1843 / 155 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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Im Peloponnes scheint es

ein Mißverständniß obwaltet. Das Tröstlichste ist,

um ihn schaaren. bereits Eingang. geklagt.

**

weit deren Inhalt bis jetzt bekannt geworden ist. 5 i en „*F* Triest, 22. Nov. D enthält nachstehendes

digung der Maroniten, entgegen.

Interesse seiner Glaubensgenossen im Libanon zu verwenden.

wegen, verweilt. Die Unordnungen

114

Gewalt streitig zu machen suchen. vereinigte Staaten von Uord -Amerika. O New⸗Mork, 2. Nov. Die Annäherung

der Intrigue beginnt.

die amerikanische Union im Großen ist, alle Parteien und Unterab— theilungen der Parteien, die in der Union sich finden, sind auch im Und so groß ist das Uebergewicht von New-Nork in der allgemeinen Confederation, daß seine Stimme

NAork vorhanden.

*

Staate New

beinahe entscheidend ist. 3 alle Parteien darauf legen.

Drei unter ihnen haben bereits ihre Fahnen auf dem Wahlplatze

aufgepflanzt, ihre Vorkämpfer oder, mit anderen Worten, die Kandi daten bezeichnet, die sie ausersehen haben, um den Senator, d Scheriff und den Greffier der Grafschaft, den Coroner und die Drei

zehn Mitglieder der Assembly zu ersetzen, welche wieder zu erwählen find. Es giebt in dieser Beziehung ein dreifaches Ticket: das der Demokraten, das der Whigs und das einer neuen Partei, die sich (natlve american oder republican american) nennt; der Titel ist noch nicht Diese dritte Partei erklärt, daß sie sich den beun⸗ ruhigenden Fortschritten des auswärtigen Einflusses auf die amerika⸗ nischen Angelegenheiten, den Fortschritten der Demoralisation, der welche aufzuzählen zu lang sein die Partei des Herrn Tyler und die der Abolitionisten, welche beide ihre Kandidaten Allein es ist wahrscheinlich, daß

eingeborene amerikanische oder republikanisch amerikanische ganz festgestellt. Verderbniß und anderer Uebel, würde, widersetzen wolle. Es bleibt nun noch

noch nicht bekannt gemacht haben.

die erstere das demokratische Ticket annehmen wird, wie sehr es auch

seines stark van Burenistischen Geschmacks wegen Widerwillen erre gen mag.

. Ich habe schon früher auseinandergesetzt, wie lebhaft die per⸗ sönlichen Antipathiein waren, welche in das Lager der Locofocos Zwietracht geworfen hatten. Die Partei der Verwaltung hatte auf der Seite des Herrn Calhoun gegen Herrn van Buren gekämpft, dieser Letztere hat aber die Oberhand erlangt. Er hat so eben einen nicht minder glänzenden Sieg im Staate Connecticut davongetragen. Bei einer Versammlung der demokratischen Partei, die auf den 15. Oltober nach der Stadt Middletown zusammenberufen war, wurde die Frage der künftigen Präsidentschaft angeregt. Dies gab Veran lassung, daß die Anhänger des Herrn van Buren und jene des Herrn Calhoun an einander geriethen. Der Erstere blieb Sieger und wurde mit 161 gegen 69 Stimmen zum ausschließlichen Kandi daten der demokratischen Partei erklärt.

Die Berichte aus New-Orleans melden, daß die Absetzung der dortigen Zoll⸗Beamten in Masse in dieser großen Stadt großes Auf sehen erregt hat. Der neue Einnehmer, Herr Dorsey, glaubte bei seinem Eintritte ins Amt mit Säuberung des Hauses seinen Anfang machen zu müssen, und Große und Kleine traf dabei das gleiche Schicksal. Der Dienst leidet darunter, sagt man, was allerdings un— bestreitbar ist; aber seit wann darf man wohl fragen, kümmern sich die Parteien um den öffentlichen Dienst? Die ganze, Operation be schränkt sich in der That einfach darauf, daß man einen Freund an die Stelle eines Gegners setzt.

Das Fest, welches die Civil, Militair- und Marine⸗-Behörden von New⸗ Jork am Montag (30. Oktober) dem General Bertrand bereiteten, war ihres Gastes und der Wirthe selbst würdig.

Die letzten Nachrichten aus New-Orleans besagen, daß der Ge— sundheitszustand jener Stadt am 2lsten schon eine merkliche Besserung

erfahren hatte. Die Zahl der Erkrankungsfälle hatte sich in der vor ausgehenden Woche merklich vermindert; am 19ten waren nur zwei neu Erkrankte ins Hospital aufgenommen worden, am 2csten wieder dier Sobald etwas Frost eintritt, hofft man des leidigen gelben Fiebers ganz los zu werden. ö. J

Handels- und Börsen Uachrichten.

N . 3 s ö * Getraide. 3e en 30. Nov 26.

Zu 3 Weizen Nthlr. 8 Gern r m 2 Rthlr.; Roggen 3 Fsbltznhß elne uche nen jet . d, dz gt Garen Rilhlr 7 Pf., Auch 1 Rihlr. ; lleine Gerste 4 Rihlr. 7 Pf., auch 25 Sgr 2 f w Haser 3m Esri, Gab. Be est, gits Hrisen .lt. 43 Te. , Ff; auch 1 NRihlr. 142 Sgr. z Linsen 1 Rihir. 27 Sgr. ] lr g, Sgr. 24 z 122 Wispel ö Scheffel. Eingegangen sin

Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Rihlr. 10 Sgr. 10 P . 7 Sgr. 2 Pf. und 2 Rthlr. 6 Sgr.; Roggen 1 yt * eh 36. auch 1 Rthlr. 14 Sgr. 5 Pf.; große Gerste 1 Nthir. Sgr. Gi! 9 20 Sgr. 9 Pf., auch 19 Sgr. 7 Pf. Eingegangen sind Sen Wise

21 Scheffel. Mittwoch, den 29. November 1843.

Das Schock Stroh 7 Rthlr. 5 Sgr., auch 6 Rihlr. 22 Sgr. 6 Pf Der Centner Heu 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 22 Sgr. 6 Pf. ; ;

allerdings am trübsten auszusehen, doch zestehen die Zeitungen selbst, namentlich die Minerva, daß das IAnsehen der Behörden auch in Nord⸗-Griechenland sehr geschwächt Li. Möglich, daß dort Gripas das Beispiel Krisiottis' nachgeahmt hat. Die Arbeit der Wahl Prüfungs- Kommission kann unter solchen Umstän⸗ den freilich nur eine höchst beschwerliche sein. Das Ministerium scheint von den Gesandten die Zusicherung bewaffneter Unterstützung im Fall der Noth erhalten zu haben. Diese könnte sich aber immer nur auf die Küstenpunkte erstrecken, vorausgesetzt, daß hier nicht überhaupt irgend daß die ge meinsame Gefahr die Zahl derer stündlich zu vermehren scheint, welche den Thron als ihren sichersten Zufluchtsort erkennen und sich daher Aber auch dort findet die persönliche Anfeindung Kolettis wird bereits öffentlich des Verrathes an⸗ . Außer der Vermehrung der Besatzung hat man für die Aufrechthaltung der Ordnung in Athen auch durch die Einregistrirung der Bürger in Bataillone behufs nächtlicher Wachen 2c. gesorgt. Von einem Aufstand in Missolunghi, dessen von Triest aus gedacht wird, wissen die hierher gelangten Briefe nichts, wenigstens in wie

Der Osservatore Triestino Schreiben aus Beirut vom 6. November: „Die Bewohner des Libanon sehen noch immer der Entscheidung der Pforte, betreffend die Jurisdiction ihrer Kaimakans und die Entschä Essad Pascha sendet seinen Adju tanten Mehemed Pascha nach Konstantinopel, um daselbst sich im Seine Hoheit Essad Pascha hakt sich nach einer in Saida abgehaltenen Musterung über 10,0900 Mann, bei welcher Gelegenheit er die Sol— daten der National-Garde den regulairen Truppen einverleibte, nach St. Jean d'Aere begeben, woselbst er jetzt, einer leichten Unpäßlichkeit in Naplusa dauern noch immer fork, indem die Familien Cokan und Abd el Hadi sich eifersüchtig ihre

der, jährlichen Wahlen des Staates New-⸗NYork verursacht in der politischen Welt jene fieberartige Bewegung, die man in den, Armeen bemerkt am Vorabend einer Schlacht. Die Ehrgeizigen rühren sich, das Spiel Der Staat New-⸗Nork ist im Kleinen, wa—

Man begreift daher die Wichtigkeit, welche

del

936 Kartoffel ⸗Preise. Der Scheffel 17 Sgr. 6 Pf., auch 11 Sgr. 3 Pf.

Branntwein ⸗Preise.

Die Preise von Kartoffel⸗-Spiritus waren am 25sten 16 167 Rthlr., am 28sten 16 Rthlr. und am 30. November d. J. 10 16 Rthlr. (frei ins Haus geliefert) pro 200 Quart à 54 pCt. oder 10,800 pCt. nach

Tralles. Korn-Spiritus: ohne Geschäft. Berlin, den 30. November 1843. Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.

Danzig, 28. Nov. Marktbericht. verkauft: 23 8. 127pf. pol do. Cf. 330 pr. Last. 129pf. a (Cf. 351; * 6. Roggen inl. 137 L. 120pf. a Cf. (2) und 3 L. 119pf. a Cf. 220 pr. Last.

Nachträglich:

Breslau, 28. Nov. Getraide⸗Preise. 35

Höchster: Mittler: Niedrigster: Weizen 1 Rthl. 26 Sgr. Pf. 1 RNihl. 19 Sgr. —=Pf. 1 Rthl. 12Sgr. Pf. Roggen 1 » 10 » JJ Ge ste . * * * 3 28 5 6 * , * Hafer . è— ö * 18 5 * ; 6 **

Magdeburg, 29. Nov. preis pro Wispel:

Weizen: 49 44 Rihlr. Gerste: 307 29 Rihlr. Roggen: 1 Hafer: 195 19 *

Köln, 27. Nov. (H. O.) Rüböl flau. Effektiv faßweise 29 in Partie en 29 28, pro Mai 293, pro Okt. 39 3 ) Rthlr.

Hamburg, 27. Nov. (D. A. 3.)

lande auf die nämlichen Artikel damals zugestanden wurden.

Töpfererde, Traß, Trippeln, Tuffstein, Waltererde, Schwefel, Zink in Ble chen und Steinkohlen. . gesagt, daß die unter dem Namen Schiffszoll bestehende Abgabe der 6üe Ubischen, vereinsländischen Fahrzeuge von mehr als 20 Last zu 600 Pfe= auf 2 und jene von weniger als 20 Lasten auf 4 Mark Court. werde en— mäßigt werden. Durch die Kündigung des niederländischent Vertrags von Seiten der Zoll-Vereinsstaaten erfolgte auch die Aufhebung der Ueberein kunft mit Hamburg; und obgleich dieses Ereigniß schon seit Jahren statigesunden hat, so waren doch bisher die von unserer Stadt ge währten Zugeständnisse in Kraft geblieben. Der Ausfall in den Finanzen hat jedoch Veranlassung gegäben, diese Gegenstände wieder ins Gedächtniß zu rufen und sie mit einen Eingangs-Zolle von „pet. Banko vom Werthe zu besteuern. Auch die Herstellung der früherer Abgabe von 4 Schill. auf die Last ober-elbischer Fahrzeuge ist wieder in der Art belickt worden, daß sie beim Eingange 2 und beim Ausgange abermals 2 Schill. zu entrichten haben. Leere Schiffe und solche, welche mit Getraide beladen sind, haben die Abgabe nicht zu bezahlen. Daraus folgt, daß beladene Fahrzeuge, Getraide ausgenommen, 5 Mt. zu bezahlen haben, wenn sie 20 Lasten fassen können, während diese Abgabe nach dem erloschenen Uebereinkommen nur 2 Mk. betrug. Nur in Betreff der Steinkohlen, womit jetzt ein so bedeutendes Geschäft betrieben wird, hat man die Wieder-Aufnahme des Eingangs- Zolls nicht rathsam befunden, aus Furcht, der Verkehr möchte bei der leisesten Belastung leicht in andere Hände übergehen. Dem Vernehmen nach hat der König von Hannover vorläufig 300,000 Rthlr. zum Hafenbau in Har burg bestimmt, was zwar vor der Hand nur auf die Zulassung kleiner Fahrzeuge abzuzielen scheint, wenn auch für eine spätere Zukunft anderwei tige Absichten damit verknüpft sein sollten.

Alexandrien, im Nov. (Oesterr. Lloyd.) Die obgleich wie derholt von der ägvptischen Regierung verkündete Freiheit des Handels mit den Landes-Erzeugnissen wurde bisher noch immer nicht im Einklang mit dem Traktate von 1838 aufrecht erhalten, nach welchem sämmtliche Zoll⸗ Aemter im Innern, so wie die Monopole, unbedingt abgeschafft werden sollten. Man kann freilich nicht in Abrede stellen, daß einige Europäer Produkte in den Dörfern einkauften; allein sie mußten die diesfällige Er— mächtigung zuerst vom Pascha oder seinem Conseil einholen, und sich selbst alsdann so viele Plackereien von Seiten der Agenten des Pascha gefallen lassen, daß ihnen die Lust zu ferneren Unternehmungen völlig benommen wurde. Von allen Seiten wurden Einsprüche gethan, und der Pascha sah sich zuweilen genöthigt, gegen seinen Willen zu willfahren.

Der Pascha hat nun, des beständigen Kampfes mit der täglich steigen den Opposition müde, oder vielleicht, weil die gegenwärtigen Waarenpteise keinen Nutzen abwerfen, beschlossen, hinfort keinen mehr zum Verkaufe der Erzeugnisse seines eigenen Bodens an die Regierung zu zwingen, mit Aus nahme der Distrikte in Central-Aegopten, deren Bewohner ihm namhafte Summen für Grundzins und andere bestehende Abgaben schulden. Da er es mit diesem Entschlusse ernst zu nehmen scheint, so steht zu hoffen, daß sich der Speculation in diesem Lande ein weites Feld eröffnen und das so nachtheilige Favoritwesen aufhören werde.

Mehmed Ali hatte schon am 16 Oktober Ibrahim Pascha ermächtigt, seine Baumwolle jedem beliebigen Käufer ablassen zu dürfen, und dem Ver— nehmen nach will dieser nun 40,000 bis 45,0900 Cantar Baumwolle, eben so viel Flachs, 35,000 Ardeb Sesam, 20,000 bis 25,900 Ardeb Leinsamen, 60,000 Ardeb Bohnen und Linsen, 40,000 Ardeb Gerste und 100,000 Ar deb Weizen in den Handel bringen. Ibrahim Pascha hat außerdem in Ober-Aegypten Zuckerrohr aus Jamaika angepflanzt, und seine Versuche hatten einen überraschenden Erfolg, indem er von jedem Fedan 30 bis 35 Cantar Zucker erzielte. Wenn es ihm gelingen sollte, auch nur die Hälfte dieses Guantums in Unter-Aegypten zu erhalten, wo er jetzt Versuche an— stellen läßt, so will er die Plantagen der Art vermehren, daß sie jährlich 120,000 Cantar erzeugen müssen.

Die Güter der übrigen Mitglieder der Familie Mehmed Ali's liefern noch mehr Produkte als die Ibrahim Pascha gehörigen; die anderen Grund— Eigenthümer in Aegypten besitzen fast eben so viele Ländereien wie Mehmed Ali's Familie, die jedoch minder fruchtbar sind, so daß künftig außer Meh med Ali's Produkten noch ungefähr 150,990 Cantar Baumwolle und gegen 500, 000 Ardeb Cerealien aller Art für den Handel bleiben würden.

Die dem Vice-Könige gehörigen Erzeugnisse werden andauernd im Versteigerungswege zu sehr niedrigen Prxeisen verwerthet. Am 19sen l. M. wurden 10,500 Ard. Weizen zu 40— 41 und 15,000 A. Bohnen zu 26 bis 27 P. erstanden. Mit den Baumwoll -Verkäufen wird jetzt in Folge der günstigen Berichte aus Europa eingehalten, und wahrscheinlich will der Pascha die Ankunft des diesjährigen Produktes aus den Vereinigten Staa— ten abwarten, da die Baumwolle daselbst nach seiner Ansicht durch die Kälte gelitten hat, und unfehlbar ein Preis Aufschlag im Dezember auf den europäischen Märkten erfolgen muß.

Die Frage nach Glasperlen, Eisenwaagren und gemeinem Tuche für Arabien dauert fort, während Alexandrien und Kahira nur spärlich mit die sen Artikeln versehen sind.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam ' 27. Nov. Niederl. wirkl. Sch. 53 3 595 do. 993.

596 Span. 21 5. 395 do. 323. Fass. —. Ausg. . Zinsl. —. Pr. Sch. —. Pol. . Oesterr. 1085. 195 Russ. IIope 905.

Neue Anl. 213.

Preuss. Antwerpen, 26. Nov. Ziusl. HAam burg, 29. Nov. Wien. 26. Nov. Banlk-Actien 1674 Br.

Bank-Actien 1695. Engl. Russ. 1113. Anl. de 1839 1163.

An der Börse sind am 27sten 10 L. 127pf. u. 14 L. 129 304f. inl. Weizen a Cf. E) und Weizen inl. 5 L.

heute: 10 L. do. a Cf. 355; pol. 20 L. 131pf. a Cf. 375.

Höchster und niedrigster Getraide-Markt—

Laut dem Uebereinkommen zwi schen der Stadt Hamburg und den Zollvereins- Staaten vom Dezember 1839 war beschlossen worden, daß die Hansestadt, den letzteren Staaten gegenüber, dieselben Vortheile im Verkehr mit Lumpenzucker, Raffinade, Wein und Reis genießen sollte, welche auch dem Königreiche der Nieder— Gegen diese Begünstigung machte sich Hamburg verbindlich, nachbenannte, entweder aus dem Zoll-Vereine kommende oder dahin ausgehende Waaren von jeder Abgabe zu befreien, und zwar: Hirse, Erbsen, Bohnen, Linsen, Wicken, Spelt, Anis, Kümmel, Mehl, Krapp, Saatöl, Arsenik, Blaufarben, Gal— mei, Gops, Graphit, Mineralerde, Mörtel, Mühlsteine, Rothstein, Smalte,

Ferner wurde von Seiten der Stadt Hamburg zu—

Hor lin nn, n e. Den 1. Dezember 1843.

Fr. (Gur.

krief. Geli.

P r . ö . Gour- Fonds. 3 Actien. 8 Pr. Cour. .

Brl. Pots. Eisenb. 5 160

St. Schuld-Sch. 37 163 3 5 * 34 1 23 1063 do. do. Prior. Obl.“ 104

Pr. Rusl. Ohl. 30. 4 102 . .

Präm Sch d. Seeh. 89 . . n. 178 ö.

Kur- nu. Neumärk. 51 Brl. Anh. Eisenb. 114 143

1

do. do. Prior. Obl. 4 1041 3 Schuldverschr. 31 161 . 1 5

. J her. Stadt-Obl. 3 162 . do. 0. Prior. Obl. 194 3 a, . ß 138 ö 36 Dũss. Ell. Eisenb. 8 3.53 . 3 Wesipr. Pfaudhe. 33 101; w . 2* Rhein. Eisenb. 5 69 . Gross. Pos. do. 4 106 * a . 3 100 do. do. Prior. Obl. 4 98 40. 40. 5 * ö 2 . . * . 3 Ostpr. Pfaudbr. 35 , Pomm 10 3 102 101 do. do. Prior. Ohl. 4 104 1 . 1410. 2 . 2 2 e. ö is 93 Kur- u. Neum. do. 35 102! 54 ee ,. . . ; . ; . ö 0 j Li. B. v. eingez. J Sehlesische do. 35 101. ** ö ; chlesische d l =. B. - St. E. Lt. A u. B . 1161 Gold al mareo. * Magdeb. IHIalber- Friedrichs or. 131 1312] städter Eisenb. 4 112 111 And. G1ldm. à 5 Fh. 12 ) 11 . Bresl- Schweidn.- Nisconto. 3 1 Freihæ. Eisenh J .

ere -

Angekommene Fremde.

H o tel de R o me. Standesherr, aus Königsberg. , Commandeur des Regiments Garde du Corps, aus Potsdam. Gut besitzer von Koszozki aus Posen.

w . . ‚.

British Hotel. Frau Freiin von G.

Hotel St Peters beourg. Herzogl braunschweigischer Kammerjunler, aus Braunschweig f ) 851 ,,, . J.

Hotel du Nord. von Meyer n⸗-Hohenberg

L. von Mewern, Major a,

2

abe und Particulier von Gabe aus Altenburg

2

. . aus Hohenberg. D., aus Schladen.

3 8e 5 r si ĩ 1191 13 . 911 *. 6 Landhaus. Leo, Oberst-Lieutenant der Artillerie und inter. inspektor .

der Artillerie Werlstätten, aus Köln. Hotel de Brandebourg. Baron von Günderrode Königl. bayer scher Legations-. Secretair, als , . aus Ratibor. aus Dresden.

Kaufmann Werner aus Stargard.

ö x 3 5 N 2. , / Hotel de Prusse. Baron von Vernezobre, Rittmeister im Regiment

Garde du Corps und Adjutant bei der Remonte-Inspection, aus Freien walde. ; Lehr-Bataillon, aus Potsdam. Gutsbesitzer von Bredow aus Rathe

now. Kaufleute Bartels aus Stettin und Jakoby aus Tanzig.

Stadt London. Particulier Engelmann aus Dresden. Stettin. Mühlenbesitzer Lehmann aus Schneidemühl.

König von Portugal. Kliszewska aus Posen. München. Schiffs Capitain Barandon aus Schnürlein aus Nürnberg. leute Moll aus Lennep, Arlt aus Bromberg, Hirsch a Körner aus Braunschweig, Dantzer aus Danzig und Büchler au Stuttgart.

. 1 * * 16 31 * ; . * 1 Kaiser von R ußland. Particulier von Schn 818 r nntßs

1

Stettin.

aus Vresden.

Gutsbesitzer Richter aus Eutsch. Kaufleute Baumgarten aus

Stet

tin, Berger aus Danzig, Starke aus Dresden Und aus Breslau. .

Nheinischer Hof. Nentieren Fräulein von Budritzka Albinus, aus Weyczén. Particulier Hartung aus Lenn mann Leitgebel aus Liegnitz. von Zedlitz im Garde⸗Jäger-Bataillon, aus Potsdain.

Hotel de Saxe. Rittergutsbesitzer von der Ha aus Buchholz.

Reukirch,

gen, nebst Gemahlin,

Nathenow. ö. . R other Adler. (Kölnischer Hof.) Kaufleute Götze sen. a Wriezen, Götze jun aus Leipzig und Schönau aus weissbach Uhren Fabrikant Fritsche und Justiz Attuarius Wolff aus Potsdam w . 9 ; = Meteorologische Beobachtungen. 1843. Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger 30. N 6 11 2 11 . 36. NOV. ) r. Uhr. 10 Lhr. Beobachtung

Luftdruck. Quellvirme 6,8 R

Luftwärme ö .

haupunket ——

Elusswärme 5,67 R.

2,6? R. 4 2,0 R. 4 „s! R. Bodenwärme 6,52 R

PDunstsüttigune 55 (t 87 put 8 p0l Lusdiüunstung 0,014 Rh Wetter regni trih trüh⸗ Niederschlaz 0,049 Rh J NNXVW 8 88 w Würmewechsel 4 1,27 VWolkenzue NXVMW. 1 2, 1

Tagesmittel: 336,22 Par.. S6 pCt. XVM

Königliche Schauspiele. Sonnabend, Dez. Die Fräulein von St. Cyr, 5 Abth., nach A. Dumas, von H. Börnstein. Sonntag, 3. Dez. Belmonte und Constanze, Singspiel in 3 Abth., Musi Noz ar Ne èins ĩ . ß ? YS ss Musik von Mozart. Neu einstudirt.) Hierauf: Ein Divertissement. Im Konzertsaale: Vicomte von Letorières. Montag, 4. Dez. Die Unvermählte. (Mad. Crelinger: Amalie von Seelen.

Lustspiel in

Üänigsstädtisches Theater.

Sonnabend, 2. Dez. Italienische Opern -Vorstellung, Zum erstenmale in dieser Saison: Maria, ossia: La Figlia del Reggi mento. Opera buffa in 2 Atti. Musica del Maestro Donizesti.

Sonntag, 3. Dez. Der böse Geist Lumpacivagabundus, oder Das liederliche Kleeblatt. Dazu: Letzte Vorstellung der gymnasti— schen Künstler aus London, vor ihrer Abreise, in 3 Abtheilungen.

Monlag, 4. Dez. GItalienische Open-Vorstellung.) Zum ersten male wiederholt in dieser Saison: Niaria, ossia: La iglia del Reggimenlo.

Oeffentliche Aufführungen.

Sonnabend, 9. (nicht 2.) Dez., Abends 6 Uhr, im Saale der Sing-Akdemie: Die vier Jahreszeiten von Haydn, zur Aufführung gebracht vom Königl. Kapellmeister C Möser. (Dienstverhältnisse wegen verlegt.)

———

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober Hospbuchdruckerei.

Beilage

Brief. Geld. Gem.

Se. Erc. Gr. von Lehndorf, General-Lieutenant u. Baron von Reitzenstein, Oberst und Graf und Gräfin Kleist vom Loß aus Tzscharnowitz. Freiherr von Bülow -Wendhausen

General- Major a. D.

8 Pefershkitt Mmart t? e'yli —— St. Petersburg. Particulier Schmiedicke

Stud. jur. Leves

6 . 9 9 1 = *. 5 ( Baron Herwarth von Bittenfeld, Premier ⸗Lieutenant im

w, . 2 Gutsbesitzer NViedel aus Königsberg in Pr. Agent Nathan nebst Familie aus Kaufleute Meyer aus Kottbus und Nathan aus Stettin

Gutsbesitzerinnen J. N. und J. von Landmann Dall'Armi aus Bernwied bei . . Particulier Student Schumcke aus Halle. Kauf—

1s Elbing,

Sternberg

Kaufleute Dittmann aus Leipzig und Wallstab aus

937

1 2 8

Die Provinz Rio Grande do Sul de San Pedro.

(Schluß. Vergl. Allg. Preuß. Ztg. Nr. 154 Beilage.)

Vor dem Kriege war überall Reichthum und Wohlstand im Lande, man sah keinen Beitler, und es herrschie die größte Gastfreiheit, die hier auch unumgänglich nöthig ist, da es nirgends Gasthäuser giebt und man meilenweit reisen kann, ohne ein Haus anzutreffen; es war daher noch vor wenigen Jahren dem hungrigen Reisenden erlaubt, einen Hchsen zu schlach— ten, wo er ihn fand. Jedem weißen Menschen wurde große Achtung bewiesen, und er wurde, wenn ew auch ein Bauer war, mit „Herr“ angeredet, ja, man

konnte sagen, jeder Landmann glaubte ein Fürst zu sein; auch war er von allen Abgaben frei und wurde von Niemanden in seinen Geschäften gestört. Die Provinz war ohne Militair und bedurfte auch desselben nicht, indem das Volk sehr friedlich und ordentlich lebte. Trotz der gemischten Bevölke⸗ rung konnte man unbelästigt das ganze Land allein durchwandern; der Reisende war nur bewaffnet, weil es so gebräuchlich ist, aber es war fast unnöthig, seine Waffen zu laden. . ö Seit dem 20. Septenber 1835 nahm dies jedoch eine andere Wendung. Ein pensionirter Oberst, Bento Gonzalves da Silog, damals Deputirten der Provinz, welcher schon gegen die Nachbar Republik Cisplatina gekämpft hatte, entfernte sich mit einigen anderen verabschiedeten Militairs aus der Provinzial-Versammlung in Porto Alegre und kehrte bald mit 200 theils sreiwilllgen, theils für Geld gedungenen Leuten, größtentheils Caboculos, ck uͤnd lagerte sich vor der? Stadt. Der Grund seines Erscheinens sei, vie er sagte, zu erfahren, weshalb man der Provinz Abgaben auferlegen Es war in der That in der Versammlung ein solcher Vorschlag z und der Regierung vorgelegt, von dieser aber noch nicht genehmigt n. Der damalige Präsident Braga erklärte sich sogleich bereit, über ingelegenheit nach Rio Janeiro zu berichten. Dies war jedoch dem

Gonzalves nicht recht,

ind er nahm sich heraus, selbst Gesetze zi Hier ist zu bemerken, daß es in ganz Brasilien unruhige Köpfe gab, inter Viele von Ansehen und Gewicht, welche die Verfassung um— beabsichtigten, weshalb gleichzeitig an drei Punkten Unruhen aus— nämlich in Para, Bahia und Rio Grande do Sul. ö dem Tage zuvor, ehe Bento Gonzalves vor Porto Alegre erschien, Präsident Braga an den deutschen Arzt Hildebrand, welcher in ie Leopoldo lebte und bei den dortigen Deutschen in großem An⸗ sehen sand, daß ein Räubertrupp gegen die Stadt im Anmarsch sei, er möge daher seine Landsleute bewegen, der Stadt zu Hülfe zu eilen. Alle Deutschn waren auch sogleich hierzu bereit; als sie jedoch aufbrechen woll ten, errielten sie von Bento Gonzalves den Befehl, sich nicht in seine Sache zu mischen, indem er es nur mit seinen Landsleuten zu thun habe, worauf Hildebund nichts mehr über die Deutschen vermochte. Der Präsident Braga blieb nihin ohne Hülfe und sah sich bald genöthigt, die Stadt eiligst zu verlassn und sich nach Rio Janeiro einzuschiffen, wohin ihn der Verfasser dieses uiels und noch etwa 80 Bürger begleiteten. E

schrieb de der Kolo

Ehe der Präsident

Porto Alegre verließ, hatte er viele Bürger bewaffnet, und auch Ausländer, unter ihnen der Verf, wurden gezwungen, sich im Zeughause einzufinden. Diese bewaffneten Bürger und mehrere eingewanderten Portugiesen lieferten eines Tages dem Benko Gonzalves ein Treffen; es wurden einige Bürger getödtet

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u et, Bento blieb Sieger und zog in die Stadt ein. Nun begann ein n Leben und der Haß richtete sich vorzüglich gegen die Portugiesen, die man mit den Namen de chumbo (Bleifuß) und Gallego, worunter die Rasilianer einen Züchtling verstehen, belegte. Diese Portugiesen hatten den dößten Handel in Händen, besaßen die bedeutendsten Kapitalien und besledeten die ersten Stellen, weshalb sie von den Brasilianern beneidet wunden. Man verfolgte sie nun auf das heftigste, drang des Abends in Häuser, selbst bei den Vornehmsten, schlug sie mit einem platten Holze, nit die Neger gestraft werden, und ließ sich eine schriftliche Bescheinigung er den Empfang dieser Strafe ausstellen, preßte ihnen Geld ab und ver te noch andere Schandthaten. Der Haß gegen sie legte sich während des nzen Krieges nicht und wird auch im Frieden im Geheimen noch fort⸗ estehen; dagegen hat der Deutsche in dieser Zeit mehr Ansehen gewonnen und wird als wahrer Landsmann (Patricio) betrachtet, obgleich er Partei ergriffen hat. Im Dezember kam der Präsident Araujo Ribeiro mit 8090 Mann In— fanterie und den geflüchteten Bürgern, unter denen der Verfasser, von Rio Janeiro an und hatie den Auftrag, sich in Güte mit den Aufrührern zu erstindigen; da er aber kein Gehör fand, so blieb er in der Hafenstadt Rio Grande und verschanzte sich daselbst. Während der Abwesenheit des Verfassers hatten die Insurgenten, die ihn als ihren Gegner betrachteten, seine Aeltern gemißhandelt und ihren Landsitz in der Nähe der Stadt ge— plündert und niedergebrannt, wodurch er sich genöthigt sah, in Kaiserliche Dienste und zwar bei der Kavallerie einzutreten. Die Insurgenten, welche die Provinz schon als die ihrige betrachteten, errichteten Infanterie und Kavallerie Regimenter und führten die Kaiser che Fahne. Ihr kommandirender General war Bento Manoel Ribeiro, früher Kaiserlicher Oberst und sehr angesehen bei seinen Landsleuten, ein großer Freund der Caboculos, von denen er abstammte. Am 8. April 1826 hatte Araujo Ribeiro ein Kommando von 200 wobei sich der Verfasser befand, nach der Stadt Santo Francisco de Paula hin zum Nekognosziren vorausgeschickr. Es wurde von 750 Mann Insurgenten überfallen und zog sich daher bis zu dem Flusse Passo dos Negros zurück, wo zwei Kaiserliche Kanonenböte lagen, die aber, von den Rebellen durch Geld gewonnen, die Kaiserliche Flagge einzogen und Feuer auf das Kommando gaben, welches, gleichzeitig auch von der Land seite angegriffen, sich fünf Stunden hartnäckig vertheidigte, endlich aber doch genöthigt war, sich zu ergeben. Beim Einbruch der Nacht wurden die Ge⸗ fangenen, unter denen sich auch der Anführer Albano befand, mit Händen und Füßen, zwei Fuß über der Erde schwebend, an Pfähle gebunden, und schon in der ersten Nacht schnitt man 15 von ihnen den Hals ab; dies Loos traf auch den Anführer des Kommandos und die beiden Nachbarn Nach Ver

Bedingung das Leben, daß er bei den Insurgenten Dienste nehme; er wurde unter ein Kavallerie⸗Regiment gesteckt, das aus Negern gebildet worden war, die den Portugiesen gehört hatten, und denen man die Frei— heit schenkte, wofür sie Kriegsdienste thun mußten. Um die Niederlage der Kaiserlichen Truppen zu rächen, rückte Araujo Ribeiro mit seinen Truppen von Rio Grande aus gegen die Insurgenten vor, lieferte ihnen ein Treffen und zwang sie zum Nückzuge. Der Verfasser benutzte diese Gelegenheit, um wieder zu den Kaiserlichen überzugehen; doch hätte ihm dies bald das Leben gekostet, denn da er die feindliche Uniform trug, so wurden mehrere Schüsse auf ihn abgefeuert, sein Pferd fiel, und man war eben im Begriff, ihn niederzumetzeln, als ein Freund ihn erkannte.

Während diefer Zeit hatten sich viele Portugiesen nach der Kolonie St. Leopoldo geflüchtet, wo sie sich an die Deutschen anschlossen, die im Namen des Kaisers die Waffen ergriffen hatten und, vom Hr. Hildebrandt, der sich im Kriege gegen die Republik Cisplatina viele militairische Kennt— nisse erworben, so wie vom Hauptmann Kersting und dessen Söhnen kom— mändirt wurden. Diese Deutschen forderten nun ihre auf, dem Campo wohnenden Landsleufe auf, sich ihnen anzuschließen; allein ein ehemaliger Kaiserlicher Lieutenant, von Salisch, ein kenntnißreicher Mann von gutem Charakter, wußte die Campo - Bewohner zu bereden, neutral zu bleiben; bald jedoch mußte er sich für die Insurgenten erllären, und nun kam es dahin, daß Deutsche gegen Deutsche harte Kämpfe zu bestehen hatten.

Die Kaiferlichen Truppen erhielten indeß aus Rio Janeiro immer mehr Verstärkung, und Bento Manoel, der an der Gränze von Cisplatina stand, verließ den Dienst der Insurgenten, und an seine Stelle trat ein tüchtiger Offizier, da Lima, Bruder des damaligen Regenten von Brasilien. Bento Manoel nahm Kaiserliche Dienste und wurde Chef von der Armee. Er brachte bald eine kleine Macht zusammen, und nun entstanden überall Parteien und Rüstungen in der Provinz. Porto Alegre war von den In— surgenten etwas besestigt worden und hatte nur eine geringe Besatzung; durch eine Reagao (Umwälzung), die am 15. Juni 1836 unter den Bür— gern ausbrach, kam die Stadt in die Gewalt der Kaiserlichen, die sie auch

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bis zur Beendigung des Krieges behaupteten, obgleich sie die meiste Zeit belagert war. Die Stadt wurde nun gut befestigt, und es war ein großer Vortheil für die Kaiserlichen, daß sie die Wasserseite gewonnen hatten, so daß sie in ununterbrochener Verbindung mit dem Meere blieben. Dreimal griffen die Insurgenten die Stadt mit großem Ungestüm an, und 400 Deuische, die sie zum TDienst gezwungen hatten, und die beim Sturm vorangingen, dran

gen' auch wirklich in die Festungswerke ein, konnten sie aber nicht behaupten. Im September erschien Bento Manoel zum Entsatz der Hauptstadt. Er defuchte die Kolonie, stellte die Eintracht unter ihren Bewohnern wieder her, und 600 Deutsche, unter Hildebrandt und Kersting, vereinigten sich mit ihm. Er beschloß nun, Bento Gonzalves, der mit 1000 Mann und 12 Geschützen in der Nähe von Porto Alegie stand, anzugreifen. Vie In⸗ surgenten wurden geschlagen, und vor. Allen hatten die Deuischen sich in dem Kampfe ausgezeichnet, weshalb Hildebrandt von der Kaiserlichen Re⸗ gierung zum Obeisten und Legions⸗Chef und ein Sohn des Hauptmanns Kersting zum Capitain ernannt wurde; dieser Letztere errichtete bald darauf ein deütsches Jäger⸗Frei⸗Corps. Man ließ die Insurgenten sich ruhig in die Campanha zurückziehen. Einige Tage später wollten sie den Rio Pardo an einer Stelle passiren, wo er sehr breit und durch eine kleine flache, etwas bewaldete Insel in zwei Armee getheilt ist; sie kamen auch glücklich auf die Insel, allein es gelang ihnen nicht, den zweiten Arm zu passiren.

Als Bento Manoel mit seinen Truppen in Porto Alegre einzog, wurde er sehr kalt empfangen und der Verrätherei beschuldigt, weil er die Insurgenten nicht verfolgt hatte. Er schiffte sich darauf mit seinen Trup— pen ein, setzte einen Theil derselben bei Fanfe ans Land und griff ein Morgens die Insurgenten zu Wasser und zu Lande an. Drei Tage lang vertheidigten sie sich tapfer, mußten sich aber dennoch ergeben; Viele, die auf Balsas (Flöße von zusammengefügten Baumstämmen, worauf sich 20 30 Personen setzten) über den Fluß zu entkommen suchten, wurden von den Kanonenböten in den Grund geschossen. Die Insurgenten hatten in diesem Kampfe sehr viel Leute verloren und sie versprachen daher, die Waffen niederzulegen. Außer einigen Stabs-Offizieren, den Urhebern der Empörung, wie Bento Gonzalves, Enoffer und Sanbicario, die man zur Untersuchung nach Rio Janeiro sandte, entließ Bento Manoel, in Ueberein stimmung mit Araujo Ribeiro, die Insurgenten mit der ausdrücklichen Weisung, in ihre Heimat zurückzukehren und ruhig bei ihren Familien zu leben. Nur in der Campanha blieben noch einige kleine Insurgentenhau— fen unter den Waffen, kommandirt von einem ehemaligen Landmanne, Soura Netto, der sich nun General tituliren ließ und die Provinz zur Re publik Rio Grande erklärte. Er zeichnete sich später sehr aus und blieb bis zu der letzten Entscheidungs⸗- Schlacht, in welcher er seinen Tod erster General.

Um diesen Netto zu schlagen, marschirte Bento Manoel mit seiner Ar— mee nach dem, 40 Meilen südwärts von Porto Alegre entfernten Flecken Cassa Pava, wo er mehrere Monate kantonirte. Bald nach dem Treffen bei Fanfa wurde Araujo Ribeiro durch den Präsidenten Anteiro abgelöst. Dieser glaubte nun, Alles mit Gewalt durchsetzen zu können; er ließ viele von den bei Fanfa und früher begnadigten Insurgenten wieder verhaften und nach Rio Janeiro schicken, von wo aus Mehrere nach Angola ver⸗ bannt wurden, ein Verfahren, welches einen üblen Eindruck auf das Volk machte. Er begab sich auch nach Cassa Pava, um Bento Manoel zu ver— haften, der ihm jedoch zuvorkam, ihn gefangen nahm und sogleich (im März 1837) mit seiner Kavallerie wieder zu den Insurgenten überging; die Kai⸗— serliche Infanterie und Artillerie, welche 16 Kanonen hatte, mußten sich er geben und Dienste nehmen. Das Regiment, bei dem sich der Verfasser be⸗ fand, wurde kurz vorher von Netto in der Nähe von Bajs gänzlich zer— sprengt. Der Verfasser, welcher bei dieser Gelegenheit eine Wunde erhielt, begab sich allein nach der Hauptstadt; der Unsicherheit wegen konnte er nur des Nachts reisen und kampirte am Tage in kleinen Wäldern. In Porto Alegre angekommen, nahm er Dienste bei den freiwilligen deutschen Jägern. Dies Corps wurde gut besoldet; jeder Soldat erhielt täglich 1 Mil-Reis, Lebensmittel und Kleidung.

Nun hörte alle Menschlichkeit auf und das Volk überließ sich der größ⸗

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ten Zügellosigkeit. ; zog den Verwundeten die Kleider aus und ließ sie auf dem Felde verschmach⸗ ten, wo ihre Körper den Raubvögeln zur Nahrung dienten. Den Gefan— genen gab man mit einem geraden, dem Dolche ähnlichen Messer, das all gemein getragen wurde, zwei Stiche in den Hals und ließ sie sich verblu— ten. Hätte man mittelst des Lasso (ein aus Ochsenhäuten geflochtenes Seil, womit die Pferde und Ochsen eingefangen werden) einen Gefangenen ge macht, so wurde derselbe von dem im Gallopp davonsprengenden Reiter auf dem Boden nachgeschleist. Das Halsabschneiden war die gewöhnlichste To desart. Bei allen diesen Gräueln behandelte man jedoch immer die Frauen mit Achtung, welcher politischen Meinung sie auch angehören mochten.

Die Provinz war nun, mit Ausnahme von Porto Alegre und Rio Grande, wieder ganz in den Händen der Insurgenten. Ein grausamer Oberst, David Canabarra, drang sogar in die Provinz Santa Katharina, wo er viel Unfug beging und sich selbst zum General ernannte. Bento Gonzalves, der aus der Gefangenschaft entflohen war, stellte sich wieder an die Spitze der Insurgenten. Es gelang überhaupt fast allen Haupt⸗An⸗ stiftern der Empörung, aus dem Gefängnisse zu entkommen; namentlich zu der Zeit, als der Bischof Feijo Regent war, der sich später für die In⸗ surgenten von St. Paulo erklärte, darauf gefangen genommen und in Ketten nach der Insel St. Fernandez gebracht wurde.

Es kam nun der Präsident Elisario mit Truppen von Rio Janeiro nach Porto Alegre, machte viele Ausfälle, wobei die Deutschen stets voran waren und mit Glück kämpften, und trieb die Insurgenten im Februar 1838 bis jenseits Rio Pardo zurück. Die Kaiserliche Armee besetzte diesen Sn, wurde aber am 1. April von 5000 Mann, größtentheils Kavallerie, gänzlich ge⸗ schlagen, so daß sich nur einige Stabs-Offiziere in die Hauptstadt retteten. Die Kaiserlichen Truppen bestanden größtentheils aus Infanterie, da die Kavallerie fast nur aus derselben Provinz gezogen werden konnte, und hatte etwa 20 Geschütze. Die Infanterie-Offiziere schickte man nach Montevideo, wo sie sich nach Rio Janeiro einschiffen durften, unter der Bedingung, was aber doch

nicht wieder die Waffen gegen die Insurgenten zu tragen, später geschah.

Elisario wurde von der Regierung nach Rio Janeiro zurückberufen, um sich zu rechtfertigen, und an seine Stelle kam der Präsident Saturninho de Oliveiro mit neuen Truppen. Jetzt drangen die Kaiserlichen allmälig vorwärts. Saturninho wurde indeß gegen Ende des Jahres 1839 durch Alvarez Maxado abgelöst, der mit den Insurgenten einen vierwöchentlichen Waffenstillstand schloß, so daß die Offiziere der Insurgenten ungehindert in die Stadt kommen durften. Die Insurgenten wünschten nun Frieden zu schließen und stellten folgende Bedingungen: ihre Offiziere sollten entweder bei dem Kaiserl. Heere mit gleichem Range angestellt, oder nicht zum Dienste ge zwungen werden; ihre Neger-Soldaten, die früher Stlaven gewesen, soll— ten die Freiheit erhalten, und endlich verlangten sie eine Summe von boo, 09 Mil-Reis (200,000 Thaler) zur Bezahlung der Schulden die sie im Lande gemacht und wofür sie sich verbürgt hatten. Alvarez Maxado, der diese Bedingungen nicht annehmen konnte, wurde, da man ihn für einen Republikaner hielt, bald durch den Präsidenten Andréa abgelöst, der indeß auch nur kurze Zeit auf seinem Posten blieb. An seine Stelle kam wieder Saturninho, der die Umgegend von Porto Alegre allmälig von den Insur genten säuberte.

Das Volk wurde nun allmälig der Unruhen überdrüssig und kehrte zu seinen Beschäftigungen zurück; selbst die eifrigsten Republikaner sehnten sich nach Ruhe und würden sogleich die Waffen niedergelegt haben, wenn sie nicht zu stark kompromittirt gewesen wären. Es gab Zeiten in diesem Kriege, wo kein Gefangener Pardon erhielt, jetzt aber gewann die Humanitaͤt wie⸗ der die Oberhand. Bento Manoel legte die Waffen nieder, erhielt seinen rückständigen Sold und sogar für die Jahre, welche er im Dienste der In- surgenten zugebracht; später focht er wieder für die rechtmäßige Regierung.

Kurz vor der Abreise des Verf. zeichnete sich das deutsche freiwillige Jäger= Corps unter dem Kommando des jetzigen Majors Kersting, in einem Höhl⸗ wege am Passo Mondongo, wo 309 Deutsche 790 Insurgenten schlugen, ganz vorzüglich aus. Uni zu diesem Punkte zu gelangen, wurden die Jäger beritten gemacht; sie mußten Tag und Nacht marschiren und legten auf Umwegen in einem Zeitraum von 9 Tagen 1415 Meilen zurück, wobei indeß mehr als 1000 Pferde auf dem Wege zurückgelassen werden mußten.

Torps diente, an f. Hauptgefechten Theil: am Serval, Mouro da

den Kolonisten zu erhalten.

Marktstädten im monatlichen Durchschnitte in Preußischen Silbergroschen und Scheffeln angegeben.

gandels- und Börsen Nachrichten.

Preise der vier Haupt⸗-Getraide-Arten

Monarchie Oktober

den für die Preußische

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Namen der Städte.

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Thorn

Posen 3 ; Fraustadt J 3

ö , k Frankfurt a. d. O. Landsberg a. d. W. ...... K JJ 1 . Kolberg... ..... .

23 Stolpe. .

Man plünderte die Häuser und steckte sie in Brand;

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Liegnitz. ... ...... Görlitz .. Hirschberg ..... ...... ...... Schweidnitz

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Durchschnitts-Preise

12 Preußischen Städte ..... .. 5 Posenschen Städte .... .... 9 Brandenburgischen und Pom

merschen Städte ..... ...... 1 Schlesischen Städte 8 Sächsischen Städte . . ... ... 4 Westphälischen Städte ..... 1 Rheinischen Städte .. ......

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