1843 / 169 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

. Septembers zugetheilt worden und über die Art und Weise, * n eefe bor ge er igt habe. Sein Entlassungsgesuch stützt er auf den Grund, daß ihm die Kommandantur der Hauptstadt nur bis zur Zusammenberufung der National Versammlung übertragen gewesen sei und er dieselbe nur bis zu diesem Zeitpunkte übernom- nen habe, daß es daher seine Pflicht sei, jetzt, nachdem die National- Versammlung zusammengetreten, die ihm übertragene außerordent⸗ siche Gewalt in die Hände niederzulegen, durch welche sie ihm übertragen worden. Man erzählte gestern, daß Se, Majestät das Entlassungsgesuch angenommen und designirte General Theodor Gri⸗ vas als Kalergös Nachfolger, wahrscheinlicher möchte es jedoch sein, daß Se. Majestat das Entlassungsgesuch nicht annehmen werde.

Im Publikum haben diese beiden Ereignisse große Sensation gemacht und die Aufregung wurde durch die Reibungen der Parteien dei der Prüfung der Deputirten-Wahlen sehr vermehrt, ohne daß jedoch die Ruhe der Hauptstadt irgendwie gestört worden wäre. Die dritte Sitzung der National⸗Versammlung, in welcher eine Kommission zur Entwerfung der Dank⸗Adresse und eine andere zur Ausarbeitun des Geschäfts- Reglements der Versammlung gewählt werden soll, is auf den 27sten verschoben worden, da die Prüfungs⸗-Kommission mit ihren Arbeiten erst bis dahin zu Ende kommen kann. In dieser Kommission, sind die drei Parteien so ziemlich gleich repräsentirt; ihre Mitglieder bestehen, der Mehrzahl nach, aus gemäßigten Leuten, die schwöerigen Fragen werden meist auf dem Vergleichswege abgethan, wobei persönliche und politische Rücksichten meistentheils den Sieg über die Prinzipien davontragen. Dies ist besonders bei den doppel⸗ ten Wahlen jener Eparchieen der Fall, welche unter dem Einflusse gewichtiger politischer Gegner stehen. So wurden z. B. von der Kommission die französischen Wahlen der Eparchieen Karytena und Korinth als gültig anerkannt, unter dem Vorwande aber, daß sich die Bevölkerung dieser Eparchieen seit 1829 bedeutend vermehrt habe, J von den durch die napistische Partei erwählten 4 Deputirten den bestätigten Deputirten aggregirt. In Kalabryta wurde die napistische Wahl bestätigt und derselben 2 von den Deputirten der englischen Partei aggregirt. Es steht nun zu erwarten, ob die National⸗Ver⸗ sammlung dieses Verfahren der Kommission billigen werde.

Der Königl. Bank⸗Commissair, ein Franzose, verlangte vor eini⸗ gen Tagen einen bmonatlichen Urlaub und erhielt als Antwort seine Entlassung, unter Berufung auf die Ordonnanz vom 3. September über Entlassung der fremden Beamten. Dieselbe ward aber wieder zurückgenommen und ihm der verlangte Urlaub ertheilt, wie man sagt, auf Verlangen des französischen Gesandten.

Aus vielen Theilen des Königreichs laufen traurige Berichte ein, Verkennung der Autorität der Behörden, Raub⸗ und Mordthaten neh⸗ men auf betrübende Weise zu, die hiesigen Zeitungen beobachten aber hierüber tiefes Stillschweigen.

O München, 10. Dez. Die seit gestern erwartete griechische Post ist diesen Morgen ausgegeben worden, Sämmtliche an Private

hierhergelangte Briefe, deren Inhalt bis jetzt bekannt geworden ist, tragen das Datum vom 25sten und 26. November, mit Ausnahme eines einzigen, welcher ein Postscript vom 27sten enthält. Ist das letztere nicht im Piräus geschrieben, wie wahrscheinlich, so doch von zu früher Stunde, um über, die Sitzung der National-Versamm⸗ lung, welche am 27sten stattsinden sollte, Nachricht geben zu können. Die Angabe in verschiedenen Zeitungs -Korrespondenzen über die glück⸗ lichen Ergebnisse, zu welchen angeblich die Bemühungen der Wahl- Prüfungs- Kommission geführt haben sollten, scheint sich nicht zu bestätigen. Vielmehr hatte sich die National- Versammlung ge⸗ nöthigt gesehen, wegen der vielen vorliegenden Wahl Streitigkeiten ihre Sitzungen eben bis zum 27. November zu vertagen. Die Auf⸗ regung war fortwährend, eine sehr große und Kalergis erwarb sich durch seine rastlosen Bemühungen um die Aufrechthaltung der Ordnung allerdings die allseitigste Anerkennung. .

Der russische Gesandte, Herr von Katakazi, hatte nach Ankunft eines russischen Dampf bootes aus Konstantinopel, auf diesem Athen plötzlich verlassen, und zwar allein, ohne sich von seiner Familie be⸗ gleiten zu lassen. Die angestellt gewesenen Bayern hatten Griechen⸗ land mit wenigen Ausnahmen bereits verlassen. Der noch anwesen⸗ den Deutschen überhaupt, Lithographen, Künstler, Geschäftsleute, Handwerker 2c., welche nur der Ankunft triestinischer Schiffe harren, um Griechenland ebenfalls zu verlassen, mögen zu Alt und Jung etwa fünfhundert sein. Den Meisten ging es sehr schlecht, obschon die Griechen bereits angefangen hatten, den Abzug der deutschen Hand⸗ werker ungern zu sehen und ihnen daher Anerbietungen aller Art zu machen. Manche ließen sich aus Noth wieder beschäftigen, jedoch wird mit Ausnahme weniger Handelsleute Keiner zurückbleiben. Würden die Zeitungen nicht die Leidenschaften immer wieder aufregen, so würde in Athen das Wort Bayer bereits noch weniger oft und noch weniger gehässig ausgesprochen werden, als es der Fall ist, so heftig ist Hon der Haß, mit welchem sich die Griechen unter einander selbst anfeinden und verfolgen. Näheres morgen.

Eisenbahnen.

Nürnberg, 11. Dez. Es bestätigt sich, daß die diesjährigen Erträgnisse der münchen-augsburger Eisenbahn die Auszahlung einer größeren Dividende an die Actionaire gestatten, ohne deshalb eine Vornwegnahme laufender Einnahmen nothwendig zu machen. Man verdankt dieses erfreuliche Ergebniß der bedeutenden Vermehrung der Einnahmen aus dem Güter-Transport, welche, noch immer im Zuneh—⸗ men begriffen sind. Indessen steht, vorläufigen Aeußerungen nach, zu hoffen, baß von dem Direktorium der demnächst stattfindenden Ge⸗ neral-Versammlung auch Maßregeln vorgeschlagen werden, um zur Steigerung des Personen-Verkehrs nach Möglichkeit beizutragen.

Würzburg, 8. Dez. Se. Majestät der König haben der Projektirten Anlegung einer Eisenbahn von Bamberg über Schwein⸗ furt, Würzburg Ac. nach Frankfurt die Allerhöchste Genehmigung, zu Theil werden lassen, und es soll auch bereits die hiesige Königl. Regierung vom Königl. Ministerium Auftrag erhalten haben, die nöthigen Pläne und Änschläge rücksichtlich des Bahnzuges und des Nivellements baldigst zur Vorlage zu bringen.

Paris, 10. Dez. Am 5ten d. M. hat auf der Eisenbahn an. St, Etienne nach Lyon wieder ein iind ic ie rl Die Lokomotive geriet us dei Bahn, siel um und riß den Tender nach. Der Maschinist blieb auf der Stelle todt, und der Heizer wurde in den Graben geschleudert, jedoch ohne sich bedeutend zu verletzen.

Handels- und Börsen - Uachrichten.

Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 14. Dezember 1843.

Zu Lande: Weizen 2 Rthlr. 9 Sgr.? Pf., auch 1 Rihlr. 25 Sgr.

2 Pf Roggen 1 Rthlr. 12 Sgr., auch 1 Rthlr. 10 Sgr. 10 . große

lr. auch

27 Sgr. 7 Pf.; Hafer 22 Sgr. 10 Pf., auch 19 Sgr. 10 Pf.; Erbsen

Gerste 26 Sgr. 5 Pf, auch 24 Sgr. 7 Pf.; kleine Gerste 1 Ni

1018

1 Rthlr. 18 Sgr., auch 1 Rihlr. 10 Sgr. 10 Pf.; Linsen 2 Rihlr. 12 Sgr. auch 1 Rihlr. 27 Sgr. 7 Pf. Eingegangen sind 138 Wispel.

Zu Wasser: Weizen (weißer) Rihlr. 12 Sgr., auch 2 Rthlr. 9 Sgr. 7 Pf. und 2 Rthlr. 3 Sgr. 7. Pf., Roggen 1 Rtihlr. 14 Sgr. 5 Pf., auch 1 Rthlr. 12 Sgr.; große Gerste 4 Rthir. 4 Sgr. 2 Pf.; leine Gerste Rthlr. 1 Sgr. 2 Pf.; Hafer 20 Sgr. 9 Pf., auch 19 Sgr. 7 Pf. Ein⸗ gegangen sind 1293 Wispel 18 Scheffel.

Mittwoch, den 13. Dezember 1843. Das Schock Süroh 7 Rihlr., auch 6 Rihlr. 7 Sgr. 6 Pf. Der Cent-= ner Heu 1 Rihlr. 5 Sgr., auch 22 Sgr. 6 Pf. Kartoffel ⸗Preise. Der Scheffel 17 Sgr. 6 Pf, auch 11 Sgr. 3 Pf. Branntwein ⸗Preise.

Die Preise von Kartoffel⸗Spiritus waren am 9ten 15 Rihlr., am 12ten 15 157 Rthlr. und am 14. Dezember d. J. 155 157 Rihlr. (frei ins Haus geliefert) pro 2090 Quart à 54 pCt. oder 16, 890 pCt. nach Trall's. Korn-Spiritus: ohne Geschäft.

Berlin, den 14. Dezember 1843.

Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.

Danzig, 12. Dez. Marktbericht. An der Börse sind heute ver⸗ kauft: Weizen inl. 3 L. 126 27pf. 2 Cf. (3), 173 L. 128pf. Cf. 345, 95 L. 126pf. a Cf. 359, 21 L. 129pf. a Cf. 355 u. 4 L. 126pf. 2 Ef. 350; poln. 29 L. 129pf. a Cf. 316, 29 L. 129 - 30pf. a Cf. E) u. 51 R. 131 —33pf. 4 Cf. 385; Noggen inl. 6 L. 120pf. a Cf. 220, poln. 33 X. 121pf. 2 Cf. 200; Gerste inl. 7 L. 111pf. a Cf. 186, u. Erbsen weiße 5 L. a Cf. (') p. Last.

Breslau, 12. Dez. Getraide Preise.

Mittler: Niedrigster:

Höchster: Weizen 1Rthl. 24 Sgr. 6 Plc. 1 Rthl. 22 Sgr. 3Pf. 1 Rthl. 20 Sgr. Pf. ö 1 5 * 1 ) 3 6 *

Roggen 1 » 66 6 Y 5 Gerste 1 3 . 6 * ** 1 29 * 3 * 28 6 *

Hafer 15 6 * J . Magdeburg, 13. Dez. Höchster und niedrigster Getraide⸗Marktpreis

pro Wispel: Weizen: Roggen:

287 27 Rthlr.

Gerste: ö

Hafer; 19

48 44 Rthlr. 38 377

K Frankfurt a. M., 12. Dez. Auf die ungünstigeren Berichte von auswärts waren heute an unserer Börse die meisten Fonds slauer und zu niedrigeren Preisen zu haben. Nur Taunusbahn-Actien blieben wie der höher.

Hull, 5. Dez. (B. H.) Getraide-Bericht. Am heutigen Markttage hatten wir eine guie Zufuhr von englischem Weizen und für gut beschaffene Waare wurden die Preise der vorigen Woche bedungen, aber das Geschäft in den weichen und geringen Sorten, welche den größten Theil der Zufuhr bildeten, war flau und man nahm etwas niedrigere Preise dafür; in frem— den Weizen haben wir keine Veränderung zu berichten. Von Gerste . ziemlich viel heran, die besten Malz Qualitäten behaupteten sich aber . Ueber Erbsen und Bohnen läßt sich nichts Neues sagen. .

ziemlich reichlich offerirt, ist jedoch unverändert im Werthe. ,, und Nappfaamen wie zuletzt angegeben, Leinkuchen sind in guleh Nachsrage.

Vom! h. Dez. Der Kornhandel ist seit Abfassung des Shigen in einem höchst unthätigen Zustande verblieben, welches sich zm ere , , Ting ö. Abneigung der Händler, so kurz vor Weihnachten große, ae . z zu be⸗ sizen, erllären läßt, so wie nicht minder durch die fortwährende nregung der bestehenden Korngesetze von Seiten des Linti Korngesa s. Verrin . ö. erstere Ursache dieser Flaue wird in einigen Wochen keine ng f ng mehr finden, und was die letztere anbelangt, so müssen wir unsere Meinung dahin abgeben, daß die Minister die erste Gelegenheit in der bevorstehenden Par⸗

laments-Sitzung benutzen werden, um sich gegen jeden Versuch, die jetzige chen. Gerste ist sehr gedrückt und

Bill schon fo bald zu verändern, auszuspie . . muß 1 bis 2 Sh. niedriger betrachtet werden. Rappsaamen ist unverändert. Leinsaamen kommt noch immer eichlich heran, der Markt ist aber unverän⸗ dert, obgleich leblos, und allem Anscheine nach wird sich dieser Artikel im Winter bessern. Leinkuchen sind sehr fest. .

Getraide⸗Preise. Weizen, danz. u. königsb. hochbunt. 56 3 57 Sh. (u. Schl. 13 a 44 Sh), do. bunter u. rother 52 a 54 Sh. (u. Schl. 40 a 42 Sh), pomm., mecklenb. u. märkscher rother 52 a 54 Sh. (u. Schl. 37 a 40 Sh, anhalter u. schles. weißer 55 4 57 Sh. (u. Schl. 40 2 42 Sh.), dänisch, holstein u. fries. do. 50 a 54 Sh. (u. Schl. 36 a 38 Sh.), do, rother A8 a 51 Sh. (u. Schl. 34 a 36 Sh.), russ. u. odess. harter Z8 a 42, do. weicher 45 a 48 Sh. Gerste, Mahl⸗ 27 a 29, Malz⸗ 28 30 Sh. Hafer, dän. u. pomm 13 a 16, fries, Brau⸗ 17 2 19, do. Fut⸗ ter 18 a 20, russ. 14 a 17 Sh. Bohnen, große u. Mittel- 27 2 29, lleine 29 2 31 Sh. Erbsen, Mahl- 30 a 32, Koch- 32 a 34 Sh. Wicken, große u. kleine 30 a 31 Sh.

Saamen, Oelkuchen ꝛc. Leinsaamen, Schlag p. Or. 33, 36 4 38 Sh., extra 42 Sh. Rappsaamen Pp. 10 Qrs. 24 a 24 Pfd. 10 Sh. Leinfuchen, holländ., fries. U. franz. p. Ton 6 a? Pfd. 5 Sh, flensburger u. deutsche p. Ton 6 a 7 Pfd. Rappkuchen 4 Pfd. 10 a 15 Sh. Leinöl 28 Pfd. Rüböl 35 a 36 Pfd. Knochen 85 Sh. Huller Durchschnitts-Preise vom 4. Dezember. Weizen 279 Or. 51 Sh. 4 Pee. Noggen Or. Sh. Pee. ß , Bohnen 9 5 30 * 9 * J cd i / Getraide unter Schloß.

Weizen. Gerste. Hafer. Bohnen. 18,916 381 13, 101 3,628 8, 409 158 2400 22,555 29, O97 1,968: 18,07 38,920

22 38

Erbsen. 2, 163 7, 498

558

Hull, den 5. Dez.

Liverpool, 31. Okt. ... London, 5. Nov.... Im vereinigten König—

reich, 5. Nov. .. . 112,675 11,598 46,202 100,358 20,858

. ö Den 15. Dezember 1843.

) our. . . Pr. Cour. Pr. Cour Actien. 8 krier. geld. 54

6 F . 9 n S 8 / Brief. Geld. Gem.

. 104

Brl. Pots. Fisenb. do. do. Prior. Obl. Mgd. Lp. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Brl. Anh. Fisenb. do. do. Prior. Obl. Düss. Elb. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Rbein. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Brl. Frankf. Eisb. do. do. Prior. Obl. Ob. - Schles. Risb. do. Lt. B. v. eingez. B. St. E. Lt. A u. B Magdeb. - Ilalber- 1312 3tadter Bisenb. 4 114 1ũ112Bresl- Schweidn.-. Freibg. Eisenb. 4

St. Schuld- Sch. 35 1635 1025 pr. Engl. Ohl. 30. 4 Präm Sch. d. Seh. Kur- u. Neumärkt. Schuldversehr. 3) herl. Stadt- Ol. 37 Danz. do. in rh. Westpr. Pfandbr. 35 101 106 do. do. 1004 Ostpr. Pfandbr. 1 7 1032 Pomm. do. 35 102 Kur- u. Neum. 10. 3 1015

Sehlesische d. 35 1017

104

95 725 97 135 104 . 1065 11635

Grossh. Pos. do. 4

= n w m 2

Gold al marco.

Friedrichsd'or. And. Gldm. à5 Tb. Nisconto. 1— 1

Auswärtige Börsen. Niederl. wirkl. Sch. 535. 59 do.

59h Span. 20. 396 do. 30. Pass. Aust. ziusl. 545. Pr. Sch. —. Lol. —. Oesterr. 108. 496 Russ. Ilope 902. Hamburgs, 13. Dez. Bank- Aectien 1695 Br. Engl. Russ. 112. Petersburg, 8. Dez. Lond. 3 Met. 37 H. Iamb. 34 1 . poln. 300 Fl. S6z. do. Soo FI. SS. do. 200 FI. 29.

Wien, 10. Dez. Bank- Actien 1659.

Amsterdam, 11. Deæ.

Preuss.

Paris 401.

Angekommene Fremde.

Hotel de Pru sse. Se. Excellenz der General Lieutenant von der Armee von TLedebur aus Potsdam. Graf von Hardenberg, Premier-Lieutenant a. D., aus Fuͤrstenwalde. Particulier Graf von Hardenberg aus Brieg. Rittergutsbesitzer von Ribbeck auf Nibbeck. Baron von Rocnne, Geheimer Legations-Rath, nebst Gemahlin, und von Knebel-Döberitz, Premier- Lieutenant und Brigade-Adjutant im Garde - Husaren⸗Regiment, aus Potsdam. Rittergutsbesitzer von Knoblauch, nebst Gemahlin und zwei Fräuleins, aus Pessin. Haupt⸗ mann a. D. und Rittergutsbesitzen von Wulffen, nebst Gemahlin, aus Pitzpuhl. A. Gründler, Königl. Ober-Amtmann, aus Amt Bie senthaͤl, Frau Kollegien-Räthin von Suxrowtschitoff, nebst zwe: Fräuleins, Mad. Fricke, Ehrenbürgerin, und G. Lebour, Kaufmann erster Gilde, sämmtlich aus Moskau. Dlle. Lou ise Cingel aus Paris. könig von Portugal. NRittergutsbesitzer von Borcke, nebst Gemah⸗ lin, aus Giesenbrügge. von Borcke, Hauptmann a. D., aus Posen. von Schmiedeberg, Rittmeister a. D, nebst Gemahlin, aus Kunow in Pommern. Böhm, Kaiserl. Post Inspektor, aus Teplitz. Ober Amileute Honig aus Ahlsleben und Voigt aus Anhalt, Gutsbesitzer Niemann aus Eurow bei Stettin. Particulier Schneidel aus Kö— nigsberg. Kaufleute Beck aus Fraureuth, Fatz ler, nebst Gemahlin, aus Stettin, Parchewitz, nebst Gemahlin, aus Schwedt, Rettig aus Stuttgart und Bauer aus Leipzig.

Kalser'von Rußland. Prediger Stosch aus Drossen. Kaufleut— Lob schütz aus Erfurt, Köbler aus Magdeburg, Goulon aus Königsberg und Alexander aus Triest.

Stadt London. Particulier Neumann, nebst Gemahlin, dus Breslau. Gutsbesitzer Grimm aus Bamberg. Fabrikant 6er auer aus Köln. Kaufleute Numper aus Aachen und Herdegen aus Stettin. Akade miker Scheller ans Eldena. K

Hotel de Saxe. Kommissionsrath W eigel, nebst Familie, aus Ora

; nienburg. Rittergutsbesitzer Sch miel und Guts besitzer Re mpfe aus Mitweid c. Kaufléute Trepte aus Leizig und Kozlowski aus Posen.

Rheinischer Hof. K. K. oͤsterreichischer Lieut. Freiherr von Hammer— ste in aus Wien. Rittergutsbesißzet von Brandt, nebst Gemahlin, aus Schmerwitz. Gutsbesitzer von ThümenStangenhagen, nebst Ge mahlin, aus Stagenhagen, Frau und Fräulein von Tiedemann aus Erfurt. Königl. Kreisphysikus Hr. Dolscius aus Wittenberg. Par ticulier Berger aus Köln. Kaufleute Girard aus St. Remy bei Lyon, Gerischer aus Naumburg a. d. S., Schulz aus Prenzlau, und Leutgens aus Eupen.

Rother Adler. (Kölnischer Hof.) Comtesse de Bredow aus Friesack. Frau Ober Mühlen Inspeltor Weigel aus Oranienburg. Gutsbesitzer Petri aus Amt Lehnin und Rißmann aus Posen. Maschinenbauer Kniesche aus Finsterwalde. Kandidat d. Theol. Kniesche aus Dahme.

Hotel de Brandebourg. Amtmann Kieke busch und Gutsbesitzer Kiekebusch aus Stettin. Kaufmann Bartels und Theater- Direktor Engelken aus Bremen. Rechts-Konsulent Jüdell aus Hannover.

Hotel de Rome. Gutsbesitzer von Garowski, nebst Familie, aus Augustow.

Britlsh Hotel. Kammerherr von Veltheim aus Braunschweig. Nit tergutsbesitzer Graf von Keller aus Möbisburg.

Meinhardt's Hotel. Rittergutsbesitzer von Ouoß, aus Posen.

Hotel du Nord. aus St. Petersburg.

Kronprinz. Baron von Haindel, Oberst-Lieutenant a. D. mahlin, aus Stargard. Oberst-Lieutenant a. D. von Lossau aus Neiße. Landkammerrath Schierholtz aus Arnstedt.

In Privathäu sern. Rittmstr. a. D. und Rittergutsb. von Tres nebst Gemahlinaus Seseritz, Jerusalemerstraße 26 bei Hiller. sul von Endell aus Stettin, unter den Linden 4 a bei von Staatsräthin von Rehding er nebst Frl. Tochter aus Kommrowe ter d. kath. Kirche 2B bei Ostermann. Frau von Hagen und Fräulein von Ribbeck aus Ribbeck, Jerusalemerstr. 29 bei Döbes.

nebst Gemahlin, von Bardyschnikow, Kaiserl. russischer

nebst Ge⸗

Meteorologische Beobachtungen.

Nach einmalige

Abends 10 Uhr.

1843. 14. Dex.

Morgens Nachmittags

6 Ubr.

Beobachtung

uellwärme 6,47 R

Flusswärme (0,9? R

x. 340,81“ Par.

3,s” R.

w— 1,02 R. 82 pCt.

trül⸗.

Luftdruchk. ... B

Luftwärme ...

Thaupunkt.

Dunstsättigung

Wetter.... trüh.

Wind 3 VW.

Wolkenzus. .. 9 V = Tagesmittel: 3 4158 n

Boden wärme 6,12 R

Lus dünstune 0,0 13, Rh

Niederschlag 0,021 Rh ö 2 ö

Wärmewechse!l w— 35,9

4 1,17 R.

8G 89

Königliche Schauspiele. Sonnabend, 16. Dez. König Lear, Trauerspiel in 5 Abth., Shakespeare, von Donner. Sonntag, 17. Dez. Der Wildschütz. Im Konzertsaale: Die Fräulein von St. Cyr. Montag, 18. Dez. Franz von Sickingen.

Rönigsstädtisches Theater.

Sonnabend, 16. Dez. (Italienische Opern-Vorstellung.) Maria, ossia: La Figlia del Reggimento. Opera hun, . Musica del Maestro Gaetano Doniæzetti.

Sonntag, 17. Dez. Letzte Gast-Vorstellung des Kinder -Ballets des Herrn Price, in 3 Abtheilungen. Dazu: Endlich hat er es doch gut gemacht.

Montag, 18. Dez. Lammermoor. Dienstag, 19. Dez. Zum erstenmale: Eine Reise nach Spanien.

in 2 Akten, nach Gautier, von B. A. Hermann. Vorher: Drei Feen. Lustspiel in 2 Akten von

Italienische Opern-Vorstellung Lucia li

Posse Zum erstenmale wiederholt: Friedrich.

Oeffentliche Aufführungen. .

Sonnabend, 16. Dez., Abends 7 15r. Saale der Sing

Akademie: Konzert, gegeben von J. Remmers und G. Sch u⸗ mann. Ersterer wird darin zwei Sätze aus Beriot's zweitem Violin Konzert, Souvenir de Bellini von Artot und Variationen von Pa ganini über O mamma mia cara, Letzterer die Sonate in D moll für Pianoforte, von Beethoven und eine Fantasie über Motive aus Lucrezia Borgia, von seiner eigenen Composition, vortragen. Fräul. von Borke und Herr Bötticher werden in diesem Konzert mitwirken. Billetz 1 Rthlr. sind in der Schlesingerschen Musikhandlung, beim Hauswart der Sing-Akademie und Abends an der Kasse zu haben.

, Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober Hofbuchdruckerei.

Beilage

M 16g.

Beilage

1019 zur Allgemeinen Preußischen

3

Zeitung.

Sonnabend den 16 ten Dez

3 ö .

? Fuland.

Elberfeld, 7. Dez. (Berl. A. K. 3.) Der protestantische Unterstützungs Verein für Rheinland und Westphalen ist nunmehr konstituirt; seine Statuten sind von der Regierung genehmigt worden. Die ersten Abschnitte lauten, wie folgt:“ 5 .

S. 1. Unter dem Namen: „Rheinisch-Westphälische Gustav-Adolph Stiftung“ hat sich ein Verein gebildet zur Unterstützung armer, hülfloser protestantischer Gemeinden in und außer Deutschland.

S. 2. Der Zweck des Vereins ist, wie schon der vorige Paragraph 2 arme protestantische Gemeinden zur Instandsetzung, Erhaltung und n,, Erweiterung der Kirchen- und Schulgebäude, zur Fondi ung der Pfarrer 6 Schullehrer-Gehalte, durch Rath und That, durch Für— sprache bei Privaten und Behörden, und insbesondere durch Zusendungen von Liebesgaben, zu unterstützen. Die Versorgung mit Bibeln, Gesangbüchern i m, , e lch durch Verwendung bei Bibel-Gesellschaften, soll 6 Da nach protestantischen Begriffen eine Gemeinde, d. h. eine Versammlung von Gläubigen, die durch Lesen und Betrachtung des Wortes Gottes, durch Gebet und Uebung christlicher Liebeswerke sich auf den aller— heiligsten Grund ihres Glaubens erbauet, sich auch an solchen Orten denlen läßt, wo es keine besonders angestellten und ordinirten Diener am Worte giebt, so ist es selbsttedend, daß auch solchen Häuflein, zumal in katholischen Ländern, die solche Diener begehren, zur Nenstiftung und Gründung eines förmlichen Kirchenspstems und Parochialwesens die' nöthige linter stütz ng nicht versagt werden soll. .S. 4. Schon in dem Namen „Gustas-Adolph-⸗-Stiftung“ ist ausge sprochen, daß der Rheinisch-Westphälische Verein mit dem großen Vereine dieses Namens, der in Leipzig und Darmstadt seine Sitze hat, in der Haupt sache nach einem Ziele strebt und mit denselben Mitteln es zu erreichen sucht. Es wird sich daher der Rheinisch-Westphälische Verein mit diesem größeren in eine nahe und freundschaftliche Verbindung setzen, Mittheilungen sich erbitten und Mittheilungen machen, und in allen den Fällen, wo er es für gut und zweckmäßig findet, zur Unterstützung der ihm in Vorschlag ge— 94 2 Iden ͤ . Doch soll dieser Rheinisch⸗ Westphälische Verein nicht ein bloßer Zweig-Verein des genannten größeren sein, sondern ein selbstständiger, der nach der besonderen und ganz freien Bestimmung seiner Mitglieder und Kontribuenten die ihm anvertrauten Lie besgaben verwendet und seine Geschäftsführung einrichtet. 1

Aachen, 7. Dez. In dem

die hiesige Königl. Regierung die Uebersicht der Verwendung des aus den Zusatz Prozenten zur Grund-, Klassen- und Gewerbesteuer, der Schlacht und Mahlsteuer, so wie aus den aufgekommenen Barri?re geldern gebildeten Fonds zur Unterhaltung und zum Neubau der Be zirkstraßen pro 1842 zur öffentlichen Kenntniß. 9 . ,,, f . Einnahme des Unterhaltungs- Fonds betrug zusammen 65,358 Rthlr. 28 Sar. 5 Pf. (wovon etatsmäßiage Zus— z. prozente 30,816 Rthlr. 21 Sg l M Ch . ,, 53 . 169 ) —91. P., Chausseegeld⸗Revenue 15,511 Rthlr.). Die, Ausgabe 59,534 Rthlr. 25 Sgr. 11 Pf.; bleibt Be—⸗ land, der für 1813 weiter nachzuweisen ist: 5382 Rthlr. 2 Sgr. . 29 Die 9 nnghme des Neubau⸗-Fonds betrug 37,518 Rthlr. 2 Sgr., die Ausgabe 32, 481 Nthlr. 14 Sgr. 11 Pf. (darunter allein 11,6 13 Rthlr. für die Straßenstrecke von Puffendorf nach Linnich); bleibt Bestand il 1813: 50606 Rthlr. . Sgr. J Pf.

heutigen Amtsblatte bringt

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Ansland. Deutsche Bundesstaaten.

Ba* ern. München „7. Dez. (A. 3.) Die Vorlesungen im Museum sinden auch in diesem Jahre großen Anklang, die Ver sammlung ist stets zahlreich, und man freut sich allgemein über den geistigen Genuß, der bei diesen Abend Versammlungen geboten wird. In der vorigen Woche trug Professor Söltl die Geschichte Münchens im Ueberblick (aus seinem größeren Werke) vor, ging die verschiede⸗ nen Entwickelungs-Perxioden durch, zeigte, wie München erst Bedeut samkeit und Glanz erhielt, seitdem die Wittelsbacher es zu ihrer Re sidenz erkoren, und verweilte zuletzt mit Vorliebe bei der neueren Zeit, „als (wir führen seine Worte an) Bayern am Anfange dieses Jahr hunderts sich wie ein Heros erhob und glanzvoll in die Reihen der übrigen deutschen Völkerstämme eintrat, nicht blos mit dem Schwerte auf allen Schlachtgefilden ruhmreich kämpfend, sondern auch mit dem Schwert des Wortes, mit der Leuchte der Wissen— schaft sich Bahn brechend zum Ruhm und zur Ehre sich und seinem geliebten verehrten Herrscherhause. Es war wohl ein Witzwort als man dieses neu erwachte Bayern das junge Preußen nannte, aber in diesem Ausspruche lag zugleich die Anerkennung seiner geistigen Kraft, die siegreich durchbrach, und in dieser allgemeinen gei stigen Bewegung war München der Mittelpunkt und das Beispiel für die übrigen Städte, für das ganze Land. Wie wahr der alte Spruch sei: eine Stadt wird berühmt durch ihre Männer, die Meister in der Kunst und Wissenschaft, das zeigte sich an München. Hier in Mün chen lebten und wirkten unter der Aegide des Königshauses jene Meister, berühmt in der Tonkunst, in der Schauspielkunst, in der Malerei und Baukunst; hier lebte der Erfinder der Lithographie, hier lebten jene Zierden der Akademieen, von denen schon viele zu ihren Vätern versammelt sind, deren Andenken aber noch unter uns dauert und später noch fortleben wird; hier lebten die edelsten bedeutend sten Männer, die den neuen Staat ordnen halfen. Und wenn wir unn um uns blicken, welche Anstalten für Wohlthätigkeit, für Erziehung und Unterricht, für Künste und Wissenschaften sind nicht entstanden, von denen München früher nichts wußte! Hierher kommen die Schüler in unsere Bauschulen, wie in unsere Braustuben; der Ruhm der optischen und anderer Instrumente, die von den hiesigen Werkstätten ausgehen, ist über die Erde verbreitet; hier hat sich die Kunst jetzt vorzugsweise ihren Wohnsitz erkoren und sendet von hier aus ihre Jünger nicht blos durch ganz Deutschland, sondern durch ganz Europa; nach München wandert, wer immer die Kunst liebt, um sich an den Schöpfungen unseres hochsinnigen Königs zu erfreuen und das heitere Bild von München mit seinen Prachtbauten, Sammlungen und An⸗ stalten steht dann gewiß immer lebendig vor seiner Seele. Doch was soll ich das einzeln anführen, was wir alle kennen? Denn München liegt ja wahrhaft wie ein großes herrliches Buch vor Fremden und Einheimischen aufgeschlagen, und Jeder ist im Stande, die großartigen Charakterzüge zu lesen, wesche den Ruhm des Königs verkünden und zeigen, München ist eine deutsche Stadt und überragt nun die meisten ihrer deutschen Schwestern, hinter denen sie früher weit zurückstand. Die Lobredner der vergangenen Zeit mögen nur betrachten, was München war und was es jetzt ist, und ich glaube niemand wird die alte Zeit und den alten Zustand zurückwünschen. Die Haupt- und Residenʒstadt ist ge⸗ wissermaßen das Bild des Landes im verkleinerten Maßstabe, und von ihrem Zustande kann man auf den des ganzen Landes schließen. Bayern, früher blos aus den beiden jetzigen Provinzen Ober- und Nieder⸗Bayern bestehend (die Pfalzen kamen erst später hinzu), lange Zeit beinahe losgerissen von Deutschland; München die Hauptstadt, klein und unberühmt: Bayern jetzt ein kräftig aufstrebendes Königreich und München darin die Hauptstadt, glanzvoll wie das ganze Land. Ja der ältere SS eig der Wittelsbacher, der sein altes Stammland Bayern mit der Pfalz

erhielt, dessen ruhmreiches Geschlecht in München thront, hat ganz die Wichtigkeit und Bedeutsamkeit erkannt, zu der er selbst und damit Volk und Land und auch München berufen ist. Mancherlei Ereignisse haben gehindert, daß die süddeutschen Stämme nicht vereinigt wur— den; aber Bayern und München scheint berufen, der geistige Mittel⸗ punkt für sie zu sein, und diesem Ziele geht es seit dem Anfange dieses Jahrhunderts fest und sicher entgegen. Betrachten Sie iin Geiste eine Landkarte von Deutschland und Sie werden sinden, daß München beinahe in der Mitte liegt zwischen Wien und Straß burg, zwischen der Gränze Deutschlands gegen Ungarn hin und au, die Vogesen hinaus; werden finden, daß es in der Mitte liegt gegen Italien hin, wo deutsche Sprache und Sitte aufhört und gegen den Thüringerwald, wo Niederdeutschland beginnt. Diese der Stadt München von der Natur angewiesene Stellung in der That zu behaupten, daß es der geistige Mittelpunkt für Süddeutschland sei; dahin wird und muß das Streben jedes äch ten Bayern und Münchners gerichtet sein. Ja die Augen von Deutschland und von Europa sollen hierher schauen, und dieser Ruhm strahle in die fernste Zukunft und es heiße fort und fort: München eichnet sich aus durch treue Anhänglichkeit an sein Herrscherhaus, München zeichnet sich aus durch Wohlthätigkeits-Anstalten und innere Ordnung, durch die Thätigkeit seiner Bewohner; es zeichnet sich aus durch die Schönheit und Anmuth seiner Frauen, durch die Meister in den bildenden Künsten und durch Wissenschaft, diese Leuchte für die Völker auf der Bahn des geistigen Fortschritts.“

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l Württem b erg. Ellwangen, im Dez. Das neueste A mis 2c. Blatt für den Jaxtkreis enthält folgende Bekanntmachung Di :

rektoriums des Gerichtshofes: „In Bezug auf die Bestimmung des

des Art. 279 der neuen Straf⸗Prozeß⸗Ordnung, nach welcher bei den öffentli chen Schlußverhandlungen in schweren Straffällen ehrbaren Männern in der Regel der Zutritt gestattet sein soll, wird hiermit Folgendes bekannt geinacht: Für öffentliche Diener ist, soweit sie als solche dem Thürsteher bekannt sind oder sich ausweisen können, der Eintritt mit keiner Förmlichkeit verknüpft; andere Männer aber, welche zugelassen werden wollen und können, haben sich mit einer in dem Kanzlei Gebäude des Gerichtshofes zu empfangenden Einlaßkarte zu ver sehen und solche an Eingange des in dem Seitengebäude des Gym— nasiums befindlichen Saales, in welchem die gedachten Verhandlungen stattsinden werden, abzugeben. Sobald das Gerichtspersonal versam melt ist, wird die Thür geschlossen und kein Zutritt mehr gestattet.“ Hannover. Osnabrück, im Dez. (W. Bis jetzt herrscht hier noch der Mißbrauch, daß Jemand, er mag nun die Kauf mannschaft erlernt haben oder nicht, das Recht zu handeln und einen Laden anzulegen, nur entweder erheirathen oder für eine gewisse Summe Geldes erkaufen kann. In der letzten Zusammenkunft des Kramer⸗-Amtes hat man den Beschluß gefaßt, die Regierung anzu⸗ gehen, folgende Bestimmungen in dieser Rücksicht zu bestätigen:

1) Es darf in der Folge Niemand Handel treiben, der nicht nachzuweisen vermag, daß er mindestens fünf Jahre als Lehrling oder Commis in einer ordentlichen Handlung servirt habe; im andern Falle muß er sich einer Prüfung unterwerfen, welche darthun soll, ob er die nöthigen Kenntnisse zu diesem Berufe besitze oder nicht. . 2) Jeder Lehrling soll nach vollendeter Lehrzeit eine Prüfung bestehen. 3) Der Lehrling soll vor der Aufnahme in die Lehre exannnirt wer

ob er sich die nöthigen Schulkenntnisse erworben habe.

M.)

B aden. Nastatt, . Dez. (O. 3.) Durch einen der tüchtigsten badischen Ingenieure ist der hiesigen FestungsBau-Direction ein Plan zur Anlegung einer Eisenbahn nach dem zwei Stunden von hier ent fernten Eichelberg, wo ein großer Steinbruch für die Festung erwor ben wurde, vorgelegt worden. Nach diesem Plane sollen die Wag gons auf einer geneigten Ebene mittelst eines sogenannten Seiles ohne Ende gezogen werden. Man glaubt, daß auf diese Weise die Bahn viel. wohlfeiler zu stehen kommt und ihr Gebrauch erleichtert wird. Wird das Projekt höheren Lrts genehmigt, so dürfte mit den Erdarbeiten, der schon längst nivellirten und ausgesteckten Bahn in nächster Zeit begonnen werden. Vor einigen Tagen ist von der hie then Stadtgemeinde der städtische Wiesengrund in der Nähe des d, ,. begriffenen ersten Haupt- Forts an unsere Regierung abge treten worden. Dieselbe läßt auf diesem Platz eine großartige Ka serne bauen für ein zweites Regiment badischer Truppen, die künftig bin die Besatzung unserer Bundesfestung bilden werden. Der Stadt⸗ Rath hat, in llebereinstimmung mit dem größeren Bürger-Ausschuß, beschlossen, diesen Platz dem Staate zu einem etwas geringeren Preise zu überlassen, als sonst Wiesengrund von den Privaten zum Festungs— bau abgegeben worden.

Kussland und Polen.

St. Petersburg, 7. Dez. Die Statuten eines in Moskau gebildeten Kunst⸗-Vereins sind unterm 13. Oktober d. J. vom Kaiser bestätigt worden. Zugleich haben Se. Masestät befohlen, die zu den Ausgaben des Vereins erforderlichen 6009 R. S. sdhrlich, vom Jahre 1814 an aus dem Reichsschatze zu verabsolgen. Der moskauer Kunst Verein steht unter dem Schutze des Kaisers und der Ober-Aufsicht des Ministers des Kaiserlichen Hofes. Der Zweck desselben ist a) die Bildung von Künstlern für Malerei und Skulptur, und h) die Ver breitung von Kunst-Kenutnissen und Geschmack für das Schöne. Die in Moskau unter dem Namen Kunst-Klasse bestehende Anstalt, kömmt unter die Aufsicht und Verwaltung des Vereins und erhält den Na men „Schule, für Malerei und Skulptur des moskauer Kunst— Ver eins.“ In diese Schule werden Schüler aus den steuerfreien steuer pflichtigen und leibeigenen Ständen aufgenommen, aus den beiden letzteren aber nur nach förmlicher Verpflichtung des Gutsbesitzers oder der Gemeinde, denen der Schüler angehört, daß sie, im Falle der selbe von der Kaiserlichen Akademie der Künste eine silberne Medaille oder den Titel eines Künstlers erhält, ihn aus dem Stande entläßt dem er bisher angehörte. 33.

Tür nei Konstantinopel, 22. Nov. (A. 3.) Die hiesige Ministe rial-Krisis ist unschädlich vorübergegangen; Riza Pascha erhält sich in seinem Ansehen und seiner Würde und Reschid Pascha ist ange⸗ wiesen worden, am 7. Dezember seine Reise nach Paris anzutreten wo nach Riza's Meinung bei dem jetzigen Zustand Griechenlands die Anwesenheit eines tüchtigen Mannes noth thut.

Die wegen der Hinrichtung des Armeniers Serkiz Pap begonnenen Unterhandlungen 3 auch nach , Pascha's fort. Es handelt sich jedoch nicht mehr um He h, einer Satisfaction. die durch jene Absetzung bereits geleistet . sondern um eine Bürgschaft, daß in Zukunft ein solcher Gräuel sich nicht erneuere. Die Repräsentanten der Mächte glauben dies vor züglich dadurch bewirken zu können, daß die Pforte sich verbindlich mache, in ähnlichen Fällen die Verweisung der Sache an den Großmufti

. .

(da bei ihm nach dem unerbittlichen Gesetz des Koran entschieden werde) zu unterlassen und für die Zukunft selbst die Untersuchung und Bestrafung des Abfalls vom Glauben zu übernehmen. Es scheint indessen, daß die Anmuthung in dieser Form nicht durchdringen könne, und daß man sich damit werde begnügen müssen, daß die Pforte immer die Voruntersuchung pflege, was allerdings wesentlich wäre, weil man dadurch Zeit gewänne und Rücksichten politischer Klugheit ein großes Gewicht dabei erlangen würden.

* den Anschluß etwa gleich stark vertreten zu sein.

„Halil Pascha hat sich in seiner Stellung als Kapudan Pascha ö gewußt; von seiner Entfernung ist für jetzt weiter keine Wutsitsch und Petroniewitsch haben sich zum Aufenthalt Sistov an der Donau, zwischen Nikopel und Rusttschuk, gewählt, und die Ab⸗ sicht, ins Ausland zu gehen, aufgegeben; die Bewilligung der Pforte dazu ist bereits erfolgt. . 3

bereinigte Staaten von Uord Amerika.

* 96 11 8 * f

das . 9. . e, 96 . . . . zwischen Herrn Tyler und . ,, ö. ö , J m Kahinet ausgebrochen wäre. Man 1 seu, das Kabinet habe, mit einziger Ausnahme des Herrn e n s ö Präsisenten losgesagt. Man hat als n ginn , r , d,, , England bestehen sollt⸗ n ,. , . a. 2 . zu spielen, nur auf ,, e, g,, Englauntg in die ö, . , . . . ö einen Agenten Namens ö z hint he n beauftragt ist, die Abschaffung , in der jungen Republik zu versprechen und sie so zur Harritre. und zum Gegengewichte gegen den südlichen Theil der ,,, Union zu machen, unter der Bedingung, daß durch ce, dee f, degli i hh he, Hypotheken al ,,, ö 23 . n m , , sollten. Lord Aberdeen soll nun 9 1 Drulchen unten die Bürgschaft der Regie⸗ ö, e r n, n. das d,, britischen würden. K 5 4 , ,, n . , Inzwiscyen mag e Herr Tyler dem Kabinet von St. James ne ietungen zu Unterhandlungen über einen auf den liberalsten , , englische Kabinet . , ,,. . Präsident, al . so das er n r n , n,, . 96 ö , rundsätzen von Handels Freiheit ver⸗ n n, vielleicht geheime Hoffnungen auf eine derartige Intrigue, wie die, oben angedeutete, bauen. Nun soll Herr Tyler, um diese etwaige Intrigue zu vereiteln, dazu sich entschlossen haben, in seiner Botschaft an den bevorstehenden Kongreß einen Plan zu einem Ver⸗ trage mit Texas vorzuschlagen, wodurch der englischen Politik ein Strich durch die Rechnung gemacht würde und außerdem den Anschluß von Texas an die amerikanische Union anzuempfehlen, in dem Falle, daß diese junge Republik solchen verlangen würde. Ich lasse die Authentizität dieser Angaben, die man jedoch mit ziemlicher Bestimmt heit machte, dahingestellt, aber die Absicht des Präsidenten, wenig stens in Bezug auf den dem Kongresse anzuempfehlenden Anschluͤß von Texas, scheint eine Thatsache zu sein. Eine briefliche Mittheilung aus Wasphington, deren Schreiber sehr gut unterrichtet scheint, sagt, die Frage sei zwar dem Kabinet noch nicht vorgelegt worden, aber die Herren Tyler und Upshur seien fest entschlossen, sie anzuregen und mit ihrer ganzen Macht zu unterstützen. Die Organe der amerika nischen Presse fangen bereits an, aufs lebhafteste sich mit dieser Frage zu beschästigen, und bis jetzt scheinen die Meinungen für und gegen

Die Verhaftung O'Connell's hat eine ziemlich lebhafte Sensation unter den Irländern von New⸗Nork und allen Leuten hervorgebracht, welche die Manie haben, sich in die Angelegenheiten Anderer einzu— mischen. Die Repealer hielten am uten d. einen Meeting, um, wie sie sagten, ihre Entrüstung kundzugeben; man protestirte, was freilich die englische Regierung nicht hindern wird, auch ferner alle diejenigen Schritte zu thun, die sie im Interesse der Erhaltung der Ruhe und des Friedens in Irland für angemessen und nothwendig erachtet; auch eine neue Sammlung von Beiträgen für die Repealzwecke wurde deranstaltet, welche aber den Beweis ergab, daß der Enthusiasmus der Worte sachhaltiger ist, als jener, bei welchem man in die Tasche greifen soll. Die Gesammt Summe der erlangten Unterzeichnungen betrug nicht über 100 Dollars.

me r i n o. , Paris, 9. Dez. Die neuesten Nachrichten aus Mexiko über Veracruz bestätigen, daß die dahin gekommenen Commissaire von NAukatan, welche den Frieden zu Stande zu bringen versuchen sollten und deshalb Unterhandlungen mit der mexikanischen Regierung ange⸗ knüpft hatten, unverrichteter Dinge wieder nach Hause zu gehen sich genöthigt gesehen haben. Man wird also von neuem bie Entschei⸗ dung von den Waffen zu gewärtigen haben. Santana war aus der Hauptstadt Mexiko nach seinem Landgute in der Nähe von Veracruz abgegangen; General Caralizo war zum interimistischen Prãsidenten der Republik ernannt worden. Bisher bestand ein Verbot iu Mexiko wodurch allen spanischen Priestern der Eintritt in merifanisches Ge⸗ biet untersagt gewesen war. Dieses Verbot ist nun aufgehoben worden. Es macht sich in der neuesten Zeit überhaupt eine sehr freundliche annähernde Gesinnung in Mexiko gegen das früher spanische Mutterland bemerkbar. . k

Ta Plata- Staaten.

Paris, 9. Dez. Man hat Blätter aus Buenos Ayres über New York erhalten bis zum 15. September, deren Inhalt nicht ohne Bedeutung ist. Unter Anderem wird darin berichtet, daß Com= modore Purvis Instructionen von der englischen Regierung erhalten habe, der argentinischen Flottille unter Admiral Brown keine Hemm nisse in den Weg zu legen. Sobald Admiral Brown davon in Kenntniß gesetzt war, zeigte er allen auswärtigen Konsuln und son⸗ stigen Agenten seine Absicht an, den Hafen von Montevideo unvor zi glich aufs engste zu blotiren. Die weitere Angabe aber, daß diese enge Blokade bereits am 15. September in voller Kraft gewesen sei scheint noch der Bestätigung zu bedürfen, im Hinblicke auf die unlingst mitgetheilten neueren Nachrichten aus Montevideo selbst vom 2hsten. 53 6. amerikanischer Flagge segelnde Schiff „Herald“, einem n, ,, von New-Nork gehörig, soll übrigens von Admira! . or Montevideo bereits weggenommen und nach Buenge=

vres zur Aburtheilung geschickt worden sein, da es nicht die nöthi⸗ gen Papiere aufweisen fonnte, um den Beweis zu liefern, daß es wirklich ein amerikanisches Schiff sei.

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