1843 / 169 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

1416 r 98 1 a2 m 2. ö. 33 Vormünder der minderjährigen Lonise Metz,

Tochter erster Ehe der unlängst verstorbenen Ehefrau des 3 C. Michels, haben die der Pu⸗ pillin pro arte angefallene mütterliche Erbschaft nur unter dem Porbehalt der gesetzlichen Cautelen angetre—⸗ ten und zur Sicherstellung derselben gegen etwanige, auf dem mütterlichen Nachlasse haftende Ansprüche, die Erlassung der gewöhnlichen Proklamen beantragt. Es werden demnach Alle und Jede, welche an den Nach- laß der verstorbenen Ehefrau des Kaufmanns Michels, geb. Saegert, verwittwei gewesenen Kaufmann Metz, vermöge der ehelichen Gütergemeinschaft, in welcher sel⸗ bige mit ihrem hinterbliebenen Wittwer gelebt, Forde⸗ rungen und Ansprüche haben oder zu haben vermeinen möchten, hiermit geladen, solche in einem der auf

den 9. und 23. Dezember d. J. und 19. Ja—⸗

nuar kft. Is., jedesmal Morgens 10 Uhr, anstehenden Liquidations= Termine anzumelden und gehörig zu beglaubigen, bei Vermeidung der in termin den 24. Januar fft. Jah— res auszusprechenden Präklusion. Daium Greifswald, den 25. November 1843. Das Waisengericht. 1 . Teßmann.

Außerordentliche General- 462] Versammlung

8 Berlin⸗Anhaltischen . Eisenbahn-⸗Gesellschaft

Durch hohen Befehl des Königlichen Geheimen Staats- und Finanz⸗Ministers Herrn von Bodel— schwingh Excellenz veranlaßt, eine außerordentliche General-Versammlung der Actionairs der Berlin- An- haltischen Eisenbahn⸗Gesellschaft zu dem Zwecke zu berufen,

um über die etwanige Betheiligung der Gesellschaft

bei Ausführung eines der Hohen Staats-Behörde vorliegenden Projektes zur Anlage einer direkten Ei⸗ senbahn von Berlin nach Magdeburg über Potsdam und Brandenburg einen Beschluß zu fassen,

laden wir die geehrten Herren Actionairs zu einer

außerordentlichen General— Versammlung, weich Montag, den 15. Januar 3. Nachmittags 4 Uhr, in une

rem Empfangshause auf dem Anhaltischen Thorplatze stattfinden wird, mit dem ergebensten Ersuchen ein, der Bestimmung des §. 28. des Gesellschafts-Statuts ge⸗ mäß in den Tagen vom 8. bis 13. Januar f. J. ein—⸗ schließlich, ihre Actien nebst einem nach der Nummer- folge geordneten von ihnen unterschriebenen Verzeichnisse derselben in unserem Geschäfts-Büreau im Empfangs⸗ hause vorzulegen. Das Verzeichniß wird daselbst zu—⸗ rückbehalten und dagegen eine Bescheinigung über die Stimmenzahl des Jnhabers ausgehändigt werden, welche zugleich als Einlaßkarte in die Versammlung dient.

Die Vertreter stimmberechtigter Actionairs, welche sta⸗ tutenmäßig Mitglieder der Gesellschaft sein müssen, ha— ben ihre beglaubigten Vollmachten ebenfalls im Büreau

8 2

niederzulegen. Nicht erscheinende Actionairs sind den Beschlüssen der Anwesenden unterworfen. (S. 29.) Berlin, den 10. Dezember 1843. Der Verwaltungs-Rath der Berlin-⸗Anhaltischen Eisen— bahn⸗Gesellschast.

Ober-⸗-Schlesische Eisenbahn.

474

Die Bezahlung der am 2. Januar 1844 fälligen Zinsen auf unsere Prio-— ritäts⸗ u. Stamm-⸗Aktien Lit. A. und B. erfolgt, mit Ausnahme der Sonn⸗—

vom 2. bis 15. Januar 1844, täglich Vormittags von 8 bis 1 Uhr;

in Berlin: vom 1. bis 15. Februar bei den Herren M. Oppenheim's Söhne, Burgstr. 27,

Vormittags von 9 bis 12 Uhr, gegen Einlieferung der mit einem Verzeichnisse zu ver— schenden Coupons.

Breslau, den 7. Dezember 1843. Das Direktorium der Ober-Schlesischen Eisenbahn Gesellschaft.

A168 6

In der heute stattgefundenen General- Versamm- lung der Herren Actionairs der neuen Berliner Ha- gel- Assekuranz Gesellschaft ist Herr Stadtrath Kei—- bel nach vorherigem Slatutenmöälsigen Ausscheiden aus der Direciion aufs neue zum Direktor erwählt worden.

Berlin. den 13. Dezember 1843. Direction der neuen Berliner Hagel - Assekuranz-

Gesellsclrast.

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Tert 8.

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. zur v. Lettow-Pomeiskeschen Armen Stiftung = masse gehörige 2stöckige massive Wohnhaus in der Mit⸗ telstraße hierselbst, vormals EHéâtel de Berlin“, soll auf den Antrag der Herren Stistungs-Kuratoren im Termine am 15. Februar 1844

in meiner Expedition gegen annehmliches Gebot aus freier Hand verkauft werden. Kaufliebhaber lade ich ergebenst ein, und können die Verkaufs ⸗Bedingungen jederzeit bei mir eingesehen werden.

Stolp, am 5. Dezember 1843.

Der Justiz-Kommissarius und Stadt⸗Syndikus Hen 473 1 .

Der Verkauf von Zuchtwiddern aus der hiesigen Stamm= schäsferei, zu festen, in die Hörner eingebrannten Preisen, wird im Jahre 1844 mit dem 10. Januar seinen Anfang nehmen ünd alsdann bis zur Wollschur fortgesctzt werden.

Es kommen meistens Zeitböcke, wenige anderthalbjahrige Böcke, zum Verkauf. Dominium Möglin, im Dez. 1843.

21801 Gutenberger Porzellan-Thonerde, welche bisher nur ungeschlemmt von meinen Gruben zu beziehen war, ist künftig zu mehr Frachtersparung auch geschlemmt zu haben, damit aber alle Aufträge, a. sich wo die Schifffahrt noch günstig ist, stets schnell erpedirt werden können, bitte ich meine geehrten Geschäftsfreunde, mir ihren Bedarf immer zeitig aufzugeben.

Rittergut Gutenberg bei. Halle a. d. S.

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Paris. pierres de strasses et

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An W. Weiß. Donne avis de toi! 172 h

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Ünterrichtswesens, Herrn von Luck, so wie vieler Kom⸗

Das Abonnement brträgt 2 RKthlr. für Jahr. 1 RKRthlr. . Jahr. 8 Rthlr. 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. Ansertions-GSebühr für den aum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

2

M 169.

;

Amtlicher Theil.

Inland. Berlin. Inhalt des Justiz⸗Ministerialblattes. Koblenz. Erlaß der Moststeuer für dieses Jahr.

Dentsche Bundesstaaten. Bavern. München. Hofnachrichten. Nürnberg. General-Versammlung der Ludwig-Kanals⸗Gesellschaft. Großh. Hessen. Darmstadt. Fackelzug zu Ehren des Großfürsten Thronfolgers von Rußland. Braunschweig. Braunschweig. Der Anschluß des Harz und Weser-Distrikts an den Zoll-Verein. Hohenzollern-Sigmaringen. Sigmaringen. Stadt Verschö nerung. Freie Städte. Schreiben aus Frankfurt a. M.

Frankreich. Paris. Fürst Oettingen-Wallerstein. Beschleunigung der Abreise des Herzogs von Bordeaux von London. Phantasieen der legitimistischen Pfesse. Der Constitutionnel über die Befestigungs— Frage. Vermischtes. Schreiben aus Paris. (Das französische Prohibitiv- Sostem und seine Folgen.)

Großbritanien und Irland. London. Die Times als Organ der öffentlichen Meinung in England über Irland. O'Connell bei dem Gastmahle in Limerick.

Belgien. Brüssel. Schluß der allgemeinen Budgets-Debatte.

Schweiz. Luzern. Siegwart⸗-Müller zum Bundes⸗-Präsidenten erwählt.

Spanien. Schreiben aus Paris. (Die Kabinetskrisis; noch Einiges aus Olozaga's Rechtfertigungs⸗Rede.)

Griechenland. Triest. Die National-Versammlung über die bestrit— tenen Wahlen. Reorganisirung der polvtechnischen Schule in Athen. Piräeu s. Prinzipien-Streit. Briefe aus Athen. (Katakazi's Ab— reise; Kalergis reicht seine Entlassung ein; Wahl-Prüsung; Vermischtes.) und München. (Verzögerung der Arbeiten der National⸗Versammlung; die Deutschen.)

Eisenbahnen. Würzburg. glücksfall.

Handels⸗ und lau, Magdeburg. Hull. Getraidemarkt.

Nürnberg. Ertrag der München-Augsburger Bahn. Bahn von Bamberg nach Frankfurt. Paris. Un—

Berlin, Danzig, Bres⸗ Börse.

Börsen⸗Nachrichten.

Marktbericht. Frankfurt a. M.

Das hamburger Dankschreiben für Frankreich. spiel⸗Kunst.

Zur Kritik der Schau—

Beilage. Inland. Elberfeld. Statuten des protestantischen Un terstützungs- Vereins. Aachen. Ausgabe und Einnahme der Fonds n Unterhaltung und zum Neubau der Bezirksstraßen. Deutsche Bundes staaten. Bavern. München. Oeffentlicher Vortrag über die Bedeutung von ayern und München. Württemberg. Ell— wangen. SDeffentlichkeit der Schluß -Verhandlungen in Kriminal- Pro— zessen. Hannover. Osnabrück. Vorrechte der Kaufmannschaft. Baden. Rastatt. Festungs bau. Rußland und Polen. St.

Petersburg., Kunstverein in Moskau, Türkei. Konstantino—

pel. Die Minister-Krisis. Die Unterhandlungen wegen des hingerich—

seten Armeniers. Wutsitsch und Petroniewitsch nehmen ihren Wohnsitz in Sistow. Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. Schrei ben aus New-Nork. (Angebliche. Spaltung im Kabinet wegen der schwebenden Unterhandlungen mit Texas; Nepeal Bewegung.) Mexiko.

Schreiben aus Paris. (Nukatan weist den Fricden zurückỹ La

Plata-Staaten. Schreiben aus Paris. (Admiral Brown bloñrt

den Hafen von Montevideo.)

Amtlicher Theil.

Das dem Mechanikus Mohl unterm 10. November 1843 er— theilte Patent:

auf eine durch Zeichnung und Beschreibung nachgewiesene Construction von Ausweichungen auf Eisenbahnen“

aufgehoben worden.

ist wieder

5 X In- S9 Dur r ü . Ange lom men: 65 D urch lgucht der General⸗Major und Commandeur der bten Landwehr⸗-Brigade, Fürst Wilhelm Radzi— will, von Treuenbrietzen. . ;

.

l inn

Preußische Zeitung.

nnabend den

Se. Excellenz der Ober-Burggraf des Königreichs Preußen, von Brünneck, von Trebnitz.

Der Königl. sächsische General⸗Major und Ober⸗ von Fabrice, von Dresden.

Stallmeister

Uichtamtlicher Theil.

Inland.

Berlin, 15. Dez. Das heute ausgegebene Ju stiz⸗Ministerial blatt enthält eine Verfügung vom hten d. M., welche mit Bezug nahme auf zwei Berichte eines Königl. Ober-Landesgerichts verschie dene in denselben zur Sprache gebrachte Ressort-Zweifel bei der Aus⸗— führung des Gesetzes vom 28. Februar d. J. wegen Benutzung der Privatflüsse löst. . h.

(Rh. u. M. Z.) Durch telegraphische Depesche des Herrn Ober-Präsidenten, aus Berlin, ist die hocher freuliche Kunde angelangt, daß des Königs Majestät mittelst Aller⸗ höchster Kabinets-Ordre vom Tten d. M. die ganze Moststeuer für den Herbst dieses Jahres in landesväterlicher Huld und Gnade zu erlassen geruht haben.

Koblenz, 10. Dez.

Ausland. Deutsche BSundezstaaten.

Bayern. München, 8. Dee „(Karlsr. 3.) Diesen Mor— gen um 11 Uhr hat ein Kapitel unseres St. Georgen-Ritter-Ordens stattgefunden und darauf ein Ritterschlag. Es widerfuhr diese Aus— zeichnung dem Gutsbesitzer Freiherrn ven Gumppenberg. Inwieweit die Ceremonie öffentlich stattfand, nämach in der alten Hof⸗-Kapelle, hat sie ein sehr zahlreiches Publikum aus den höheren Ständen an— gezogen. Se. Königl. Hoheit der Kronprinz, den man bis heute wenigstens zu einem vorübergehenden Besuche erwartet hatte, ist nicht hierher gekommen, und man will jetzt sogar wissen, er werde mit sei⸗ ner Gemahlin trotz des im Gebirge längst eingetretenen Winters noch länger auf seiner Burg Hohenschwangau bleiben. In unserer ho— hen Welt wird es diesen Winter ziemlich still zugehen. Herzog Maxi— milian geht am 2. Januar auf einige Monate nach Paris, die Gra⸗ fen von Arco werden nach Wien gehen; Herr von Severin, der rus⸗ sische Gesandte an unserem Hofe, dessen Hesellschaften zu den brillan⸗ testen zählten, wird kaum hierher zurückkehten; Graf von Senfft⸗-Pilsach, der neue österreichische Gesandte an unserem Hofe, hat ebenfalls München sogleich nach der feierlichen Anwerbung um die Hand der Prinzessin Hildegarde wieder verlassen und wird auch kaum vor dem Karneval zurückkehren.

Nürnberg, 10. Dez. (J. M.) In der heutigen Sitzung der General-Versammlung wurde der Bericht des General-Comité's über den Rechenschafts Bericht des Ausschusses vorgetragen. Den Anträgen desselben beipflichtend wurde zuerst der ehrfurchtvollste Dank gegen Se. Majestät den König ausgesprochen, dafür, daß Aller höchstderselbe geruht haben, nicht nur dem Kanal-Unternehmen fort⸗ während die besondere huldvollste Sorgfalt zuzuwenden, sondern auch an dieser General-Versammlung durch Allerhöchstseinem Bevoll⸗ mächtigten Theil zu nehmen, welchem Danke die General⸗Versamm⸗— lung durch einhelligen Zuruf beistimmte. Die während der Sitzung eingetroffene Allerhöchste Genehmigung der Uebereinkunft zwischen der Königl. Regierung und dem Ausschusse wegen der Kosten der Kanal- Unterhaltung und Verwaltung wurde zur befriedigendsten Kenntniß genommen und dadurch dieser wichtige Gegenstand definitiv geordnet. Die Anträge des Comitéis auf erneuerte Bitten bei der Königl. bayerischen Regierung um Beförderung der Vollendung der

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Correction der Donau unb des Mains, Schiffbarmachung ihrer Nebenflüsse, Aufhebung der Mainzölle, baldigste Erbauung eines eige⸗ nen Kanglhafens zu Bamberg, getrennt von der städtischen Verwal⸗ tung, erhielten einstimmige Annahme. Ueber die Frage wegen der rückständigen Actienzinsen erstattete die Spezial⸗Kommission Vortrag durch Freiherrn von Holzschuher. Nach umfassender Erörterung dessen Referats, so wie der von den Ausschuß⸗Mitgliedern Dr. Kreit—⸗ mair, Dr. Wülfert und Dr. von Hornthal abgegebenen rechtlichen Gutachten, beschloß die General⸗Versammlung, nach dem Antrage der Kommission, den Verfolg dieser Sache zuerst noch einmal auf dem, Wege der gütlichen Vereinbarung mit der Königl. bayerischen Regierung, bei Fehlschlagung aber auf dem Rechtswege mittelst Klage gegen den Königl. Fiskus, und ertheilte dem Ausschusse hierzu die erforderliche förmliche General- und Spezial-Vollmacht. Endlich wurde beliebt, daß der statutenmäßige Austritt des ältesten Mitglie—⸗ des des dermaligen Ausschusses bis zur nächsten ordentlichen Gene⸗ ral-Versammlung im September 1844 unterbleiben, ein Auszug der Protokolle nebst den Berichten gedruckt werden solle und damit diese General-Versammlung geschlossen.

Grh. Hessen. Darmstadt, 12. Dez. (Grh. Hess. 3.) Gestern Abend um 8 Uhr brachten 100 junge Bürger und hiesige Einwohner Ihren Kaiserl. Hoheiten dem Caäͤsarewitsch Großfürsten Thronfolger von Rußland und der Cäsarewna Maria Alexandrowna einen Fackelzug mit Musik und Gesang vor dem Großherzoglichen Palais, in welchem die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften ver⸗ sammelt waren. Höchstdieselben erschienen auf dem Balkon und wur⸗ den mit unbeschreiblichem Jubel begrüßt, in welchen die zahlreich ver= sammelten Zuschauer freudig einstimmten, und der sich im Verlaufe der Feierlichkeit mehrmals wiederholte. Die Fackelträger bildeten ver⸗ schiedene Touren, unter Anderem die Namenszüge des hochgefeierten Paares. Der Sängerkranz trug unter dem Schalle der Musik-Chöre drei Gesänge vor, worauf der Zug unter angemessener Musikbeglei⸗ tung in einer wohlgeordneten Polonaise wieder abzog.

Braunschweig. * Braunschweig, 11. Dez. Die Ein zelnheiten der Frage über den Anschluß des braunschweigischen Harz- und Weser⸗-Distrikts an den deutschen Zoll⸗Ver⸗ ein sind jetzt entschieden. Bekanntlich war der Beitritt auch dieser Landestheile des Herzogsthums Braunschweig schon vor zwei Jahren festgestellt, und es handelte sich jetzt nur noch um die zweckmäßigste Art der Ausführung jenes Vertrages. Den neuesten Bestimmungen zufolge, soll im Weser-Distrikt der Zollvereins⸗-Tarif unverändert, im Harz⸗Distrikt, d. h. in den rechts der Leine belegenen Gebietstheilen, aber ein niedriger Tarif eingeführt werden, durch welchen die Gränz bewachung, die gerade hier mit unverhältnißmäßigen Kosten verbunden sein würde, unnöthig gemacht wird. Bei dem Uebergange aus diesen letzten Gebietstheilen in die übrigen Theile des Zoll-Vereins wird dann nicht nur die Differenz zwischen dem Zollvereins⸗- und dem besonderen niedri⸗ gen Tarife zu erlegen sein, sondern die volle Zollvereins Abgabe. Diese Maßregel ist nothwendig, um eine Umgehung der Zollvereins⸗Gefälle, die bei der mangelnden Bewachung jener Gebietstheile ohne sehr starkr Kontrole gar nicht zu sichern wären, zu hindern, und wird auch zu keinen Härten führen, da ein Handel mit den der Zollvereins⸗Abgabe unterliegenden fremden Waaren aus jenen Landestheilen in den Zoll⸗ Verein nicht stattfindet und also eine Störung bestehender Verbindun⸗ gen nicht in Frage kommt. Da über die bisherigen Folgen des An⸗ schlusses des Hauptlandes Braunschweig an den deutschen Zoll-Verein manche unrichtige Schilderungen in einzelnen öffentlichen Blättern verbreitet sind und noch fortwährend als Wahrheit deren Lesern dar⸗ geboten werden, so scheint nicht überflüssig, hier kurz vor Augen zu bringen, was Unparteiische und mit den betreffenden Verhält⸗ nissen genau Bekannte als die in Braunschweig selbst ziem⸗ lich allgemein verbreitete Ansicht bezeichnen. Es sei nicht zu leugnen (sagen sie), daß der kleine Verkehr mit dem be⸗ nachbarten hannoverschen flachen Lande gelitten habe, und daß hier⸗ durch allerdings für die kleineren Kaufleute der braunschweigischen

Das hamburger Dankschreiben für Frankreich. 2. Paris, 7. Dez. Wir erlauben uns die öffentliche Aufmerksamkeit für ein Denkmal eigener Art in Anspruch zu nehmen, welches, als wir es hier vor einiger Zeit zu sehen bekamen, durch die Bedeutsamtei und Pracht des künstlerischen Schmucks die unsere anziehend beschäftigte. Wir nennen das Dankschreiben des hamburger Senats für die in zoige des roßen Brand Unglücks aus Frankreich eingegangenen Hülfs . Bestrage . diesen Tagen von dem Geschäftsträger der freien deutschen Bundes ss ade in Paris, Hern Rumpf, in einer Privat- Audienz dem Könige der Fran⸗ zosen überreicht worden. Es hat die Gestalt eines Diptychons oder einer zu⸗ sammenklappenden Tafel von Eichenholz, welches, in eben sof sinniger als inniger Beziehung, von den geretteten Thür- und Balkentrümmern des ab—Q gebrannten Rathhauses hergenommen ist. Die eine Seite inwendig ist mit Sammet ausgeschlagen, die andere enihält eine Zinkplatte mit Pergament überzogen, worauf das amtliche Danksagungs⸗-Schreiben in französischer Schrift und reicher Einfassung geschrieben steht. Die äußeren Seiten sind . Schwa nth aler mit Relief⸗Skulpturen aus geschmolzenem hamburger C leckengut verziert. Die Hauptseite zeigt die Hammonia, das Stadtbanner in der Linken, die Rechte auf der Bruͤst, die beschädigle Mauerkrone auf. dem Kopf, eine wohlgelungene Gestalt, von feinem Gefühl in der Erfin= dung, von großer Anmüth in der Bewegung und edlem Geschmack in der Gewandung; darunter ein Flachrelief, Vorgänge aus dem Brande darstel= lend, in dessen Behandlung sich ebenfalls der gewandte, korrekte Relief— bildner zeigt, der seine Situationen und Motive mit Deutlichkeit, den Ge— setzen seiner Kunstart gemäß, und mit, Wahrheit und Lebendigkeit vorzutra⸗ gen weiß. Die andere Seite ist mit dem hamburger Stadtwappen ge⸗ schmückt. Nur schade, daß die Eckbeschläge und Nebenzierrathen von roher plumper Schlosserarbeit aufs grellste abstechen gegen die scharfe, elegante Ausführung der Haupt-Ornamente, die durch Gefühl, Verständniß und Sorg⸗ samkeit sich so weit über die Sphäre gewöhnlicher Dekorativ⸗Reliefs erhe— ben. Ein anderer Mißstand ist, daß bei dem Sammetausschlag der einen inneren Seite die Gesetze des Simultankontrastes der Farben so wenig be⸗ rücksichtigst worden. Die hochrothe Farbe, die man dazu genommen, beein— trächtigt im höchsten Grade die anmuthige Haltung und Wirkung des auf der anderen Seite befindlichen Miniaturbildes, welches dadurch, daß alle feinen Nüancen und zarten Uebergänge aufgehoben werden, von einförmig

kalt- und blaßrother Färbung erscheint. Das Schreiben ist frontispiceartig in architektonische Verzierung gefaßt, wozu der Künstler, Herr Soltau aus Hamburg, recht beziehungs voll die drei für Frankreich eigenthümlich bezeich⸗ nenden Baustöle verwendet: den Rokokostyl des achtzehnten Jahrhunderts zur Basis, den Prunkstol des siebzehnten zum Mittelgliede und den Re— naissancestol des sechzehnten zur Bekrönung. Das Basrelief an der Basis enthält Personificationen von französischen Staͤdten, welche durch die Mauer— kronen als solche und durch Umschriften als welche (Paris, Havre, Bordeaux,

Marseille und Lon) bezeichnet sind. Ein Kind an der Hand der Stadt

mit einem Schilde, worauf die Buchstaben L. P. zu lesen, versinnbildlicht

die Juli⸗Dynastie. Ocean und Rhein, als Haupt-Landesgränzen Frank⸗

reichs, füllen die Nischen des mittleren Theils. Ersterer hat unter sich das

Stadtwappen von Montpellier, über sich das von Algier; der Delphin im

blauen Felde in der Bogenecke vertritt Cette; in der Mitte das Wappen

von Nantes, dann das von Rouen; über dem Rhein sieht man die Stadt—

wappen von Colmar und Straßburg. Die allegorische Darstellung, welche den oberen Theil einnimmt, zeigt die Minerva, die Pax und die männlichen Tugenden, die ihre Opfergaben auf dem Altar der Dankbarkeit niederlegen für den Fürsten, der durch Gerechtigkeit, Wohlthätigkeit, Umsicht und Be— förderung der Eintracht seine Negierüng bezeichnet.

Wenn wir nach einer solchen Uebersicht des Ganzen erwägen, daß die einzelnen dazu erforderlichen Compositionen nicht an und für sich, sondern in gegenseitigem Bezug als Glieder Einer Composition zu denken und zu beurtheilen sind, und wenn wir die durchdachte Bedeutung in der Wahl und Verknüpfung der Allegorieen nachempfinden, so können wir nicht umhin

einerseits die besondere Schwierigkeit der Aufgabe, andererseits das schöne Beschick, womit sie gelöst ist, anzuerkennen. Figuren, Gruppen und Wappen sind in der architektonischen Fassung so anmuthig, einfach und füllend zu— gleich vertheilt, daß die sinnliche Empfindung des Auges mit dem, was die Bedeutung der Symbole und Embleme ausspricht, vollkommen übereinstimmt. Die ganze Räumlichkeit ist auf das ausführlichste ausgebildet, und entfernt man die den Effekt störende Ursache des rothen Sammet⸗Ausschlags, indem man ihn mit einem Bogen Seidenpapier verdeckt, so macht das Bild als Farbenganzes durch die harmonische Haltung der röthlichen und violett lichen Grundtöne einen zierlichen, heiteren und schönen Eindruck. Die Ele⸗ ganz der frauzösischen Schrift entspricht der Schönheit und Feinheit der

Malerei, und sehr' glücklich ist die Juẽsi-Saäule zur Initiale benutz. Herr

Soltau hat im Auftrage seiner Vaterstadt zu den für Sachsen, Dänemark und Rußland bestimmten Danksagungs-Schreiben gleichfalls die malerischen Ausschmückungen angefertigt, die das schöpferische Talent des Künstlers für bedeutsame und gehaltvolle Umriß⸗Compositionen in hochachtbarem Grade beurkunden und einer künftigen Besprechung vorbehalten sein mögen.

Zur Kritik der Schauspielkunst.

Das Schauspielwesen, dargestellt aus dem Standpunkte der Kunst, der Gesetzgebung und des Bürgerthums, von Heben⸗ streit. Vom Standpunkte heutiger Wissenschaft und Civili⸗ sation beurtheilt von Dr. S. Th. Nötscher. Berlin in Kommission bei W. Besser, 1813. 60 S.

; Hr. Rötscher, Professor am Gomnasium zu Bromberg, h ich in die⸗ ser mit Genehmigung der berliner Sozieiät fuͤr . 5 . den „Jahrbüchern,“ derselben besonders abgedruckten polemischen Broschüre die Aufgabe gestellt, den Verfasser des genannten Werkes über Schau spiel⸗ wesen, Hebenstneit (jetzt in Gmunden bei Wien lebend), wegen der darin enthaltenen Angriffe auf das Schauspiel und die Schauspieser, nicht im kleinen Plänklergefecht zu beunruhigen, sondern mit ihm in offener Feld⸗ schlacht den Kampf auf Leben und Tod auszufechten. Hebenstreit hatte sich nämlich in seinem Buch kein geringeres Ziel gesetzt, als die Kunst der dra—= matischen Darstellung aus der Reihe der Künste ein für allemal aus zustrei⸗ chen, sie in die Klasse der Handwerke zu verweisen, und daran die nicht weniger gewichtige praltische Folge geknüpft, die staats bürgerliche Stellung der Schauspieler wo möglich wieder zu einer völlig rechtlosen zu machen, das kaum üiberwundene Vorurtheil gegen diesen Stand wieder zu siriren, mit Einem Worte, denselben gleichsam in den Paria-Zustand vergangener Zeiten zurück= zudrängen. Daß derlei retrograde, dem Humanitäts- Prinzip des Jahrhun= derts, ja, dem gesunden Menschen-Verstand widerstreitende Ansichten einen Schrei des Unwillens erregen würden, war unausbleiblich, und Rötscher hat sich als das öffentliche Organ dieser Entrüstung aufgeworfen, mit Grün= den der Wissenschaft und Vernunft seinen Gegner angreifend, den er übri- gens für unbefähigt und unbefugt hält, in Gegenständen der Forschung mitzusprechen, da ei in der Wissenschaft noch um viele Jahre zurück sei und