1844 / 13 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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D ,

ö ober Eroberungs⸗Plä⸗ waltunge- und auch wohl mit Vergrößerungs ; ; 2m , 6. se. Dagegen soll Ibrahim Pascha hinwelken . n Handelsstande bringen die hun⸗

Viele unruhe unter dem hiesige eschen einzelne

i kommenen Fabein hervor, bis zu we 3 . in den Inselgewassern durch Uebertreibung erhoben

worden sind. Ganz zu sänbern vermag man diese Gewässer übrigens

is. si icht im Interesse ĩ Raubgesindel, wenn man nicht im Ir ne, genre ü, . en ruin ter leichter Dampfschiffe aus⸗

ne Anzahl eigens 2 . k * deu jgab⸗ darin bestehe, unablässig auf die Pira— ten Jagd zu machen.

X Athen, 21. Dez. Die wenigsten Griechen haben einen klaren Begriff, was eigentlich eine Constitution bedeutet, und glauben

es sei tin Üüniversalmittel für alle Leute und für alle Uebel. Es ist doch komisch, zu sehen, wie man die National-Versammlung mit „lone überschüttet. So z. B. wurde vor wenigen Tagen eine , , der Kreditoren und Actionairs der von Capodistrias auf Aegina begründeten National⸗Bank eingereicht, worin sie Bezahlung ihrer Schuͤldforderungen verlangten. Das war aber nichts gegen die Anmaßung der Nauplioten, welche forderten, daß die National Ver⸗ sammlung ihre Privat- Schulden bezahlen solle, erklärten sich aber bereit, den Betrag in National- Ländereien anzunehmen; Selbst die griechische Geistlichkeit steht den Laien, nicht nach Athen wimmelt von Despoten, Archimandriten, Diakonen, Aebten von Klö⸗ stern und unzähligen Mönchen aus allen Provinzen, so daß man aus diefen geistlichen Herren ein vollständiges Bataillon bilden könnte. Sie haben Alle ihr Anliegen an die National⸗Ver⸗ sammlung, und ihre Forderungen sind so übertrieben, daß es an das Lächerliche gränzt. Fürs Erste wollen sie nicht allein von dem Dop- pel· Zehnten, welcher auf allen Klostergütern haftet, sondern von allen Zehnten überhaupt befreit sein, so daß sie eine privilegirte Klasse ßilden, und die Lasten der Staats ⸗Revenüen ausschließlich auf die Laien fallen lassen wollen. Zweitens verlangen sie die Wiedereinsetzung ber aufgehobenen Klöster, und die Zurückgabe der durch diese Maß⸗ regel von der Regierung zur Verbreitung des öffentlichen Unterrichts verwalteten Klostergüter. In ihrem religiösen Eifer fordern sie noch, daß der Theseus- Tempel in Athen, welcher früher eine griechische, dem heiligen Georg gewidmete Kirche war und jetzt als National⸗ Museum für die zahlreichen hier gefundenen Bildsãäulen, Basreliefs, In⸗ schriften, Vasen und andere Antiquitäten dient, dem Ritus der vrientalischen Kirche wiedergegeben werden soll. Die Kommission der National-Versammlung zur Untersuchung der Bittschriften hat indeß ihre Eingaben ad acta gelegt. e ;

Sest dem 20sten d., am Tage, wo die Antwort auf die Thron⸗ Rede mit einem Amendement des Herrn Axelos mit großer Stim⸗ menmehrheit angenommen ward, sind keine Sitzungen der National⸗ Versammlung gehalten worden, um der Haupt⸗Kommission Zeit zu lassen, ihre wichtigen Aufgaben zu lösen, Die Depesche von Lord Aberdeen an Sir Edmund Hons hat die Frage einer ersten erblichen Kammer in Anregung gebracht, man glaubt aber allgemein, daß hier nicht wohl an eine solche gedacht werden könne. Erstens, weil eine solche Maßregel bei den Betheiligten entweder unabhängige sinanzielle Ver⸗ bältnisst, oder in Ermangelung dieser, einen angemessenen Gehalt aus der Staatskasse voraussetzt, und in Griechenland eine hinreichende Anzahl begüterter und zugleich tüchtiger Männer nicht zu finden ist, so wie einen Gehalt mit der Senatoren-Würde zu verbinden, die gegen= wärtige Lage der griechischen Finanzen nicht zuläßt; zweitens, weil ein erblicher Senat der Anfang zu einer privilegirten Kasse sein würde, die später in eine Paire übergehen könnte, und nichts ist mehr gegen den National-Sinn der Griechen, als eine Aristokratie; und drittens könnte es nicht fehlen, daß nach einigen Jahren eine große Anzahl der Senatoren, als junge Männer ohne Erfahrung und Verdienst (die Söhne der zuerst ernannten Senatoren) Sitz und Stimme im Senat haben würden, was auch dem griechischen Sinne ganz entgegen wäre, da man gewohnt ist, unter Senatoren nur Männer von reifem Alter und Erfahrung zu denken, die im Staatsdienst einen ge⸗ wissen Rang bekleidet haben, oder dem Vaterlande nützlich gewesen sind, wie die Mitglieder des bisherigen Staats -Raths. Die erbliche Senatoren-Würde ist, also aus diesen Gründen in Griechenland nicht wohl anwendbar. Es handelt sich daher um die Fragen: ) soll sie lebenslänglich oder nur auf eine bestimmte . sein? und 2) wer soll sie ernennen, der König oder das

olk? Um die erste Frage zu lösen, sind verschiedene Vorschläge 6 worden:; Einige wollen sie auf zeitlebens ernannt sehen,

ndere auf 10 12 Jahre; allein da fast Alle darüber einig sind, daß man nur Leute dazu nehmen kaun, die einen hohen Rang ha⸗ ben und folglich viele Jahre im Staatsdienste waren, so kommt dieses ungefähr auf eins heraus, da man im Durchschnitt gewiß 60 Jahreé alt sein müßte, und nach der Dauer des Menschenlebens im Allgemeinen eine Periode von 10 - 12 Jahren, der Lebensläng— lichkeit in den meisten Fällen gleichlommen würde. . J

Was die zweite Frage Vbetrifft, so ist es außer Zweifel, daß die bestgesinnten Deputirten und überhaupt die Mehrzahl der Natio⸗ nal-⸗Versammlung gesonnen sind, die Wahl der Senatoren dem König ganz und gar zu überlassen, ohne ihn, wie man zuerst wollte, an eine don dem Volke vorgeschlagene dreifache Liste zu binden, theils aus Rücksichten für die Wünsche Englands und Frankreichs, theils aber aus eigenem Interesse oder Eitelkeit, da ein Jeder sich dann mit der Hoffnung schmeicheln könnte, einst durch Talente oder

Verdienst die Senatoren Würde zu erlangen, die bei Pro⸗ vinzial⸗Wahlen nur das Resultat, von kleinlichen Intriguen und Bestechung immer sein und bleiben werden. Weder die

Senatoren noch die Deputirten werden in der Folge salarirt, aber wahrscheinlich werden diejenigen, welche in den Provinzen ansässig sind, eine Entschädigung für Reifekosten und Aufenthalt in der Haupt— stadt während der Dauer der Session erhalten.

Man beabsichtigt, mit der Constitution zugleich ein neues Wahl⸗ gesetz zu machen, weiches höchst nothwendig ist, um den Mängeln des gegenwärtigen abzuhelfen, wodurch so viele bestrittene Wah⸗ len bei der jetzigen National-Versammlung und auch bei allen früheren veranlaßt wurden. In diesem neuen Wahlgesetz wer— den wahrscheinlich die Wahl- Kollegien, dieses bestechliche Mittel⸗

in Thätigkeit, ohne daß bis jetzt der geringste Unfall Statt gefunden

c indem die Verhandlungen zwischen der Gesellschaft und den Lords des

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Volk macht Mir große Freude. Durch diese ue , wird die große Aufgabe der Abfassung der griechischen Staats Ver assung lücklich gelösek werden. Auf diese Welse, iwie Ich nicht zweifle, ver⸗ ehen Wir Beide den 3. September.“ ;

Nachschrift: Große Sensation und beunruhigende Bewegung der Gemüther verursachte die gestern bekannt gemachte Ernennung von sieben neuen Mitgliedenn des Staats- Raths, lauter Ultra⸗ Rappisten (karunter die Herren Glarakis, Rhodius, Konstantin Me⸗ taxas, ein Vetter des Minister⸗Präsidenten) Perucca und Spiliader (die beiden Letzteren Minister der Finanzen und des Innern unter Capodistrias). Was das Ministerium des 3. September bewegen fonnte, zu einer Zeit, wo der Staats Rath seiner Auflö⸗ sung von selbst entgegengeht, so viele neue Mitglieder zu ernennen, ist nicht ganz klar, doch schließt man daraus, der Zweck war, diesen Parteigängern einen Sitz in dem neuen Senat zu verschaffen, da höchst wahrscheinlich die Staatsräthe in Masse den Kern des Se⸗ nats bilden werden. Ueber 89 Deputirte haben dagegen förmlich pro⸗ kestirt, und waren so entrüstet, daß sie sich vereinigen wollen, um den König zu bitten, den Staats-Rath sogleich aufzulbsen. Auf die Vor⸗ stellung des Herrn Maurokordatos indeß, der ihnen bedeutete, daß diese politische Körperschaft noch nothwendig wäre, um wie bisher dem König bei Erlassung von Dekreten ü. s. w. zur Seite zu stehen, ist man davon abgestanden.

Sisenbahnen. London, 6. Jan. Die atmosphärische Eisenbahn bei Dublin ist seit vierzehn Tagen täglich von 11 Uhr Morgens bis Uhr Abends

hätte. Die Bahn ist jedoch bis jetzt noch nicht eigentlich eröffnet, Schatzes noch nicht beendet sind. kkerlin-Frankfurter Eisenbahn. Im Monat Dezember 1813 betrug die Frequenz:

1) 15,165 Personen und 33 Equipagen, .

wofür eingenommen . 11,948 Rihlr. .. Pf. 2) Ppassasiergepãck - Ueberfracht k J, . 3) 169 Ctr. 17 Pfd. Eilfracht.......... , 7 ⸗,

4) 15,323 Cir. 78 Pfd. Güterfracht ... 3 ,, 13 5) Vieh- Transport.... ..... . . w 15,702 Rihlr. 10 Sgr. 1 Ef.

8

Die Einnahme betrug von der Eröffnung

der Balin am 23. Oktoher 1842 bis

.

30. November 1843. ..... ..... 326,741 3 J Summa der Einnahme excl. der von dem Königl. General- Post- Amte zu lei- tenden Vergütigung und sämmtlicher

Nebeneinnalimen bis 31. Dea. 1843 342, 143 Rthlr. 15 Sgr. Ef.

1Im Monat Dezember 1842 wurden ein-

3 Sgr. 3 Pf.

genommen , * . Im Monat Dezember 1843 dagegen 165 0 I Mehreinnahme im Dezember 1843 ..... 1,129 Rrhlr. 6 Sgr. 10 Pf.

Mehreinnahme vom 23. Oktober bis 31. Dezember 1843 als in demselben . Teitraume 1842 ..... J 15,109 26

gandels- und Börsen Nachrichten.

Berlin, 12. Jan. Die Umsätze an unserer FJonds⸗Börse waren heute

beträchtlich und alle Eisenbahn-Actien ohne Ausnahme sind neuerdings ge⸗

stiegen. Ganz besonders waren Stettiner, Köln-Mindener und Dester⸗ reichische Effelten beliebt; man wollte wissen, daß von Wien wieder höhere

Course eingetroffen sind.

Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 11. Januar 1844. . Zu Lande: Weizen (weißer) 2 Rthlr. 8 Sgr. 5 Pf⸗ auch 2 Rthlr. 7 Sgr. 2 Pf. und 2 Rthlr.; Roggen 1 Rihlr. 14 Sgr. 5 Pf. auch 1 Rthlr. 9 Sgr. 7 Pf.; große Gerste 1 Rihlr. 14 Sg, Pf.; auch 26 Sgr. 2 Pf.; kleine Gerste J Rthlr. 1 Sgr. 2 Pf, auch 27 Sgr. Pf.; Hafer 22 Sgr. 10 Pf., auch 20 ö Pf.; Erbsen 1 Rihlr. 10 Sgr. 10 Pf. Einge⸗ zen sind 122 Wispel. . j Wasser: Weizen (weißer) 2 Rihlr. 8 Sgr. 5 Pf., auch 2 Rthlr. Sgr. 10 Pf. und 2 Rihlr.; Roggen 1 Rihlr. 12 Sgr. auch 1 Rthlr. 10 Sgr. 10 Pf. Eingegangen sind 1247 Wispel 9 Scheffel. ; Mittwoch, den 10. Januar 1844. Das Schock Stroh 7 Rthlr. 12 Sgt; 6 Pf., auch 6 Rthlr. 5 Sgr. Der Teniner Heu 1 Rihlr. 5 Sgt., auch 22 Sgr. 6 Pf. J Der Scheffel 17 Sgr. 6 Pf, auch 12 Sgr. 6 Pf. Branntwein ⸗⸗Preise. Die Preise von Kartoffel⸗Spiritus waren am 6. Januar 145 15 Rthlr., am 9. Jaͤnuar 15 Rihlr. und am 11. Januar d. J. 144 15 Rihlr, (frei ins Haus geliefert) pro 299 Quart 54 pet. oder 10, 800 pCt. nach Trallcés. Korn-Spiritus: ohne Geschäft. Berlin, den 11. Januar 1844. Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.

Königsberg, 8. Jan. (K. 3.) In Memel ind im vorigen Jahre 733 Schiffe mit 87156 Last eingekommen und 736 Schiffe mit Ss, 066 Last ausgegangen, 05 Schiffe verblieben am Schlusse des Jahres im Hafen. Von deneingekommenen Schiffen waren At preußische, 74 holländische, 70 englische, 59 dänische, 44 hannoversche, 99 norwegische, 22 oldenbur⸗ gische, 12 mecklenburgische, 7 schwedische, 6 hamburgische und 2 russische. Von den ausgegangenen Schiffen waren 428 mit Holzwaaren, als: Balken, Planken, Stäben, Spieren 2c. beladen, 181 mit Getraide, 65 mit Saat, I5 mit Flachs, Hanf, Heede, Fellen, Borsten, Federn ꝛc., mit diversen Gütern, 2 mit Selkuchen, 4 mit Knochen und 4 mit Glasscherben; 20 ver= segelten mit Ballast. Hiervon gingen 257 Schiffe nach Großbritanien, 90 nach Belgien, 69 nach Frankreich, 75 nach Holland, 70 nach preußischen Häfen, 37 nach Dänemark, 38 nach Norwegen, 25 nach Bremen, 17 nach Hamburg, 10 nach Süd Amerika,? nach Oldenburg, 8 nach Portugal, 5 nach Hannover, 3 nach Mecklenburg, 2 nach Schweden und 1 nach Afrika. 14 Schiffe halten in Memel Winterlager; 4 Schiffe waren am 31. Dezem⸗ ber v. J. im Laden begriffen; 16 Schiffe waren segelfertig und 1 war unter Havarie. 1 Schiff ist im Numpfe fertig und 4 sind im Bau. Der Bestend der Rhederei beträgt 76 Schiffe mit 145773 Last.

Danzig, 8. Jan. (D. 3) In keinem Jahre des laufenden Jahr— hunderts . mit Ausnahme der Jahre 1802 und 1803) ist Danzigs Stromzufuhr so bedeutend gewesen, als in dem gegenwärtigen, wobei haupt⸗

Organ zwischen dem Volk und seinen Deputirten, ganz weg— fallen, so daß jeder Stimmfähige seine Stimme für einen be⸗ stimmten Kandidaten direft und nach eigener Eingebung wird ab⸗ eben können. In demselben wird ferner die geographische Reprä— entation festgesetzt, und dabei als Basis angenominen, daß nur, die J, , Inseln und Städte, welche zu dem konstituirten jetzigen oder künf tigen Königreich Griechenland gehören, Deputirte haben dürfen, mit der alleinigen Ausnahme der Insel Psara (oder Npsarc). Pie ede rn n gz . u. s. w. müssen sich also in eine einde einschreiben, um i imm⸗ kee e, . . in derselben das Stimm- und ls ie eputation der National⸗Versamml 2 M. dem König die r we, , Adresse . . 3 Majestät in a en Worten aus: ( „Ich empfange mit Vergnü en die Antwort der National-Ver⸗ sammlung auf Meine Rede bei Eröffnung derselben; die darin aus-

achlich ber Umstand, daß ein großer Theil polnischer Güter, der in den k . . Mangel an hinreichendem Wasser in den polnischen Flüssen zurückbleiben mußte, jetzt ablam, nächstdem die lange Dauer unserer Stromfahrt beigetragen haben. Mit einer geringen Unter⸗ brechung ist bis zum Schluß des Jahres die Weichsel schiffbar geblieben, und' alle Leute koͤnnen es nicht denken, daß, was jetzt der Fall ist, um Neujahr auf unserer Scherapke Getraide ausgeladen und bearbeitet worden. Der umfang der vorsährigen Abkunft wird sich aus folgenden authentischen Angaben herausstellen: Es sind nämlich im Jahre 183 stromwärts an- gekommen: 2256 Oderkähne, 495 Jadwiegen, 57 Jachten. 157 Dubasse, 1350 Galler, 1o39 Holztraften, welche bemannt waren laut Pässe mit 3535 Schiffer und 21,338 Leute. ; . ;

Diese Fahrzeuge waren beladen mit 63,96 Last Weizen (vom Aus- lande 45,876 Last), 20,1853 Last Roggen (vom Auslande 14,678 Last), 1008 Last Gerste, 619 Last Hafer, 558 Last Erbsen (vom Auslande 257 Last), 1363 Last Leinsaat (vom Auslande 1917 Last), 4425 Last Rübsaat (vom Auslande Last), 2 Last Hanfsaat, 67 Last Roggenmehl. Gusam- men 87, 307 Last Getraide und Saat.) 290 625 Ctr. diverse Stückgüter,

2939 Ctr. Del, 200 Ctr. Knochenschwärze, 383 Ctr, trockene Pflaumen, 100 Cn. Kartoffelmehl, 1268 Ctr. Leinkuchen, 374 Cn. Lumpen, 8135 Ctr. Thierknochen, 1340 Etr. Fenchel, 306 Ctr. Mohn, 10 Etr. KAleesaat, 60 Ctr. Talg, 26 Ctr. Seife, 50 Ctr. Farbe, 26 Ctr. Hansgarn, 25 Ctr. Wolle, 42 Ei. Roßhaare, 16 Ctr. Seiler-Arbeit, 4 En. Dꝛillich, 307 Etr. Wallnüsse, 415 Ctr. Kobalt⸗Erz, 12 Ctr. Kupfer, 12 Et. Messing, 10 Cr. destillirte Branntweine, 183 Ctr. Fischerborke, 156 458 Stüch Balken und Mauerlatten, 57,759 Stück Rundholz, 3617 Stück eichene Balken, 2076 Stück eichene Bohlen, 131 Stück eichen Schiffsbauholz. 16,796 Stück eichene Planken 72, 100 Stück Mauersteine, 134,410 Stück Dachsteine, S8, 786 Stück Zinkplatten und 19,0657 Ctr. Zink, 14,769 Stück Zinkbleche, 1510 Siück Käse, 770 Stück Kanonenkugeln, 1794 Stück rohe Leder, 26,944 Schock eichne Stäbe, 6469 Schock Bandstöcke, 570 Schock sichtene Bretter, 4298 Ohm Spiritus, 161 Ohm Essig, 109 TKisten Glas, 22, 300 Decher Bastmalten, 37 Rollen Leinwand, 3 Rollen Drillich, 2980 Klafter Brennholz, 622 Tonnen Holzkohlen, 7 Tonnen und 22647 Ctr. Pottasche.

Riga, 1. Jan. (B. N. d. O.) Getraide. Nuss. 417 181 Rog-= gen zu 65 SRo. mit 109 Vorschuß angeboten, ohne Käufer zu finden. DOelsamen. Sowohl in russ. und poln. Schlagleinsamen als in Thurm samen ist nichts gethan. Hanfsamen wurde zu 9 BRo. mit ganzem und zu lo? BNo. mit 19 76. Vorschuß genommen, es zeigte sich indessen hierzu nicht fo viel Kauflust, als früher da zu sein schien. Eine Partie zu 107 Ro. mit 50 365 Vorschuß von ersten Verläufern fand keine Nehmer.

Hanföl ohne Handel.

Hanf. Eine kleine Partie polnische Waare wurde zu 80, 75 und 70 BRo. mit 10 95 Vorschuß für Rein-, Ausschuß und Paß geschlossen, wo feiner Hanf zu denselben Preisen, pr. compt, beigegeben worden. Bei größerem Theil Sorten wurde zu 79, 74 und 69 Bo. mit 10 96 gekauft. oln. Rein- allein zu 80 Ro., fein do. zu S6 Ro. mit 1996 gemacht. Schwarzer Paß- mit 58 Ro. mit 10 6 bezahlt. Für gew. Waare schien gegen baar zu 71, 69 und 64 Ro. Rauflust zu sein. Drujaner Rein- ist zu ?263 SRo., Paß zu 23 Ro. und Tors- zu 12 Ro. auf Lieferung pr. April kontrahirt. Flachs hatte ziemlich lebhaften Umsatz. Gemacht wurde wie folgt: weiß marienburger Kron⸗ 32 2 33 SRoör, hell do. 28 2 30 Ro gew. do. 28 2 29 Ro. n. Qual., weiß Hofs-Dreibd. 32 Ro., puik. do. 28 Ro, gew. do. 25 Ro., lifl. do. 26 Ro.; hell Partiegut 28 Ro., gew. do. 277 Ro., engl. Kron- 26 Ro., Badst. gesch. 23 Ro., hell do. 243 Ro., Risten Dreibd. 20 Ro.

Flachsheede holte 13 SRo.

1 .

Den 12. Januar 1844.

J 3 . . , : Fonds. 8. Er. Cour. Actien. 3 Er. Cour Bries. Geld. Brief. Geld. Gem. 2 211 Brl. Pots. Eisenb. 5 1625 1611 ö 35 102. 102 3 1815 . n,, ** 3 1 do. do. Prior. Obl. 4 164 103 ee e, e. ee. 9. 95 Md. Lpæ. Eigenb. 185 we , n, 5 . do. do. Prior. Obl. 4 104 103 ur- u. Neumärk. . . 21 J * . Brel. Anh. Fisenb. 143 , . 9 3 1008 fas. 40. Prior. ob. 4 1045 3 ,, 5 * 15 k Düss. Elb. Eisenb. 5 b 80 anz. do. in Tb. . s , ö 9 . 1 do. do. Prior. Obl. 4 96 * 34 . , . 3 1015 ö Rhein. Eisenb. 5 72 713 w 35 100 1060 do. do. Prior. Obl. 4 97 ö n. . 1. 3 3 10633 Brl. Frankf. Eisb. 5 1413 112 . Etendhr. 35 . 101 do. do. Prior. Obl. 4 1037 , ! 3 1601 obesctles. Eisb. G4 1155 1143 i,. . 233 191 * do. Lt. B. v. eingez. 1105 109 gaehlenuche do. i B. St. B. L. An. M 1235 12273 Gold al marco. Magdeb. - Ialber- ö Friedrichsd' or. 13757 13110 stèdter Eisenb. d 118 11 And. Gsldm. à S Tb. 12 113 16Bresl- Schweidn.- Nisconto. 1 3 4 Freihæ. Risen. 4 . ö Auswärtige Börsen. Amsterdam, S. Jan. Niederl. virkl. Seb. 5 13. hꝰh ao. 9 596 Span. 214. 395 do. 31 . Pass. 55. Ausg. . TZinsl. 6. Preuss. Pr. Sch. —. Pol. . Oesterr. 110. 495 Russ. Ilope 914.

Neue Anl. 203. Bank- Actien 2023. Int. 54 5 .

Zinsl. —.

Antwerpen, 7. Jan. 595 Met. 1125 6.

Frankfurt a. M., 9. Jan. p. ult. 2024. Bayr. Bank- Actien 68. Hope 90. Stiegl. 891. boln. 300 FI. 955 G. do. 500 FI. 963. do. 200 FI. 312 6. HIamb urg, 10. Jan. Bank- Actien 1699 Br. Engl. Russ. 112. Petersburg, 2. Jan. Lond. 3 Met. 37**5. Hamb. 34. Paris 403. poln. 300 Fl. —. do. zoo El. S9. do. 200 FI. 298.

Wien,. 8. Jan. 595 Met. 1102. . 195 101 4. ö. Anl. de 1839 116. 3. Bank Actien 1656. 1658. Nordb. 1283. 3. Glogsn. ,, Mail. 1014. 4. ivorn. 945.

Berichtigung. In Nr. 12 der Allg. Preuß. Ztg. S. 77, Sp. 2, 3. 30 v. o. sist statt: „Wanzleben“ zu lesen: Wolmirstedt.

Meteorologische Beobachtungen.

1844. ͤ Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger

11. Jan. 6 Ubr. 2 Ubr. 10 Uhr. Beobachtung. Luftdruck“. ... 342, si par. 312, 11 Par. 342,96 par. uellwärme 8. R.˖ Luft vw ürme ... . . , R. ö, R. Flusswürme 0, ! KR. Thaupunkt ... 8, 3? . n. . R. Bodenwärme 4,0 R. Dunstsättigung 93 pet. 70 pCt. 92 pCt. Aus ns tuns 0, o11 Rh. Wetter ..... beiter. heiter. heiter. Niedersehlag C. J 0. Wärmeweehsel 2,5 Wolkenzug.. . 0. . 10,1 R.˖

Tagesmittel: 342,53 Par... 5,8 R. . 7,8 R... S5 pot.

Königliche Schauspiele. . Sonnabend, 13. Jan. Don Carlos, Infant von Spanien, Trauer— spiel in 5 Abth., von Schiller. (Herr. Löwe, vom Königl. Hof⸗

Theater zu Stuttgart: Marquis von Posa, als Gastrolle.) U Sonntag, 14. Jan. Carlo Broschi, oder: Des Teufels Antheil.

Im Konzertsaale: Die seltsame Wette. Hierauf: Ich bleibe ledig.

anne; 15. Jan. Zum erstenmale wiederholt Der Steck-

brief, Lustspiel in 3 Abth., von R. Benedix. Hierauf: Humoristi⸗

(Herr Löwe: Brauser, als Gastrolle.)

Königs stãädtisches Theater.

Sonnabend, 13. Jan. Italienische Opern⸗Vorstellung.) Maria, ossia La Figlia del Reggimento. Opera buffa in 2 Atti. Mutien del Maestro Gaetano Donizetti. .

Sonntag, 14. Jan. Gast⸗Vorstellung des Kinder- Ballets des Herrn Price aus Kopenhagen, in 2 Abtheilungen. Dazu: Eine Reise nach Spanien; J ö

Montag, 15. Jan. (Italienische Opern-Vorstellung) Lucia di

Lammermoor.

sche Studien.

Verantwortlicher Redackenr p.. J. W. Zin keisen.

Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei.

gesprochene Harmonie der Gesinnungen zwischen Mir und Meinem

2192 Cir., Hanf, 16085 Ctr. Eisen, 287 Ctr. Taback, 700 Ctr. Zucker,

Beilage

Znhalt.

Dentsche Bundesstaaten. München. Unterstützung ven Kindern unbemittelter Staats diener.

Großbritanien und Irland. London. Abschluß der Staats-Ein⸗ nahme des letzten Guasals. Uebersullung des chincsischen Marktes. Italien. Rom. Beabsichtigte Resormen in der Verwaltung. Neapel.

Rücklehr der Flotte aus Brasilien. Portugal. Schreiben aus Lissabon. Spanien übergetretenen Trurpen.) Türkei. Konstantinopel. Nichtunterthanen der Psorte dürfen kein Eigenthum in der Türlei erwerben. Vermischtes.

(Bewegungen unter den aus

Ausland.

Neutsche Bundesstaaten.

Bayern. München, 6. Jan. Das gestern ausgegebene Intel⸗ ligenzblatt von Ober-Bayernenthält eine Königliche Verordnung über die Verwendung der Renten des allgemeinen linterstitzungs Fonds für Staatsdiener und ihre Relikten, deren Eingang folgender maßen lautet: „Wir haben in wohlwollender Berücksichtigung der Familien-Verhältnisse Unserer Staatsdiener und ihrer Relikten bereits am 1. Januar 1826 begonnen, einen Fonds zur Unterstützung der— selben aus jährlichen Beiträgen Unserer Central-Staatskasse zu bil⸗ den, und Wir haben diesem Fonds nachhin auch den Reinertrag der Kreis ⸗-Intelligenzblätter zugewiesen. Nachdem nun der bezeichnete Fonds sich seither in dem Maße vermehrt hat, daß er eine ergiebige Jahres- Rente' abwirft, so wollen wir nunmehr einen Theil dieser Rente für den Zweck der Unterstützung von Kindern unbemittelter dürftiger Staatsdiener für die Dauer der V. Finanz- Periode in sesten Beträgen nach Köpfen ausgeschlagen und einen Theil der— selben Rente für Unterstützungen ini Allgemeinen in dringenden Be— dürfnißfällen solcher Beamten- Familien verwenden, jedoch mit der Beschränkung, daß die fortlaufenden und die augenblicklichen Unter— stützungen zusammen die Summe von 21,90 Fü, für ein Jahr der V. Finanz- Periode nicht übersteigen dürfen. Die jährlichen Unter⸗— stützungs Beträge sind auf 100 je zu 50 Fl. und 50 je zu 100 Fl. bestimmt. Doch bleibt es dem Königl. Ermessen vorbehalten, je nach Umständen auch zwei oder mehrere derlei Beträge an eine und die⸗ selbe Familie zu verleihen und die Zahl der Unkerstützungs-Beträge je nach Kräften des Fonds zu vermehren. Eine solche Unter— stützung kann nur einer Familie mit mehr als zwei Kindern, außer⸗ ordentliche Verhältnisse ausgenommen, und nur auf den Na⸗ men eines Kindes verliehen, folglich für ein anderes Kind derselben Familie ohne neue Verleihung nicht bezogen werden. Das Kind, für welches eine Unterstützung nachgesucht wird, muß, ohne Unterschied nach dem Geschlechte, jedenfalls volle 8 Jahre alt sein und das 18te Lebensjahr nicht überschritten haben und darf nicht mit solchen geisti— gen Gebrechen behaftet sein, daß es als unfähig für einen ge⸗

deihlichen Unterricht erkannt ist. Dir Zahl der Jahre, für welche eine fortlaufende Unterstützung bezogen werden kann und zahlbar ist, wird bei der Verleihung jedesmal festgesetzt.

In Fällen der Entlassung, Quieszirung oder des Ablebens aktiver Staatsdiener wird die verliehene Unterstützung für das eben laufende Rechnungsjahr noch fortbezahlt; die Wiederverleihung ist im Falle des Bedürfnisses vorschriftsmäßig nachzusuchen. Den Rest, welcher sich an der Jahres-Rente des staatsdienerschaftlichen Unterstützungs⸗ Fonds nach Abzug der für Kinder der Staatsdiener verliehenen fort⸗ laufenden Unterstützungen herausstellt, beabsichtigt der König, zur augenblicklichen Hülfe für Unsere Staatsdiener überhaupt und für die Wittwen und Waisen derselben in Fällen dringender Bedürfnisse zu verwenden.“

Srossbritanien und Irland.

London, 6. Jan. Der nunmehr vollständig veröffentlichte Einnahme-Status des letzten Vierteljahres ergiebt in seinem Abschlusse ein äußerst zufriedenstellendes Resultat, sowohl in Betreff des ganzen Jahres als der Vierteljahres Einnahme. Die Beträge der einzelnen Haupt-Einnahme⸗-Branchen sind gestern schon bekannt geworden, und wiesen fast sämmtlich einen Ueberschuß ini Vergleich zu den enispre⸗ chenden Abschlüssen des vorigen Jahres nach. Dasselbe zeigt sich in den summarischen Beträgen des jetzigen Abschlusses. So ergiebt die Summe für das abgelaufene Vierteljahr eine Mehr-Einnahme von 25,70 Pfd. und für das ganze Jahr einen Ueberschuß von 5,742,978 Pfd., verglichen mit der Einnahme derselben Perjoben im vorigen Jahre. (Die Einnahme des mit dem Januar 18344 endenden Jahres betrug 50, 71,943 Pfd., für das im Januar 1813 abgelau— fene Jahr nur 44,329,865 Psd.). Wie man richtig voraussetzte, ist die Einkommensteuer die Hauptursache dieser zur Deckung der laufen den Ausgaben des Landes erforderlichen Einnahme. Dieselbe ergab nach der Rechnung des vorigen Jahres nur 571,056 Pfd., weil sie noch nicht vollständig beigetrieben war, während ihr Ertrag in diesem Jahre auf 5,249,260 Pfd. sich beläust. Einen erfreulichen Eindruck macht die Einnahme der Accise, welche um 8763 Pfd. im letzten Vierteliahr und üm 387,503 Pfd. im ganzen Jahre sich gehoben hat Es erweist diese Einnahme einen stärkeren Verbrauch den veracciseba⸗ ren Artikeln, mithin eine bessere Lage der arbeitenden Klassen.

Das vielbesprochene eiserne Riesen⸗Dampfschiff „Great Britain“ wind am 25. Mai seine erste Reise von Liverpool nach New-Nork antreten; zuvor soll es auf der Themse zur Schau gestellt werden Es hat 3500 Tons Gehalt und Maschinen von 1069 Pserdekraft, während der „Great Western“ nur 1760 Tons Gehalt und Maschi—⸗ nen von 15 Pferdekraft hat.

Wie sehr die Besorgniß vor einer Ueberfüllung des chinesischen Marktes begründet ist, geht daraus hervor, daß nach manchester Be— richten in den ersten eils Monaten des verflossenen Jahres an weißen Baumwollenwaaren (plain fahrics) )EÜ79o,208,is3 Mards von England nach Ching ausgeführt worden sind, während die Ausfuhr in allen zwölf Monaten des Jahres 1842 nur 125,302, 943 NYards, also 53,905,240 NMards weniger betrug. An gedruckten Baumwollen wal? ren wurden während der erwähnten Zeiträume resp. 21,212, 134 und 1,1563, z) Nards ausgeführt, also in den cilf ersten Monaten von 1813 ein Mehrbetrag von 1,K,728, 05 Yards.

7treali en.

Nom, 31. Dez. (A. 3.) Die bereits seit längerer Zeit cir— lulirenden Gerüchte über bevorstehende Reformen in verschiedenen Zweigen der Verwaltung bestätigen sich jetzt. Auf Befehl des Papstes ist gestern eine Kommission zusammengetreten, bestehend aus dem

58 lgemeinen Preußischen

Zeitung.

Sonnabend den 13 n Januar.

Briesporto angeordnet; fuhr-Artikel, namentlich auf alle Baumwollen⸗Waaren, erhöhen. Ein Abzug von allen Gehalten und Pensionen, die der Staat zahlt (man sagt, bis 10 pCt.), ist bis jetzt wohl nur als ein Vorschlag zu be— trachten und dürfte jedenfalls nur als ein vorübergehendes außeror— dentliches Hülfsmittel angewendet werden. ͤ

Neapel, 26. Dez. (A. 3.) Am Weihnachts Abend kehrte die neapolitanische Flotte, welche die Kaiserin von Brasilien nach Rio Janeiro hinübergeführt hatte, wohlbehalten und von dem schönsten Wetter begünstigt, in den Golf von Neapel heim. Ihr Wiederer⸗ scheinen verursachte große Bewegung am Ufer bei Santa Lucia und am Molo unter den Frauen und Angehörigen der Seeleute, und ver— mehrte das Getöse der fröhlichen Weihnachts-Feier. Der Graf von Aquila verfügte sich bald nach seiner Ankunft zu seinem Königlichen Bruder in Caserta. Die Rückfahrt ward in 85, die Hinreise in 65 Tagen beendigt. Nur zwei Menschen sollen bei der ganzen Expedition ums Leben gekommen sein. Ein Gedicht in neapolitanischem Volks— dialekt besingt die glückliche Heimkehr der Flotte. Die Kaiserin hat in, Rio Janeiro überall Wohlwollen und Liebe erweckt; nicht denselben Eindruck hat der Hof auf die Neapolitaner gemacht. Die Einladung zu einem Ball auf dem Admiralschiff, der dem Kaiser zu Ehren ange⸗ ordnet war, wurde abgelehnt; auch die Hoffnung auf große Geschenke ging nicht in Erfüllung; nur verschiedene Orden wurden ertheilt. Auf der Rückreise trat Mangel an Lebensmitteln ein, woran vielleicht die große Anzahl von Papägayen und Affen Schuld gewesen, welche als beliebte Lurüs-Artikel mit herübergebracht wurden. In Rio Janeiro soll der Aufenthalt theuer und langweilig gewesen sein.

Der König hat dem Publikum den Park von Caserta geöffnet und außerdem eine reichverzierte Weihnachts-Krippe daselbst ausstellen lassen, was allgemeine Freude erregte. Auf den Eisenbahnstationen von Caserta und Neapel mischt sich die Königliche Familie mit den Passagieren auf die leutseligste Weise, und der König ermuntert auf feinen Spaziergängen die Arbeiter an der Eisenbahn freundlich zu rascher Thätigkeit. ;

portugal.

A Lissabon, 27. Dez. Wie man aus den Distrikten im Nordosten des Landes, wo gegenwärtig die Depots der aus Spanien als Flüchtlinge herübergekommeneh Soldaten und Offiziere sich befinden, erfährt, macht sich unter diesen Leuten eine gewisse mysteriöse Geschäftigkeit seit einiger Zeit bemerklich. Man versichert, sie unterhalten fortwährend Einver⸗ ständnisse mit ihren Gleichgesinnten in den angränzenden spanischen Provinzen, namentlich aus Galicien, empfangen geheime Botschaften von dorther und schicken solche dahin ab, und man will daraus schlie— ßen, daß man nur den ersten günstigen Augenblick abwarte, um von neuem in Spanien einzudringen und zu abermaligen Pronunciamientos das Signal zu geben. Die diesseitigen Behörden scheinen bis jetzt gegen dieses Treiben nicht eingeschritten zu sein, ja kaum Notiz da⸗ von genommen zu haben. So viel scheint auch nach allen direkt aus verschiedenen Orten in Spanien hier einlaufenden Privat⸗Berichten unzweifelhaft hervorzugehen, daß es dort wieder überall glimmt und gährt, und daß sich neue Ereignisse vorbereiten, deren Fol⸗ gen aber, allem Anscheine nach, keinesweges dem Throne und der Dynastie, wohl aber der Partei gefährlich zu werden drohen, welche jetzt faftisch im Besitze der Gewalt sich befindet. Im Allgemeinen spricht sich die öffentliche Meinung hier dahin aus, daß jedenfalls ein Ministerium, an dessen Spitze Gonzalez Bravo steht, nimmermehr Garantieen der Dauer und der Festigkeit geben könne. Selbst in hohen Kreisen hier scheint man dieser Ansicht beizupflichten, wie sehr man auch wünscht und wünschen muß, daß das von so lan— gen und schweren Stürmen seit einer Reihe von Dezennien heimge— suchte Nachbarland endlich einmal zur Ruhe und za einiger Stabilitt in seiner Verwaltung gelangen möge, um sich von den tiefen Wunden, die ihm früher die fremden, dann seine eigenen Kinder geschlagen, wieder erholen zu können. So lange der Zustand der Unsicherheit und Ungewißheit der politischen Zustände von Spanien sortdauert, muß auch Portugal stets auf seiner Hut sein, weil die Erfahrung nur zu sehr bestätigt hat, daß jede Erschütterung in Spanien auch auf dieses Land eine Rückwirkung ausübt, so wie andererseits die politischen Ereignisse diesseits in der Regel auch ihren günstigen oder nachtheiligen Einfluß jenseits ausgeübt haben.

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Konstantinopel, 20. Dez. (A. 3.) Dieser Tage hat der Sultan das Verbot, wonach Nichtunterthanen der Pforte keine un— beweglichen Güter in der Türkei besitzen dürfen, erneuert und wie— derholt kund machen lassen. Die griechische Angelegenheit ruht in diesem Augenblick, und die Sitzungen des Divans darliber sind minder häufig geworden. Es wird behauptet, daß die Pforte in dieser Hinsicht von den Gesand— ten der zwei Seemächte sich etwas zurückgezogen und den Ansichten der nordischen Höfe mehr genähert habe. Die Veranlassung hierzu scheint das Benehmen der Herren Bourqueney und Stratford - Can⸗ ning gewesen zu sein, welche mit der ihnen eigenen Energie den Sturz Riza's bei dem Großherrn betrieben, um Reschid Pascha ins Mini— sterium zu bringen. Riza Pascha ist so eben von einem Ausfluge, den er in Gesellschaft seines Lieblings, Soliman Pascha's, nach den Kaiserlichen Fabriken von Ismid gemacht hatte, zurückgekehrt.

Ueber den Znstand der Schafzucht in Anstralien.

Die raschen Fortschritte der australischen Koelonigen in der Zucht fein⸗ wolliger Schafe haben schon seit Jahren die Aufmerksamkeit des bei diesem

Industriezweige betheiligten Publikums auf sich gezogen. Diese Theilnahme

Zufuhren aus jenem Erdtheise die Konfurrenz vermehrt und der Preis ge⸗—

wisser Gattungen deutscher Wollen herabgedrückt wurde. Bei der Wichtig⸗

feit des Gegenstandes hat sich das Verlangen nach gründlichen Mittheilun⸗ gen darüber vielfältig ausgesprochen; allein was man hin und wieder da⸗ von gelesen und gehört, war für den eigentlichen Landwirth wenig befriedi⸗ gend. Es beschrankt sich namlich die Mehrzahl dieser Berichte auf die An⸗ Jabe der Ziffern des in jenen Gegenden vorhandenen Viehbestandes oder der von dort ausgeführten Wolle; allein diese Zahlen versinnlichen wohl den quantitativen Zustand der Heeiden, sie gewähren aber keine Einsicht in die oökonomischen Verhälmisse, die dabei obwalten. Und doch begreift letztere Rücksicht gerade die Frage, welche in praltischer Beziehung hauptsaͤchlich inter⸗ essirt. Denn erst, wenn diese beantwortet ist, wird sich herausstellen, was zu wissen Noth thut, nämlich: was hat man sür die Zukunft von dort her zu erwar⸗ ten, ganz besonders aber, was muß der deutsche Schafiüchter thun, um bei der steigenden Kenkurrenz nicht zu unterliegen. Zur Darstellung der öko⸗ nomischen Verhältnisse, die dort beim Betrieb der Schafzucht obwalten, wird eine spezielle Kenniniß örtlicher Zustände ersordert, die durch persönliches Anschauen und mehrjahrige Erfahrungen erworben sein will. Diese Rück= sicht allein ist es, die den Berichterstalier hoffen läßt, solgende Bemerkungen werden dem gefühlten Bedürfnisse einigermaßen entsprechen. Es ist hier der Ort nicht, den Ursprung und Fortgang der Schafzucht Australiens genau zu versolgen, für den vorliegenden Zweck wird es genü⸗ gen, Folgendes im Allgemeinen darüber zu bemerken. Schon im Jahre [1792 wurden einige englische Schafe von der langwolligen Race nach Sidney in Neu- Südwales gebracht, auch waren gleichzeitig aus Indien und von der Kapstadt grobhaarige Schafe dahin gekommen. Aus der Kreuzung dieser Gattungen ist das noch in späteren Jahren bekannte Ko— lonialschaf hervorgegangen, dessen große Gestalt und haarige Extremitäten scinen Ursprung verriethen.

Vitr Jahre später ließ ein unternehmender Ansiedler Namens Mac arthur reine Merino-Schafe in der Kapstadt ankaufen und versuchte es durch Inzucht sowohl, als durch Kreuzung mit der Kolonial-Nace feine Wolle zu Froduziren. Einige Proben davon, die er im Jahre 1804 mit nach Eng- land nahm, waren die Veranlassung, daß die Regierung diesen Gegenstand mit Eifer auffaßte. Der damalige Staats -Secretair für die Kolonieen, Lord Eamden, machte dem industriösen Ansiedler ein Geschenk von 5000 Acres gut belegenen Landes und gewährte ihm noch andere Unterstützung zur Beförderung seines mit so glänzendem Erfolge begonnenen Unterneh⸗ mens. Im Jahre 1810 betrug der Schafbestand der Kolonie 25,000, im Jahre 1820 schon 100,009 Köpfe. Neu⸗Südwales, die älteste der austra⸗ sischen Kolonicen, kann daher als die Pflanzschule betrachtet werden, von wo aus die Zucht seinwolliger Schafe nach den jüngeren Ansiedelungen sich verbreitete. Junächst nach Vandiemensland, wohin aber auch im Jahre 1823ů sächsische Schafe direkt aus Hamburg eingeführt wurden. In den letzten Jahren wuchsen allmälig an der Südwest⸗ und Südküste Neu⸗ Hollands bie Kolonscen am Schwanenflusse, Adelaide und Port Philipp heran, alle mit mehr oder weniger Eisolg die Schafzucht treibend.

Jede Art der Gewerbthätigkeit empfängt von den sie umgebenden Zu— ständen ihre eigenthümliche Richtung. .

Der Zweck der Schafzucht im Allgemeinen ist die Erzeugung von Wolle und Fleisch. Bei einem niedrigen Kuliurzustande sind die Ansprüche an die Beschaffenheit dieser beiden Produkte nur gering und sie werden sich gemein- schaftlich in ein und derselben Heerde erzielen lassen. Mit der gesteigerten Industrie aber stellt sich die Nothwendigkeit ein, diese Zwecke zu trennen und den einen oder den anderen sich zur Aufgabe zu stellen, weil sich nur auf solche Weise das Vorzügliche erreichen läßt.

Welche Richtung der Züchter zu ergreifen hat, hängt von den Verhält- nissen des Landes und seiner Bewohner ab. In dem einen wird es lohnen solche Racen zu kulliviren, die zwar eine große Menge kräftigen Futters be⸗ dürfen, aber in frühem Alter schon ein großes Fleischgewicht erreichen, viel Fett ansetzen und als Schlachtvieh benutzt werden. Bei diesem Verfahren ist die Veredlung der Wolle eine untergeordnete Rücksicht. In dem anderen wird es vorzuziehen sein, eine Race zu ziehen, die bei dem geringsten Maße von Futterbedarf den größten Ertrag an Wolle gewährt; hierbei ist dagegen die Güte des Fleisches nur Nebensache. Diese beiden Richtungen werden in England als Fleisch erzeugendes Land, in Deutschland aber in Beziehung auf Wolle mit ausgezeichnetem Eifer verfolgt. ;

Wenn aber auch das eine oder das andere dieser Produkte eine überwiegende Bedeutung für den Produzenten crlangt, so bleibt das untergeordnete Erzeugniß immer noch nutzbringend. Die Wolle seiner fet— ten Schafe gewährt dem englischen Züchter cinen ansehnlichen Ertrag, so wie in Deutschland hinwieder der Eilss aus dem Merzvieh der feinwolligen Heerden nicht unbedöutend ist. Beide Richtungen haben noch das gemein, daß sie die Schafzucht zu einem Zweige der Landwirthschaft ausbilden. Wo fände sonst der Landwirth Absaß für einen großen Theil seiner Erzeugnisse, die sich nur durch die Verfütterung mit Schafen verwerthen lassen; auf welche andere Weise ließe sich die Masse von Dünger beschaffen, welche der Schasstall liefert. Diese wohlbekannten Verhältnisse sind hier nur berührt worden, um darzuthun, daß in dicht bevölkerten Ländern, die eine hehe Stufe der Industrie erreicht, die Schafzucht zwar eine verschiedene Tendenz haben kann, in Beziehung auf, Nutbarleit aber auf die Erzeugung reer. Fleisch und Wolle und gleichzeitig auf die des Düngers angewiesen sst.

In Australien mußte die Schaszucht nothwendig eine gänz verschiedene Richtung nehmen. l

Die ursprüngliche Absicht der Einwanderer war, den Getraidebau, überhaupt aber die in England übliche Landwirthschaft einzu—= führen. Der Ueberfluß an Boden schien diesem Unternehmen günstig; denn Millionen Acres warteten auf fleißige Hände, die sie bebauen sollten. Allein diese Hände waren nur spärlich vorhanden, das Mißverhältniß zwischen der Masse des kulturfähigen Bodens und der arbeitenden Kräfte war so groß daß der Tagelohn eines Arbeiters hinreichte, einen Acre Landes als sreles Eigenthum zu erkaufen. Man gelangte daher bald zu der Einsicht, daß dicsenigen Gewerbe, die ein gioßes Maß von Händearbeit erfordern, für diese Verhältnisse gar nicht passen, und daß auch bei der Landwirthschaft und Schaszucht ein anderes Verfahren, als das in England übliche, einge⸗ führt werden müsse. ! . Die Natur hat jene Gegenden mit einem milden, gleichmäßigen Klima gesegnet und mit einem Beden, der ohne Zuthun von Menschenhand man— nigfaltige Gräser und Pflanzen hervorbringt. Es bedarf kaum der Erwäh⸗ nung, daß die Jahreszeiten den unseren gerade entgegengesetzt sind, der Sommer also in die Monate Dezember bis Februar, der Winter in Juni bis August fällt u. s. w. Die Temperatur steigt im Sommer selten auf 220 R., und auch dann ist die Hitze nicht druckend, da die Atmosphäre trocken ist. Der Winter unterscheidet sich weniger durch die kältere Tempe⸗ ratur, als durch das größere Maß von Regen; 5 bis 7 Zoll pro Monat während in manchen Jahren den ganzen Sommer hindurch kaum 3⸗ fallen. Eis und Schnee lommt in der Naͤhe der Küste gar nicht, im Innern nur sesten vor, und auch dann sällt das Thermometer nur des Nachts auf den Gefrierpunkt, wenige Stunden nach Sonnenaufgang steigt es an den käl⸗ testen Tagen auf mindestens 8!. Die Vegetation wird durch den Winter nicht unterbrochen, die einheimischen Bäume und Gebüsche, die wilden Grä⸗ ser und Futterpflanzen, so wie die aus Europa eingeführten Grasarten sind immer grün. Ein solches Land scheint dazu bestinmt, der Weideplatz zahl⸗ reicher Heerden zu sein. Die Art und Weise der Haltung ergiebt sich von selbst, dem natürlichen Zustande möglichst getreu; also keine Ställe, fein trockenes Futter, das Lamm erblickt das Tageslicht im Freien, und die Heer⸗ den bleiben Tag und Nacht, Sommer und Winter auf der wilden Weide. Von dem ungeheuren Ländergebiete Neuhollands hat man bis jetzt wenig mehr als die Säume an den Küsten kennen gelernt, und selbst auf der cwa 1090 M. messenden Vandiemens-Insel giebt es weite Strecken die noch fein Weißer betreten. Wohin aber bis jetzt der emsige Insiedle⸗ oder der forschende Neisende gedrungen, haben sie eine auffallende . wechselnde Verschiedenheit des Bodens angetroffen, und Alle timmen darin überein, daß der bei weitem größere Theil davon unfruchtbar sei. In Van⸗ diemensland sind zwei Arten, man möchte sagen Extreme, von Boden vor—⸗ herrschend, die gar nicht benutzt werden; Haidestrecken und Eucolopten⸗Wäl- der. Die eisteren, meist an der Westlüste belegen, bestehen aus einem dun keln feinen Sand, der in der Tiefe zu einer wasserhalligen Schicht sich ver= härtet. Im Winter sind dergleichen Strecken ganz unter Wasser, im Som⸗

mußte sich in der letzten Zeit noch steigemn, als durch die immer stärkeren

mer dagegen dorren sie bald aus, ihre Vegefation besteht daher nur ans