1843 / 154 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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stellenden Abänderungen späteren Verhandlungen mit

nswerth heraus . 8 2 Vertretern vorbehalten bleiben sollen.

Ausland.

Deutsche Bundesstaaten.

Bavern. München, 21. Nov. (A. Abdz) General⸗ Major Gennäos Kolokotroni hat diesen Morgen München verlassen und seine längst projektirte Reise nach Neapel angetreten.

Liebenburg, 24. Nov. (Hildesh. Ztg.) d das Glück gehabt, Se. Majestät den König beinahe fünf Tage in ihrer Mitte zu besitzen. Se. Majestät langten Sonntag, den 19ten d. M., Nachmittags 1 Uhr, von Halber⸗ stadt kommend, in hiesigem Orte an, und stiegen im Achillesschen Gasthause ab. Der König wurde von einer zahlreichen Versammlung froher Unterthanen mit Hurrah, Musik, Kanonendonner und Glocken⸗ geläute begrüßt, und unter einer schönen Ehrenpforte von den Be⸗ amten des Königlichen Amts empfangen. Abends wurde von den Landlenten der 25 Dörfer des Amts und von den Einwohnern des Fleckens Salzgitter Sr. Majestät ein großer Fackelzug mit Musik Die drei folgenden Tage brachten Se. Majestät in Be⸗

Hannover. Die hiesigen Einwohner haber

gleitung der eingeladenen Gaste sehr vergnügt auf der Jagd in den ümgebungen der hiesigen Gegend zu, und wurden über 500 Hasen, mehrere Rehe und Füͤchse geschossen. Tafel, woran sämmtliche eingeladene Jagd⸗Gäste, so wie die Beam heil nahmen. Musik

em Musik⸗Corps des Zten leichten t. Donnerstag, Mittags um 12 itet von den herzlichsten Wünschen vo

t T wurde Morgens und Abends von d o Bataillons aus Goslar l .

1 Uhr, verließen Se. Maje

und frohem Jubel der hiesigen wohner, unseren Ort, und hinter ließen mehrere Beweise der Huld und Gnade durch ein angesehenes Geschenk für die hiesigen Armen und mehrere andere Anordnungen.

Württemberg. Eßlingen. (S. M.) In Folge der mit dem 1. Okt. d. J. in Kraft getretenen Straf⸗Prozeß⸗Ordnung findet nun ein mündliches Schluß statt. Solches wird bei geringen Verbrechen vor dem Untersuchungs-(Oberamts-=) Gericht, bei Verbrechen, auf welcher nach den Umständen des einzelnen Falles Zuchthaus oder böhere Strafe steht, vor dem erkennenden Gericht (Kreisgerichtshof) abgehalten. Bei der Schluß⸗Verhandlung letzterer Art, in sogenannten schweren Straf⸗ fällen, ist gesetzlich „ehrbaren Männern“ der Zutritt gestattet. Dem⸗ gemäß wurden in den vier Städten der Gerichtshofssitze Einrichtun— ff n den Fre tlichen Gerichts-Verfahrens

55 ) 5* luß⸗Verfahren s

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un dert de Far Uunden des ossen * 0

betrifft einen in Stuttgart verübten

zu machen. So ist namentlich hier in dem Siz⸗

al- Senats für d tglieder des erkennen—

un das Berathungs— Zimmer gränzende Erhöhung

lächst dieser folgt ein Raum für den Staats⸗An⸗

theidiger und den Angeschuldigten. Der übrige Raum

zu unterst, etwa ein Drittel des Ganzen, ist für das zuhörende Publi⸗

kum bestimmt und mit Schranken umgeben. Dem Vernehmen nach

wird nun der erste Fall öffentlichen Schluß⸗Verfahrens in etwa sechs r

r Wochen hier vorkommen; er Nirchenraub.

Baden. Karlsruhe, 24. Nov. (K. 3.) Heute fand di erste öffentliche Sitzung der ersten Kammer unter dem Vorsitze Sr. Hoheit des Markgrafen Wilhelm von Baden statt; der durchlauchtigste Präsident eröffnete die Sitzung mit folgender Anrede Das für mich so ehrenvolle Vemrauen Sr. Königl.

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die ich an Ihrer

hierdurch sehr geehrt fühle, kann ich nicht umhi

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mir so viele Beweise Ihr

2 ? Theil werden ließ, 8 es . ow 1A Gesinnungen la

dieselben Ge

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e Herren, regen Ss über⸗ uversicht aus, rtungen ent-

Vaterland

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stes Reskript, wodurch Staatsrath Jolly und Ministerial⸗Rath von Jagemann mit der Vorlage des Strafgesetzbuches und des darauf bezüglichen Einführungs Edikts beauftragt wurden. Diese Vorlage erfolgte sogleich mit nachstehendem Vortrage des Staatsraths Jolly:

„Durchlauchtigster Präsident! Hochgeehrtester Herr! Der Entwurf eines Strafgesetzbuches, schon auf dem Landtag von 1839 zunächst der zweiten Kammer vorgelegt und von dieser im Sommer 1810 berathen, ist auf dem Landtage von 1841, und zwar jetzt mit dem Entwurf zum Ein führungs-Edikt, zunächst der hohen ersten Kammer wiederholt vorgelegt, auch von Ihr zur kommissarischen Begutachtung ausgestellt und, nachdem solche in umfassenden Berichten stattgefunden, bis zum §. 543 speziell er- örtert worden. Die am 19. Februar vorigen Jahres eingetretene Auf⸗ lösung der Stände -Versammlung hemmte den weiteren Fortgang des Werks. Ich habe, nebst dem Ministerial—Rathe von Jagemann, den gnädig sten Auftrag erhalten, die Vorlage gedachter Entwürfe bei der ge— genwaͤrtigen Stände - Versammlung zu erneuern und sollen wir uns damit abermals zunächst an diese hohe Kammer wenden, wie die zu verlesende höchste Entschließung ergiebt. Wenn die Regierung schon gelegentlich der zweiten Verlage die Hoffnung geäußert hat, es würden die Ergebnisse früherer Be— rathungen möglichst benutzt und im Zweifel eher adoptirt als verworfen werden, so glaubt sie sich der nämlichen Hoffnung jetzt um so mehr über lassen zu dürfen, als der Entwurf nun auch von einer Kommission dieser hohen Kammer sorgfältig geprüft und von ihr selbst nahezu vollständig be— rathen ist. Uebrigens könnte die Regierung in die Lage kommen, während der künftigen Berathung noch eine oder die andere Verbesserung in Antrag zu bringen; hinsichtlich des Einführungs⸗Edikts erlaube ich mir schon, der— malen zu bemerken, daß die in den SS. 10 23 vorgeschlagenen Bestim— mungen auch in anderweite Gesetz- Entwürfe, welche der gegenwärtigen Stände-Versammlung über die Gerichts -Verfassung und das Verfahren in Strafsachen ehestens vorgelegt werden, aufgenommen wurden, somit im Ein— führungs-Edikt zu streichen sind, wenn jene Entwürfe die Zustimmung der Kammern erhalten.“

Die Kammer Vorberathung.

Von dem hohen Präsidium wurden folgende Entschuldigungs— Schreiben derjenigen Standesherren vorgelegt, welche bei der dies maligen Stände⸗Versammlung nicht erscheinen werden, nämlich Ihrer Durchlauchten: des Fürsten Georg zu Löwenstein⸗Wertheim, des Fürsten Karl zu Löwenstein⸗Rosenberg, des Fürsten Karl Friedrich zu Löwen stein Wertheim, des Fürsten von der Leyen, des Fürsten zu Leiningen und Sr. Erlaucht des Grafen zu Leiningen-Billigheim. J

Das Sekretariat verlas zwei Motions- Anzeigen des Freiherrn

verwies die vorgelegten Gesetz- Entwürfe an eine

von A unterth den verderblichen Wirkungen des

Königl. Hoheit in einer Adresse ferner ehrerbietigst zu bitten, es

der nächsten Sitzungen erfolgen.

Karlsruhe, 25. Nov. (K. 3.) In der zweiten öffentlichen Sitzung der zweiten Kammer, welche heute stattfand, wurden die Wahlen der Abgeordneten Rettig und Kuenzer ohne Anstand ge— nehmigt. De aufmerksam, daß aus verschiedenen Wahlakten hervorgehe, daß die Wahlkommission öfters die Wahlmänner zu ihrer Berathung in ein bestimmtes Lokal gewiesen hätten, ein Verfahren, das in der Wahl ordnung nicht begründet sei, wornach es den Wa mehr frei stehe, sich zu berathen, wo sie es für gut fänden. Der Präsident des Ministeriums des Innern bemerkte hierauf, daß die Wahlkommissäre eine Instruction über die Formen, in welchen die

ahlmännern viel⸗

Wahlhandlung zu leiten sei, erhalten hätten, und daß darin auch die Bestimmung vorkomme, die Wahlkommissäre sollten ein geeigne⸗

tes für Dritte nicht zugängliches Lokal zur Berathung für die Wahl— männer bereit halten; diese Bestimmung sei erlassen, damit der Wahl—

akt ohne Störung vor sich gehen könne und die Freiheit der Wahlen

gegen äußere Einwirkung mehr gesichert werde. Hierüber ann

sich eine lange nach deren Erledigung die Sitzun ge⸗ schlossen wurde.

Sondershausen, 16. Nov. (Der Teutsche.) Der seit

dem 31. August hier versammelte ö Landtag des F hums

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Schwarzburg⸗-Sondershausen

. 3 schäftigt. In dieser Bezie 2s ont 3 1 wesen, ein Handels ⸗Gesetz

w os⸗ 1 Ton rr GBG = dungs⸗Gesetz, eine Landgemeinde⸗ 8

r Staats⸗ Versammlung mancher⸗ zugegangen, durch immer im Si Zweck erreicht örde von =

eren Abänderung,

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nichen in Kenntniß geseßt wor

ier Berichterstatter Weitzel machte die Kammer darauf

Erfüllung, großentheils ebensowohl im Interesse des Landes als jener höchsten Behörde liegt. Neuerdings sind die von einigen Mitgliedern der Versammlung selbst beantragten Abänderungen und Zusaätze zum Landes- Grundgesetz der Gegenstand mehrtägiger Debat— ten gewesen. Wenn auch die Ergebnisse dieser Debatten nicht durch— gängig den Erwartungen der Antragsteller entsprochen, so hat die Berathung doch die Regierung über den Umfang der Wünsche, die das Land in dieser Beziehung hegt, die Petenten andererseits über das Maß des zu Gewährenden aufgeklärt. Die Budgets Bera⸗ thungen werden den Schluß eines Landtages ausmachen, auf dessen Ergebnisse im Allgemeinen jeder Vaterlandsfreund um so gespannter sein muß, je größer die Hoffnungen und Erwartungen gewesen, welche an das Zusammentreten der Versammlung geknüpft worden.

Frankreich.

Paris, 25. Nov. Der Graf von Eu, Sohn des Herzogs von Nemours, soll an einer Entzündung der Eingeweide, in welche die Rötheln bei ihm ausgeartet, sehr bedenklich erkrankt sein; es hat heute früh eine ärztliche Consultation über das Befinden des kleinen Prinzen stattgefunden. Dagegen wird der Angabe der France, daß auch der Graf von Paris gefährlich krank sei, vom Moniteur widersprochen. „Die Gesundheit des Grafen von Paris“, sagt das offizielle Blatt, „hat nicht einen Augenblick zu der geringsten Besorg— niß Anlaß gegeben. Er hat zwar vor einigen Tagen etwas am Schnupfen gelitten, aber diese Unpäßlichkeit, Tie überdies sehr unbe⸗ deutend war, ist schon fast ganz vorüber.“ T ie rance hatte bei derselben Gelegenheit auch Behauptungen in Betreff der Herzogin von Orleans enthalten, welche der Moniteur in seinem amtlichen Theil ebenfalls aufs entschiedenste Lügen straft. Es ist unwahr“, heißt es in dieser Beziehung, „daß die Herzogin von Orleans jemals den Wunsch gehegt hätte, nach Deutschland, zu reisen; es ist unwahr, daß die Erziehung Sr. Königlichen Hoheit des Grafen von Paris einen einzigen Augenblick aufgehört hätte, von seiner erhabenen Mutter geleitet zu werden, deren Sorge stets über den jungen Prinzen wacht, auf welchem Frankreichs Zukunft ruht.“ ö .

Man hält es für gewiß, daß das französische Ministerium, in der Verlegenheit, welche ihm der Kampf der Bischöfe gegen die Uni versität bereitet, einen Schritt beim Papste gethan habe, um eine Bulle zu erlangen, die den Prälaten eine weitere Einmischung in die weltlichen Unterrichts-Angelegenheiten untersagen und ihre Polemik zügeln sollte. Indeß hätte man, wie es heißt, Anstand genommen, dieses Gesuch auf offiziellem Wege durch Vermittelung des fran— zösischen Botschafters in Rom anbringen zu lassen; vielmehr wäre der Herzog von Aumale beauftragt gewesen, dem Papste ein eigenhändiges Schreiben Ludwig Philipp's in dieser Sache zu übergeben, worin über das Verhalten der Bischöfe, Beschwerde geführt sei, mit dem Bemerken, daß sich seit 8 Jahren in Frankreich eine sehr erfreuliche religiöse Reaction unter allen Klassen der Bevöl— kerung zeige, und daß jene Briefe der Bischöfe dieser Rückkehr des Volks zum Glauben eher nachtheilig als förderlich sein könnten. Die⸗ ser Schritt soll aber nicht den gehofften Erfolg gehabt haben. Der Papst, so wird versichert, habe nach einer mit dem Kollegium der Kardinäle gepflogenen Berathung das Verfahren der französischen Geistlichkeit, der Universität gegenüber, ganz in der Ordnung gefun den, so daß die Regierung sich nun in noch größere Verlegenheit ver— setzt sehe, indem die Bischöfe wahrscheinlich ihre Polemik jetzt nur noch eifriger fortsetzen und sich um Rügen von Seiten des Staats— raths wenig kümmern würden.

Das General-Conseil des Seine-Departements hat, gleich meh— reren anderen dieser Körperschaften, mit einer Mehrheit von 40 ge gen 4 Stimmen die Regierung ersucht, die Abgaben, die jede Unter— richts Anstalt an die Universität zu entrichten hat, aufzuheben.

Vorgestern wurde der Professor Rossi durch einige der Rechts⸗ schule fremde Individuen, die sich in seine Vorlesung eingeschlichen

atten, in dem Augenblick, wo er den Lehrstuhl bestieg, ausgezischt und ausgepfiffen. Das zahlreiche Auditorium zeigte zwar durch kraftvolle und einstimmige Protestationen, wie sehr es diese Unordnun⸗

gen tadele. Da sich indeß dieser Störungs⸗-Versuch erneuerte und

seicht zu unangenehmen Auftritten hätte führen können, so hob der Professor die Sitzung auf und kündigte an, daß Maßregeln ergrif— fen werden würden, um die Ruhe und Ordnung in den Vorlesungen zu sichern, wie dies das ganze friedliche Auditorium verlangte.

. Das Journal des Débats enthält jetzt in offizieller Form

Anzeige von der bereits bekannten Genugthuung, welche der Bey

die Anz

von Tunis am 1. November dem französischen Konsul Lagau und dem

Befehlshaber der französischen Schiffs-Station vor Tunis, Capitain .

das gegen diese Agenten der französischen Regierung

i dete Benehmen gewährt hat. Eine aus den ersten Beamten

tigkeit lebt, hat der König eine ziemlich bedeutende Unterstützung zu— kommen lassen.

der Präsident des Justiz⸗Ministeriumz, Staatẽrath Jolly, ein höch⸗ rem - s

7 7 ** * 868 erm Tank sür das so mre Einstudiren der Y 1 r ten Dank im Nan Funstfreun

Lurns und Moden in Paris.

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W. Paris, im Nos milien auf die Stadt zurück, we t der der spätherbstlichen Langeweile auf dem Lande Vachirab von den Schloß in der Ningmauer von Paris eingetr Siande, und die Fashion für den nahen Theater bereiten neue Possen, die Putzmacher ter den spiegelnden Prachtscheiben der ann 1eits in kausendfacher Mannigfaltigkeit un ö sten, erlesensten und nenesten daxuglo a aren

aliae Gan ihn , uesten Turuswagren

thätige ewerbfleiß dieser Daupistadt in Gold ?

und dergleichen feineren Mater al ,

. ] aterialien nach den gläcklichst

tigisten Geschmacks und wach den trausesten Tingeß ö

Laune, in Aussicht auf die herr Wällen Kingedbunger

2 J evorstehenden Etrennes, here?

Aufwand und Kanstsinn, waz! ae, n

. z was, Bequemlichkeit und Ue

Schönes, zenußvolles und Sättigendes br ch r ö

Abwechselung und verwirrender Manni e e, dane,

. elender MNaunigfaltigkeit dem trunkenen Aug

gehtn, Käme man hier auf die Boulevards, wie m af die Hein

in Zeit von einer Stunde wäre man gelleider! eme ul dit Ser:

, . . Jetleidet, möblirt und eingerichtet wi

tin Prinz; hätte man den reichsten Onkel in Amer geri

gesetzt, die Erbschaft auf die weiseste nter berrbt und sih sor= gesetzt, die Hast auf die weise ke oder unweiseste Art hier anzubringen in zwei lunden wäre sie bis auf den letzten Heller angebracht dig 6 lein künstliches Bevürsniß, keinen lultivirten Genuß i fein ö 8 . gierte, ring, sinnliche Laune, leinen ausgesuchten Anspruch keine uf . Grille, bie hier nicht Befriedigung und bunte Abwechselung fänden n Die bloße Musterung dieser Schätze des Luxus, 'der Mode und bes Wohllebens gewährt dem Verstande, wie den Sinnen, volle Nah⸗ rung und reichlichen Stoff, und ein Gang von der Rue de la Pair und her die Boulevards durch die Passagengruppe der Panoramas, die Rue Pivienne über den Börsenplatz entlang ins Palais-Royal ist ein benei⸗ benswerther Genuß, besonders zur Nachtzeit, wenn auf Straßen und Plätzen

*

ind in den Gewölben, vor den großen irs, Spitzen, Tülles, Blonden, Waffen, a unter den Bijour und Nippes die in tausend Strahlen und Farben jeschliffenen und gemalten Künsteleien den. Nichts geht über den Glan— E- Gewölbe in der üppigen Abendbez reel ist, als Erfinder dseser Beleuch⸗ s an sollte ihm doch die einen minder verdienten Alles in Paris; Mode— Jeder fashionabel er⸗

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1 elsche Art. Nirgends dekorativen Zwecken auf auch keine Beleuchtung, als die ie iht weißes Licht bis in die tlichen Sälen und 3 und der Schönheit erhöhen, legelwänden vervielfachen. Keine egen vortheilhafter, weil bei dem bekannten ampen, die Flammen, ihrer Stärke ungeach⸗ tzen noch „aber auch keine wird kostbarer da, wo das einheimisch ist; denn nur das beste, reinste Oel leistet diesen

ie fu iten Juwelier-Gewölbe in solcher Carcelschen Lampen⸗ Beleuchtung geben einen Anblick, dessen Reichthum und Glanz selbst Augen blender, die daz Kostbarste in dieser Art zu sehen gewohnt n? Große Sojegel vermehren das magische Strahlen- und ar bensoiel, woran sich das geblendete Auge erst gewöhnen muß, ehe es sichern Blick g an die einzelnen Herrlichkeiten durchzugehen und ih zu

ewissen Jagen, die, um fanmänntsch zu reden, außerorbentlich zu gehen a ü

Formen und . beinahe überall einige immer wiederkehrende Hauptmotige zu Gi liegen, kann man sich doch nicht genug verwundern über die Kunst, welche aus diesen wenigen, höchst einfachen Motiven eine solche Fülle von

Aus stattungen

mannigfaltigen Mustern herauszubringen weiß. Am häufigsten sieht man Vorstecnadeln für Damen in Form zierlich geschürzter Bandschleifen und gerschlungener Schnallen, Armspangen in Gestalt gewundener Reife, gerin— gelter Schnüre, zugeschnallter Bänder und gefälteter Krausen, die unstreitig bei weitem geschmackvoller und passender kleiden, als die Eidechsen, Schlan= gen und Nattern, die sich anderwärts noch immer vielfältig um die Knöchel⸗ gelenke der Damenhände ringeln und die anspielende Spötterlaune reizen. Was indeß an diesen neuen Schmuckgegenständen auszusetzen ein möchte, ist, daß sie etwas flach gehalten, und mehr mit malerischem Veistande als mit plastischem Sinn erfunden sind. Diese vorschlagend malerische Auffassung erklärt sich wohl aus dem Umstande, daß derjenige, welcher zuerst diese geknitterten Motive aufgebracht, ausschließlich zeichnender und nicht zugleich . Künstler ist, und daher den Gold- und Silber- Arbeiter keine, . . sondern nur gezeichnete Muster liefert. Im Uebrigen e, . . 9. was künstlerischer Eifindungs- und Anordnungs-Geist Gef lliges . ingen lönnen. Fassung und Ausführung lassen bei den besten, d. . n Bijour nichts zu tadeln übrig. Bei dem Juwelenhänd ler 8 pinel li am ö. senplatz benerkte ich unter vielen herrlichen Schm d sachen ein grun g, tes Armband, in zierlichster Schleisensorm Jo gebunden, daß i der . ein schöner Smaragd verschlungen war. Von den Vorstecknadeln für Her⸗= ren gefiel mir ebendaselbst besonders eine in Ferm eines ciseliz. ten Ritter-Handschuhs, dessen Finger sich so zusammenbogen, daß sie einen Brillant hielten. An solche Schmucksachen wird hier ein mäch/ tiges Geld verschwendet, und einige Juwelier Gewölbe, die wirllich Bijour von der allervollendetsten Pracht-AUrbeit liesern, verdienen ungemein viel von den neuen Reichen und Fremden. Es wird so leicht Keiner, der Geld genug dazu hat, Paris verlassen, ohne sich mit Schmuchsachen zun ver⸗ sehen, und hier sieht man dergleichen überall an den Händen und Busen der Bamen varadiren. Da diese Industrie nicht für buntgemischte Meß. Kundschaft, sondern für ein auserlesenes Salon-Publifum qiheitet, so, lann sie deshalb die Kunst zu Hülfe rufen, um das dem Bedürfniß der Eitelleit Dienende durch ihten Schmuck und Geschmachk zu adeln, und auf diese Weise jene seinen Lurus- und Mode- Artikel hervorbringen, wogegen Alles, was man in der Art auf anderen Märlten sieht, an Geschmack und geist reicher Behandlung weit nachsteht.

7 Paris, 25. Nov. Man sagt, der französische Botschafter in Rom habe wegen der von den Bischöfen in Frankreich gegen die Universität gerichteten Angriffe Unterhandlungen mit dem Papste an- geknüpft. Es ist dies ein schwieriger Auftrag, und wir zweifeln, daß er von Erfolg sein wird. Vor einiger Zeit hatte man Herrn von Broglie für diese Mission bestimmt; er sollte als außerordentlicher Gesandter nach Rom gehen und durch Vermittelung des Papstes die Bischöfe zur Mäßigung und zu ihrer Pflicht zurückzuführen suchen. Es wurde diese Angelegenheit vielfach erörtert und zuletzt aufgegeben, entweder, weil der Herzog von Broglie eine solche Mission nicht übernehmen wollte, oder weil die Regierung selbst das Unangemessene eines solchen Schrittes einsah. Die Unabhängigkeit der Bischofe ist von der Art, daß sie von dieser Seite ziemlich unangreifbar sind. Der Papst kann übrigens logischerweise nicht wohl Partei gegen sie nehmen, das hieße, die Gewalt der Bischöfe und seine eigene kompromittiren. Der Konflikt ist seit einiger Zeit nur schlimmer geworden und die Erklärung des Staats-Raths hat eine Wirkung gehabt, die der be⸗ absichtigten gerade entgegengesetzt ist. Er hat die ganze Körperschaft der Bischöfe aufgereizt und zu neuen und eben so energischen Mani⸗ festationen, wie die des Bischofs von Chalons, Anlaß gegeben. l

Die Gazette de France giebt sonderbare Erklärungen in Bezug auf die in der Morning Post enthaltenen Mittheilungen über die Reise des Herzogs von Bordeaux. „Die Morning Post“, sagt die Gazette, „wird dem Prinzen vorgelegt, sie schreibt Alles, was die Reise betrifft, nach der Anweisung des Herrn von Pastoret, und die Artikel werden von ihm bezahlt.“ Die Gazette war zu gut im Zuge, um nicht fortzufahren und sie benutzte diese Gelegen⸗ heit, um zu sagen, daß die Quotidienne ein bezahltes Blatt sei. Mit dieser letzten Behauptung verhält es sich folgendermaßen: Tie Quotidienne war vor fünf Monaten ein Journal zu 89 Fr. Wegen dieses Preises und aus noch anderen Gründen nahmen die Abonnenten dieses Blattes merklich ab. Damals hatte man die Ab— sicht, den Preis des Abonnements auf 418 Fr. jährlich herabzusetzen; aber eine solche Umgestaltung erforderte neue Kapitalien. Man wandte sich an den Herzog von Bordeaux und gab ihm zu verstehen, daß eine Preis- Ermäßigung eine große Verbreitung des Blattes her⸗ beiführen und die Zahl der Abonnenten bedeutend vermehren werde. Der Prinz ging auf den Vorschlag ein und gab der Quoti dienne auf einmal 130,000 Fr. Bei der Bewilligung dieser Summe befragte man nicht den Familien Rath des Prinzen, der in Paris seinen Sitze hat, und speziell mit der Wahrung seiner Interessen beauftragt ist. Um das Kapital fruchtbringend zu machen, erneuerte man zu gleicher Zeit einen Theil der ehemaligen Redaction der Quo⸗ tidienne, und der Prinz sandte aus seinem Gefolge den Grafen von Locmaria ab und übertrug ihm die Functionen eines Haupt Redakteurs. Herr von Locmaria ist ein alter Offizier, der unter den Herrn von Polignac eine Anstellung im Kriegs-Ministerium hatte. Er ist vielleicht ein trefflicher Soldat, aber man sieht, daß er besser mit dem Degen als mit der Feder umzugehen weiß; man glaubt auch, daß er seinen neuen Posten nicht lange bekleiden werde. Alle diese kleinen Intriguen und Spaltungen in der legitimistischen Partei ha— ben keine große Wichtigkeit; aber sie beweisen die Unfähigkeit der Führer dieser Partei und lassen erkennen, bis zu welchem Grad per⸗ sönliche und kleinliche Rivalitäten dieselbe täglich mehr auflösen. Diese Streitigkeiten sind von Nutzen für die Regierung, und die legitimistische Partei, die vor fünf oder sechs Jahren noch ziemlich furchtbar war, vermindert sich mit jedem Tage.

X Paris, 25. Nov. Die Nachtheile, welche für Frankreich daraus erwachsen, daß es in der Ausführung des Baues der seit Jahren schon projektirten großen Eisenbahnlinien hinter seinen Nach⸗ barländern Belgien und Deutschland so weit zurückgeblieben ist, machen schon jetzt in vielfacher Beziehung sich fühlbar, und dies wird in noch zunehmendem Maße der Fall sein, je mehr die großen Bahnzüge, namentlich in Deutschland, ihrer Vollendung entgegengehen. Ich habe Ihnen bereits gemeldet, daß der Staat nun die französische Nordbahn ganz auf eigene Kosten auszuführen die Absicht hat. Aber auch selbst in diesem Falle wird die Zeit, welche verloren gegangen ist, dadurch, daß das die Ausbeutung dieser allgemein als so dringend nöthig anerkannten Bahn betreffende Gesetz in der letzten Session nicht mehr votirt wurde, um so weniger ersetzt werden können, als die Fabrication der Schienen und Lokomotiven in einer Zeit, wie di unsrige, wo ganz Europa sich mit Eisenbahnen bedeckt und daher die Nachfrage nach dergleichen Erzeugnissen der Eisenhütten ur

Maschinen-Werkstätten von allen Seiten außerordentlich groß ist, nicht improvisirt werden kann. Man geht sicher nicht

zu weit, wenn man die Verzögerung, welche dadurch für die wirk— liche Eröffnung dieser Bahn in ihrer ganzen Länge erwachsen ist, auf mindestens ein Jahr anschlägt. Hätte Frankreich sich nicht durch Deutschland und Belgien in dieser Beziehung den Vorsprung abge— winnen lassen, wären jetzt seine großen Bahnlinien von Paris nach Havre, von Paris nach Brüssel, von Paris nach Loon und von dort weiter bis Marseille vollendet, so würde es nicht jetzt sich von der Gefahr bedroht sehen, so manche Zweige des Transits zu verlieren, die nun besonders seitdem die fortlaufende Eisenbahn⸗Verbindung zwi- schen den Seehäfen Belgiens, Antwerpen und Ostende, auf der einen und dem rheinpreußischen Hafen zu Köln hergestellt ist, dorthin ihre Richtung nehmen zu wollen scheinen. In dlesem Falle befindet sich auch die englische Malle, die bisher über Marseille und Paris nach Calais oder Boulogne und von da über den Kanal nach England ging. Man erinnert sich, wie seit anderthalb Jahren her die englische Re— gierung sich lebhaft über die französische Post-Verwaltung beklagte, weil man den Agenten der General- Direction der englischen Posten so wie auch den Korrespondenten der großen englischen Blätter zu Marseille, das Recht verweigerte, die aus dem Orient mit den eng⸗ lischen Paketböten eingetroffenen Depeschen von Marseille aus durch ihre eigenen Couriere direkt durch Frankreich zu expediren. Die Ver— handlungen über diesen Gegenstand hatten sogar einen bitteren Ton anzunehmen begonnen. In Folge davon hatte die englische Post⸗ Verwaltung eigens einen ihrer Beamten als Commissair nach Oester— reich gesendet, um mit der dortigen Regierung wo möglich ein Ueber— einkommen zu treffen zu dem Ende, daß die englischen Paketböte aus dem Oriente künftig nach Triest, statt nach Marseille fahren sollten, indem sie dann von Triest aus durch Deutschland und Belgien nach England weiter gesendet worden wären. Angesichts dessen glaubte nun damals Herr Conte, der General-Direktor der französischen Posten, nachgeben zu müssen, und da außerdem denn doch der Weg über Triest die Ankunft der indischen Malle in England um nahe an einen Tag verzögert worden wäre, so wurde provisorisch nichts geändert, und die englischen Paketböte fuhren fort, ihre Depeschen aus dem Orient in Marscille abzugeben. Nun aber versichert man von verschiedenen Seiten, daß die englische Regierung seit der Eröffnung der Eisenbahn von Ostende bis Köln neuerdings auf den früheren Plan zurückge⸗ kommen sei, ihren Depeschen eine andere Richtung zu geben, und daß genaue Untersuchungen und Berechnungen ihr die Ueberzeugung ge⸗ währt haben, daß der Weg über Triest durch Dentschland und Bel— gien nicht länger sei, als jener durch Frankreich. Als kürzester und . Weg für die englische Post wird nun folgende Linie an— gegeben:

929

Von London nach Ostende. ..... 13 St. „Dstende nach Lüttich u. Köln 10

K nnch re,, ,,,, 0 „Trier nach Karlsruhe. . . . . . 16 5 „Karlsruhe nach Stuttgart. 6 » „Stuttgart nach Kempten. . . 1

„Kempten nach Inspruck. . .. 12 „Inspruck nach Triest 31 Im Ganzen . . . 110 St. Hierzu noch der Zeitverlust an den

verschiedenen Stationen. 5 * Also Gesammtzeit von London bis . kJ 115 St., oder 4 Tage u. 19 St. Ein schnellfahrendes Dampfschiff kann die Ueberfahrt von Alexandrien bis Triest machen in ——— 5 Tagen. Man würde also zur Reise von London nach Aegypten 36. R JJ 9 Tage u. 15 St. Ich lasse nun dahingestellt, in wiefern die Ziffern, welche für die

Schnelligkeit, womit die obigen Distanzen zurückgelegt werden können, genau sind, und selbst ob sich nicht eine andere kürzere Richtung zwi schen Köln und Triest finden ließe, was mir mehr als wahrscheinlich dünkt; auch will ich hier nur im Vorbeigehen erwähnen, daß die englischen Couriere, welche jetzt die Depeschen aus Indien von Mar⸗ seille über hier nach Boulogne überbringen, wo stets Dampfschiffe für sie zur Ueberfahrt nach England bereit gehalten werden, die ganze lange Strecke durch Frankreich in der beispiellos kurzen Zeit von 68 bis 70 Stunden zurücklegen, daß also gegen die englischerseits ge⸗ machte Berechnung noch so manche erhebliche Einwände sich macher ließen: aber dessenungeachtet bleibt nicht minder wahr, daß England wirklich mit der Verwirklichung des gedachten Planes umgeht, und daß derselbe namentlich wenn der im raschen Vorschreiten begriffene Bau der großen bayerischen Bahn von Bamberg bis Augsburg und

Lindau einmal vollendet ist, und wie höchst wahrscheinlich auch der Plan einer Seiten⸗Verbindungsbahn zwischen Bamberg und Frank— furt am Main zu Stande kommt, unfehlbar auch durchgeführt wer—

den wird. Srossbritanien und Irland.

London, 25. Nov. herigen Botschafts⸗Secretair in Konstantinopel, Herrn Bankhead Esq., zu ihrem bevollmächtigten Minister bei der mexikanischen Republik / ernannt. Es scheint sich somit das bereits mitgetheilte, vor einigen Tagen verbreitet gewesene Börsen⸗Gerücht zu bestätigen, daß nämlich Lord Aberdeen nicht durch den mexikanischen Minister in London über

Ihre Majestät die Königin hat den bis—

die kürzlich von Santana der britischen Flagge zugefügte Beleidigung unterhandeln, sondern durch einen neuen englischen Gesandten an

Ort und Stelle dafür Genugthuung fordern werde.

Der Tag der Rückreise des Herzogs und der Herzogin von Nemours nach Frankreich war ursprünglich auf heute festgesetzt wor—⸗ den, und Admiral Casy, Befehlshaber des „Archimede“, hält sich auch noch in Woolwich bereit, Ihre Königl. Hoheiten an Bord zu nehmen. Doch heißt es allgemein, daß dieselben nicht vor Dienstag England verlassen werden.

Aus Dublin wird vom Lgsten geschrieben, daß die Verhandlung O'Connellschen Prozesses vor der Spezial-Jury am 11. Dezem⸗ ihren Anfang nehmen und die jetzige Michaelis-Session der Assi⸗ der Queens⸗-Bench zur vollständigen Erledigung des Prozesses zis zum 10. Januar 1844 ausgedehnt werden soll. Der General⸗ Prokurator hatte dies den Angeklagten bereits angezeigt und wollte selbst in der nächsten Sitzung (24.) den desfallsigen Antrag vor den Gerichtshof bringen. Man erkennt hieraus leicht das Bestreben der Regierung, den Angeklagten jede Beschwerde über zu große Beschleu⸗ nigung der Verhandlungen unmöglich zu machen, und ihnen damit den Weg zu leeren Ausflüchten abzuschneiden, indeß, wie ver

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gautete beabsichtigten die Angeklagten, dennoch auf eine wei⸗ tere Aussetzung des vom General⸗Prokurator bestimmten Ter⸗ mins in derselben Sitzung vom 24sten anzutragen, und ihren

Antrag damit zu begründen, daß die nöthigen Vorbereitungen zur Vertheidigung bei der ausgedehnten Anklage in der Zeit bis zum II. Dezember nicht gemacht und namentlich die Beweismittel nicht beschafft werden könnten; daß auch die Geschworenen-Liste, wie be— reits anerkannt worden sei, nicht vorschriftsmäßig angefertigt wäre und einer Revision unterworfen werden müsse. Die Angeklagten wollen demnach wo möglich den ganzen Prozeß bis auf den nächsten Assisen⸗Termin, anfangs Februar k. J. verschoben sehen, und ihre dahin lautenden Anträge sind gestern zugleich mit denen des General⸗ Prokurators im Gerichtshofe zur Verhandlung gekommen, worüber die nächsten Berichte das Weitere mittheilen werden. Eine Anzahl von Actionairen der ostindischen Compagnie, unter denen sich auch das bekannte Parlaments-Mitglied Hume befindet, hatte auf die Einberufung einer General-Versammlung gedrungen, um einen Beschluß gegen die Besitznahme von Sind zu beantragen. Das Direktorium berief zwar, den Gesetzen gemäß, diese General⸗ Versammlung ein, beantragte jedoch sofort eine Vertagung aller Berathungen über den Antrag, bis die betreffenden Aktenstücke den Actionairen amtlich mitgetheilt worden seien. Dieser Antrag wurde angenommen, und die General-Versammlung ging unverrichteter Sache wieder aus einander. Da die betreffenden Aktenstücke dem Parlamente bereits vorgelegt worden sind, und jeder Actionair, dem es darum zu thun war, sie auch in der Bibliothek der ostindischen Compagnie lesen konnte, die Direktoren dieselben außerdem den Actionairen vor der zur Berathung derselben einberufenen General-Versammlung hätten , ö so tzar der Hinweis auf den Mangel an amtlichen kachrichten ein bloßes Auskunftsmitte jede Erörter über die Besitznahme von 8 k 29 . ö. ö Hnah ind durch 2 R gstens einstweilen zu verzögern. Die Beschlüsse der General-Versammlung können außerdem zu nichts führen, da über derselben zunächst ein Direktorium steht, welches den Actionairen nicht Alles mitzutheilen braucht und sich des⸗ halb bei Nichtbeachtung der General-Versammlungs-Beschlüsse stets auf dieser unbekannte Gründe berufen kann, das Direktorium selbst einen sogenannten geheimen Ausschuß von drei Direktoren hat, der nicht einmal den übrigen Direktoren Alles mitzutheilen braucht, und dieser geheime Ausschuß bei seinen Beschlüssen endlich noch an die Genehmigung des sogenannten Kontroll-Amtes, d. h. des Ministe⸗ riums für die ostindischen Angelegenheiten, gebunden ist. . In diesen Tagen wurde in dem westächen literarischen Institut eine öffentliche Versammlung gehalten, deren Zweck die Berathung der jetzt in London herrschenden Armuth und die Ergreifung von Maß⸗ regeln zur Erleichterung des Elends der obdachlosen Armen sein sollte. Lord Dudley Stuart, General Lacy Evans, Herr Walter, Lord Rane⸗ lagh, mehrere Geistlichen und sonstige angesehene Personen hatten sich eingefunden. Der erste Beschluß sollte dahin lauten, daß der Bischof von London und die Pfarrgeistlichkeit ersucht werden möchten, Präsi= denten und Vice-Prästdenten des beabsichtigten Instituts zu werden; der zweite sollte die Ernennung eines provisorischen Comité's und der dritte die Einleitung einer Subscription zu Gunsten des Instituts betreffen, welches den Namen „Westliche Zufluchtsstätte für die Ar⸗ men“ führen würde. Diese Beschlüsse scien jedoch von mehreren

Herren, die sich der Sache lebhaft annehmen, für nicht um fassend

genug erachtet worden. Lord Ranelagh erklärte, daß er entschieden dieser Ansicht sei, und daß man, um der leider in London bestehenden Noth angemessen entgegen zu wirken, umfassendere Maßregeln ergrei⸗ fen müsse. Jedenfalls sollte das zu errichtende Zufluchtshaus so be⸗ fannt sein, wie die Paulskirche. Lord Dudley Stuart meinte, daß es hohe Zeit sei, eine Zufluchtsstätte für die obdachlosen Armen zu grün⸗ den, welche jetzt die Nächte in den Durchgängen und Parks zubräch⸗ ten. Die Präsidentschaft des zu errichtenden Instituts könne gewiß Niemand zweckmäßiger anvertraut werden, als dem Bischofe von London; ob jedoch das Institut ganz unter die Geistlichkeit gestellt werden solle, sei eine Frage, die er jetzt unerörtert lassen wolle. Auf seinen Vorschlag ward eine spätere Versammlung in Exeter Hall be⸗ schlossen, deren Präsidentschaft dem Bischofe von London angetragen werden soll, und ein provisorisches Comité ernannt. Die meisten An- wesenden schienen für die Eröffnung eines Hauses zu stimmen, wo jeder Obdachlose auf sein Ansuchen Schutz für die Nacht finden könnte. Tie berühmte Sängerin Klara Novello hat sich hier mit einem Grafen Gigliucci aus Fermo im Kirchenstaate vermählt und wird ihre Sänger-Laufbahn nunmehr aufgeben. Ihre Stelle an der Lon—⸗ doner Oper wird ihre Schwester Sabilla einnehmen.

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Brüssel, 26. Nov. In der gestrigen Sitzung der Repräsen⸗ anten⸗-Kammer wurden nur Angelegenheiten der Administration von nicht allgemeinem Interesse verhandelt. Hervorzuheben ist blos, daß der Finanz⸗Minister einen Gesetz Entwurf vorlegte, der die Einzie⸗ hung der Geldstücke von 25, 10 und 5 Cents zum Zwecke hat.

k Zürich, 23. Nov. (N. 3. 3.) Heute wurde vor dem hohen Obergerichte der Weitlingsche Prozeß verhandelt. Bekanntlich hatte das Kriminalgericht unterm 16. September in der Sache des Kom⸗ munisten Weitling das Urtheil gefällt, daß er, wegen Uebertretung des Gesetzes über den Aufenthalt politischer Flüchtlinge und anderer Landesfremden, zu sechsmonatlicher Gefängnißstrafe, zu lebenslänglicher Verweisung aus der Eidgenossenschaft und Tragung der Kosten ver⸗ urtheilt, und die Beschlagnahme seiner Schriften gutgeheißen sei. Ge⸗ gen dieses Urtheil hatten sowohl der Staats⸗Anwalt, dessen Antrag hinsichtlichẽ der Erwägungen und des Strafmaßes bedeutend schärfer lau⸗ tete, wie auch Weitling selbst, der auf seine Freisprechung angetragen, die Appellation ergriffen. Der Staats⸗Anwalt insistirte von Neuem auf die in seiner Anklage vor dem Kriminalgericht vorgebrachten Anklagepunkte,

ämlich, daß Weitling in seiner Schrift, „Garantieen der Harmonie und Freiheit“, eine Lehre predige, welche die Legitimität des Privat- Vermögens leugne und ausgeführt die Rechte des Eigenthums ver⸗ letzen müßte. Daß aber Weitling an eine Umgestaltung der sozialen Verhältnisse nicht auf dem Wege der Ueberzeugung, sondern der Ge⸗ walt denke, das suchte der Ankläger aus der angeführten Schrift und der bei den Akten befindlichen Korrespondenz zu beweisen. Wie also von neuem auf entfernten Versuch zum Aufruhr, zu Erpressung, zu Raub u. s. w. geschlossen wurde, so kehrte auch die Klage auf Reli—⸗ gionsstörung zweiten Grades wieder, die aus einzelnen Stellen des „Evangeliums der armen Sünder“ gefolgert wurde. Seinen ursprüngli⸗ chen Antrag modifizirte endlich der öffentliche Ankläger insoweit, daß er die lebenslängliche Verbannung, als unstatthast, in eine fünfjährige umwandeln wollte. Die Anklage war schwach, voller Zugeständ⸗ nisse und auf eine gewundene Auslegung der Gesetze und mangelhafte Beweisführung aus den Akten gegründet. Der Vertheidiger des Angeklagten, Fürsprech Rüttimann, bel ohne Sympathie für die Individualität des Klienten, aber als gründ⸗ licher Kenner einer rationellen Rechtspflege. Von diesem Standpunkte betrachtet, mußte ihm erwünscht, der Rechsfall höchst interessant sein. Er erst machte uns mit den Akten, ihrem Inhalte und der etwas summarischen Art ihrer Erhebung und Anwen⸗ dung bekannt. Gewandt, und weil überzeugend, wohl auch überzeugt, zeigte er, daß weder die Aktenstücke, noch die Gesetze den Fall zum Gegenstand gerichtlicher Verhandlungen zu machen geeignet seien, ließ aber deutlich seine Ansicht durchblicken, daß man es hier mit einer anderweitig verwerflichen Richtung zu thun habe. Wenigstens das, was Weitling in Zürich gethan, konstituire kein Verbrechen, denn nicht einmal die Existenz geheimer kommunistischer Gesellschaften sei aus den Akten zu erweisen; für seine Antecedentien anderwärts stehe den zürcherischen Gerichten kein Urtheil zu. Rüttimann wollte schließlich den ausgestandenen fast sechsmonatlichen Untersuchungs⸗-Verhaft even—⸗ tuell an Strafes Statt angesehen wissen. Weitling selbst glaubte der gewandten Vertheidigung noch seine eigenen Worte hinzufügen zu müssen. Er that es mit einem Wortüberfluß, daß eigene Erschöpfung und die Mahnung des Präsidenten ihn wiederholt unterbrachen. Wenn seine Persönlichkeit in der Rechtsfrage für etwas gilt, so hat er sich durch seine Rede mehr geschadet, als genützt. e Verhandlung

zahlreich. Der

ie NertJ 8 12 die Vertheidigung

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dauerte mehrere Stunden; das Publikum war ziemlich zah

Spruch des Gerichts ist noch nicht veröffentlicht.

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Neapel, 14. Nov. (A. 3.) Der Herzog von Aumale hat sich am 12ten bei sehr ungünstigem Wetter nach Algier eingeschifft. Von einer Verbindung des Herzogs mit der Schwester des Königs verlautet bis jetzt nichts Offizielles. Dagegen geht das Gerücht, der Bruder des Königs, Prinz Ludwig, Graf von Aquila, sei jetzt be⸗ stimmt, sich mit der Königin Isabella von Spanien zu vermählen.

Der Allgemeinen Zeitung wird von der italienischen Gränze vom 15. November geschrieben: „Den zuverlässigsten An⸗ gaben zufolge, entbehrt der Bericht Ihres Gränz⸗Korrespondenter (S. Allg. Preuß. Ztg. Nr. 131) über das Erscheinen bewaffneter Banden in Piemont alles Grundes. In Piemont ist bis jetzt keine Spur von solchen sichtbar geworden, und der Berichterstatter hat, durch falsche Gerüchte getäuscht, bei Unkundigen Befürchtungen erregt und Gefahren erblickt, wo außer ihm Niemand etwas bemerken konnte. Eben so grundlos ist die Nachricht von dem Vorhandensein bewaffneter Banden im Kirchenstaat. Positive und unverdächtige Berichte sprechen gerade das Entgegengesetzte aus. Niemand kann was ein

8 Maßregeln, welche die Regierung zur Herstellung der Ruhe ergriffen hat, sind von so gutem Erfolg begleitet gewesen, daß die Befürch= tungen des Korrespondenten, wie die von ihm angeführten vermeint— lichen Thatsachen, in die Kategorie der Pbantasiebilder zu ver⸗— setzen sind.“

2 Paris, 25. Nov. Telegraphische Depesche aus Spanien.

Perpigna n, 23. Nov. Insurgenten des Forts von Ji⸗ gueras machten gestern einen Ausfall in der t Prim schlug sie zurück, machte fünf Gefangene und erlegte sein Hauptquartier nach Villabertran. .

Der „Phenicien“, welcher gestern Abend von Barcelona abge⸗ gangen war, setzte diesen Morgen zu Port-Vendres neue Passagiere, worunter zwei Mitglieder der Junta, ans Land. Er bringt noch 31 Spanier nach Marseille. Das Schiff „Cameleon“ wird zu Port-

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