1843 / 174 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

. e Königi ĩ u der Verfassung des Staats und des . gegn r gin n g r reren i . des Landes endlich ge⸗

n vor ben! constitutionellen Throne von Spanien zu wieder⸗ * 232 uns sei der Gedanke, den rechtmäßigen Vertretern der . . erhabenen Sphäre, in welcher Ew. Majestät für das Glück 2 spanischen Volkes arbeitet, vorzugreifen. Aber jeder Zwang, auch der seiseste, der auf den Geist Ew. Majestät ausgeübt wird, verfälscht in ihrem innersten Wesen das bewunderungswürdige Gleichgewicht der öffentlichen Gewalten, und das schwere Attentat gegen den Thron, dit Beleidigung der Gesetze, die Verachtung des Volkswillens, der den Negierungs Antritt Ew. Masestät mit so großem Jubel ausgerufen hat, alle diese Verbrechen rusen saute Entrüstung und tiefen Schmerz hervor. r .

„Die Spanier durften glauben, daß die elenden Umtriebe des Ehrgei— die sich seit so vielen Jahren, unter dem Vorwande des offentlichen Wohles, aber der Sache nach im Interesse des persönlichen Eigennutzes, um den Thron bewegen, daß diese elenden Umtriebe zuletzt ein Ende neh— men würden. Indem sie jetzt sehen, daß die Frechheit so weit geht, sich gegen den Respekt zu versündigen, welchen alle Minister ihrem Könige, und alle Menschen der Unschuld des kindlichen Alters schuldig sind, steigt ihr Unwille auf den höchsten Grad, und es giebt keine Worte, um den Ab- scheu auszudrücken, den jene Handlung verdient, welche für ewige Zeiten ein Flecken in der Geschichte sein wird. Der Aufruhr wäre umsonst in un⸗ seren Städten und Provinzen besiegt, die Anstrengungen unserer tapferen Soldalen und die Mühen unserer Behörden hätten umsonst die öffentliche Ruhe in Spanien hergestellt, wenn List und Gewalt sich in den Palast Ew. Majestät einschleichen könnten.

„Daher verlangt das Voll im Namen der Freiheit, im Namen des bestehenden Staats- Grundgesetzes, im Namen der Königlichen Gewalt, die, wenn man ihr die Ehre und das Prästigium raubt, nichts weiten sein würde, als ein leeres Wort, daher verlangt das Volk eine große Maßregel, eine energische Maßregel, welche das Land überzeugt, daß Ew. Masjestät im Be⸗ reiche Ihrer constitutionellen Befugnisse frei ist, und daß die politische Ma schine endlich den sanften, regelmäßigen und majestätischen Gang annehmen wird, der allein im Stande ist, die Spmpathieen aller Spanier nach so vielen Erschütterungen in Eins zu verschmelzen.

„Möge Ew. Majestät sich mit zuverlässigen Männern umgeben, welche eben so wenig den Glanz des Thrones schwächen, als die Verfassung ver⸗ letzen möchten, welche die sicherste Grundlage des Thrones ist, und die fern von dem Gedanken sind, die Fackel des Bürgerkrieges von neuem unter uns anzuzünden. Männer von zweideutigen Meinungen und Männer, deren Thun und Treiben geheimnißvoll ist, Männer, die keine feste Regel des Handelns befolgen, die ihre Grundsätze je nach den Umständen bald erweitern, bald verengen, die heute Vollstribunen und morgen Höflinge sind, solche Männer dürfen keinen Zutritt in das Kabinet Ew. Majestät haben. Möge endlich der Zeitraum des Patriotismus und der Redlichkeit beginnen, möge die constitutionelle Regierung im Interesse des Volks, wie im In⸗— teresse des Thrones Ew. Majestät endlich eine Wahrheit werden! De Gott das Land und die Königin inmitten der Stürme und der Klippen gerettet hat, so wird Gott Beide auch von ihren neuen Feinden befreien wollen. . . „Nehmen Sie, Seßora, unsere aufrichtigsten Glückwünsche entgegen, und seien Sie überzeugt, daß Barcelona immer bereit ist, mit allen seinen Kräften zum Besten der Verfassung und der Königin beizutragen. Im Rath. haufe zu Barcelona, am 6. Dezember 1813.“ (Folgen die Unterschriften.) /

Es bedarf nicht der Bemerkung, daß man in dieser Adresse kei— nesweges den Ausdruck der in diesem Augenblicke in Barcelona vor⸗ herrschenden Meinungen und Gesinnungen suchen darf. Das gegen⸗ wärtige Ayuntamiento der Hauptstadt von Catalonien ist, wie schon gesagk, nicht aus der Volkswahl hervorgegangen, sondern mittelst eigenmächtiger Ernennung durch den General Sanz als General⸗ Capitain des Fürstenthuns eingesetzt, so daß nichts dafür bürgt, daß die Manifestation der städtischen Behörde von der öffentlichen Meinung gutgeheißen werden wird.

zes,

Der bisherige politische Chef von Barcelona, Herr Gibert, ist

von seinem Posten abberufen, und zu seinem Nachfolger ist eine Mili⸗ tair-Person, der Brigadier Shelly, ernannt worden. scheint zu beweisen, daß die Regierung sich darauf gefaßt macht, neuen Stürmen in Barcelona mit der größtmöglichen Energie trotzzubieten.

Nachrichten aus dem südlichen Frankreich sprechen von einem, neuen karlistischen Unternehmen, welches in diesem Winter vor sich

gehen solle. Die während des Aufstandes gegen Espartero getroffe⸗ nen Vorbereitungen der karlistischen Partei hatte man wieder aufge— geben oder doch einstweilen auf sich beruhen lassen, weil mehrere be⸗ deutende Chefs der Partei, und namentlich der General Villareal, den rechten Zeitpunkt zu einer nochmaligen Schilderhebung noch nicht

gekommen glaubt. Daher denn die plötzliche Beschwichtigung der drohenden Äufregung in den Nordprovinzen, deren Aufstande man vor einigen Monaten von einem Tage zum anderen entgegensehen mußte. Jene Bedenklichkeiten sollen jetzt beseitigt sein, und es wird nicht für unmöglich gehalten, daß die Fahne des Don Carlos noch

Diese Wahl

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ang des Königs zu erlangen, so habe ich das Bewußtsein, sie verdient zu aben. z Unterrichtet davon, daß man Ew. Majestät die Reinheit meiner Ge— sinnungen zu verdächtigen gesucht hat, sind meine Kameraden und ich nicht entmuthigt worden und haben uns bemüht, den Thron mit unserer Ehrfurcht zu umgeben. Wir waren überzeugt, daß uns Gerechtigkeit werden würde. Ja, Sire, ich bin überzeugt, daß Ew. Majestät den Bestrebungen, den Ge— sinnungen, die sich nicht einen Augenblick verleugnet haben, volle und aus— gedehnte Gerechtigkeit wird zu Theil werden lassen. Als Soldat der Unab— hängigkeit meines Vaterlandes, als Bürger der Freiheiten desselben ergeben, werde ich es stets mir zur Ehre rechnen, Ew. Majestät ergebenster und treuester Unterthan zu sein.

Athen, den (6.) 18. November 1843.

Tür kei

Von der türkischen Gränze, 5. Dez. (A. 3.) Man glaubt hier allgemein, Herr von Daschkoff, russischer General-Konsul für die Donau-Fürstenthümer, sei zum Nachfolger des Herr Katakazy in Athen ernannt worden.

Eine russische Gesellschaft thut gegenwärtig Schritte bei der Regierung zu Bucharest, um das Privilegium auf die Gold⸗Wäsche⸗ reien der Wallachei, deren Flüsse Goldsand in ziemlicher Menge mit sich führen, zu erhalten.

D. Kalergis.

Konstantinopel, 29. Nov. Der russische Feldjäger, welcher Herrn Titoff die Depeschen über die griechische Frage hierher bringen sollte, ward bei seinem Uebergange über den Balkan vom Schlag⸗ flusse gerührt. Dies war die Ursache der verzögerten Ankunft jener Depeschen, die er erst, wie berichtet, vor 8 Tagen erhielt. Herr Titoff hatte in der letzten Woche mehrere Konferenzen mit dem Reis Efendi, in Folge deren auf morgen ein großer Divan angesagt wor⸗ den, welchem der Sultan in Person präsidiren wird. Bie Vorkeh— rungen, welche die Pforte mittlerweile in Bezug auf Griechenland er⸗ griffen hat, beschränken sich auf den Marsch von höchstens 10,900 Mann nach den Paschaliks von Janina und Larissa und auf die Ab⸗ sendung von drei Großherrlichen Commissairen nach dem Süden, mit dem Auftrage, über den Stand der Dinge in Rumelien, so wie über jedes Symptom von Aufregung, das sich im Süden zeigen sollte, genaue Berichte einzusenden.

Die Verhandlnngen der National⸗-Versammlung zu Athen wer— den hier mit Aufmerksamkeit verfolgt; großen Anstoß verursacht vor— züglich die Frage der Zulässigkeit der Beputirten, welche bei der Ver— sammlung als Deputirte der Kandioten, Chioten, Samioten, Ipsario— ten, Kosstoten (Insel Kos), Epiroten, Sulioten, Thessalier, Thracier und Macedonier figuriren sollen, d. i. als Vertreter der Provinzen, welche die genannten Stämme bewohnen.

Aus Serbien erfährt man, daß in der letzten Zeit häufige Brand⸗ stiftungen im Lande stattgefunden, die man hier gewöhnlich als Vor⸗ boten von Unruhen anzusehen pflegt. Man will wissen, daß Milosch und seine Partei neue Unternehmungen im Schilde führen, um den verlornen serbischen Thron wieder zu erlangen. Es scheint dies nicht auf leeren Voraussetzungen, sondern auf sehr glaubwürdigen Vaten zu beruhen. .

Der hiesige wallachische Agent, Logothet Aristarchi, ist mit einer sehr werthvollen, mit Brillanten besetzten Tabatisre von Seiten der Valideh überrascht worden; diese häufigen Gnaden Bezeugungen, womit Christen von Serai aus seit einiger Zeit überhäuft werden, erfahren unter den hiesigen Diplomaten sehr verschiedene Auslegungen.

Daß die Fürstenthümer der Pforte am Herzen liegen, ist natürlich, und die Bestrebungen der letzteren, sich der Zuneigung der Christen zu versichern, bieten hierin wohl die ungezwungenste Deutung,

Die Türken werden nach und nach in der Aufnahme der Christen in den Schooß des Jelam vorsichtiger; eine Armenierin, die sich des— halb dieser Tage gemeldet hatte, ward zurückgewiesen.

Der Bau des neuen englischen Botschafts Hotels am Bospor soll unverzüglich beginnen; das rüssische und das französische Palais

sind auch noch nicht fertig, rücken jedoch ihrer Vollendung rasch ent—

gegen.

gin ghhen

O München, 15. Dez. General Versammlung der Mitglieder unserer münchen-augsburger Eisenbahn-Gesellschaft, welche gestern hier stattgefunden hat, ist geräuschloser vorübergegangen, wie die drei vorhergehenden, hat aber für die Actien-Inhaber erfreulichere Resultate gebracht, als jene. Die Summe der Gesammt⸗Einnahme

Die

vor Weihnachten in dem catalonischen oder arragonesischen Berglande aus dem Verwaltungs-Jahre 1842 43 beläuft sich auf 307,s18 1.

wieder aufgepflanzt werde. Sriechenland.

m Paris, 15. Dez. aus Athe zum 29. Rovember. Bis zu jenem Tage hatte die griechische National⸗ Versammlung das Reglement ihrer inneren Einrichtung erörtert und adoptirt. Dasselbe ist eine getreue Nachahmung des Reglements für die französische Deputirten-Kammer. Gleich dieser, wird die griechische National-Versammlung einen Präsidenten, vier Vice-Präsidenten und vier Secretaire haben. In Betreff des Systems des Stimmgebens wurde der Grundsatz aufgestellt, daß die sogenannten Prinzipienfragen durchgehends durch das bffentliche Votum entschieden werden sollen, die Personenfragen hingegen mittelst der geheimen Abstimmung.

Die Wahl des Präsidenten, der Vice⸗Präsidenten und der Se— cretaire sollte am 30. November beginnen. Hierauf wird die Natio— nal-Versammlung zur Prüfung der Gültigkeit der Wahlen schreiten, und dann erst mit der Abfassung der Adresse auf die Thron-Rede sich beschäftigen. Dann erst beginnt die Diskussion über den Entwurf der Verfassung, die höchst lebhaft zu werden ver⸗ spricht, da hierüber die größte Meinungs-⸗Verschiedenheit unter den Parteien herrscht. Das Kabinet hat das Dekret, betreffend die Entfernung der Fremden aus dem griechischen Staatsdienst, zu Gunsten des Herrn Lemaitre, französischer Abkunft, modifizirt. Herr Lemaitre behält den Charakter eines Königlichen Commissairs bei der

, . Nationalbank, und erhielt überdies den Orden des Erlö⸗ ers erster AÄlasse.

Das Schreiben, worin Kalergis um seine Entlassung bat, lautet wie folgt: h 9 ire! In dem Augenblicke, wo, in Uebereinstimmung mit Ew. Majestät, die National-Versammlung ihre Arbeiten beginnen wird, ist es meine Schuldiglein ist es meinen Verpflichtungen angemessen, die ercep— tionelle Stellung, weiche die Ereignisse mir gegeben, nicht zu verlängern; ich habe daher dem Herrn Kriegs- Minister meine Entlassung als Militair⸗ Gouverneur von Athen eingereicht.

„Es ist gleichfalls meine Pflicht, Ew. Majestät hiervon in Kenntniß zu seben. Ich poffezdaß det König mir geßtatten wird, nicht mich zu recht̃ sertigen wegen der Verleumdungen, gegen welche die öffenlliche Gesinnun bereits schnelle Gerechtigkeit geübt ha, sondern Rechenschast abzulegen der Aufgabe, welche die Umstände mir aufgelegt haben. Sie hn 9 D der Weisheit der Bevölkerung und der Ergebenheit der * . über meine Kräfte. Seit dem feierlichen Tage, wo Ew. Masestät auf großher⸗ zige Weise den einstimmigen Wunsch des Landes anhörten, seit del * e wo das Land das geheiligte Wort Ew. Masestät mit ant empfing, ist ei Ordnung erhalten worden. Nie war die Bevölkerung ruhiger, nie waren die Soldaten bessere Bürger. Ich glaube auch an dein allgemeinen Wärlt Antheil gehabt zu haben, und wenn ich glücklich genug bin, auch die Ach—

Die Nachrichten aus Athen reichen bis

51 Kr. Unter den einzelnen hierher gehörenden Posten nehmen na türlich der Personen-Transport mit 209,888 Fl. 13 Kr. und der Waaren-Transport mit 90,204 Fl. 8 Kr. den ersten Rang ein. Für das Publikum, wohl auch für viele Actionaire, ist es bedauerlich, auch in diesem Jahre wieder den gedruckten Rechenschafts-Bericht so mager ausgestattet zu sehen, daß auch nicht die geringste Bemerkung über Zunahme oder Abnahme der einen und anderen Einnahms— Ziffer gegen früher zu finden ist. Die Gesammt- Ausgabe -Summe beträgt 150,551 Fl. M Kr., sohin bleibt ein Einnahms⸗Ueberschuß von 157,267 Fl. 42 Kr. Von diesem sind jedoch zunächst in Abzug zu bringen 44,9000 Fl. an 4proc. Jahres- Zinsen für das Anlehen von , 160,000 Fl. und weitere 450) Fl. an 4Iproc. Jahres-Zinsen für das Anlehen von 100,000 Fl. gegen Prioritäts-Actien. Von dem nun noch disponibel bleibenden Einnahms⸗Ueberschusse zu 198,767 51. 42 Kr. wird eine 34proc. Dividende für die Actionaire gebildet, im Betrage von 105,B 0060 Fl.; ferner kommen in Abzug 1407 FJ. 59 Kr. an Postgefälls-Entschädigung für das vierte Quartal 1812 13; endlich werden die noch vorhandenen 2359 Fl. 13 Kr. sofort dem Reserve-Fonds zugewiesen. Sohin hätte denn die münchen-augsbur⸗ ger Eisenbahn, was sie bis jetzt noch nicht gekonnt, aus den wirkli⸗ cen Einnahms-Ueberschüssen eine 37proc. Reute abgeworfen und zählt daher nicht mehr zu den allerunrentabelsten Unternehmungen der Art. Unter den einzelnen Ausgabs-Posten nehmen die zu 39,471 51. 52 Kr. an Gehalten und Löhnungen des Begleitungs- und Aufsichts⸗ Personals, dann der Arbeiter, zu 25,294 Fl. 1 Kr. an Administra⸗ tions Kosten und zu 23,881 Fl. 31 Kr. an Brennmaterialien-Kosten den ersten Rang ein. Diesen folgen 109,828 Fl. 18 Kr. für Repara⸗ turen an Personen- und Transport⸗Wagen, 92190 Fl. an Gehalten des Maschinenmeisters und der Lokomotivführer, 9049 Fl. 18 Kr. an Kosten für die Nachtfahrten und für den Güter⸗ Transport, 8239 Fl. 28 Kr. an Reparaturen der Dampfwagen und Tender, 4749 Fl. 36 Kr. für Unterhaltung des Bahndammes z. 3c. Das gesammte MobiliarVermögen der Gesellschaft wird mit 425,923 Fl. 13 Kr. in Anrechnung gebracht, nämlich 210,107 Fl. 57 Kr. an 8 Dampfwagen, 8 Tendern und den Maschinentheilen ꝛc. in der Maschinen⸗Werkstätte; 151,75 Fl. 51 Kr. an Personen= und Waa⸗ renwagen 3c. 30, 539 Fl. 25 Kr. an Gerxäthschaften, Utensilien und Werkzeugen; endlich 6060 Fl. an noch veräußerlichen Bau⸗Materialien.

München, 14. Dez. In der heute abgehaltenen Genexal⸗ Versammlung der Actionaire der münchen-augsburger Eisenbahn⸗Ge⸗ sellschaft wurde die Dividende pro 1812143 auf tz pt. oder 1731, 30 Kr. pro Actie festgesetzt, und kann dieselbe vom 2. Januar 1811 anfangend entweder bei der Gesellschafts Nasse dahier oder bei dem Banquierhause der Herren Eizberger und Schmid in Augsburg gegen

Ablieferung der auf ultimo September 1843 lautenden Coupons er⸗ hoben werden. Berlin- Anhaltische Eisenbahn. Im Monat November e. sind auf der Berlin -Anhaltischen Eisen- bahn befördert worden:

21,554 Personen sür 29, 026 Rihlr. 68,661 Centner Frachtgut für . 48,204 Rthlr. 591,947 640, 151

Einnahme seit 1. Januar bis ult. Oktober

Total Rthlr.

Im November v. J. sind befördert worden: 19,940 Personen für 39,219 Centner Frachtgut sũünr

24,823 Rihlr. 10.939 Summa. . . . . 35,762 RKthlr.

Mehr-Einnaime im November d. J. . . . . ...... ..... .. 12,42

Berlin -Stelttiner Eisenbahn. Krequenæ in der Woche vom 10. bis incl. 16. Dezember 1843

3663 Personen.

rtige Börsen. Niederl. wirkl. Seh. 54.

Pass. Aus. —. insl. 1087. 1995 Russ. lIope 905.

zinsl. Neue Anl. 203.

Dex. 595 Met. 1124 GC. Bank- Actien p. ult 2022. Bayr. Bank- Actien 675 G. Ilope 895. Siegl. 887. Int. 5315 PFoln. 300 FI. 933 G. do. 500 FI. 96. do. 200 FI. —.

IIa im burg, 18. Dez. Bank-Actien 1695 Br. Engl. Russ. 112. London, i5. Dez. Cons. 356 95]. hel. 103. Neue Anl. 20. Pas sive 43. Aust. Sch. II. 2396 Il0ll. 543. 565 do. 996. Nene Fort. 433. kusl.

Russ. 1153. Bras. 73. Chili 993. Columlę. = Mer. 314. Peru 227.

Paris., 15. Dez. 59h Rente sin cour. 122. 90. 395 Rente fin cour. SI. 5.

595 Neapl. au compt. 107. 59h Span. Rente 29. Fass. . 17 ;

Petersbu rg, 12. Dez. Lond. 3 rr. 37 5. Hank ˖ 31 . reg 101. Wien, 15. p en.] 59h Met. 1114. 1995 100. 395 765. Ran- Actien 1651. Anl. de 1834 1483. de 1839 116. Nord. 1192. 100

Mail. Raab. 107 J.

Aus wi

Amsterdam, 16. Dex.

595 Span. 20. 396 do. 3904. Pr. Sch. Pol. Oesterr. Antwerpen, 15. Dea. FErank furt a. M., 17.

595 (do. 995.

Preuss.

Angekommene Fremde.

Rheinischer Hof. von Lenin, Kais. russ. Ingenieur⸗-Oberst Lieutenant, aus St. Petersburg. Gutsbesitzer von Ziethen aus Radowitz, Ber⸗ gem ann aus Schlabendorf und Joerge aus Vettrin. Dr. Schmidt, Professor der Philosophie, aus Jeng. Ober-Landesger. Assessoß Gerlach aus Butzendorf. Bürgermeister Richter aus Eisleben. Particuliers Grimstein aus Naumburg, Geßner und Broetzmann aus Stettin. Oekonom Tellemann aus Kloster Langendorf. Kandidat Haase aus Schlabendorf, bei Luckau. .

Kalser von Rußland. Gutsbesitzer Hellmuth aus Branitz und Richter aus Eutzsch. Lederfabrikant Schildhauer aus Deßau. Kauf leute Cahn aus Deßau, Mohrmann aus Rostock, Schmidt aus Leipzig und Klauer aus Magdeburg. .

Könige von Portugal. Gunsbesitzey A. u. L. Graf von Breza und Graf von Wottotrin aus Posen. Reg.-Referendarius Lambrecht aus Magdeburg. Banquier Natorp aus Frankfurt a. d. O. Oekonom Hogrefe aus Gerode in Sachsen. Domainen Pächter Krüger, nebst Gemahlin, aus Camts. Kammer-Rath Knobloch aus Ratibor in Ober - Schlesien. Kaufleute Dietel aus Eisenach und Euchel aus Stettin. Ober-Amtmann Honig aus Alsleben. ö

Hotel Stadt London. von Riebben, Lieutenant im Königl. Garde Husaren-Regiment, aus Potsdam. Kaufmannsfrau Müller aus Preuzlau— Rittergutsbesitzer von Schönfeldt aus Halle, und Lon W ol ff aus Breslau. Rentier Havenstern, nebst Gemahlin, aus Frankfurt a. d. 8. Kaufmann Jänke aus Leipzig. .

Hotel de Prusse. Baron von Maltzahn, Kammerherr und Nitter— gutsbesitzer, aus Zettemin. von Jena, Nittergutsbesitzer und Ritt meister 4. D., aus Cöthen bei Freienwalde. Nentier Bahl aus Magde burg. Amtmann de Wedig, nebst Gemahlin, aus Lindenbusch. Ritfergutsbesitzer Witte aus Jerchel. Baumeister Neumann, nebst Gemahlin, aus Spretau. Kaufmann Rieben aus Wittenberge. Ritter— gutsbesitzer von der Lüehe, nebst Gemahlin, aus Birckholtz. Guts besitzer von Wedel, nebst Gemahlin, aus Polßen. Kand. der Theol. Pfeiffer aus Adamsdorff. Ober Amtmann Wendler, nebst Gemahlin, aus Potsdam. Oekonomie-Inspektor Kuntz aus Ogrose. NRitterguts besitzer Baron von Quillefeld aus Hohenziethen.

Hotel de Russie. Frau Majorin von Kröcher, nebst Töchtern, aus Lohme.

Meinhardt's Hotel. Rittmeister a. D. Arnim, nebst Familie, aus Suckow.

British Hotel. Barone von Eckardstein, nebst Gemahlin, aus Fal— kenhagen, von Walewski aus Parvmiicks, von Drigalski aus Kretuwizinna und von Sauerzapf aus Stuttgart. :

Hotel de Rome. von Willamowitz-Möllendorf, Königl. Kam merherr und Rittergutsbesitzer, nebst Gemahlin, aus Gadow. )

Hotel du Nord. Rittergutsbesitzer von Jacobi-Kleist aus Hohen sinow.

König von Preußen. aus Düsseldorf und Sartorius aus Barmen. pendroph aus Hohenburg.

Hotel de Brandebourg. von Ledebur, Premier Lieutenant im 2ten Garde-Regiment, nebst Gemahlin, aus Spandau. Rittergutsbesitzer Rother, nebst Gemahlin, aus Herrmannsdorf, und Baron von Wülk nitz aus Hoppenrade.

In Privathäusern. Geh. Justizrath und Landrath von Plößtz nebst Gemahlin aus Groß⸗Werkow und Rittergutsbesitzer von Saldern aus Plattenberg, Kronenstr. 44 bei Dierbach. Graf Schwerin, Gutsbesitzer, aus Bohrau, Unter den Linden 75 bei der Gräfin von Schwerin. Masor Bilefeld aus Sorau, Lennéstr. 6 bei Bilefeld.

und Rittergutsbesitzer von

Kaufleute Werner aus Stettin, Fuhrmann Fräulein von Rip

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 21. Dez. Carlo Broschi, oder: Des Teufels Antheil, komische Oper in 3 Abth., nach dem Französischen von Scribe. Musik von Auber.

In Potsdam: Regine, Lustspiel in 5 Abth., von der Verfasse— rin von „Lüge und Wahrheit“. Hierauf: Die Zerstreuten, Posse in 1 Akt, von Kotzebue.

Freitag, 22. Dez.

Im Konzertsaale:

Sonnabend, 23. Dez.

NRönigsstädtisches Theater. ;

Donnerstag, 21. Dez. Gast-Vorstellung des Kinder-Ballets des Herrn Price aus Kopenhagen, in 3 Abtheilungen. Erste Abtheilung snach dem zweiten Akte des ersten Stücks): La Gitana, spanischer Nationaltanz, mit Kastagnetten, ausgeführt von Clara. Zweite Ab- theilung (nach dem ersten Stüch): Sicilianisches Pas de deux, und: Der Leitertanz. Dritte Abtheilung (nach dem zweiten Stück): Ko misches chinesisches Bas de cinq. Dazu: Der Pariser Taugenichts. Lustspiel in 4 Akten, von Dr. C. Töpfer. Hierauf: Der alte Jung- 536 Posse in 2 Aufzügen, von R. Hahn.

Freitag, 22. Dez. Zum erstenmale wiederholt: Eine Reise nach Spanien. Posse in 2 Alten, von B. A. Herrmann. Vorher: Drei

Feen.

Regine. Hierauf: Der Geburtstag.

bierre-le- Rouge. Don Carlos.

n Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober Hosbuchdruckerei.

Beilage

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Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.

Donnerstag den 2Isen Dez.

Ausland.

Deutsche Bundesstaaten

Württemberg. Vom Ober⸗Amt Geißlingen, im Dezember. (S. M.) Auch im Württembergischen sind die Ablösun⸗ gen der Zehnten und anderer sog. Gülten in vollem Gange. Besonders vorangeschritten ist diese Angelegenheit im Ober-Amt Geißlingen, wo der Königl. Ober-Amtmann Schmidlin bald nach seinem Amts⸗ Antritte die erste Veranlassung gab, daß sämmtliche auf eiuer Ge⸗ meinde⸗-Marlung ruhenden Gülten und andere ablösbaren Grund Abgaben durch Vermittlung der Gemeinde⸗Kasse abgelöst worden. Dieser Vorschlag fand zuerst in der Gemeinde Schalkstetten Anklang, wo die Vermögens⸗-Verhältnisse der Gemeinde ein solches Unterneh—⸗ men besonders begünstigen; denn diese Gemeinde hat das Glück, von ihren Revenüen-Ueberschüssen die ganze Staatssteuer und sämmtliche Amts-Corporations-Umlagen in der Art bestreiten zu können, daß sie keinen Kreuzer davon auf ihre Amts Angehörigen umzule⸗ gen braucht. In dieser Gemeinde wurde der Ablösungs⸗Schil⸗ ling von der Gemeinde⸗Kasse als ein zu 4 pCt. verzinsliches Kapital aufgenommen und an die Gefällberechtigten bezahlt, dagegen aber jedem einzelnen Gefällpflichtigen sein Antheil daran wieder auf—⸗ gerechnet und von ihm mit Unterpfändern im einfachen Betrage der Schuld versichert, wobei sich die Gemeinde zur Ersparung von Kosten mit dem Eintrag in das Unterpfandsbuch begnügte, ohne die Aus— fertigung eines Pfandscheins zu fordern. Jeder vorher Gefällpflichtige zahlt von dem für ihn bezahlten Ablösungs- Kapital alljährlich 6 pCt. in so lange als stehende Rente, bis dieses Kapital sammt Zinsen voll ständig getilgt ist. Von dem, was hiernach eingeht, wird zuerst der Zins aus dem für die Gemeinde aufgenommenen Kapital berichtigt, und an diesem selbst werden Abschlags-Zahlungen von je 1000 F. gemacht, welche sich der Gläubiger laut Vertrags gefallen lassen muß. Diesem Beispiele folgte bald die in ihren ökonomischen Verhältnissen ebenfalls sehr gut stehende Gemeinde Türkheim. Auch in der Ge— meinde Aufhausen und Stetten ist die völlige Gült⸗-Ablösung einge leitet und theilweise vollzogen; eben so geschieht dies gegenwärtig in den Gemeinden Reichenbach, Unterböhringen und Stubersheim. In Schalkstetten und Türkheim, wo dieses Verfahren seit mehreren Jahren seine wohlthätigen Folgen äußert, sind die Betheiligten so wohl damit zufrieden, daß sie ihre Gülten nicht wieder annehmen würden, wenn man ihnen auch den doppelten Ablösungs-Schilling ersetzte, und es haben sich die Ortsvorsteher in allen oben genannten Gemeinden mit den betreffenden Gemeinde- Räthen ein schönes und bleibendes Denkmal gestiftet, dessen Werth nach Ablauf der zur völ ligen Abzahlung der Ablösungs-Schillinge nöthigen Zeit erst vollstän⸗

dig wird geschätzt werden.

„Grh. Hessen. Gießen, im Dez. (Gr. H. 3.) Nach dem amtlich aufgestellten Personal⸗Bestande der Großherzogl. hessischen Ludwigs Uni⸗ versität für das Winter-Semester 1813 41 zählte dieselbe 1) in der: evangelisch theologischen Fakultät 4 ordentliche, außerordent lichen Professor, 1 Repetitor, zusammen 6; 2) katholisch⸗theologischen Jalultãt. 3 ordentliche, 2 außerordentliche Professoren, zusammen 5; ) juristischen Fakultät 5 ordentliche Professoren, 2 Privat⸗Dozenten, zusammen 7; 4) medizinischen Fakultät 8 ordentliche, 1 außerordent- lichen Professor, 1 Repetitor, 3 Privat- Dozenten, zusammen 13; 3) philosophischen Fakultät 13 ordentliche, 5 außerordentliche Pro? fesso ren, I Privat-Dozenten, zusammen 23; also in sämmtlichen Fa— kultäten 53 Lehrer, dazu 4 Lehrer der freien Künste, in Allem 57 Lehrer. Studirende waren im Sommer⸗-Semester 1843 anwesend: 9. Hiervon sind abgegangen 117, bleiben 353. Im Winter Semester 1843 14 sind hinzugekommen 89 Inländer, 36 Auslän⸗ det, zusammen 125. Es sind daher in diesem Semester anwesend: 178. Von diesen widmen sich: der evangelischen Theologie 78, der katholischen Theologie 28, der Rechtswissenschaft 112, der Medizin 55, der Chirurgie 9, der Thierarzneikunde 11, der Kameralwissen schaft 49, der Architektur 13, der Forstwissenschaft 40, der Philo sophie und Philologie 15, der Pharmacie und Chemie 68.“ Im Ganzen 365 Inländer, 113 Auslaͤnder, zusammen 178. ö

.

I eapel, 2. Dez. (A. Z.) Der König reiste vor einigen Ta⸗ gen, in Begleitung des Ministers des Innern, Santangelo, und des Generals Filangieri, nach Brindisi, um die dortigen Hafen. Arbeiten welche rasch vorwärts geschritten sind, in Augenschein zu nehmen. .

Man spricht von einer Revision der Verwaltung sämmtlicher Armen-A nstalten der Stadt und vermuthet allgemein, daß der König selbst sie angeordnet hat. . ;

Der großen Verbesserungen, welche seit mehreren Jahren in den neapolitanischen Gefängnissen und Strafanstalten stattgefunden, ge— schah in deutschen Zeitungen hin und wieder kurze Erwähnung. Die⸗ jenigen, welche sich lebhafter für dies Thema interessiren, werden auf das treffliche Journal aufmerksam gemacht, welches der ausge— zeichnete Rechtsgelehrte P. S. Mancini' hier in Neapel unter dem Titel: „Giornale di Scienze morali legislative ed economiche“ herausgiebt, und welches bereits in Deutschland die Professoren Mit⸗ termaier (der im September dieses Jahres Neapel besuchle und auf das ehrenvollste von sämmtlichen neapolitanischen Rechtsgelehrten empfangen wurde) und Robert Mohl (in Tübingen) zu Mitarbeitern zählt, der angesehenen und kenntnißreichen einheimischen Mitarbelter hier nicht zu gedenken. Ein paar darin enthaltene Aufsätze des Pro— fessors P. S. Mancini: „Ueber Duelle und über die Reformen in den Gefängnissen, besonders in der großen Strafanstalt in Avellino“, haben eine würdige Anerkennung gefunden.

r .

Konstantinopel, 29. Nov. (Wien. 3tg.) Die Pforte hat beschlossen, Kommissäre in mehrere Provinzen der europäischen Türkei abzusenden, um über den Zustand derselben genaue Auskunft zu erhalten und den etwaigen Beschwerden der dortigen christlichen Bevölkerung, abzuhelfen. Ju diesem Ende wurde der Brigade-Ge⸗ neral Ali Riza Pascha nach Salonichi, Monastir, Uskul, Vranja und Leskowacz, der durch mehrere Sendungen, namentlich nach der Herze— gowina und Syrien bekannte Selim Bey, nach Philippopel, Sofia, Nissa, Scharkoi und Widdin, und der Chodschagian Latif Efendi nach Larissa, Trikala und der griechischen Gränze beordert.

Die Pforte hat die Nachricht erhalten, daß die beiden serbischen Primaten Wutsitsch und Petroniewitsch in Sistow, wo sie ihren Wohnsitz aufschlagen wollen, angekommen sind.

dg r gil r en.

Paris, 14. Dez. Das Journal do Comercio von Rio Janeiro hat bekanntlich gänzlich den Abschluß eines Bündnisses zwischen dem Kaiserthum Brasilien und der orientalischen Republik des Uruguay, vermöge welches dieser von dem ersteren Hülfe und

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gestellt. Die heute aus Rio Janeiro eingetroffenen Nachrichten bis 20. Oktober geben hiervon volle Gewißheit und zugleich dle Nachricht daß nun auch der brasilianische Konsul zu, und die brasilianische Flo⸗ tille vor Montevideo die Blokade dieses Hafens durch die Escadre des Admirals Brown anerkannt haben. Man erfährt zugleich wieder einiges Nähere über die damalige Lage Montevideo's. Die dortigen Blätter sprechen davon, daß es dem General Fructuoso Rivera gelungen sei, eine Abtheilung von 800 Mann von Oribe's Corps abzuschneiden. Aber die Belagerungs- Armee dieses Letzteren stand noch immer Angesichts der Stadt. General Medina war mit 1000 Mann gegen Colonia aufgebrochen. Die dem britischen Minister zu Buenos-Ayres von Lord Aberdeen zugekom— menen Instructionen bezüglich der Anerkennung der Blokade von Montevideo hatten in der orientalischen Republik natürlich eben so viel Sensation als Aufregung veranlaßt, um so mehr, als man auch vernahm, daß Brasilien dem Beispiele Englands gefolgt sei. Unter diesen Umständen muß die belagerte Stadt sehr in die Enge getrie⸗ ben werden, wenn es Rivera nicht durch eine entschlossene Bewe gung gegen die Belagerer gelingt, sie auf der Landseite zu entsetzen. In der That soll Rivera, unter dessen Truppen ein trefflicher Geist herrschen soll, die Absicht dazu haben.

Hamburgische Zustände, vorzüglich mit Bezug auf die neuliche Versammlung des Senats und der Bürgerschaft.

D Hamburg, im Dez. Die Versammlung des Senats und der Bürgerschaft vom 28. November hat einen erfreulichen Beweis gegenseitiger vertrauensvoller Annäherung dieser beiden Körperschaften gegeben, so daß man sich der Hoffnung hingeben kann, es werde die Mißstimmung, welche seit einiger Zeit sich kundzuthun angefangen hatte, allmälig wieder verschwinden. Es wird das um so leichter geschehen können, als es in der That sich zeigt, daß diese Mißstimmung mehr durch das aus der guten alten Zeit noch beibehaltene Geheimuißvolle in den Regierungs- und Verwaltungs⸗Maßregeln hervorgerufen war, als daß die beschlossenen Maßregeln selbst das Licht zu scheuen son—= derlich Ursache gehabt hätten. Die Verhandlungen betrafen außer einigen minder wichtigen Angelegenheiten vornehmlich drei Gegenstände von durchgreifendem und allgemeinem Interesse, nämlich: 1) ÜUmgestal⸗ tung des Strafverfahrens und Vorbereitung eines Strafgesetzbuches; 2) die Finanzlage der Stadt hinsichtlich der Einnahme und Ausgabe der Jahre 1841, 1842 und 1843; und 3) einen Bericht der Rath— und Bürger-Deputation über mehrere mit dem Wiederaufbau des im vorigen Jahre niedergebrannten Stadttheiles in Verbindung stehende Werke.

Was den ersten Punkt betrifft, so hat der Senat seine desfallsigen Vorschläge in versammelter Bürgerschaft noch nicht entwickelt, sondern nur beantragt, daß Letztere eine Deputation aus ihrer Mitte ernennen, die aus drei Rechtsgelehrten und fünf anderen Bürgern bestehen soll, um mit einer Deputation des Senates zur Berathung über die be— treffenden Entwürfe zusammenzutreten. Wir können also auch jetzt über die neuen Vorschläge eben so wenig etwas sagen, als es ange— messen finden, über den bisherigen Zustand des Kriminal-Verfäh rens in Hamburg uns auszulassen, wodurch wir ohnehin oft nur ein ungläubiges Kopfschütteln beim Leser hervorrufen dürften. So viel ist ersichtlich und mit Dank anerkannt worden, daß der Senat sich der bisher theils von ihm als solchem, theils von seiner als Obergericht fungirenden Section auch in erster Instanz geübten Kriminal— Jurisdiction entschlagen will, so daß das Niedergericht die ordentliche erste Instanz für alle die Kompetenz des Polizeiherrn übersteigenden eigentlichen Kriminalsachen werden soll. Von zweifelhafterem Werthe scheint die Gabe eines dritten Polizeiherrn zu sein, welche, laut Antrages, der Senat aus seiner Mitte zu bringen gedenkt. Bisher hatten wir, wenn auch dem Staats⸗-Kalender zufolge zwei, doch fak⸗ tisch nur einen; denn der sogenannte zweite fungirte nur im Falle der Abwesenheit oder Verhinderung des ersten Polizeiherrn. Jetzt sollen, wenn wir die Anträge richtig gedeutet haben, nicht nur diese Beide in permanenter Thätigkeit sein, die eigentlichen Polizei⸗Geschäfte unter einander theilend, sondern der dritte soll die Instruction der Kriminalsachen beaufsichtigen. Allerdings war bei der bestehenden Einrichtung der fungirende Polizeiherr mit einer bei Weitem zu großen Masse von Geschäften überladen; aber von diesen konnten viele so leicht abgetrennt werden, und andere, wie namentlich die ihm zustehende, wenn auch nur in gewissem Grade geübte Beauf⸗ sichtigung der Kriminal-Untersuchungen, hätten ihm, jeder gesunden Theorie nach, so wenig jemals aufgebürdet werden sollen, daß man hier auf nichts weniger gefaßt war, als auf das Auskunftsmittel, den gerügten Uebelstanden durch eine Vermehrung der Zahl der Po— lizeiherren zu begegnen. Vielmehr hatte man gehofft, der Senat werde, wie bei der Straf⸗Gerichtsbarkeit, so bei dem Untersuchungs— Verfahren alles Handelns in erster Instanz sich begeben. Man ist hier also sehr begierig, das Nähere dieser Entwürfe und ihrer Moti virung kennen zu lernen, und noch mehr gespannt auf das Resultat der Verhandlungen mit der Deputation der Bürgerschaft, deren sofort

Unterstützung gegen die Argentiner geleistet werden würde, in Abrebe

erwählte Mitglieder sich zum Theil schon für ein streng geregeltes Anklageverfahren, mit Staats⸗Anwaltschaft, Oeffentlichkeit und Münd— lichkeit, in einer vor etwa sechs Monaten erschienenen Druchschrift, ausgesprochen haben.

5 II. Die lüiebersicht der Resultate der Finanzjahre 1841 und 1842 ergiebt zuvörderst für das Jahr 1811, daß die Einnahme selbst die sehr, bedeutende von 1819 noch um 126,000 Mk. Cour. überstieg indem sie auf 5, 245,000 Mk. Cour. sich belief (gegen 5,119,009 des

menhängende, sehr nützliche Institut der Arbeits⸗Anstalt einen jähr⸗ lichen Mehraufwand nothwendig machte, genöthigt war, von jenem Grundsatze wieder abzugehen. Von den erwähnten 76, 000 Mf. fallen übrigens 20,9000 Mk. dem vorangegangenen Jahre zur Last. ö 97 folgenden Jahre 1342 hatte begreiflich die Katastrophe vom 3 8. Mai alle Voranschläge zu nichte gemacht; da jedoch, zur ö. , n. Schadens an Grundeigenthum, eine besondere Anleihe Ee, n. 8 . sich das übrige Budget unabhängig davon über . ber e , e Nl. Cour. ist. gewiß ,, me, . zu nennen, indem sie nur um 0006 Mk. in Folge der . J . 5 n,, See 2 en e fiüff̃ , ,. a , ,. dem Brande, hinzugekomme⸗ Der Minder Ertrag i ö . 6st . 33 , . Gn, a, , anschlagten. Einnahme beläuft sich auf 2. a, n gie ,. die Hälfte in der Grundsteuer, ten Grundstücken sich findet; 21 e ,,. . m , Staatsvermögen (Micthe ö. , . die Einnghmen aus dem k 4 . ö. die Stempel Abgabe, 28,000 , , ö 2 me des Zolles von 27,909 Mk. J, , k als, bei der nach dem hätte einbringen müssen 3. ung, 8. eigentlich e Nl. mehr ante, en ring üissen . Die Ausgabe erreichte eine Höhe von 5, 837, 000 Mk. Cour., wovon jedoch (a. 20,000 Mk. den bei und 6. ler e, gemachten ußerordentlichen Verwendungen zur Last fallen, so daß die ordentliche Ausgabe um ca. 100,000 Mk. hinter der von 1811 zurückbleibt. Auch wird der Ausfall von ca 50 (Q 00MM Mk. theils durch den für jetzt nur verschobenen— 8 ll ee eh weer, n, n, gehe.

Mit . gedeckt, daß der Senat nur darauf angetragen hat, die Kämmerei-⸗Verordneten zu ermächtigen daß sie, vorkommenden Falles, zur Bestreitung vorübergehender Be⸗ dürfnisse, 260,000 Mk. Beo. auf ein Jahr aufnehmen.

Für das Jahr 1813 ist die Einnahme auf 4,9068, 000 Mk. Cour,

bie Ausgabe auf 5, 58, C0 Mk. veranschlagt, abgesehen von den Zinsen der Feuer⸗Kassen⸗Staats⸗-Anleihe, welche ihre abgesonderte Verwaltung und Deckungsmittel hat. Der Militair-Etat beläuft sich auf Höh, 900 Mk. Cour., wovon 12,000 Mk. der Zusammenziehung des 19. Armee-Corps bei Lüneburg zur Last fallen. In dieser Be—⸗ ziehung sagt der Senat: „Gewiß, daß diese Ausgabe bedeutend, und gewiß wäre eine, auch von der Revisions⸗-Kommission angeregte Ver⸗ minderung derselben doppelt wünschenswerth, weshalb EE. Rath diesen Wunsch auch dem Militair-Departement zur weiteren Er— wägung übergeben und dringend empfohlen hat. Aber so wie Ham— burg stets die zur Erkämpfung und Erhaltung der Selbstständigkeit Deutschlands erforderlichen Opfer mit ehrenvoller Bereitwilligkeit und Kraftanstrengung gebracht hat, so wird es auch in diesem Falle durch gleiche Ausdauer sich bethätigen, und dem Vaterlande beweisen wol⸗ len, daß auch Unfälle von seltener Größe es niemals in der strengen und vollständigsten Erfüllung aller seiner Pflichten wankend zu machen im Stande sind.“ Eine freiwillige Schmälerung der Einnahme für 1843 um ca. 160,000 Mk. Cour. liegt in dem Erlaß einer im Jahre 1841 bewilligten Einkommens- und Vermögens-Steuer, durch welche eine theilweise Herabsetzung der Accise damals ausgeglichen werden sollte. Zu einem gewissen Betrage soll der muthmaßliche Ausfall theils durch eine Erhöhung der Accise auf Austern, Kälber ꝛ0., theils durch Wiederaufhebung des größten Theiles derjenigen Befreiungen dom Eingangs -Zoll ausgeglichen werden, welche im Jahre 1839 in Folge des preußischen Traktats eingeführt waren zumal die des⸗ fallsige Gegenleistung der Ermäßigung des Zolles auf Wein, Reis und Zucker schon vor 2 Jahren aufgehört hat.

Die mittelst der erwähnten Anleihe zu ersetzenden Schäden an Grundeigenthum betragen zusammen 37,898, 00 Mk. Cour. Bei der im Allgemeinen jetzt beendigten Expropriation sind 723 Grundstücke von den Schätzungsgerichten beurtheilt und der verbrenn⸗ liche Werth nach Abzug von 10 pCt. **) zu 13,150,000 Mk. Bco., der unverbrennliche im Ganzen zu 9,415,000 Mk. Beo. taxirt wor⸗ den, so daß der letztere durchschnittlich 13,900 Mk. Beco. bei jedem einzelnen Grundstücke beträgt. Wieder verkauft waren bis zum 1. Oktober d. J. 268 Plätze zu einem Preise von 3,770, 000 Mk. Bco. außer der Grundmiethe was mithin im Durchschnitt etwas mehr als 14,000 Mk. Bco. für den einzelnen Platz ergiebt; doch sollen nur circa 620 Plätze vom Staate wieder verkauft, die übrigen zur Erwei⸗ terung der verschiedenen neuen Anlagen verwendet werden.“

III. Unter den öffentlichen Bauten zeichnen sich besonders aus: a) die der Brücken, Schleusen und Mühlen an der Alster, und hb) die der Siele oder unterirdischen Abzugs-Kanäle; erstere werden zu einem Kostenbelaufe von circa 650,000 Mk. Cour.; letztere von 800,000 Mk. Beo. (für die Brandstätte) veranschlagt. Es hat dieses letzter⸗ wähnte Unternehmen, welches nach dem Plane des englischen Inge⸗ nieurs Lindley ausgeführt wird, hier zu einer sehr lebhaften Polemik Anlaß gegeben, indem einestheils die technische Ausführbarkeit und Erreichung des vorgesetzten Zweckes in der angegebenen Art, anderen⸗ theils die Kompetenz der Rath und Bürger- Deputation zu dessen Annahme und Ausführung, ohne ausdrückliche Genehmigung eines speziellen Kosten⸗Anschlages von Seiten der Bürgerschaft, bestritten worden ist. Der Plan geht im Wesentlichen dahin, ein zusammen⸗ hängendes System großer und kleiner unterirdischer Abzugs⸗Kanäle (die größten circa 6 Fuß im Durchmesser) in der Richtung von der Alster nach der Elbe zu leiten, wobei, unter den vorliegenden Höhen⸗ Verhältnissen und Entfernungen, ein Fall von circa 1: 3009 eintreten würde. Den ihm aus der Theorie vorgehaltenen Einwendungen gegenüber beruft Lindley sich vornehmlich auf die Erfahrung, die ihm

vorangegangenen). Die Ausgabe hatte diese Summe noch weit überschritten, denn, sie war auf 5,193,000 Mk. Tour. angewachsen gegen 5,226,000 im Jahre 1840; indessen rührte das vornehmlich daher, daß man den ordentlichen Etat der Schifffahrts- und Hafen= Deputation mit sehr großen außerordentlichen Ausgaben belastet hatte, indem unter Anderem für eine ausgedehnte Baggerung in der Elbe 20,000 Mf. für eine Verbesserung des Fahrwassers der Norder-Elbe 108,009 Mk., und für eine Erweiterung des Oberhafens 25,000 Mk. verwendet worden waren. Andere Mehrausgaben treffen vorzüglich den ¶Militair⸗ Etat um 24900, oder einschließlich der Pensionen von 1314 15 um 32,000 Mk., und die Armen⸗Anstalt um 76, 0090 Mk. Mit letzterer Summe hat es noch eine besondere Bewandniß. Ur⸗ sprünglich sollte nämlich die Armen«-Anstalt ihre Bedürfnisse durch milde Beiträge bestreiten. Nach der französischen Occupation war das aber unmöglich geworden, und die große Zahl seitdem entstan⸗ dener milder Stiftungen, die fast ausschließlich auf freiwillige Beitrage angewiesen sind, hat wesentlich dazu beigetragen, eine Wiederherstellung des früheren Verhältnisses zu verhindern. Die Staatskasse mußte also aushelfen, und da nun die freiwilligen Geber, in Erwartung sol⸗ cher Aushülfe, sich von dieser Anstalt immer mehr zurückzogen, so hatte man den Staatszuschuß für eine Reihe von Jahren, auf 3, 09 Cour. beschränkt. Indessen war daraus ein so starker Verbrauch der Kapitalien der Armen Anstalt entstanden, daß man, wenn man ihre

Zwecke nicht leiden lassen wollte, und da auch das mit ihr zusam⸗

in der That sehr zur Seite zu stehen scheint, und die Rath⸗ und Bürger-Deputation stützt sich auf die am 1. September v. J. von der Bürgerschaft ausgesprochene Genehmigung, daß ein So st em gon Sielen in der, Brandstätte durchgeführt werde, ohne daß diese Genehmigung ausdrücklich an eine amals nur 6biter erwähnte Summe gebunden worden sei, auf welche unser Stadt⸗Ingenieur die muthmaßlichen Kosten der Anlagen wie gewöhnlich irrig ver⸗ anschlagt hatte. Es ist auch gewiß, daß die Kosten der sonst verein— zelt anzulegenden Siele nach bisheriger Art kaum viel geringer sein würden, als die jenes Systems, ohne daß man den größten der dadurch bezweckten Vortheile, die Trockenlegung der anliegenden Grund⸗ stücke, erreichte; und den Mehr- Aufwand konnte man um so eher wagen, als im glücklichen Falle die Vortheile unberechenbar und auf die ganze Stadt auszudehnen, im unglücklichen aber die Siele doch wieder zu vereinzeln sein würden, wogegen aus den ursprünglich ver⸗

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; ) Der Waaren-Zoll, früher 7 2 Courant von Banco, oder P, war auf 26 Banco erhöhl worden. 1 Pf. Tour. T2 Sgr.; 1 Mf. Beo. 15 Sy. 27 Mk. Cour. 2 Mk. Beo.

Nach 8. 12 des Expropriations- Gesetzes vom 1. September 1842 soll in Fällen gänzlicher Erpropriation, und wenn das Grundstücck in der Feuerkasse versichert ist, der auf dieses Grundstück fallende Beitrag zur Brand- n , n. ae e, und mit 10 pCt. kapitalisirt werden, während nicht erpropriirte Grundstücke jährlich beisteuern müssen.