch durch die Incidenzfälle, welche ihn veranlaßt haben. Als ein Mitglied von Nieder Kanada, Herr Taché, verlangte, daß die vorgeschlagenen Resolutionen ins Franzõösische übersetzt werden sollten, um von den Mitgliedern, welche der englischen Sprache nicht mächtig seien, verstanden werden zu können, da wurde die ses Verlangen, welches für sich noch ganz neue frühere Vorgänge hatte, durch die Masjorität zurückgewiesen, welche erklärte, daß, wenn der Nath diese Uebersetzung gestattet habe, dies keinesweges eine Pflicht, sondern eine bloße Gefälligkeit gewesen sei. Die Sprache von drei Viertheilen der Bevölkerung von Kanada fand sich so gewissermaßen denationalisirt und mit einem Federzuge rechtlos erklärt. Herr Sullivan, der Prä— sident des Kabinets, Engländer von Geburt, konnte seine Ent⸗ rüstung über ein solches Verfahren nicht zurückhalten, son dern machte derselben in einigen derben Worten Luft, welche in den Reihen der Tories große Aufregung verursachte; der Minister wurde mit einer Fluth von Schmähungen überhäuft, und das zu Kingston erscheinende Blatt the British Whig scheute sich sogar nicht, geradezu zu sagen, der ehrenwerthe Herr Sullivan habe in dieser Sitzung unguslöschliche Schmach auf sich geladen. Endlich hielten die siegreichen Tories unverzüglich eine Versammlung zu Kingston, worin man zu dem Beschlusse kam, die Auflösung des Parlaments in einer Adresse zu verlangen, welche dem General Gouverneur mit jener des vollziehenden Rathes überreicht werden sollte. Der Gou⸗ verneur wird ohne Zweifel auf dieses Verlangen nicht eingehen, denn die Partie ist für Nieder-Kanada noch nicht verloren. Das zial inet hat beschlossen, seine Revange zu nehmen, und an das dollzühlige Parlament zu appelliren. Herr Baldevin, eines seiner Mitglieder hat dem Hause angekündigt, daß die Frage am 2. November ihm von Neuem werde vorgelegt werden, und daß bei ein Namens-Aufruf aller Repräsentanten statthaben werde.

Bei dem Votum, das gegen die Minister des General-Gouver neurs ausfiel, votirte auch der Sprecher des eben ah Herr Jamieson, gegen , ,. worauf er jedoch es für angemesser erachtete, seine Stelle niederzulegen. ;

r , eben so gestimmt hatte, aber von ihm ausgeschlagen gliedern, deren Namen eeinen Sprecher daraus zu wählen. r ; befindet sich auch Herr S. Bidwell von hier, den der frühere Gou

;

dieser Gelegenheit

s gesetzgebenden Rathes, Dieselbe wurde Herrn Draper

Nun schritt der gesetzgebende Rath zu Ernennung von sieben Mit⸗ ; ͤ dann dem Gouverneur zugestellt wurden, um Unter diesen sieben Kandidaten

veineur von Ober-Kanada, Sir Francis Head, aus dem Lande ver⸗

chem der Antrag zu den Eingangs näher erwähnten Resolutionen des

Hauses ausgegangen war.

Unter anderen Anträgen, die dem Provinzial-Parlamente vorge⸗ legt worden sind, befindet sich auch einer behufs einer Verminderung von 135,00) Pfd. St. in den Ausgaben der Provinzial⸗ Civilliste. Der General-Inspektor der Finanzen der Provinz hat die allgemeinen Anschläge der Einnahmen und Ausgaben derselben entworfen. Die Baar-Einnahmen sind von ihm auf 396,847 Pfd. St., die Ausgaben dagegen auf 393,922 Pfd. St. angeschlagen, so daß sich eine Bilanz von 3821 Pfd. zu Gunsten der ersteren ergiebt.

Die schon neulich erwähnte Bill, welche Sicherung der Unab⸗ hängigkeit des kanadischen Parlaments durch Ausschluß aller Beamten und Angestellten aus demselben bezweckt, ist durchgegangen. Dagegen wurde bei der Abstimmung ein Amendement verworfen, welches auch den Ausschluß der Solizitors-General des Ostens und des Westens, so wie aller Räthe der Königin, bezielte.

Handels- und Börsen - Machrichten.

Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 23. November 1843. Weizen (weißer) 2 Rthlr. 9 Sgr. 7 Pf., auch 2 j . 2 Pf. und 2 Rthlr 1 Sgr. 2 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 19 10 Pf., auch 1 Rthlr. 13 Sgr. 16 Pf.; große Gerste 4 Rthlr. 1 2 Pf, auch 1 Nthlr.; kleine Gerste 1 Rthlr. 1 Sgr. 6 Pf., auch 27 Sgr. 7 Pf.; Hafer 24 Sgr., auch 20 Sgr. 5 Pf.; Erbsen 1 Rthlr. 21 Sgr. 7 . auch 1

Nthlr. Sgr.

Sgr.

. Rthlr. Sgr. 2 Pf.; Linsen 2 Rthlr. 2 Sgr. 5 Pf. Eingegangen sind 112 Wispel. , ; asser: Weizen (weißer) 2 Rthlr. 412 Sgr.. auch 2. Rthlr. Sgr. 2 Pf. und 2 Rihlr. 4 Sgr. 109 Pf.; Noggen 1 Rthlr. 15 Sgr., 1 Rthlr. 14 Sgr. 5 Pf.z große Gerste 4 Rthlr. 2 Sgr. 5 Pf. z Ha⸗ Sgr. 9 Pf., auch 19 Sgr. 7 Pf.; Erbsen (schlechte Sorte) 1 Rthlr. Sgr. 2 Pf. Eingegangen sind 273 Wispel 14 Scheffel. Mittwoch, den 18. November 1843. 7 Nihlr. 5 Sgr., auch 6 Rihlr. 10 Sgr. „5 Sgr., auch 22 Sgr. 6 Pf. Kartoffel Prei Der Scheffel 17 Sgr. 6 Pf, auch 11 Sgr. 3 Pf. Branntwein ⸗⸗Preise.

9. 958 2 Lei

Der

Tralles. Korn⸗Spiritus: . Berlin, den 23. November 1813. ; Aeltesten der Kaufmannschaft Danzig, 20. Nos. Marktbericht. An der Börse sind verlauft Danzig, 20. N . . ö. sim nachträglich am 18ten: Weizen, poln. 123 LE. 130pf. 2 Ef. (E); heute: 26 X do. 6 131pf. u. 22 L. 133pf. a Cf. 3677, 39 8. 133— 34pf. a Cf. 380; inl. 12 L. 129pf. 2 Cf. 345, 18 L. 127 28pf Ef. 350; Roggen, poln. 30 L. 121 —229f. a Cf. C). 20 L. 120pf, J. 39 L. 122pf. a Ef. 197; Erbsen, w. 5 L. à Cf. 1853; Rübsen, poln. 22. a Cf. 360 p. Last. Breslau, 21. Nov. Höchster:

Weizen 2Rthl. Sgr.

Di von Berlin.

Ole

Getraide⸗Preise. Mittler: Niedrigster: 1Rthl. 21 Sgr. 6 Pf. 1 Rthl. 2Sgr. Pf. Roggen 1 * 10 ; I 5 6 8 * 1 9 6 Geiste » 29 9 kJ Hafer . 19 5 . 2 18 *

Magdeburg, 22.

preis pro Wispel: Weizen: Roggen:

9 *

Höchster und niedrigster Getraide⸗Markt⸗

30 28 Rthlr. 19 18 *

Nov.

Gerste: Hafer: Köln, 20. Nov. (H. O.) Rüböl. Effeltiv faßweise 30, bei Par- tieen 30, pro Laufe d. M. 295 33, pro Mai 294, pro Oktober 30 Rthlr. Effektiv ist anhaltend stark begehrt, dagegen auf Lieferung ganz ohne Leben. Hull, 14. Nov. Getraide- Markt. (B. H.) Am heutigen Marlt⸗ tage wurde ziemlich viel englischer Weizen offerirt, wovon indessen Manches in schlechter Beschaffenheit und daher schwer zu begeben war, die besten trockenen Sorten gingen aber schlank zu den heute vor acht Tagen bezahl— ten Preisen ab. In ftemder Waare wurde wenig umgesetzt, der Werth der selben ist aber unverändert. Frische neue Gerste behauptet sich im . wogegen alte fremde Waare nur zum Mahlen genommen wird. In Erbsen und Bohnen haben wir keine Veränderung zu berichten. Hafer behauptet sich. Leinsamen von wirklich schöner Qualität ist gefragt und fest im Preise, die geringen Sorten sind aber schwer anzubriugen. lleber Rabpsaamen läßt sich nichts Neues sagen. Leinkuchen gehen gut zu unseren Notirungen ab. Rappkuchen sind aber flau. Knochen sind sehr fest. Vom 18. Nov. Seit Abfassung des Obigen ist nur sehr wenig in Weizen umgegangen und dieses Wenige wurde nur von unseren Mullern genommen. Alte fremde Gerste ist vernachlässigt, neue behauptet sich dage= gen im Preise und dürfte im Frühjahre in die Höhe gehen; der Zoll auf diesen Artikel wird in nächster Woche 1 Sh. nachgeben Erbsen sind zu unferen Notirungen in besserer Nachfrage. Leinsamen, welcher in Folge der großen Zuführen zu sehr niedrigen Preisen begeben wurde, hat sich etwas ͤ vährend des Winters wohl anziehen, wenn nicht mehr

50 44 Rthlr.

39 3535 ö

P

erholt und dürfte unerwartet große dieselbe Meinung. zu begeben sein. . eben Knochen sind etwas slauer. na,, n eise. Weizen, danz. u. königsb. hochbunter 56 a 57, do. bunter u. rother 53 pomm., mecklenb. u. märk. rother 52 255 55 a 57, dän., holst. u. fries. do. 52 a 54, dy.

anhalter u. schles. weißer 55 j . dess. harter 38 442 und do. weicher 45 a 50 Sh.

zufuhren davon eintreffen; von Rappsamen haben wir

rother 48 a 5d, russ. u. ode . w ;

J Hafer, dän. u. pomm.

Leinkuchen von schöner Qualität würden gut vom Bord Nappkuchen sind zu 90 bis 92 Sh. 6 Pee. pr. Ton be⸗

ö

V 5. ,

36 5 58 3 Malz⸗ 30 a 32 Sh. Gerste, Mahl- 28 a 30 und Malz 92 6 d 13 J 16, friesil, Brau⸗ 17 a 19, do. Futter⸗ 18 a 20 u. russ. M a 17 Sh.

. 27 1 29 und kleine 29 a 32 Sh. Erbsen, Mahl Wicken, große u. kleine 32 a 35 Sh.

Leinsaamen, Schlag⸗ pro Qr. 33, 36 a

Bohnen, große u. Mittel . 30 a 33 und Koch⸗ 32 a 35 Sh. Saamen, Oelkuchen re. 8

38 r, g 12 Sh. Rappsaamen pro 10 Ors. 20! 21 Pfd. 16 Sh.

Leinkuchen, holländ., fries. U. franz. pro Ton 5 Pfd. 15 Sh. a 7 Pfd., flensburger u. deutsche pro Ton 5 Pfd. 5 Sh. . Pfd. Rappluchen bro Ton 4 Pfd. 10 Sh. Leinöl pro Ton 29 Pfd. 10 Sh. Rüböl pro Ton 35 a 36 Pfd. Knochen pro Ton 84 Sh. J Huller Durchschnitts-Preise vom 15. November.

n 912 Or. 55 Sh. 3 Pee. Roggen Or. Sh. Pee. tag * 32 . 97 246 Erbsen. 6 28 9

Weizen Gerste . Hafer. .

Y 2 1

Das zehnte Jahresfest des Berliner Frauen⸗ Kranken⸗Vereins.

Den 21. November feierte der Frauen-Kranken-Verein in Berlin sein zehntes Jahresfest in der Bethlehems-Kirche, dem auch Ihre Majestat die Aus dem Berichte, 35 3 e e., wurde, geht hervor, daß Goit den Verein diese 10 Jahre seines ehe . gesegnet hat. Es sind seit 10 Jahren . 6 weiblichen Kranken gepflegt, unterstützt, geheilt ind auf, den een, 3 dens und besseren Lebens geleitet worden. ni, , . . . shaten und Segnungen, die dem Verein und durch 5 . n, elenden Kranken von edlen Menschenfreunden, Hohen un ere ö . . und selbst Armen oder wenig Bemittelten ugeflossen, sind in die

ren ärmlichen Ti een, vom

) en 7979 Kranke in der Stadt in ihren Kehr fn. und mit 87, 009 Suppen-Portionen, mit Wäsche, Kleidern

1 Königin beizuwohnen geruhte.

was hingegen die aargauer Klöster betraf, sprachen sich nur 78 Stim- trieben gehabt hatte. Herr Draper war es auch gewesen, von wel⸗